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LinuxUser Programmieren (Vorschau)

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SCHWERPUNKT<br />

Lazarus 1.0<br />

© Georgios Alexandris, 123RF<br />

Lazarus 1.0: Entwicklungsumgebung für Free Pascal<br />

Zwölf Jahre hat es<br />

gedauert: Jetzt haben<br />

die Entwickler<br />

Beeindruckende<br />

Umgebung<br />

die Version 1.0 der<br />

Free-Pascal-IDE<br />

Lazarus veröffentlicht<br />

– und bleiben<br />

weitgehend kompatibel<br />

zu Delphi.<br />

Thomas Drilling<br />

README<br />

Die aktuellen Neuerungen<br />

in der Free-Pascal-<br />

IDE Lazarus 1.0 demonstrieren<br />

eindrucksvoll,<br />

dass Pascal keine<br />

Sprache von gestern<br />

ist. Erfahrene Entwickler<br />

entwerfen so schnell<br />

und einfach wie selten<br />

leistungsfähige GUI-Applikationen<br />

für Qt, GTK,<br />

Windows, Mac OS X<br />

und sogar Android.<br />

Bereits 1972 entwarf Niklaus<br />

Wirth an der ETH Zürich Pascal,<br />

das eigentlich als Lehrsprache<br />

zum Erlernen strukturierter Programmierung<br />

gedacht war. Seitdem<br />

haben Generationen von<br />

Programmierern und Ingenieuren<br />

ihre ersten Schritte ins Entwicklerleben<br />

mit Pascal gemeistert.<br />

Nennenswerten kommerziellen<br />

Erfolg erlangte es mit den von<br />

Borland erstmals für Turbo Pascal<br />

5.5 eingeführten Erweiterungen<br />

zur objektorientierten Programmierung<br />

(Object Pascal), die<br />

den ursprünglichen Sprachstandard<br />

stark veränderten.<br />

Nichtsdestotrotz brachten es<br />

Borlands Produkte Turbo Pascal<br />

sowie die Nachfolger Borland Pascal<br />

und Delphi unter Windows zu<br />

einer großen Popularität. Noch<br />

heute entwickeln vor allem kleinere<br />

Firmen Software zum Eigenbedarf<br />

der Einfachheit und<br />

Schnelligkeit halber in Delphi<br />

(das heute Embarcadero gehört).<br />

Object Pascal dient mittlerweile<br />

quasi als Standard-Dialekt und<br />

kommt auch in Free Pascal [1]<br />

zum Einsatz, das als Grundlage<br />

von Lazarus dient. Zwar hat Pascal<br />

heute an wirtschaftlicher Bedeutung<br />

eingebüßt – Stellenangebote<br />

für Pascal-Programmierer<br />

werden Sie vergeblich suchen.<br />

Dennoch lohnt es sich nach wie<br />

vor, das <strong>Programmieren</strong> anhand<br />

von Pascal zu lernen. Auch für<br />

Delphi an sich sowie dessen Visual<br />

Component Library (VCL) im<br />

Besonderen lassen sich aber<br />

durchaus ernst zu nehmende Argumente<br />

finden. Die gelten auch<br />

für die Lazarus-IDE [2] samt ihrer<br />

VCL-kompatiblen Lazarus Component<br />

Library (LCL).<br />

Wiedererweckt<br />

Bei Lazarus handelt es sich wie<br />

beim Sprachstandard Free Pascal<br />

um Open Source. Sie können mit<br />

Lazarus aber trotzdem kommerzielle<br />

Programme entwickeln und<br />

diese dann vertreiben, denn während<br />

die IDE selbst der GPL unterliegt,<br />

kommt für die LCL-Klassenbibliothek<br />

die LGPL zum Einsatz,<br />

sodass man die resultierende<br />

Software auch als Closed Source<br />

vertreiben kann. Lazarus linkt<br />

dazu die LCL statisch an die von<br />

Ihnen entwickelte Object-Pascal-<br />

Anwendung.<br />

Die Kompatibilität von Lazarus<br />

und der LCL zu Delphi und der<br />

VCL ermöglicht ein ähnlich komfortables<br />

visuelles Zusammenkli-<br />

A Aktuelle DEB-Pakete von Lazarus<br />

1.0 spielen Sie wie hier unter Kubuntu<br />

über das Paketmanagent ein.<br />

14 11 | 12<br />

www.linux-user.de

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