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elektrowärme international Härtetechnik (Vorschau)

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FACHBERICHTE<br />

Diese Streukapazitäten treten insbesondere zwischen dem<br />

Induktor und dem Werkstück auf und bewirken, dass ein Teil<br />

des Stromes das Magnetfeld nicht im linearen Maße erhöht.<br />

Genau wie bei den Mittelfrequenzumrichtern haben<br />

auch diese Messungen der Hochfrequenzanlagen gezeigt,<br />

dass der Einfluss der erzeugten magnetischen Felder gering<br />

ist. So befindet man sich bei voller Leistung (25 kW) des<br />

400-kHz-Umrichters bei ca. 18 cm Entfernung zum Induktor<br />

noch im Expositionsbereich 1. Selbst bei 10 cm Entfernung<br />

ist der Bereich erhöhter Exposition, in dem man sich<br />

gemittelt über ein 6-Minuten-Intervall befinden darf, nicht<br />

überschritten.<br />

FAZIT<br />

Die Messungen haben gezeigt, dass die erzeugten elektromagnetischen<br />

Felder durch induktive Erwärmungsanlagen<br />

einen kontrollierbaren Einfluss auf die Sicherheit des Bedieners<br />

haben. Bei Kleinleistungsanlagen sind die Felder sehr schwach,<br />

während bei Hochleistungsanlagen i. d. R. der Induktor in<br />

einem abgegrenzten Raum genutzt wird. Auch dann sind die<br />

erzeugten elektromagnetischen Felder noch im angemessenen<br />

Rahmen, zumal im Mittelfrequenzbereich der einzuhaltende<br />

Abstand noch um Faktor 2,5 für Extremitäten verringert<br />

werden darf und insbesondere in diesem Frequenzbereich<br />

Anlagen mit hoher Leistung hergestellt werden.<br />

Für Personen, die aktive Körperimplantate benötigen,<br />

ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Auf jeden<br />

Fall ist der Betreiber einer induktiven Erwärmungsanlage<br />

nach dem Bundessozialgesetzbuch verpflichtet, dafür<br />

zu sorgen, dass Versicherte nicht gefährdet werden. Dies<br />

hat er durch Messungen am Arbeitsplatz, Unterweisung<br />

der Mitarbeiter und Kennzeichnung der Bereiche bei der<br />

Installation der Anlage und bei wesentlichen Veränderungen<br />

sicherzustellen.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autoren möchten sich bei der Fa. Cobes GmbH in Weisweil<br />

und der Fa. EMS Feldmess in Ebringen bedanken. Persönlich<br />

geht der Dank an Herrn Bartsch und Herrn Nacken, welche<br />

die Messungen vor Ort unterstützt und entsprechendes Messequipment<br />

zur Verfügung gestellt haben. Ebenfalls ein großes<br />

Dankeschön wird an Herrn Hub von der Firma EFD ausgesprochen,<br />

welcher durch seine Einstellungsarbeiten an den<br />

Umrichtern die praktische Durchführung der verschiedenen<br />

Versuche ermöglicht hat.<br />

LITERATUR<br />

[1] Pfeiffer, T.: Arbeitsschutz von A-Z: Fachwissen im praktischen<br />

Taschenformat, Haufe, 2013<br />

[2] Udovicic, L.: EMF - Physikalische Grundlagen, Wirkungen auf<br />

den Menschen, Grenzwerte. Dortmund, 2012<br />

Bild 5: Magnetische Feldstärke verschiedener hochfrequenter<br />

Umrichter bei unterschiedlicher Leistung und Entfernung<br />

[3] Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (BGV-B11), Elektromagnetische<br />

Felder, 2001<br />

[4] DIN VDE 0848-3-1 „Sicherheit in elektrischen, magnetischen<br />

und elektromagnetischen Feldern; Teil 3-1: Schutz von Personen<br />

mit aktiven Körperhilfsmitteln im Frequenzbereich von 0 Hz bis<br />

300 GHz“<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan Schubotz<br />

EFD Induction GmbH<br />

Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 8851-174<br />

szs@de.efdgroup.net<br />

Dr. Hansjürg Stiele<br />

EFD Induction GmbH<br />

Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 8851-296<br />

sth@de.efdgroup.net<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

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