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Seagates SSHD im Test | infrastruktur<br />
Seagate Momentus XT<br />
Wer bisher ein SSHD-Laufwerk nutzen wollte, griff auf die Momentus-XT-Serie<br />
zurück. Diese bietet die Technik im 2,5-Zoll-Format.<br />
Hier sehen Sie die Platine der Seagate SSHD: Rechts oben sehen Sie den Flashspeicher,<br />
rechts daneben den dazugehörigen Controller.<br />
Als <strong>PC</strong>-Nutzer musste man sich bisher zwischen SSDs und Festplatten entscheiden<br />
oder beides kaufen. Wobei: Ganz richtig ist das nicht, denn man hatte schon seit<br />
Jahren die Wahl, sich für eine Momentus XT zu entscheiden. Diese nutzt bereits<br />
seit etwa 2010 die SSHD-Technik. Diese leidet jedoch unter der für Notebook-Festplatten<br />
bekannten Schwäche: Sie bietet für Desktop-Verhältnisse relativ niedrige<br />
Kapazitäten, aktuell ist bei einem TByte pro Laufwerk Schluss. Der Preis für diese<br />
Kapazität ist mit etwa 105 Euro ebenfalls spürbar über dem der Desktop-Variante.<br />
Ein weiterer Nachteil<br />
des 2,5-Zoll-Laufwerks ist<br />
die niedrige Umdrehungszahl<br />
von nur 5.400 Umdrehungen<br />
pro Minute. Dadurch fand die<br />
2,5-Zoll-SSHD bisher den Weg<br />
in nur wenige <strong>PC</strong>-Gehäuse. Die<br />
3,5-Zoll-Variante könnte das<br />
ändern.<br />
halb gibt es den Workaround „SSD-<br />
Caching“, der eine kleine SSD nicht<br />
als eigenständig verwendbares<br />
Laufwerk in Windows einbindet,<br />
sondern als Schreib-/Lese-Cache<br />
für die Festplatte nutzt. Einige Hersteller<br />
bieten sogar Kits aus Software<br />
und <strong>Hardware</strong> an, um den<br />
eigenen <strong>PC</strong> mit so einem Caching-<br />
Feature aufzurüsten.<br />
Die Technik im Detail<br />
Anders die SSHDs: Diese geben<br />
sich zunächst wie normale Festplatten<br />
und sind im Gegensatz zu SSD-<br />
Caching funktional vollkommen<br />
unabhängig vom Rest des Systems.<br />
Auch äußerlich zeigen sich keine<br />
auffälligen optischen Abweichungen<br />
zu einer normalen Festplatte.<br />
Unterschiede erkennen wir erst,<br />
nachdem wir die Platine an der Unterseite<br />
der Festplatte entfernen.<br />
Neben den auch bei anderen<br />
Festplatten üblichen Bausteinen<br />
finden sich darauf zusätzlich ein<br />
Flash-Chip sowie ein dazugehöriger<br />
Controller auf der Platine. Eine<br />
Überprüfung der Baustein-Bezeichnung<br />
verrät, dass es sich dabei um<br />
8 GiByte Toggle-MLC-NAND handelt,<br />
der von Toshiba hergestellt<br />
wird. Beim Controller ist das leider<br />
nicht so einfach, nur der Aufdruck<br />
des Chips gibt Aufschluss: Beim<br />
Hersteller Easic handelt es sich<br />
um ein Unternehmen, das anderen<br />
Herstellern die Infrastruktur zum<br />
Entwerfen und Fertigen von eigenen<br />
Chips bietet, in diesem Fall für<br />
Seagate. Da diese Chips nicht auf<br />
dem freien Markt erhältlich sind,<br />
existieren auch keine offiziellen<br />
Datenblätter: Wir müssen uns mit<br />
der Annahme begnügen, dass in<br />
diesem Chip sehr wahrscheinlich<br />
der Flash-Controller wie auch die<br />
Logik Platz finden, welche die Daten<br />
im Flashspeicher verwaltet.<br />
Die restliche Technik unterscheidet<br />
sich nicht von gängigen Festplatten.<br />
Die Desktop-SSHD-Reihe<br />
von Seagate geht zu Beginn mit<br />
zwei Modellen an den Start. Das<br />
Flaggschiff mit der Bezeichnung<br />
ST2000DX001 nutzt zwei Ein-<br />
TByte-Platter mit einer maximalen<br />
sequenziellen Schreib- und Lese-<br />
Geschwindigkeit von 156 MByte/s<br />
(Herstellerangabe). Das kleinere<br />
Modell ST1000DX001 nutzt dagegen<br />
nur einen Platter und ist wesentlich<br />
flacher als das Modell mit<br />
höherer Kapazität. Das Datenblatt<br />
lässt vermuten, dass es sich bei<br />
der ST2000DX001 um die gleiche<br />
Festplatte handelt, wie sie bereits<br />
seit Längerem als Desktop-HDD<br />
ST2000DM001 verkauft wird. Ausgehend<br />
von der 2-Platter-Version<br />
(es existiert auch eine Variante mit<br />
3 Plattern) erweiterte Seagate die<br />
Desktop-HDD um den SSD-Teil.<br />
Flinker Lagerwart<br />
Beide SSHD-Modelle sind mit 8 Gi-<br />
Byte NAND-Speicher ausgestattet.<br />
Dieser ist bei Weitem nicht ausreichend,<br />
um nennenswerte Datenmengen<br />
vorzuhalten. Entgegen<br />
der gängigen Meinung muss er das<br />
aber auch nicht: Im Flash-Cache<br />
Max. Leseraten: NAND bei SSHD ohne Effekt<br />
H2BenchW 3.16 – mittlere und Mindest-Leseraten<br />
Samsung SSD 830 (128 GB) 430 432,2 (+162 %)<br />
WD Velociraptor WD100DHTZ 113 164,7 (Basis)<br />
Seagate ST2000DX001 93 158,5 (-4 %)<br />
System: Intel Core i5-3470, MSI Z77A-G80, 2 x 4 GiB DDR3-1333 , Windows 7 SP1, Intel<br />
RST 10.5 Bemerkungen: Für die sequenziellen Leseraten ist der NAND-Speicher der<br />
SSHD irrelevant. Dieser greift erst bei oft gelesenen Dateien.<br />
Max. Schreibraten: HDDs auf Tuchfühlung<br />
MByte/s<br />
Min. Lesen<br />
Besser<br />
H2BenchW 3.16 – mittlere und Mindest-Schreibraten<br />
Samsung SSD 830 (128 GB) 297 312,4 (+90 %)<br />
WD Velociraptor WD100DHTZ<br />
113 164,7 (Basis)<br />
Seagate ST2000DX001 94 159,9 (-3 %)<br />
System: Intel Core i5-3470, MSI Z77A-G80, 2 x 4 GiB DDR3-1333 , Windows 7 SP1, Intel<br />
RST 10.5 Bemerkungen: Zwischen der schnellen Velociraptor und der SSHD liegen nur<br />
wenige MByte/s. Bei den Mindest-Werten sind die Unterschiede deutlicher.<br />
Kopiertest: SSHD lernt schnell<br />
MByte/s<br />
Schr. Lesen<br />
Besser<br />
Kopiertest mit 25.000 Dateien, mehrere Messungen hintereinander<br />
160<br />
Seagate ST2000DX001<br />
140<br />
WD Velociraptor WD100DHTZ<br />
Samsung 830 128 GB<br />
120<br />
Sekunden<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Messung 1 Messung 2 Messung 3 Messung 4 Messung 5<br />
System: Intel Core i5-3470, MSI Z77A-G80, 2 x 4 GiB DDR3-1333 , Windows 7 SP1, Intel RST 10.5 Bemerkungen:<br />
Für die erste Durchführung des Kopiertests benötigt die SSHD noch recht lange. Doch bereits bei der<br />
zweiten Messung sorgt der NAND-Speicher für eine massive Verkürzung der Dauer.<br />
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