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gwf Gas/Erdgas Smart Metering / IT (Vorschau)

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11/2012<br />

Jahrgang 153<br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

<strong>Erdgas</strong><br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>/<br />

<strong>IT</strong><br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

In jeder Hinsicht<br />

anpassungsfähig<br />

Unsere smarten <strong>Gas</strong>zähler zeigen sich flexibel –<br />

unabhängig davon, ob Sie sich für einen Zähler<br />

mit elektronischem oder Absolut-ENCODER-<br />

Zählwerk entscheiden.<br />

Neben der einfachen Anpassung an verschiedene<br />

Kommunikationslösungen garantieren unsere<br />

Produkte Datensicherheit, Datenschutz und einen<br />

manipulationssicheren Original-Zählerstand.<br />

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WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Biogas<br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte rund um<br />

das Thema Biogas von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />

bis zur Einspeisung.<br />

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />

verfahrenstechnischen Prozesskette. Grundlage der Erörterung sind<br />

die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />

Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen und Potenziale<br />

für Biogas diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />

Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />

Anwendungen und ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />

Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />

der Biogas einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />

praktischen Aspekten Rechnung und fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />

für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />

Aus dem Inhalt:<br />

∙ Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

∙ Verfahrenstechnik der Biogaserzeugung<br />

∙ Technische und rechtliche Anforderungen an die <strong>Gas</strong>qualität<br />

∙ Verfahrenstechnik der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

∙ Anlagentechnik der <strong>Gas</strong>einspeisung<br />

∙ Abrechnung und Messtechnik<br />

∙ Vermarktung<br />

Sie haben die<br />

Wahl !<br />

Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />

1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />

Hardcover, mit CD-ROM oder DVD<br />

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mit Zusatzinhalten<br />

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Biogas, 1. Auflage 2010<br />

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ISBN: 978-3-8356-3197-7<br />

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mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

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widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />

werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

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Bankleitzahl<br />

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Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

BIOG1Zs0410


Standpunkt<br />

Schutzprofile für sichere<br />

Datenkommunikation<br />

Fallen in der öffentlichen Diskussion die<br />

Schlagworte Datenschutz und Datensicherheit,<br />

so spricht man in der Regel<br />

über Recht und Sicherheit in der Informationsverarbeitung<br />

und Kommunikation. Für<br />

die Energiewirtschaft schreibt das Energiewirtschaftsgesetz<br />

vor, dass Messsysteme für<br />

<strong>Gas</strong> und Elektrizität den eichrechtlichen Vorschriften<br />

entsprechen müssen. Darüber hinaus<br />

dürfen zukünftig zur Datenerhebung,<br />

-verarbeitung und -übermittlung nur solche<br />

Systeme eingesetzt werden, die den BSI-<br />

Schutzprofilen und besonderen Anforderungen<br />

an die Interoperabilität genügen. Erfahren<br />

sie ab Seite 856 mehr über sichere Datenkommunikation<br />

in der <strong>Gas</strong>versorgung.<br />

Das „Schutzprofil für die Kommunikationseinheit<br />

eines intelligenten Messsystems für<br />

Stoff- und Energiemengen“, das „Schutzprofil<br />

für das Sicherheitsmodul eines intelligenten<br />

Messsystems für Stoff- und Energiemengen“<br />

und die zugehörige Technische Richtlinie<br />

„<strong>Smart</strong> Energy“ (TR-03109) sind die wesentlichen<br />

Dokumente für die Definition der<br />

zukünftigen Zählerinfrastruktur in Deutschland.<br />

Über die Profile und das zentrale Element<br />

<strong>Smart</strong> Meter Gateway informiert der<br />

Beitrag ab Seite 862.<br />

Im Artikel auf Seite 868 ff. werden die<br />

wesentlichen Anforderungen an ein <strong>Smart</strong><br />

Meter Gateway aus Sicht des Schutzprofils<br />

und der Technischen Richtlinie durch Autoren<br />

des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) beschrieben. Insbesondere<br />

werden die Sicherheitsarchitektur, die<br />

Schnittstellen sowie der Gateway-Administrator<br />

betrachtet. Darüber hinaus werden die<br />

besonderen Datenschutzanforderungen an<br />

die Auswertung von Messwerten erläutert<br />

und ein Ausblick auf die Zertifizierungsprozesse<br />

und das behördliche Zusammenspiel<br />

gegeben. Der aktuelle Zeitplan des BSI sieht<br />

vor, dass die Dokumente, die Schutzprofile für<br />

das Gateway und das Sicherheitsmodul sowie<br />

die Technische Richtlinie bis Ende des Jahres<br />

in einer stabilen Version vorliegen, damit<br />

diese zusammen mit der Messzugangsverordnung<br />

(MessZV) die Notifizierung durch die EU<br />

erhalten können.<br />

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht<br />

Ihnen<br />

Volker Trenkle<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 833


INhalt<br />

Zählwerk mit integriertem Kommunikationsmodul.<br />

Ab Seite 862<br />

Ejektoranlage nach technischer Realisierung. Ab Seite 874<br />

Fachberichte<br />

Informationstechnologie<br />

856 Chr. Schneider<br />

<strong>Smart</strong> Energy – Sichere Datenkommunikation<br />

in der <strong>Gas</strong>messung<br />

<strong>Smart</strong> Energy – Secure data communication in<br />

the gas measurement<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

862 D. Lücke-Janssen<br />

Mechanismen der Datensicherheit<br />

bei <strong>Gas</strong>zählern im Umfeld <strong>Smart</strong><br />

<strong>Metering</strong><br />

Mechanisms of data security on gas meters in<br />

the field of smart metering<br />

868 H. Bast und St. Vollmer<br />

Sicherheitstechnische Vorgaben<br />

und funktionale Anforderungen an<br />

das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

Security and functional requirements for the<br />

<strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

<strong>Gas</strong>speicherung<br />

874 V. Busack, W. Becker, Chr. Fenin, P. G. Tsybulsky,<br />

G. N . Ruban, I. G. Bebeshko<br />

Entwicklung und Realisierung energieeffizienter<br />

Technologien zur<br />

<strong>Gas</strong>einspeisung auf Untergrundgasspeichern<br />

Development and implementation of energyefficient<br />

technologies for input of gas to underground<br />

gas- storage facilities<br />

Biogas<br />

878 L. Günther, H. Ernst, J. Hofmann und U. Mikow<br />

Fortschritte der Biogasaufbereitung<br />

mit einem neuen Aminwaschverfahren<br />

Technological progress in biogas treatment<br />

using a new procedure of chemical scrubbing<br />

with amine solvents<br />

Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

838 Ceramic Fuel Cells erhält den Innovationspreis<br />

Brennstoffzelle „f-cell Award 2012“<br />

Bayerngas ist neuer Partner der dena-<br />

Strategieplattform Power to <strong>Gas</strong><br />

839 NEL <strong>Erdgas</strong>leitung geht pünktlich in Betrieb<br />

840 Gemeinsames Projekt „Windgas in Suderburg“<br />

der Greenpeace Energy und <strong>Gas</strong>unie<br />

November 2012<br />

834 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Inhalt<br />

3S 500 D mit<br />

System Berliner<br />

Kappe ® auf<br />

einem <strong>Gas</strong>schieber.<br />

Seite 885<br />

Verleihung des DVGW-Studienpreises <strong>Gas</strong> durch DVGW-Vizepräsident <strong>Gas</strong><br />

Dr. Jürgen Lenz an Jakob Brendli, Jan Schymassek, Michael Buller und<br />

Theodor Langner (v. l. n. r.). Seite 847<br />

844 Unternehmen der Thüga-Gruppe bauen<br />

Power to <strong>Gas</strong>-Demonstrations anlage<br />

846 Schleupen AG und Soptim AG beschließen<br />

strategische Partnerschaft<br />

Verbände und Vereine<br />

847 DVGW verleiht Studienpreis <strong>Gas</strong> auf gat<br />

2012 in Dresden<br />

848 DVGW-Hochschultag bietet Forum für<br />

Ingenieurnachwuchs<br />

849 DVGW gründet neuen Forschungsbereich<br />

Power-to-<strong>Gas</strong><br />

Veranstaltung<br />

850 6. Münchener Cleantech-Konferenz<br />

forum kks<br />

Personen<br />

852 Dr. Dirk Mausbeck zum Aufsichtsratschef<br />

der GVS gewählt<br />

853 egeplast mit neuem Beirat und neuer<br />

Rechtsform<br />

Im Profil<br />

882 EFET Deutschland – Verband Deutscher<br />

<strong>Gas</strong>- und Stromhändler e.V.<br />

Technik Aktuell<br />

884 Wartungsfreies Einzelgaswarngerät für<br />

den Personenschutz<br />

885 Dezentraler Stellantrieb für erdverlegte<br />

Armaturen<br />

Regelwerk<br />

886 Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

Regelwerk <strong>Gas</strong>/Wasser<br />

Firmenporträt<br />

821 Bayerngas GmbH<br />

Rubriken<br />

883 Standpunkt<br />

836 Faszination <strong>Gas</strong><br />

888 Termine<br />

890 Impressum<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 835


Faszination <strong>Gas</strong>


LNG-Tanker Arctic Princess<br />

Aktuell werden bei steigender Tendenz mehr als 25 % des<br />

weltweit transportierten <strong>Erdgas</strong>es per LNG (liquefied<br />

natural gas) transportiert. Dabei wird das <strong>Erdgas</strong> durch<br />

Abkühlung auf –164 bis –161 °C verflüssigt und weist etwa<br />

ein 600stel des ursprünglichen Volumens in <strong>Gas</strong>form auf.<br />

© Höegh LNG.


Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Ceramic Fuel Cells erhält den Innovationspreis<br />

Brennstoffzelle „f-cell Award 2012“<br />

Ceramic Fuel Cells, Entwickler<br />

und Hersteller von Mikrokraftwerken<br />

auf Basis von Brennstoffzellen,<br />

wurde mit dem Innovationspreis<br />

Brennstoffzelle „f-cell Award<br />

2012“ in der Kategorie Classic ausgezeichnet.<br />

Mit dem Preis würdigte<br />

Baden-Württembergs Umweltminister<br />

Franz Untersteller die Leistungen<br />

des deutsch-australischen Unternehmens.<br />

Untersteller lobte insbesondere<br />

den extrem hohen elektrischen<br />

Wirkungsgrad der Anlagen<br />

von Ceramic Fuel Cells, die bereits<br />

im Handel erhältlich sind.<br />

Stifter des Innovationspreises für<br />

anwendungsnahe Entwicklungen<br />

rund um die Brennstoffzelle ist Land<br />

Baden-Württemberg. Die Preisverleihung<br />

erfolgte am 8.10.2012 in<br />

Stuttgart. Die Wahl des Preisträgers<br />

lag bei einer 10-köpfigen Jury, der<br />

Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik angehören.<br />

Ceramic Fuel Cells erhielt den<br />

Preis für sein Hauptprodukt BlueGen<br />

– ein erdgasbetriebenes Brennstoffzellen-Mikrokraftwerk,<br />

das Wohngebäude<br />

und kleine Unternehmen<br />

effizient und umweltschonend mit<br />

Strom und Wärme versorgt. Die<br />

Mikro-KWK-Anlage er reicht einen<br />

elektrischen Wirkungsgrad von bis zu<br />

60 %, bei einem Gesamtwirkungsgrad<br />

von bis zu 85 %. Dadurch lassen<br />

sich gegenüber dem deutschen<br />

Strommix rund 50 % der CO 2 -Emissionen<br />

einsparen. Durch den hohen<br />

elektrischen Wirkungsgrad bietet<br />

BlueGen die Möglichkeit einer ganzjährig<br />

zuverlässigen, emissionsarmen<br />

und dezentralen Energieerzeugung.<br />

Damit können die Anlagen einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Energiewende<br />

mit Bürgerbeteiligung leisten.<br />

Cofely Deutschland und EnviTec Biogas liefern<br />

grüne Energie aus Biomethan<br />

Cofely Deutschland hat mit der<br />

EnviTec Biogas AG einen Vertrag<br />

über den jährlichen Bezug von<br />

35 bis 40 Mio kWh Biomethan mit<br />

einer Laufzeit von zehn Jahren<br />

geschlossen. Der Energiedienstleister<br />

Cofely setzt das Biogas zur Produktion<br />

von grünem Strom und<br />

Wärme in dezentralen Blockheizkraftwerken<br />

direkt bei den Endverbrauchern<br />

vor Ort ein. Cofely versorgt<br />

auf diese Weise rund 3000<br />

Wohn-Haushalte sowie einen<br />

Industriekunden mit Strom und<br />

Wärme aus regenerativen Energien.<br />

Das Biogas gewinnt EnviTec über<br />

die Vergärung landwirtschaftlicher<br />

Substrate in sogenannten Fermentern<br />

in Sachsendorf (Sachsen-<br />

Anhalt). Es wird mit der innovativen<br />

Membrantechnologie EnviThan auf<br />

die Qualität von <strong>Erdgas</strong> aufbereitet<br />

und anschließend in das <strong>Gas</strong>netz<br />

eingespeist. Das Bioerdgas entnimmt<br />

Cofely am Bestimmungsort<br />

aus dem <strong>Gas</strong>netz und erzeugt<br />

damit in hocheffizienten Blockheizkraftwerken<br />

Strom und Wärme. Die<br />

Kraftwerke befinden sich in unmittelbarer<br />

Nähe zu den Endverbrauchern,<br />

die auf diese Weise eine CO 2 -<br />

neutrale, umweltfreundliche Wärmeversorgung<br />

erhalten.<br />

Bayerngas ist neuer Partner der dena-Strategieplattform<br />

Power to <strong>Gas</strong><br />

Die Bayerngas GmbH, München,<br />

ist neuer Partner der von<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />

(dena) 2011 initiierten Strategieplattform<br />

Power to <strong>Gas</strong>. Dr. Thomas<br />

Rupprich, Ge schäftsführer der Bayerngas<br />

GmbH, sieht in der Technologie<br />

Power to <strong>Gas</strong> erhebliches<br />

Potenzial. „Strom aus Wind und<br />

Sonne mittels Elektrolyse in <strong>Gas</strong> zu<br />

wandeln und in der <strong>Erdgas</strong>-Infrastruktur<br />

zu parken, ist bisher das<br />

einzige Konzept, elektrische Energie<br />

in großen Mengen zu speichern,<br />

will man nicht auf Pumpspeicherkraftwerke<br />

in Norwegen<br />

zurückgreifen. Hier ergibt sich für<br />

Bayerngas die Chance auf neue<br />

Geschäftsfelder. Mit der Zusammenarbeit<br />

auf der, von der dena<br />

errichteten, Strategieplattform<br />

können wir die Nutzbarmachung<br />

der Systemlösung Power to <strong>Gas</strong><br />

weiter vorantreiben und unseren<br />

Beitrag zum Gelingen der Energiewende<br />

leisten.“<br />

November 2012<br />

838 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen<br />

Nachrichten<br />

NEL <strong>Erdgas</strong>leitung geht pünktlich in Betrieb<br />

Nach nur 15 Monaten Bauzeit<br />

kann die Nordeuropäische <strong>Erdgas</strong>leitung<br />

NEL pünktlich Anfang<br />

November 2012 parallel zum fertiggestellten<br />

zweiten Strang der Ostseepipeline<br />

Nord Stream in Betrieb<br />

genommen werden. Die NEL stellt,<br />

neben der bereits seit rund<br />

einem Jahr in Betrieb befindlichen<br />

Ost see-Pipeline-An bindungsleitung<br />

(OPAL), die<br />

Verbindung zwischen den<br />

großen sibirischen <strong>Erdgas</strong>reserven<br />

und dem westeuropäischen<br />

<strong>Erdgas</strong>versorgungsnetz<br />

sicher.<br />

Die NEL übernimmt in Lubmin<br />

bei Greifswald das <strong>Erdgas</strong><br />

aus der Nord Stream und<br />

transportiert es durch Mecklenburg-Vorpommern<br />

und<br />

Niedersachsen zu dem Netzkopplungspunkt<br />

Rehden, von<br />

wo das <strong>Erdgas</strong> weiter zu den<br />

deutschen und westeuropäischen<br />

Kunden transportiert<br />

oder direkt im größten <strong>Erdgas</strong>speicher<br />

Westeuropas eingespeichert<br />

werden kann. Die<br />

NEL ist rund 440 km lang und<br />

soll zukünftig jährlich bis zu<br />

20 Mrd. m 3 <strong>Erdgas</strong> transportieren.<br />

Das entspricht rund<br />

einem Fünftel des jährlichen<br />

Verbrauchs in Deutschland.<br />

Während die Leitung in<br />

weiten Teilen in Rekordzeit<br />

errichtet werden konnte, ist<br />

südlich von Hamburg im<br />

Bereich Winsen (Luhe) und<br />

Stelle auf einer Strecke von<br />

rund 40 km eine Umtrassierung<br />

notwendig. Ein neu<br />

geplanter Leitungsverlauf, die<br />

sogenannte Südvariante, ist<br />

derzeit Gegenstand des erforderlichen<br />

Genehmigungsverfahrens.<br />

Mit der Fertigstellung<br />

dieses Abschnitts wird im<br />

Herbst 2013 gerechnet. Nach<br />

Fertigstellung wird dann auch<br />

die volle Transportkapazität<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Um dennoch Mengen aus dem<br />

zweiten Strang der Nord Stream<br />

pünktlich übernehmen zu können,<br />

wird als temporäre Maßnahme eine<br />

Umfahrung des noch nicht fertiggestellten<br />

Abschnittes über bereits<br />

be stehende Leitungssysteme vom<br />

Netzkopplungspunkt in Sülstorf<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) bis ins<br />

niedersächsische Achim bei Bremen<br />

realisiert. Somit kann die NEL bereits<br />

mit Teilkapazitäten von rund 20 % zu<br />

einer weiteren Steigerung der Versorgungssicherheit<br />

beitragen.<br />

UNSER<br />

Produkt ist<br />

FARBLOS.<br />

Und Und steht doch für eine grüne Zukunft.<br />

Wer Menschen mit Energie versorgt, trägt auch Verantwortung für die Zukunft kommender Generationen.<br />

Nachhaltigkeit ist bei WINGAS gelebte Unternehmenskultur. Denn <strong>Erdgas</strong> ist definitiv der grünste aller<br />

konventionellen Energieträger – mit der besten CO 2<br />

-Bilanz. Und hat damit im Mix mit erneuerbaren<br />

Energien seinen festen Platz. So steht WINGAS für eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Zukunft.<br />

Neugierig? Rufen Sie uns einfach an unter 0561 301-1180.<br />

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Gemeinsam mehr Energie.<br />

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November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 839<br />

13.10.2010 17:25:52 Uhr


Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

BET befragt Energieversorgungsunternehmen zur<br />

„Arbeitgeberattraktivität 2020“<br />

Die Energiewirtschaft verändert<br />

sich seit der Marktöffnung stetig.<br />

Der Wandel der technischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen<br />

wirkt sich auch<br />

unmittelbar auf die Anforderungen<br />

an die interne Organisation und<br />

das professionelle Personalmanagement<br />

aus. BET hat daher die Studie<br />

„Arbeitgeberattraktivität 2020“ konzipiert,<br />

die die Ausgangsfragen für<br />

den anstehenden Veränderungsprozess<br />

untersucht: Wie attraktiv<br />

sind Energieversorger eigentlich als<br />

Arbeitgeber? Welche positiven<br />

Anreize liefern die Organisationsstrukturen?<br />

In welchen Bereichen<br />

sind die Energieversorgungsunternehmen<br />

fit für eine Transformation<br />

zu einem wettbewerbsfähigen Un -<br />

ternehmen? Und wo besteht Handlungsbedarf?<br />

Erste Ergebnisse der<br />

Umfrage werten die BET-Experten<br />

im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung<br />

bis zum 30.<br />

November 2012 aus. Die Ergebnisse<br />

der Studie findet man anschließend<br />

auf der BET-Website unter www.<br />

bet-aachen.de.<br />

Gemeinsames Projekt „Windgas in Suderburg“ der<br />

Greenpeace Energy und <strong>Gas</strong>unie<br />

Die Energie-Genossenschaft Greenpeace<br />

Energy plant, im Gewerbepark<br />

der niedersächsischen Gemeinde im<br />

Kreis Uelzen eine Windgas-Erzeugungsanlage<br />

zu errichten, die Windstrom<br />

in <strong>Gas</strong> umwandelt. Greenpeace<br />

Energy wird die Anlage bauen<br />

und betreiben. Der Kooperationspartner<br />

<strong>Gas</strong>unie übernimmt den<br />

Anschluss an das <strong>Gas</strong>netz und wird<br />

das Windgas in das überregionale<br />

<strong>Erdgas</strong>transportnetz einspeisen.<br />

Greenpeace Energy und <strong>Gas</strong>unie<br />

haben sich im Rahmen eines ausführlichen<br />

Auswahlprozesses für Suderburg<br />

als Standort der Windgas-<br />

Anlage entschieden. Wesentliche<br />

Argumente waren die Nähe zu einer<br />

ausreichend großen <strong>Gas</strong>leitung, die<br />

Kooperationsbereitschaft der lokalen<br />

Behörden sowie der nahe gelegene,<br />

von der Greenpeace Energy-Tochter<br />

Planet energy betriebene Windpark<br />

Suderburg, aus dem der Ökostrom<br />

für die Windgas-Produktion stammen<br />

wird. Die Anlage soll Ende 2013<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Greenpeace Energy bietet mit<br />

proWindgas den ersten <strong>Gas</strong>tarif zur<br />

Förderung der innovativen Windgastechnologie<br />

an. Auf jede Kilowattstunde<br />

<strong>Gas</strong> zahlen die Kunden<br />

einen Förderaufschlag von 0,4 Cent,<br />

den Greenpeace Energy in den Aufbau<br />

der Windgas-Technologie<br />

steckt. Alle <strong>Gas</strong>kunden erhalten<br />

zunächst reines <strong>Erdgas</strong>. Sobald die<br />

ersten Erzeugungsanlagen am Netz<br />

sind, wird nach und nach Windgas<br />

beigemischt.<br />

Ein ausführliches Hintergrundpapier<br />

von Greenpeace Energy<br />

informiert über die energiewirtschaftliche<br />

Bedeutung des Windgas-Konzepts<br />

(Stand September<br />

2012) und steht zum Download<br />

bereit.<br />

Tradesignal und TwoTwoFive gehen Partnerschaft ein<br />

Der Software-Hersteller Tradesignal<br />

GmbH für professionelle<br />

Technische Chartanalyse und regelbasiertes<br />

Handeln und die <strong>Gas</strong>- und<br />

Öl-Trader der britischen Firma Two-<br />

TwoFive gehen eine Partnerschaft<br />

ein. Entstanden ist diese als Two-<br />

TwoFive auf dem institutionellen<br />

Markt den Bedarf ausgemacht hat,<br />

sowohl Trading-Einsteiger als auch<br />

Händler, die bereits länger im<br />

Geschäft sind, zu schulen. Ziel des<br />

Trainings ist sowohl die Verbesserung<br />

des individuellen Tradings, als auch<br />

die Vermittlung von Arbeitserleichterungen<br />

und Analysemethoden. TwoTwoFive<br />

bringt in den Kursen seinen<br />

Erfahrungsschatz als Rohstoff-Händler<br />

und Tradesignal eines der<br />

anspruchsvollsten Softwareprodukte<br />

auf dem institutionellen Finanz- und<br />

Energiemarkt ein. Zusammen mit<br />

einer praxisnahen Aufbereitung bietet<br />

diese Kombination Trading-Kurse<br />

für alle, die mit dem Rohstoffhandel<br />

zu tun haben. Die Kurse werden gleichermaßen<br />

für Trader, Analysten und<br />

Risk-Manager, sowie für Programmierer,<br />

Handelssystementwickler und<br />

Mitarbeiter im Backoffice angeboten.<br />

November 2012<br />

840 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


k<br />

www.dvgw-cert.com<br />

NEU: DVGW-Zertifi zierung<br />

von Bioerdgas und<br />

Bioerdgas als Kraftstoff<br />

Wir bieten unseren Kunden jetzt auch:<br />

die Prüfung und Bestätigung von Biogas-Anlagen und Biogas-Chargen nach dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG)<br />

die Zertifizierung von Biogas als nachhaltige Biomasse nach Biokraft-NachV und BioSt-NachV für die Verwendung<br />

als Biokraftstoff in Fahrzeugen oder für die Verstromung und als Heizgas<br />

Die DVGW CERT GmbH ist:<br />

registriertes Prüfunternehmen für das Biogasregister<br />

von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung anerkannte Zertifi zierungsstelle<br />

nach der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung<br />

zugelassene Zertifizierungsstelle nach dem REDcert-System<br />

DVGW CERT GmbH – Der akkreditierte Branchenzertifizierer mit über 70 Jahren Erfahrung<br />

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Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Nord Stream erhält TSM-Urkunde<br />

Die Nord Stream AG erhielt im<br />

Rahmen der gat 2012 (<strong>Gas</strong>fachlichen<br />

Aussprachetagung) in Dresden<br />

auf dem Stand des Deutschen Vereins<br />

des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches e. V.<br />

(DVGW) die Urkunde für das Technische<br />

Sicherheitsmanagement (TSM).<br />

Die TSM-Urkunde bestätigt allgemein<br />

die Erfüllung der Anforderungen<br />

an die Qualifikation und die<br />

Organisation von Unternehmen für<br />

den Betrieb von <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen.<br />

Sie bezieht sich speziell auf die<br />

Anlagen im Bereich der Anlandung<br />

der beiden Stränge der Nord Stream-<br />

Pipeline in Lubmin, für die die GAS-<br />

CADE <strong>Gas</strong>transport GmbH mit der<br />

Betriebsführung beauftragt wurde.<br />

Bei Nord Stream ist die Einhaltung<br />

höchster Sicherheitsstandards<br />

in allen Projektphasen stets oberstes<br />

Ziel. So ist bereits der Bau des<br />

gesamten Pipelinesystems durch<br />

das weltweit anerkannte Unternehmen<br />

Det Norske Veritas (DNV) zertifiziert<br />

worden. Im Projekt wurde insgesamt<br />

rund 4,6 Mio. t Material<br />

bewegt. Allein für die Verlegearbeiten<br />

beider Pipelinestränge wurden<br />

7,6 Mio. Arbeitsstunden aufgewendet.<br />

Dabei kam es insgesamt nur zu<br />

acht Vorfällen mit Ausfallzeiten.<br />

Auch beim Betrieb der Nord Stream-<br />

Pipeline setzt das Unternehmen in<br />

puncto Sicherheit höchste Maßstäbe<br />

an. Das beinhaltet nicht nur<br />

die permanente Überwachung aller<br />

relevanten Daten vom Kontrollzentrum<br />

im schweizerischen Zug aus,<br />

sondern auch ein lückenloses Überprüfungs-<br />

und Wartungsprogramm<br />

sowie ein flexibles Reparaturkonzept.<br />

Somit soll der reibungslose<br />

Betrieb für die nächsten 50 Jahre<br />

gesichert werden.<br />

Der Betrieb des ersten Stranges<br />

der Nord Stream-Pipeline läuft seit<br />

Anfang November 2011. Mit der in<br />

Kürze stattfindenden offiziellen<br />

Inbetriebnahme des zweiten Pipelinestranges<br />

ist dann die maximale<br />

Transportkapazität von 55 Mrd. m 3<br />

<strong>Erdgas</strong> pro Jahr verfügbar.<br />

Ausbau <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> noch immer ohne Tempo<br />

Die mediale <strong>Smart</strong>-Energy-<br />

Euphorie hat die deutschen<br />

Energieversorger nicht erreicht: Nur<br />

noch 12 % der Manager glauben,<br />

dass die Hälfte der deutschen Haushalte<br />

in fünf Jahren über intelligente<br />

Stromzähler verfügt. 2010 gingen<br />

noch 51 % der Energieentscheider<br />

davon aus. Zum einen mangelt es an<br />

regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

und Kommunikationsstandards,<br />

zum anderen sind die Datenschutzfragen<br />

nach wie vor ungeklärt. Das<br />

ergibt die Studie „Branchenkompass<br />

2012 Energieversorger“ von Steria<br />

Mummert Consulting in Zusammenarbeit<br />

mit dem F.A.Z.-Institut.<br />

Die von der Bundesregierung<br />

angestrebte Abdeckungsquote von<br />

80 % bis 2020 wird damit immer<br />

schwerer erreichbar. Denn geht es<br />

nach den Vorstellungen von EU und<br />

Bundesregierung, so revolutioniert<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> in wenigen Jahren<br />

die Energieversorgung in Deutschland<br />

mit sinkenden Kosten und<br />

sinkendem Verbrauch. Allerdings<br />

kommt die Entwicklung nur schleppend<br />

in Gang: Lediglich gut die<br />

Hälfte der Energieversorgungsunternehmen<br />

will in den kommenden<br />

Jahren in die notwendige Technik<br />

investieren. Die Energieexperten<br />

von Steria Mummert Consulting<br />

erläutern das Problem: „Aus Sicht der<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

fehlen immer noch die Anreize<br />

sowie die gesetzlichen und technischen<br />

Rahmenbedingungen.“ So<br />

strebt die Bundesregierung beispielsweise<br />

eine Ausweitung der bislang<br />

sehr eingeschränkten Einbaupflicht<br />

an, konkrete Gesetzesentwürfe<br />

lassen jedoch auf sich warten.<br />

Trotz der Ernüchterung bleibt<br />

das Thema auf der Agenda der Energieversorger.<br />

77 % der Unternehmen<br />

planen, in den kommenden<br />

zwei Jahren zeit- und lastvariable<br />

Tarife zu entwickeln – ein wichtiger<br />

Schritt, um <strong>Smart</strong> Meter für Privathaushalte<br />

attraktiv zu machen.<br />

Zudem arbeitet bereits die Hälfte<br />

der Unternehmen daran, die mit der<br />

neuen Technik verbundenen Datenschutzprobleme<br />

zu lösen.<br />

Trotz der gebremsten Ausbreitung<br />

der Technik: Bei 83 % der<br />

Unternehmen gehen die Entscheider<br />

davon aus, dass mit den <strong>Smart</strong><br />

Meters neue Teilnehmer in ihren<br />

Markt drängen. Insbesondere für<br />

IKT-Dienstleister ist die Technik ein<br />

Einfallstor, um den Versorgern Aufgaben<br />

abzunehmen. Diese sollten<br />

sich rechtzeitig auf diese Konstellation<br />

einstellen: „Für die Energieversorger<br />

ist es entscheidend, ob sie<br />

die Hoheit über die Technik in den<br />

Haushalten ehalten und dieser kritischen<br />

Situation durch Outsourcing-<br />

Kooperationen und strategische<br />

Partnerschaften begegnen“, so die<br />

Experten von Steria Mummert Consulting.<br />

November 2012<br />

842 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Essen/Germany 5.-7.2.2013<br />

BUSINESS<br />

NETWORK<br />

www.e-world-2013.com


Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Unternehmen der Thüga-Gruppe bauen<br />

Power to <strong>Gas</strong>-Demonstrationsanlage<br />

Zwölf Unternehmen der Thüga-<br />

Gruppe werden eine Demonstrationsanlage<br />

bauen und betreiben,<br />

mit deren Hilfe Strom aus Wind und<br />

Sonne in Wasserstoff umgewandelt<br />

und in ein kommunales <strong>Gas</strong>netz<br />

eingespeist werden kann. Der entsprechende<br />

Beschluss dazu ist Ende<br />

August gefasst worden. Die Anlage<br />

wird im Netzgebiet der Netzdienste<br />

Rhein-Main in Frankfurt am Main<br />

errichtet. Mit dem Bau soll nach Vorliegen<br />

aller Genehmigungen noch<br />

im zweiten Quartal des nächsten<br />

Jahres begonnen werden, so dass<br />

die Anlage Ende 2013 in Betrieb<br />

gehen würde. In dem bis Ende 2016<br />

dauernden Demonstrationsbetrieb<br />

wollen die Unternehmen Erfahrungen<br />

sammeln, wie eine solche<br />

Anlage unter Praxisbedingungen<br />

funktioniert. Zudem soll mit dem<br />

gestarteten Demonstrationsvorhaben<br />

ein Beitrag zu den klimapolitischen<br />

Zielen der Bundesregierung<br />

geleistet werden.<br />

Der ausgewählte Standort in<br />

Frankfurt am Main eignet sich<br />

besonders, weil dort die gesamte<br />

Infrastruktur zum Anschluss einer<br />

Elektrolyseanlage vorhanden ist.<br />

Zudem ist ein notwendiger Mindestgasabsatz<br />

selbst in verbrauchsschwachen<br />

Sommermonaten ge -<br />

währleistet. Denn der Anteil von<br />

Wasserstoff im <strong>Erdgas</strong>netz darf maximal<br />

5 % betragen, beziehungsweise<br />

2 %, wenn sich eine <strong>Erdgas</strong>tankstelle<br />

im Netz befindet. Am Standort ist<br />

außerdem eine Wärmeerzeugungsanlage<br />

vorhanden, die bei der<br />

Verbrennung Kohlenstoffdioxid er -<br />

zeugt. Dies bietet die Möglichkeit, in<br />

einer gegebenenfalls zweiten<br />

Demonstrationsphase nach 2016<br />

Erfahrungen zu sammeln, wie aus<br />

Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid<br />

synthetisches Methan erzeugt wird.<br />

Im Gegensatz zum Wasserstoff kann<br />

synthetisches Methan unbegrenzt in<br />

das <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist werden.<br />

Zu den Projektpartnern gehören<br />

die badenova AG & Co. KG, <strong>Erdgas</strong><br />

Mittelsachsen GmbH, Energieversorgung<br />

Mittelrhein GmbH, erdgas<br />

schwaben GmbH, <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Westerwald GmbH, Mainova Aktiengesellschaft,<br />

Stadtwerke Ansbach<br />

GmbH, Stadtwerke Bad Hersfeld<br />

GmbH, Thüga Energienetze GmbH,<br />

WEMAG AG, e-rp GmbH sowie die<br />

Thüga Aktiengesellschaft als Projektkoordinatorin.<br />

Zukunftsweisende WKK-Allianz für die<br />

Energiewende<br />

In einer beispielhaften Zusammenarbeit<br />

haben sich die Schweizer<br />

Stadtwerke, die <strong>Erdgas</strong>-Versorger<br />

und die Kommunalverbände zur<br />

WKK-Allianz zusammen gefunden.<br />

In einem Diskussionspapier zeigen<br />

die Partner Maßnahmen auf, wie<br />

Wärmekraftkopplung (WKK) einen<br />

substanziellen Beitrag zur Energiewende<br />

leisten und so zu einer hohen<br />

Versorgungssicherheit und klimaschonenden<br />

Energieversorgung beitragen<br />

kann. WKK-Systeme verfügen<br />

über ein Potenzial für jährlich 10 bis<br />

18 Terawattstunden Strom und<br />

zusätzlich 28 Terawattstunden nutzbare<br />

Wärme. Dies entspricht mindestens<br />

der halben Stromproduktion<br />

aller Kernkraftwerke in der<br />

Schweiz. Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

sind anzupassen Heute stehen<br />

einer breit angewendeten WKK-<br />

Technologie Entwicklung gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen im Weg.<br />

Der Lösungskatalog beinhaltet<br />

unter anderem Forderungen für Korrekturen<br />

beim neuen CO 2 -Gesetz, da<br />

dieses die Vorteile der Wärmekraftkopplung<br />

nicht genügend berücksichtigt<br />

und den Ausbau behindert.<br />

So soll unter anderem die intelligente<br />

Verknüpfung mehrerer dezentraler<br />

WKK-Anlagen zu virtuellen<br />

Kraftwerken ermöglicht werden.<br />

Regulatorische sowie administrative<br />

Hürden für den Import von erneuerbarem<br />

<strong>Gas</strong> gilt es zu beseitigen.<br />

Zugleich braucht es Unterstützungsinstrumente<br />

für den Bau und Betrieb<br />

von WKK-Anlagen. Das Konzept<br />

zeigt auch Lösungen auf, wie die<br />

dezentrale Energieproduktion zu<br />

einer zentralen Säule der Energiestrategien<br />

von Bund, Kantonen und<br />

großen Gemeinden werden kann.<br />

Um den geplanten mittelfristigen<br />

Ausstieg aus der Kernenergie zu<br />

schaffen, braucht die Schweiz Alternativen<br />

für die Stromproduktion.<br />

WKK-Anlagen sind rasch verfügbar<br />

und können den unregelmässig<br />

anfallenden Strom aus Wind- und<br />

Sonnenenergie ausgleichen. Darüber<br />

hinaus schaffen WKK-Anlagen<br />

einheimische Wertschöpfung und<br />

sind Strom importen vorzuziehen.<br />

Maximaler Wirkungsgrad WKK-Anlagen<br />

werden mit <strong>Erdgas</strong> und länger<br />

je mehr mit erneuerbarem <strong>Gas</strong> (Biogas,<br />

Sonnen- und Windgas) betrieben.<br />

Durch die gleichzeitige Nutzung<br />

von Strom und Wärme lassen<br />

sich Wirkungsgrade von gesamthaft<br />

gegen 100 % erreichen. Das dichte<br />

Schweizer <strong>Erdgas</strong>-Netz ermöglicht<br />

den Betrieb in Städten wie auch in<br />

den Agglomerationen, wo gleichzeitig<br />

auch ein Maximum an Wärme<br />

genutzt werden kann.<br />

November 2012<br />

844 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


www.europeangas-conference.com<br />

Diversify sources. Secure supply.<br />

29 January - 1 February 2013<br />

Vienna, Austria<br />

Early confirmed speakers include<br />

Urban Rusnák, Secretary General,<br />

Energy Charter<br />

Prof. Jonathan Stern, Chairman<br />

Natural <strong>Gas</strong> Research Programme<br />

and Senior Research Fellow, Oxford<br />

Institute of Energy Studies<br />

Gulmira Rzayeva, Research Fellow,<br />

Center for Strategic Studies under<br />

the President of Azerbaijan<br />

Emre Can Daglioglu, Junior Expert in<br />

the field of Energy Policy, Botas<br />

Guy Broggi, Senior Advisor LNG<br />

Division, Total SA<br />

Walter Boltz, Executive Director,<br />

E-Control and Vice-Chairman,<br />

Board of Regulators, Agency for<br />

Cooperation of Energy Regulators<br />

Soren Juel Hansen, Head of Tariffs<br />

and Infrastructure, Energinet<br />

Readers can save 15%<br />

on their place at the<br />

European <strong>Gas</strong> Conference<br />

To confirm your place quote<br />

OIV15 when registering:<br />

www.europeangas-conference.com<br />

j.butler@theenergyexchange.co.uk<br />

+44 (0) 20 7384 8015<br />

Platinum Sponsor<br />

Organised by


Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Schleupen AG und Soptim AG beschließen<br />

strategische Partnerschaft<br />

Die Soptim AG, Aachen, und die<br />

Schleupen AG, Moers, haben<br />

eine strategische Partnerschaft vereinbart.<br />

Die Zusammenarbeit fokussiert<br />

sich insbesondere auf veränderte<br />

Marktanforderungen und<br />

Kundenbedürfnisse durch die Energiewende.<br />

Beide Unternehmen<br />

sehen in den Lösungen des Partners<br />

die ideale gegenseitige Erweiterung<br />

und Abrundung ihrer Produktportfolien.<br />

Die Kooperation umfasst <strong>IT</strong>-<br />

Lösungen und Services im Bereich<br />

der Marktrollen Energievertrieb und<br />

-handel.<br />

Während die Schleupen.CS-Produktfamilie<br />

insbesondere in den<br />

Bereichen ERP, Billing und CRM ihre<br />

Stärken hat und hier im Energiemarkt<br />

mit führend ist, zählen Soptim<br />

VIM (Vertriebsinformationsmanagement)<br />

und Soptim PMS (Portfoliomanagementsystem)<br />

zu den<br />

leistungsstärksten und erfolgreichsten<br />

Lösungen im Bereich Zeitreihenmanagement,<br />

Kalkulation und<br />

Handel. Beide <strong>IT</strong>-Dienstleister können<br />

bestehenden und neuen Kunden<br />

dadurch künftig Komplettpakete<br />

anbieten. Schleupen betreut<br />

vorrangig mittelgroße und kleine<br />

Energieversorger, Soptim vor allem<br />

große und mittelgroße Unternehmen.<br />

Bei einigen gemeinsamen Kunden<br />

sind Lösungen von Soptim und<br />

Schleupen bereits integriert im Einsatz.<br />

Auf dieser Basis sollen kurzfristig<br />

vorkonfigurierte Lösungspakete<br />

entwickelt werden, die man<br />

gemeinsam vermarkten will. Da -<br />

rüber hinaus ist geplant, in den<br />

Bereichen Systementwicklung, Ge -<br />

schäftsentwicklung, Mitarbeiterausbildung,<br />

Recruiting und Traineeprogramme<br />

zu kooperieren. Im Bereich<br />

der Beratung eröffnen sich für die<br />

Tochterunternehmen Visos GmbH<br />

(Schleupen) und sbc soptim business<br />

consult GmbH ebenfalls interessante<br />

Perspektiven.<br />

Nachrichten<br />

Verbände und Vereine<br />

Trend zur Rekommunalisierung hält an – Informationsbroschüre<br />

„Konzessionsverträge“ veröffentlicht<br />

Der Trend zur Übernahme von<br />

Strom- und <strong>Gas</strong>netzen durch<br />

Kommunen und kommunale Unternehmen<br />

hält unverändert an. Das<br />

zeigt die Analyse des Konzessionswettbewerbs<br />

der vergangenen<br />

Jahre: Seit 2007 gibt es über 60<br />

Stadtwerke-Neugründungen und<br />

über 170 Konzessionsübernahmen<br />

durch Kommunen und kommunale<br />

Unternehmen. Daneben laufen<br />

bundesweit noch eine Vielzahl an<br />

Strom- und <strong>Gas</strong>verträgen im Jahr<br />

2015 beziehungsweise 2016 aus.<br />

Um Kommunen und kommunale<br />

Unternehmen im Konzessionswettbewerb<br />

zu unterstützen, stellten<br />

der Deutsche Städtetag, der<br />

Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

und der Verband kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) ihre aktuelle<br />

gemeinsame Broschüre „Konzessionsverträge<br />

– Handlungsoptionen<br />

für Kommunen und Stadtwerke<br />

(2012)“ vor.<br />

Besorgt äußern sich die drei<br />

Verbände darüber, dass das Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) seit<br />

seiner Novelle 2011 den rechtssicheren<br />

Netzerwerb weiter er -<br />

schwert. Auch angesichts des bestehenden<br />

Rechts rahmens nehmen<br />

Gerichte und das Bundeskartellamt<br />

in jüngster Zeit gegenüber Netzübernahmen<br />

durch Kommunen<br />

und kommunale Unternehmen eine<br />

kritische Haltung ein. Vielfach werden<br />

Vergabekriterien als wettbewerbswidrige<br />

Bevorzugung eigener<br />

kommunaler Unternehmen ausgelegt<br />

und für unzulässig erklärt. Im<br />

Fokus der Netzübernahmen steht<br />

dabei vor allem das Gelingen der<br />

Energiewende.<br />

Die Informationsbroschüre „Konzessionsverträge<br />

– Handlungsoptionen<br />

für Kommunen und Stadtwerke<br />

(2012)“ wurde erstmals 2009 herausgegeben<br />

und hat sich als wichtiger<br />

Orientierungsrahmen für kommunale<br />

Unternehmen und Entscheidungsträger<br />

der Kommunalpolitik<br />

etabliert. Im Mittelpunkt der Neuauflage<br />

stehen die aktuellen energiepolitischen<br />

Rahmenbedingungen, netzwirtschaftliche<br />

Effekte sowie Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für bestehende<br />

und neu gegründete Stadtwerke.<br />

Zahlreiche <strong>Gas</strong>t- und Praxisbeiträge<br />

skizzieren die Erfahrungen, die Kommunen<br />

und kommunale Unternehmen<br />

mit der Konzessionsübernahme<br />

vor Ort ge macht haben.<br />

Die Broschüre kann unter www.<br />

vku.de/rekommunalisierung herunter<br />

geladen werden.<br />

November 2012<br />

846 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Verbände und Vereine<br />

Nachrichten<br />

DVGW verleiht Studienpreis <strong>Gas</strong> auf gat 2012<br />

in Dresden<br />

Der DVGW Deutscher Verein des<br />

<strong>Gas</strong>- und Wasserfaches hat auf<br />

der gat 2012 vier junge Hochschulabsolventen<br />

für ihre herausragenden<br />

akademischen Arbeiten mit<br />

dem Studienpreis <strong>Gas</strong> ausgezeichnet.<br />

Die vier Nachwuchsingenieure<br />

wurden bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

des bundesweit größten<br />

gasfachlichen Branchentreffens von<br />

DVGW-Vizepräsident Dr. Jürgen Lenz<br />

geehrt.<br />

Jan Schymassek hat seine Bachelorarbeit<br />

an der Ostfalia Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften<br />

erstellt. Darin beschreibt er einige<br />

wesentliche Aspekte der Erzeugung<br />

von Biogas mit lokaler Nutzung der<br />

im Prozess der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) anfallenden Wärme im<br />

Wettbewerb mit der Aufbereitung<br />

zu Biomethan und der Einspeisung<br />

in <strong>Erdgas</strong>netze. Dabei geht Schymassek<br />

auf die wesentlichen Auswirkungen<br />

der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

2012 ein,<br />

insbesondere in Bezug auf Vergütungsätze<br />

und die Behandlung der<br />

Kraft-/Wärmekopplung. Als Alternativen<br />

vergleicht Jan Schymassek in<br />

seiner Bachelorarbeit den Wärmetransport<br />

zu den Verbrauchsstellen<br />

mittels erdverlegter Rohrleitungen<br />

mit dem Biogastransport in Sonder-<br />

<strong>Gas</strong>netzen und der gekoppelten<br />

Strom- und Wärmeerzeugung in der<br />

unmittelbaren Nähe von Wärmesenken.<br />

Michael Buller untersucht in seiner<br />

an der FH Münster erstellten<br />

Masterarbeit den energetischen,<br />

ökonomischen und ökologischen<br />

Einfluss von Wärmedämmmaßnahmen<br />

und dem Einsatz von Mikro-<br />

KWK-Anlagentechnik in der Gebäudesanierung.<br />

Buller hat ein Berechnungsmodell<br />

ausgearbeitet, das die<br />

Einflüsse von Dämmmaßnahmen<br />

auf thermischen Bedarf von Wohngebäuden<br />

bei gleichzeitiger Berücksichtigung<br />

des Strom- und Wärmehaushaltes<br />

einer mittels Mikro-<br />

KWK-Anlage versorgten Wohn -<br />

einheit korreliert. Mit dem von<br />

Michael Buller erstellten Instrument<br />

ist eine gute Grundlage für weitere<br />

wissenschaftliche Erweiterungen<br />

auf neue <strong>Gas</strong>heiztechnologien ge -<br />

schaffen worden.<br />

Theodor Langner zielt mit seiner<br />

an der TU Clausthal erstellten Diplomarbeit<br />

darauf ab, den Bestand<br />

und die Beschaffenheit einschließlich<br />

der Leistungsfähigkeit und der<br />

Kostensituation deutscher Kugelgas-<br />

und Röhrenspeicheranlagen zu<br />

ermitteln. Ferner untersuchte er,<br />

inwieweit der Regelenergiemarkt<br />

für <strong>Gas</strong> zum aktuellen Zeitpunkt<br />

einen wirtschaftlichen Einsatz dieser<br />

Speicheranlagen ermöglicht<br />

und ein Rückbau der Anlagen vermieden<br />

werden kann. Die Arbeit<br />

behandelt die aktuelle Frage nach<br />

den wirtschaftlichen Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Objekte und gibt<br />

Asset-Eigentümern einen Ansatz<br />

zur Bewertung der Vermarktungsmöglichkeiten<br />

von Optimierungsanlagen.<br />

Sie liefert damit einen Beitrag,<br />

möglicherweise unnötige Desinvestitionen<br />

zu vermeiden.<br />

Jakob Brendli verfolgt in seiner<br />

an der Hochschule München erstellten<br />

Bachelorarbeit aufgrund der<br />

Prognosen zum zunehmenden<br />

Anteil erneuerbarer und flukturierender<br />

Stromeinspeisung in<br />

Deutschland, die Frage nach dem<br />

zukünftig erforderlichen Speicherbedarf.<br />

Eine in diesem Zusammenhang<br />

stark diskutierte Möglichkeit<br />

ist die Speicherung elektrischer<br />

Energie in die bestehende <strong>Gas</strong>infrastruktur<br />

mittels Power-to-<strong>Gas</strong>.<br />

Brendli stellt diese Technologie in<br />

seiner Arbeit vor und analysiert, wie<br />

hoch der Speicherbedarf künftig<br />

sein wird und welchen Beitrag die<br />

<strong>Gas</strong>infrastruktur dabei leisten kann.<br />

Dabei geht er von einer Prognose<br />

der künftigen Energieerzeugung<br />

und des Verbrauchs auf Basis des<br />

aktuellen Jahresverbrauchs sowie<br />

der geplanten Veränderungen im<br />

Energiemix der Primärenergie in<br />

Deutschland aus.<br />

Zudem untersucht er, welche<br />

Randbedingungen bei einer Einspeisung<br />

regenerativ erzeugter<br />

<strong>Gas</strong>e zu beachten sind.<br />

Der DVGW-Studienpreis wird<br />

jährlich zur Förderung des Nachwuchses<br />

im Energie- und Wasserfach<br />

an herausragende Diplom-,<br />

Master- oder Bachelorarbeiten verliehen.<br />

Er ist insgesamt mit 10 000 €<br />

dotiert. Voraussetzung ist u. a., dass<br />

die Arbeiten einen praktischen<br />

Bezug zu technisch-wissenschaftlichen<br />

Fragestellungen im Energieund<br />

Wasserfach haben und mit<br />

„sehr gut“ bewertet worden sind.<br />

Verleihung des<br />

DVGW-Studienpreises<br />

<strong>Gas</strong><br />

durch DVGW-<br />

Vizepräsident<br />

<strong>Gas</strong> Dr. Jürgen<br />

Lenz an Jakob<br />

Brendli, Jan<br />

Schymassek,<br />

Michael Buller<br />

und Theodor<br />

Langner<br />

(v. l. n. r.).<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 847


Nachrichten<br />

Verbände und Vereine<br />

DVGW-Hochschultag bietet Forum<br />

für Ingenieurnachwuchs<br />

ooperationen zwischen Pra-<br />

und Lehre richtig gestal-<br />

„Kxis<br />

ten“. So lautete das Oberthema des<br />

5. DVGW-Hochschultags, der im<br />

Rahmen der bundesweit größten<br />

gas- und wasserfachlichen Branchentreffen<br />

gat und wat stattfand.<br />

Zum 5. DVGW-Hochschultag stellen<br />

Vertreter von Hochschulen und<br />

Unternehmen gemeinsam verschiedene<br />

Beispiele für gelungene<br />

Kooperationen zwischen Lehre und<br />

Praxis vor. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschulen und Unternehmen<br />

zielt dabei nicht nur auf<br />

die Erhöhung des Praxisbezuges in<br />

der Ausbildung ab, sondern auch<br />

auf den Kontakt zwischen dem<br />

engagierten wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs und den Unternehmen,<br />

der dadurch frühzeitig hergestellt<br />

werden kann.<br />

Eine Besonderheit des diesjährigen<br />

Hochschultages war ein ergänzendes<br />

Hochschulforum in der<br />

Fachausstellung, welches Hochschulvertretern<br />

etwa die Möglichkeit<br />

bietet, von innovativen Studiengängen<br />

und bemerkenswerten<br />

Ergebnisse von Abschlussarbeiten<br />

zu berichten. Darüber hinaus<br />

ermöglichte das vom DVGW initiierte<br />

Studierenden-Patenschaftsprojekt<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

jungen engagierten Studierenden,<br />

die Versorgungswirtschaft und<br />

deren Unternehmen kennenzulernen<br />

und einen Einblick in die hochaktuellen<br />

Trends und Entwicklungen<br />

in der Energie- und Wasserbranche<br />

zu erhalten.<br />

Im Mittelpunkt des Patenschaftsprojekts<br />

im Rahmen der gat<br />

und wat standen die Studierenden,<br />

denen ein vielfältiges Programm<br />

geboten wurde. Dazu gehörte auch<br />

ein speziell organisiertes Treffen der<br />

Studierenden mit den Unternehmen,<br />

die ihnen durch die Übernahme<br />

einer Patenschaft die Teilnahme<br />

an den beiden großen Branchentreffen<br />

ermöglicht haben.<br />

Dieses Treffen bietet sowohl für die<br />

Patenunternehmen als auch für die<br />

Studierenden die Möglichkeit, in<br />

direkten Kontakt zu treten und sich<br />

intensiver kennen zu lernen.<br />

DVGW erforscht Wasserstofftoleranz<br />

der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />

Die Nutzung der bestehenden<br />

<strong>Gas</strong>-Infrastruktur als Energiespeicher<br />

wird für den Erfolg der<br />

Energiewende eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Nämlich dann, wenn<br />

es darum geht, zukünftig immer<br />

mehr überschüssige Energie aus<br />

Windkraft oder Photovoltaik langfristig<br />

zu speichern. Ein Kernthema<br />

dabei ist die Erzeugung, Speicherung<br />

und Einspeisung von Wasserstoff<br />

und Methan aus regenerativem<br />

Strom in das vorhandene <strong>Gas</strong>netz.<br />

Vor diesem Hintergrund kommt der<br />

Wasserstofftoleranz der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />

eine maßgebliche Bedeutung<br />

zu. Die Direkteinspeisung von<br />

Wasserstoff in das bestehende <strong>Gas</strong>netz<br />

ist jedoch an technische Restriktionen<br />

und Grenzen verschiedener<br />

technischer Regelwerke gebunden.<br />

In laufenden Forschungsvorhaben<br />

des DVGW Deutscher Verein<br />

des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches wird der<br />

aktuell verfügbare Wissensstand<br />

zur Wasserstofftoleranz des <strong>Gas</strong>netzes<br />

inventarisiert. Erste Ergebnisse<br />

dazu wurden in Dresden auf der gat<br />

2012 einer breiteren Fachöffentlichkeit<br />

vorgestellt. Zurzeit geht der<br />

DVGW davon aus, dass die <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />

grundsätzlich bis zu<br />

einer Konzentration von 10 Volumenprozent<br />

Wasserstoff im <strong>Erdgas</strong><br />

geeignet ist. Es muss allerdings<br />

noch weiter untersucht werden,<br />

welche Anwendungen und Infrastrukturkomponenten<br />

eine Beimischung<br />

des Wasserstoffs zum <strong>Erdgas</strong><br />

limitieren. Hierzu wurde u. a.<br />

das DVGW-Forschungsprojekt<br />

G1-02-12 „Wasserstofftoleranz“ initiiert.<br />

Die Ziele dieses Vorhabens<br />

sind die effiziente Zirkulation der<br />

aktuellen Projektergebnisse in die<br />

Branche und die Erfassung von<br />

Erkenntnissen aus laufenden nationalen<br />

und internationalen Projekten<br />

zur Wasserstofftoleranz. Der<br />

Fokus liegt auch auf der Entwicklung<br />

eines gemeinsamen europäischen<br />

Standpunktes.<br />

Im Rahmen eines zweistufigen<br />

Informationsaustausches sollen zum<br />

einen die aus den laufenden bzw.<br />

abgeschlossenen Projekten verfügbaren<br />

Erkenntnisse in die Fachgremien<br />

und die Industrie getragen<br />

werden, zum anderen werden dort<br />

vorhandene Erfahrungswerte (z. B.<br />

Wasserstoffverträglichkeitskonzentrationen<br />

von gastechnischen Komponenten<br />

und Anlagen) abgefragt.<br />

Außerdem werden Hinweise auf<br />

noch bestehende Wissenslücken<br />

oder zu bislang nicht untersuchten<br />

wasserstoffkritischen Komponenten<br />

sowie Erfahrungen aus Pilotprojekten<br />

aufgenommen.<br />

November 2012<br />

848 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Verbände und Vereine<br />

Nachrichten<br />

DVGW gründet neuen Forschungsbereich Power-to-<strong>Gas</strong><br />

Bei der Integration erneuerbarer<br />

Energien aus volatilen Quellen<br />

wie Windkraft und Photovoltaik wird<br />

die Rolle von Speichertechnologien<br />

zukünftig stark an Bedeutung gewinnen.<br />

Da sich Produktion und Bedarf in<br />

einem auf nicht planbaren Erzeugungspfaden<br />

basierten Energiesystem<br />

zunehmend voneinander entkoppeln,<br />

gerät die Mittel- und Langfristspeicherung<br />

immer stärker in den<br />

Fokus. Ein Kernthema dabei ist die<br />

Erzeugung, Speicherung und Einspeisung<br />

von Wasserstoff und Methan<br />

aus regenerativem Strom in das<br />

bestehende <strong>Gas</strong>netz: Power-to-<strong>Gas</strong>.<br />

Um dem steigenden Forschungsbedarf<br />

im Bereich der<br />

Speicher technologien offensiv zu<br />

begegnen, hat der DVGW Deutscher<br />

Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

im Rahmen seiner „Innovationsoffensive<br />

<strong>Gas</strong>technologie“ ein<br />

neues Forschungscluster „Power-to-<br />

<strong>Gas</strong>“ gegründet. Geleitet wird das<br />

Cluster von Dr. Gerald Linke, Leiter<br />

des Kompetenzcenter <strong>Gas</strong>technik<br />

und Energiesysteme der E.ON Ruhrgas<br />

AG. Als technisch-wissenschaftlicher<br />

Think Tank der Energiewende<br />

erforscht der DVGW hocheffiziente<br />

Anwendungsoptionen des Energieträgers<br />

<strong>Gas</strong> unter Einbeziehung der<br />

vorhandenen <strong>Gas</strong>infrastruktur in<br />

Deutschland.<br />

Ziel des jetzt gegründeten Clusters<br />

„Power-to-<strong>Gas</strong>“ ist es unter anderem,<br />

zu untersuchen, wie eine standardisierte<br />

Power-to-<strong>Gas</strong>-An lage<br />

aus sehen könnte. Die heute noch<br />

recht aufwändigen Einzelanlagen,<br />

die im Zuge von Demonstrationsvorhaben<br />

bundesweit projektiert sind,<br />

müssen für einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb vereinfacht, das heißt standardisiert,<br />

werden. Insbesondere das<br />

technologische Herzstück, die Elektrolyse,<br />

muss noch kostenoptimiert<br />

werden. Darüber hinaus gilt es zu<br />

untersuchen, welche Anwendungen<br />

und Infrastrukturkomponenten eine<br />

Beimischung des Wasserstoffs zum<br />

<strong>Erdgas</strong> begrenzen. Das technische<br />

Regelwerk lässt derzeit Beimischungen<br />

im einstelligen Prozentbereich<br />

zu, verlangt aber eine Einzelfallbetrachtung<br />

der Bewertung nachgelagerter<br />

Versorgungsstrukturen.<br />

Auch die zunächst energetisch<br />

unterlegen erscheinende Methanisierung<br />

des Wasserstoffs zusammen<br />

mit Kohlendioxid, das heißt die<br />

Herstellung synthetischen Methans,<br />

ist eine interessante Option zur Speicherung<br />

von Spitzenstrom. Die Energiedichte<br />

von Methan ist etwa dreimal<br />

höher als die von Wasserstoff<br />

und der synthetische Energieträger<br />

ist 100 % kompatibel mit <strong>Erdgas</strong>.<br />

Allerdings können die CO 2 -Bereitstellungskosten<br />

die Methanisierung<br />

unwirtschaftlich ma chen. Daher soll<br />

in einem Forschungs projekt speziell<br />

die Frage der ge eigneten Standortwahl<br />

unter sucht werden, wobei der<br />

Nutzung von CO 2 aus regenerativen<br />

Bezugsquellen besondere Aufmerksamkeit<br />

ge schenkt werden soll.<br />

Ein weiterer zu untersuchender<br />

Punkt ist die Veränderung des<br />

Brennwerts des Gemisches, sobald<br />

Wasserstoff dem <strong>Erdgas</strong> beigemischt<br />

wird. Der Einfluss auf den<br />

energetischen Gehalt des resultierenden<br />

<strong>Gas</strong>es kann rein rechnerischer<br />

erfasst werden, wenn die Konzentrationen<br />

der Einzelkomponenten<br />

herangezogen werden. In der<br />

Realität stellt es aber eine anspruchsvollere<br />

Aufgabe dar, messtechnisch<br />

für eine unbekannte Zusammensetzung<br />

einen exakten Brennwert zu<br />

bestimmen, da Wasserstoff nicht<br />

von herkömmlichen Prozess-Chromatographen<br />

registriert wird. Ziel ist<br />

hierbei, Methoden und Messverfahren<br />

zu identifizieren, die für alle<br />

abrechnungsrelevanten Prozesse<br />

eichtechnisch anerkannt sind.<br />

DAS ONLINEPORTAL<br />

FÜR DIE GASWIRTSCHAFT<br />

Wissen für die Zukunft.<br />

Jetzt täglich brandneue News aus der<br />

Branche, fundierte Fachberichte, Interviews,<br />

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November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 849


Nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

6. Münchener Cleantech-Konferenz<br />

Auf der Suche nach Innovationen<br />

für die Energiewende in<br />

den Kernthemen Energie-Effizienz,<br />

Energie-Speicherung und Energie-<br />

Management treffen sich am<br />

22.11.2012 bereits zum 6. Mal Vertreter<br />

aus branchenübergreifenden<br />

Industrieunternehmen, Startup-Unternehmer,<br />

Investoren und Wissenschaftler<br />

auf Deutschlands bedeutendster<br />

Cleantech-Industrie-Plattform<br />

in München.<br />

Weit über 1.000 Teilnehmer hörten<br />

und diskutierten in der erfolgreichen<br />

Konferenzserie bereits mit<br />

über 120 Experten aus Forschungseinrichtungen<br />

wie den Technischen<br />

Universitäten München und Dresden,<br />

Fraunhofer Instituten, dem<br />

Hasso Plattner Institut, dem Sachverständigenrat<br />

für Umweltfragen,<br />

Bloomberg oder Unternehmensvertretern<br />

von Robert Bosch, Cisco,<br />

Schott Solar, Evonik, Festo, Suntech,<br />

RWE, T-Systems, Autodesk, Siemens,<br />

SIC Processing, dena, Osram, SAP,<br />

Linde, Alset, Entelios sowie Venture<br />

Capital Investoren wie Zouk Capital,<br />

Emerald, Climate Change Capital,<br />

Earlybird, European Investment<br />

Bank u. v. m.<br />

Zum ersten Mal verleiht die<br />

Münchener Cleantech-Konferenz in<br />

diesem Jahr den Munich Cleantech<br />

Conference Venture Award. Das<br />

innovativste Cleantech-Unternehmen<br />

wird von einer Experten-Jury<br />

gekürt. Zu dieser zählen: Prof. Eicke<br />

Weber, Leiter des Fraunhofer Instituts<br />

für Solare Energiesysteme; Dr.<br />

Andreas Breuer, Leiter des Bereichs<br />

Neue Technologien, RWE Deutschland;<br />

Dr. Alois Flatz, Partner, Zouk<br />

Capital; Dr. Volker Nadenau, Vorstand<br />

der Bosch Solar Energy und<br />

Gabriele Riedmann de Trinidad, Leiterin<br />

Konzerngeschäftsfeld Energie,<br />

Deutsche Telekom.<br />

Noch stärker als bisher adressiert<br />

die 6. Münchener Cleantech-Konferenz<br />

die gesamteuropäische Clean<br />

Technology-Gemeinde. Dazu ko -<br />

operiert der Veranstalter Munich<br />

Network mit zahlreichen europäischen<br />

Cleantech-Initiativen.<br />

Im Schwerpunktthema Energieeffizienz<br />

werden Gebäudeinnovationen<br />

einen bedeutenden Raum<br />

einnehmen. Bei der Energie-Speicherung<br />

ist man gespannt auf die<br />

Fortschritte der Wasserstofftechnologien.<br />

Für Startups ist das breite<br />

Feld des Energie-Managements mit<br />

der ganzen Vielfalt von <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

ein riesiges Terrain unternehmerischer<br />

Gelegenheiten.<br />

Info:<br />

www.munich-cleantech-conference.eu<br />

forum kks<br />

Vom 28. bis zum 30. Januar 2013<br />

veranstaltet der fkks im Best<br />

Western Premier Hotel Park Consul<br />

Stuttgart/Esslingen das forum kks,<br />

zu dem alle Mitglieder, Freunde und<br />

Förderer des fkks sowie alle am<br />

kathodischen Korrosionsschutz In -<br />

teressierte herzlich eingeladen sind.<br />

Das forum kks beinhaltet unter<br />

anderem den fkks Infotag 2013<br />

Kathodischer Korrosionsschutz im<br />

Stahlbetonbau, den fkks workshop<br />

Zustandsbewertung und die Jahreshauptversammlung<br />

2013.<br />

fkks Infotag 2013<br />

Der fkks Infotag 2013 Kathodischer<br />

Korrosionsschutz im Stahlbetonbau<br />

– Stand der Technik, Regelwerke und<br />

Praxis findet am Dienstag, den 29.<br />

Januar 2013, in der Zeit von 9 bis 17<br />

Uhr, statt. Zielgruppe sind Ingenieure,<br />

Planer, Ausführende und Materialhersteller<br />

die sich auf dem Gebiet<br />

des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

von Stahl in Beton über den aktuellen<br />

Stand der Normung und Praxis<br />

sowie zukunftsweisende Trends und<br />

Entwicklungen informieren wollen.<br />

Die Teilnahme kosten betragen €<br />

195,00. Im Preis enthalten sind die<br />

Seminarunterlagen, Tagungsgetränke,<br />

Kaffeepausen und Mittagessen.<br />

Es wird keine Mehrwertsteuer<br />

erhoben. Für die Mitglieder des fkks<br />

ist diese Veranstaltung kostenfrei.<br />

fkks workshop<br />

Der fkks workshop Zustandsüberwachung<br />

und -bewertung von erdverlegten<br />

Rohrleitungen aus Stahl<br />

findet am Mittwoch, den 30. Januar<br />

2013, in der Zeit von 13 bis 17 Uhr,<br />

statt. Das Konzept der Zustandsüberwachung<br />

und -bewertung<br />

basiert auf einer regelmäßigen<br />

Erfassung des Anlagenzustands<br />

durch Messung und Analyse aussagefähiger<br />

physikalischer Größen,<br />

wie elektrische Spannungen und<br />

Ströme. Die Herausforderungen<br />

dieses Konzeptes: „Was muss wann,<br />

wo, wie und womit überwacht werden?“<br />

vermag bei erdverlegten<br />

Rohrleitungen der kathodische Korrosionsschutz<br />

(KKS) zu lösen. Die<br />

Vorteile sind keineswegs nur für<br />

Netze zugänglich, die mit dieser<br />

Technologie über Jahrzehnte<br />

gewachsen sind. In den meisten Fällen<br />

ist die nachträgliche Einrichtung<br />

des KKS für erdverlegte Bauteile<br />

November 2012<br />

850 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

technisch sinnvoll und wirtschaftlich<br />

zu realisieren. In einem Workshop<br />

sollen anhand von Beispielen<br />

die Möglichkeiten zur Umsetzung<br />

solcher Zustandsüberwachungen<br />

und -Bewertungen diskutiert und<br />

Erfahrungen bei der Anwendung<br />

ausgetauscht werden.<br />

Die Moderation hat Herr Dipl.-<br />

Ing. Thomas Laier, die Teilnahmekosten<br />

betragen € 50,00. Im Preis<br />

enthalten sind die Seminarunterlagen,<br />

Tagungsgetränke. Es wird<br />

keine Mehrwertsteuer erhoben. Für<br />

die Mitglieder des fkks ist diese Veranstaltung<br />

kostenfrei. Die Anmeldung<br />

erfolgt über die Geschäftsstelle<br />

des fkks.<br />

49. Jahreshauptversammlung<br />

Die 49. Jahreshauptversammlung<br />

des fkks Fachverband Kathodischer<br />

Korrosionsschutz e. V. findet am<br />

Mittwoch, den 30. Januar 2013, in<br />

der Zeit von 9 bis 12 Uhr, statt. Das<br />

Jahr 2014 wirft seine Schatten voraus.<br />

2014, das Jahr in dem der fkks<br />

50 Jahre besteht, die CEOCOR auf<br />

Einladung des DVGW und fkks mit<br />

Ihrem jährlichen Kongress in Weimar<br />

gastiert. Deshalb wird die Jahreshauptversammlung<br />

2014 im<br />

Zusammenhang mit dem im Mai<br />

2014 in Weimar stattfindenden<br />

CeoCor-Kongress zusammengelegt.<br />

In diesem würdigen Rahmen<br />

wird die Kuhn-Ehrenmedaille verliehen<br />

werden.<br />

Kontakt und Anmeldung:<br />

Geschäftsstelle des fkks Fachverband<br />

Kathodischer Korrosionsschutz e. V.<br />

Tel. (0711) 919 927 20,<br />

E-Mail geschaeftsstelle@fkks.de<br />

„Forum Energiewende“ zum zweiten Mal auf der<br />

E-world energy & water 2013<br />

Tiefgreifende politische und<br />

regulatorische Veränderungen<br />

stellen die Energiewirtschaft vor<br />

neue Herausforderungen und Fragestellungen<br />

in den Bereichen<br />

Energieerzeugung, -transport und<br />

-speicherung. Daher wird es nach<br />

der gelungenen Premiere in 2012<br />

auch auf der E-world energy & water<br />

2013 vom 5. bis 7. Februar einen<br />

eigenen Gemeinschaftsstand zu<br />

diesen Themen in der Messehalle 7<br />

geben. Er vereint auf einer Größe<br />

von 300 Quadratmetern 20 Aussteller<br />

– unter ihnen die Deutsche Energie-Agentur<br />

GmbH (dena), die<br />

Greenpeace Energy eG und die<br />

Deutsche Emissionshandelsstelle<br />

(DEHSt) im Bundesumweltamt.<br />

Hersteller von Anlagen für Photovoltaik,<br />

Geothermie, Blockheizkraft<br />

und Biogas oder Anbieter von<br />

Transport- und Speichermöglichkeiten<br />

präsentieren ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen den Fachbesuchern<br />

aus Energieversorgungsunternehmen,<br />

Stadtwerken, Industrieunternehmen,<br />

Beratern und Forschungseinrichtungen.<br />

Ein<br />

umfangreiches Vortragsprogramm<br />

ergänzt auch 2013 das „Forum Energiewende“.<br />

Experten informieren<br />

und diskutieren dabei auf einer<br />

Podiumsfläche über neueste Entwicklungen<br />

der Energiewende und<br />

geben ihr Wissen weiter.<br />

Weiter Informationen unter:<br />

www.e-world-2013.com<br />

Flexibler Betrieb moderner <strong>Gas</strong>turbinen<br />

<strong>Gas</strong>kraftwerke und <strong>Gas</strong>turbinen<br />

in der dezentralen Stromerzeugung<br />

können schnell und flexibel<br />

auf Leistungsschwankungen reagieren.<br />

Sie stellen durch Systemdienstleistungen<br />

die Stabilität des Stromsystems<br />

sicher und tragen in GuD-<br />

Kraftwerken sowie dezentralen und<br />

industriellen KWK-Anlagen zur En -<br />

er gieerzeugung mit hohem Wirkungsgrad<br />

bei. Die VDI-Fachtagung<br />

„Stationäre <strong>Gas</strong>turbinen“ am 21.<br />

und 22. November 2012 in Mainz<br />

informiert, wie Betreiber flexible<br />

<strong>Gas</strong>turbinen im Energiesystem<br />

zukünftig betreiben müssen. Unter<br />

anderem thematisieren Fachleute,<br />

welche technischen Herausforderungen<br />

zu meistern sind, um Lastwechselfähigkeit,<br />

Effizienz und das<br />

gewünschte Emissionsverhalten zu<br />

gewährleisten.<br />

Experten aus dem Kraftwerksbetrieb,<br />

Ingenieurwesen und der<br />

Ent wicklung geben einen Über blick<br />

über Betriebserfahrungen mit neuen<br />

<strong>Gas</strong>turbinentechnologien, Maßnahmen<br />

zur Lebensdauerverlängerung<br />

und Upgrade bei <strong>Gas</strong>turbinen in<br />

Bestandsanlagen sowie aktuelle<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.<br />

Die Referenten be trachten<br />

dabei Anlagen- und Betriebskonzepte<br />

mit <strong>Gas</strong>turbinen aller Leistungsklassen.<br />

Die Besichtigung des <strong>Gas</strong>- und<br />

Dampfkraftwerks der Kraftwerke<br />

Mainz-Wiesbaden rundet die Ta -<br />

gung ab. Veranstalter der Fachtagung<br />

ist das VDI Wissensforum. Die<br />

fachliche Leitung der Tagung hat<br />

Professor Dr.-Ing. Jörg Seume, Leiter<br />

des Instituts für Turbomaschinen<br />

und Fluid-Dynamik an der Leibniz<br />

Universität Hannover.<br />

Anmeldung und Programm unter:<br />

www.vdi.de/gasturbinen<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 851


Nachrichten<br />

Personen<br />

Professor Reimund Neugebauer tritt Amt als<br />

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft an<br />

Am 1. Oktober 2012, hat Professor<br />

Reimund Neugebauer sein<br />

Amt als Fraunhofer-Präsident in der<br />

Zentrale in München angetreten. Er<br />

ist nun verantwortlich für Europas<br />

größte Organisation für angewandte<br />

Forschung mit mehr als<br />

20 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Der Senat der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft hatte ihn im Mai<br />

gewählt. Einen Schwerpunkt für die<br />

weitere Entwicklung von Fraunhofer<br />

sieht Professor Neugebauer darin,<br />

die wissenschaftliche Exzellenz zu<br />

sichern und zu stärken, aber auch<br />

die Flexibilität und Wandlungsfähigkeit<br />

einer Organisation wie Fraunhofer<br />

zu erhalten und zu fördern.<br />

21 Jahre leitete Professor Neugebauer<br />

das Fraunhofer-Institut für<br />

Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />

IWU in Chemnitz, das er zu<br />

einem international führenden Partner<br />

für die Automobil- und Maschinenbauindustrie<br />

ausbaute. Im Laufe<br />

der Jahre kamen die Standorte Dresden,<br />

Augsburg und Zittau sowie strategische<br />

Kooperationen in Südafrika<br />

und Italien hinzu. In Anerkennung<br />

seiner wissenschaftlichen Leistungen<br />

verlieh ihm die Technische Universität<br />

München am 13. September die<br />

Ehrendoktorwürde. Der Ministerpräsident<br />

Sachsens Stanislaw Tillich würdigte<br />

das positive Wirken Neugebauers<br />

für die regionale Wirtschaft mit<br />

den Worten er sei ein »personifizierter<br />

sächsischer Standortvorteil«. Tillich<br />

zeichnete ihn zum Abschied aus<br />

Chemnitz mit dem Sächsischen Verdienstorden<br />

aus, der höchsten Auszeichnung,<br />

die das Land vergibt.<br />

Andreas Ballhausen verstärkt Geschäfts leitung<br />

von Ceramic Fuel Cells in Europa<br />

Ceramic Fuel Cells, Entwickler und<br />

Hersteller von Mikrokraftwerken<br />

auf Brennstoff zellenbasis, hat Andreas<br />

Ballhausen für den Bereich Vertrieb<br />

und Service in die Geschäftsleitung<br />

für den europäischen Markt<br />

berufen. Ballhausen kommt von EWE<br />

Energie, wo er seit 1996 tätig war<br />

und verschiedene Führungspositionen<br />

innehatte. Zuletzt leitete er den<br />

Vertrieb von Energiedienstleistungen.<br />

Ein Schwerpunkt von Ballhausens<br />

Arbeit bildeten Contracting-<br />

Lösungen für Privathaushalte, Industrie<br />

und Kommunen sowie das<br />

Brennstoffzellen-Projekt von EWE.<br />

Ballhausen ist Mitglied in verschiedenen<br />

Gremien im Energiesektor,<br />

u. a. in der Initiative Brennstoffzelle<br />

(IBZ).<br />

Dr. Dirk Mausbeck zum Aufsichtsratschef<br />

der GVS gewählt<br />

Dr. Dirk Mausbeck, Mitglied des Vorstands der EnBW<br />

Energie Baden-Württemberg AG, ist neuer Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates der <strong>Gas</strong>Versorgung Süd-<br />

deutschland GmbH (GVS), Stuttgart. Das Gremium<br />

wählte ihn einstimmig während seiner Sitzung am 10.<br />

Oktober 2012 in Stuttgart. Aufsichtsratsmitglied Mausbeck<br />

folgt in dieser Position Hans-Peter Villis, dem ehemaligen<br />

Vorstandsvorsitzenden der EnBW. Neu im GVS-<br />

Aufsichtsgremium ist Markus Baumgärtner, Leiter Holding<br />

Konzernprojekte der EnBW.<br />

Weiterhin sind im GVS-Aufsichtsrat: Marco Diotti,<br />

Senior Vice President Accounting Reference Eni SpA <strong>Gas</strong><br />

& Power Division, Maria Rita Galli, Senior Vice President<br />

International Markets Coordination Eni G&P, Ulf Heitmüller,<br />

Sprecher der Geschäftsführung EnBW Trading<br />

GmbH, Mauro Rinaudo, Vice President International<br />

B2B Sales Support & Governance Eni G&P, Cristian Signoretto,<br />

Executive Vice President International Markets<br />

and LNG Activities Eni G&Power, und Marc Wolpensinger,<br />

Leiter Controlling Beteiligungen der EnBW Energie<br />

Baden-Württemberg AG.<br />

November 2012<br />

852 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Personen<br />

Nachrichten<br />

egeplast mit neuem Beirat und neuer Rechtsform<br />

Das 104 Jahre alte Familienunternehmen<br />

egeplast richtet sich<br />

für die Zukunft aus. Nach 13 Jahren<br />

erfolgreicher Beiratstätigkeit be -<br />

dankten sich die Gesellschafter bei<br />

Frau Dr. Jutta Seibold-Dietl und Frau<br />

Edith Strumann, die am 26.9.2012<br />

satzungsgemäß aus dem Beirat ausschieden.<br />

Zum neuen Beiratsvorsitzenden<br />

wurde Herr Hartmut Ostrowski<br />

gewählt. Herr Ostrowski war<br />

von 2008 bis Ende 2011 Vorstandsvorsitzender<br />

der Bertelsmann AG in<br />

Gütersloh. Der egeplast-Beirat un -<br />

terstützt mit seiner Expertise und<br />

seinem branchenübergreifenden<br />

Blick Gesellschafter und Geschäftsführung<br />

bei der strategischen Ausrichtung<br />

des Unternehmens.<br />

Der Geschäftsbetrieb der egeplast<br />

Werner Strumann GmbH & Co.<br />

KG operiert fortan unter der Firma<br />

Der neue Beirat: Michael von Bartenwerffer,<br />

Hartmut Ostrowski<br />

(Vorsitz), Joachim Dallwig (v. l.).<br />

egeplast international GmbH. Die<br />

gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung<br />

wurde Ende August von<br />

den Gesellschaftern Dr. Ansgar Strumann<br />

und Lillmor Strumann vollzogen<br />

und ist nun auch im Handelsregister<br />

eingetragen.<br />

In den letzten 14 Monaten hat<br />

egeplast am Standort in Greven in<br />

eine neue Unternehmenszentrale,<br />

ein Innovationszentrum sowie weitere<br />

Produktionshallen investiert.<br />

Herzstück der neuen Unternehmenszentrale<br />

ist das egeBistro als<br />

zentraler Treffpunkt von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, Kunden,<br />

Lieferanten und Geschäftspartnern.<br />

egeplast ist ein Hersteller von Kunststoffrohrsystemen<br />

mit Sitz in Greven<br />

(Westfalen). Unter den Kunden des<br />

inhabergeführten Unternehmens<br />

befinden sich einige der größten<br />

Versorgungsunternehmen und<br />

Netzbetreiber weltweit. Am Produktionsstandort<br />

Greven arbeiten<br />

heute 230 Menschen. Der Umsatz<br />

betrug in 2011 rund 107 Mio. €.<br />

egeplast<br />

bedankt<br />

sich bei<br />

Edith<br />

Strumann<br />

und<br />

Dr. Jutta<br />

Seibold-Dietl<br />

(v. l.).<br />

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FachberichtE Informationstechnologie<br />

<strong>Smart</strong> Energy – Sichere Datenkommunikation<br />

in der <strong>Gas</strong>messung<br />

Informationstechnologie, Messstellenbetrieb, Interoperabilität, Schutzprofile<br />

Christian Schneider<br />

Das deutsche Energiewirtschaftsgesetz schreibt vor,<br />

dass alle Messsysteme für <strong>Gas</strong> wie Elektrizität den<br />

eichrechtlichen Vorschriften entsprechen müssen.<br />

Das ist nicht neu, aber zukünftig dürfen zur Datenerhebung,<br />

-verarbeitung, -speicherung, -prüfung, -übermittlung<br />

ausschließlich nur solche technischen Systeme<br />

und Bestandteile eingebaut werden, die den<br />

BSI- Schutzprofilen und den besonderen Anforderungen<br />

an Interoperabilität genügen. Der Messstellenbetreiber<br />

muss dafür Datenschutz, Datensicherheit<br />

und Interoperabilität sicherstellen.<br />

Die Technische Richtlinie TR-03109 des Bundesamtes<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

mit dem Titel „Technische Richtlinie SMART<br />

ENERGY“ beschreibt die Anforderungen an die<br />

Funktionalität, Interoperabilität und Sicherheit, die<br />

die Komponenten im Umfeld des <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

erfüllen müssen, sowie die Anforderungen zur<br />

Prüfung dieser Eigenschaften.<br />

Diese Technische Richtlinien finden bei allen<br />

intelligenten Messystemen für Elektrizität und <strong>Gas</strong><br />

Anwendung. In wie weit diese Richtlinien auch<br />

Anwendung bei der Registrierten Leistungsmessung<br />

finden werden wird derzeit diskutiert. Für Messstationen<br />

mit einem <strong>Gas</strong>durchsatz von mehr als<br />

500 kWh/h bzw. 1,5 Mio kWh/Jahr besteht bereits ein<br />

Messdaten-Konzept, dass den Anforderungen des BSI<br />

genügen dürfte.<br />

<strong>Smart</strong> Energy – Secure data communication in the<br />

gas measurement<br />

The German Energy Act stipulates that all measuring<br />

systems for <strong>Gas</strong> and Electricity must meet the calibration<br />

regulations. This is nothing new, however from<br />

the 1 January 2013, those measurement systems and<br />

components are allowed for data collection, processing,<br />

storage, testing, transmission, that respect the<br />

new protection profiles and meet the specific requirements<br />

for interoperability. The meter operator must<br />

ensure privacy, data security and interoperability.<br />

The Technical Guideline TR-03109 of the Federal<br />

Office for Information Security (BSI), entitled „Technical<br />

Guidelines SMART ENERGY“ describes the<br />

requirements for functionality, interoperability and<br />

security, the need to comply with the components in<br />

the context of smart metering, as well as the requirements<br />

to examine these properties.<br />

These technical guidelines are available at all<br />

intelligent measurement systems for gas and electricity<br />

use.<br />

BSI TR-03109-1<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

<strong>Smart</strong>meter<br />

Gateway (SMGW)<br />

BSI TR-03109-2<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

Sicherheitsmodul<br />

für SMGW<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

BSI TR-03109<br />

„<strong>Smart</strong> Energy“<br />

BSI TR-03109-3<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

Kryptografische<br />

Vorgaben<br />

BSI TR-03109-4<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

Public Key<br />

Infrastructure<br />

Bild 1. Struktur der Technischen Richtlinie für <strong>Smart</strong> Energy.<br />

Quelle: BSI: Technische Richtlinie TR-03109, 25. Mai 2012.<br />

BSI TR-03109-5<br />

Technische<br />

Richtlinie<br />

Kommunikationsadapter<br />

1. Neue Richtlinie für Messsysteme<br />

Beim Endverbraucher werden zunehmend intelligente<br />

Messsysteme zum Einsatz kommen. Durch die Nutzung<br />

dieser gesetzlich vorgegebenen intelligenten Messeinrichtungen<br />

sollen die Verbraucher eine höhere Transparenz<br />

über den eigenen Energieverbrauch und die Möglichkeit<br />

erhalten, die Energiekosten zu senken.<br />

Da personenbezogene Verbrauchsdaten erhoben<br />

und verarbeitet werden und da sich Rückwirkungen der<br />

intelligenten Messeinrichtungen auf die Energieversorgung<br />

und –abrechnung ergeben, sind die Anforderungen<br />

an den Datenschutz und die Datensicherheit hoch.<br />

Die Sicherheitsanforderungen werden vom BSI im Rahmen<br />

eines Schutzprofils für ein <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

November 2012<br />

856 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

konkretisiert, das im <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> System die Schlüsselrolle<br />

in einnimmt.<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> Gateway bildet als elektronische<br />

Einheit zur Datenfernübertragung dabei die Kommunikationszentrale<br />

zwischen den Messgeräten und den<br />

Abrufsystemen. In der Regel wird das <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Gateway Bestandteil des Stromzählers sein oder als<br />

Multi-Utility-Controller (MUC) eine eigenständige Kommunikationseinheit<br />

bilden.<br />

1.1 <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> Gateway im Lokalen<br />

Meterologischen Netzwerk (LMN)<br />

Die Messgeräte für <strong>Gas</strong>, Elektrizität, Wärme und Wasser<br />

werden über eine Datenverbindung mit dem <strong>Smart</strong><br />

<strong>Metering</strong> Gateway verbunden. Dieses Netzwerk wird als<br />

Lokales Meterologisches Netzwerk (LMN) zusammengefasst.<br />

Die Datenübetragung der Messgeräte an das Gateway<br />

erfolgt unter Berücksichtigung der Open <strong>Metering</strong><br />

System (OMS) Kommunikationsarchitektur. Diese Architektur<br />

nutzt den drahtgebundenen oder drahtlosen<br />

M-Bus als physikalische Schnittstelle. Die Kommunikation<br />

zwischen den Messgeräten und dem Gateway<br />

erfolgt verschlüsselt, so dass eine Manipulationssicherheit<br />

gewährleistet ist.<br />

1.2 <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> Gateway im<br />

Wide Area Network (WAN)<br />

Als Kommunikationszentrale übernimmt das <strong>Smart</strong><br />

<strong>Metering</strong> Gateway auch die Aufgabe des Datenspeichers,<br />

Datenaufbereiters und der Firewall und bildet so<br />

die Schnittstelle zur Außenwelt.<br />

Autorisierte Marktteilnehmer, wie der <strong>Gas</strong>liefertant<br />

und der Messstellenbetreiber erhalten die Messdaten<br />

über die Push-Technologie, d. h. das Gateway selbst<br />

baut zu einem vorher definierten Abrufsystem eine<br />

Kommunikationsverbindung auf. Die Push-Technologie<br />

gewährleistet, dass unberechtige Gegenstellen keine<br />

Daten erhalten können.<br />

Die BSI Richtliche sieht vor jeder Datenübertragung<br />

eine gegenseitige Authentisierung der Kommunikationspartner<br />

vor (BSI: „Technische Richtlinie TR-03109-4<br />

Public Key Infrastructure, 24. Mai 2012). Die zu sendenden<br />

Daten werden daher vom Gateway verschlüsselt<br />

und zusätzlich signiert. Mit der digitalen Signatur ist der<br />

Urheber der Messdaten zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar.<br />

Die Datenübertragung selbst basiert auf der<br />

DLMS-Spezifikation COSEM, die Adressierung erfolgt<br />

über OBIS.<br />

1.3 <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> Gateway im Heimnetzwerk<br />

(HAN)<br />

Heimnetzwerke (HAN) sind Netzwerke, in denen intelligente<br />

Haushaltsgeräte und andere Einrichtungen, wie<br />

Heizungsanlagen und Heizungsthermostate miteinander<br />

verbunden werden.<br />

Wide Area Network<br />

(WAN)<br />

Autorisierte<br />

Marktteilnehmerr<br />

Heimnetzwerk (HAN)<br />

Kontrollierbare Systeme (s.g. „CLS“)<br />

Bild 2. Rolle des Gateways<br />

Einordnung in OSI<br />

Anwendung<br />

Darstellung<br />

Sitzung<br />

Transport<br />

Vermittlung<br />

Sicherung<br />

Bitübertragung<br />

<strong>Smart</strong><br />

<strong>Metering</strong><br />

Gateway<br />

Bild 3. Kommunikationsarchitektur im Wide Area Network.<br />

Idee des <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>s ist es auch, dass Messdaten<br />

und Tarifinformationen von intelligenten Haushaltsgeräten<br />

genutzt werden, um eigenständig den Energieverbrauch<br />

zu reduzieren. In einem „<strong>Smart</strong> Home“ wäscht<br />

beispielsweise die Waschmaschine zu besonders tarifgünstigen<br />

Zeiten, wird die Vorlauftemperatur der Heizung<br />

intelligent gesteuert und wird die Energieerzeugung<br />

eines Mini-BHKW berücksichtigt. Der Verbrauch<br />

an <strong>Gas</strong> und Elektrizität lässt sich jederzeit auf einem<br />

separaten Display ablesen, das sich z. B. in der Wohnung<br />

Lokales Meterologisches<br />

Netzwerk (LMN)<br />

Zähler<br />

Pflicht / Muss<br />

Zähler<br />

Kommunikation im Wide Area Network (WAN)<br />

COSEM IEC 62056-6-2<br />

OBIS IEC 62056-6-1<br />

Web Services<br />

XML Abstrationsschicht<br />

ftp, http, SMTP, IP-Telemetrie, und weitere<br />

TLS 1.2<br />

Netzwerk:<br />

TCP/IP, UDP/IP und weitere<br />

Verschiedene<br />

Legende:<br />

Zähler<br />

Weitere Mehrwert -Dienste<br />

Weitere Services<br />

Optional / Offen<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 857


FachberichtE Informationstechnologie<br />

Einordnung in OSI<br />

Kommunikation im Lokalen Meterologischen Netzwerk<br />

befinden kann oder als Software auf einem Computer<br />

oder <strong>Smart</strong>phone zur Verfügung gestellt wird.<br />

Anwendung<br />

Darstellung<br />

Sitzung<br />

Transport<br />

Vermittlung<br />

Sicherung<br />

Bitübertragung<br />

Bild 4. Kommunikationsarchitektur im LMN.<br />

Quelle: BSI Technische Richtlinie 2012<br />

Bild 5.<br />

DFÜ-Einheit am Beispiel<br />

der RMG DFÜ-NG.<br />

OBIS IEC 62056-01 / EN13757-1<br />

DLMS IEC 62056-1 Mode C<br />

OMS Part 2 / M-Bus EN 13757-3:2011<br />

AES-CBC – Security Layer<br />

Drahtlos<br />

Netzwerk<br />

Legende:<br />

Weitere Protokolle<br />

TLS 1.2<br />

Drahtgebunden<br />

Pflicht / Muss Optional / Offen<br />

2. Datenkommunikation in der<br />

Registrierten Leistungsmessung<br />

Ob und inwieweit die oben beschriebene Technische<br />

Richtlinie in der Registrierten Leistungsmessung Anwendung<br />

findet, war zum Redaktionsschluss noch nicht<br />

abschließend entschieden.<br />

In der Großgasmessung besteht bereits ein durchaus<br />

gleichwertiges Messkonzept, das seit über 20 Jahren für<br />

die Registrierte Leistungsmessung in umfassenden Regelwerken<br />

(DVGW, PTB, IEC) verankert ist.<br />

Dieses Messkonzept wird stetig gepflegt und aufgrund<br />

technischer Veränderungen und höheren Anforderungen<br />

an Messdaten verfeinert.<br />

Zählerstände und physikalische Messwerte werden<br />

in den deutschen Marktgebieten grundsätzlich über die<br />

Digitale Schnittstelle für <strong>Gas</strong>messtechnik (DSfG) übertragen.<br />

Die entsprechende Spezifikation erfolgt im<br />

DVGW Arbeitsblatt G 485. Die Kommunikation wurde in<br />

drei Klassen für bidirektionalen Datentransfer gegliedert:<br />

""<br />

DSfG-A für die Kommunikation innerhalb eines<br />

Messsystems („LMN“)<br />

""<br />

DSfG-B für die Kommunikation zwischen<br />

Messsystem und der Abruf-Zentrale („WAN“)<br />

""<br />

DSfG-C für die Kommunikation zwischen<br />

Messsystem und Leitstand.<br />

2.1 Kommunikation innerhalb<br />

eines Messsystems („LMN“)<br />

Mit DSfG der Klasse A erfolgt die Kommunikation über<br />

RS485 innerhalb des Local Meterological Networks, also<br />

innerhalb des Messsystems. Über DSfG-A werden die<br />

Messdaten allen Geräten innerhalb eines Messsystems<br />

zur Bildung geeichter Messergebnisse zur Verfügung<br />

gestellt. Die Messergebnisse werde gespeichert (registriert)<br />

und für den Datenabruf gebündelt. Die DFÜ-Einheit<br />

bildet die Schnittstelle zur Außenwelt. Hier werden<br />

die Messdaten konsolidiert und zur Übertragung bereitgestellt.<br />

In einer DSfG-Station werden keine personenbezogenen<br />

Daten verarbeitet, so dass die neuen gesetzlichen<br />

Anforderungen an den Schutz personenbezogener<br />

Messdaten hier keine Anwendung finden dürfte.<br />

Der Zugang zur Messanlage ist nur sachkundigem Personal<br />

möglich, so dass eine mechanische Manipulation<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

2.2 Kommunikation ins Wide Area Networt (WAN)<br />

Die Kommunikation nach außen erfolgt über DSfG<br />

Klasse-B, die wahlweise über eine Modemverbindung<br />

mit PPP oder über Ethernet bzw. GPRS mit TCP/IP<br />

erfolgt. Hierfür steht eine DFÜ-Kommunikationseinheit<br />

zur Verfügung. Jedem autorisierten Marktteilnehmer<br />

November 2012<br />

858 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

wird bei Bedarf eine separate DFÜ–Einheit für die Kommunikation<br />

über Modem, GPRS oder LAN zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Bei Ethernet und GPRS erfolgt die Kommunikation<br />

zwischen den Messpunkten und der Zählerfernauslesung<br />

in einem Virtuellen Privaten Netz (VPN) mit festen<br />

IP–Adressen. So wird verhindert, das Unberechtigte<br />

Zugriff auf die Daten erhalten, auch wenn der Datentransfer<br />

über Internet-Technologien erfolgt. Stand der<br />

Technik ist es auch, dass die Messdaten signiert werden<br />

können.<br />

Der Datenabruf aus der Station erfolgt prozessabhängig<br />

in Intervallen von 1, 4 oder 24 h. Im Gegensatz zum<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> Gateway arbeitet der größte Teil der<br />

Abrufzentralen heute zeitplangesteuert nach dem sogenannten<br />

Pull Verfahren, d. h. die Kommunikationseinheit<br />

wartet auf den Anruf der Abrufzentrale und nimmt ihn<br />

entgegen. Auf der Seite der Abrufzentrale wird ein<br />

Abrufkalender automatisch verwaltet. Für jede Messstelle<br />

wird dabei in einem Kalender der Zeitpunkt des ersten<br />

Abrufes sowie der Abrufzyklus definiert. Die Systeme starten<br />

den Abruf einer Messstelle sobald der entsprechende<br />

Abrufzeitpunkt erreicht ist und plant selbsttätig entsprechend<br />

dem eingestellten Zyklus den nächsten Abruf.<br />

In der Regel werden mehr Geräte gleichzeitig abgerufen.<br />

Stehen hierfür nicht ausreichend Kommunikationskanäle<br />

(z. B. Modemeinheiten) zur Verfügung, so<br />

Bild 6. Messkonzept in der Großgasmessung.<br />

werden die Abrufaufträge aus einer Warteschlange<br />

sequentiell abgearbeitet.<br />

Abgerufene Messdaten werden abrechnungs- und<br />

steuerungsrelevanten Prozessen gemäß DVGW- und<br />

BNetzA-Anforderungen zur Verfügung gestellt:<br />

""<br />

Zählerfernauslesung<br />

Bild 7. Schematische Darstellung am Beispiel einer fiktiven <strong>Gas</strong>mess-Station.<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 859


FachberichtE Informationstechnologie<br />

Bild 8. RMG <strong>Gas</strong> <strong>Metering</strong> Terminal mit dem Fernzugriff auf einen RMG ERZ2000 Flowcomputer.<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheitsrekonstruktion<br />

""<br />

GBH – Fernparametrierung<br />

""<br />

Fernrevision<br />

""<br />

Störungsanalyse (Bereitschaft)<br />

Bild 9. Messdaten-Analyse.<br />

3. Betriebsüberwachung der<br />

Messdatenkommunikation<br />

Die Nachfrage nach Software-Werkzeugen, die die Wartung<br />

und den Betrieb von Datenkommunikation, Messgeräten<br />

und der Durchflussmessung unterstützen,<br />

wächst weltweit rasant. Von dieser Software wird erwartet,<br />

dass ein Zugriff auf die Mess- und Analysedaten aus<br />

der Ferne selbstverständlich ist, um<br />

1. den Zustand der Messgeräte jederzeit überwachen<br />

zu können<br />

2. im Alarmfall zügig reagieren zu können<br />

3. unnötige Anfahrten der Messstation<br />

4. Geräte aus der Ferne konfigurieren, parametrieren<br />

und korrigieren zu können und<br />

5. mit Daten-Analysen zur Entscheidungsfindung<br />

beitragen zu können<br />

November 2012<br />

860 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

Eine moderne <strong>Gas</strong> <strong>Metering</strong> Management Software<br />

liefert einen schnellen Überblick über den technischen<br />

Zustand aller Geräte und Daten. Die Station und die verbauten<br />

Geräte werden schematisch dargestellt. Jedem<br />

Gerät werden relevante Informationen zugeordnet, wie<br />

Momentanwerte<br />

""<br />

z. B. Stunden-, Tages und Monatswerte von<br />

Messdaten, wie Druck, Temperatur, und Volumina<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>analysewerte<br />

""<br />

Gerätestatus der Durchflussmessgeräte, Mengenumwerter,<br />

Flowcomputer und <strong>Gas</strong>chromatographen<br />

verbaut werden müssen, die den Anforderungen des<br />

§21 Energiewirtschaftsgesetzes und damit den Technischen<br />

Richtlinien des BSI genügen. In wie weit das<br />

bestehende Messdatenkonzept der Registrierten Leistungsmessung<br />

weiterhin angewendet werden darf,<br />

wird politisch noch zu entscheiden sein. In jedem Fall<br />

bedeuten die Veränderungen, dass die Messdaten-<br />

Kommunikation in den politischen Fokus rückt und<br />

Datenschutz, Datensicherheit und die Interoperabilität<br />

eine noch höhere Bedeutung erlangt, als es heutzutage<br />

schon hat.<br />

So stehen genügend Informationen zur Verfügung,<br />

um den Betriebszustand bewerten zu können.<br />

Mit der <strong>Gas</strong> <strong>Metering</strong> Analysis werden manuell und<br />

automatisch passende Tabellen und Grafen erstellt, die<br />

eine weitergehende Analyse der Messdaten sehr einfach<br />

ermöglichen.<br />

Mit einem Fernzugriff auf die Messgeräte wird das<br />

Display des ausgewählten Geräts angezeigt und der<br />

Nutzer kann das Messgerät mit Maus und Tastatur fernsteuern.<br />

So lassen sich Konfigurationsstand beurteilen,<br />

Parameter ändern und etwaige Störung gegebenenfalls<br />

gleich beseitigen.<br />

4. Fazit<br />

Mit einer Übergangszeit von voraussichtlich einer Eichperiode<br />

werden zukünftig ausschliesslich Messgeräte<br />

Autor<br />

Christian Schneider<br />

Produktmanager |<br />

Honeywell Process Solutions |<br />

RMG Messtechnik GmbH |<br />

Butzbach |<br />

Tel. +49 172 / 582 12 73 |<br />

E-Mail: christian.schneider@honeywell.com<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />

In der Ausgabe 11/2012 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />

Wimmer / Treskatis<br />

Lackner / Horn<br />

Janson<br />

Seifert<br />

Platschek<br />

Bewertungsverfahren zur flächenhaften Ermittlung von Risikopotenzialen<br />

aus der Nutzung von Erdwärme<br />

einstufige Deammonifikation zur Be handlung von Abwasser<br />

mit hohem Kohlenstoffgehalt: ein Verfahrens vergleich<br />

abschätzung der Signifikanz von Kläranlagen einleitungen<br />

für die Bewirtschaftungsplanung nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)<br />

in Schleswig-Holstein<br />

erweiterung der Stoffliste der europäischen Umweltqualitätsnormen:<br />

Welche Auswirkungen sind für die Wasserwirtschaft zu erwarten?<br />

4. Seminar Wasserversorgung an der Universität der Bundeswehr in München<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 861


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Mechanismen der Datensicherheit bei<br />

<strong>Gas</strong>zählern im Umfeld <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>, Datensicherheit, Datenschutz, Verschlüsselung, Authentifizierung,<br />

Software/ Firmware Updates, Schutzprofil, Technische Richtlinie, <strong>Gas</strong>zähler<br />

Daniela Lücke-Janssen<br />

Datenschutz und Datensicherheit spielen eine wichtige<br />

Rolle bei der Installation einer flächendeckenden<br />

erweiterten Zählerinfrastruktur, die auf intelligenten<br />

Zählern (<strong>Smart</strong> Metern) basiert und die Basis für<br />

intelligente Netze (<strong>Smart</strong> Grids) darstellt. Der nachfolgende<br />

Artikel beschreibt Hintergründe und gibt<br />

einen Einblick in die Implementierung von möglichen<br />

Mechanismen zur Wahrung von Datenschutz<br />

und Datensicherheit am Beispiel von <strong>Gas</strong>zählern.<br />

Anschließend werden die Besonderheiten des deutschen<br />

Ansatzes und deren Auswirkungen auf <strong>Gas</strong><br />

dargestellt, die durch das neue Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) sowie die Schutzprofile und die Technische<br />

Richtlinie vom Bundesamt für Sicherheit in<br />

der Informationstechnik (BSI) vorgegeben werden.<br />

Mechanisms of data security on gas meters<br />

in the field of smart metering<br />

Data protection data and security play an important<br />

role in the installation of a comprehensive advanced<br />

metering infrastructure, which is based on smart<br />

meters and which is the basis for intelligent energy<br />

networks (<strong>Smart</strong> Grids). The following article<br />

describes the background and gives an insight into<br />

the implementation of possible mechanisms to ensure<br />

data privacy and data security on the example of gas<br />

meters. Then the characteristics of the German<br />

approach and its impact on gas are presented, which<br />

are stipulated by the new Energy Act and the Protection<br />

Profiles and the Technical Guideline from the<br />

German Federal Office for Information Security.<br />

Intelligente Zähler (<strong>Smart</strong> Meter, z. B. Haushaltsgaszähler)<br />

erfassen personenbezogene Daten und ermöglichen<br />

theoretisch nun auch in Privathaushalten eine<br />

registrierende Leistungsmessung, mit deren Hilfe u. a.<br />

zeitliche Profile einzelner Personen oder Haushalte<br />

gebildet und veröffentlicht werden könnten. Die Privatsphäre<br />

der Endverbraucher und deren informationelle<br />

Selbstbestimmung sind zu wahren und zu schützen.<br />

Auch das Verfälschen und der Missbrauch (z. B. die unerlaubte<br />

Weitergabe und Verwendung) von Zählerständen<br />

sind zu verhindern. Dies gilt nicht nur für den Zähler,<br />

sondern entlang der gesamten Verarbeitungskette<br />

der sogenannten „erweiterten Zählerinfrastruktur“<br />

(Advanced <strong>Metering</strong> Infrastructure AMI), d. h. zum Beispiel<br />

auch für Datenkonzentratoren und Zählerdatenverwaltungssysteme<br />

der Energieversorger und/oder<br />

Netzbetreiber.<br />

Zum anderen sind aber auch die Energieversorger,<br />

Netzbetreiber, Zählerhersteller und andere davor zu<br />

schützen, dass durch böswillige Eingriffe die Software<br />

und Hardware der Energieversorgungs-Infrastruktur inkl.<br />

Kraftwerken geschädigt oder sogar zerstört werden können.<br />

Es ist zu verhindern, dass Unternehmen und Einrichtungen<br />

wie z. B. Krankenhäuser erpressbar werden.<br />

Daher sind Datenschutz und Datensicherheit ein<br />

maßgebliches Thema bei der Spezifikation der Architektur<br />

einer erweiterten Zählerinfrastruktur und bei der<br />

Entwicklung und Herstellung von intelligenten Zählern<br />

und anderen Komponenten der erweiterten Zählerinfrastruktur.<br />

1. Grundsätzliche Aspekte zur Sicherung<br />

von Datenschutz und Datensicherheit<br />

bei intelligenten Zählern<br />

1.1 Kommunikation sichern<br />

Zur Gewährleistung der Vertraulichkeit und Unverfälschtheit<br />

(Integrität) von Informationen, sollte die<br />

Kommunikation zwischen Sender (z. B. <strong>Gas</strong>zähler) und<br />

Empfänger (z. B. Zählerdatenverwaltungssystem) immer<br />

verschlüsselt und am besten mit einer Prüfsumme versehen<br />

werden.<br />

Kritische Befehle (z. B. „Ventil öffnen/schließen“) sollten<br />

signiert werden, um die Identität und Authentizität<br />

des Senders sicherzustellen. Mithilfe von Zertifikaten<br />

könnte die Authentizität des Senders sogar durch unabhängig<br />

Dritte bestätigt werden.<br />

Das Aktualisieren von Sicherheitsfunktionalitäten<br />

(z. B. Schlüssel, Verschlüsselungsalgorithmen, Firmware/<br />

Software des Zählers) sollte bei installierten Zählern<br />

möglich sein, z. B. durch einen lokalen Zugriff oder per<br />

Kommunikation aus der Ferne. Denn eine solche Aktualisierung<br />

wird innerhalb der Lebenszeit eines Zählers –<br />

November 2012<br />

862 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Fachberichte<br />

die bis zu 20 Jahren betragen kann – sicherlich notwendig<br />

sein.<br />

Ein Firmware-/Software-Update sollte zumindest<br />

signiert werden, um die Integrität des Updates und die<br />

Identität und Authentizität des Senders sicherzustellen.<br />

Zur Gewährleistung der Vertraulichkeit der neuen Firmware/<br />

Software und zur Sicherung des geistigen Eigentums<br />

der Hersteller sollte das Update zusätzlich verschlüsselt<br />

sein.<br />

Auch die Verwendung von Software im Feld z. B. zur<br />

Unterstützung des Installations- oder Wartungs-Prozesses<br />

von intelligenten Zählern sollte nicht ungeschützt<br />

passieren. Rollenbasierte Zugriffsrechte am Zähler<br />

sowie an der Software ermöglichen eine gezielte Steuerung<br />

der Interaktion mit dem Zähler und den Schutz vor<br />

Missbrauch.<br />

Diese Mechanismen sind bereits in Balgengaszählern<br />

mit batteriebetriebenen, elektronischen Zählwerken<br />

implementiert und lassen sich mit Batterielebensdauern<br />

von bis zu 20 Jahren vereinbaren – abhängig<br />

vom jeweiligen Kommunikationsprofil des Zählers.<br />

1.2. Trust Provisioning – Vertrauen bereitstellen<br />

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt neben der Sicherung<br />

der Kommunikation zwischen Zähler und z. B. Zählerdatenverwaltungssystem<br />

sind die notwendigen Prozesse<br />

beim Zählerhersteller, Energieversorger und/oder Netzbetreiber.<br />

Unter Trust Provisioning versteht man z. B. das<br />

sichere Generieren, Verarbeiten und Verteilen von<br />

Schlüsseln, Passwörtern und/oder Zertifikaten sowie<br />

von Software/ Firmware der Zähler sowohl innerhalb<br />

der Zähler-Produktionsumgebung als auch im Austausch<br />

mit dem Kunden (z. B. dem Netzbetreiber). Hier<br />

gilt es, sichere Prozesse zu implementieren und auch zu<br />

leben, damit z. B. Schlüsselmaterial von unzähligen Zählern<br />

nicht in die falschen Hände gerät und missbraucht<br />

werden kann.<br />

2. Implementierung von Mechanismen<br />

zur Sicherung von Datenschutz<br />

und Datensicherheit im <strong>Gas</strong>zähler<br />

2.1. Verschiedene Infrastruktur-Ansätze in Europa<br />

Grundsätzlich lassen sich in Europa derzeit zwei verschiedene<br />

Ansätze beobachten: Installationen mit einer<br />

eigenen Infrastruktur für <strong>Gas</strong>zähler (z. B. Italien, Frankreich)<br />

und Installation mit einer gemeinsamen Infrastruktur<br />

für Strom, <strong>Gas</strong> und andere Medien (z. B. Großbritannien,<br />

Niederlande, Deutschland). Welcher Ansatz<br />

gewählt wird, hängt meist von den landesspezifischen<br />

Vorgaben des Regulators ab.<br />

Beispiele für den ersten Fall sind <strong>Gas</strong>zähler, die z. B.<br />

mit GSM/GPRS Kommunikation (derzeitige Übergangslösung<br />

in Italien) oder einer Funklösung z. B. mit Wireless<br />

M-Bus für 169 MHz (derzeit diskutiert als Lösung für<br />

Massenrollout in Italien und Frankreich) ausgestattet<br />

sind und direkt bzw. mittels Datenkonzentratoren als<br />

Sammelpunkte mit dem Zählerdatenverwaltungssysteme<br />

der Energieversorger und/oder Netzbetreiber<br />

kommunizieren.<br />

Bei einer gemeinsamen Infrastruktur für verschiedene<br />

Medien ist der <strong>Gas</strong>zähler z. B. via Kabel oder Funk<br />

mit einem Stromzähler verbunden, der dann z. B. über<br />

GSM/ GPRS, PLC, DSL mit dem Zählerdatenverwaltungssystem<br />

des Energieversorgers und/ oder Netzbetreibers<br />

kommuniziert. Als Funklösungen kommen hier derzeit<br />

z. B. Wireless M-Bus für 868 MHz (z. B. in den Niederlanden,<br />

Deutschland) oder ZigBee für 2.4 GHz (derzeitige<br />

Lösung in UK) zum Einsatz. Alternativ können <strong>Gas</strong>-,<br />

Strom- und weitere Zähler auch via Kabel oder Funk mit<br />

einem sogenannten Multiutilitycontroller (MUC) verbunden<br />

sein, der dann als Sammelpunkt fungiert und<br />

die Schnittstelle zum Zählerdatenverwaltungssystem<br />

darstellt.<br />

2.2. Kryptographische Verfahren zur<br />

Verschlüsselung und Authentifizierung<br />

von Nachrichten<br />

Zur Sicherung der Kommunikation mit dem <strong>Gas</strong>zähler<br />

wird heute meist eine symmetrische Verschlüsselung<br />

(z. B. AES-128) eingesetzt, bei der beide Kommunikationspartner<br />

(z. B. <strong>Gas</strong>zähler und Zählerdatenverwaltungssystem<br />

oder <strong>Gas</strong>zähler und Stromzähler) den<br />

Schlüssel (das gemeinsame Geheimnis) kennen müssen.<br />

Dieser wird zur Zeit vom <strong>Gas</strong>zählerhersteller während<br />

der Produktion geniert und in den <strong>Gas</strong>zähler eingebracht<br />

und dann auf einem sicheren Weg an den<br />

Kunden des Zählerherstellers (z. B. Netzbetreiber) übermittelt.<br />

Neben der Verschlüsselung der Nachricht eines<br />

<strong>Gas</strong>zählers kann mit symmetrischen Verfahren auch<br />

eine kryptographische Prüfsumme (der sogenannten<br />

Message Authentication Code MAC) über die Nachricht<br />

berechnet und zusammen mit der Nachricht versandt<br />

werden, mit deren Hilfe der Empfänger die Nachricht<br />

auf Integrität prüfen kann. Ein symmetrischer Schlüssel<br />

muss geheim bleiben und darf/sollte nur dem Sender<br />

und dem Empfänger bekannt sein. Hierfür sind entsprechende<br />

Infrastrukturen sowohl beim Zählerhersteller als<br />

auch beim Netzbetreiber/Stromzähler-Administrator/…<br />

zu schaffen. Mechanismen zur Aushandlung neuer<br />

Schlüssel und zur sicheren Speicherung und Verwaltung<br />

von symmetrischen Schlüsseln sollten in den Zählern<br />

vorgesehen werden.<br />

Alternativ werden asymmetrische oder hybride Verschlüsselungsverfahren<br />

diskutiert.<br />

Bei einer asymmetrischen Verschlüsselung besitzt<br />

jeder Kommunikationspartner ein eigenes Schlüsselpaar,<br />

das aus einem öffentlichen (public key) und einem<br />

privaten Schlüssel (private key) besteht. Während der<br />

öffentliche Schlüssel mit anderen Kommunikationspartnern<br />

ausgetauscht wird und veröffentlicht werden kann,<br />

verbleibt der private Schlüssel geschützt im Zähler. Mit<br />

Hilfe von Sicherheitsmodulen lassen sich solche Schlüs-<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 863


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

selpaare z. B. im Zähler generieren und auch sicher speichern.<br />

Der <strong>Gas</strong>zähler verschlüsselt seine Nachricht mit dem<br />

öffentlichen Schlüssel seines Kommunikationspartners<br />

(z. B. des Stromzählers) und nur dieser ist in der Lage, die<br />

Nachricht mit seinem privaten Schlüssel wieder zu entschlüsseln.<br />

Zusätzlich kann der <strong>Gas</strong>zähler seine Nachricht<br />

mit Hilfe seines eigenen privaten Schlüssels signieren<br />

(einen digitalen Fingerabdruck erzeugen). Diese<br />

elektronische Signatur kann der Kommunikationspartner<br />

dann mit Hilfe des öffentlichen Schlüssels des <strong>Gas</strong>zählers<br />

prüfen und so die Authentizität des Senders und<br />

die Integrität der Nachricht sicherstellen.<br />

Die asymmetrischen Verfahren haben den Vorteil,<br />

dass es keinen gemeinsamen Schlüssel gibt, der beiden<br />

Kommunikationspartner auf einem sicheren Weg durch<br />

Dritte (z. B. Zählerhersteller, Administratoren) bekannt<br />

gemacht werden muss. Sie sind jedoch rechenintensiver<br />

als symmetrische Verfahren und eine verschlüsselte<br />

Nachricht ist länger als die Ursprungsnachricht. Beides<br />

zieht einen höheren Energieverbrauch nach sich –<br />

wegen längerer Rechen- und Übertragungsdauer – und<br />

führt zu einer geringeren Batterielebensdauer des Zählers<br />

im Vergleich zu symmetrischen Verfahren.<br />

Hybride Verfahren stellen einen Batterie-schonenden<br />

Kompromiss aus symmetrischen und asymmetrischen<br />

Verfahren dar. Sender und Empfänger handeln<br />

basierend auf ihren öffentlichen Schlüsseln einen<br />

gemeinsamen symmetrischen Schlüssel aus, ohne dass<br />

dieser jemals zwischen den beiden Kommunikationspartnern<br />

ausgetauscht werden muss. Mit Hilfe des symmetrischen<br />

Schlüssels werden Nachrichten dann verschlüsselst<br />

und ggf. auch authentifiziert. Der Vorteil ist,<br />

dass nur Sender und Empfänger (z. B. <strong>Gas</strong>- und Stromzähler)<br />

den symmetrischen Schlüssel kennen und dieser<br />

nicht durch Dritte in die Geräte eingebracht werden<br />

muss. Außerdem ermöglicht die symmetrische Verschlüsselung<br />

eine kürzere Rechen- und Übertragungsdauer<br />

als rein asymmetrische Verfahren.<br />

Die Verwendung von asymmetrischen oder hybriden<br />

Verfahren zieht allerdings den Aufbau einer Public-<br />

Key-Infrastruktur (PKI) nach sich. Damit man die Gültigkeit<br />

des öffentlichen Schlüssels des Kommunikationspartners<br />

prüfen kann, können öffentliche Schlüssel in<br />

Form von Zertifikaten ausgetauscht werden. Diese enthalten<br />

dann neben dem eigentlichen Schlüssel auch<br />

Informationen z. B. zur Gültigkeitsdauer des Schlüssels,<br />

zum Aussteller des Schlüssels und zur unabhängigen,<br />

vertrauenswürdigen Partei (der Zertifizierungsstelle,<br />

Certificate Authority CA), die die Identität des Schlüsselausstellers/Zertifikatsinhabers<br />

geprüft hat und mit dem<br />

Zertifikat bescheinigt.<br />

2.3. Firmware-/Software-Update<br />

Die Möglichkeit der Firmware-/ Software-Aktualisierung<br />

im Zähler ist ein weiterer wichtiger Bestandteil einer<br />

erweiterten Zählerinfrastruktur, um den sichern Einsatz<br />

von intelligenten Zählern auch über Zeiträume von bis<br />

zu 20 Jahren zu gewährleisten.<br />

Auch hier ist abhängig vom gewählten Infrastruktur-<br />

Ansatz eine geeignete Implementierung in allen Komponenten<br />

der Infrastruktur vorzusehen. Ein Update<br />

muss zumindest signiert sein, damit die Zielgeräte (z. B.<br />

<strong>Gas</strong>zähler) die Integrität des Updates und die Authentizität<br />

des Senders prüfen können und keine schadhafte<br />

Software in Empfang nehmen. Hier kommen asymmetrische<br />

Verfahren – wie oben beschrieben - zum Einsatz.<br />

Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass auch<br />

noch einer Unterbrechung der Kommunikation das vollständige<br />

Übertragen des Updates erreicht wird. Auch<br />

muss die gesamte erweiterte Zählerinfrastruktur so ausgelegt<br />

sein, dass alle Zielgeräte ein Update innerhalb<br />

eines gewissen Zeitfensters erhalten. Die gesamte<br />

Architektur der Infrastruktur muss Mechanismen gegen<br />

„Denial of Service“ (DOS) Angriffe aufweisen.<br />

3. Der deutsche Ansatz:<br />

Das BSI Schutzprofil kommt<br />

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) wurde im September 2010 vom Deutschen<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) mit der Entwicklung eines „Schutzprofils für<br />

intelligente Messsysteme (<strong>Smart</strong> Meter)“ beauftragt.<br />

Das „Schutzprofil für die Kommunikationseinheit<br />

eines intelligenten Messsystems für Stoff- und Energiemengen“,<br />

das „Schutzprofil für das Sicherheitsmodul<br />

eines intelligenten Messsystems für Stoff- und Energiemengen“<br />

und die zugehörige Technische Richtlinie<br />

„<strong>Smart</strong> Energy“ (TR-03109) sind im neuen Deutschen<br />

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verankert, das am<br />

4. August 2011 in Kraft getreten ist. Es handelt sich hierbei<br />

um die wesentlichen Dokumente, die die zukünftige,<br />

erweiterte Zählerinfrastruktur für Deutschland<br />

definieren.<br />

3.1. Das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

Dreh- und Angelpunkt der Schutzprofile und der TR ist<br />

ein sogenanntes <strong>Smart</strong> Meter Gateway (SMGW), welches<br />

die Kommunikationseinheit eines intelligenten<br />

Messsystems darstellt und weiter wie folgt definiert ist:<br />

Das SMGW …<br />

""<br />

… ist das einzige, direkt mit dem Weitbereichsnetz<br />

(Wide Area Network, WAN) verbundene Gerät; es ist<br />

nicht erreichbar aus dem WAN und soll einen Wake-<br />

Up-Service anbieten<br />

""<br />

… stellt eine Schutzwand (Firewall) zwischen WAN<br />

und dem lokalen metrologischen Netzwerk (Local<br />

Metrological Network, LMN) sowie dem Heimnetzwerk<br />

(Home Area Network, HAN) dar; im LMN befinden<br />

sich die Zähler, im HAN sind z. B. Photovoltaikanlagen,<br />

das Elektroauto, intelligente weiße Ware oder<br />

der private PC angeschlossen<br />

November 2012<br />

864 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Fachberichte<br />

Authorisierte<br />

externe Teilnehmer<br />

WAN<br />

Authorisierte<br />

externe Teilnehmer<br />

Gateway und direkte Umgebung<br />

Gateway<br />

Sicherheitsmodul<br />

Verbraucher<br />

HAN<br />

Bild 1. Das<br />

<strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway und<br />

seine direkte<br />

Umgebung.<br />

CLS z. B. E-Auto<br />

CLS, z. B. Solaranlage<br />

Zähler<br />

LMN<br />

Schutzprofil für das Sicherheitsmodul<br />

Zähler<br />

Schutzprofil für das „Gateway of a<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> System“<br />

Techn. Richtlinie: Anforderung an die<br />

Interoperabilität des Gateways<br />

""<br />

… erhebt, verarbeitet (z. B. kumuliert, pseudonymisiert,<br />

tarifiert) und speichert die Daten der angeschlossenen<br />

Zähler und muss daher zukünftig eine<br />

nationale, metrologische Zulassung vorweisen<br />

""<br />

… erlaubt nur autorisierten Einheiten Zugang<br />

""<br />

… überprüft aufgezeichnete Daten hinsichtlich Integrität<br />

und Authentizität; Signiert/prüft und verschlüsselt/entschlüsselt<br />

Informationen<br />

""<br />

… nutzt die Dienste eines Sicherheitsmoduls (Hardware<br />

Security Module), das wesentliche Sicherheitsmechanismen<br />

wie Verschlüsselung/Entschlüsselung<br />

von Nachrichten, Verifizierung/Erzeugung von Signaturen,<br />

Generieren und Speichern von Schlüsseln<br />

enthält<br />

""<br />

… bietet eine Benutzerschnittstelle (z. B. für Anzeige/<br />

Display)<br />

""<br />

…muss eine Zertifizierung bzw. Zulassung gemäß<br />

BSI-Schutzprofil vorweisen<br />

Ein SMGW kann z. B. Teil eines Stromzählers oder ein<br />

Multi-Utility-Controller (MUC) sein, an den Zähler (z.B.<br />

<strong>Gas</strong>-, Wasser- und Wärmezähler sowie (weitere) Stromzähler),<br />

die sich im LMN befinden, angeschlossen werden<br />

(Bild 1).<br />

3.2. Kommunikation mit dem <strong>Gas</strong>zähler im LMN<br />

Der für Deutschland gewählte Infrastruktur-Ansatz ist<br />

also eine gemeinsame Infrastruktur für Strom, <strong>Gas</strong> und<br />

andere Medien. Die Technische Richtlinie (TR-03109)<br />

definiert „Anforderungen an die Interoperabilität der<br />

Kommunikationseinheit eines intelligenten Messsystems<br />

für Stoff- und Energiemengen“. D.h. sie legt z.B. die<br />

Kommunikationsprotokolle und Verschlüsselungsmechanismen<br />

verpflichtend fest, die ein SMGW zukünftig<br />

an den Schnittstellen zum WAN, HAN und LMN nutzen<br />

muss.<br />

Für die Anbindung von Zählern im LMN (z.B. Haushaltsgaszählern)<br />

muss das SMGW eine drahtlose (Funk)<br />

und eine drahtgebundene Schnittstelle gemäß folgenden<br />

Festlegungen implementieren:<br />

""<br />

Die drahtlose (Funk-)Schnittstelle ist als Wireless<br />

M-Bus nach DIN EN 13757-4 auf 868 MHz mit Unterstützung<br />

der OMS Betriebsarten S1, S2, T1, T2 zu realisieren.<br />

Als Applikationsprotokoll wird M-Bus DIN<br />

EN 13757-3 nach OMS gefordert.<br />

""<br />

Bei unidirektionaler Funk-Kommunikation wird eine<br />

symmetrische Verschlüsselung nach AES-128-CBC<br />

mit zusätzlichem Message Authentication Code<br />

(MAC) nach AES-CMAC und einem zusätzlichen Zähler<br />

(Transmission Counter) als ausreichend gehalten.<br />

""<br />

Bei bidirektionaler Funk-Kommunikation soll Transport<br />

Layer Security (TLS, hybrides Verfahren) oder<br />

die für den unidirektionalen Fall definierte Sicherung<br />

angewendet werden.<br />

""<br />

Die drahtgebundene Schnittstelle ist als TCP/IP über<br />

RS-485 zu realisieren. Die Sicherung der Kommunikation<br />

erfolgt über Transport Layer Security (TLS). Als<br />

Applikationsprotokoll wird DLMS/COSEM gefordert.<br />

Die OMS-Gruppe hat im „Technical Report 01 Security“<br />

(vom 23.05.2012) eine Diskussionsgrundlage für<br />

Wireless M-Bus „Security“ zur Verfügung gestellt. Hier<br />

werden die Implementierung der Sicherheitsanforderungen<br />

gemäß TR-03109, die in der OMS Spezifikation<br />

bisher nicht enthalten sind, und deren Auswirkungen<br />

auf den Standard EN 13757-3 beschrieben.<br />

Firmware-/ Software-Updates für Zähler im LMN<br />

werden vom Schutzprofil und der Technischen Richtlinie<br />

nicht vorgesehen.<br />

Vorgaben für den sicheren Austausch von Schlüsseln<br />

zwischen Herstellern und den SMGW-Administratoren<br />

werden vom BSI nicht getroffen.<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 865


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Zählwerk mit integriertem<br />

Kommunikationsmodul<br />

Zählwerk mit angestecktem <br />

Kommunikationsmodul<br />

<br />

<br />

Zählwerk mit IN-Z und<br />

angebundenem Kommunikationsmodul<br />

Bild 2. Links ist das jüngste Familienmitglied zu sehen: Der Balgengaszähler (BGZ) mit elektronischem Zählwerk und<br />

integrierter Kommunikation. Das Bild in der Mitte zeigt zwei BGZ mit mechanischem Zählwerk und nachrüstbaren<br />

Kommunikationsmodulen: Das „Z6“ Zählwerk mit Impulsausgang und universalem Funkmodulgehäuse (oben) sowie das<br />

Absolut-ENCODER Zählwerk mit Kommunikationsmodul (unten). Im Bild rechts ist ein BGZ mit „Z6“ Zählwerk und<br />

Niederfrequenz-Impulsnehmer „IN-Z“ zu sehen, an den ebenfalls ein nachrüstbares Kommunikationsmodul per Kabel<br />

angeschlossen werden kann.<br />

Wer zukünftig die Root-CA für die PKI in Deutschland<br />

betreiben wird, ist noch offen.<br />

Dass Schaltvorrichtungen im Zähler (z.B. Breaker,<br />

Ventil) über eine zusätzliche CLS-Schnittstelle gesteuert<br />

werden sollen, wurde von Verbänden kommentiert:<br />

Statt einer zweiten Zählerschnittstelle (CLS) sollten<br />

Schaltvorrichtungen über die mittels TLS gesicherte<br />

LMN-Schnittstelle gesteuert werden.<br />

3.3 Sichere Anbindung von <strong>Gas</strong>zählern<br />

an SMGW nach EnWG und BSI Schutzprofilen und<br />

Technischer Richtlinie<br />

Nach aktuellem Kenntnisstand sind die im nachfolgenden<br />

Bild (am Beispiel von Elster Balgengaszählern BGZ)<br />

dargestellten drei Bauformen für die sichere Anbindung<br />

von <strong>Gas</strong>zählern an ein SMGW in Deutschland zukünftig<br />

möglich. Doch auch hier bleibt eine finale Festlegung<br />

(z.B. in Form einer Rechtsverordnung) abzuwarten. Der<br />

Einsatz von „BSI Ready“ <strong>Gas</strong>zählern, die später mit einem<br />

TR-konformen Kommunikationsmodul nachgerüstet<br />

werden können, scheint möglich zu sein (Bild 2).<br />

4. Fazit<br />

Sicher ist, dass alle Beteiligten einer erweiterten Zählerinfrastruktur<br />

ihren Beitrag leisten müssen, um alle Komponenten<br />

der Infrastruktur, deren Kommunikation<br />

untereinander und die notwendigen Prozesse innerhalb<br />

der Unternehmen sicher zu gestalten. Sicherheit ist<br />

keine qualitative, messbare Größe. Daher werden die<br />

länderspezifischen Lösungen in Europa in den nächsten<br />

Jahren ihre Praxistauglichkeit in vielerlei Hinsicht unter<br />

Beweis stellen müssen. Dabei wird sich zeigen, ob sich<br />

aus der einen oder anderen Lösung langfristig Standards<br />

für <strong>Smart</strong> Meter und <strong>Smart</strong> Grids ableiten lassen.<br />

Autorin<br />

Dr.-Ing. Daniela Lücke-Janssen<br />

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Kommunikationstechnologien AMR/AMM |<br />

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Tel.: +49 541 1214-397 |<br />

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November 2012<br />

866 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs<br />

oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen. Ort, Datum, Unterschrift<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich<br />

mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifi sche Medien und<br />

Informationsangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Sicherheitstechnische Vorgaben<br />

und funktionale Anforderungen an<br />

das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>, Informationstechnologie, <strong>Smart</strong> Meter Gateway, Schutzprofile, Sicherheit,<br />

zertifizierung<br />

Holger Bast und Stefan Vollmer<br />

Die Verfügbarkeit von intelligenten Messeinrichtungen<br />

ist für die Mehrheit der Prosumer (sowohl Privatals<br />

auch Geschäftskunden) eine notwendige Voraussetzung<br />

für den Aufbau von intelligenten Netzen. In<br />

den Medien wurden allerdings auch einige Bedenken<br />

bzgl. Datenschutz und Datensicherheit von intelligenten<br />

Zählern geäußert. Der Bundesbeauftragte für<br />

den Datenschutz argumentierte, dass personenbezogene<br />

Daten von intelligenten Zählern durch unberechtigte<br />

Dritte verarbeitet, gesammelt und verfälscht<br />

werden können, solange es keine einheitlichen und<br />

verbindlichen Vorgaben an Datenschutz und Datensicherheit<br />

von Seiten des Gesetzgebers gibt. Das Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

entwickelt daher Schutzprofile nach Common Criteria<br />

und Technische Richtlinien, die eine international<br />

vergleichbare Sicherheitszertifizierung solcher Geräte<br />

ermöglichen.<br />

Security and functional requirements for the smart<br />

meter gateway<br />

The availability of smart metering for the majority of<br />

both private and corporate prosumers is an essential<br />

precondition to get smart grids into operation. However,<br />

several concerns about data protection and<br />

security issues of smart meters have been raised and<br />

discussed in German media. The German Federal<br />

Commissioner for Data Protection and Freedom of<br />

Information argued that without any further precautions<br />

personal data processed in smart meters could<br />

be collected and misused by unauthorized third parties<br />

if there is no technical standard that specifies<br />

technical requirements for necessary data security<br />

functions combined with regulatory instruments to<br />

make them mandatoiy. The German Federal Office<br />

for Information Security develops a protection profile<br />

based an Common Criteria and Technical Guidelines<br />

that allow a comparable security certification of such<br />

devices.<br />

1. Einleitung<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) hält Anforderungen an die Sicherheitsarchitektur<br />

von intelligenten Netzen für erforderlich, um sicherzustellen,<br />

dass von Anfang an Datenschutz und Datensicherheit<br />

gewährleistet werden. Daher wurde ein<br />

Schutzprofil [1] nach den Common Criteria [2] für die<br />

Kommunikationseinheit eines intelligenten Messsystems<br />

(<strong>Smart</strong> Meter Gateway) erarbeitet. Das Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde<br />

mit der Entwicklung dieses Schutzprofils durch das<br />

BMWi betraut und startete mit den Arbeiten im September<br />

2010.<br />

Das Schutzprofil beschreibt strukturiert Bedrohungen,<br />

denen ein <strong>Smart</strong> Meter Gateway in der festgelegten<br />

Einsatzumgebung ausgesetzt ist, bewertet diese<br />

und formuliert Sicherheitsziele, die gegen diese Bedrohungen<br />

wirken. Anhand der Sicherheitsziele werden<br />

Sicherheitsanforderungen für den sicheren und datenschutzfreundlichen<br />

Betrieb von <strong>Smart</strong> Meter Gateways<br />

festgelegt. Auf Basis dieses Schutzprofils können <strong>Smart</strong><br />

Meter Gateways durch eine Prüfstelle nach der definierten<br />

Vertrauenswürdigkeitsstufe evaluiert und nach<br />

einer positiven Prüfung des Produkts durch das BSI zertifiziert<br />

werden. Es erfüllt dann somit nachweislich die<br />

beschriebenen Mindestanforderungen des Schutzprofils.<br />

Das Schutzprofil lässt dem Hersteller Spielraum bei<br />

der technischen Ausgestaltung der Sicherheitsanforderungen.<br />

Dies ermöglicht selbst bei unterschiedlicher<br />

Ausführung einen einheitlich hohen Sicherheitsstandard<br />

und gewährleistet im Falle von neuen technischen<br />

Möglichkeiten eine kontinuierliche Innovation der Produkte.<br />

Ergänzend wird mit gleichen Mechanismen ein<br />

Sicherheitsmodul für intelligente Messsysteme<br />

beschrieben. Dieses dient als sicherer Schlüsselspeicher<br />

und als kryptographischer Dienstleister für das <strong>Smart</strong><br />

Meter Gateway.<br />

November 2012<br />

868 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Fachberichte<br />

Bild 1.<br />

Das <strong>Smart</strong><br />

Meter Gateway<br />

und seine<br />

Umgebung.<br />

Zur Gewährleistung der Interoperabilität der verschiedenen<br />

in einem intelligenten Messsystem (<strong>Smart</strong><br />

<strong>Metering</strong> System) vorhandenen Komponenten müssen<br />

diese auch rein funktionale Vorgaben erfüllen. Neben<br />

diesen müssen auch die im Schutzprofil getroffenen<br />

Sicherheitsanforderungen näher spezifiziert werden.<br />

Diese zusätzlichen Anforderungen finden sich in der<br />

Technischen Richtlinie (BSI TR-03109) [1] für den sicheren<br />

Einsatz von <strong>Smart</strong> Meter Gateways wieder.<br />

Der Artikel beschreibt im Folgenden die wesentlichen<br />

Anforderungen an ein <strong>Smart</strong> Meter Gateway aus<br />

Sicht des Schutzprofils und der Technischen Richtlinie.<br />

Insbesondere werden die Sicherheitsarchitektur, die<br />

Schnittstellen sowie der Gateway Administrator<br />

betrachtet. Darüber hinaus werden die besonderen<br />

Datenschutzanforderungen an die Auswertung von<br />

Messwerten erläutert und ein Ausblick auf die Zertifizierungsprozesse<br />

und das behördliche Zusammenspiel<br />

gegeben.<br />

2. Funktionale Vorgaben<br />

Die sicherheitstechnischen Vorgaben aus dem Schutzprofil<br />

sehen vor, dass das <strong>Smart</strong> Meter Gateway als Bindeglied<br />

zwischen verschiedenen Kommunikationsbereichen<br />

fungiert und in den jeweiligen Bereichen auch<br />

unterschiedliche Funktionalitäten bereitstellt. Das Gateway<br />

stellt somit in diesem Gefüge die zentrale Kommunikationskomponente<br />

dar. Bild 1 verdeutlicht die Separierung<br />

der unterschiedlichen Kommunikationsbereiche<br />

sowie das Zusammenspiel zwischen Gateway,<br />

Gateway-Administrator und anderen Marktakteuren.<br />

Daten können durch das Gateway sternförmig an die<br />

jeweiligen Adressaten verteilt werden. Eine Verteilung<br />

der Daten über einen bestimmten Marktakteur wird<br />

dadurch nicht ausgeschlossen.<br />

Die Technische Richtlinie beschreibt im Wesentlichen<br />

die Mindestfunktionalitäten, die das <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway in den einzelnen Segmenten erfüllen muss.<br />

Auf der einen Seite steht das Gateway in Verbindung<br />

mit den Verbrauchszählern, um Messwerte zu sammeln<br />

und diese an die dafür berechtigten Stellen im Markt<br />

weiterzuleiten. Auf der anderen Seite befindet sich der<br />

Anschlussnutzer, der an der dafür vorgesehenen<br />

Schnittstelle seine Verbrauchsdaten abrufen kann. Darüber<br />

hinaus wird die für das <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> notwendige<br />

organisatorische Umgebung des Gateways, insbesondere<br />

die für das Gateway verantwortliche Rolle des<br />

Gateway-Administrators, näher beschrieben.<br />

3. Kommunikationsschnittstellen<br />

Abgeleitet von der Systemarchitektur, die auf den Vorgaben<br />

des Schutzprofils beruht, muss ein <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway drei physikalische Schnittstellen, jeweils eine<br />

für das Weitverkehrsnetz (Wide Area Network, WAN),<br />

das Lokale Metrologische Netz (Local Metrological Network,<br />

LMN) sowie das Heimnetz (Home Area Network,<br />

HAN), bereitstellen. Um an diesen Schnittstellen vielfältige<br />

Anwendungszwecke abdecken zu können, bedarf<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 869


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

es einer Festlegung der notwendigen Kommunikationsprotokolle.<br />

Darüber hinaus bewirkt diese Festlegung,<br />

dass ein <strong>Smart</strong> Meter Gateway, unabhängig der zugrundeliegenden<br />

Hard- und Software-Eigenschaften, auch<br />

mit Komponenten anderer Hersteller interagieren kann.<br />

So kann im Falle eines Zählerwechsels oder beim Tausch<br />

eines steuerbaren Geräts gewährleistet werden, dass<br />

das <strong>Smart</strong> Meter Gateway weiterhin verwendet werden<br />

kann.<br />

3.1 Absicherung der<br />

Kommunikationsverbindungen<br />

Das <strong>Smart</strong> Meter Gateway als sicheres Bindeglied zwischen<br />

unterschiedlichen Netzen ist auch dafür verantwortlich,<br />

dass die Kommunikationsverbindungen<br />

sowohl zu den lokalen Geräten vor Ort als auch zu externen<br />

Parteien den heutigen sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen genügen. Hierzu macht das Schutzprofil<br />

die Vorgabe, dass alle Verbindungen mittels TLS (Transport<br />

Layer Security) transportgeschützt werden. Darüber<br />

hinaus müssen Daten, die ins Weitverkehrsnetz fließen,<br />

ebenfalls mittels CMS (Cryptographic Message<br />

Syntax) eine Inhaltsdatenverschlüsselung erfahren.<br />

3.2 Wide Area Network – WAN<br />

Über das Weitverkehrsnetz ist das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

mit seinen externen Parteien verbunden, zu denen auch<br />

der Gateway-Administrator gehört. Die Technische<br />

Richtlinie macht über die unteren Protokollschichten<br />

keine Aussage, da je nach Anwendungsfall unterschiedliche<br />

Netztechnologien, bspw. PLC, GPRS, DSL, o.a., zum<br />

Einsatz kommen können.<br />

3.2.1 Kommunikationsflüsse<br />

Das Schutzprofil enthält die Vorgabe, dass sämtliche<br />

Kommunikationsverbindungen in das Weitverkehrsnetz<br />

vom Gateway ausgehen müssen. Dies betrifft jedoch<br />

lediglich den Aufbau der TLS-Verbindung, nicht aber<br />

den eigentlichen Datenaustauch, der durchaus bidirektional<br />

erfolgen kann. Das Gateway baut anhand von<br />

hinterlegten Kommunikationsprofilen zu bestimmten<br />

Zeitpunkten Kommunikationsverbindungen nach<br />

außen hin auf und kann diese auch nach dem Datenaustausch<br />

weiterhin aufrecht erhalten. 1 Die Verbindungen<br />

können vom Gateway, anhand vom Gateway-Administrator<br />

vordefinierten Zeiten, aufgebaut werden oder<br />

aber aufgrund von bestimmten Ereignissen.<br />

Da aufgrund der Vorgaben aus dem Schutzprofil nur<br />

das Gateway eine Kommunikationsverbindung aufbauen<br />

kann, wurde zusätzlich die Möglichkeit geschaffen<br />

auch von außen ein Gateway gezielt über einen<br />

Wake-Up Mechanismus anzutriggern. Somit kann ein<br />

Gateway auch außerplanmäßig erreicht werden.<br />

3.2.2 Kommunikationsprotokolle<br />

Nach einer Bewertung der derzeit gebräuchlichsten<br />

Kommunikationsprotokolle nach Kriterien wie Bandbreite,<br />

Skalierbarkeit oder Flexibilität – dies auch im<br />

Hinblick auf Migrationsfähigkeit für zukünftige Anwendungen<br />

und Plattformen – sowie nach umfassenden<br />

Kommentierungen durch die in den Entwicklungsprozess<br />

einbezogenen Branchenverbände, legte man Web-<br />

Services für die WAN-Schnittstelle fest. Hierzu wurde<br />

von Seiten des BSI der DKE zur Einrichtung eines neuen<br />

Arbeitskreises gebeten. Die Arbeiten zur Spezifikation<br />

dieses Web-Services erfolgt zur Zeit im DKE Arbeitskreis<br />

461.0.143.<br />

Die Webservices werden u.a. Mechanismen bereitstellen,<br />

um auf das darüber liegende Objektmodell<br />

zugreifen zu können, welches auf der IEC 62056-62<br />

(COSEM Interface Classes) [3] basiert. In COSEM (meter<br />

object model and the object identification system) werden<br />

entsprechende ‚Interface Classes‘ modelliert, die<br />

die Schnittstelle zum Gerätemanagement und zu den<br />

Messwerten bilden. Im DKE Arbeitskreis 461.0.142 wird<br />

aktuell ein ‚Companion Standard‘ erarbeitet, der die in<br />

den Standards IEC 62056-62 und IEC 62056-61 (OBIS) [4]<br />

enthaltenen Objektdefinitionen um jene ergänzt, die<br />

aus Sicht der BSI TR-03109 zusätzlich benötigt werden.<br />

Bild 2 fasst die einzelnen Protokollschichten nochmals<br />

zusammen.<br />

3.2.3 Wake-Up Mechanismus<br />

Mit dem Wake-Up Mechanismus kann gezielt ein Gateway<br />

zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung<br />

Bild 2. WAN Kommunikationsstack.<br />

1<br />

Eine Kommunikationsverbindung kann maximal 48 h aufrecht<br />

erhalten werden. Danach müssen der TLS-Kanal neu aufgebaut<br />

und somit neue Session-Keys ausgehandelt werden.<br />

November 2012<br />

870 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Fachberichte<br />

aufgefordert werden. Hierzu enthält die Technische<br />

Richtlinie eine Spezifikation eines kryptographisch gesicherten<br />

Datenpakets, das diese Art von Verbindungsaufbau<br />

zum Gateway Administrator erlaubt.<br />

Das Datenpaket enthält einen Zeitstempel und eine<br />

Signatur, die beide vom Gateway auf ihre Gültigkeit hin<br />

überprüft werden müssen. Nach erfolgreicher Prüfung<br />

baut das <strong>Smart</strong> Meter Gateway dann die Verbindung<br />

zum Administrator auf.<br />

3.3 Local Metrological Network – LMN<br />

Das <strong>Smart</strong> Meter Gateway wird mindestens zwei<br />

Schnittstellen, eine drahtlose und eine drahtgebundene,<br />

zum Anschluss von Messeinrichtungen, bspw.<br />

Verbrauchs- und Einspeisezählern, bereitstellen. Neben<br />

den in der Technischen Richtlinie beschriebenen LMN-<br />

Schnittstellen können von den Gateway-Herstellern<br />

weitere eingebunden werden, solange sie den sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen genügen. Bild 3 zeigt<br />

die derzeitigen Festlegungen auf der LMN-Schnittstelle.<br />

3.3.1 Drahtlose Schnittstelle<br />

Als drahtlose Schnittstelle kommt gemäß DIN EN 13757<br />

[5] eine Wireless M-Bus Schnittstelle zum Einsatz, die<br />

allerdings den kryptographischen Vorgaben der Technischen<br />

Richtlinie genügen muss. Für die technische<br />

Umsetzung dieser erweiterten kryptographischen Verfahren<br />

hat die OMS-Group in enger Abstimmung mit<br />

dem BSI einen neuen „Authentication and Fragmentation<br />

Layer (AFL)“ spezifiziert [6], welcher von einem<br />

<strong>Smart</strong> Meter Gateway implementiert werden muss.<br />

Somit sind auch im Falle einer unidirektionalen Übertragung<br />

von Messwerten an das Gateway die Vertraulichkeit,<br />

Integrität und Authentizität gewährleistet.<br />

3.3.2 Drahtgebundene Schnittstelle<br />

Die verpflichtende drahtgebundene Schnittstelle<br />

basiert auf einem RS-485 Protokollstack, welcher um<br />

zusätzliche Protokollschichten wie HDLC, PPP und TCP/<br />

IP erweitert wird. Um auch hier die nötige Sicherheit<br />

gewährleisten zu können, kommt als Transportsicherungsprotokoll<br />

TLS zum Einsatz. Durch die Verwendung<br />

von TCP/IP ist die Migrationsfähigkeit auch für zukünftige<br />

Anwendungen gegeben. Die darüber liegenden<br />

Schichten befinden sich derzeit noch in Abstimmung,<br />

werden aber aller Voraussicht nach einen COSEM basierten<br />

Ansatz aufgreifen.<br />

3.4 Home Area Network – HAN<br />

Die Aufgaben des <strong>Smart</strong> Meter Gateways im Heimnetz<br />

lassen sich in zwei große Themenbereiche unterteilen.<br />

Zum einen muss das Gateway dem Verbraucher eine<br />

Möglichkeit bieten um Verbrauchswerte sowie die derzeitig<br />

aktiven Tarifprofilinformationen abrufen zu können.<br />

Zum anderen muss das Gateway sicherstellen, dass<br />

auch steuerbare Systeme sicher angeschlossen werden<br />

Bild 3. LMN Kommunikationsstack.<br />

können. In beiden Fällen hat das Gateway dafür Sorge<br />

zu tragen, dass eine beidseitige Authentifizierung und<br />

eine sichere Datenübertragung via TLS stattfinden.<br />

Hierfür verfügt das Gateway über eine Ethernet-Schnittstelle,<br />

an der, logisch getrennt, Displays und steuerbare<br />

Systeme (CLS – Controlable Local Systems) angeschlossen<br />

werden können.<br />

3.4.1 Visualisierungsschnittstelle<br />

Zur Abfrage aller (eichrechtlich) relevanten Messwerte<br />

und Parameter (Tarifprofil, Uhrzeit) stellt das Gateway<br />

dem Letztverbraucher eine mittels HTTPS gesicherte<br />

Verbindung zur Verfügung. Ein Endkunde kann somit<br />

seine eigenen visualisierten Verbrauchswerte, die tatsächliche<br />

Nutzungszeit und die in den Rechnungen<br />

aufgeführten Daten über das Gateway überprüfen. Der<br />

Zugriff darauf kann sowohl zertifikatsbasiert oder, wenn<br />

gewünscht, via Benutzername/Passwort erfolgen.<br />

Die Technische Richtlinie stellt hierzu sowohl Anforderungen<br />

an die Schnittstelle als auch an das Datenformat,<br />

um auch hier die Interoperabilität und die<br />

Anschlussmöglichkeit verschiedener Displays von<br />

unterschiedlichen Herstellern zu gewährleisten.<br />

3.4.2 CLS-Schnittstelle<br />

Ein Sicherheitsziel des <strong>Smart</strong> Meter Gateways besteht<br />

darin, für steuerbare Systeme, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen<br />

oder Blockheizkraftwerke, einen<br />

sicheren Kanal in das Weiterverkehrsnetz zu einer externen<br />

Partei bereitzustellen. Das Gateway fungiert in diesem<br />

Fall als Proxy-Server und kann sowohl eingehende<br />

als auch ausgehende Verbindungen vermitteln und<br />

TLS-geschützte Kommunikationskanäle in Richtung<br />

des CLS, aber auch in Richtung der externen Partei, etablieren.<br />

Die beiden Bilder 4 und 5 zeigen einmal den einen<br />

vom CLS initiierten und einmal einen durch eine externe<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 871


FachberichtE <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Bild 4. Verbindungsaufbau zu einem externen Marktteilnehmer, ausgehend<br />

vom CLS.<br />

Bild 5. Verbindungsaufbau zu einem CLS, ausgehend von einem externen<br />

Marktteilnehmer.<br />

Partei initiierten Verbindungsaufbau. Im zweiten Fall ist<br />

zu beachten, dass ein direkter Kommunikationsaufbau<br />

zum Gateway nicht möglich ist und dass hier ein Wake-<br />

Up durch den Gateway Administrator benötigt wird.<br />

4. Gateway-Administrator<br />

Durch das Schutzprofil werden Rollen definiert, die mit<br />

dem <strong>Smart</strong> Meter Gateway interagieren können. Es gibt<br />

hierbei neben der Rolle des Verbrauchers an der Visualisierungsschnittstelle<br />

im HAN auch den <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway Administrator, der eine neue, zentrale Rolle im<br />

Kontext <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> einnehmen wird. Die Aufgaben<br />

des Administrators werden sich (bezogen auf das <strong>Smart</strong><br />

Meter Gateway) auf den vertrauenswürdigen, kompetenten<br />

Betrieb und den Lebenszyklus des <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateways konzentrieren.<br />

Der Administrator wird zum Beispiel die initiale Konfiguration<br />

des <strong>Smart</strong> Meter Gateways auf Basis der<br />

bereitgestellten Informationen aus dem Vertragsverhältnis<br />

des Endkunden mit dem Lieferanten vornehmen.<br />

Dabei bringt er Auswertungsprofile (Tarifprofile,<br />

Statusdatenprofile) sowie andere notwendige Konfigurationsparameter<br />

(z. B. Zählerkonfigurationsparameter,<br />

Zertifikate für die Verschlüsselung) in das Gateway ein.<br />

Mit Hilfe der Auswertungsprofile wird das <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway in die Lage versetzt, registrierte Messwerte<br />

vom Zähler für verschiedene Anwendungszwecke (z.B.<br />

Abrechnung) auszuwerten und bereitzustellen. Der<br />

Administrator wird nach erfolgreicher Erstkonfiguration<br />

den Normalbetrieb mit dem Gateway sicherstellen und<br />

ausgestalten. Dabei wird er bzw. das Gateway den<br />

Marktteilnehmern je nach vertraglicher Situation mit<br />

dem Endkunden Zählerstände und andere abrechnungsrelevante<br />

Informationen aus dem Gateway bereitstellen.<br />

Für die kundengenaue Visualisierung muss der<br />

Administrator die Zugriffsberechtigungen der Displayschnittstelle<br />

verwalten. Zusätzlich wird der Administrator<br />

für die Aktualisierung von Schlüsselmaterial sowie<br />

für die Softwareaktualisierung des Gateways verantwortlich<br />

sein, um den zertifizierten und geeichten<br />

Betrieb zu gewährleisten. Der Administrator wird<br />

anhand der Logbücher und der bereitgestellten Eventund<br />

Statusinformationen den Betrieb des Gateways<br />

überwachen und kann dadurch auf Fehlersituationen<br />

reagieren.<br />

Somit muss ein Gateway-Administrator Anforderungen<br />

für den sicheren Administrationsbetrieb und<br />

die sichere Abwicklung des Messstellenbetriebs erfüllen,<br />

um das Vertrauen in die eich- und sicherheitstechnischen<br />

Handlungen zu gewährleisten. Dabei werden<br />

Anforderungen an das ISMS (Information Security<br />

Management System) gestellt, um den sicheren<br />

Betrieb der Kommunikationsinfrastruktur zu gewährleisten.<br />

5. Datenschutzanforderungen an<br />

die Auswertung von Messwerten<br />

Bei der Entwicklung des Schutzprofils und der Technischen<br />

Richtlinie werden Datenschutz und Datensicherheitsanforderungen<br />

für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

berücksichtigt, um u.a. das Erzeugen von detaillierten<br />

Nutzerprofilen von Endkunden und das einhergehende,<br />

große Ausforschungspotenzial in Bezug auf die Lebensgewohnheiten<br />

des Endkunden zu verhindern. Hierzu<br />

können Auswertungsprofile im Gateway ausgestaltet<br />

werden, so dass für verschiedene, dezentral abgebildete<br />

Tarifprofile nur die notwendigen, abrechnungsrelevanten<br />

Verbräuche zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Dadurch werden die geforderte Datenvermeidung und<br />

notwendige Datensparsamkeit erreicht. Das Tarifierungskonzept<br />

der Technischen Richtlinie definiert<br />

hierzu die möglichen Operationen und Parameter, die<br />

für die verschiedenen Anwendungszwecke herangezogen<br />

werden können. Das Gateway sorgt zudem bei<br />

einer Auswertung von Netzstatusdaten dafür, dass nur<br />

pseudonymisierte Daten an externe Marktteilnehmer<br />

versendet werden.<br />

Neben der bereits erwähnten kryptographisch gesicherten<br />

Kommunikation über TLS-Kanäle werden<br />

Daten nach erfolgreicher Authentisierung des Endkunden<br />

für die Visualisierung bereitgestellt. Zudem werden<br />

ausgewertete Verbrauchsdaten für den jeweiligen<br />

Endempfänger unter der Verwendung der passenden<br />

Zertifikate verschlüsselt und über die WAN-Verbindung<br />

versendet. Auf Wunsch des Kunden und entsprechender<br />

Ausgestaltung des Vertrages ist es möglich, feingranulare<br />

Werte an eine zentrale Stelle zu versenden,<br />

November 2012<br />

872 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong><br />

Fachberichte<br />

die dort zweckgebunden verarbeitet und weitergeleitet<br />

werden.<br />

6. Zertifizierung nach Schutzprofil und<br />

Technischer Richtlinie<br />

Um sicherzustellen, dass ein <strong>Smart</strong> Meter Gateway den<br />

gesetzlichen Vorgaben an Sicherheit und Interoperabilität<br />

genügt, muss ein Gateway sowohl nach Schutzprofil<br />

als auch nach Technischer Richtlinie durch das BSI zertifiziert<br />

werden. Des Weiteren bedarf es einer Zulassung<br />

durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).<br />

Das Ziel aller Beteiligten besteht darin, Mehraufwände<br />

im Zertifizierungs- und Zulassungsprozess zu vermeiden.<br />

Aus diesem Grund wurde bei der Entwicklung des<br />

Schutzprofils und der Technischen Richtlinie darauf<br />

geachtet, dass möglichst viele Anforderungen aus den<br />

PTB-Anforderungen PTB-A 50.7 [7] mit in die Dokumente<br />

einfließen.<br />

Da ein solcher Prozess in der Regel immer eine<br />

gewisse Eingewöhnungsphase, sowohl bei den zertifizierenden<br />

und anerkennenden Stellen als auch bei den<br />

Herstellern, benötigt, wurde sich darauf verständigt, die<br />

jeweils andere Behörde in die ersten Verfahren eng mit<br />

einzubeziehen, um mögliche Probleme bereits bei der<br />

Entstehung auflösen zu können.<br />

7. Ausblick<br />

Die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit,<br />

die im Schutzprofil für <strong>Smart</strong> Meter Gateways<br />

adressiert werden, sind somit auch durch die funktionalen<br />

Vorgaben der Technischen Richtlinie abgebildet.<br />

Durch die Gewährleistung von Interoperabilität wird die<br />

Grundlage geschaffen, weitere technische Komponenten<br />

in ein intelligentes Netz einzubinden. Zudem wird<br />

durch die Festlegung von Webservices die Möglichkeit<br />

geschaffen, innovative Mehrwertdienstleistungen und<br />

zukünftige M2M-Anwendungen im Energiemarkt zu<br />

realisieren. Hierzu ist es allerdings notwendig, die aktuellen<br />

Marktprozesse (WiM/ GPKE) [8, 9] eng mit den<br />

Vorgaben der Technischen Richtlinie und des Schutzprofils<br />

abzustimmen.<br />

Der aktuelle Zeitplan des BSI sieht vor, dass die<br />

Dokumente, die Schutzprofile für das Gateway und das<br />

Sicherheitsmodul sowie die Technische Richtlinie bis<br />

Ende des Jahres in einer stabilen Version vorliegen,<br />

damit diese zusammen mit der Messzugangsverordnung<br />

(MessZV) die Notifizierung durch die EU erhalten<br />

können. Darüber hinaus werden die Arbeiten, insbesondere<br />

an der Technischen Richtlinie, weitergehen, um<br />

Rückflüsse aus den Entwicklungsarbeiten bei den Herstellern<br />

sowie den Zertifizierungsverfahren aufzunehmen.<br />

Hierbei werden Pilotprojekte und Testregionen<br />

wertvolle Informationen liefern, um den Roll-Out von<br />

Messsystemen erfolgreich zu gestalten.<br />

Literatur<br />

[1] BSI Webseite zu <strong>Smart</strong> Meter: https://www.bsi.bund.de/<br />

<strong>Smart</strong>Meter.<br />

[2] ISO/IEC 15408 – Common Criteria for Information Technology<br />

Security Evaluation.<br />

Part 1: Introduction and general model, dated July 2009,<br />

Version 3.1, Revision 3.<br />

Part 2: Security functional requirements, dated July 2009,<br />

Version 3.1, Revision 3.<br />

Part 3: Security assurance requirements, dated July 2009,<br />

Version 3.1, Revision 3.<br />

[3] IEC 62056-62 – Electricity metering – Data exchange for<br />

meter reading, tariff and load control – Part 62: Interface<br />

classes, 11/2006.<br />

[4] IEC 62056-61 – Electricity metering – Data exchange for<br />

meter reading, tariff and load control – Part 61: Object identification<br />

system, 11/2006.<br />

[5] DIN EN 13757 – Kommunikationssysteme für Zähler und<br />

deren Fernablesung.<br />

Teil 1: Datenaustausch, März 2003.<br />

Teil 3: Spezieller Application Layer, Februar 2005.<br />

Teil 4: Zählerauslesung über Funk (Fernablesung von<br />

Zählern im SRD-Band), Oktober 2005.<br />

[6] Open <strong>Metering</strong> System Technical Report 01 – Security Issue<br />

0.6.3 / 2012-05-16 (Draft).<br />

[7] PTB-A 50.7 – Anforderungen an elektronische und softwaregesteuerte<br />

Messgeräte und Zusatzeinrichtungen für<br />

Elektrizität, <strong>Gas</strong>, Wasser und Wärme, April 2002.<br />

[8] BNetzA – Wechselprozesse im Messwesen (WiM), BK6-09-<br />

034 und BK7-09-001, 09.09.2010.<br />

[9] BNetzA – Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit<br />

Elektrizität (GPKE), BK6-06-009, 11.07.2006.<br />

Erstveröffentlichung in der Fachzeitschrift „energie | wasser-praxis“,<br />

Ausgabe 11/2012<br />

Autoren<br />

Holger Bast<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) |<br />

Referat S24 |<br />

Bonn |<br />

E-Mail: holger.bast@bsi.bund.de<br />

Stefan Vollmer<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) |<br />

Referat S25 |<br />

Bonn |<br />

E-Mail: stefan.vollmer@bsi.bund.de<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 873


FachberichtE <strong>Gas</strong>speicherung<br />

Entwicklung und Realisierung<br />

energieeffizienter Technologien<br />

zur <strong>Gas</strong>einspeisung auf<br />

Untergrundgasspeichern<br />

<strong>Gas</strong>speicherung, Einspeiseleistung, Verdichter, Strahlpumpen<br />

Volker Busack, Winfried Becker, Christina Fenin, P. G. Tsybulsky, G. N. Ruban, I. G. Bebeshko<br />

Bereits seit einigen Jahren arbeitet die VNG <strong>Gas</strong>speicher<br />

GmbH im Rahmen der technischen Zusammenarbeit<br />

mit der OOO Gazprom VNIIGAZ an speziellen<br />

Themen der Energieeffizienz und der Optimierung<br />

von Untergrundgasspeichern sehr eng zusammen.<br />

Eine sehr wichtige Rolle hierbei spielen die Erhöhung<br />

der Leistungsfähigkeit und die Verbesserung der<br />

energetischen Parameter der unterirdischen <strong>Gas</strong>speicheranlagen.<br />

Hierbei wurde die Erhöhung der Einspeiseleistung<br />

und die Einspeiseflexibilität der bestehenden<br />

Untergrundgasspeicher in den Fokus gestellt.<br />

Die <strong>Gas</strong>speicheranlagen der VNG <strong>Gas</strong>speicher<br />

GmbH wurden vorwiegend bereits in den 1970er Jahren<br />

in Ostdeutschland in Betrieb genommen. Nach<br />

der politischen Wende 1989 wurden diese technischen<br />

Anlagen komplex modernisiert. Mit der Liberalisierung<br />

des europäischen <strong>Gas</strong>marktes werden neben<br />

dem Ausgleich von saisonalen Verbrauchsschwankungen<br />

immer mehr flexiblere Speicherprodukte<br />

nachgefragt. Die älteren technischen Anlagen sind<br />

teilweise darauf nicht vorbereitet. Das war ein Grund,<br />

gemeinsam mit den Experten der OOO Gazprom<br />

VNIIGAZ den Einsatz von Ejektoren beim Einspeiseprozess<br />

mittels Verdichter zu untersuchen und technisch<br />

und wirtschaftlich auf ihre Realisierbarkeit zu<br />

bewerten.<br />

Im Folgenden soll ein Projekt der technischen<br />

Zusammenarbeit der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH und<br />

der OOO Gazprom VNIIGAZ näher vorgestellt werden,<br />

welches in seiner Vorbereitung und Realisierung<br />

beispielhaft für eine internationale Arbeit steht.<br />

Development and implementation of energy-efficient<br />

technologies for input of gas to underground<br />

gas-storage facilities<br />

For a number of years now, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH<br />

has been co-operating extremely closely on special topics<br />

concerning energy-efficiency and the optimisation<br />

of underground gas-storage facilities in the context of<br />

its joint technical activities with OOO Gazprom VNII-<br />

GAZ. Enhancement of the performance and efficiency,<br />

and improvement of the energy parameters, of underground<br />

gas-storage facilities are extremely important<br />

elements in this work, with a particular focus on<br />

increasing gas input rate and the flexibility of input of<br />

existing underground gas-storage installations.<br />

The majority of VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH’s gas-storage<br />

facilities were commissioned in eastern Germany as<br />

early as the 1970s. These facilities underwent complex<br />

technical modernisation following the international<br />

political developments from 1989 onward. The deregulation<br />

of the European gas market has resulted in<br />

demands not only for balancing out of seasonal fluctuations<br />

in consumption, but also, and increasingly, for<br />

more flexible storage-facility products. The older facilities<br />

were in some cases not conceived or technically<br />

prepared for such requirements. For this reason, the use<br />

of ejectors in the context of the input process by means<br />

of compressors has been examined and analysed for its<br />

technical and economic feasibility in co-operation with<br />

OOO Gazprom VNIIGAZ experts.<br />

The following discusses in more detail a joint<br />

VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH/OOO Gazprom VNIIGAZ<br />

technical project, the preparation and implementation<br />

of which are exemplary in the field of international<br />

co-operation.<br />

1. Grundsätzliches Prinzip von Ejektoren<br />

Ein Ejektor ist ein Düsenstrahlverdichter, der durch<br />

Zusammenführung von <strong>Gas</strong>strömen unterschiedlicher<br />

Drücke über eine Düse und einen Diffusor eine Vermischung<br />

beider Ströme erreicht, was zu einer quantitativen<br />

Erhöhung des Mischgasstromes am Ausgang des<br />

Ejektors führt. Das Schaltschema des Strahlejektors ist in<br />

Bild 1 dargestellt. Die Hauptelemente des Ejektors sind:<br />

November 2012<br />

874 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>speicherung<br />

Fachberichte<br />

""<br />

Arbeitsdüse<br />

""<br />

Empfangskammer<br />

""<br />

Mischkammer<br />

""<br />

Diffusor<br />

1<br />

e<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Der Hochdruckgasstrom tritt mit großer Geschwindigkeit<br />

aus der Düse in die Empfangskammer des Ejektors<br />

und zieht so den <strong>Gas</strong>strom mit, der vor dem Ejektor einen<br />

niedrigeren Druck hat. In den <strong>Gas</strong>strömen erfolgt eine<br />

Umwandlung der inneren (Wärme)Energie des <strong>Gas</strong>es in<br />

kinetische Energie. Die kinetische Energie des Hochdruckstroms<br />

wird in der Mischkammer teilweise an den Niederdruckstrom<br />

abgegeben, wobei die Drücke und Geschwindigkeiten<br />

allmählich ausgeglichen werden und die kinetische<br />

Energie des Mischgasstromes in innere Energie<br />

zurückgewandelt wird. Aus der Mischkammer tritt der<br />

<strong>Gas</strong>strom in den Diffusor, wo der Druck des gemischten<br />

<strong>Gas</strong>es erhöht wird. Der Druck des gemischten <strong>Gas</strong>stromes<br />

am Austritt aus dem Diffusor überschreitet den Druck des<br />

Niederdruckstroms vor dem Ejektor.<br />

2. Einsatz von Ejektoren bei der<br />

<strong>Gas</strong>einspeisung in Untergrundgasspeichern<br />

der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH<br />

Eine Analyse der Betriebsbedingungen auf den diversen<br />

Untergrundgasspeichern der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH<br />

mit dem Ziel, die Möglichkeit einer effektiven Nutzung<br />

der vorgestellten Technologie von gleichzeitigem Verdichten<br />

und Ejektieren zu prüfen, hat gezeigt, dass dafür<br />

der UGS Bernburg die besten Voraussetzungen bietet.<br />

Die Besonderheit des UGS Bernburg besteht in der<br />

hohen Kavernenanzahl von 34 Kavernen. Das Betriebsregime<br />

ist von einer Blockbildung, das heißt einer<br />

Zusammenschaltung mehrerer Kavernen, die im gleichen<br />

Druckbereich betrieben werden, geprägt.<br />

Der Betriebsdruck der Kavernen liegt zwischen<br />

25 bar und 100 bar bezogen auf den Rohrschuh in ca.<br />

490 m Teufe. Die Kavernen haben eine Größe zwischen<br />

200 000 m³ und 600 000 m³ Hohlraum. Die technische<br />

Auslegung des Ejektors erlaubt die Fahrweise in einem<br />

Betriebsdruckbereich, der zwischen dem Druck der<br />

Ferngasleitung (in der Regel ca. 40 bar in der Haupteinspeisezeit)<br />

und einem Kavernendruck von 57 bar liegt.<br />

Durch die hohe Kavernenanzahl des UGS Bernburg<br />

ist ein großer Arbeitsgasbereich vorhanden, in dem der<br />

Ejektor eingesetzt werden kann. Unterstützend für die<br />

Fahrweise des Ejektors wirkt die Blockbildung, sodass<br />

selbst bei einem hohen arbeitsgasbezogenen Befüllstand<br />

die Nutzung des Ejektors möglich ist. Bei der Vorbereitung<br />

der Einsatzentscheidung wurden folgende<br />

Kenndaten untersucht: Gesamtspeichervolumen, Einspeiseraten,<br />

anstehende Ferngasleitungsdrücke, effektive<br />

Druckverlustmessungen über die gesamte Länge<br />

der Sondenleitungen u. a. m.<br />

Die innovativen Besonderheiten des vorliegenden<br />

Projekts liegen in:<br />

a<br />

k n p m<br />

Bild 1. Schaltbild des <strong>Gas</strong>ejektors.<br />

1 – Düse; 2 – Empfangskammer des Ejektors; 3 – Mischkammer;<br />

4 – Diffusor; a – Hochdruckgasstrom; e – Niederdruckgasstrom;<br />

d – gemischter <strong>Gas</strong>strom; k – kritischer Querschnitt der Düse;<br />

n – Eintrittsquerschnitt der Düse; p – Querschnitt von gleichen<br />

Drücken (Absperrungen); m – Austrittsquerschnitt der<br />

Mischkammer<br />

""<br />

der gleichzeitigen Nutzung der Vorgänge Verdichten<br />

und Ejektieren der <strong>Gas</strong>ströme;<br />

""<br />

der Methode zur Berechnung der gasdynamischen<br />

Wechselbeziehungen aller Anlagenteile;<br />

""<br />

den konstruktionstechnischen Besonderheiten des<br />

<strong>Gas</strong>ejektors, die eine hochpräzise Koaxialität der einzelnen<br />

Elemente des Strömungsteils sowie eine einfache<br />

und zuverlässige Handhabung während des<br />

Betriebes gewährleisten;<br />

""<br />

den technischen Lösungen für die Anbindung der<br />

Ejektoranlage an die bestehende Obertageanlage<br />

des Untergrundgasspeichers Bernburg;<br />

""<br />

der Fertigung der Druckbehälter (der Grundkörper<br />

des Ejektors) nach deutschen Standards in einem in<br />

Deutschland ansässigen Betrieb und in der Fertigung<br />

der Strömungsteile nach russischen Standards<br />

in einem russischen Betrieb.<br />

Es wurden detaillierte mathematische Simulationen<br />

der gasdynamischen Wechselwirkung durchgeführt.<br />

Das gewählte Simulationsmodell umfasst alle Elemente<br />

eines Untergrundspeichers von der Bohrung über die<br />

Obertageanlage bis zur Ferngasleitung.<br />

Das Modell zeichnet sich durch die Verwendung der<br />

Zustandsgleichung für reales <strong>Gas</strong> zur Bestimmung der<br />

thermodynamischen Eigenschaften der <strong>Gas</strong>ströme und<br />

Berechnung des räumlichen realen <strong>Gas</strong>flusses im Ejektor<br />

auf der Grundlage der nichtstationären axialsymmetrischen<br />

Navier-Stokes-Gleichungen aus.<br />

Auf der Basis einer detaillierten mathematischen<br />

Simulation wurde der sogenannte geometrische Ejektorparameter<br />

ermittelt (d. h. die Gesamtheit der geometrischen<br />

Abmessungen des Strömungsteils des Ejektors).<br />

Es wurde die Anzahl an Ejektoren ermittelt, die<br />

notwendig ist, um die erforderlichen Betriebsfahrweisen<br />

variieren zu können.<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 875<br />

d


FachberichtE <strong>Gas</strong>speicherung<br />

Bild 2. Screenshot Teil des Simulationsprogramms zur<br />

Einsatzentscheidung für das Betriebsregime des UGS Bernburg.<br />

Bild 3.<br />

<strong>Gas</strong>ejektor auf<br />

Skid.<br />

3. Die Ejektorkonstruktion<br />

Die Ejektorkonstruktion hat im Laufe der Zeit eine<br />

Vielzahl von Veränderungen erfahren. Das Hauptmotiv<br />

dieser konstruktiven Änderungen bestand in der Reduzierung<br />

der Strömungsverluste im Ejektor selbst. Im<br />

Ergebnis langfristiger Berechnungen und technologischer<br />

Überlegungen entstand ein kompakter, in der<br />

Kons truktion einfacher aber dennoch zuverlässiger<br />

<strong>Gas</strong>ejektor, der bequem zu montieren und zu betreiben<br />

ist. Die Gesamtkonstruktion sowie die Festigkeitsberechnungen<br />

erfolgten durch die Fa. Siegfried Kempe<br />

GmbH, Schwaigern.<br />

Die Hauptvorzüge dieser Entwicklung sind folgende:<br />

""<br />

Gewährleistung einer hochpräzisen Koaxialität der<br />

Strömungsteilelemente des Ejektors, ohne dass er<br />

dadurch im Preis wesentlich teurer würde;<br />

""<br />

Erzielung eines hohen Wirkungsgrades durch Minimierung<br />

des gasdynamischen Widerstandes aller<br />

Abschnitte des Strömungsteils des <strong>Gas</strong>ejektors;<br />

""<br />

Möglichkeit zum Austausch der Strömungsteilelemente<br />

ohne hohen Arbeitsaufwand, sodass die<br />

Betriebsparameterbereiche leicht umgestellt werden<br />

können;<br />

""<br />

Fehlen von Schweißnähten, wodurch die Standzeit<br />

erhöht und die Lärmentwicklung gesenkt wurde.<br />

Die letztendlich gewählte Konstruktionsausführung<br />

diente als Basis für umfangreiche Detailberechnungen<br />

und die Erstellung der technischen Dokumentation.<br />

Bei der Ausarbeitung des Projekts wurden technische<br />

Lösungen für die Anbindung der Ejektoranlage an<br />

die vorhandenen Obertageanlagen des Untergrundgasspeichers<br />

Bernburg entwickelt. Die gewählte Variante<br />

ermöglicht einen technisch flexiblen Einsatz der Ejektoren<br />

und eine einfache Integration in den bestehenden<br />

Anlagenumfang.<br />

Für die Realisierung des Gesamtprojektes wurde<br />

entschieden, mit dem Einsatz von zwei Ejektoren mit<br />

einem Verdichter zu beginnen, um die berechneten<br />

Ganglinien auszutesten, Fahrweisen in ihren Möglichkeiten<br />

zu konfigurieren und einen ersten Schritt in<br />

Fernbedienbarkeit und Fernüberwachung der Anlage<br />

im Gesamtkonzept der Obertageanlage gewährleisten<br />

zu können. Die Realisierung der Anlage mit zwei Ejektoraggregaten<br />

stellt den ersten Schritt dar und soll nach<br />

einer Phase der Erprobung und einem Effektivitätsnachweis<br />

durch zwei weitere Ejektoren erweitert werden.<br />

Die technischen Voraussetzungen sind dafür<br />

bereits geschaffen.<br />

Bild 4.<br />

Düsenkonstruktion.<br />

4. Betriebserfahrungen<br />

Entsprechend den gegebenen Betriebsbedingungen auf<br />

dem Speicher kann ein effektiver Betrieb mit Zuschaltung<br />

der Ejektoren die Einspeisezeit verkürzen und die<br />

einzuspeisende Menge in den Speicher erhöhen.<br />

Die Einspeiseleistung erhöhte sich bei der Testfahrweise<br />

in der Kombination ein Verdichter mit zwei Ejektoren<br />

im Betriebsbereich bis durchschnittlich um<br />

65 Tm³/h, was sich mit den Ergebnissen der vorangegangenen<br />

Berechnungen deckte.<br />

Um eine permanente Überwachung und Auswertung<br />

des Betriebes der Ejektoren zu gewährleisten,<br />

November 2012<br />

876 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>speicherung<br />

Fachberichte<br />

wurde eine notwendige Anzahl von Überwachungsinstrumenten<br />

installiert, die dem Operator gleichzeitig die<br />

Möglichkeit einer online-Auswertung über die Leistungsfähigkeit<br />

und den Betrieb der Ejektoren gibt. Hierfür<br />

sind Messwerte (Druck, Temperatur, Volumenstrom)<br />

unter Beachtung schon vorhandener Messwerte in der<br />

Obertageanlage notwendig.<br />

Diese somit gewonnenen Messwerte werden in das<br />

bestehende Prozessleitsystem implementiert und können<br />

ausgelesen und grafisch dargestellt werden. Der<br />

Messwertaufnahmezyklus kann sowohl einen Zugriff im<br />

Sekunden- bzw. Minutentakt als auch aufgenommene<br />

Daten als Stunden- bzw. Tageswerte aufsummiert erfassen.<br />

Über eine Archivierungsfunktion stehen diese<br />

Daten dann weiteren Auswertungen und Anwendern<br />

zur Verfügung.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Die durchgeführten Arbeiten legten den Grundstein für<br />

weitere zukünftige Untersuchungen im Bereich des Einsatzes<br />

der Ejektortechnik auf Untergrundgasspeichern<br />

der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH. Dazu muss die Anzahl der<br />

Ejektoren erhöht werden, um mehr Möglichkeiten zum<br />

Variieren der Einspeisefahrweisen mit Ejektoreneinsatz<br />

zu bekommen.<br />

Eine Verallgemeinerung für Einsatzprinzipien für den<br />

Ejektoreinsatz kann nicht getroffen werden. Es werden<br />

immer Einzellösungen sein. Deren voraus müssen<br />

umfangreiche strömungstechnische Betrachtungen der<br />

Obertageanlagen und der Sondenanbindungsleitungen<br />

voraus gehen. Insbesondere eine Nachrüstung in<br />

einer bestehenden Anlage muss sorgsam vorbereitet<br />

werden, da der Einsatz in einem relativ schmalen Druckbereich<br />

möglich ist.<br />

Die Frage der Nutzung dieser Ejektoranlage zur <strong>Gas</strong>ausspeisung<br />

muss ebenfalls eingehend untersucht werden.<br />

Die gesammelten theoretischen und praktischen<br />

Erfahrungen schaffen gleichzeitig die Ausgangsbasis für<br />

eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Bereich des<br />

Einsatzes der Ejektortechnik für andere technologische<br />

Prozesse des Speicherbetriebs.<br />

Bild 5. Technolo gisches Schema der Einbindung der Ejektoren in<br />

die Bestands anlage.<br />

Bild 6. Ejektoranlage nach technischer Realisierung.<br />

Die Entwicklung und die Realisierung des vorgestellten<br />

Projekts ist beispielhaft für eine effektive geschäftliche<br />

Zusammenarbeit von Unternehmen der beiden<br />

Länder Russland und Deutschland, die über einschlägige<br />

Kompetenzen – angefangen von der wissenschaftlichen<br />

Forschung im Bereich der Grundlagen- und angewandten<br />

Forschung bis hin zur praktischen Realisierung<br />

von <strong>Gas</strong>techniken – verfügen.<br />

Autoren<br />

Dr.rer.nat.Volker Busack<br />

VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.+49 341 443-2741 |<br />

E-Mail:Volker.Busack@vng-gasspeicher.de<br />

Winfried Becker<br />

VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.+49 341 443-2360 |<br />

E-Mail:winfried.Becker@vng-gasspeicher.de<br />

Christina Fenin<br />

VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.+49 341 443-2489 |<br />

E-Mail:Christina.Fenin@vng-gasspeicher.de<br />

P. G.Tsybulsky<br />

OOO Gazprom VNIIGAZ |<br />

Moskau |<br />

Tel.+7 498 657 42-06 |<br />

E-Mail:adm@vniigaz.gazprom.ru<br />

G. N.Ruban<br />

OOO Gazprom VNIIGAZ |<br />

Moskau |<br />

Tel.+7 498 657 42-06 |<br />

E-Mail:adm@vniigaz.gazprom.ru<br />

I. G.Bebeshko<br />

OOO Gazprom VNIIGAZ |<br />

Moskau |<br />

Tel.+7 498 657 42-06 |<br />

E-Mail:adm@vniigaz.gazprom.ru<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 877


FachberichtE Biogas<br />

Fortschritte der Biogasaufbereitung<br />

mit einem neuen Aminwaschverfahren<br />

Biogas, Biogasaufbereitung, Biomethan, BCM-Sorb-2020<br />

Lothar Günther, Heike Ernst, Jörg Hofmann und Ute Mikow<br />

Das BCM-Sorb-2020-Verfahren garantiert eine energetisch<br />

optimale Abtrennung von Kohlendioxid aus<br />

Biogas durch eine weiterentwickelte Aminwäsche<br />

und steigert Effektivität und Ökobilanz. Die Biomethaneinspeisung<br />

in Niederdrucknetze ist die einzige<br />

ökologische und nachhaltige Voraussetzung für<br />

eine alternative dezentrale Energieversorgung der<br />

Kommunen.<br />

Technological progress in biogas treatment using<br />

a new procedure of chemical scrubbing with amine<br />

solvents<br />

The BCM-Sorb-2020 procedure guarantees an energetically<br />

optimal separation of carbon dioxide from<br />

biogas by refined chemical scrubbing with amine solvents<br />

and increases the effectiveness and ecological<br />

balance. The biomethane injection into low pressure<br />

networks is the only environmentally sustainable<br />

requirement for an alternative peripheral energy<br />

supply of communes.<br />

1. Einführung<br />

Mit dem Fachbeitrag [1] wurde ein aktueller Überblick<br />

zu den Waschverfahren der Biogasaufbereitungen vorgelegt.<br />

Dabei wurde herausgearbeitet, dass es mit den<br />

weiterentwickelten Verfahren zur Wasserwäsche- und<br />

Genosorbwäsche gelungen ist, auch den Methanverlust,<br />

der allgemein als Methanschlupf bezeichnet wird,<br />

deutlich zu reduzieren und dem der Größenordnung<br />

einer Aminwäsche anzunähern. Damit kann auch mit<br />

diesen Verfahren eine hohe Methanverfügbarkeit<br />

erreicht werden.<br />

In dieser Publikation wird ein neues wesentlich verbessertes<br />

Aminwaschverfahren vorgestellt.<br />

2. Physikalisch-chemische Grundlagen<br />

Die wesentlichsten Grundlagen der Abtrennung von<br />

Kohlendioxid aus <strong>Gas</strong>strömen durch Aminwäsche sind<br />

für den Bereich der Raffinerie seit vielen Jahren bekannt<br />

und auch Gleichgewichtsdaten wie in [2] veröffentlicht.<br />

Neu ist seit einigen Jahren die Anwendung von MDEA in<br />

Tabelle 1. Vergleich der Wärme- und Elektroenergieverbräuche der absorptiven<br />

Verfahren zur Biomethanerzeugung bezogen auf Nm 3 /h Biogas.<br />

Hersteller Wärmeverbrauch Stromverbrauch<br />

bisher:<br />

Cirmac/Purac [4] 0,65 kWh/Nm 3 0,07 kWh/Nm 3<br />

DGE/MT/Strabag [5] 0,55 kWh/Nm 3 0,08 kWh/Nm 3<br />

optimiert:<br />

BCM-2020 0,40 kWh/Nm³ 0,05 kWh/Nm³<br />

Verbindung mit unterschiedlichen Aktivatoren. Einige<br />

neue Aktivatoren wurden auch am INC in Leipzig untersucht.<br />

Der derzeit gebräuchlichste Aktivator ist Piperazin,<br />

der in unterschiedlichen Konzentrationen von<br />

1–10 Gew.% verwendet wird. Einen guten aktuellen<br />

Überblick für die Auslegung von Anlagensystemen und<br />

die Berechnung von Energieverbräuchen ist in [3]<br />

zusammengestellt. Die Spezifik der Anwendung dieser<br />

Technik auf Biogas mit deutlich höheren CO 2<br />

-Konzentrationen<br />

als diese im Rauchgas oder Raffineriegas vorliegen,<br />

erfordert eine gezielte Optimierung der Prozesse.<br />

Ausgangspunkt für die nun vorgenommene Optimierung<br />

des Waschprozesses sind die derzeitigen realisierbaren<br />

spezifischen Verbrauchsdaten an Energie für<br />

die Aminwaschverfahren, die unter Normaldruckbedingungen<br />

arbeiten, am Beispiel einer Anlage für die Aufbereitung<br />

von 500 Nm³/h Biogas mit einem Methangehalt<br />

von 51 Vol.-% (vgl. Tabelle 1).<br />

Bereits durch die Kombination von Methyldiethanolamin<br />

(MDEA) mit Piperazin als Aktivator konnte im Vergleich<br />

zu Diethanolamin (DEA) aufgrund geringerer<br />

Absorptionsenergien von MDEA der Waschprozess bei<br />

einer vergleichbaren Absorptionskinetik wesentlich<br />

energiegünstiger gestaltet werden.<br />

Die Garantiebedingungen unterscheiden sich an<br />

jedem Standort.<br />

Die Verfahren der Cirmac bzw. von Purac [4] arbeiten<br />

bisher nur mit einer Biomethantrocknung und Einspeisung<br />

unter Druck. Von DGE wurde im Jahr 2008 die<br />

weltweit erste Biomethananlage unter Normaldruck für<br />

das Gesamtverfahren der Biomethanherstellung, Trock-<br />

November 2012<br />

878 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Biogas<br />

Fachberichte<br />

Biomethan<br />

CO 2<br />

-Beladung im <strong>Gas</strong> in Vol.-%<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gleichgewichtsdiagramm<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Waschmittelbeladung in g CO 2<br />

/L<br />

BCM<br />

BCM-2020<br />

Biogas<br />

Bild 1.<br />

Links: BCM-2020 mit Prinzipschema Absorptions- und<br />

Regenerationssplit.<br />

Rechts: Arbeitsdiagramm Waschmittelbeladungen<br />

nung und Einspeisung realisiert. Die Einspeisung in ein<br />

Niederdrucknetz mit 30 mbar ermöglicht eine weitere<br />

deutliche Reduzierung des Elektroenergieverbrauches.<br />

3. Physikalisch-chemische Optimierung<br />

der Verfahrensführung<br />

Für die erforderliche Verfahrensoptimierung waren<br />

umfangreiche Kenntnisse im Bereich des CO 2<br />

-Lösungsverhaltens<br />

und Desorptionsverhaltens in Abhängigkeit<br />

von der Zusammensetzung der Waschlauge und des<br />

Aktivatoranteils nötig. Derartige Stoffdaten sind in der<br />

Fachliteratur und am freien Markt nicht verfügbar. Eine<br />

Vorausberechnung ist hier nicht zielführend. Es verbleiben<br />

also notwendige umfangreiche Grundlagenuntersuchungen,<br />

die in den letzten Jahren mit hohem Aufwand<br />

von DGE und dem INC vorgenommen wurden.<br />

Insbesondere war es auch hier wichtig, neben den Fragen<br />

der verbesserten Aufnahmekapazitäten auch die<br />

Waschmittelstabilität bei den Regenerationsprozessen<br />

zu erhöhen. So wurden Waschmittelzusätze gefunden,<br />

die dies ermöglichen (Bild 1).<br />

Mit den neu zur Verfügung stehenden Daten konnte<br />

jetzt die Verfahrensauslegung der Waschkolonnen signifikant<br />

verbessert werden. Es wurde gefunden, dass ein<br />

energetisch vorteilhafter Anlagenbetrieb aufgrund der<br />

hohen CO 2<br />

-Beladung im Biogas nur bei einem wirtschaftlichen<br />

Anlagensplit für Wäsche und Regeneration<br />

in einem engen Fenster der Waschmittelzusammensetzung<br />

realisierbar ist. Eine wie bisher vorgenommene<br />

Einstrangtechnologie ist zwar billig und einfach, ermöglicht<br />

aber keine spürbare Senkung der Betriebskosten.<br />

Es wurde so eine Waschmittelzusammensetzung<br />

gefunden, deren Gleichgewichtsdaten es erlauben,<br />

auch im Bereich hoher Beladungen geringe CO 2<br />

-Beladungen<br />

im <strong>Gas</strong>strom zu ermöglichen.<br />

Dies erforderte aber einen modifizierten Kolonnenaufbau<br />

und das Installieren neuartiger <strong>Gas</strong>rückvertei-<br />

Biomethan Nm³/h Wärme kW<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

00:00:00 03:00:00 06:00:00 09:00:00 12:00:00 15:00:00 18:00:00 21:00:00 00:00:00<br />

-10<br />

BCM-Biomethananlage<br />

Vergleich Technik konventionell und BCM-sorb-2020<br />

Uhrzeit<br />

PV_FIR106 QI Q/F Q/F-M<br />

Bild 2. Vergleich Wärmeverbrauch BCM-2020 (links) und<br />

BCM-konventionell (rechts.<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

-0,5<br />

Wärme/Biomethan kWh/Nm³<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 879


FachberichtE Biogas<br />

Kombination der Biomethanund<br />

<strong>Erdgas</strong>nutzung<br />

Neue Wege der Effizienzsteigerung<br />

BCM-Biomethan-<br />

Verdichtung<br />

Odorierung<br />

QI<br />

Brennwerteinstellung<br />

<strong>Erdgas</strong>netzeinspeisung<br />

<strong>Erdgas</strong>netz<br />

1 bar<br />

Druckreduzierung<br />

Rückverdichtung<br />

Weg der Zukunft,<br />

alternative Energie<br />

<strong>Erdgas</strong>netz<br />

5 bar<br />

Druckreduzierung<br />

Rückverdichtung<br />

Weg der Vergangenheit,<br />

fossile Energie<br />

Bild 3. Die nachhaltig wirtschaftliche <strong>Erdgas</strong>substitution<br />

für Kommunen.<br />

<strong>Erdgas</strong>netz<br />

25 bar<br />

<strong>Erdgas</strong>netz<br />

70 bar<br />

Druckreduzierung<br />

Bild 4. Anlagenbauer und Betreiber prüfen kritisch die Betriebsergebnisse<br />

der neuen Technik an der Prozesssteuerung mit der<br />

Datenauswertung.<br />

lungssysteme. Deren Einbindung bewirkte zusätzlich<br />

eine deutliche Steigerung der spezifischen Trennleistung.<br />

Insgesamt wurde damit das gesamte hydraulische<br />

System grundlegend neu gestaltet.<br />

Die erhaltenen Betriebsergebnisse aus einem Dauertest<br />

in einer umgerüsteten Anlage sind in Bild 2 im Vergleich<br />

zur Einstrangtechnologie dargestellt. Hier wird<br />

deutlich, dass mit diesem neuen Betrieb des Prozesssplittings<br />

die Betriebskosten für den Wärmebedarf und<br />

Strombedarf deutlich gesenkt werden.<br />

Aus den erhaltenen Betriebsdaten ist ersichtlich,<br />

dass die entscheidende Größe im Wärmeverbrauch jetzt<br />

auf einen Wert von umgerechnet etwa 0,4 kWh/Nm³<br />

Biogas gesenkt werden kann. Der Stromverbrauch kann<br />

bei diesem Splittverfahren ebenfalls auf 0,05 kWh/Nm³<br />

gesenkt werden. Interessant ist bei diesem zweistufigen<br />

Splittingverfahren, dass die Temperatur des Wärmeträgers<br />

nur 110 °C erfordert.<br />

4. Resümee<br />

Die Reduzierung des Wärmebedarfes der Aminwäsche<br />

um 20 bis 30 % gegenüber dem derzeitigen Stand der<br />

Technik bei der Biogasaufbereitung mittels Aminwäsche<br />

ist ein enormer technischer Fortschritt auf diesem<br />

Gebiet (vgl. Tabelle 1). Die gleichzeitige Reduzierung<br />

des Stromverbrauches um 15 % erhöht zusätzlich die<br />

Wirtschaftlichkeit. Damit erhöht sich die Methanverfügbarkeit<br />

der Aminwäsche um durchschnittlich 1–2 %.<br />

Die Reduzierung der jährlichen Betriebskosten um<br />

4.300,– € bei Strom und 36.000,– € bei Wärme sind entscheidende<br />

Betriebsgrößen bei 500 Nm 3 /h Biogasaufbereitung.<br />

Die Waschmittelstandzeit wird deutlich<br />

erhöht.<br />

Die Einspeisung von Biomethan in das Niederdrucknetz<br />

von unter 1 bar wird damit zur wirtschaftlichsten<br />

Energieversorgung (Bild 3).<br />

Werden jetzt der Strom- und Wärmeverbrauch normiert,<br />

wo die Stromerzeugung mit einem Wirkungsgrad<br />

von 42 % und die Wärmeerzeugung mit einem Wirkungsgrad<br />

von 90 % angesetzt wird, dann ergibt sich,<br />

dass die Erzeugung von Biomethan und Einspeisung in<br />

ein Niederdrucknetz die energetisch wirtschaftlichste<br />

Lösung ist. Der ermittelte Energiebedarf an Elektroenergie<br />

beträgt so für die Aufbereitung und Einspeisung<br />

in ein 1 bar Netz nur 2 % des Energieinhaltes vom<br />

Biomethan, bei Einspeisung in ein 30 mbar Netz sind es<br />

nur noch 1,5 %. Wird dagegen Biomethan mit einer<br />

Druckwasserwäsche oder Genosorbwäsche erzeugt,<br />

liegt der Bedarf an Elektroenergie bei 0,32 kWh/Nm³<br />

Biogas und somit bei 5,7 % des Energieinhaltes vom<br />

eingespeisten Biomethan. Es wird damit bei diesen Verfahren<br />

mehr als doppelt so viel Elektroenergie verbraucht<br />

als bei der Aminwäsche. Mit dem BCM-<br />

Sorb-2020 wird jetzt der Stromverbrauch der Aminwäsche<br />

um weitere 25 % gesenkt.<br />

Ein wesentlicher Vorteil der neuen Technik ist es,<br />

dass vorhandene alte Anlagen nachgerüstet werden<br />

können (Bild 4).<br />

5. Zusammenfassung<br />

Biomethan wird so immer mehr zur wirtschaftlichen<br />

<strong>Erdgas</strong>quelle in dezentralen Bereichen und so günstiger<br />

als der Bezug von <strong>Erdgas</strong> fossilen Ursprungs aus<br />

dem Ausland. Wir sollten beachten, dass 30 % des Energieinhaltes<br />

des bei uns ankommenden <strong>Erdgas</strong>es bereits<br />

für den Transport von Russland nach Deutschland verbraucht<br />

werden. Warum diese Verschwendung? Diese<br />

Emission müssen wir als CO 2<br />

-Ausstoß in den Ökobilanzen<br />

mit berücksichtigen! Leider berücksichtigt so etwas<br />

ein nationales EEG nicht und fördert Technik in die falsche<br />

Richtung. Umweltbelastungen in einem anderen<br />

November 2012<br />

880 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Biogas<br />

Fachberichte<br />

Land werden unter den Tisch gekehrt. Wir betrachten<br />

nur das Positive bei uns, das Andere ist weit weg und<br />

obliegt nicht unserer Verantwortung.<br />

So effektiv wie Biomethan im Niederdrucknetz ist<br />

keine andere alternative Energieversorgung.<br />

Es ist heute schon absehbar, dass die Kosten für die<br />

Biomethanherstellung durch immer bessere Techniken<br />

sinken werden, die <strong>Erdgas</strong>preise dagegen werden steigen.<br />

Biomethan, die eigene Speicherenergie jeder<br />

Kommune. Je eher wir dies wirklich als Zukunftstechnik<br />

verstehen und realisieren, desto schneller haben wir<br />

stabile Energiepreise. Das produzierte CO 2<br />

mit der<br />

hohen Reinheit und unter Druck, wie es nur beim BCM-<br />

Verfahren realisiert wird, kann direkt für die Methanisierung<br />

verwendet werden.<br />

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Literatur<br />

[1] Biogasaufbereitung, Verfahrenstechnik 5-2012, S. 20–21.<br />

[2] Landolt-Börnstein: Technik, 4. Teil, „Gleichgewichte der<br />

Absorption von <strong>Gas</strong>en in Flüssigkeiten“, A. Kruis, Springer<br />

Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1976, S. 383 ff..<br />

[3] Notz, R. J.: „CO 2<br />

-Abtrennung aus Kraftwerksabgasen mittels<br />

Reaktivabsorption“, Dissertation, Universität Stuttgart, 2009.<br />

[4] Cimac-Reference lists Biogas Upgrading rev. 12-2011.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Lothar Günther<br />

DGE GmbH |<br />

Wittenberg |<br />

Tel.: +49 3491 661841 |<br />

E-Mail: dge-info@t-online.de<br />

Heike Ernst<br />

DGE GmbH |<br />

Wittenberg |<br />

Tel.: +49 3491 612544 |<br />

E-Mail: dge-info@t-online.de<br />

Dr. Jörg Hofmann<br />

INC Leipzig |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 235-2214 |<br />

E-Mail: hofmann@inc.uni-leipzig.de<br />

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Ute Mikow<br />

INC Leipzig |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 235-2815 |<br />

E-Mail: mikow@inc.uni-leipzig.de<br />

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www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

<strong>gwf</strong> Wasser/Abwasser erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München


Im profil<br />

EFET Deutschland<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />

der EFET Deutschland – Verband Deutscher <strong>Gas</strong>- und Stromhändler e.V. im Profil.<br />

Folge 14:<br />

EFET Deutschland – Verband Deutscher <strong>Gas</strong>- und<br />

Stromhändler e.V.<br />

EFET ist ein Wirtschaftsverband für<br />

Unternehmen, die entlang der ge -<br />

samten Wertschöpfungskette des<br />

Energiegroßhandels agieren; diese<br />

können gleichzeitig Erzeuger, Versorger,<br />

Verbraucher oder Bankdienstleister<br />

sein. Ziel der Verbandstätigkeit<br />

ist die Förderung des nationalen<br />

und internationalen Energiehandels.<br />

Am 19.9.2001 erfolgte die Gründung<br />

von EFET Deutschland – Verband<br />

der Deutschen <strong>Gas</strong>- und<br />

Stromhändler e. V., in Berlin. Gründungsmitglieder<br />

waren Aquila<br />

Energy GmbH, Enron Energie<br />

GmbH, E.on Energie AG, Nordic<br />

Powerhouse GmbH, RWE Trading<br />

GmbH, Centrica PLC, sowie die Stiftung<br />

EFET Europa vertreten durch<br />

Paul van Son, Peter Styles und Jan<br />

van Aken. Diese Unternehmen wurden<br />

auch die ersten Vorstandsmitglieder.<br />

Zur Vorsitzenden des Vorstands<br />

wurde aus der Mitte des Vorstands<br />

anfänglich Aquila Energy<br />

GmbH gewählt, zu stellvertretenden<br />

Vorsitzenden RWE Trading<br />

GmbH und Enron Energie GmbH.<br />

Die Gründung von EFET<br />

Deutschland war nur möglich, weil<br />

neu in den Markt eintretende Unternehmen<br />

die Notwendigkeit einer<br />

schlagkräftigen Organisation er -<br />

kannt hatten. Die Anzahl der insbesondere<br />

aus Amerika kommenden<br />

1. Den freien und fairen Wettbewerb respektieren<br />

6. Einführung effizienter Risiko- und Kontrollverhaltigen<br />

und fördern als Grundlage für eine nachfahren,<br />

durch die die typischen Risiken des<br />

Energiegroßhandelsmarkt.<br />

Energiehandels beherrschbar werden.<br />

2. Ausschluss jeder Beteiligung an Aktivitäten, die<br />

zu Marktmissbrauch, Marktmanipulation oder<br />

Betrug führen sowie Ausschluss der Weitergabe<br />

von Informationen, die unter dem Verdacht<br />

stehen, falsch oder irreführend zu sein.<br />

7.<br />

Umsetzung von gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Compliance-Richtlinien, in Erfüllung aller gesetzlichen<br />

Verpflichtungen und regulatorischer<br />

Vorgaben, Umsetzung von analogen,<br />

unternehmensinternen Regeln beim Energiehandel.<br />

3. Geschäftsabwicklung im Einklang mit branchenüblichen<br />

Marktmethoden und entsprechend<br />

dem Handelsgebrauch, wie es von professionellen<br />

Marktteilnehmern erwartet wird.<br />

8.<br />

Sicherstellung einer branchenüblichen Qualifizierung<br />

und Aufsicht der Händler sowie Verifizierung<br />

der branchenüblichen Qualifikation.<br />

4. Umgang mit Kunden in fairer und redlicher Weise<br />

unter Vermeidung von potentiellen Interessenkonflikten.<br />

5. Professionelle Organisation des Energiehandelsgeschäfts<br />

unter Beachtung der angemessenen<br />

Separierung der Mitarbeiteraufgaben und Gewährleistung<br />

einer branchengerechten Aufsicht<br />

über die Handelsfunktionen.<br />

9.<br />

Verbot an Mitarbeiter, Bestechungsgelder anzubieten<br />

oder anzunehmen sowie Verbot von<br />

korruptem Verhalten unter allen Umständen;<br />

Erstellen von Richtlinien, die Geschenke und<br />

Bewirtung regeln. Unterscheidung von annehmbarer<br />

und unannehmbarer Praxis.<br />

10. Verwaltung der Handelsgeschäftskonten und Risikobücher,<br />

in Übereinstimmung mit einschlägigen<br />

Buchhaltungsnormen und unter Beachtung<br />

allgemein gültiger Bilanzierungsrichtlinien.<br />

Grundsätze des fairen Energiehandels – Die „10 Säulen“.<br />

November 2012<br />

882 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


EFET Deutschland<br />

Im Profil<br />

Energiehändler in Europa wuchs<br />

zwischen 1998 und 2001 sehr stark.<br />

Nach dem Zusammenbruch von<br />

Enron Ende 2001 haben sich nahezu<br />

alle diese Händler wieder aus<br />

Europa zurückgezogen; zum Teil<br />

sind diese Gesellschaften ganz vom<br />

Markt verschwunden. Auch zwei<br />

Gründungsunternehmen von EFET<br />

Deutschland, Aquila und Enron,<br />

gehörten dazu. Der OTC-Handel hat<br />

mehrere Jahre ge braucht, um sich<br />

von diesem Rückschlag zu erholen.<br />

Möglich war die Gründung von<br />

EFET Deutschland nur, weil sich der<br />

EFET Europa Vorstand in intensiven<br />

und konsensorientierten Diskussionen<br />

von der Notwendigkeit eines<br />

eigenen Verbandes in einem EU-<br />

Mitgliedsstaat überzeugen ließ –<br />

ein bis heute einmaliger Vorgang in<br />

der Geschichte von EFET. In der<br />

Rückschau aus dem Jahre 2011 ist<br />

gerade der Wille zum Konsens zwischen<br />

den Mitgliedsunternehmen<br />

die eigentliche Stärke von EFET. Die<br />

enge Verknüpfung der deutschen<br />

Gruppen mit europäischen Themen<br />

hat sich dabei stets bewiesen.<br />

EFET Deutschland formalisierte<br />

die Gründung der <strong>Gas</strong>handels-<br />

Arbeitsgruppe GTFG (German Task<br />

Force <strong>Gas</strong>) am 8.6.2000. Der EFET<br />

Vorstand bestimmte Dr. Jörg Spicker<br />

(Aquila, heute Alpiq) zum ersten<br />

Leiter der GTFG und zum Verhandlungsführer<br />

der EFET-Delegation<br />

bei der VV <strong>Gas</strong>. Dr. Spicker hatte<br />

die Aufgabe, Richtlinien für die weitere<br />

Arbeit der EFET Arbeitsgruppen<br />

zu entwickeln. Am 15.6.2000 beantragte<br />

EFET die direkte Teilnahme<br />

an den Verhandlungen zur VV <strong>Gas</strong><br />

als fünfter Verband. Eine weitere<br />

Einladung zur Anhörung beim Bundeskartellamt<br />

am 16.6.2000 bestätigte<br />

die wichtige Rolle, die den<br />

<strong>Gas</strong>händlern in diesem Zusammenhang<br />

zugebilligt wurde.<br />

Im Frühjahr 2011 hat die GTFG<br />

Herrn Joachim Rahls (BP <strong>Gas</strong> Marketing)<br />

zum Vorsitzenden gewählt. Herr<br />

Dr. Andreas Holzer (EnBW Trading) ist<br />

stellvertretender Vorsitzender. Joachim<br />

Rahls ist gleichzeitig bei EFET für<br />

<br />

Aktivitäten.<br />

GTFE<br />

Task Force Electricity<br />

Aktuelle Projektgruppen<br />

Projektgruppe Projektgruppe Projektgruppe Projektgruppe<br />

GTFG<br />

Task Force <strong>Gas</strong><br />

Aktuelle Projektgruppen<br />

Projektgruppe Projektgruppe Projektgruppe Projektgruppe<br />

Ziele.<br />

Charakteristika<br />

der EFET<br />

Deutschland.<br />

EFET<br />

Deutschland<br />

Struktur.<br />

Aufgaben der<br />

deutschen<br />

Task Force.<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 883


Im profil<br />

EFET Deutschland<br />

Links:<br />

Joachim Rahls,<br />

rechts:<br />

Dr. Jan<br />

Haizmann.<br />

Marktregulierung in Österreich<br />

zuständig, sodass eine optimale<br />

Abdeckung beider Marktgebiete<br />

gesichert ist. Beide GTFG-Leiter arbeiten<br />

eng mit der Ge schäftsführung<br />

zusammen. Geschäftsführer von EFET<br />

Deutschland ist seit 2009 Herr Dr. Jan<br />

Haizmann. Dr. Haizmann ist gleichzeitig<br />

Leiter des Rechtsausschusses und<br />

Vorstandsmitglied bei EFET Europa.<br />

In Bezug auf EFET Deutschland Stellungnahmen<br />

und Positionen wird<br />

stets eine breite Zustimmung von<br />

allen GTFG-Mitgliedsunternehmen<br />

gesucht, natürlich unter Berücksichtigung<br />

der EFET-Europa Verbandspositionen.<br />

Kontakt:<br />

EFET – Verband deutscher Strom- und<br />

<strong>Gas</strong>händler,<br />

Schifferbaudamm 40,<br />

10117 Berlin<br />

Dr. Jan Haizmann,<br />

Tel. (030) 2655 7824, Fax: (030) 2655 7825,<br />

E-Mail: j.haizmann@efet.org,<br />

Sandra Milardovic,<br />

E-Mail: s.milardovic@efet.org,<br />

Marko Cubelic,<br />

E-Mail: m. cubelic@efet.org,<br />

www.efet-d.org<br />

TECHNIK AKTUELL<br />

Wartungsfreies Einzelgaswarngerät für den<br />

Personenschutz<br />

Crowcons neue Eingasmessgeräte<br />

Clip und Clip+ sollen insbesondere<br />

eines ermöglichen: Einhaltung<br />

der Vorschriften und Unternehmensprozessen<br />

in der Öl- und<br />

<strong>Gas</strong>industrie. Die für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen<br />

vorgesehenen Geräte ermöglichen<br />

die zuverlässige und dauerhafte<br />

Überwachung von <strong>Gas</strong>en für die<br />

gesamte Einsatzzeit. Die Detektoren<br />

Clip und Clip+ für gefährliche <strong>Gas</strong>e<br />

wie Schwefelwasserstoff (H2 S ) und<br />

Kohlenstoffmonoxid (CO) eignen<br />

sich für den Einsatz durch Fachfremde,<br />

beispielsweise für Bauunternehmer<br />

während des Betriebsstillstandes<br />

oder der Turnaround-<br />

Zeiten. Sowohl die Messgeräte des<br />

Modells Clip als auch Clip+-Geräte<br />

ein volles Jahr Lagerfähigkeit,<br />

gefolgt von einer zweijährigen<br />

Betriebszeit, die mit über 2900<br />

Alarmminuten vier Minuten Alarmzeit<br />

pro Tag (Betrieb) umfasst. Die<br />

Crowcon-Geräte Clip+ verfügen<br />

zudem über eine innovative<br />

„Hibernate“-Funktion, mithilfe derer<br />

das Messgerät komplett abgeschaltet<br />

werden kann, wenn kein Einsatz<br />

erforderlich ist. Bei Bedarf können<br />

bestimmte Informationen aus dem<br />

Ereignisspeicher abgerufen werden,<br />

der bis zu 25 einzelne Ereignisse<br />

speichern kann, darunter Selbsttests,<br />

Alarmereignisse sowie <strong>Gas</strong>test-<br />

und Kalibrierungsangaben.<br />

Auf Ereignisse kann entweder über<br />

Infrarotverbindung oder die C-Test-<br />

<strong>Gas</strong>teststation (Bump-Test) zugegriffen<br />

werden. Diese werden im<br />

CSV-Format gespeichert. Die Wandmontierbare<br />

C-Test-<strong>Gas</strong>teststation<br />

(Bump-Test) kann auch zur Kalibrierung<br />

der Detektoren verwendet<br />

werden und dient zudem als USB-<br />

Speichermedium und Infrarot-/<br />

USB-Konfigurationsgerät. Alarmstufen<br />

und <strong>Gas</strong>testintervalle können<br />

über die Infrarotschnittstelle oder<br />

C-Test-Station geändert werden. Die<br />

Crowcon-Geräte des Modells Clip<br />

und Clip+ eignen sich für den<br />

Einsatz unter extremen Temperaturbedingungen<br />

zwischen -40 °C bis<br />

+50 °C. und einer Feuchtigkeit von<br />

5 % bis 95 %. Die Eingasmessgeräte<br />

können weltweit vertrieben und<br />

eingesetzt werden, da sie über die<br />

folgenden Kennzeichnungen verfügen:<br />

ATEX ll 1 G, IECEx Ex ia llC T4,<br />

CSA22.2 und UL913, Class l Division<br />

l Groups A, B, C, D.<br />

Kontakt:<br />

Crowcon Detection Instruments Ltd,<br />

Hans-Paul Marx,<br />

Tel. +31 (0) 10 421 1232,<br />

E-Mail: hanspaul.marx@crowcon.com,<br />

www.crowcon.com<br />

November 2012<br />

884 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Technik Aktuell<br />

Dezentraler Stellantrieb für erdverlegte Armaturen<br />

Erdverlegte Armaturen können<br />

nun automatisiert und in die zentrale<br />

Fernwirktechnik eingebunden<br />

werden, ohne dafür eine SPS einzusetzen<br />

und ohne dafür ein Kabel zu<br />

verlegen. Möglich macht dies die<br />

neue „3S Energy Save Technology“<br />

der 3S Antriebe GmbH in Verbindung<br />

mit einem Akku und der<br />

x-active Mobilfunktechnologie des<br />

Partners ettex GmbH. Mit dieser<br />

Technologie ausgerüstet sind 3S<br />

Antriebe bidirektional in die zentrale<br />

Fernwirktechnik eingebunden – und<br />

können ein Jahr lang ohne Nachladen<br />

Armaturen betätigen. Entscheidend<br />

bei der Entwicklung war es,<br />

den Stand by-Verbrauch signifikant<br />

zu senken. Denn nicht das Betätigen<br />

der Armatur verbraucht den Großanteil<br />

der Energie, sondern die<br />

Anforderung, ständig für die Leitwarte<br />

erreichbar zu sein. Dies wurde<br />

erreicht, indem die Leistungselektronik<br />

des Antriebs konsequent<br />

abgeschaltet wird. „Wach“ bleibt<br />

ausschließlich das Mobilfunkmodem,<br />

das – sobald es aus der Leitwarte<br />

angesprochen wird – den<br />

Antrieb „aufweckt“. Die Antriebe sind<br />

mit einem x-active Mobilfunkmodem<br />

ausgerüstet. Die Modems werden<br />

über einen zentralen x-active<br />

Server verwaltet. Der x-active Server<br />

verfügt über Standard-Schnittstellen<br />

(z. B. OPC) und kann darüber mit<br />

der Leitstandsoftware verknüpft<br />

werden. Der Server erhält dann die<br />

Befehle aus dem Leitstand – und leitet<br />

diese an die 3S Antriebe weiter.<br />

Die Antriebe erfordern kein aufwändiges<br />

Schachtbauwerk und ermöglichen<br />

auch die Nachrüstung mit<br />

geringen Tiefbaukosten und ohne<br />

Versorgungsunterbrechung. Erste<br />

komplett dezentrale 3S Antriebe<br />

sind in der Schweiz und im <strong>Gas</strong>verteilnetz<br />

in Russland im Einsatz. Kurzfristig<br />

kommen weitere in Australien<br />

hinzu. In Deutschland sind 3S<br />

Antriebe u. a. bei den Berliner Wasserbetrieben,<br />

den Stadtwerken<br />

München, den Städtischen Werken<br />

Kassel und bei DEW 21 im Einsatz.<br />

Kontakt:<br />

3S Antriebe GmbH, Tel. (030) 7007764-0,<br />

E-Mail: info@3s-antriebe.de,<br />

www.3s-antriebe.de<br />

3S 500 D mit<br />

System Berliner<br />

Kappe ® auf<br />

einem <strong>Gas</strong>schieber.<br />

Telit erweitert Wireless-M-Bus-Produktlinie um<br />

169-MHz-Modul<br />

Telit Wireless Solutions kündigt<br />

die Markteinführung des ME70-<br />

169 an. Das Wireless-M-Bus-Modul<br />

ist für europäische Versorgungsunternehmen<br />

konzipiert, die intelligente<br />

Strom-, <strong>Gas</strong>-, Wasser- oder<br />

Heizungszähler betreiben. Es er -<br />

möglicht eine lizenzfreie drahtlose<br />

Datenübertragung im 169-MHz-Frequenzband.<br />

Telit hat sein neues<br />

Modul ME70-169 im Hinblick auf die<br />

speziellen Anforderungen von Herstellern<br />

im Bereich der automatischen<br />

Zählerablesung (AMR, Automated<br />

Meter Reading) konzipiert.<br />

So ermöglicht die ungeregelte<br />

3,3-Volt-Spannung eine optimale<br />

Integration der Standard-Meter-<br />

Elektronik. Es kann damit eine<br />

einheitliche Spannungsversorgung<br />

erfolgen und die Notwendigkeit<br />

des Einsatzes einer Multi-Voltage-<br />

Lösung entfällt. Das führt auch zu<br />

einer Verringerung der Stückkosten.<br />

Mit der 1-Watt-Ausgangsleistung<br />

und einem Leistungspegel von -120<br />

dBm werden zudem die Lesereichweite<br />

und Ausfallsicherheit signifikant<br />

verbessert. Ein Einsatz der<br />

neuen Module in rein batteriebetriebenen<br />

elektronischen Zählern wie<br />

<strong>Gas</strong>- oder Wasserzählern ist problemlos<br />

möglich. Durch einen speziellen<br />

Standby-Modus ist die Stromversorgung<br />

des Moduls auch bei<br />

einem Batterieaustausch gewährleistet.<br />

Das ME70-169 ist mit einem<br />

ATxmega-Prozessor ausgestattet,<br />

der für Anwenderapplikationen<br />

genutzt werden kann. Für <strong>Smart</strong>-<br />

Meter-Hersteller ist dies<br />

mit Kosteneinsparungen<br />

verbunden, da sie<br />

keinen zweiten Applikationsprozessor<br />

integrieren<br />

müssen. Als Teil<br />

der Telit Short-Range-<br />

Modulfamilie ist das<br />

ME70-169 kompatibel<br />

mit ZigBee- und Low-<br />

Power-Mesh-Produkten<br />

sowie dem Wireless-M-<br />

Bus-Modell ME50.<br />

Kontakte:<br />

Telit Wireless Solutions,<br />

Alexander Bufalino,<br />

Tel. (0160) 96 00 46 13<br />

E-Mail: alexander.bufalino@telit.com<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 885


Regelwerk<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong>/Wasser<br />

Veröffentlichung des Gelbdruckes des DVGW-Arbeitsblattes GW 309<br />

„Elektrische Überbrückung bei Rohrtrennungen“<br />

Einspruchsfrist endet am 31. 1. 2013<br />

Dieses Arbeitsblatt wurde vom Projektkreis<br />

„Elektrotechnische Fragestellungen“<br />

im Technischen Komitee<br />

„Außenkorrosion“ überarbeitet.<br />

Die Überarbeitung wurde notwendig,<br />

da zu Grunde liegende, andere<br />

technische Regelwerke überarbeitet<br />

wurden.<br />

In den Erläuterungen werden<br />

auch Hinweise auf die Verfahrensweise<br />

in Sonderfällen gegeben. Zur<br />

Erleichterung für den Anwender<br />

wurde eine Checkliste erstellt.<br />

Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 309:1986-11 wurden folgende<br />

Änderungen vorgenommen:<br />

""<br />

Aktualisierung der Verweise<br />

""<br />

Anpassung an den Stand der<br />

Technik<br />

""<br />

Aufführung von Hinweisen für<br />

die Praxis<br />

Der Entwurf wird voraussichtlich<br />

im November 2012 erscheinen. Die<br />

Einspruchsfrist endet am 31. Januar<br />

2013. Etwaige Einsprüche bitte per<br />

Mail an frenz@dvgw.de.<br />

<br />

Dipl.-Ing. Peter Frenz<br />

Preis:<br />

€ 16,41 + MwSt. und Versandkosten für<br />

DVGW-Mitglieder und € 22,14 für Nichtmitglieder.<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

G 292 „Überwachung und Steuerung von Biogaseinspeisungen aus Sicht des<br />

Dispatching“<br />

Derzeit sind in Deutschland rund 80<br />

Anlagen zur Einspeisung regenerativ<br />

erzeugter <strong>Gas</strong>e aus Biogasaufbereitungsanlagen<br />

in <strong>Erdgas</strong>netze in<br />

Betrieb. Die Anzahl der Einspeiseanlagen<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

stark ansteigen, da die energiepolitisch<br />

formulierten Ziele der Einspeisemengen<br />

für 2020 mit 6 Mrd.<br />

m³ und für 2030 mit 10 Mrd. m³ Biomethan<br />

pro Jahr festgelegt sind.<br />

Umgerechnet mit einer Einspeiseleistung<br />

von 700 m³/h pro Anlage<br />

entspricht dieses Größenordnungen<br />

von 1000 bzw. 1700 Einspeiseanlagen,<br />

die bis zu den jeweiligen<br />

Zeitpunkten zu errichten sind.<br />

Um das notwendige Fachwissen<br />

und die gesammelten Erfahrungen<br />

für die Überwachung und Steuerung<br />

von Einspeiseanlagen einem<br />

breiten Interessentenkreis zugänglich<br />

zu machen, hat der DVGW-Projektkreis<br />

„Dispatching in der <strong>Gas</strong>versorgung“<br />

im Technischen Komitee<br />

„Dispatching“ das DVGW-Merkblatt<br />

G 292 „Überwachung und Steuerung<br />

von Biogaseinspeisungen aus<br />

Sicht des Dispatching“ erarbeitet<br />

und herausgegeben. Das Merkblatt<br />

beinhaltet die Definition eines Mindestumfangs<br />

überwachungsbedürftiger,<br />

steuer- und abschaltrelevanter<br />

Parameter von BGAA und<br />

BGEA zur Einhaltung der DVGW-<br />

Arbeitsblätter G 260, G 262 und G<br />

685 für Dispatchingprozesse sowie<br />

die Beschreibung von Überwachungs-<br />

und Meldekonzepten als<br />

Grundlage für die operative Arbeit<br />

in Dispatchingzentralen. Zielgruppe<br />

des Merkblatts sind Netz- und Anlagenbetreiber<br />

sowie an der Planungs-<br />

und Errichtungsphase beteiligte<br />

Unternehmen.<br />

Im Einzelnen wird im DVGW-<br />

Merkblatt G 292 eingegangen auf:<br />

""<br />

den Datenumfang der Fernübertragung<br />

zwischen Dispatchingzentralen<br />

als ständig besetzte<br />

Stellen und den Anlagen zur Einspeisung<br />

und Aufbereitung von<br />

Biogas,<br />

""<br />

die Mindestanforderungen an<br />

überwachungsrelevante Parameter<br />

und Beschreibungen von<br />

Meldeprozessen und Verhaltensweisen,<br />

falls Grenzwertverletzungen<br />

vorliegen,<br />

""<br />

die Definition von Prozessen zur<br />

erstmaligen Inbetriebnahme und<br />

Wiederinbetriebnahme der An -<br />

lagen,<br />

""<br />

allgemeine Informations- und<br />

Meldekonzepte,<br />

""<br />

Handlungsempfehlungen, wie<br />

ein Nachweis der Anlagenverfügbarkeit<br />

nach § 33 Abs. 2 <strong>Gas</strong>-<br />

NZV von 96 Prozent gegenüber<br />

dem Anschlussnehmer erbracht,<br />

verfolgt und ausgewertet wird,<br />

""<br />

eine Optimierung des Aufwandes<br />

zur Konditionierung des einzuspeisenden<br />

Biogases mit Flüssiggas<br />

und<br />

""<br />

die Rückspeisung und Deodorierung.<br />

Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Frank Dietzsch<br />

Preis:<br />

€ 25,79 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 34,38 für Nichtmitglieder.<br />

November 2012<br />

886 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Regelwerk<br />

Entwürfe der Technischen Prüfgrundlagen G 5625, G 5628 und G 5632 der<br />

Öffentlichkeit zur Stellungnahme vorgelegt<br />

Die Erarbeitung der Technischen<br />

Prüfgrundlagen erfolgte im Projektkreis<br />

2.4.1 „Kunststoffleitungen und<br />

deren Verbinder“ im Technischen<br />

Komitee 2.4 „Bauteile und Hilfsstoffe<br />

– <strong>Gas</strong>“. Die Technische Prüfgrundlage<br />

G 5625 wird die vorläufige<br />

Prüfgrundlage VP 625 „Rohrverbinder<br />

und Rohrverbindungen für<br />

<strong>Gas</strong>-Innenleitungen aus Mehrschichten-Verbundrohr<br />

nach DVGW-VP 632<br />

– Anforderungen und Prüfungen“<br />

(Ausgabe 2005-05) ersetzen. Die<br />

Anforderungen aus DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 534 „Rohrverbinder und<br />

Rohrverbindungen für Rohre in der<br />

Trinkwasser-Installation; Anforderungen<br />

und Prüfungen“, die auch für die<br />

<strong>Gas</strong>anwendung herangezogen werden<br />

können, wurden übernommen.<br />

In dieser Prüfgrundlage sind abweichende<br />

und darüber hinausgehende<br />

Anforderungen definiert, die auf den<br />

Anwendungsfall <strong>Gas</strong>installation<br />

zurückzuführen sind. Gegenüber der<br />

vorläufigen Prüfgrundlage VP 625<br />

(2005-05) wurden folgende Änderungen<br />

vorgenommen:<br />

a) Änderung der Dokumentenstruktur,<br />

(kein Delta-Papier);<br />

b) Keine Verbinder Typ M-KV mehr<br />

zugelassen<br />

c) Notwendige Begriffsbestimmungen<br />

hinzugefügt<br />

d) Verpflichtung zum System eingeführt<br />

e) Baumusterprüfung, werksseitige<br />

Produktionskontrolle und Überwachungsprüfung<br />

überarbeitet<br />

f) Anforderungen zur Bestimmung<br />

des Druckverlustes hinzugefügt<br />

g) Anforderungen an die Unterlagen<br />

zur Leitungsdimensionierung<br />

hinzugefügt<br />

Die Technische Prüfgrundlage<br />

G 5632 wird die vorläufige Prüfgrundlage<br />

VP 632 „Mehrschichten-<br />

Verbundrohre aus Kunststoff/Al/<br />

Kunststoff für die Trinkwasser- und<br />

<strong>Gas</strong>installation; <strong>Gas</strong>-Innenleitungen<br />

mit einem Betriebsdruck kleiner/<br />

gleich 100 mbar“ (Ausgabe 2005-05)<br />

ersetzen. Die Anforderungen aus<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 542 „Verbundrohre<br />

in der Trinkwasser-Installation;<br />

Anforderungen und Prüfungen“,<br />

die auch für die <strong>Gas</strong>anwendung<br />

herangezogen werden können, wurden<br />

übernommen. In dieser Prüfgrundlage<br />

sind abweichende und<br />

darüber hinausgehende Anforderungen<br />

definiert, die auf den Anwendungsfall<br />

<strong>Gas</strong>installation zurückzuführen<br />

sind.<br />

Konsequenz dieser Prüfgrundlage<br />

für die Zertifizierung werden<br />

damit Produktzulassungen „<strong>Gas</strong><br />

und Wasser“ sein. Eine Zertifizierung<br />

nach dieser Prüfgrundlage nur<br />

für <strong>Gas</strong> ist nicht zulässig, diese muss<br />

nach G 5628 erfolgen. Eine Zertifizierung<br />

nach dieser Prüfgrundlage<br />

nur für Wasser ist nicht zulässig,<br />

diese muss nach W 542 erfolgen.<br />

Gegenüber der vorläufigen Prüfgrundlage<br />

VP 632 (2005-05) wurden<br />

folgende Änderungen vorgenommen:<br />

a) Inhaltlich und redaktionell überarbeitet<br />

auf Grundlage W<br />

542:2009;<br />

b) Systemanforderungen, -prüfungen<br />

und -zertifizierung aufgenommen;<br />

c) Änderung der Dokumentenstruktur,<br />

(kein Delta-Papier);<br />

d) Darstellung der notwendigen<br />

Prüfungen überarbeitet;<br />

e) Druckverlustberechnung und<br />

Be rechnung der Leitungsanlage<br />

nach TRGI bzw. TRF aufgenommen.<br />

Die Technische Prüfgrundlage<br />

G 5628 ergänzt die Prüfgrundlagen<br />

G 5625 und G 5632, sie wurde erarbeitet,<br />

um für Mehrschichtverbundrohre<br />

Qualitätsanforderungen<br />

zu beschreiben. Die Grundnorm DIN<br />

16836 „Mehrschichtverbundrohre –<br />

Polyolefin-Aluminium-Verbundrohre<br />

– Allgemeine Anforderungen und<br />

Prüfungen“ beschreibt die Basisanforderungen<br />

und -prüfverfahren für<br />

solche Rohre. In der Prüfgrundlage<br />

G 5628 sind weitergehende Anforderungen<br />

und Prüfverfahren beschrieben.<br />

Diese Prüfgrundlage gilt im<br />

Gegensatz zur G 5632, ausschließlich<br />

für Mehrschichtverbundrohre für<br />

<strong>Gas</strong>leitungen, alle wasserspezifischen<br />

Anforderungen wurden gestrichen.<br />

Für den Einsatz von Mehrschichtverbundrohren<br />

aus Kunststoff/Al/Kunststoff<br />

als <strong>Gas</strong>leitungen<br />

gilt die Forderung nach Explosionssicherheit<br />

der <strong>Gas</strong>installation. Gegenüber<br />

den konventionellen metallenen<br />

<strong>Gas</strong>leitungen stellt dieses nichtmetallene<br />

Leitungsmaterial die HTB-<br />

Qualität nicht bereits von sich aus<br />

(„Primärer Brandschutz“) dar. Bei der<br />

in dieser Prüfgrundlage beschriebenen<br />

nicht erhöht temperaturbeständigen<br />

<strong>Gas</strong>leitung sind zur Erfüllung<br />

der geforderten Explosionssicherheit<br />

zusätzliche Sekundär-Sicherheitseinrichtungen<br />

erforderlich. Aus der Notwendigkeit<br />

des sicheren Zusammenwirkens<br />

mit diesen Sekundäreinrichtungen<br />

folgern selbstverständlich<br />

auch spezifische Produktanforderungen<br />

an das Mehrschichtverbundrohr<br />

und dessen Verbindern. Das Brandverhalten<br />

und die Rohrleitungsdimensionierung<br />

sind systemgebundene<br />

Größen, daher sind die Verbinder<br />

und die Mehrschichtverbundrohre<br />

unterschiedlicher Systeme<br />

nicht untereinander austauschbar.<br />

Um dies sicherzustellen werden<br />

Rohrverbinder nach G 5625 ausschließlich<br />

mit Mehrschichtverbundrohren<br />

nach G 5628 oder<br />

G 5632 gemeinsam als ein System<br />

geprüft und zertifiziert und Mehrschichtverbundrohre<br />

nach G 5628<br />

oder G 5632 ausschließlich gemeinsam<br />

mit Verbindern nach G 5625<br />

als ein System geprüft und zertifiziert.<br />

Eine Zertifizierung eines Rohrverbinders<br />

nach G 5625 als Einzelkomponente<br />

ist nicht möglich.<br />

Eine Zertifizierung eines Mehrschichtverbundrohres<br />

nach G 5628<br />

oder G 5632 als Einzelkomponente<br />

ist nicht möglich.<br />

Dipl.-Ing. Peter Limbach<br />

Preise:<br />

G 5625: € 28,72 für<br />

DVGW-Mitglieder,<br />

€ 38,29 für Nichtmitglieder;<br />

G 5628: € 32,97 für<br />

DVGW-Mitglieder,<br />

€ 43,96 für Nichtmitglieder;<br />

G 5632: € 25,79 für<br />

DVGW-Mitglieder,<br />

€ 34,38 für Nichtmitglieder;<br />

(+ MwSt. und<br />

Versandkosten)<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 887


Termine<br />

""<br />

Neue Weiterbildung der Sachkundigen für Durchleitungsdruckbehälter<br />

nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 498<br />

14.11.2012, Göttingen<br />

www.dvge-veranstaltungen.de<br />

""<br />

TÜV Nord Pipeline Symposium<br />

19.–20.11.2012, Hamburg<br />

www.tuevnordakademie.de<br />

""<br />

Stationäre <strong>Gas</strong>turbinen<br />

21.–22.11.2012, Mainz<br />

www.vdi.de/gasturbinen<br />

""<br />

6. Münchner Clentech-Konferenz<br />

22.11.2012, München<br />

www.munich-cleantech-conference.eu<br />

""<br />

Dezentrale Biogasnetze<br />

28.11. 2012, Leipzig<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg, Anneliese Klemm, Tel. 0049 (0) 03731/4195-338,<br />

E-Mail: anneliese.klemm@dbi-gti.de<br />

""<br />

Planung und Berechnung von <strong>Gas</strong>druckregel und Messanlagen<br />

28.–29.11.2012, Karlsruhe<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228/9188-607, Fax 0049 (0) 228/9188-997, E-Mail: splittgerber@dvgw.de,<br />

www.dvgw.de<br />

""<br />

Planung und Berechnung von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen<br />

4.–6.12.2012, Göttingen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228/9188-607, Fax 0049 (0) 228/9188-997, E-Mail: splittgerber@dvgw.de,<br />

www.dvgw.de<br />

""<br />

Qualitätssicherung im Erdbau<br />

11.12.2012, Oldenburg<br />

Jadehochschule, Tel. 0049 (0) 441/3610 39 20, E-Mail: zfw@jade-hs.de, www.jade-hs/zfw/<br />

2013<br />

""<br />

Forum kks<br />

28.–30.1.2013, Stuttgart<br />

Geschäftsstelle des fkks Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V., Tel 0049 (0) 711/919927 20,<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@fkks.de<br />

""<br />

E-world energy & water<br />

5.–7.2. 2013, Essen<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg, Anneliese Klemm, Tel. 0049 (0) 03731/4195-338,<br />

E-Mail: anneliese.klemm@dbi-gti.de<br />

""<br />

27. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

7.–8.2.2013, Oldenburg<br />

Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V., Tel. 0049 (0) 441/36 10 39-0,<br />

Fax 0049 (0) 441/36 10 39-10, E-Mail: info@iro-online.de, www.iro-online.de<br />

November 2012<br />

888 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Bayerngas GmbH<br />

Firmenporträt<br />

Bayerngas GmbH<br />

Foto: Bayerngas /RWE DEA.<br />

Firmenname/Ort:<br />

Geschäftsführung:<br />

Bayerngas GmbH, München<br />

Dr. Thomas Rupprich<br />

Geschichte:<br />

Die Bayerngas GmbH hat sich in Südbayern<br />

über mehr als vier Jahrzehnte<br />

hinweg eine starke Marktposition geschaffen,<br />

die Voraussetzung für den<br />

Sprung in den gesamtdeutschen und<br />

europäischen <strong>Gas</strong>markt war. Mit ihren<br />

deutschen Beteiligungen ist das Unternehmen<br />

von den Alpen bis zur Nordsee<br />

aktiv und über ihre norwegische Beteiligung<br />

in Skandinavien und Großbritannien<br />

präsent.<br />

Konzern:<br />

Bayerngas ist ein kommunales Unternehmen,<br />

hinter dem kein Konzern<br />

steht.<br />

Beteiligungen: bayernets GmbH, Bayerngas Norge AS,<br />

Bayerngas Danmark ApS, Bayerngas UK<br />

Ltd., Bayerngas Energy Trading GmbH,<br />

novogate GmbH, bayernSERVICES<br />

GmbH<br />

Mitarbeiterzahl: ca. 215<br />

Produktspektrum: Bayerngas ist auf der gesamten Wertschöpfungskette<br />

<strong>Gas</strong> aktiv: von der<br />

<strong>Gas</strong>produktion und der <strong>Gas</strong>speicherung<br />

bis hin zur Entwicklung innovativer<br />

Endkunden-Produkte für ihre Gesellschafterkunden,<br />

sechs Stadtwerken<br />

und einem österreichischen <strong>Gas</strong>versorger.<br />

Bayerngas produziert Equity <strong>Gas</strong> über<br />

ihre Beteiligung an der Bayerngas Norge<br />

AS, Oslo, sowie deren Anteile an der<br />

Bayerngas Danmark ApS, Kopenhagen,<br />

und der Bayerngas UK Ltd., Westerham/<br />

Kent.<br />

Die Kombination aus Gesellschafter-<br />

struktur und Geschäftsfeldaktivitäten<br />

macht die Bayerngas bemerkenswert,<br />

sie ist im Besitz ihrer kommunalen Kunden<br />

und zugleich auf der gesamten<br />

Wertschöpfungskette <strong>Gas</strong> aktiv. Damit<br />

ist sie unabhängig von Vorlieferanten<br />

und sehr kosteneffizient.<br />

Über die bayernSERVICES GmbH bietet<br />

Bayerngas technische Dienstleistungen<br />

für <strong>Gas</strong>anlagen und <strong>Gas</strong>tankstellen für<br />

die Industrie sowie Betriebsführungen<br />

von Biogasanlagen.<br />

www.bayerngas.de<br />

Dirk Barz (Pressesprecher)<br />

Poccistraße 9<br />

80336 München<br />

Tel.: 089/ 7200- 339<br />

Produktion:<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

Servicemöglichkeiten:<br />

Internetadresse:<br />

Ansprechpartner:<br />

November 2012<br />

<strong>gwf</strong>-gas <strong>Erdgas</strong> 889


ImPressum<br />

Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />

GmbH, Erkrath<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<br />

Wasserversorgung, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener Wasserwerke, Wien<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (K<strong>IT</strong>), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG, Leipzig<br />

Ing. Dipl. Kfm. (Mag. rer. soc. oec.) Hannes Fasching, Diehl <strong>Gas</strong> <strong>Metering</strong><br />

GmbH, Ansbach<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (K<strong>IT</strong>), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz<br />

GmbH, Recklinghausen<br />

Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosen heimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-3 88, Fax (0 89) 4 50 51-2 07,<br />

e-mail: trenkle@oiv.de<br />

Assistenz:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-4 43, Fax (0 89) 4 50 51-2 07,<br />

e-mail: terplan@oiv.de<br />

Büro: Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-2 23, Fax (0 89) 4 50 51-2 07, e-mail: lenz@oiv.de<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

Tel. (0201) 82002-35, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Mediaberatung:<br />

Claudia Fuchs, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-277, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: fuchs@oiv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-316, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: feil@oiv.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Inland: € 370,– (€ 340,– + € 30,– Versandspesen)<br />

Ausland: € 375,– (€ 340,– + € 35,– Versandspesen)<br />

Einzelheft: € 37,– + Versandspesen<br />

ePaper als PDF € 340,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />

Heft und ePaper € 472,–<br />

(Versand Deutschland: € 37,–, Versand Ausland: € 37,–)<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Postfach 91 61<br />

D-97091 Würzburg<br />

Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />

e-mail: leserservice@oiv.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

November 2012<br />

890 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Marktübersicht<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

■■<br />

Handel und Informationstechnologie<br />

■■<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Ansprechpartnerin für den<br />

Eintrag Ihres Unternehmens:<br />

Claudia Fuchs<br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

Telefon 089 45051-277<br />

Telefax 089 45051-207<br />

E-Mail: fuchs@oiv.de


2012<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

Marktübersicht<br />

Rohrdurchführungen<br />

Rohre und Rohrleitungszubehör<br />

Pipelineservice<br />

Armaturen und Zubehör<br />

Armaturen<br />

Armaturenservice<br />

Korrosionsschutz<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Mai November 2012 2012<br />

372 892 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

2012<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

November Mai 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 373 893


2012<br />

<strong>Gas</strong>druckreGelunG und <strong>Gas</strong>messunG<br />

Marktübersicht<br />

<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Filtration<br />

Odorierungskontrolle<br />

<strong>Gas</strong>speicherung, LNG<br />

<strong>Gas</strong>verdichtung<br />

Mai November 2012 2012<br />

374 894 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>speicher<br />

2012<br />

Zubehör<br />

Marktübersicht<br />

handel und informationstechnoloGie<br />

Fernwirktechnik<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Claudia Fuchs<br />

Tel. 089 45051-277<br />

Fax 089 45051-207<br />

fuchs@oiv.de<br />

November Mai 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 375 895


2012<br />

dvGw-zertifizierte unternehmen<br />

Marktübersicht<br />

Rohrleitungsbau<br />

Filter<br />

<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

Korrosionsschutz<br />

Netzservice<br />

Mai November 2012 2012<br />

376 896 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>


Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

Seite<br />

DVGW Cert GmbH, Bonn 841<br />

Elster GmbH, Mainz-Kastel<br />

Titelseite<br />

E-world energy & water GmbH, Essen 843<br />

Fachverband Biogas e.V., Freising 853<br />

Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 852<br />

<strong>Gas</strong>-Union GmbH, Frankfurt<br />

4. Umschlagseite<br />

The Energy Exchange Ltd., London 845<br />

Wingas GmbH & Co. KG, Kassel 839<br />

Marktübersicht 891 bis 896<br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

<strong>Erdgas</strong><br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2012/2013<br />

Ausgabe Dezember 2012 Januar/Februar 2013 März 2013<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

06.11.2012<br />

03.12.2012<br />

18.12.2012<br />

28.01.2013<br />

04.02.2013<br />

04.03.2013<br />

Themen-Schwerpunkt Rohrleitungsbau <strong>Smart</strong> Energy/<strong>Gas</strong>wirtschaft/<strong>IT</strong>-Lösungen Rohrnetz/<br />

Pipelinetechnologie/<br />

Korrosionsschutz<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage und<br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

Oldenburger Rohrleitungstage<br />

Oldenburg, Februar 2013<br />

DBI-Fachforum GEO-Energiespeicherung<br />

Berlin, 22.–23.01.2013<br />

Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft<br />

Berlin, 22.–24.01.2013<br />

Jahrestagung Fachverband Biogas & BIO-<br />

GAS-Fachmesse, Terratec, enertec<br />

Leipzig, 29.–31.01.2013<br />

49. Jahreshauptversammlung fkks<br />

Esslingen, 30.01.2013<br />

E-world energy & water – Int. Fachmesse<br />

und Kongress<br />

Essen, 05.–07.02.2013<br />

27. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

Oldenburg, 07.–08.02.2013<br />

CEP CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSE<br />

Stuttgart, 07.–09.02.2013<br />

waste to energy+recycling & CLEAN GAS<br />

AND COAL<br />

Bremen, 19.–20.02.2013<br />

Energiesparmesse<br />

Wels (Österreich), 01.–03.2013<br />

ISH<br />

Frankfurt, 12.–16.03.2013<br />

8 th Pipeline Technology Conference<br />

Hannover, 18.–20.03.2013<br />

17. Wiesbadener Kunststoffrohrtage<br />

Wiesbaden, 18.–19.04.2013<br />

Praxistag Korrosionsschutz<br />

Gelsenkirchen, 12.06.2013<br />

Änderungen vorbehalten


Verbessern Sie<br />

Ihre Position<br />

Erfolg ist eine Frage der Positionierung und der richtigen Partnerschaft. Mit uns<br />

sichern Sie sich alle Vorteile einer fairen, verlässlichen Belieferung mit <strong>Erdgas</strong>.<br />

Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir Ihr maßgeschneidertes Bezugsportfolio, mit<br />

dem Sie sich noch erfolgreicher am Markt positionieren können. Dafür sorgen die<br />

Beratungskompetenz unserer Spezialisten sowie unsere mehr als 50-jährige<br />

Erfahrung bei der Belieferung von Stadtwerken und Industrie.<br />

Gehen Sie mit uns auf Erfolgskurs.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie hier:<br />

Telefon +49 I 69 I 3003 - 222<br />

www.gas-union.de<br />

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