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elektrowärme international Härtetechnik (Vorschau)

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FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Handlasersystem in Produktionsumgebung<br />

Bild 8: Schweißen mit Handlasergerät am Bauteil<br />

stahlblech um die Gesamtbaugruppe einer supraleitenden<br />

Dipolspule der Babcock Noell GmbH. Das zylindrische Bauteil<br />

hatte einen Durchmesser von 1,20 m, eine Höhe von<br />

2,50 m und ein Gewicht von ca. 30 t. Aufgrund der Masse<br />

und des Wertes der Baugruppe kam ausschließlich das<br />

mobile Schweißen vor Ort in Frage (Bild 7).<br />

Der Blechmantel aus 0,1 mm dicker Edelstahlfolie wurde<br />

aus mehreren Bahnen zusammengesetzt und zunächst in<br />

der Ebene im Überlappstoß punktuell mit einem gepulsten<br />

Handlasergerät verschweißt. Anschließend erfolgte<br />

das Einfassen der Baugruppe und Verschweißen am Bauteil,<br />

wobei darunterliegende Schichten nicht geschädigt<br />

werden durften (Bild 8). Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Schweißpositionen und der Bauteilgröße hat sich der Einsatz<br />

des fasergekoppelten Handsystems einmal mehr als<br />

einfach zu handhabendes Universalgerät bewiesen.<br />

Reparaturschweißen von Großbauteilen<br />

Die vorliegende Reparaturaufgabe bestand darin, die<br />

Maßungenauigkeit an der Welle eines Großgenerators<br />

durch Materialauftrag an den Innenflächen einer Schwalbenschwanzführung<br />

zu beheben, um anschließend eine<br />

Bearbeitung auf das Soll-Maß zu ermöglichen. Die entsprechenden<br />

Nuten dienten zur Aufnahme eines Polschuhs,<br />

sodass eine verzugsfreie Bearbeitung erforderlich war.<br />

Die Lösung der Aufgabenstellung erfolgte durch Einsatz<br />

des Laser-Pulver-Auftragschweißens, bei dem der<br />

Zusatzwerkstoff mittels eines Gasträgerstroms an den<br />

Bearbeitungsort geführt und durch den Laserstrahl aufgeschmolzen<br />

wird. Der Zusatzwerkstoff bildet dabei mit<br />

dem oberflächlich aufgeschmolzenen Grundwerkstoff ein<br />

gemeinsames Schweißgut. Durch seitlich versetzte und<br />

überlappende Bahnen wird ein flächiger Auftrag erzielt,<br />

der ggf. mehrfach wiederholt wird.<br />

Aufgrund der Bauteilgröße wurde die Bearbeitung vor<br />

Ort durchgeführt, wobei sowohl der Laser als auch der<br />

Industrieroboter zur Führung der Schweißoptik zum Bearbeitungsort<br />

gebracht und dort vorübergehend installiert<br />

worden sind. Als Laserstrahlquelle wurde ein fasergekoppelter<br />

Diodenlaser mit einer Ausgangsleistung von 3 kW<br />

eingesetzt. Aufgrund der eingeschränkten Zugänglichkeit<br />

war ein Arbeitsabstand zwischen Laser-Brennfleck und<br />

Optik von mehr als 400 mm erforderlich, sodass die Innenflächen<br />

der Schwalbenschwanz-Nuten bearbeitet werden<br />

konnten (Bild 9). Der mobile Industrieroboter ist mittig<br />

neben dem Bauteil platziert worden, sodass die Bearbeitungslänge<br />

von 3 m in einem Zug abgefahren werden<br />

konnte. Die Einsatzdauer des Lasersystems lag einschließlich<br />

Auf- und Abbau bei lediglich einer Woche.<br />

Mobiles Laserschweißen auf der Werft<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts MESCHLAS war die<br />

LASER on demand GmbH im Unterauftrag des Laser Zentrums<br />

Hannover e.V. verantwortlich für die Realisierung, ein<br />

Getriebefundament sowie ein Schiffsruder mobil per Laser<br />

zu schweißen (Bild 10). Dabei wurden als Halbzeuge Stahl-<br />

Aluminiumschaum-Sandwich-Bleche verarbeitet. Diese bieten<br />

sehr gute Steifigkeits- und Dämpfungseigenschaften<br />

und führen zur Gewichtsreduzierung von mehr als 10 %. Das<br />

Verschweißen erfolgte beidseitig zur Anbindung der Stahl-<br />

Deckbleche, während der Schaumkern unverschweißt blieb.<br />

Entscheidend für das prozesssichere Laserschweißen sind<br />

Bauteilvorbereitung und Spanntechnik. So wurden die Kanten<br />

sämtlicher Fügepartner gefräst, um die Komponenten<br />

möglichst im technischen Nullspalt spannen zu können.<br />

Anschließend erfolgte das Heftschweißen bevor die Bauteile<br />

im Stumpf- und T-Stoß verschweißt worden sind. Jedes<br />

Demonstratorbauteil enthält mehr als 30 m Laserschweißnaht.<br />

Laserschweißen an Großformen vor Ort<br />

Im Zuge der Umstellung der Flugzeugfertigung von Aluminiumwerkstoffen<br />

auf Faserverbundstrukturen (insbesonde-<br />

3-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

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