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elektrowärme international Härtetechnik (Vorschau)

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FACHBERICHTE<br />

das Einrichten eines Laser-Klasse-4-Arbeitsbereiches erfordert.<br />

Dies bedeutet, dass der Arbeitsbereich allseitig abgeschirmt<br />

werden muss (Schutzvorhänge oder im Idealfall geschlossener<br />

Raum ohne Fenster) und lediglich eingewiesenes Personal mit<br />

entsprechender Schutzausrüstung (insbesondere Schutzbrillen)<br />

Zutritt haben darf. Der Bereich ist durch entsprechende<br />

Beschilderung kenntlich zu machen und der Zugang zu kontrollieren<br />

(organisatorische Schutzmaßnahme).<br />

Der Ablauf des Lasereinsatzes sowie die Auswahl des<br />

Lasersystems erfolgt in Abstimmung mit dem Kunden<br />

und dessen Anforderungen. Jeder Mietvorgang beinhaltet<br />

Transport, Maschinenversicherung sowie Aufbau und<br />

Inbetriebnahme vor Ort. Ergänzend kann bei Bedarf ein<br />

Anlagenbediener oder Applikationsingenieur zur Verfügung<br />

gestellt werden, sodass das Gesamtpaket nicht nur<br />

den Mietlaser, sondern auch das erforderliche Know-how<br />

umfasst. Typische Einsatzzeiträume liegen zwischen einer<br />

Woche und einigen Monaten.<br />

PRAXISBEISPIELE<br />

Der Flexibilität der Technologie entsprechend stammen<br />

auch die Anwendungen aus einem breiten Band an Branchen.<br />

Sie reichen von der Blechverarbeitung über den<br />

Maschinen- und Anlagenbau, den Werkzeugbau sowie<br />

den Fahrzeug- und Flugzeugbau bis zur Mikro- und Medizintechnik.<br />

Nachfolgend werden beispielhaft einige Praxisbeispiele<br />

vorgestellt:<br />

Schweißen von Blechteil-Einzelstücken<br />

Im ersten Beispiel sollte eine geschweißte Blechbaugruppe<br />

einer Tablettenverpackungsmaschine als Einzelstück<br />

hergestellt werden (Bild 5).<br />

Die Baugruppe wurde zuvor mit dem WIG-Verfahren<br />

verschweißt, allerdings konnten die durch den hohen<br />

Wärmeeintrag resultierenden Verzüge nicht vollständig<br />

gerichtet werden, sodass das Teil als Ausschuss bewertet<br />

werden musste. Die Hauptanforderung bestand damit im<br />

verzugsarmen Verschweißen, wobei aufgrund des Einsatzgebietes<br />

hohe Anforderungen an die Schweißnahtoberfläche<br />

gestellt wurden.<br />

Aufgrund der Nahtverläufe in Verbindung mit der Einzelteilfertigung<br />

wurde auf den Einsatz gesteuerter Maschinen<br />

verzichtet, da der Programmieraufwand zu hoch gewesen<br />

wäre. Stattdessen kam das gepulste Laserstrahlschweißen<br />

mit einem Handlasergerät zum Einsatz (Bild 6). Aufgrund<br />

der flexiblen Handhabung des kompakten fasergekoppelten<br />

Kopfes konnte auch in engen Bereichen eine gute<br />

Zugänglichkeit sichergestellt werden. Die integrierte Kamerabeobachtung<br />

war bei der Positionierung und Führung<br />

sehr hilfreich und konnte auch zur nachfolgenden Nahtinspektion<br />

eingesetzt werden.<br />

Das verwendete Lasersystem besteht neben dem Handlaserkopf<br />

aus einem gepulsten Festkörperlaser mit 50 W<br />

mittlerer Leistung sowie einem Wasser-Luft-Kühler gleicher<br />

Baugröße und ist mit einem herkömmlichen Transporter<br />

problemlos mobil einzusetzen.<br />

Die erzeugte Nahtqualität ist durchaus mit der eines<br />

automatisierten Systems vergleichbar. Aufgrund der spezifischen<br />

Anforderungen wurde das Bauteil im Nachgang<br />

zusätzlich elektropoliert.<br />

Schweißen eines Großteil-Schutzmantels<br />

Das zweite Beispiel stammt aus dem Maschinenbau und<br />

umfasst das Verschweißen eines Schutzmantels aus Edel-<br />

Bild 5: Blechbaugruppe in der Schweißvorrichtung<br />

Bild 6: Schweißen mit Handlasergerät<br />

76 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 3-2013

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