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elektrowärme international Härtetechnik (Vorschau)

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FACHBERICHTE<br />

Zur bildlichen Darstellung benutzt man sog. Äquipotenziallinien<br />

(siehe Bild 1), diese verlaufen senkrecht zu den<br />

elektrischen Feldlinien und entlang dieser gibt es keinen<br />

Potenzialunterschied. Die Potenzialdifferenz zwischen zwei<br />

Äquipotenziallinien ist die elektrische Spannung, die Einheit<br />

des elektrischen Feldes ist Volt pro Meter (V/m). Starke<br />

elektrische Felder treten also immer dort auf, wo es hohe<br />

elektrische Spannungen gibt, wie z. B. bei Strommasten.<br />

Mithilfe von elektrisch leitfähigen Materialien lassen sich<br />

elektrische Felder gut abschirmen.<br />

In der Induktionsanwendung wird häufig mit Spannungen<br />

< 1.000 V gearbeitet. Bei dieser Größenordnung ist der<br />

Einfluss bzw. die Wirkung des elektrischen Feldes auf Personen<br />

sehr klein und wird hier daher nicht weiter untersucht.<br />

DAS MAGNETISCHE FELD<br />

Bei jeder Bewegung elektrischer Ladungen wird ein weiteres<br />

Feld erzeugt, das sog. magnetische Feld. Im Gegensatz zum<br />

elektrischen Feld ist das magnetische Feld schwer abzuschirmen,<br />

der beste Schutz besteht darin, einen ausreichenden<br />

Abstand zu dem stromdurchflossenen Leiter einzuhalten.<br />

Das magnetische Feld kann analog zu dem elektrischen<br />

Feld betrachtet werden. Die Kenngröße des magnetischen<br />

Feldes ist die magnetische Feldstärke bzw. die<br />

magnetische Flussdichte , die über die Permeabilität<br />

miteinander verknüpft sind:<br />

Der allgemeine Zusammenhang zwischen Strom und magnetischer<br />

Feldstärke wird durch das Durchflutungsgesetz<br />

beschrieben:<br />

: Elektrische Flussdichte<br />

: Stromdichte<br />

Die Einheit der magnetischen Feldstärke bestimmt sich aus<br />

den Grundgrößen Ampere pro Meter (A/m), somit entstehen<br />

intensive magnetische Felder immer dort, wo hohe Ströme<br />

fließen. Theoretisch verringert sich mit der Entfernung die<br />

Intensität des magnetischen Feldes linear bis kubisch (Bild 2),<br />

je nachdem ob der Induktor als ein gerader langer Leiter,<br />

als Überlagerung zweier Leiter oder als eine Zylinderspule<br />

approximiert werden kann.<br />

Aufgrund der sehr hohen Induktorströme von z. T. über<br />

10.000 A und dem häufig leicht zugängigen Induktor ist der<br />

Einfluss des magnetischen Feldes in Bezug auf Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

zu berücksichtigen und wird im Folgenden<br />

untersucht.<br />

ARBEITSSCHUTZREGELUNGEN<br />

In Deutschland gelten die „Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften“<br />

(BGV) hinsichtlich des Umgangs mit magnetischen<br />

Feldern [3]. Hierbei wird der Einfluss der Intensität bzw. Feldstärke<br />

in sog. Expositionsbereiche unterteilt.<br />

Die zulässigen Grenzen der verschiedenen Bereiche in<br />

Abhängigkeit der Frequenz sind in Bild 3 dargestellt. Die<br />

einzelnen Expositonsbereiche definieren sich wie folgt:<br />

1) Expositionsbereich 2: Unterschreitet die magnetische<br />

Feldstärke diese Kennlinie, befindet man sich im zweiten<br />

Expositionsbereich. Hierzu zählen allgemein zugängige<br />

Bereiche eines Unternehmens wie z. B. Büroräume und<br />

Arbeitsstätten, in denen eine grenzwertüberschreitende<br />

Exposition durch elektromagnetische Felder bestimmungsgemäß<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

2) Expositionsbereich 1: Dieser Bereich befindet sich oberhalb<br />

angrenzend an den Expositionsbereich 2 und umfasst kontrollierte<br />

Bereiche bzw. Sektionen, in denen aufgrund der<br />

Betriebsweise der Anlage oder der Dauer des Aufenthalts<br />

der Person nur eine vorübergehende Exposition erfolgt.<br />

3) Oberhalb des Expositionsbereiches 1 beginnt der sog.<br />

„Bereich erhöhter Exposition“. Für Felder im Frequenzbereich<br />

bis 91 kHz ist eine Aufenthaltsbeschränkung des<br />

Anwenders von max. zwei Stunden pro Tag festgelegt.<br />

Bei Frequenzen oberhalb von 91 kHz wird wegen der<br />

zunehmenden thermischen Beeinflussung die spezifische<br />

Relative magnetische Flussdichte<br />

1/r → ein gerader,<br />

langer, stromdurchflossener<br />

Leiter<br />

Bild 1: Elektrische Feldlinien eines Dipols [2]<br />

Bild 2: Verlauf der magnetischen Flussdichte bei<br />

verschiedenen Leiteranordnungen [2]<br />

Entfernung<br />

in relativen<br />

Einheiten<br />

1/r 2 → Überlagerung<br />

zweier Leiter<br />

1/r 3 → eine Zylinderspule<br />

52 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013

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