26.02.2014 Aufrufe

PC Games Hardware Magazin Kühlung & Overclocking: Grafikkarten (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

special | Kostenlos mehr Leistung & Funktionen<br />

Die modifizierten PAX-Treiber für Creative Xtreme Audio im Detail<br />

Die PAX-Treiber versprechen eine bessere Sound-Abmischung. Neue freigeschaltete<br />

Features fehlen. Kann der Treiber überzeugen?<br />

Die Xtreme Audio klingt von Haus aus recht ordentlich. Ein paar Kleinigkeiten<br />

könnten aber auch nicht audiophile Hörer stören: Durch mangelnde Abschirmung<br />

gegen elektromagnetische Interferenzen und Einsparungen bei den D/A-Wandlern ist<br />

ein stetes Grundrauschen zu vernehmen. Für Audiofreunde wirkt der Klang eventuell<br />

etwas schwer und dunkel: Die Abstimmung ist relativ basslastig, den Mitten mangelt<br />

es an Dynamik und die Höhen klingen etwas stumpf, es fehlt an Lebendigkeit und<br />

Präzision. Mit dem Crystallizer und CMSS3D sind zwei Features mit an Bord, mit<br />

denen man den Sound aufpeppen kann. Der Crystallizer hilft teilweise gegen die<br />

schwachen Höhen und kann etwas Dynamik ins Soundbild bringen, muss beim Einsatz<br />

aber auf die jeweilige Audio-Quelle neu eingerichtet werden. CMSS3D kann ein<br />

Surround-Signal mit Tricksereien bei der Wiedergabe-Latenz und Schall-Reflexionen<br />

innerhalb des Raumes beziehungsweise der Lautsprechermuschel über Stereoboxen<br />

oder Kopfhörer wiedergeben oder Stereo-Sound per Upmix auf einem Mehrkanal-Audiosystem<br />

abspielen. Der Effekt kommt vor allem beim Spielen mit Headset sehr gut<br />

zum Tragen, die Ortbarkeit einzelner Soundquellen ist erstaunlich gut und klingt von<br />

allen hier getesteten Soundkarten am saubersten. Zwischen den virtuellen Lautsprechern<br />

liegen auch praktisch keine Lücken, welche die Räumlichkeit stören könnten.<br />

Gegen das von der <strong>Hardware</strong> induzierte Rauschen ist ein Software-Treiber natürlich<br />

machtlos. An der Soundabstimmung könnten aber zumindest kleinere Verbesserungen<br />

vorgenommen werden, das gelingt schließlich auch bis zu einem gewissen Grad mit<br />

dem Equalizer. Hebt man dort etwa die Höhen etwas an und räumt den Mitten etwas<br />

mehr Variation ein, erhält man ein deutlich dynamischeres Klangbild. Dort versucht<br />

auch der PAX-Treiber anzusetzen. Kleinere Patzer der Karte werden auch ausgebügelt,<br />

so ist die Höhenwiedergabe etwas lebendiger. Allerdings werden auch die unteren<br />

Frequenzen unnötigerweise verstärkt. Dadurch werden dummerweise auch Grundund<br />

Mittelton in Mitleidenschaft gezogen. Der Bass verliert dadurch auch ein wenig<br />

an Schnelligkeit und Präzision, wirkt etwas träge und brummig. Einigen Instrumenten<br />

und Stimmen kommt die Abstimmung zugute, andere verlieren dadurch an Körper<br />

und die Mitten generell weiter an Präsenz. Auch den Höhen fehlt es weiterhin etwas<br />

an Spritzigkeit. Beim Raumklang wurde mehr Hall eingesetzt, auch diese Änderung<br />

missfällt uns eher.<br />

Für Besitzer günstiger Lautsprecher oder Headsets ist der PAX-Treiber eventuell einen<br />

Blick wert. Diese bilden die beschriebenen Frequenzen ohnehin nicht detailgetreu<br />

ab und die Bässe sind nur in Ausnahmefällen präzise. Mit den Mod-Treibern könnte<br />

durchaus ein gewisser Dynamikzuwachs verzeichnet werden, der allerdings mit dem<br />

Equalizer genauso und in größerem Umfang erzielt werden könnte. Besitzer hochqualitativer<br />

Sound-<strong>Hardware</strong> werden eher die Nase rümpfen.<br />

Die modifizierten Gamer-Spirit-Treiber für Realtek ALC 892 im Detail<br />

Der Realtek-Chip ist weder mit gutem Sound noch mit Features gesegnet.<br />

Können die modifizierten Treiber abhelfen?<br />

Die Onboard-Lösung bietet klar den mäßigsten Sound: Starkes Grundrauschen empfängt<br />

den Hörer, lässt gleich zu Beginn die Mundwinkel nach unten wandern. Spielt<br />

hier die Musik oder wir an Tastatur und Maus, fallen sofort die zischenden, undifferenzierten<br />

Höhen sowie der recht dumpfe Bass auf. Bei der Suche nach den mittleren<br />

Frequenzen verirrt man sich im wenig appetitlichen Frequenzbrei. Die Stimmwiedergabe<br />

ist verständlich, allerdings zischeln und nuscheln die Stimmen unnatürlich.<br />

Auch ganze Instrumente oder Soundeffekte verschwinden spurlos oder lösen sich<br />

zumindest teilweise in dem Gemenge auf. Die unsauberen Höhen sind überbetont,<br />

beim brummigen, etwas trägen Bass wünscht man sich trockeneres, spontaneres<br />

Ansprechen. Wirklicher Genuss kommt so weder beim Spielen und erst recht nicht bei<br />

der Musikwiedergabe auf. Der virtuelle Surround-Sound funktioniert nur mit Geräten,<br />

die eine Audio-Matrix dekodieren können, also etwa mit einem AV-Reciever, nicht<br />

jedoch mit Kopfhörern. Der Onboard-Chip ist insgesamt eher eine Notlösung.<br />

Ein Mod-Treiber hat kaum Handlungsspielraum bei den klanglichen Problemen.<br />

Ohne <strong>Hardware</strong>-Upgrade ist bei der Soundqualität nicht viel zu machen. Der von<br />

uns ausprobierte Gamer-Spirit-Treiber fokussiert sich wohl deshalb auch auf das<br />

Addieren zusätzlicher Features. Neu hinzugekommen sind bei unserem abgespeckten<br />

Realtek-Chip SRS, Dolby Digital Live und Creatives CMSS3D sowie der Crystallizer.<br />

Allerdings wurde auch die Sound-Abmischung verändert, anscheinend mit Blick<br />

auf die neuen Features: Sowohl SRS als auch CMSS3D sind Softwarelösungen, mit<br />

denen sich Raumklang aufwerten lässt. Dieser wurde mit dem modifizierten Treiber<br />

verstärkt, die Räumlichkeit gesteigert. Das bringt aber einige Nebeneffekte mit sich,<br />

wie etwa starken Hall oder verzögerte Wiedergabe über die hinteren Boxen, wo wohl<br />

die Latenz angehoben wurde. Das ist mit CMSS3D noch halbwegs in Ordnung, die<br />

Ortbarkeit ist brauchbar, die Räumlichkeit okay. SRS hingegen trägt viel zu dick auf.<br />

Tieftöne dröhnen derart stark, dass die meisten Details einfach in der Bassbrühe<br />

absaufen, die Mitten klingen blechern. Des Weiteren klaffen große Lücken zwischen<br />

den virtuellen Lautsprechern, ein überzeugendes Raumgefühl tritt so nicht ein. Es<br />

fühlt sich an, als wäre man je nach Kopfposition (im Spiel) schwerhörig oder nicht.<br />

Mit den Mod-Treibern ist der Fokus auf Surround selbst mit einem Stereo-Setup und<br />

abgeschalteten 3D-Effekten deutlich auszumachen: Die Mitten werden weiter in<br />

Mitleidenschaft gezogen und der Abstand zwischen linkem und rechtem Signal erhöht<br />

sich so weit, dass der Sweet Spot praktisch nicht vorhanden ist.<br />

Mit dem Onboard-Chip Musik zu hören, war schon vorher kein Genuss. Mit modifizierten<br />

Treibern ist es ein Graus. Musikfreunden kann man von dem Treiber nur abraten.<br />

CMSS3D kann in einigen Fällen allerdings nützlich sein, die bessere Ortbarkeit<br />

ist in vielen Spielen ein klarer Vorteil. Eine gewisse Leidensfähigkeit wird den Ohren<br />

dabei aber abverlangt: Der 3D-Effekt verstärkt die Patzer des Chips.<br />

16<br />

<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 10/13<br />

www.pcgameshardware.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!