das dental labor So sähe es ohne unsere Leser in den Mündern aus: Schwarz (Vorschau)
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B 2129 E<br />
Die ganze Welt<br />
der Zahntechnik<br />
Exklusiv-Ausgabe für Abonnenten<br />
<strong>So</strong> <strong>sähe</strong> <strong>es</strong> <strong>ohne</strong> <strong>unsere</strong> L<strong>es</strong>er<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Mündern</strong> <strong>aus</strong>: <strong>Schwarz</strong>
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<strong>das</strong>s <strong>es</strong> Sie gibt.
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Die ganze Welt<br />
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11<br />
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<strong>So</strong> tickt der Dentalmarkt<br />
c Ab Seite 1310 Serie: Aktuelle Interviews mit Laborchefs<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
c Ab Seite 1366 E<strong>in</strong>fach und schnell g<strong>es</strong>chichtet mit E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik<br />
„AppFahrt“ der Labors<br />
c Ab Seite 1420 Innung Niedersachsen-Bremen bietet Plattform für Kooperation<br />
November 2012 · 60. Jahrgang
Editorial<br />
Ke<strong>in</strong>e <strong>Schwarz</strong>malerei<br />
Starten wir mit e<strong>in</strong>igen Quizfragen:<br />
Welcher Ausbildungsberuf gehört<br />
zu <strong>den</strong> qualifiziert<strong>es</strong>ten und komplex<strong>es</strong>ten?<br />
Welcher Beruf hatte – e<strong>in</strong>kommensmäßig<br />
– e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>e Spitzenposition<br />
<strong>in</strong>ne und gehört heute zu <strong>den</strong><br />
Schlusslichtern? Welch<strong>es</strong> Berufsbild<br />
kommt <strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung<br />
kaum oder gar nicht vor? Die richtige Antwort,<br />
Sie haben <strong>es</strong> längst erfasst, lautet<br />
„die Zahntechnik“.<br />
Aus di<strong>es</strong>em Grund haben wir b<strong>es</strong>chlossen,<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> Titelbild schwarz zu g<strong>es</strong>talten.<br />
Nicht, weil wir damit <strong>in</strong> die allgeme<strong>in</strong>e<br />
Trauer über die Entwicklung di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
schönen und wichtigen Beruf<strong>es</strong> e<strong>in</strong>stimmen,<br />
sondern um plastisch zu verdeutlichen,<br />
wie <strong>es</strong> <strong>ohne</strong> Zahntechnik <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Mündern</strong> der Deutschen <strong>aus</strong>sehen würde:<br />
nämlich rabenschwarz.<br />
Kürzlich schrieb mir e<strong>in</strong> L<strong>es</strong>er, <strong>das</strong>s <strong>es</strong>,<br />
se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach, wenig nützlich sei,<br />
solche Themen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fachzeitschrift zu<br />
diskutieren. Dass <strong>in</strong>d<strong>es</strong>sen die Zahntechnik<br />
<strong>es</strong> selbst schaffen müsse, die Öffentlichkeit<br />
auf die Missstände h<strong>in</strong> zu sensibilisieren.<br />
Das ist richtig und falsch. Natürlich<br />
muss man die Situation der<br />
Zahntechnik auch im bedeutendsten<br />
Fachblatt der Branche diskutieren, wo<br />
sonst? Wir s<strong>in</strong>d ja, neudeutsch würde man<br />
sagen, e<strong>in</strong>e „community“, <strong>in</strong>nerhalb derer<br />
man sich <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>cht und somit – hoffentlich<br />
– die e<strong>in</strong>e oder andere Idee kreiert.<br />
Was die Öffentlichkeit betrifft … pro<strong>den</strong>te<br />
<strong>in</strong>v<strong>es</strong>tiert reichlich <strong>in</strong> <strong>das</strong> Thema „Zahng<strong>es</strong>undheit,<br />
Zahntechnik, Zahnmediz<strong>in</strong>“<br />
und hat damit zweifellos <strong>den</strong> e<strong>in</strong>en oder<br />
anderen Etappensieg erreicht. Mehr<br />
(noch) nicht. Andere Initiativen von Innungen,<br />
Handwerkskammern und Labors<br />
selbst br<strong>in</strong>gen ganz offensichtlich auch<br />
nicht <strong>den</strong> ersehnten Erfolg. Ich persönlich<br />
glaube, <strong>das</strong>s die Zahntechnik erst dann<br />
<strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung nachhaltig<br />
verankert se<strong>in</strong> würde, wenn die<br />
viel b<strong>es</strong>chworene Kooperation zwischen<br />
Zahnarzt und Zahntechniker Normalität<br />
und – vor allem – sichtbar würde, mit an-<br />
deren Worten: Wenn jeder Patient <strong>den</strong><br />
Zahntechniker kennen lernen würde,<br />
der se<strong>in</strong>en Zahnersatz macht. Dann wäre<br />
viel<strong>es</strong> transparenter und für <strong>den</strong> Patienten<br />
nachvollziehbarer – auch, <strong>das</strong>s<br />
<strong>es</strong> bei prothetischen Lösungen VW und<br />
Porsche gibt …<br />
Von Handwerkern haben die Zahntechniker<br />
<strong>den</strong> komplex<strong>es</strong>ten Beruf.<br />
Di<strong>es</strong>er Beruf ist von hoher g<strong>es</strong>ellschaftlicher<br />
Bedeutung. Die Meisterprüfung<br />
ist die schwierigste, weil<br />
Zahntechniker mit unterschiedlichen,<br />
kompliziert zu handhaben<strong>den</strong><br />
Materialien arbeiten müssen. Sie müssen<br />
vom Gipsen über Modellieren bis zu anspruchsvoller<br />
D<strong>es</strong>ignarbeit am Computer<br />
all<strong>es</strong> können. Sie stellen <strong>aus</strong>gefeilte Fe<strong>in</strong>mechanik<br />
her. Ihre Produkte müssen<br />
höchsten ästhetischen Maßstäben genügen:<br />
Sie entsprechen mediz<strong>in</strong>ischen Anforderungen,<br />
sie funktionieren unter großen<br />
mechanischen Belastungen, unter<br />
permanenter Feuchtigkeit, s<strong>in</strong>d Bakterien<br />
und Säuren <strong>aus</strong>g<strong>es</strong>etzt und überleben<br />
über Jahre mühelos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der problematischsten<br />
Umgebungen überhaupt:<br />
der menschlichen Mundhöhle. Fazit: Der<br />
Zahntechniker hat Fähigkeiten, vor <strong>den</strong>en<br />
jedermann R<strong>es</strong>pekt haben muss<br />
Kluge Zahnärzte b<strong>in</strong><strong>den</strong> ihren Zahntechniker<br />
e<strong>in</strong>, mehr noch: Sie b<strong>in</strong><strong>den</strong> ihn <strong>in</strong><br />
Zeiten massiven Nachwuchsmangels an<br />
sich und ihre Praxen. Der Zahntechniker<br />
ist als „R<strong>es</strong>source“ für <strong>den</strong> Zahnarzt extrem<br />
wertvoll – und wird <strong>es</strong> zunehmend<br />
se<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung? Der demographische<br />
Wandel, der Mangel an Zahntechnikern,<br />
der spärliche Nachwuchs, die<br />
b<strong>es</strong>ser wer<strong>den</strong>de Selbstvermarktung der<br />
Labors wer<strong>den</strong> die Lage der Zahntechniker<br />
sehr bald und sehr spürbar verändern,<br />
und zwar zum Positiven. Oder, anders<br />
<strong>aus</strong>gedrückt: Gute Zahntechniker<br />
wer<strong>den</strong> wieder im Rampenlicht stehen.<br />
In di<strong>es</strong>em S<strong>in</strong>ne<br />
Ihre<br />
e Dr. Angelika Schaller,<br />
Chefredakteur<strong>in</strong><br />
www.facebook.com/<strong>das</strong><strong><strong>den</strong>tal</strong><strong>labor</strong> • www.twitter.com/<strong>das</strong><strong><strong>den</strong>tal</strong><strong>labor</strong><br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1303
Glosse<br />
E<br />
<strong>in</strong> alter Leitspruch lautet: „Und ist <strong>das</strong> Handwerk<br />
noch so fe<strong>in</strong>, am meisten br<strong>in</strong>gt der Handel<br />
e<strong>in</strong>.“ Das sche<strong>in</strong>t immer noch zu stimmen.<br />
Hier e<strong>in</strong> Beispiel dafür, wie man durch „Power<br />
Market<strong>in</strong>g“ (neudeutsch für penetrant<strong>es</strong> Zulabern)<br />
und der Erkenntnis: „E<strong>in</strong>e starke Behauptung ist allemal<br />
b<strong>es</strong>ser, als e<strong>in</strong> schwacher Beweis“ auch <strong>den</strong> letzten<br />
La<strong>den</strong>hüter noch an <strong>den</strong> Mann br<strong>in</strong>gt:<br />
Dame (<strong>aus</strong> Platzgrün<strong>den</strong> ab jetzt „D“ genannt) betritt<br />
Drogerie. Verkäufer (von nun an mit „V“ abgekürzt)<br />
nähert sich g<strong>es</strong>chmeidig. V: Was kann ich für Sie tun,<br />
gnädige Frau? D: E<strong>in</strong>e Tube Fluor-Zahnpasta mit Weißmacher<br />
bitte. V: E<strong>in</strong>mal „Strahler Edel-Weiß“, sehr<br />
wohl, die große oder die kle<strong>in</strong>e Tube? D: Die große bitte.<br />
V: Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? D: Nee.<br />
V: Wenn Sie noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Sekunde Zeit hätten, gnädige<br />
Frau? Dann dürfte ich Sie vielleicht noch auf <strong>unsere</strong>n<br />
neuen Verkaufsschlager aufmerksam machen,<br />
bei dem man sich wirklich fragen muss: „Wi<strong>es</strong>o hat <strong>es</strong><br />
bitte? Ich soll me<strong>in</strong>en schönen Hosenanzug mit di<strong>es</strong>em<br />
Rattenzeug versauen, s<strong>in</strong>d Sie nicht ganz dicht? V: Na,<br />
na, Sie wer<strong>den</strong> beim Zwiebelschnei<strong>den</strong> doch wohl e<strong>in</strong>e<br />
Schürze tragen, oder? D: Und wenn schon... ich soll<br />
mit e<strong>in</strong>er nach Zwiebeln riechen<strong>den</strong> Schürze bekleidet<br />
dem Chef me<strong>in</strong><strong>es</strong> Mann<strong>es</strong> die Tür öffnen? V: Also gut,<br />
e<strong>in</strong> ander<strong>es</strong> Beispiel – nehmen wir mal an, Sie s<strong>in</strong>d auf<br />
e<strong>in</strong>er D<strong>in</strong>ner-Party e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>, wie viele Hände Sie da<br />
schütteln müssen, <strong>den</strong>ken Sie an die Bakterien und<br />
Keime – e<strong>in</strong>fach ekelhaft. Also ab auf die Toilette und…<br />
PFFFF...! D: Wenn ich schon auf der Toilette b<strong>in</strong>, kann<br />
ich mir doch auch dort gleich die Hände waschen. V:<br />
(Jetzt leicht genervt) SICHER, SICHER können Sie <strong>das</strong>,<br />
aber be<strong>den</strong>ken Sie, was di<strong>es</strong>e Billigseifen auf Gästeklos<br />
mit der Haut Ihrer Hände anstellen, <strong>das</strong> re<strong>in</strong>ste<br />
Gift, sage ich Ihnen. D: Also gut, ich versuche <strong>es</strong> mal.<br />
V: Sieben Euro zwanzig – bitte sehr. Die Dame geht,<br />
der Verkäufer schnuppert an se<strong>in</strong>er Hand, verzieht angeekelt<br />
<strong>das</strong> G<strong>es</strong>icht und geht <strong>in</strong> <strong>den</strong> Waschraum. Die<br />
Der Verkaufsschlager<br />
<strong>das</strong> bislang nicht gegeben?“. D: Me<strong>in</strong>etwegen, um was<br />
handelt <strong>es</strong> sich? V: Handspray, hier <strong>in</strong> der wunderschönen<br />
Familien-D<strong>es</strong>ignerdose, bitte sehr. D: Handspray?<br />
Brauche ich nicht! Ich schwitze nicht an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong>.<br />
V: Sie haben ke<strong>in</strong>e feuchten Hände? Sehr gut, dann<br />
nehmen Sie „Extra Dry“, speziell für trockene, rissige<br />
Hände entwickelt, wenn ich <strong>das</strong> mal vorführen darf?<br />
PFFFF – sprüht zweimal auf se<strong>in</strong>en Handrücken. V: <strong>So</strong><br />
e<strong>in</strong>fach ist <strong>das</strong>, schon ist me<strong>in</strong>e Hand antibakteriell,<br />
antimykotisch und hautschonend versorgt. Wahns<strong>in</strong>n,<br />
oder? D: Wie g<strong>es</strong>agt, ich schwitze nicht an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />
und wi<strong>es</strong>o rissig? V: Das ist jetzt aber e<strong>in</strong> Missverständnis<br />
gnädige Frau, <strong>es</strong> handelt sich hierbei nicht um e<strong>in</strong><br />
Deodorant, sondern um e<strong>in</strong> ganz speziell<strong>es</strong> Handspray,<br />
schonend für die Tastnerven, FINGERSPITZENGEFÜHL,<br />
Sie verstehen? D: Das ist e<strong>in</strong> Witz, oder? V: Aber, aber –<br />
nehmen wir doch mal an, Sie schnei<strong>den</strong> gerade Zwiebeln<br />
<strong>in</strong> der Küche, da kl<strong>in</strong>gelt Ihr Mann an der H<strong>aus</strong>tür...<br />
D: Blöds<strong>in</strong>n, der hat e<strong>in</strong>en Schlüssel, wi<strong>es</strong>o sollte der<br />
kl<strong>in</strong>geln? V: Also gut, dann kl<strong>in</strong>gelt der Chef Ihr<strong>es</strong> Mann<strong>es</strong>,<br />
wollen Sie <strong>den</strong> mit Ihren Zwiebelhän<strong>den</strong> begrüßen?<br />
Zum Waschen fehlt die Zeit, jetzt schnell die Dose<br />
her und.. darf ich mal Ihre Hand? PFFFF und schon<br />
riecht sie wie e<strong>in</strong> klarer Frühl<strong>in</strong>gstag. D: Jetzt ist die<br />
Hand feucht, so kann ich die ke<strong>in</strong>em geben. V: Ja, ja,<br />
ja, sehen Sie, wenn Sie e<strong>in</strong> wenig mit der Hand wedeln,<br />
dann ist sie im nu... D: Wie sieht <strong>das</strong> <strong>den</strong>n <strong>aus</strong>, wenn<br />
ich dem Chef me<strong>in</strong><strong>es</strong> Gatten an der H<strong>aus</strong>tür was vor<br />
wedele? V: Na ja, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Strich am Oberschenkel<br />
h<strong>in</strong>unter und schon ist sie trocken, die Hand! D: Wie<br />
Dame kehrt zurück <strong>in</strong> die Drogerie. D: Ich hätte da noch<br />
e<strong>in</strong>e Frage. V (wirft geist<strong>es</strong>gegenwärtig <strong>das</strong> Trockenhandtuch<br />
<strong>in</strong> die Ecke): Aber bitt<strong>es</strong>chön me<strong>in</strong>e Dame.<br />
D: Ich nehme <strong>das</strong> Zeugs also auf der Party, auf dem<br />
Klo, wegen der Risse <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Hän<strong>den</strong> und <strong>den</strong> Keimen<br />
– abtrocknen macht ja ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, muss ja e<strong>in</strong>wirken,<br />
also soll ich mit nassen Hän<strong>den</strong> zurück zu <strong>den</strong><br />
anderen? V: Ich sagte schon – WEDELN – der Verdunstungseffekt,<br />
verstehen Sie? D: Die <strong>den</strong>ken dann doch,<br />
ich hab sie nicht alle, wenn ich vom Klo komme und<br />
wedele! V: Sicher, sicher, aber auf so e<strong>in</strong>er Party wird<br />
doch auch getanzt, oder? Also tanzen Sie – bei di<strong>es</strong>en<br />
modernen Tänzen kann man doch wunderbar mit <strong>den</strong><br />
Hän<strong>den</strong>.. oder nicht ? D: Ist zwar völlig b<strong>es</strong>cheuert,<br />
kl<strong>in</strong>gt aber irgendwie logisch, ich versuche <strong>es</strong> mal, vielen<br />
Dank. V: Bitte, gern g<strong>es</strong>chehen. Der Verkäufer<br />
schließt die Drogerie und wäscht sich noch e<strong>in</strong>mal<br />
gründlich die Hände.<br />
UMA<br />
1304 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Inhalt<br />
1338<br />
1324<br />
1328<br />
1308<br />
Editorial<br />
Schaller, Dr. A.:<br />
Ke<strong>in</strong>e <strong>Schwarz</strong>malerei 1303<br />
Glosse<br />
Der Verkaufsschlager 1304<br />
Aktuell<br />
Nikol<strong>aus</strong>-Party bei Wegold 1308<br />
Web-Adr<strong>es</strong>sbuch 2013 ist da 1308<br />
Serie: <strong>So</strong> tickt der Dentalmarkt –<br />
Laborchefs im Interview 1310<br />
„Gipfeltreffen“<br />
60 Tage vor der IDS 1316<br />
Wenn <strong>es</strong> Str<strong>es</strong>s<br />
<strong>in</strong> der Ausbildung gibt 1318<br />
MetaNova Comfort für die digitale<br />
Herstellung von Zahnersatz 1319<br />
L<strong>es</strong>erforum 1320<br />
3Shape <strong>in</strong> München:<br />
Neue Tools, neue Chancen 1324<br />
1444<br />
Menschen<br />
Jubiläen und Personalien 1328<br />
Labor Lubberich bei Benefizgala<br />
geehrt 1330<br />
Lehren & Lernen<br />
Bei ibu: Schule der Ästhetik 1334<br />
Dentaltechnologen im Profil:<br />
Osnabrücker Absolventen<br />
über sich 1335<br />
Aust<strong>aus</strong>chprogramm<br />
„Be Europe“ 1337<br />
Interview<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik<br />
über Dental-Mikroskopie 1338<br />
Alexander Drechsel<br />
über passgenaue Stege<br />
mit ISUS by compartis 1340<br />
Technik<br />
Galura, Frieder:<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im<br />
„E<strong>in</strong>stückguss“ 1344<br />
Lenz, P.: Praktische<br />
Polymerisations techniken<br />
für Proth<strong>es</strong>en 1354<br />
Lang, Ch.:<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit 1366<br />
Giezendanner, P. und C.:<br />
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-<br />
Handwerk, Teil 1 1376<br />
He<strong>in</strong>zelmann, I.:<br />
Individuell und funktionell 1390<br />
1306 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Inhalt<br />
1344<br />
1354<br />
1376<br />
1396<br />
1366<br />
Produkte<br />
Heker, U.:<br />
Schicker Würfel 1396<br />
Neuheiten 1400<br />
Wissen<br />
Königsdiszipl<strong>in</strong><br />
Keramik 1402<br />
Interview mit Ztm. Andreas Kunz:<br />
„Der Zeitgeist heißt<br />
Individualität“ 1404<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Veranstaltungsf<strong>in</strong>der 1406<br />
Management<br />
F<strong>in</strong>anzämter verschleppen<br />
Steuererstattung:<br />
Wehren Sie sich! 1412<br />
Pocket-Guide<br />
für Mittelständler 1414<br />
Gute Gefühle 1415<br />
Ökologisch<strong>es</strong> Denken<br />
im Labor 1418<br />
Events<br />
„AppFahrt“ der Labors<br />
und magische Bilder 1420<br />
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong>:<br />
Straumann Symposium 1423<br />
Dentry Dental<br />
Kongr<strong>es</strong>s Ruhr 1427<br />
ArbeitsLeben<br />
Sw<strong>in</strong>gender Sitzkomfort 1431<br />
Urteil zur Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
1432<br />
Mit Humor punkten 1434<br />
Die tödliche Gefahr:<br />
Schlaganfall 1436<br />
L<strong>es</strong>e- und G<strong>es</strong>chenktipps 1440<br />
B<strong>es</strong>ser leben 1444<br />
Kurz vor Schluss<br />
Mit pico<strong>den</strong>t im Hippodrom 1454<br />
Dentaurum to go 1454<br />
Impr<strong>es</strong>sum 1453<br />
1390<br />
Di<strong>es</strong>e Ausgabe enthält<br />
Beilagen der Firmen<br />
Carl Mart<strong>in</strong>, Dental Direkt,<br />
Merz Dental, vnm-shop sowie<br />
Teilbeilagen der Firma Briegel<br />
Dental.<br />
Wir bitten um freundliche<br />
Beachtung.<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1307
Aktuell<br />
Kurz notiert<br />
Nikol<strong>aus</strong>-Party<br />
bei Wegold<br />
Di<strong>es</strong>e Fete hat längst Kultstatus.<br />
Nach zwei Jahren ist <strong>es</strong><br />
wieder soweit: Dental-Nikoläuse<br />
versammeln sich bei Wegold<br />
zur fetzigen Party! Am 7.<br />
Dezember geht <strong>in</strong> Heidelberg <strong>in</strong><br />
der Pr<strong>in</strong>t Media Lounge wieder<br />
der Bär ab. Kartenb<strong>es</strong>tellungen<br />
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Telefon (0 91 29) 4 03 02 31 n<br />
Für Perlenfischer: Blättern statt googeln<br />
Auch e<strong>in</strong>gefleischte Surfer greifen mal zu gedruckten<br />
Werken! Noch dazu, wenn <strong>es</strong> um e<strong>in</strong><br />
Buch geht, <strong>das</strong> sehr viele fe<strong>in</strong>e Internet-Tipps bietet.<br />
„Das Web-Adr<strong>es</strong>sbuch 2013" ist erschienen.<br />
Zu über t<strong>aus</strong>end Themenbereichen wer<strong>den</strong> die<br />
b<strong>es</strong>ten Adr<strong>es</strong>sen vorg<strong>es</strong>tellt – wobei „b<strong>es</strong>ten“<br />
me<strong>in</strong>t, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong> Redaktionsteam die Seiten begutachtet<br />
und bewertet hat. Wer im Buch stöbert,<br />
wird <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Tiefen d<strong>es</strong> www wertvolle<br />
Perlen fischen können. Allen künftigen Perlenfischern<br />
sei g<strong>es</strong>agt: „Das Web-Adr<strong>es</strong>sbuch<br />
für Deutschland 2013“ kostet 16,90 Euro und<br />
ist erschienen im M.W.Verlag.<br />
n<br />
1308 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Das ist Zahntechnik.
Aktuell<br />
<strong>So</strong> tickt der Dentalmarkt<br />
Neue<br />
Serie<br />
Serie: Aktuelle Interviews mit Laborchefs<br />
<strong>So</strong> tickt<br />
der Dentalmarkt<br />
Was ist los <strong>in</strong> <strong>den</strong> Labors? Im Rahmen e<strong>in</strong>er neuen Serie<br />
wollen wir von Unternehmern <strong>in</strong> der Zahntechnik wissen,<br />
welche Erwartungen, Erfahrungen, Befürchtungen und<br />
Hoffnungen sie hegen. Unser zweiter Interview-Partner<br />
ist Günter Auer <strong>aus</strong> dem oberbayerischen Waldkraiburg.<br />
Implantatversorgungen. Die E<strong>in</strong>heilzeit<br />
dauert drei Monate, aber wir sollen di<strong>es</strong>e<br />
komplexen Fälle dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Tagen<br />
anfertigen und haben ke<strong>in</strong>e Chance,<br />
mit dem Zahnarzt zu verhandeln, um<br />
e<strong>in</strong>e Woche länger Zeit zu bekommen.<br />
Wir haben <strong>den</strong> Vorteil, <strong>das</strong>s wir als größerer<br />
Betrieb <strong>den</strong> Druck b<strong>es</strong>ser verteilen<br />
können. Nur, wenn di<strong>es</strong>er Zeitdruck<br />
länger anhält, häufen sich bei <strong>den</strong> Mitarbeitern<br />
die Erklärungen, <strong>das</strong>s sie<br />
nicht länger arbeiten können. Den plötzlichen<br />
Druck können wir natürlich bei<br />
<strong>unsere</strong>r Laborgröße schneller abbauen<br />
als<br />
„<br />
kle<strong>in</strong>ere Labors.<br />
Auch bei e<strong>in</strong>er guten<br />
Auftragslage gibt <strong>es</strong> immer wieder<br />
Schwankungen<br />
“<br />
dl: Wie ist die Auftragslage <strong>in</strong> Ihrem Labor?<br />
Günter Auer: Zurzeit haben wir sehr viel<br />
zu tun, allerd<strong>in</strong>gs stört uns, <strong>das</strong>s <strong>es</strong><br />
auch bei e<strong>in</strong>er guten Auftragslage immer<br />
wieder Schwankungen gibt: Nachdem<br />
wir sehr viele Arbeiten hatten,<br />
zeigt die Kurve wieder nach unten, und<br />
wenn man me<strong>in</strong>t, man könne sich etwas<br />
<strong>aus</strong>ruhen, kommt sofort der nächste<br />
große Schub. Es fehlt die konstante<br />
Auftragslage. Das macht sich b<strong>es</strong>onders<br />
bei komplizierten und großen Arbeiten<br />
bemerkbar, wie beispielsweise<br />
dl: Bil<strong>den</strong> Sie <strong>aus</strong>?<br />
Günter Auer: Ja, wir bil<strong>den</strong> <strong>aus</strong>. Zurzeit<br />
haben wir zwei Azubis, ab Herbst s<strong>in</strong>d<br />
<strong>es</strong> sogar drei.<br />
Der H<strong>in</strong>tergrund ist e<strong>in</strong>fach erklärt: Ich<br />
habe bemerkt, <strong>das</strong>s der Markt an Technikern<br />
leergefegt ist. Seit B<strong>es</strong>tehen unser<strong>es</strong><br />
Labors haben wir 13 Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>aus</strong>gebildet<br />
und bis auf zwei Azubis alle erfolgreich<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Betrieb aufgenommen.<br />
Mit der Ausbildung sichern wir unser<br />
Team, was b<strong>es</strong>timmt e<strong>in</strong>e gute Zukunftsmaßnahme<br />
ist. Wir s<strong>in</strong>d mit <strong>den</strong><br />
Azubis immer gut gefahren und sehr zufrie<strong>den</strong><br />
gew<strong>es</strong>en.<br />
dl: Man bekommt heute schon ke<strong>in</strong>en<br />
guten Zahntechniker, was könnte die<br />
Lösung se<strong>in</strong>?<br />
Günter Auer: Mich wundert <strong>es</strong>, wie<br />
schlecht die Kollegen ihre Zahntechniker<br />
bezahlen. Daher habe ich mich auf<br />
Fotolia© dkimag<strong>es</strong><br />
1310 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Aktuell<br />
<strong>So</strong> tickt der Dentalmarkt<br />
„<br />
der letzten Innungsversammlung für e<strong>in</strong>e<br />
Anhebung der Lehrl<strong>in</strong>gsvergütung<br />
stark e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt. Man sollte die Vergütung<br />
so erhöhen, <strong>das</strong>s beim Wechsel<br />
vom ersten zum zweiten Lehrjahr nicht<br />
die Progr<strong>es</strong>sion e<strong>in</strong>tritt und die Azubis<br />
die ganzen <strong>So</strong>zialleistungen selber zahlen<br />
müssen. Dann hätten sie zwar mehr<br />
Bruttolohn, aber weniger im Geldbeutel.<br />
Das wäre für die Jugendlichen nicht<br />
s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Ebenso sollte man flexiblere Arbeitszeiten<br />
anbieten. Bei uns gibt <strong>es</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Stempeluhr, um <strong>unsere</strong>n 37 Mitarbeitern<br />
unterschiedliche Arbeitszeiten und<br />
-modelle zu ermöglichen. Unser Fe<strong>in</strong>mechaniker<br />
zum Beispiel erledigt die<br />
H<strong>aus</strong>meistertätigkeiten und kümmert<br />
sich um die Güsse. Um sieben Uhr gießt<br />
er alle Werkstücke, anschließend bettet<br />
er sie <strong>aus</strong> und strahlt sie ab. Bis 16<br />
Uhr hat er se<strong>in</strong>e Arbeit verrichtet und<br />
kann dann natürlich nach H<strong>aus</strong>e gehen.<br />
E<strong>in</strong>e andere Kolleg<strong>in</strong><br />
muss ihr<br />
K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten<br />
br<strong>in</strong>gen<br />
und kommt<br />
“<br />
somit später ab<br />
8 Uhr 30 <strong>in</strong>s Labor.<br />
Wir haben auch Mitarbeiter, die nur<br />
30 Stun<strong>den</strong> präsent s<strong>in</strong>d, aber gute Arbeit<br />
leisten. Auch Mitarbeiter mit weniger<br />
Stun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d motiviert, bei größerem<br />
Arbeitsaufkommen noch fünf<br />
Stun<strong>den</strong> anzuhängen. F<strong>es</strong>te Arbeitszeiten<br />
s<strong>in</strong>d für mich obsolet und e<strong>in</strong> Relikt<br />
<strong>aus</strong> der Vergangenheit. Man muss<br />
unbed<strong>in</strong>gt die motivierten Leute auf<br />
Fortbildung schicken und die Kosten<br />
übernehmen. Wir nehmen immer e<strong>in</strong><br />
groß<strong>es</strong> Team mit zur IDS nach Köln – dazu<br />
gehören auch die Azubis.<br />
Seit B<strong>es</strong>tehen unser<strong>es</strong><br />
Betriebs haben wir 13 Lehrl<strong>in</strong>ge<br />
<strong>aus</strong>gebildet<br />
Tel.: 0 22 67 - 65 80-0 • www.pico<strong>den</strong>t.de<br />
dl: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />
d<strong>es</strong> Zahntechnik-Markts?<br />
Günter Auer: Der Auslandszahnersatz<br />
wächst nicht mehr, und auch die Praxis<strong>labor</strong>s<br />
expandieren <strong>aus</strong> Mangel an<br />
jungen Fachkräften nicht mehr so wie<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Jahren. Es gibt bei me<strong>in</strong>en<br />
Kun<strong>den</strong> die Ten<strong>den</strong>z, <strong>das</strong>s der e<strong>in</strong>e<br />
oder andere Zahnarzt <strong>das</strong> Praxis<strong>labor</strong><br />
zusperrt, weil <strong>es</strong> zu wenig Gew<strong>in</strong>n abwirft.<br />
Die weit größere Gefahr ist me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />
nach, <strong>das</strong>s wir immer mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Zwickmühle geraten, und die Zwickmühle<br />
heißt „Industrie“! Mit Industrie<br />
me<strong>in</strong>e ich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Fertigungs<strong>in</strong>dustrie.<br />
Der Markt wird sich dah<strong>in</strong><br />
orientieren – auch begründet durch<br />
<strong>den</strong> demographischen Wandel, der<br />
hochwertige Versorgungen ansteigen<br />
lässt. Die neue Generation wird sich sicherlich<br />
nicht mit e<strong>in</strong>em „ Schlappen“<br />
zufrie<strong>den</strong> geben. Allerd<strong>in</strong>gs stelle ich<br />
auch f<strong>es</strong>t, <strong>das</strong>s manche gar nicht mehr<br />
zum Zahnarzt gehen. <strong>So</strong>mit wird <strong>es</strong><br />
auch kommen, <strong>das</strong>s prothetische Arbeiten<br />
<strong>aus</strong> f<strong>in</strong>anziellen Grün<strong>den</strong> „zu Tode“<br />
repariert wer<strong>den</strong>.<br />
dl: Stichwort Dienstleistung – wo s<strong>in</strong>d<br />
Ihre Stärken?<br />
Günter Auer: Wir s<strong>in</strong>d sofort am Telefon<br />
– <strong>es</strong> darf nur zweimal kl<strong>in</strong>geln – und<br />
wir unterstützen <strong>unsere</strong> Kun<strong>den</strong> von<br />
morgens bis abends. In <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Abteilungen s<strong>in</strong>d <strong>unsere</strong> Fachleute<br />
stets für <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> erreichbar. Di<strong>es</strong>e<br />
Spezialisten stehen auch dem Zahnarzt<br />
<strong>in</strong> der Praxis zur Seite.<br />
Großen Wert legen wir auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Auftritt. Corporate I<strong>den</strong>tity<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiger B<strong>aus</strong>te<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserm Labor.<br />
Schnelle Auftragsabwicklung ist<br />
bei uns selbstverständlich.<br />
Seit Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Selbstständigkeit<br />
haben wir <strong>den</strong> Arbeitsproz<strong>es</strong>s <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>heiten gegliedert; somit kann jeder<br />
bei e<strong>in</strong>er laufen<strong>den</strong> Arbeit e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen<br />
und <strong>aus</strong>helfen. Der Vorteil liegt auf der<br />
Hand; und <strong>das</strong> Team ist entlastet.<br />
Wir bieten mit zwei Fahrzeugen e<strong>in</strong>en<br />
flexiblen Abholservice und holen auch<br />
e<strong>in</strong>e Reparatur oder Unterfütterung<br />
beim Kun<strong>den</strong> ab. Damit habe ich ke<strong>in</strong><br />
Problem, <strong>den</strong>n anderntags bekommen<br />
wir ja auch von di<strong>es</strong>en Zahnärzten große<br />
Implantatarbeiten, was sich <strong>in</strong> der<br />
G<strong>es</strong>amtsumme für uns rechnet. Zusätzlich<br />
fahren e<strong>in</strong>ige Techniker von uns<br />
regelmäßig auf dem Heimweg bei e<strong>in</strong>igen<br />
Zahnärzten, deren Praxen auf dem<br />
Weg liegen, persönlich vorbei. Das wird<br />
sehr gut angenommen.<br />
Anmerken muss ich noch, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong>ige<br />
Dentalfirmen ihren Außendienst reduzieren<br />
oder sogar ganz abbauen, was<br />
nicht die Zukunft se<strong>in</strong> kann. Wir brauchen<br />
und wollen Personen zur Betreuung.<br />
Der Mensch steht bei mir im Mittelpunkt.<br />
1312 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Aktuell<br />
<strong>So</strong> tickt der Dentalmarkt<br />
„<br />
Die Wertschöpfung<br />
muss bei<br />
uns bleiben<br />
dl: CAD/CAM Fertigung: Dezentral oder<br />
zentral ?<br />
Günter Auer: Ich b<strong>in</strong> der Me<strong>in</strong>ung, <strong>das</strong>s<br />
die Wertschöpfung bei uns bleiben<br />
muss. Der Zukunftstrend der Dental<strong>in</strong>dustrie<br />
geht doch e<strong>in</strong>deutig an uns<br />
Zahntechnikern vorbei. Ich habe schon<br />
vor längerer Zeit darauf reagiert und<br />
me<strong>in</strong>en CAD/CAM-Bereich <strong>aus</strong>gebaut,<br />
<strong>den</strong>n ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Verfechter der dezentralen<br />
Fertigung, also von der Herstellung<br />
bei uns im Labor.<br />
Me<strong>in</strong> Schwiegersohn hat di<strong>es</strong>e Abteilung<br />
übernommen, wir bauen di<strong>es</strong>en<br />
Bereich <strong>aus</strong> und können dann die eigenen<br />
Zirkoniumdioxidgerüste und vor<br />
allem die schwierigen und aufwändigen<br />
NE-Arbeiten fertigen.<br />
Ich glaube, <strong>das</strong>s <strong>in</strong> Zukunft die dezentrale<br />
Fertigung im Labor üblich se<strong>in</strong><br />
wird, weil die Wertschöpfung im Labor<br />
bleibt und bleiben muss. Wir haben<br />
schon e<strong>in</strong>ige bedauerliche Beispiele<br />
großer Dentalfirmen g<strong>es</strong>ehen und man<br />
darf nicht glauben, <strong>das</strong>s die Zahntechniker<br />
<strong>das</strong> <strong>ohne</strong> Gegenwehr h<strong>in</strong>nehmen.<br />
Wir haben auch gelernt<br />
und wir können auch<br />
rechnen. Am Anfang<br />
wussten wir nicht ganz<br />
genau, woh<strong>in</strong> <strong>es</strong> uns führen<br />
wird. Die vielen<br />
“ „schön gerechneten“<br />
Beispiele s<strong>in</strong>d eben doch nicht aufgegangen.<br />
Wir wur<strong>den</strong> mit der G<strong>es</strong>amtumarmung<br />
der Industrie e<strong>in</strong> wenig<br />
getäuscht. Es wird sich noch e<strong>in</strong>ig<strong>es</strong><br />
verändern. Was seither bei der Groß<strong>in</strong>dustrie<br />
liegt, wird wieder <strong>in</strong> <strong>das</strong> Labor<br />
zurückgehen. Ich glaube auch nicht,<br />
<strong>das</strong>s <strong>in</strong> Zukunft all<strong>es</strong> <strong>aus</strong> Zirkon gemacht<br />
wird. Wir verfügen über vier<br />
CAD/CAM-Masch<strong>in</strong>en unterschied licher<br />
Systeme. Ich bevorzuge die <strong>So</strong>ftware<br />
von Fraunhofer. Aber da wird sich<br />
mit Sicherheit auch noch e<strong>in</strong>ig<strong>es</strong> tun.<br />
Man darf nicht verg<strong>es</strong>sen, was mit <strong>unsere</strong>n<br />
Daten g<strong>es</strong>chieht – sowie mit <strong>den</strong><br />
Daten der Behandler, die mit Mundscannern<br />
arbeiten. Ich habe gehört,<br />
<strong>das</strong>s durch di<strong>es</strong>e Infos Leute <strong>in</strong> <strong>den</strong> Praxen<br />
oder im Labor auftauchten: „Woher<br />
haben di<strong>es</strong>e Leute die Infos?“ Also,<br />
<strong>das</strong> hat e<strong>in</strong> G’schmäckle … Wir je<strong>den</strong>falls<br />
wollen immer unabhängiger wer<strong>den</strong><br />
und s<strong>in</strong>d darauf vorbereitet.<br />
dl: Wie sehen Sie ihre Zukunft?<br />
Günter Auer: Me<strong>in</strong>e Tochter ist 35 Jahre,<br />
Zahntechniker<strong>in</strong> und Technische<br />
Fachwirt<strong>in</strong>. Der Mann me<strong>in</strong>er anderen<br />
Tochter ist ebenfalls bei mir im Betrieb<br />
tätig – als Zahntechniker und CAD/CAM-<br />
Spezialist. <strong>So</strong>mit s<strong>in</strong>d wir für die Zukunft<br />
gut aufg<strong>es</strong>tellt. Ich will gerne e<strong>in</strong><br />
bisschen kürzer treten und <strong>den</strong> Jüngeren<br />
<strong>den</strong> operativen Bereich überlassen.<br />
Wir hatten di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr im März unser<br />
30-jährig<strong>es</strong> Betriebsb<strong>es</strong>tehen und ich<br />
b<strong>in</strong> guter D<strong>in</strong>ge! Schließlich verfügen<br />
wir über e<strong>in</strong> super Team im Labor. Trotz<br />
Änderungen im Markt und der Digitalisierung<br />
wer<strong>den</strong> die Zahntechniker<br />
nicht zu ersetzen se<strong>in</strong>. Wir sehen die<br />
Zukunft je<strong>den</strong>falls sehr positiv und stellen<br />
uns <strong>den</strong> neuen Gegebenheiten. n<br />
Kontaktadr<strong>es</strong>se:<br />
Ztm. Günter Auer<br />
Karlsbader Straße 13<br />
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Ansichten und Erfahrungen<br />
Wer wissen will, was die Branche bewegt, muss nach „draußen“, also <strong>in</strong> die Labors<br />
gehen. Geme<strong>in</strong>sam mit der Vita Zahnfabrik entwickelte Wolfgang Weisser, Leiter der<br />
Industriekommunikation <strong>unsere</strong>r Zeit schrift, die Idee, vor Ort Interviews über die aktuelle<br />
Situation zu führen. B<strong>es</strong>ucht wur<strong>den</strong> Dental<strong>labor</strong>s, aber auch Meisterschulen und<br />
Zahn arztpraxen <strong>in</strong> Bayern sowie Ba<strong>den</strong>-Württemberg. Das zweite Ergebnis di<strong>es</strong>er Inter -<br />
view-Tournee, die Wolfgang Weisser mit Vita-PR-Chef Arndt Lommerzheim, Key-Account-<br />
Manager Peter Phillip und Vertriebs mitarbeiter Mart<strong>in</strong> Gretle<strong>in</strong> realisiert hat, l<strong>es</strong>en Sie<br />
hier. „Es war spannend, vielfältig, sehr <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant und aufschlussreich“, so <strong>das</strong> Fazit.<br />
1314 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Individualisieren von Proth<strong>es</strong>enbasen<br />
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Aktuell<br />
News<br />
Zweiter Dental-Gipfel <strong>in</strong> Warnemünde<br />
„Gipfeltreffen“ 60 Tage vor der IDS<br />
e E<strong>in</strong> exklusiv<strong>es</strong> und<br />
maritim<strong>es</strong> Ambiente<br />
mit moderner Kon -<br />
gr<strong>es</strong>s logistik bietet<br />
die Yachthafen -<br />
r<strong>es</strong>i<strong>den</strong>z Hohe Düne<br />
Zum zweiten Dental-Gipfel <strong>in</strong> Warnemünde<br />
treffen sich 60 Tage vor der<br />
IDS Zahnmediz<strong>in</strong>er und Zahntechniker.<br />
Das Fortbildungswochenende von Dental<br />
Balance f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Yachthafenr<strong>es</strong>i<strong>den</strong>z<br />
Hohe Düne statt.<br />
Vom 11. bis 13. Januar 2013 geht <strong>es</strong> um<br />
<strong><strong>den</strong>tal</strong>e Entwicklungen, Trends und Impulse.<br />
Unter der Leitung von Prof<strong>es</strong>sor<br />
K.-P. Lange (Charité Berl<strong>in</strong>, a.D.) und<br />
Ztm. Carsten Müller präsentieren Referenten<br />
<strong>aus</strong> Zahnmediz<strong>in</strong>, Zahntechnik,<br />
Praxismarket<strong>in</strong>g und Mediz<strong>in</strong>rechtsund<br />
Steuerw<strong>es</strong>en laut Veranstalter zukunftsweisende<br />
Konzepte.<br />
Auf dem <strong>So</strong>nnendeck d<strong>es</strong> hoteleigenen<br />
Kongr<strong>es</strong>sbereichs zeigt e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />
außer Dentalem auch Uhren,<br />
Kunst und Mode – <strong>das</strong> wird Kongr<strong>es</strong>s-<br />
Teilnehmer und vor allem die Begleitpersonen<br />
freuen. Am Freitagabend haben<br />
alle die Möglichkeit, sich bei e<strong>in</strong>em<br />
Get together <strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen. Der Kongr<strong>es</strong>s<br />
endet mit e<strong>in</strong>er Abendveranstaltung<br />
am Samstag. Die Teilnehmer erwartet<br />
e<strong>in</strong> Mix <strong>aus</strong> Show, Essen und<br />
Tanz.<br />
Schnellentschlossene haben Vorteile:<br />
Bei Anmeldungen bis zum 15. November<br />
gilt der Frühbucherpreis von 445<br />
Euro. Mehr Infos unter www.<strong><strong>den</strong>tal</strong>-balance.eu<br />
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Modell-Produktionszentrum von 3M Espe<br />
Große Flexibilität mit Dreve ProDiMed<br />
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als e<strong>in</strong>zig<strong>es</strong> Lava<br />
Modell-Produktionszentrum<br />
<strong>in</strong> Europa Kunststoffmodelle<br />
im generativen<br />
Fertigungsverfahren.<br />
Dank der Kooperation mit<br />
3M Espe ist <strong>das</strong> Standardvorgehen<br />
bei der B<strong>es</strong>tellung<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Modells laut<br />
Anbieter so e<strong>in</strong>fach wie<br />
immer: Der Zahntechniker<br />
bearbeitet <strong>den</strong> Datensatz<br />
d<strong>es</strong> Zahnarzt<strong>es</strong> (<strong>das</strong> virtuelle<br />
Modell), <strong>in</strong>dem er Säg<strong>es</strong>chnitte<br />
und Präparationsgrenzen<br />
anbr<strong>in</strong>gt und übermittelt die Datei an<br />
3M Espe. Nach Überarbeitung schickt<br />
<strong>das</strong> Unternehmen <strong>den</strong> Datensatz an<br />
Dreve ProDiMed. Die neuen STL-Fertigungse<strong>in</strong>heiten<br />
arbeiten auf Basis von<br />
LED-Strahlen, die über selektive Här-<br />
tung unterschiedlicher Schichten<br />
schließlich <strong>das</strong> Modell aufbauen. Für<br />
zusätzliche Konstruktionsmöglichkeiten<br />
steht ab sofort <strong>das</strong> neue <strong>So</strong>ftwaremodul<br />
zur Verfügung.<br />
n<br />
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1316 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Aktuell<br />
Wenn <strong>es</strong> Str<strong>es</strong>s gibt zwischen Azubi und Chef<br />
Handwerkskammer bietet Hilfe bei Konflikten<br />
Wenn <strong>es</strong> Str<strong>es</strong>s gibt<br />
zwischen Azubi und Chef<br />
Probleme zwischen Ausbildungsbetrieb<br />
und Azubi müssen nicht un<strong>aus</strong>weichlich<br />
zu e<strong>in</strong>em Auflösen d<strong>es</strong><br />
Lehrvertrag<strong>es</strong> führen. Bei der Handwerkskammer<br />
Region Stuttgart wurde<br />
jetzt <strong>das</strong> Modellprojekt „Abbruch vermei<strong>den</strong><br />
– Ausbildung begleiten“ mit dem<br />
Ziel e<strong>in</strong>geführt, die Ausbildungsabbrüche<br />
im Handwerk merkbar zu senken.<br />
Oberste Priorität ist der erfolgreiche Abschluss<br />
der Berufs<strong>aus</strong>bildung. Ist e<strong>in</strong> Abbruch<br />
un<strong>aus</strong>weichlich, soll <strong>den</strong> jungen<br />
Handwerkern Hilfe bei der Neuorientierung<br />
gegeben wer<strong>den</strong>.<br />
In Ba<strong>den</strong>-Württemberg wird jed<strong>es</strong> fünfte<br />
Ausbildungsverhältnis während der Ausbildung<br />
abgebrochen. Davon bleiben rund<br />
30 Prozent der Betroffenen im Anschluss<br />
<strong>ohne</strong> Berufsabschluss – mit allen negativen<br />
Folgen für die berufliche und soziale<br />
Zukunft. Im letzten Jahr wur<strong>den</strong> im Handwerk<br />
der Region Stuttgart 13,2 Prozent aller<br />
Ausbildungsverträge vor der Zeit aufgelöst<br />
– Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Ingrid Dünzl ist Wirtschaftsmediator<strong>in</strong> und<br />
Ausbildungsberater<strong>in</strong> und betreut <strong>das</strong> Projekt<br />
bei der Stuttgarter Handwerkskammer<br />
mit e<strong>in</strong>er Halbtag<strong>es</strong>stelle. „Aus globaler<br />
Sicht betrachtet fehlen di<strong>es</strong>e jungen<br />
Menschen <strong>unsere</strong>n Betrieben als Fachkräfte.<br />
Auch wenn der e<strong>in</strong>e oder andere<br />
teilweise Jahre später noch e<strong>in</strong>e Qualifikation<br />
nachholt, ist damit <strong>das</strong> Problem<br />
nicht gelöst.“ Jeder erfolgreiche Ausbildungsabschluss<br />
vergrößere h<strong>in</strong>gegen die<br />
Chancen, e<strong>in</strong>en dauerhaften Arbeitsplatz<br />
zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> und zu behalten.<br />
Die angebotene Unterstützung greift<br />
schrittweise. Dünzl: „Mit <strong>den</strong> richtigen<br />
Maßnahmen können <strong>in</strong>dividuelle Konflikte<br />
zwischen Ausbilder und Azubi vielleicht<br />
doch noch gelöst wer<strong>den</strong>. D<strong>es</strong>halb wer<strong>den</strong><br />
alle praktikablen Maßnahmen beleuchtet,<br />
mit <strong>den</strong>en <strong>das</strong> Ausbildungsverhältnis<br />
erfolgreich fortgeführt und damit<br />
gerettet wer<strong>den</strong> kann.“ Aber auch die Beendigung<br />
werde als Alternative angeführt.<br />
<strong>So</strong>llten die schwierigen Verhältnisse e<strong>in</strong>e<br />
weitere Zusammenarbeit nicht zulassen,<br />
werde mit <strong>den</strong> jungen Menschen e<strong>in</strong>e realistische<br />
Anschlussperspektive erarbeitet.<br />
Das Modellprojekt wird zunächst über<br />
zwei Jahre bei der Handwerkskammer<br />
Region Stuttgart durchgeführt. F<strong>in</strong>anziell<br />
gefördert wird <strong>es</strong> vom M<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen<br />
und Wirtschaft Ba<strong>den</strong>-Württemberg.<br />
E<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit der<br />
Bund<strong>es</strong>agentur für Arbeit und <strong>den</strong> Berufsschulen<br />
<strong>in</strong> der Region soll sicherstellen,<br />
<strong>das</strong>s die Beteiligten frühzeitig<br />
Hilfe <strong>in</strong> Anspruch nehmen können.<br />
Kontaktadr<strong>es</strong>se: Handwerkskammer<br />
Region Stuttgart, Ingrid Dünzl, Telefon<br />
(07 11) 16 57-23 6. n<br />
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1318 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
News<br />
Aktuell<br />
MetaNova Comfort<br />
Digitale Herstellung von Zahnersatz<br />
Für alle, die sich ke<strong>in</strong> eigen<strong>es</strong> CAD/CAM System anschaffen wollen, bietet MetaNova<br />
Comfort e<strong>in</strong>e Lösung, digital Zahnersatz herstellen zu lassen. Über <strong>den</strong><br />
Log<strong>in</strong>-Bereich unter www.metanova<strong><strong>den</strong>tal</strong>. com b<strong>es</strong>teht die Möglichkeit, onl<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong> eigen<strong>es</strong> Kun<strong>den</strong>konto zu eröffnen und e<strong>in</strong>en<br />
Auftrag zu generieren. Di<strong>es</strong>er wird <strong>aus</strong>gedruckt<br />
und per Fax an MetaNova g<strong>es</strong>endet.<br />
Alternativ lässt sich e<strong>in</strong> eigens entworfener<br />
Auftragsblock manuell erstellen. In bei<strong>den</strong><br />
Fällen wird nach Erhalt d<strong>es</strong> Auftrag<strong>es</strong> durch<br />
MetaNova die Abholung der Modelle veranlasst.<br />
Zahntechniker fertigen entsprechend<br />
der Anforderungen die gewünschte Versorgung<br />
mittels hoher Produktstandards. Individuelle<br />
Vorstellungen oder Wünsche können<br />
im persönlichen G<strong>es</strong>präch b<strong>es</strong>prochen wer<strong>den</strong>.<br />
Erst nach strenger Qualitätsprüfung, so der<br />
Anbieter, wird die Ware an <strong>den</strong> Absender zurückg<strong>es</strong>endet.<br />
n<br />
i www.metanova.com<br />
Formaldehydfreie Dental-Gipse<br />
Briegel<strong><strong>den</strong>tal</strong> veröffentlicht T<strong>es</strong>twerte<br />
Formaldehyd ist e<strong>in</strong> farblos<strong>es</strong>, wasserlöslich<strong>es</strong><br />
und giftig<strong>es</strong> Gas, <strong>das</strong><br />
Allergien, Haut-, Atemwegs- oder Augenreizungen<br />
verursachen kann. Viele Dental-<br />
Gipse enthalten di<strong>es</strong>en g<strong>es</strong>undheitsschädigen<strong>den</strong><br />
Stoff. Beim Trimmen und<br />
B<strong>es</strong>chleifen sowie bei Erwärmung d<strong>es</strong><br />
Gips<strong>es</strong> kann <strong>das</strong> Formaldehyd <strong>aus</strong>treten.<br />
Briegel<strong><strong>den</strong>tal</strong> hat sich seit über fünf Jahren<br />
auf Gipse spezialisiert, die di<strong>es</strong>en<br />
Stoff nicht enthalten und <strong>in</strong> Qualität <strong>den</strong><br />
herkömmlichen Gipsen <strong>in</strong> nichts nachsteht.<br />
Die Palette reicht vom Gips Klasse<br />
drei bis zum Artikulationsgips. Auf der eigenen<br />
Webseite wer<strong>den</strong> erstmals die T<strong>es</strong>twerte<br />
von e<strong>in</strong>em unabhängigen Analyse<strong>labor</strong><br />
veröffentlicht – nachzul<strong>es</strong>en unter<br />
www.g<strong>es</strong>undezahntechnik.de<br />
n<br />
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INNOVATION<br />
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INNOVAT<br />
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IN GERMANY
Aktuell<br />
L<strong>es</strong>erforum<br />
L<strong>es</strong>erforum<br />
„Den Nerv der Zeit getroffen“<br />
Um Wert und Wertschätzung g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> im Editorial<br />
von Dr. Angelika Schaller <strong>in</strong> <strong>unsere</strong>r September-Ausgabe<br />
(„Hier stehe ich und kann nicht anders“ Seite 1015).<br />
Dazu erreichten uns zahlreiche Zuschriften. Hier e<strong>in</strong><br />
Auszug <strong>aus</strong> e<strong>in</strong>igen Briefen.<br />
„Anderer<br />
Blickw<strong>in</strong>kel“<br />
Mit der Überschrift Ihr<strong>es</strong> Editorial<br />
stimme ich absolut übere<strong>in</strong> „ hier<br />
stehe ich und kann nicht anders“. Auf<br />
die Zahntechnik übertragen, könnte<br />
<strong>das</strong> lauten: „Ich kann halt nur Zähne –<br />
<strong>das</strong> aber gut“!<br />
Warum muss Wut <strong>in</strong> uns hochkochen,<br />
wenn die gewünschte Gleichstellung<br />
von Zahnarzt und Zahntechniker nicht<br />
erreicht wurde oder wird? Wir üben e<strong>in</strong><br />
Handwerk <strong>aus</strong>, und die meisten mit großer<br />
Lei<strong>den</strong>schaft. Im Vergleich zu anderen<br />
Gewerken s<strong>in</strong>d wir me<strong>in</strong><strong>es</strong> Erachtens<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr komfortablen Situation.<br />
Betrachten wir etwa <strong>das</strong><br />
Verhältnis Architekt – Handwerker oder<br />
Kunde – Handwerker oder gar Bauleitung<br />
– Handwerker, dann frage ich<br />
mich: Wie gehen wir mit Menschen um,<br />
von <strong>den</strong>en wir e<strong>in</strong>e Leistung erbracht<br />
haben wollen? Wann haben wir <strong>das</strong> letzte<br />
Mal <strong>den</strong> von uns beauftragten Handwerker<br />
angerufen und g<strong>es</strong>agt „herzlichen<br />
Dank für <strong>das</strong> gute Ergebnis“! Haben<br />
wir <strong>es</strong> da nicht ganz gut angetroffen,<br />
<strong>den</strong>n wir bekommen di<strong>es</strong>e Rückmeldungen<br />
– nicht täglich – aber doch<br />
immer wieder!<br />
Ich b<strong>in</strong> gerne Handwerker für <strong>unsere</strong><br />
Zahnärzte und deren Patienten. Wer<br />
<strong>das</strong> nicht zu schätzen weiß, hat e<strong>in</strong> Problem<br />
– aber nicht ich! Vorweg genommen<br />
sei, <strong>das</strong>s ich – und da glaube ich<br />
auch für me<strong>in</strong> Team sprechen zu dürfen<br />
– die Zahnärzte, für die wir arbeiten<br />
„dürfen“, mag. Ich habe sie mir nicht<br />
nach di<strong>es</strong>em Kriterium g<strong>es</strong>ucht, da<br />
auch ich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so komfortablen<br />
Lage b<strong>in</strong>. Nach fast 20 Jahren Selbstständigkeit<br />
mit eigenem Labor bleiben<br />
aber letzten End<strong>es</strong> die Kun<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en<br />
<strong>es</strong> nicht nur fachlich „passt“(was<br />
natürlich Grundvor<strong>aus</strong>setzung ist).<br />
Nicht e<strong>in</strong>en von ihnen will ich missen.<br />
Auch wir haben schon Zahnärzte mit<br />
„Baurhetorik“ erlebt –die sollte man<br />
weiterziehen lassen!<br />
E<strong>in</strong> sehr großer Teil der Zahnärzte steht<br />
unter enormem Druck. Immer mehr Praxen<br />
s<strong>in</strong>d dankbar, wenn sie ihr Term<strong>in</strong>buch<br />
gefüllt bekommen. Die Patienten<br />
wer<strong>den</strong> immer anspruchsvoller, was<br />
Service, Term<strong>in</strong>e und Behandlungsergebnis<br />
angeht. Speziell <strong>in</strong> Großstädten<br />
betreiben Praxen viel Werbeaufwand,<br />
um ihre Patienten zu überzeugen, e<strong>in</strong>e<br />
Sanierung mit prothetischer R<strong>es</strong>tauration<br />
zu realisieren.<br />
Wenn dann <strong>das</strong> Ergebnis – warum auch<br />
immer – nicht wie gewünscht im ersten<br />
Anlauf realisiert wird, sollten wir uns<br />
auch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Lage d<strong>es</strong> Behandlers<br />
versetzen, und eher dankbar se<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s<br />
er <strong>den</strong> ersten Unmut abfängt und <strong>aus</strong>hält.<br />
Sicherlich glänzt er im Gegenzug<br />
dafür auch mit der Arbeit <strong>aus</strong> <strong>unsere</strong>r<br />
Hand – aber <strong>das</strong> ist <strong>es</strong> doch letzten End<strong>es</strong>,<br />
was wir wollen: e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Zahnärzt<strong>in</strong> und oder e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />
Zahnarzt dank der hervorragen<strong>den</strong><br />
Arbeit <strong>aus</strong> <strong>unsere</strong>m Labor – was<br />
kann zukunftsträchtiger se<strong>in</strong>!?<br />
Zahntechnik Cl<strong>aus</strong> Diemer,<br />
45133 Essen-Bre<strong>den</strong>ey<br />
„Viel ist<br />
schief gelaufen“<br />
In e<strong>in</strong>er Sache gebe ich Ihnen recht:<br />
Der Mangel an Zahntechnikern – vor<br />
allem <strong>den</strong> Guten!! – wird <strong>das</strong> Blatt wen<strong>den</strong>.<br />
Das betrifft auch die schlechte Bezahlung<br />
der ang<strong>es</strong>tellten Zahntechni-<br />
Fotolia © Eisenhans<br />
1320 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Aktuell<br />
L<strong>es</strong>erforum<br />
ker. Auch hier hat der Kollege Müller<br />
recht, die Innungen haben sich da nicht<br />
mit Ruhm bekleckert (unser Bericht<br />
über Johann<strong>es</strong> Müller, dl 9, Seite 1052<br />
ff., Anm. der Red.)<br />
Es ist viel schief gelaufen. Wenn man<br />
be<strong>den</strong>kt, <strong>das</strong>s beispielsweise die Problematik<br />
Praxis<strong>labor</strong> nach so vielen Jahren<br />
von dem neuen VDZI- Präsi<strong>den</strong>ten<br />
als Priorität ang<strong>es</strong>ehen wird, fragt man<br />
sich, was <strong>in</strong> <strong>den</strong> ganzen Jahren von Seiten<br />
d<strong>es</strong> VDZI bewegt wurde?<br />
Es freut mich aber ungeme<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s Sie<br />
so e<strong>in</strong>e Sympathie für <strong>unsere</strong>n Beruf<br />
hegen! Ich wünsche Ihnen weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> Mut, heiße Eisen anzufassen.<br />
Peter Biewer,<br />
Zahn-Atelier Peter Biewer,<br />
23619 Ba<strong>den</strong>dorf<br />
„Hoffnung<br />
nicht verloren“<br />
Ihr Kommentar spricht mir vollkommen<br />
<strong>aus</strong> der Seele. Auch der Artikel<br />
der Jungtechniker<strong>in</strong> <strong>aus</strong> Berl<strong>in</strong> b<strong>es</strong>chreibt<br />
die Situation, die jeder von<br />
uns kennt (dl 9, Seite 1044, Anm. der<br />
Red.).<br />
Ich würde mir wünschen, <strong>das</strong>s di<strong>es</strong>e<br />
Themen viel öfter zur Sprache kommen,<br />
<strong>den</strong>n dann bewegt sich vielleicht doch<br />
noch etwas zu Gunsten d<strong>es</strong> Nachwuchs<strong>es</strong>.<br />
Ich habe die Hoffnung nicht<br />
verloren, auch wenn sie sehr kle<strong>in</strong> ist.<br />
„Entspannt<strong>es</strong><br />
Verhältnis“<br />
Gerd Seidel,<br />
92266 Ensdorf<br />
Sie haben <strong>den</strong> Nerv der Zeit getroffen.<br />
Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Thema braucht generell<br />
<strong>in</strong> <strong>unsere</strong>r G<strong>es</strong>ellschaft mehr Aufmerksamkeit.<br />
Was <strong>unsere</strong> Branche angeht,<br />
b<strong>in</strong> ich der Me<strong>in</strong>ung, <strong>das</strong>s die Zahntechniker<br />
selbst sehr viel dazu beitragen,<br />
<strong>das</strong>s sie zu wenig geachtet wer<strong>den</strong>.<br />
Zuallererst muss man sich nämlich<br />
selbst achten. Und daran hapert <strong>es</strong>!<br />
Wenn ich mich an me<strong>in</strong>e Lehrzeit er<strong>in</strong>nere:<br />
mit welcher Ehrfurcht blickte <strong>das</strong><br />
Umfeld auf uns, wenn wir erwähnten,<br />
wir seien Zahntechniker. Wie stolz waren<br />
wir auf <strong>unsere</strong>n Berufsstand und<br />
wie selbstbewusst wehrten wir uns gegen<br />
etwaige Ungerechtigkeiten <strong>unsere</strong>r<br />
Chefs. Warum eigentlich setzen wir<br />
uns jetzt nicht mehr zur Wehr gegen<br />
Übergriffe und R<strong>es</strong>pektlosigkeiten? Haben<br />
wir die Hosen voll?<br />
Die Wirtschaftskrise ist doch für uns<br />
kaum von Bedeutung. Wir wer<strong>den</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> Labors g<strong>es</strong>ucht. Und Zahnärzte<br />
s<strong>in</strong>d froh, wenn sie mit qualifizierten<br />
Zahntechnikern zusammen arbeiten,<br />
die eloquent s<strong>in</strong>d und mit Patienten umgehen<br />
können.<br />
Also, w<strong>es</strong>halb jammern so viele von uns<br />
und b<strong>es</strong>chweren sich über mangeln<strong>den</strong><br />
R<strong>es</strong>pekt? Weil man sich <strong>den</strong> R<strong>es</strong>pekt e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
Universitätsabsolventen erst verdienen<br />
muss! Und <strong>das</strong> geht nicht, wenn<br />
man unterwürfig auftritt. Ich wurde<br />
schon öfters gefragt, wie ich <strong>das</strong> mache,<br />
<strong>das</strong>s mich <strong>unsere</strong> Zahnärzte und<br />
Patienten so r<strong>es</strong>pektieren. Nun, <strong>das</strong><br />
lässt sich nicht mit e<strong>in</strong>em Satz beantworten.<br />
E<strong>in</strong> Punkt ist sicherlich, <strong>das</strong>s ich mich<br />
geistig auf di<strong>es</strong>elbe Stufe stelle<br />
wie me<strong>in</strong> Gegenüber. Obwohl ich nicht<br />
auf e<strong>in</strong>er Uni war, habe ich e<strong>in</strong>e<br />
ganz gute Allgeme<strong>in</strong>bildung. Außerdem<br />
s<strong>in</strong>d wir aufe<strong>in</strong>ander angewi<strong>es</strong>en:<br />
Die Arbeit d<strong>es</strong> Zahntechnikers ist ebenso<br />
wichtig wie die Arbeit d<strong>es</strong> Zahnarzt<strong>es</strong>,<br />
um e<strong>in</strong> optimal<strong>es</strong> Ergebnis zu bekommen.<br />
Übrigens: Viele Doktor<strong>es</strong> lieben e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>telligenten Schlagabt<strong>aus</strong>ch, der ruhig<br />
auch mal e<strong>in</strong> bisschen gegen <strong>den</strong><br />
Strich gebürstet se<strong>in</strong> darf. Ist fachliche<br />
Kompetenz mit Charme und Humor verbun<strong>den</strong>,<br />
darf man ruhig auch was riskieren!<br />
Der Lohn wird e<strong>in</strong> entspannt<strong>es</strong><br />
Verhältnis se<strong>in</strong>, getragen von Wohlwollen<br />
und Wertschätzung.<br />
Ich persönlich habe zum Glück überhaupt<br />
ke<strong>in</strong>e Probleme mit Zahnärzten.<br />
Die meisten s<strong>in</strong>d sehr nette Menschen<br />
und ich freue mich immer, <strong>in</strong> persönlichen<br />
Kontakt mit ihnen zu treten.<br />
Marion Eberle,<br />
88142 Wasserburg<br />
1322 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Aktuell<br />
Neue Tools und neue Chancen<br />
Schulung zum 3Shape-Dental System bei Karl Adt <strong>in</strong> München<br />
Neue Tools<br />
und neue Chancen<br />
die neuen Featur<strong>es</strong> sehr verständlich.<br />
Insg<strong>es</strong>amt gibt <strong>es</strong> 22 Neuerungen – hier<br />
die wichtigsten Aspekte.<br />
n Model Builder ermöglicht dem Zahntechniker<br />
die Konstruktion digitaler Labormodelle<br />
direkt <strong>aus</strong> digitalen oder<br />
herkömmlichen Abdruckscans und unterstützt<br />
e<strong>in</strong>e umfassende Palette an<br />
Anwendungen, wie zum Beispiel Implantatmodelle,<br />
die die Konstruktion<br />
von her<strong>aus</strong>nehmbaren Stümpfen und<br />
Nachbarzähnen vere<strong>in</strong>facht.<br />
n 3Shape Communicate ist e<strong>in</strong> hochmodern<strong>es</strong><br />
Werkzeug, welch<strong>es</strong> die Kommunikation<br />
zwischen Labor und Praxis<br />
deutlich erleichtert.<br />
e Gruppenbild mit Dame:<br />
Teilnehmer und Referent<br />
<strong>in</strong> München<br />
c „H<strong>aus</strong>herr“ Karl Adt,<br />
verfolgt g<strong>es</strong>pannt, was<br />
Ztm. Thomas Riehl am<br />
Computer zeigt<br />
1)<br />
vgl. URL: http://www.digilea.ch/<br />
pdf/3_shape/3Shape_Dental_<br />
Brochure_German_LOW_RES.pdf<br />
Lebenslang<strong>es</strong> Lernen ist e<strong>in</strong>e Prämisse<br />
für Erfolg – auch <strong>in</strong> der<br />
Zahntechnik. Ztm. Karl Adt, Mitglied<br />
d<strong>es</strong> CTB-Zirkels, veranstaltete e<strong>in</strong>e<br />
Fortbildungsveranstaltung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Münchner Labor, die viele Aha-Erlebnisse<br />
bewirkte. Thema war die Vorstellung<br />
der neuen 3Shape<br />
<strong>So</strong>ftware. 3Shape<br />
bietet e<strong>in</strong>e vielseitige<br />
CAD/CAM Lösung, die<br />
<strong>es</strong> <strong>den</strong> Dental<strong>labor</strong>s<br />
ermöglicht, ihren Kun<strong>den</strong><br />
e<strong>in</strong> hoh<strong>es</strong> und<br />
gleichbleibend<strong>es</strong> Niveau<br />
der R<strong>es</strong>tauration<br />
zu bieten. Dank reduzierter<br />
Kosten und Durchlaufzeit hilft<br />
<strong>das</strong> System <strong>den</strong> Betrieben gleichzeitig<br />
dabei, ihre Produktivität zu steigern. 1)<br />
Die CAD/CAM-Spezialisten d<strong>es</strong> CTB-Zirkels<br />
sowie <strong>das</strong> Bego Süd-Team und die<br />
Mitarbeiter von Isar Dental waren extra<br />
angereist, um die Neuerung <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong><br />
zu nehmen. Tra<strong>in</strong>er war Ztm. Thomas<br />
Riehl von Bego. Er leitete souverän<br />
di<strong>es</strong>e Schulung und präsentierte<br />
n Durch <strong>das</strong> Scannen von Texturen, welch<strong>es</strong><br />
die bei<strong>den</strong> 5 MP-Kameras d<strong>es</strong><br />
D800 Scanners ermöglichen, kann die<br />
Gipsmodelloberfläche erfasst und<br />
schließlich mit Hilfe e<strong>in</strong><strong>es</strong> 3-D Modells<br />
als Overlay wiedergegeben wer<strong>den</strong>.<br />
n Digitale Provisorien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e revolutionäre<br />
neue Work-Flow Lösung für die<br />
Konstruktion und Fertigung provisorischer<br />
Kronen und Brücken, die <strong>aus</strong> der<br />
1324 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Aktuell<br />
Neue Tools und neue Chancen<br />
Vor-Präparation, <strong>ohne</strong> <strong>das</strong> e<strong>in</strong> Gipsmodell<br />
<strong>aus</strong>gegossen wer<strong>den</strong> muss, herg<strong>es</strong>tellt<br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
n Mit Hilfe d<strong>es</strong> virtuellen Diagnose-Waxups,<br />
kann diagnostisch vorgeplant wer<strong>den</strong><br />
und außerdem ermöglicht <strong>es</strong> die<br />
Reduzierung der Bearbeitungszeit auf<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum, was letztendlich zu e<strong>in</strong>em<br />
effizienteren Behandlungsablauf<br />
führt.<br />
n Das neu d<strong>es</strong>ignte Tel<strong>es</strong>kop optimiert<br />
die Kantenkonstruktion und erlaubt die<br />
E<strong>in</strong>stellung mehrerer Tel<strong>es</strong>kopformen<br />
sowie <strong>das</strong> vere<strong>in</strong>fachte Anbr<strong>in</strong>gen von<br />
jeglichem Attachment.<br />
n Der neue Brückenkonnektor erlaubt<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere Handhabung der Brückenverb<strong>in</strong>dungen,<br />
ermöglicht Farbkodierung<br />
der Konnektorstärke und zudem<br />
wurde die Benutzeroberfläche<br />
stark vere<strong>in</strong>facht.<br />
n E<strong>in</strong>e Verb<strong>es</strong>serung br<strong>in</strong>gt der Smile<br />
Composer durch zusätzliche Werkzeuge,<br />
die die anatomische Positionierung<br />
von Kronen optimiert. Zusätzlich wurde<br />
der Smile Composer mit e<strong>in</strong>em globalen<br />
Morph<strong>in</strong>g-Werkzeug <strong>aus</strong>g<strong>es</strong>tattet,<br />
was e<strong>in</strong>e gleichzeitige Morphierung<br />
der Kronen ermöglicht.<br />
n E<strong>in</strong>e weitere Neuerung ist <strong>das</strong> <strong>in</strong>telligente<br />
Auftragsformular, welch<strong>es</strong> mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>er dynamischen Legende die <strong>aus</strong>gewählten<br />
Anwendungen visuell darstellt,<br />
um die Auftragserstellung zu<br />
simplifizieren und schließlich Fehler zu<br />
reduzieren.<br />
Nach <strong>den</strong> vielen Informationen wurde<br />
<strong>das</strong> g<strong>es</strong>amte Team zum traditionsreichen<br />
Mittag<strong>es</strong>sen mit Weißwürsten und<br />
Weißbier e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>.<br />
E<strong>in</strong><strong>es</strong> ist sicher: Der digitale Workflow<br />
ist auch <strong>aus</strong> der Dentalbranche nicht<br />
mehr weg zu <strong>den</strong>ken. Noch b<strong>es</strong>teht die<br />
Möglichkeit, mit zu g<strong>es</strong>talten. Jedoch<br />
wer<strong>den</strong> die Entwicklungszyklen immer<br />
kürzer, und der E<strong>in</strong>stieg muss d<strong>es</strong>halb<br />
zeitnah gel<strong>in</strong>gen, um nicht wie beispielsweise<br />
die Firma Kodak <strong>den</strong><br />
Sprung vom analogen <strong>in</strong>s digitale Zeitalter<br />
zu verpassen – mit bitteren Konsequenzen.<br />
ww n<br />
Amann Girrbach kooperiert mit Vita Zahnfabrik<br />
Vitablocs for Ceramill Motion 2<br />
e Ceramill Motion 2<br />
mit Glaskeramik<br />
Amann Girrbach wird System-<br />
Partner der Vita Zahnfabrik <strong>in</strong> Bad<br />
Säck<strong>in</strong>gen. Im Zuge der Kooperation<br />
bietet Amann Girrbach Vita-<br />
Glaskeramikblöcke für die neue<br />
Fräse<strong>in</strong>heit Ceramill Motion 2 an.<br />
Die Rohl<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kürze als „Vitablocs<br />
Mark II for Ceramill Motion<br />
2“ und „Vitablocs TriLuxe forte for Ceramill<br />
Motion 2“ erhältlich* .<br />
Die Vita-Rohl<strong>in</strong>ge lassen sich mit der<br />
neuen Amann Girrbach Fräsmasch<strong>in</strong>e<br />
Ceramill Motion 2 präzise bearbeiten.<br />
Mit der seit Anfang 2012 marktreifen<br />
Ceramill Motion 2 entstand e<strong>in</strong>e kompakte<br />
Masch<strong>in</strong>e, die 5-Achs-Fräs- und<br />
*Verfügbarkeit unterliegt dem lokalen Zulassungsverfahren<br />
Schleiftechnik <strong>in</strong> Nass- und Trockenmodus<br />
für e<strong>in</strong>e große Material- und Indikationsvielfalt<br />
vere<strong>in</strong>t. Durch die Kooperation<br />
mit Vita wur<strong>den</strong> Vitablocs (Keramikrohl<strong>in</strong>ge)<br />
optimal <strong>in</strong> di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Masch<strong>in</strong>enkonzept e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>, unterstützt<br />
sowohl von der CAD-<strong>So</strong>ftware<br />
Ceramill M<strong>in</strong>d als auch von der CAM-<br />
<strong>So</strong>ftware Ceramill Match 2.<br />
Die Überlebensrate der Feldspatkeramik<br />
liegt bei Kronen nach fünf Jahren<br />
bei 97 Prozent, bei Inlays nach neun<br />
Jahren bei 95,5 Prozent und nach 18 Jahren<br />
bei 84,4 Prozent. Aufgrund der vier<br />
unterschiedlichen Farbaufbau-/Blockvarianten<br />
ergeben sich – nach Herstellerangaben<br />
– für jede kl<strong>in</strong>ische Situation<br />
ästhetische Endergebnisse bei<br />
gleichzeitig übersichtlichem Block-Farbangebot.<br />
Formveränderungen beziehungsweise<br />
Korrekturen können auch<br />
<strong>in</strong>traoral durchgeführt wer<strong>den</strong>. n<br />
1326 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Menschen<br />
News<br />
e Seit September ist<br />
Gerd Menold für<br />
Flussfisch tätig<br />
Gerd Menold seit September Regionalverkaufsleiter<br />
Flussfisch zeigt im Sü<strong>den</strong> Flagge<br />
Die Hamburger Michael Flussfisch<br />
GmbH zeigt auch im Sü<strong>den</strong> der Republik<br />
verstärkt Flagge. Gerd Menold<br />
ist seit 1. September Regionalverkaufsleiter<br />
Süd. „Mit <strong>unsere</strong>m Lasers<strong>in</strong>ter-Angebot<br />
s<strong>in</strong>d wir bereits 2008<br />
über <strong>unsere</strong>n traditionellen Aktionsradius<br />
<strong>in</strong> Norddeutschland h<strong>in</strong><strong>aus</strong>gegangen<br />
und arbeiten seither mit vielen<br />
Labors <strong>in</strong> Süddeutschland zusammen“,<br />
berichtet Unternehmenschef<strong>in</strong> Michaela<br />
Flussfisch. H<strong>in</strong>zu kam, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Unternehmen Anfang 2011 mit e<strong>in</strong>er eigenen,<br />
umfangreichen Produktpalette<br />
<strong>aus</strong> <strong>den</strong> Bereichen Fräsen, Legierungen<br />
und Galvano bund<strong>es</strong>weit an <strong>den</strong> Markt<br />
g<strong>in</strong>g. „Gepaart mit <strong>unsere</strong>r <strong>aus</strong>geprägten<br />
Service-Philosophie, war di<strong>es</strong>e Expansionsstrategie<br />
e<strong>in</strong> so durchschlagender<br />
Erfolg, <strong>das</strong>s wir jetzt für <strong>den</strong> Sü<strong>den</strong><br />
e<strong>in</strong>e eigene Vertriebsleitung<br />
aufgebaut haben“, so die Inhaber<strong>in</strong><br />
weiter. „Damit gewährleisten wir auch<br />
dort größtmögliche Kun<strong>den</strong>nähe und<br />
direkten Kontakt.“<br />
Gerd Menold war <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren für die Firmen Metaux Precieux<br />
Dental, MetalorDental Deutschland und<br />
Creation International tätig. Künftig wird<br />
der gelernte Zahntechniker, der lange<br />
Jahre Praxiserfahrung hat, von Eis<strong>in</strong>gen<br />
bei Pforzheim <strong>aus</strong> die Vertriebsaktivitäten<br />
von Flussfisch <strong>in</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
und der Südhälfte Bayerns steuern.<br />
„Gerd Menold kennt sich <strong>in</strong> der Branche<br />
b<strong>es</strong>tens <strong>aus</strong> und ist gerade im Sü<strong>den</strong> hervorragend<br />
vernetzt – <strong>das</strong> passte e<strong>in</strong>fach!“,<br />
freut sich Michaela Flussfisch.<br />
Und die Ziele ihr<strong>es</strong> neuen Verkaufsleiters<br />
entsprechen zu hundert Prozent der Unternehmensphilosophie<br />
von Flussfisch:<br />
„Wissen zu vermitteln durch <strong>das</strong> persönliche<br />
G<strong>es</strong>präch und durch Fort- und<br />
Weiterbildung sowie <strong>den</strong> Dienst am Kun<strong>den</strong><br />
immer weiter zu perfektionieren –<br />
<strong>das</strong> ist me<strong>in</strong> persönlicher Anspruch!“ n<br />
Dentalunternehmen ehrt treue Mitarbeiter<br />
Betriebsjubiläen bei Dentaurum<br />
f Jubilare und G<strong>es</strong>chäfts -<br />
führer, von l<strong>in</strong>ks: Kl<strong>aus</strong><br />
Müller, Mark Stephen Pace,<br />
Axel W<strong>in</strong>kelstroeter und<br />
Antonietta Masiello<br />
Zahlreiche Dentaurum-Mitarbeiter<br />
mit bis zu 30-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />
– <strong>das</strong> ist zweifels<strong>ohne</strong> e<strong>in</strong><br />
Grund zum Feiern. Die G<strong>es</strong>chäftsführer<br />
der Firmen-Gruppe, Mark Stephen Pace<br />
und Axel W<strong>in</strong>kelstroeter, bedankten<br />
sich für die langjährige und gute Zusammenarbeit.<br />
Antonietta Masiello ist bereits seit 30<br />
Jahren für <strong>das</strong> Unternehmen tätig. 1982<br />
f<strong>in</strong>g sie <strong>in</strong> Heimarbeit an, Dentaurum<br />
als Aufschweißer<strong>in</strong> zu unterstützen. E<strong>in</strong>ige<br />
Zeit später wechselte sie als Vollzeitkraft<br />
<strong>in</strong> die Abteilung „Aufschweißdienst“<br />
und ist bis heute als fachkundige<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong> hier anzutreffen.<br />
Nach Kun<strong>den</strong>wunsch schweißt sie Bukkalröhrchen,<br />
Brackets, l<strong>in</strong>guale sowie<br />
palat<strong>in</strong>ale Hilfsteile auf verschie<strong>den</strong>e<br />
Bänder und fügt nach Wunsch auch Angulationen<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Kl<strong>aus</strong> Müller blickt auf e<strong>in</strong> Vierteljahrhundert<br />
Betriebszugehörigkeit zurück.<br />
Die ersten drei Jahre arbeitete er als<br />
Konstrukteur und wurde vorwiegend<br />
mit der Erstellung von Produkt- und<br />
Werkzeugkonstruktionen betraut. 1990<br />
1328 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Vertrieb Deutschland: DeguDent GmbH, Ro<strong>den</strong>bacher Ch<strong>aus</strong>see 4, 63457 Hanau-Wolfgang, Tel.: 0180 2324555
Menschen<br />
News<br />
c Mark Stephen Pace,<br />
l<strong>in</strong>ks, und Werner Schulz<br />
übernahm er <strong>den</strong> Posten d<strong>es</strong> Fertigungs<strong>in</strong>genieurs<br />
und knapp e<strong>in</strong> Jahr<br />
später wurde ihm die Fertigungsleitung<br />
mehrerer Produktionsabteilungen übertragen.<br />
Heute ist er für die Abteilungen<br />
Aufschweißdienst, Laserbearbeitung,<br />
Wärmebehandlung, Kunststoffspritzgießerei<br />
und Löterei verantwortlich.<br />
Ebenfalls vor 25 Jahren begann Ortw<strong>in</strong><br />
Bato se<strong>in</strong>e Tätigkeit beim Ispr<strong>in</strong>ger Dentalunternehmen<br />
<strong>in</strong> der Abteilung „International<br />
Sal<strong>es</strong>“. Bis heute arbeitet<br />
er <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Bereich und ist kompetenter<br />
Ansprechpartner für alle Mitarbeiter<br />
und Kun<strong>den</strong> <strong>aus</strong> se<strong>in</strong>em Ländergebiet.<br />
Der reisefreudige Area Sal<strong>es</strong> Manager<br />
ist für die Länderbereiche Südund<br />
Osteuropa verantwortlich und kümmert<br />
sich um die Kun<strong>den</strong>betreuung und<br />
Beratung vor Ort sowie um die Organisation<br />
von M<strong>es</strong>sen, Kongr<strong>es</strong>sen und<br />
Workshops im Ausland.<br />
Werner Schulz gehört ebenfalls zu <strong>den</strong><br />
Jubilaren, die bereits seit 25 Jahren im<br />
E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d. Seit 1987 arbeitet er <strong>in</strong> der<br />
Produktionsabteilung „Oberflächentechnik“.<br />
Mit Hilfe von Schüttelfässern<br />
behandelt er hier die Oberflächenb<strong>es</strong>chaffenheit<br />
vieler Dentaurum-Produkte.<br />
Mit rotieren<strong>den</strong> Fässern, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en<br />
sich e<strong>in</strong> speziell<strong>es</strong> Schleifgranulat<br />
bef<strong>in</strong>det, wer<strong>den</strong> beispielsweise die<br />
neuen discovery smart Brackets g<strong>es</strong>chliffen,<br />
poliert und auf Hochglanz gebracht.<br />
n<br />
Ulrich Wickert und Carol Campbell bei Benefizgala „Ethics <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s“<br />
Labor Lubberich gehört zu <strong>den</strong> Geehrten<br />
e Maurice Wi<strong>es</strong>maier,<br />
rechts, bekam von Ulrich<br />
Wickert die Urkunde<br />
verliehen<br />
Die erste <strong>in</strong> Deutschland <strong>aus</strong>gerichtete<br />
Benefizgala für „Corporate <strong>So</strong>cial<br />
R<strong>es</strong>ponsibility“ fand am 5. Oktober <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
statt. Dabei wurde auch <strong>das</strong> Koblenzer<br />
Labor Lubberich für se<strong>in</strong> sozial<strong>es</strong> Engagement<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet. Gastgeber im<br />
Jüdischen Museum war die Mittelstands<strong>in</strong>itiative<br />
„Ethics <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s“. Die Sch<strong>aus</strong>pieler<strong>in</strong><br />
Carol Campbell als Moderator<strong>in</strong><br />
d<strong>es</strong> Abends und der TV-Journalist Ulrich<br />
Wickert als Mentor von „Ethics <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s“<br />
haben rund 300 Gäste begrüßt. Die<br />
an di<strong>es</strong>em Abend bei e<strong>in</strong>er Auktion e<strong>in</strong>genommen<br />
Spen<strong>den</strong> gehen an <strong>das</strong> „Global<br />
Footpr<strong>in</strong>t Network“.<br />
„Mit di<strong>es</strong>er Benefizgala wollten wir die<br />
Idee nachhaltigen Handelns im Mittelstand<br />
weiter fördern“, sagt Silke Masurat,<br />
die G<strong>es</strong>chäftsführer<strong>in</strong> von compamedia<br />
und Projektleiter<strong>in</strong> von „Ethics<br />
<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s". „Zum e<strong>in</strong>en zeichnen sich<br />
die 75 Mitgliedsunternehmen von ‚Ethics<br />
<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s‘ durch e<strong>in</strong> vorbildlich<strong>es</strong><br />
sozial<strong>es</strong> und ökologisch<strong>es</strong> Engagement<br />
<strong>aus</strong>. Zum anderen sammeln wir mit e<strong>in</strong>er<br />
Versteigerung Geld für <strong>das</strong> ‚Global<br />
Footpr<strong>in</strong>t Network‘. Die Organisation<br />
hilft Unternehmen unter anderem dabei,<br />
ihre Klimabilanz zu verb<strong>es</strong>sern.“<br />
Ulrich Wickert hat nach der Auktion die<br />
Auszeichnung der Unternehmen übernommen,<br />
die <strong>das</strong> Benchmark<strong>in</strong>g der<br />
Universität St. Gallen absolviert und<br />
sich für die Aufnahme <strong>in</strong> die „Ethics <strong>in</strong><br />
Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s"-Gilde qualifiziert haben.<br />
Maurice Wi<strong>es</strong>maier, e<strong>in</strong>er der g<strong>es</strong>chäftsführen<strong>den</strong><br />
G<strong>es</strong>ellschafter von<br />
Lubberich, nahm di<strong>es</strong>e Ehrung entgegen.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d stolz auf die Aufnahme<br />
<strong>in</strong> die Gilde, haben aber auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren viel dafür getan. <strong>So</strong><br />
etwas geht natürlich nur im Team“, so<br />
Wi<strong>es</strong>maier.<br />
n<br />
i www.lubberich-<strong><strong>den</strong>tal</strong>.de/www.ethics<strong>in</strong>-bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s.com<br />
1330 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
3. CAMLOG<br />
ZAHNTECHNIK-KONGRESS<br />
FASZINATION IMPLANTATPROTHETIK<br />
20. APRIL 2013, DARMSTADT<br />
REFERENTEN<br />
Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München<br />
ZTM V<strong>in</strong>cent Fehmer, Zürich<br />
Dr. Michael Fischer, Pfull<strong>in</strong>gen<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Gollner, Bayreuth<br />
Dr. Christian Hammächer, Aachen<br />
Prof. Dr. Frauke Müller, Genf<br />
Prof. Dr. Katja Nelson, Freiburg<br />
ZTM Stefan Picha, Fürth<br />
ZTM Ralph Riquier, Remch<strong>in</strong>gen<br />
ZTM Jürg Stuck, Köln<br />
Dr. Daniel Thoma, Zürich<br />
ZTM Benjam<strong>in</strong> Votteler, Pfull<strong>in</strong>gen<br />
Alexander Huber, Bergsteiger, Traunste<strong>in</strong><br />
MODERATOREN<br />
ZTM Gerhard Neuendorff, Filderstadt<br />
Dr. S. Marcus B<strong>es</strong>chnidt, Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong><br />
THEMENSCHWERPUNKTE<br />
DIE EBENEN DER FUNKTION<br />
FASZINATION MENSCH<br />
DIE ZAHNTECHNIK IM WANDEL<br />
DER BESONDERE VORTRAG<br />
Träume und Ziele zwischen Himmel und Erde<br />
E<strong>in</strong> neu<strong>es</strong> Kapitel <strong>in</strong> der Erfolgsg<strong>es</strong>chichte<br />
FASZINATION IMPLANTATPROTHETIK!<br />
Seien Sie dabei – wir freuen uns auf Sie!<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
CAMLOG Vertriebs GmbH<br />
Inge Gaupp, Veranstaltungsorganisation<br />
Telefon 07044 9445-603, E-Mail <strong>in</strong>ge.gaupp@camlog.com<br />
www.fasz<strong>in</strong>ation-implantatprothetik.de<br />
In Kooperation mit:
© Lars Kroupa
Lehren & Lernen<br />
Schule der Ästhetik<br />
„VM LC“ im Bildungszentrum Neustadt Glewe<br />
Schule der Ästhetik<br />
Kunststoffverblendung mit dem Vita VM-<br />
Konzept war <strong>das</strong> Thema e<strong>in</strong><strong>es</strong> Kurs<strong>es</strong> <strong>in</strong><br />
Neustadt Glewe. Die Vita Zahnfabrik hatte<br />
dazu <strong>in</strong> <strong>das</strong> ibu Institut e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>.<br />
Das zweitägige Sem<strong>in</strong>ar fand im<br />
Rahmen der Meisterschule statt.<br />
Neben <strong>den</strong> angehen<strong>den</strong> Meistern waren<br />
fünf weitere Zahntechniker angereist,<br />
um ihr Wissen <strong>in</strong> punkto Wirtschaftlichkeit,<br />
vor allem aber <strong>in</strong> Sachen<br />
Ästhetik zu erweitern.<br />
Der Kursleiter, Ztm. Thomas G<strong>aus</strong>mann,<br />
langjähriger Labor<strong>in</strong>haber <strong>in</strong> Münster<br />
und seit geraumer Zeit Leiter d<strong>es</strong> technischen<br />
Servic<strong>es</strong> der Firma Vita, brachte<br />
nicht nur <strong>das</strong> Know-how se<strong>in</strong><strong>es</strong> Arbeitgebers<br />
mit, sondern auch se<strong>in</strong>e<br />
ganz persönlichen Erfahrungen bei<br />
Kunststoffverblendungen. <strong>So</strong> wurde die<br />
wirtschaftliche Schichtung als erst<strong>es</strong> <strong>in</strong><br />
Angriff genommen – und zwar <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
unterschiedlichsten Farbtönen und mit<br />
der ganz <strong>in</strong>dividuellen Note der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Techniker. Nach Diskussionsrun<strong>den</strong><br />
beim Vergleich der Ergebnisse begann<br />
der <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>santere Teil d<strong>es</strong> Kurs<strong>es</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e Frontzahngarnitur zu <strong>in</strong>dividualisieren<br />
war für ke<strong>in</strong>en der Teilnehmer etwas<br />
Alltäglich<strong>es</strong>. Neugierig wurde mit<br />
<strong>den</strong> Materialien „herumg<strong>es</strong>pielt“ und<br />
<strong>aus</strong>probiert, was all<strong>es</strong> möglich wäre.<br />
Am zweiten Tag stand die <strong>in</strong>dividuelle<br />
Schichtung auf dem Programm. Hierbei<br />
setzte sich jeder Teilnehmer se<strong>in</strong> eigen<strong>es</strong><br />
Ziel, <strong>den</strong> Zahn entsprechend e<strong>in</strong>em<br />
natürlichen Vorbild herzustellen. Und<br />
hierbei war wieder e<strong>in</strong>mal deutlich,<br />
<strong>das</strong>s Zahntechnik eben ke<strong>in</strong>e Ware von<br />
der Stange ist, sondern sehr speziell<br />
und <strong>in</strong>dividuell.<br />
D<strong>es</strong>halb ist <strong>es</strong> seit 20 Jahren die Aufgabe<br />
von ibu, Zahntechniker und Zahntechniker<strong>in</strong>nen<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Umschulung<br />
<strong>aus</strong>zubil<strong>den</strong>. Mitte Oktober<br />
fiel der Startschuss für die nächste Umschulklasse.<br />
Doch nicht nur die Ausbildung<br />
ist e<strong>in</strong> Thema, sondern auch die<br />
Fortbildung bereits <strong>aus</strong>gebildeter Zahntechniker<br />
und Zahntechniker<strong>in</strong>nen. Am<br />
19. April 2013 beg<strong>in</strong>nt die neue Meisterklasse,<br />
MZT 14, als Teilzeitkurs. Fortbildungswillige<br />
können sich unter<br />
www.ibu-europe.de <strong>in</strong>formieren.<br />
Dank der guten Zusammenarbeit mit<br />
Vita genossen die Teilnehmer e<strong>in</strong> toll<strong>es</strong><br />
Ambiente. Alle fan<strong>den</strong> <strong>es</strong> schön, dem<br />
Alltag e<strong>in</strong>mal zu entfliehen und wieder<br />
ganz und gar Zahnkünstler zu se<strong>in</strong>. Jeder<br />
nahm neue Erkenntnisse mit nach<br />
H<strong>aus</strong>e. E<strong>in</strong> b<strong>es</strong>onderer Dank gilt Thomas<br />
G<strong>aus</strong>mann, der immer gut gelaunt<br />
und geduldig auf jede Fragen e<strong>in</strong>e passende<br />
Antwort hatte. Die Zahntechniker-Welt<br />
ist kle<strong>in</strong> und vielleicht sieht<br />
man sich ja bei dem e<strong>in</strong>en oder anderen<br />
Kurs wieder!<br />
n<br />
Marlen Gröppler<br />
BLACK<br />
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SINTERN<br />
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UND SERVICE: Legierungen<br />
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FLUSSFISCH<br />
1334 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
„Dentaltechnologen“ im Profil<br />
Lehren & Lernen<br />
Stu<strong>den</strong>ten <strong>aus</strong> Osnabrück stellen sich vor<br />
„Dentaltechnologen“<br />
im Profil<br />
Längst ist e<strong>in</strong> neu<strong>es</strong> Zeitalter <strong>in</strong> der Zahntechnik angebrochen, und wie<br />
jeder Umbruch birgt auch di<strong>es</strong>er moderne Aufgabenfelder. Die angehen<strong>den</strong><br />
Dentaltechnologen erkennen <strong>den</strong> Wandel und ergreifen die<br />
Chance zur akademischen Weiterbildung <strong>in</strong> Osnabrück. In der Juli-<br />
Ausgabe <strong>unsere</strong>r Zeitschrift berichten e<strong>in</strong>ige von ihnen über Inhalte<br />
d<strong>es</strong> Studiengangs (Seite 884 f.). Wer s<strong>in</strong>d die jungen Leute, was treibt<br />
sie an, welche Zukunftsvorstellungen haben sie? In di<strong>es</strong>er und <strong>den</strong><br />
nächsten Ausgaben stellen sich e<strong>in</strong>ige Osnabrücker vor. Eva Kolb<br />
und Vera Büscher machen <strong>den</strong> Anfang.<br />
Vera Büscher<br />
Ausbildungsabschluss 2010<br />
Bachelor Dentaltechnologie 2010<br />
Bachelor of Science 2013<br />
Wert. Dort lernten wir – über<br />
grundlegende Kenntnisse der<br />
Zahntechnik h<strong>in</strong><strong>aus</strong> – Arbeitsschritte<br />
und Planungen, welche<br />
die Zukunft mitbegrün<strong>den</strong>.<br />
Warum haben Sie <strong>den</strong> Weg zum<br />
Studium gewählt?<br />
Me<strong>in</strong> Inter<strong>es</strong>se gilt sowohl der<br />
Technik als auch der Forschung<br />
und Entwicklung. Mit dem Studium<br />
habe ich die Chance, mich<br />
umfassend weiterzubil<strong>den</strong>, und<br />
<strong>es</strong> öffnen sich mir mehrere Berufsmöglichkeiten.<br />
Hier bekomme<br />
ich direkt E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong><br />
die zukünftige Zahntechnik –<br />
theoretisch und praktisch.<br />
Was hat Ihnen am b<strong>es</strong>ten im<br />
Studium gefallen?<br />
Auf <strong>den</strong> umfangreichen Praxisunterricht<br />
legte ich b<strong>es</strong>onderen<br />
Welche Berufs<strong>aus</strong>sichten wur<strong>den</strong><br />
Ihnen eröffnet?<br />
Gute Perspektiven bietet <strong>das</strong><br />
weite Feld der Forschung und<br />
Entwicklung von zahntechnischen<br />
Werkstoffen.<br />
Wo sehen Sie die Zukunft der<br />
Zahntechnik?<br />
Masch<strong>in</strong>ell herg<strong>es</strong>tellter Zahnersatz<br />
wird <strong>in</strong> Zukunft selbstverständlich<br />
se<strong>in</strong>. Das wiederum<br />
macht qualitativ hochwertige<br />
R<strong>es</strong>taurationen für je<strong>den</strong><br />
bezahlbar.<br />
Welche Berufsperspektiven<br />
wür<strong>den</strong> Sie reizen?<br />
Die Bereiche CAD/CAM und Keramik<br />
f<strong>in</strong>de ich spannend.<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1335
Lehren & Lernen<br />
„Dentaltechnologen“ im Profil<br />
Eva Kolb<br />
Ausbildungsabschluss 2005<br />
Bachelor Dentaltechnologie 2006<br />
Bachelor of Science 2009<br />
Master Dentaltechnologie 2010<br />
Master of Science 2012<br />
Warum haben Sie <strong>den</strong> Weg zum Studium<br />
gewählt?<br />
Nach me<strong>in</strong>er Ausbildung und dem Auslaufen<br />
me<strong>in</strong><strong>es</strong> befristeten Arbeitsvertrags,<br />
stellte ich mir die Frage: Neuer<br />
Laborarbeitsplatz oder Neuorientierung?<br />
Kollegen hatten mir von dem Studiengang<br />
„Dentaltechnologie“ <strong>in</strong> Osnabrück<br />
erzählt und me<strong>in</strong>e Neugier geweckt.<br />
<strong>So</strong> b<strong>es</strong>chloss ich vom Beruf zurück<br />
auf die Schulbank zu wechseln.<br />
Obwohl mir die Umstellung anfangs<br />
nicht leicht fiel – neue Stadt, neue Leute,<br />
weniger Geld – habe ich mich gut g<strong>es</strong>chlagen<br />
und schließlich sogar für <strong>den</strong><br />
weiterführen<strong>den</strong> Masterstudiengang<br />
entschie<strong>den</strong>. Di<strong>es</strong>en Herbst werde ich<br />
hoffentlich me<strong>in</strong>e Urkunde zum „Master<br />
of Science“ <strong>in</strong> <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> halten.<br />
Was hat Ihnen am b<strong>es</strong>ten im Studium<br />
gefallen?<br />
Mich <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert b<strong>es</strong>onders <strong>das</strong> wissenschaftliche<br />
Arbeiten, die Entwicklung<br />
und Umsetzung von Forschungsideen.<br />
Auf <strong>den</strong> Praxisbezug wird großen Wert<br />
gelegt: Neben der klassischen Vorl<strong>es</strong>ung<br />
f<strong>in</strong>det sich häufig die Laborarbeit auf<br />
dem Stun<strong>den</strong>plan. Meistens <strong>in</strong> Form von<br />
Projekten, die selbstständig geplant und<br />
im Team bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Sem<strong>es</strong>terjahrgänge s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong> und<br />
<strong>es</strong> herrscht ke<strong>in</strong>e anonyme Atmosphäre<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Vorl<strong>es</strong>ungssälen oder auf dem Korridor.<br />
Die Dozenten s<strong>in</strong>d zugänglich und<br />
offen für Fragen – auch mal zwischen Tür<br />
und Angel.<br />
Neben dem Studium hatte ich die Möglichkeit,<br />
als Hilfskraft im Labor für Polymerchemie<br />
zu arbeiten und als Tutor<strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>e Stu<strong>den</strong>tenkasse aufzub<strong>es</strong>sern.<br />
Im Masterstudiengang schlägt <strong>das</strong> „Flexi-Master-Modell“<br />
zwei Fliegen mit e<strong>in</strong>er<br />
Klappe: Neben dem Studium kann man<br />
halbtags an der Hochschule an <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>santen<br />
Forschungsarbeiten mitwirken<br />
und gleichzeitig e<strong>in</strong>en Beitrag zur Studienf<strong>in</strong>anzierung<br />
leisten.<br />
Als Glücksgriff für Praktika und Abschlussarbeiten<br />
erweist sich der gute<br />
Kontakt der Hochschule zu Forschung<br />
und Industrie. Me<strong>in</strong>e Masterarbeit f<strong>in</strong>det<br />
beispielsweise am Fraunhofer-Institut für<br />
Silicatforschung ISC <strong>in</strong> Würzburg statt.<br />
Welche Berufs<strong>aus</strong>sichten wur<strong>den</strong> Ihnen<br />
eröffnet?<br />
In der Industrie oder bei Forschungs<strong>in</strong>stituten<br />
eröffnen sich mit di<strong>es</strong>er Ausbildung<br />
viele Karrierewege – von der<br />
Forschung und Entwicklung bis zu Managementaufgaben.<br />
Wo sehen Sie die Zukunft der Zahntechnik?<br />
Die Zukunft der Zahntechnik liegt für<br />
mich e<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong> digitalen Technologien.<br />
Die Patientenversorgung über<br />
Scan- und CAD/CAM-Techniken wird alltäglich<br />
wer<strong>den</strong>, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er schnellen,<br />
e<strong>in</strong>fachen, kostengünstigen und reproduzierbaren<br />
Versorgung.<br />
Das Berufsbild wird sich deutlich wandeln.<br />
Welche Berufsperspektive würde Sie<br />
reizen?<br />
Am liebsten möchte ich <strong>in</strong> die Forschung<br />
und Entwicklung <strong><strong>den</strong>tal</strong>er Materialien<br />
e<strong>in</strong>steigen.<br />
Die direkte Arbeit an und mit Werkstoffen<br />
hat mir schon während d<strong>es</strong> Studiums<br />
am b<strong>es</strong>ten gefallen. Dabei habe<br />
ich mich <strong>in</strong>tensiv mit <strong><strong>den</strong>tal</strong>en Kompositen<br />
befasst, aber auch <strong>das</strong> Themengebiet<br />
„Vollkeramik“ <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert mich.<br />
Fotolia © FO8DE8<br />
1336 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
„Be Europe“<br />
Lehren & Lernen<br />
Praktika für junge Handwerker <strong>in</strong> England und Irland<br />
„Be Europe“<br />
Baumeister Ing. Engelbert Hosner, EUR ING. ... www.bauwissen.at/pixelio.de<br />
Wie geht Handwerk <strong>in</strong><br />
England? Oder <strong>in</strong> Irland?<br />
Noch nie war <strong>es</strong><br />
für Auszubil<strong>den</strong>de so e<strong>in</strong>fach,<br />
über <strong>den</strong> eigenen Tellerrand h<strong>in</strong><strong>aus</strong>zuschauen.<br />
„Be Europe“,<br />
<strong>das</strong> Teilprojekt d<strong>es</strong> Aust<strong>aus</strong>chprogramms<br />
„Go.for.europe“,<br />
vermittelt 30 jungen Handwerkern<br />
e<strong>in</strong>en Praktikumsplatz.<br />
Aus welchem Handwerksberuf<br />
der Auszubil<strong>den</strong>de kommt,<br />
spielt ke<strong>in</strong>e Rolle. „Zwei D<strong>in</strong>ge<br />
sollten die jungen Leute allerd<strong>in</strong>gs<br />
mitbr<strong>in</strong>gen: Engagement<br />
und Neugierde auf Neu<strong>es</strong>“,<br />
me<strong>in</strong>t Franziska Panter, Projektleiter<strong>in</strong><br />
beim Ba<strong>den</strong>-Württembergischen<br />
Handwerkstag<br />
(BWHT), der <strong>in</strong>nerhalb di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Projekt<strong>es</strong> auf die Vermittlung<br />
von Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> <strong>aus</strong> Handwerksbetrieben<br />
<strong>in</strong> <strong>das</strong> europäische<br />
Ausland spezialisiert ist.<br />
Das vierwöchige Praktikum wird<br />
als B<strong>es</strong>tandteil der Ausbildung<br />
anerkannt und von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>wöchigen<br />
Sprachkurs begleitet.<br />
Alle Teilnehmer erhalten im Anschluss<br />
<strong>den</strong> Europass Mobilität,<br />
der die erworbenen fachlichen,<br />
sprachlichen und <strong>in</strong>terkulturellen<br />
Kompetenzen b<strong>es</strong>tätigt. Das<br />
Team von „Be Europe“ beim<br />
Handwerkstag übernimmt die<br />
komplette Organisation von der<br />
Unterkunft bis zum Flughafentransfer.<br />
E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Eigenbeteiligung<br />
von rund 550 Euro<br />
deckt alle Fixkosten ab, da die<br />
Praktika durch <strong>das</strong> Programm<br />
Leonardo da V<strong>in</strong>ci gefördert wer<strong>den</strong>.<br />
Die Teilnahme an e<strong>in</strong>em<br />
zweitägigen Vorbereitungssem<strong>in</strong>ar<br />
ist Vor<strong>aus</strong>setzung.<br />
Die neuen Term<strong>in</strong>e für <strong>das</strong> Frühjahr<br />
2013 stehen schon f<strong>es</strong>t:<br />
n Torquay (England I)<br />
07.04.2013 bis 04.05.2013<br />
n Birm<strong>in</strong>gham (England II)<br />
17.03.2013 bis 13.04.2013<br />
n Cork (Irland) 21.04.2013 bis<br />
19.05.2013<br />
n Dubl<strong>in</strong> (Irland) 21.04.2013<br />
bis 19.05.2013<br />
Bewerbungen für die Praktika<br />
können bis 9. Januar e<strong>in</strong>gereicht<br />
wer<strong>den</strong>. Ansprechpartner<strong>in</strong> für<br />
<strong>das</strong> Programm Be Europe ist<br />
Franziska Panter, Telefon (07 11)<br />
26 37 09-162, E-Mail fpanter@handwerk-bw.de.<br />
Nähere<br />
Infos gibt <strong>es</strong> unter www.goforeurope.de.<br />
Go.for.europe ist e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt<br />
der ba<strong>den</strong>-württembergischen<br />
Wirtschaft – d<strong>es</strong><br />
Ba<strong>den</strong>-Württembergischen<br />
Handwerkstag e.V., d<strong>es</strong> Ba<strong>den</strong>-<br />
Württembergischen Industrieund<br />
Handelskammertag e.V.<br />
und d<strong>es</strong> Verbands der Metallund<br />
Elektro<strong>in</strong>dustrie Südw<strong>es</strong>tmetall<br />
e.V. Das Projekt wird unterstützt<br />
durch <strong>das</strong> M<strong>in</strong>isterium<br />
für F<strong>in</strong>anzen und Wirtschaft<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg <strong>aus</strong> Mitteln<br />
d<strong>es</strong> Europäischen <strong>So</strong>zialfonds.<br />
n<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1337
Interview<br />
Wichtiger Begleiter im Laboralltag<br />
Dental-Mikroskopie: Industrie und Labor entwickeln geme<strong>in</strong>sam<br />
Wichtiger Begleiter<br />
im Laboralltag<br />
Vor zwei Jahren haben sich<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik, Inhaber<br />
von Ja<strong>den</strong>t, und Wolfgang<br />
Weisser von der dl-<br />
Redaktion, im Biergarten<br />
getroffen. Beide Herren<br />
arbeiteten früher bei Carl<br />
Zeiss und hatten sofort e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam<strong>es</strong> Thema.<br />
Daraufh<strong>in</strong> entstand <strong>in</strong> Aalen<br />
e<strong>in</strong>e Kooperation mit sichtbarem<br />
Ergebnis: Der<br />
Bereich Labor-Mikroskope<br />
wurde <strong>aus</strong>gebaut. Wir unterhielten<br />
uns mit Kl<strong>aus</strong>-<br />
Jürgen Janik darüber, wie<br />
all<strong>es</strong> begann und welche<br />
Pläne er für die Zukunft<br />
hegt.<br />
dl: Wann hatten Sie erstmals Kontakt<br />
zur Dentalbranche?<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik: Das war bereits<br />
1987. Als Junior Produktmanager hat<br />
mich me<strong>in</strong> damaliger Chef zur IDS nach<br />
Köln beordert, um e<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> zu unterstützen.<br />
Zeiss hatte damals e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Ausstellungsstand mit e<strong>in</strong>em<br />
Stereotechnoskop und verschie<strong>den</strong>en<br />
Lupenbrillen mit Kaltlicht-Beleuchtungssystemen.<br />
Die Nachfrage nach Lupenbrillen<br />
war enorm. Ständig führten<br />
wir Beratungs- und Verkaufsg<strong>es</strong>präche.<br />
Seit di<strong>es</strong>er Zeit blieb ich der Branche<br />
verbun<strong>den</strong> und ich plante, e<strong>in</strong><strong>es</strong> Tag<strong>es</strong><br />
e<strong>in</strong>e Produktpalette vorzustellen, die<br />
<strong>den</strong> Anforderungen der Labors gerecht<br />
würde. Der Zufall brachte mich vor rund<br />
zwei Jahren über e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />
Bekannten mit Wolfgang Weisser zusammen,<br />
der auch <strong>in</strong> Aalen lebt. Schnell<br />
starteten wir e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Probephase,<br />
<strong>in</strong> welcher wir geme<strong>in</strong>sam verschie<strong>den</strong>e<br />
Mikroskope, Trägersysteme<br />
und Beleuchtungssysteme <strong>in</strong> Wolfgang<br />
Weissers Labor, der GÄF-Zahntechnik,<br />
t<strong>es</strong>teten. Aufgrund di<strong>es</strong>er Erfahrungen<br />
haben wir e<strong>in</strong>e komplette Produktpalette<br />
von A bis Z aufgebaut.<br />
dl: Wie sieht für Sie <strong>das</strong> ideale Dentaltechnoskop<br />
<strong>aus</strong>?<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik: Viele der bisherigen<br />
Dentaltechnoskope s<strong>in</strong>d unflexible<br />
„Galgensysteme“ und der Zahntechniker<br />
muss sich <strong>in</strong> Bezug auf Ergonomie<br />
und Arbeitsabstand <strong>den</strong> b<strong>es</strong>tehen<strong>den</strong><br />
Systemen anpassen. Das war unser erster<br />
Schwerpunkt, auf <strong>den</strong> wir uns konzentrierten.<br />
Unsere Systeme lassen sich über Federarme<br />
positionieren. Damit ist der<br />
E<strong>in</strong>blickw<strong>in</strong>kel zur optischen Achse<br />
nicht starr, sondern er wird über<br />
Schwenktuben oder W<strong>in</strong>kelstücke <strong>den</strong><br />
ergonomischen Anforderungen <strong>in</strong> der<br />
Dentaltechnik <strong>in</strong> höchstem Maße gerecht.<br />
In Verb<strong>in</strong>dung mit unterschiedlichen<br />
Brennweiten der Technoskope<br />
kann nun jed<strong>es</strong> System perfekt an die<br />
Vorgaben d<strong>es</strong> Zahntechnikers angepasst<br />
wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> Optimum an Ergonomie<br />
und „Arbeitsfreude“ ist somit gewährleistet.<br />
Last but not least haben wir uns auch<br />
Gedanken zu <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten Beleuchtungssystemen<br />
gemacht. Viele<br />
der Dentaltechnoskope verfügen über<br />
schwache Halogenlampen-Beleuchtungen,<br />
die entweder im Technoskop<br />
<strong>in</strong>tegriert oder über Schwanenhals-<br />
Lichtleiter seitlich zugeführt wer<strong>den</strong>.<br />
D<strong>es</strong>sen e<strong>in</strong>ge<strong>den</strong>k bieten wir nun von<br />
kle<strong>in</strong>en XENO-Beleuchtungen über LED-<br />
Beleuchtungen, mit koaxialer oder<br />
Schrägbeleuchtung, ideale Beleuchtungssysteme<br />
an. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Halogen-Beleuchtungen<br />
ist der große Vorteil der neuen XENOoder<br />
LED-Beleuchtung <strong>das</strong> kurzwelligere,<br />
tag<strong>es</strong>lichtähnliche Lichtspektrum.<br />
<strong>So</strong> wer<strong>den</strong> fe<strong>in</strong>ere Strukturen noch b<strong>es</strong>ser<br />
erkennbar und darstellbar.<br />
Bei <strong>den</strong> Stemi-Varianten bieten wir sogar<br />
die Möglichkeit an, die Beleuchtungsrichtung<br />
zu wechseln, so <strong>das</strong>s<br />
man sich mit der Hand oder dem Instrument/Bohrer<br />
ke<strong>in</strong>en Schatten wirft.<br />
dl: Welche Bedeutung hat für Sie die<br />
Vergrößerung und Beleuchtung <strong>in</strong> der<br />
Zahntechnik?<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik: Überall, wo hohe<br />
Qualität und Genauigkeit gefordert<br />
s<strong>in</strong>d, kommt man an Hilfsmitteln zur<br />
Vergrößerung, wie Lupenbrille oder Mikroskop,<br />
nicht mehr vorbei. Bei <strong>den</strong><br />
Dentaltechnoskopen kann man zwischen<br />
Vergrößerungen von zweifach bis<br />
30-fach und mehr wählen. Wenn di<strong>es</strong>e<br />
Vergrößerung dann noch mit der idealen<br />
Beleuchtungsquelle komb<strong>in</strong>iert<br />
wird, bleibt ke<strong>in</strong> Defekt mehr im Verborgenen.<br />
1338 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Wichtiger Begleiter im Laboralltag<br />
Interview<br />
dl: Sehen Sie <strong>das</strong> Dentaltechnoskop<br />
als zukünftig<strong>es</strong> Übertragungsmedium?<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik: Wie <strong>in</strong> der<br />
Zahnmediz<strong>in</strong> wird die Dokumentation<br />
der Ergebnisse auch<br />
für die Zahntechnik e<strong>in</strong>e immer<br />
größere Bedeutung gew<strong>in</strong>nen:<br />
Ob sie zur Onl<strong>in</strong>e-Diskussion<br />
mit dem Zahnarzt oder dem Patienten<br />
dient, zum Aust<strong>aus</strong>ch<br />
von Daten mit Kooperations<strong>labor</strong>s<br />
oder bis h<strong>in</strong> zur Qualitätsabsicherung<br />
bzw. dem Qualitätsnachweis<br />
der eigenen<br />
Arbeit gegenüber nicht gerechtfertigten<br />
Nachforderungen<br />
seitens der Patienten oder Zahnärzte.<br />
Dazu können leistungsfähige<br />
Mikrochips oder Kamerasysteme<br />
über vorhan<strong>den</strong>e<br />
Schnittstellen e<strong>in</strong>fach an <strong>das</strong><br />
Dentaltechnoskop adaptiert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
e Das Ambiente lässt <strong>es</strong> vermuten:<br />
Im G<strong>es</strong>präch zwischen<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik, l<strong>in</strong>ks, und<br />
Wolfgang Weisser geht <strong>es</strong> um<br />
Dentalmikroskope<br />
dl: Wie profitieren <strong>unsere</strong> L<strong>es</strong>er<br />
von Ihrem Wissen?<br />
Kl<strong>aus</strong>-Jürgen Janik: Erst die optimale<br />
Komb<strong>in</strong>ation <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />
Merkmalen Vergrößerung, Beleuchtung<br />
und Ergonomie<br />
macht <strong>das</strong> Dentaltechnoskop<br />
zum perfekten Arbeitsgerät. Die<br />
große Erfahrung, die wir <strong>in</strong> vielen<br />
Jahren der engen Zusammenarbeit<br />
mit Zahnmediz<strong>in</strong>ern<br />
und Zahntechnikern gewannen,<br />
ist <strong>in</strong> die Entwicklung der Systemreihe<br />
„Dentaltechnoskope“<br />
e<strong>in</strong>geflossen. E<strong>in</strong> Umgang mit<br />
di<strong>es</strong>er Technologie bedeutet <strong>in</strong><br />
jedem Fall Arbeiten mit höchstmöglicher<br />
Präzision – und <strong>das</strong><br />
unter ergonomisch perfekten<br />
Bed<strong>in</strong>gungen. <strong>So</strong> wer<strong>den</strong> körperliche<br />
Fehlhaltungen und damit<br />
e<strong>in</strong>hergehende Langzeitschä<strong>den</strong><br />
mit Dauerschmerzen<br />
im Bewegungs- und Stützapparat<br />
vermie<strong>den</strong>.<br />
n<br />
i www.ja<strong>den</strong>t.de<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1339
Interview<br />
Klarmachen zum Anlegen: Passgenaue Stege<br />
Ztm. Alexander Drechsel über externe Fräsarbeiten mit ISUS by Compartis<br />
Klarmachen zum Anlegen:<br />
Passgenaue Stege<br />
Als e<strong>in</strong>er der Ersten nutzte Ztm. Alexander Drechsel <strong>das</strong> Angebot<br />
von DeguDent, mit ISUS by Compartis <strong>in</strong>dustrielle Frästechno -<br />
logie zu nutzen. Hier berichtet er über se<strong>in</strong>e Erfahrungen mit<br />
externen Fräsarbeiten für steggelagerte Proth<strong>es</strong>en und mit <strong>den</strong><br />
Neuerungen <strong>in</strong> der ISUS-Dienstleistungspalette.<br />
„<br />
dl: Welche Bedeutung hat ISUS by<br />
Compartis heute für Ihr Labor?<br />
Alexander Drechsel: Wir nutzen <strong>das</strong><br />
Serviceangebot bereits seit 2009, also<br />
von Anfang an, und s<strong>in</strong>d seitdem vollauf<br />
zufrie<strong>den</strong>. Speziell durch <strong>das</strong> 2-<strong>in</strong>-1-<br />
Verfahren, mit dem jetzt zusätzlich Stegüberwürfe<br />
herg<strong>es</strong>tellt wer<strong>den</strong> können,<br />
hat für uns der Nutzen di<strong>es</strong>er Dienstleistung<br />
aber nochmals zugenommen.<br />
Das große Indikationsspektrum sowie<br />
die problemlose<br />
Umsetzbarkeit<br />
der Methode haben<br />
dazu geführt,<br />
<strong>das</strong>s wir heute e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl an Fäl-<br />
“<br />
len mit ISUS by<br />
Compartis lösen<br />
können. Die Auftragslage für die externen<br />
Fräsarbeiten ist so gut, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong>e<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong> alle<strong>in</strong> durch die Arbeit mit<br />
ISUS by Compartis <strong>aus</strong>gelastet ist.<br />
Der Werkstoff behält se<strong>in</strong>e<br />
ursprüngliche Qualität und wird<br />
passgenau nach <strong>unsere</strong>n<br />
Wünschen verarbeitet<br />
dl: Was ist <strong>den</strong>n <strong>das</strong> B<strong>es</strong>ondere am 2-<strong>in</strong>-<br />
1-Verfahren?<br />
Alexander Drechsel: Mit Hilfe di<strong>es</strong>er<br />
Technik erhalten wir sowohl Stege als<br />
auch Suprastrukturen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustriell gefräster<br />
Qualität – und <strong>das</strong> auf Grundlage<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> e<strong>in</strong>zigen Datensatz<strong>es</strong>. Dadurch<br />
entfallen zeit- und materialaufwendige<br />
Herstellungsschritte, die <strong>ohne</strong>h<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e<br />
derartig reproduzierbaren Ergebnisse<br />
liefern könnten. Speziell für<br />
<strong>unsere</strong>n Werkstoff der Wahl, Titan, aber<br />
auch für Kobalt-Chrom ist <strong>das</strong> externe<br />
Fräsen e<strong>in</strong>fach die b<strong>es</strong>sere Alternative.<br />
e Ztm. Alexander Drechsel betreibt<br />
e<strong>in</strong>en zahntechnischen Betrieb im bayeri<br />
schen Passau<br />
dl: In welchen Fällen bietet sich di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Verfahren an? Wie haben Sie derartige<br />
Aufgaben vor ISUS by Compartis gelöst?<br />
Alexander Drechsel: Das 2-<strong>in</strong>1-Verfahren<br />
bietet sich immer dann an, wenn e<strong>in</strong>e<br />
implantatprothetische Versorgung<br />
umg<strong>es</strong>etzt wer<strong>den</strong> soll, die e<strong>in</strong>en Steg<br />
und e<strong>in</strong>en dazu passen<strong>den</strong> Überwurf<br />
vorsieht. Also genau jene Arbeiten, bei<br />
<strong>den</strong>en wir früher mit Galvanotechnik<br />
und Modellgussverfahren gearbeitet<br />
haben.<br />
dl: Können Sie <strong>aus</strong> Sicht d<strong>es</strong> Zahntechnikers<br />
erläutern, wor<strong>in</strong> genau die<br />
Unterschiede bzw. die Vorteile der externen<br />
Fertigung gegenüber dem klassischen<br />
Gussverfahren zu sehen s<strong>in</strong>d?<br />
Alexander Drechsel: B<strong>es</strong>onders <strong>das</strong><br />
Gießen weitspanniger Suprastrukturen<br />
birgt e<strong>in</strong>ige Risiken: An erster Stelle<br />
steht mit Sicherheit die mangelnde Prä-<br />
1340 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klarmachen zum Anlegen: Passgenaue Stege<br />
Interview<br />
zision, unter der später die Passung<br />
merklich lei<strong>den</strong> kann. Darüber h<strong>in</strong><strong>aus</strong><br />
b<strong>es</strong>teht beim Guss die erhöhte Gefahr,<br />
<strong>das</strong>s Lunker oder E<strong>in</strong>schlüsse die Materialqualität<br />
bee<strong>in</strong>trächtigen. Bei Titan<br />
kommt noch e<strong>in</strong>e logistische Schwierigkeit<br />
h<strong>in</strong>zu, da <strong>es</strong> sich nur unter<br />
Schutzatmosphäre gießen lässt. Beim<br />
Fräsen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d derartige Probleme<br />
nicht zu beobachten. Der Werkstoff<br />
behält se<strong>in</strong>e ursprüngliche Qualität<br />
und wird passgenau nach <strong>unsere</strong>n<br />
Wünschen verarbeitet.<br />
dl: Inwiefern kann <strong>das</strong> Labor bei externen<br />
Fräsarbeiten noch E<strong>in</strong>fluss auf <strong>das</strong><br />
Endergebnis nehmen?<br />
Alexander Drechsel: Das Fräsen kann<br />
nur auf Basis <strong>unsere</strong>r Vorgaben erfolgen.<br />
Daher fertigen wir im Labor wie gewohnt<br />
<strong>das</strong> Meistermodell mit <strong>den</strong> Laboranalogen<br />
sowie die Wachsaufstellung<br />
an und lassen all<strong>es</strong> per Kurier<br />
abholen. Im ISUS by Compartis-Planungscenter<br />
wird <strong>es</strong> dann e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>cannt<br />
und als Grundlage für die Entwürfe der<br />
Stege und Brückengerüste verwendet.<br />
Die virtuellen Konstruktionsvorschläge<br />
erhalten wir dann – zusammen mit e<strong>in</strong>em<br />
Viewer, mit d<strong>es</strong>sen Hilfe man die<br />
3D-Modelle von allen Seiten betrachten<br />
kann – per E-Mail. Dabei<br />
„<br />
können alle<br />
Teile e<strong>in</strong>zeln oder<br />
<strong>in</strong> der Zusammenschau<br />
ang<strong>es</strong>ehen<br />
und beliebig gedreht<br />
wer<strong>den</strong>. Eventuelle<br />
Änderungswünsche<br />
können wir <strong>in</strong> Absprache<br />
mit dem Planungscenter<br />
e<strong>in</strong>fach umsetzen. Erst<br />
nach <strong>unsere</strong>r Freigabe beg<strong>in</strong>nt <strong>das</strong><br />
ISUS by Compartis-Team mit dem Fräsen<br />
und wenige Tage später treffen<br />
Steg und Suprastruktur gleichzeitig bei<br />
uns im Labor e<strong>in</strong>. Die ästhetische Vervollkommnung<br />
im Anschluss bleibt wie<br />
bisher <strong>in</strong> <strong>unsere</strong>r Hand, schließlich ist<br />
Die günstige <strong>in</strong>dustrielle<br />
Fertigung von Stegen und<br />
Suprastrukturen hat e<strong>in</strong>e neue<br />
Klientel erschlossen<br />
“<br />
1 2<br />
g<strong>es</strong>ichtsscan<br />
<strong>in</strong>traoral-/modellscan<br />
Der schnellste und zuverlässigste Weg<br />
zur hochästhetischen Zahnversorgung<br />
durch vollständige Digitalisierung:<br />
4<br />
f<strong>in</strong>alisierung<br />
d<strong>es</strong>ign<br />
3<br />
www.priti<strong>den</strong>ta.com
Interview<br />
Klarmachen zum Anlegen: Passgenaue Stege<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
Abb. 5<br />
Abb. 6<br />
Fotos: Drechsel/DeguDent<br />
e Abb. 1 Fertige Proth<strong>es</strong>e<br />
mit lateraler Verschraubung<br />
e Abb. 2 Der gefräste Steg<br />
auf dem Modell <strong>in</strong>klusive<br />
Zahnfleischmaske<br />
e Abb. 3 Passgenau auf<br />
dem Steg sitzende<br />
Suprastruktur von lateral<br />
e Abb. 4 Zwischen<br />
Implantaten und Steg ist<br />
ke<strong>in</strong> Spalt vorhan<strong>den</strong>: e<strong>in</strong><br />
passgenauer Sitz<br />
e Abb. 5 Fertige Proth<strong>es</strong>e<br />
von palat<strong>in</strong>al<br />
e Abb. 6 Steg und Supra -<br />
struktur <strong>in</strong> der 3D-Viewer-<br />
Ansicht<br />
<strong>das</strong> der Teil der Arbeit, mit dem wir direkt<br />
beim Patienten punkten können.<br />
dl: Womit kann <strong>den</strong>n <strong>das</strong> 2-<strong>in</strong>1-Verfahren<br />
beim Patienten punkten? Welche<br />
Vorteile führen Sie <strong>in</strong>s Feld, um ihn davon<br />
zu überzeugen?<br />
Alexander Drechsel: Zunächst wäre da<br />
die optimale Passung von Steg und Suprakonstruktion,<br />
die dem Patienten e<strong>in</strong>en<br />
b<strong>es</strong>onderen Tragekomfort bietet<br />
und zudem e<strong>in</strong>e lange Haltbarkeit der<br />
Implantate gewährleistet. Denn <strong>ohne</strong><br />
e<strong>in</strong>en spannungsfreien Sitz d<strong>es</strong> Steg<strong>es</strong><br />
s<strong>in</strong>d die Implantate Zug- und Druckbelastungen<br />
<strong>aus</strong>g<strong>es</strong>etzt, die früher oder<br />
später zum Implantatverlust führen<br />
können. Darüber h<strong>in</strong><strong>aus</strong> profitiert der<br />
Patient auch von der Materialreduktion<br />
auf nur e<strong>in</strong>en Werkstoff. Im Gegensatz<br />
zur unerwünschten Materialvielfalt,<br />
die e<strong>in</strong> erhöht<strong>es</strong> Allergierisiko mit<br />
sich br<strong>in</strong>gt, ist die e<strong>in</strong>heitliche Verwendung<br />
von Titan e<strong>in</strong> Plus <strong>in</strong> Sachen Biokompatibilität.<br />
Außerdem haben wir <strong>es</strong><br />
dabei mit e<strong>in</strong>em sehr leichten Werkstoff<br />
zu tun, was wiederum <strong>den</strong> Tragekomfort<br />
erhöht. Für viele Patienten spielen<br />
aber auch Zeit- und Kostenfaktoren e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle. Da der Herstellungsproz<strong>es</strong>s<br />
so gut planbar ist und wir<br />
Stege und Suprakonstruktionen gleichzeitig<br />
erhalten, können wir dem Patienten<br />
e<strong>in</strong>e schnelle und term<strong>in</strong>gerechte<br />
Versorgung anbieten. In f<strong>in</strong>anzieller<br />
H<strong>in</strong>sicht ist di<strong>es</strong>er Weg alle<strong>in</strong><br />
schon d<strong>es</strong>halb attraktiv, weil weder<br />
Abutments noch weitere Schrauben benötigt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
dl: Wird <strong>das</strong> Verfahren <strong>den</strong>n auch gut<br />
von Patienten und Zahnärzten angenommen?<br />
Alexander Drechsel: Ja, wir erleben e<strong>in</strong>e<br />
sehr positive R<strong>es</strong>onanz. Immer mehr<br />
Patienten wollen von e<strong>in</strong>er sicheren<br />
und langfristigen Stegkonstruktion profitieren,<br />
und da di<strong>es</strong>e durch <strong>das</strong> externe<br />
Fräsen so problemlos umsetzbar ist,<br />
beobachten wir seit e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong><br />
deutlich<strong>es</strong> Wachstum auf di<strong>es</strong>em Gebiet.<br />
Das liegt mit Sicherheit auch daran,<br />
<strong>das</strong>s die günstige <strong>in</strong>dustrielle Fertigung<br />
von Stegen und Suprastrukturen<br />
e<strong>in</strong>e neue Klientel erschlossen hat.<br />
<strong>So</strong> können wir immer häufiger auch b<strong>es</strong>onders<br />
preisbewusste Patienten für<br />
e<strong>in</strong>e b<strong>es</strong>sere, weil stabilere Versorgung<br />
mit e<strong>in</strong>er steggelagerten Proth<strong>es</strong>e gew<strong>in</strong>nen.<br />
Die Zahnärzte s<strong>in</strong>d zufrie<strong>den</strong>,<br />
weil sie ihren Patienten nach wenigen<br />
Sitzungen e<strong>in</strong> überzeugend<strong>es</strong> Ergebnis<br />
bieten können, <strong>das</strong> obendre<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>e<br />
unkomplizierte Nachsorge ermöglicht.<br />
n<br />
i www.drechsel-<strong><strong>den</strong>tal</strong><strong>labor</strong>.de<br />
1342 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Inhalt<br />
Technik<br />
Anwenderberichte, Neuheiten und Basiswissen<br />
Technik im November<br />
TELESKOPTECHNIK<br />
TOTALPROTHETIK<br />
VERBLENDKERAMIK<br />
HIGH-END-PROTHETIK<br />
FUNKTION<br />
PRODUKTE<br />
PRODUKTE<br />
WISSEN<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Rationelle Methode 1344<br />
Praktische Polymerisations techniken<br />
für Proth<strong>es</strong>en<br />
Eignung von Kaltpolymerisaten 1354<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
E<strong>in</strong>fach und schnell g<strong>es</strong>chichtet mit E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik 1366<br />
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk,<br />
Teil 1<br />
Zahntechnik im Zeichen von Digitalisierung und CAD/CAM 1376<br />
Individuell und funktionell<br />
Zahnersatz richtig gefertigt 1390<br />
Schicker Würfel<br />
Entspannt<strong>es</strong> Arbeiten dank b<strong>es</strong>serer Ergonomie 1396<br />
Neuheiten<br />
Geräte und Materialien 1400<br />
Königsdiszipl<strong>in</strong> Keramik<br />
International<strong>es</strong> Experten-Symposium von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t 1402<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1343
Technik<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Bei der Herstellung e<strong>in</strong>er<br />
G<strong>es</strong>chiebearbeit <strong>aus</strong> e<strong>in</strong>er EMF-<br />
Legierung bietet <strong>es</strong> sich „förmlich“<br />
an, die Sekundärteile und <strong>den</strong><br />
Modellguss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stück, dem<br />
sogenannten „E<strong>in</strong>stückguss“, zu<br />
gießen. Di<strong>es</strong> führt zu e<strong>in</strong>er erheblichen<br />
E<strong>in</strong>sparung von Zeit,<br />
Energie- und Materialkosten.<br />
<strong>So</strong> entfällt zum Beispiel <strong>das</strong><br />
getrennte Gießen der Sekundär -<br />
tel<strong>es</strong>kope und <strong>das</strong> spätere<br />
Verb<strong>in</strong><strong>den</strong> der Außenkronen mit<br />
dem Modellguss durch Löten,<br />
Laserschweißen oder Verkleben.<br />
Frieder Galura stellt die Methode<br />
und ihre Vorteile vor.<br />
Rationelle Methode<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen<br />
im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Autor:<br />
Zt. Frieder Galura,<br />
Ispr<strong>in</strong>gen<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen<br />
E<strong>in</strong>stückguss-<br />
Technik<br />
Bioverträglichkeit<br />
Effektiver<strong>es</strong> Arbeiten<br />
E<strong>in</strong> weiterer Vorteil ist die Bioverträglichkeit<br />
durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />
„nur“ e<strong>in</strong>er Legierung für alle Metallteile.<br />
Die Schwierigkeit, die <strong>es</strong> zu<br />
überw<strong>in</strong><strong>den</strong> gilt, ist die Diskrepanz der<br />
Tel<strong>es</strong>kop-E<strong>in</strong>zelpassung und der Passung<br />
<strong>in</strong> der Spanne der kompletten prothetischen<br />
Arbeit. Di<strong>es</strong> ist e<strong>in</strong>e Frage<br />
der Guss-Expansion und lässt sich über<br />
die gezielte Anwendung unterschiedlicher<br />
E<strong>in</strong>bettmasse-Konzentrationen<br />
steuern. Das Verfahren d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>stückguss<strong>es</strong><br />
b<strong>es</strong>chränkt sich nicht nur auf<br />
die Doppelkronentechnik, sondern<br />
kann auch für Steg-Gehäuse oder Modellguss-Arbeiten<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
RS-G<strong>es</strong>chieben e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Primär-Tel<strong>es</strong>kopkronen<br />
Die Abbildung 1 zeigt die Ausgangssituation<br />
im OK. Geplant s<strong>in</strong>d drei Tel<strong>es</strong>kope<br />
mit e<strong>in</strong>em Transversalverb<strong>in</strong>der.<br />
Auf die Wachsfräsung der Primärteile<br />
1344 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
e Abb. 1 Modellsituation mit Hohlkehlpräparation<br />
e Abb. 2 Wachs-Primärkronen<br />
(Abb. 2) und die Metallfräsung der Tel<strong>es</strong>kope<br />
nach dem Guss (Abb. 3) muss<br />
<strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Zusammenhang nicht weiter<br />
e<strong>in</strong>gegangen wer<strong>den</strong>. Gegossen wird<br />
mit der CoCr-Basislegierung remanium ®<br />
star, die sich durch e<strong>in</strong>e niedrige<br />
Vickershärte von HV 280 <strong>aus</strong>zeichnet –<br />
vergleichbare Legierungen für die K+B-<br />
Technik haben e<strong>in</strong>e Vickershärte von<br />
zirka HV 340. Durch <strong>den</strong> reduzierten<br />
Härtegrad s<strong>in</strong>d die Gusskronen leichter<br />
zu bearbeiten und <strong>es</strong> wer<strong>den</strong><br />
zusätzlich die teuren Fräswerkzeuge g<strong>es</strong>chont.<br />
Die Dublierung<br />
Im Anschluss an die Fräsung wird <strong>das</strong><br />
Ausgangsmodell für die Dublierung vorbereitet<br />
(Abb. 4). B<strong>es</strong>onder<strong>es</strong> Augenmerk<br />
ist hierbei auf die Ausblockung<br />
d<strong>es</strong> früheren Bereichs der Papille zwischen<br />
Primärtel<strong>es</strong>kop und Retention zu<br />
richten (Abb. 5). Um e<strong>in</strong>e spaltfreie Pas-<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1345
Technik<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
Abb. 5 Abb. 6<br />
e Abb. 3<br />
Metall-Primärkronen<br />
e Abb. 4<br />
Modellvorbereitung<br />
zur Dublierung<br />
e Abb. 5<br />
Modellvorbereitung<br />
im Papillenbereich<br />
e Abb. 6<br />
Die „Modellunterfütterung“<br />
sung d<strong>es</strong> späteren Transversalband<strong>es</strong><br />
zu erreichen, sollte die <strong>So</strong>ckelstärke<br />
d<strong>es</strong> Gussmodells m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 15mm betragen.<br />
Die Expansion der E<strong>in</strong>bettmasse<br />
ist abhängig vom Volumen. Da wir<br />
im Gaumenbereich d<strong>es</strong> Modells weniger<br />
„Masse“ vorf<strong>in</strong><strong>den</strong> als im Bereich<br />
d<strong>es</strong> Zahnkranz<strong>es</strong> oder der Kieferkämme,<br />
ist <strong>es</strong> s<strong>in</strong>nvoll, <strong>das</strong> Meistermodell<br />
vor dem Dublieren zu unterfüttern (Abb.<br />
6). Beim Dublieren ist darauf zu achten,<br />
e<strong>in</strong> weich<strong>es</strong> Silikon <strong>ohne</strong> Füllstoffe e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
E<strong>in</strong> hochwertig<strong>es</strong> Silikon wie<br />
rema® Sil hat e<strong>in</strong>e Shore-Härte von 9-<br />
10 und „blockiert“ nicht die Abb<strong>in</strong>deexpansion<br />
der Primärteile <strong>in</strong> der Silikonform.<br />
Di<strong>es</strong> ist e<strong>in</strong>er der wichtigen<br />
„Eckpfeiler“ bei der Herstellung d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>stückguss<strong>es</strong>.<br />
Bereits nach 12 M<strong>in</strong>uten<br />
Abb<strong>in</strong>dezeit kann <strong>das</strong> Meistermodell<br />
entformt wer<strong>den</strong> (Abb. 7). Das E<strong>in</strong>halten<br />
e<strong>in</strong>er „Rückstellzeit“ ist überflüssig<br />
– <strong>das</strong> Rückstellverhalten von rema ® Sil<br />
liegt nach 30 Sekun<strong>den</strong> bei 99,9 Prozent.<br />
Man kann folglich direkt mit dem<br />
Befüllen der Form fortfahren. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
sollte e<strong>in</strong> Silikon mit niedriger Shore-<br />
Härte immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kunststoffküvette<br />
verarbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Das Gussmodell<br />
Für die Passung der Sekundärkronen<br />
nach dem Guss müssen die Primärkronen<br />
auf dem E<strong>in</strong>bettmassemodell e<strong>in</strong>e<br />
erhöhte Expansion aufweisen. Wir verwen<strong>den</strong><br />
für die Befüllung der Primärkronen<br />
<strong>in</strong> der Silikonform die Modellguss-E<strong>in</strong>bettmasse<br />
rema ® dynamic S <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Zahnkranz-Spezial-Konzentrat<br />
(Abb. 8). Alternativ könnte<br />
man auch die E<strong>in</strong>bettmasse rema ® TT<br />
1346 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
Abb. 7<br />
Abb. 8<br />
Abb. 9<br />
Abb. 10<br />
Abb. 11 Abb. 12<br />
e Abb. 9 Anrühren mit dem Vakuummischgerät<br />
e Abb. 7 Silikondublierung<br />
e Abb. 8 Tabelle für die Konzentration der<br />
Zahnkranzflüssigkeit<br />
e Abb. 10 Befüllen der Primärkronen <strong>in</strong> der Silikonform<br />
e Abb. 11 rema ® dynamic S (Pulver und Flüssigkeit)<br />
e Abb. 12 G<strong>es</strong>amtbefüllung<br />
dafür e<strong>in</strong>setzen, die speziell für die Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
im „Abhebeverfahren“<br />
entwickelt wurde. Grundsätzlich ist <strong>es</strong><br />
s<strong>in</strong>nvoll, sich die Konzentrationen und<br />
Gussergebnisse an Hand e<strong>in</strong>er Tabelle<br />
für reproduzierbare Güsse zu dokumentieren.<br />
In di<strong>es</strong>em Fall wird mit e<strong>in</strong>er<br />
Konzentration von 70 Prozent gearbeitet.<br />
Es wer<strong>den</strong> 100 g Pulver mit <strong>in</strong>sg<strong>es</strong>amt<br />
16 ml Flüssigkeit e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt. Bei<br />
70 Prozent Konzentration beträgt <strong>das</strong><br />
Mischungsverhältnis 11 ml Zahnkranz-<br />
Spezial-Konzentrat : 5 ml d<strong>es</strong>tilliert<strong>es</strong><br />
Wasser. Mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Pulver-<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1347
Technik<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Abb. 13<br />
Abb. 14<br />
Abb. 16<br />
Abb. 15<br />
Abb. 17<br />
e Abb. 13 Gussmodell vor …<br />
e Abb 14 ... und nach der Trocknung<br />
e Abb. 15 Entfernen der angrenzen<strong>den</strong><br />
Zähne<br />
e Abb. 16 „Freilegen“ der Kronenränder<br />
c Abb. 17 Anzeichnen der Kronenränder<br />
und d<strong>es</strong> Transversalband<strong>es</strong><br />
menge zu arbeiten, erschwert die Dosierbarkeit.<br />
Die E<strong>in</strong>bettmasse wird für<br />
die Befüllung der Primärteile unter Vakuum<br />
30 Sekun<strong>den</strong> gerührt (Abb. 9).<br />
Nach dem Entspannen der Oberfläche<br />
<strong>in</strong> der Silikonform wer<strong>den</strong> die Primärtel<strong>es</strong>kope<br />
mit e<strong>in</strong>er <strong>So</strong>nde befüllt (Abb.<br />
10). Im direkten Anschluss wird die Modellguss-E<strong>in</strong>bettmasse<br />
rema dynamic S<br />
(Abb. 11) mit der gebrauchsfertigen Flüssigkeit<br />
ebenfalls unter Vakuum 40 Sekun<strong>den</strong><br />
angerührt und die Form komplett<br />
<strong>aus</strong>gegossen (Abb. 12). Die Verarbeitungstemperatur<br />
sollte 20 bis 22 °C<br />
betragen. E<strong>in</strong> Thermoschrank ist für die<br />
Lagerhaltung b<strong>es</strong>onders geeignet.<br />
Selbstverständlich kann man unterschiedliche<br />
Konzentrationen <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
wählen, ob <strong>es</strong> sich bei <strong>den</strong> Primärteilen<br />
um e<strong>in</strong> Prämolaren- oder Molarentel<strong>es</strong>kop<br />
beziehungsweise um<br />
unterschiedliche Volumenanteile beim<br />
Modell handelt. Jedoch sollte die Technik<br />
d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>stückguss<strong>es</strong> praxistauglich<br />
1348 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
Abb. 18 Abb. 19<br />
Abb. 20<br />
Abb. 21<br />
Abb. 22<br />
e Abb. 18 Aufsetzen d<strong>es</strong> g<strong>es</strong>chlitzten<br />
Tiefziehkäppchens<br />
e Abb. 19 „Anschwemmen“ d<strong>es</strong><br />
Kronenrand<strong>es</strong> mit Cervikalwachs<br />
e Abb. 20 Fertige Modellation<br />
e Abb. 21 Gusskanalanlage<br />
d Abb. 22 Hilfskanal für die Sekundärkronen<br />
bleiben. Nach 30 M<strong>in</strong>uten kann <strong>das</strong> E<strong>in</strong>bettmassemodell<br />
entformt wer<strong>den</strong><br />
(Abb. 13) und wird bei 100 °C für 30 M<strong>in</strong>uten<br />
getrocknet (Abb. 14). Vor dem Modellieren<br />
entferne ich die angrenzen<strong>den</strong><br />
Zähne zu <strong>den</strong> Tel<strong>es</strong>kopen (Abb. 15) für<br />
e<strong>in</strong>en „freien Zugang“ zu <strong>den</strong> Rändern<br />
der Primärtel<strong>es</strong>kope. Di<strong>es</strong>e wer<strong>den</strong> zusätzlich<br />
mit e<strong>in</strong>er Kugelfräse „freigelegt“<br />
(Abb.16). Anschließend zeichnet man<br />
<strong>den</strong> Verlauf d<strong>es</strong> Transversalband<strong>es</strong> und<br />
die Kronenränder an (Abb.17).<br />
Die Modellation<br />
Zur Gewährleistung e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>d<strong>es</strong>twandstärke<br />
von 0,4 mm für <strong>den</strong> Guss<br />
wird zunächst über die Metall-Primärkronen<br />
e<strong>in</strong>e Folie mit Platzhalterfolie<br />
tiefgezogen. Die Plastikkappe wird vor<br />
dem Aufsetzen auf <strong>das</strong> E<strong>in</strong>bettmassemodell<br />
beidseitig g<strong>es</strong>chlitzt, um e<strong>in</strong>e<br />
Verletzung der Oberfläche zu vermei<strong>den</strong><br />
(Abb. 18). Den Kronenrand trägt<br />
man mit Cervikalwachs an (Abb. 19).<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1349
Technik<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Abb. 23 Abb. 24<br />
d Abb. 23 Guss mit Gusskanalanlage<br />
e Abb. 24 Abtrennen der Gusskanäle<br />
mit Supercut-Trennscheibe<br />
Abb. 25<br />
Abb. 26<br />
e Abb. 25<br />
Kronenrand nach dem Guss<br />
e Abb. 26<br />
Kronenrand <strong>aus</strong>gearbeitet<br />
Die Modellation wird <strong>in</strong> gewohnter Weise<br />
durchgeführt (Abb. 20). Die Gusskanalanlage<br />
b<strong>es</strong>teht <strong>aus</strong> zwei Hauptkanälen<br />
mit e<strong>in</strong>em Durchm<strong>es</strong>ser von<br />
3,5 mm, die am „Dickteil“ im Randbereich<br />
der Platte zur Retention ang<strong>es</strong>etzt<br />
wer<strong>den</strong> (Abb. 21). Die Versorgung der<br />
Sekundärkronen erfolgt mit „Hilfskanälen“<br />
im Durchm<strong>es</strong>ser von 2,5 mm<br />
(Abb. 22). Bei „massiven“ Sekundärkronen<br />
ist zu empfehlen, mit e<strong>in</strong>em<br />
Gussr<strong>es</strong>ervoir zu arbeiten.<br />
Vorwärmung und Guss<br />
Nach der Überbettung mit rema ® dynamic<br />
S wird der Ofen für die konventionelle<br />
Vorwärmung mit e<strong>in</strong>er Haltezeit<br />
von 60 m<strong>in</strong>. bei 250 °C für <strong>den</strong> Cristobalit-Sprung<br />
programmiert. Die Aufheizrate<br />
beträgt 5 °C pro M<strong>in</strong>ute, die Endtemperatur<br />
950 °C bei e<strong>in</strong>er Haltezeit<br />
von zirka 40 bis 60 M<strong>in</strong>uten. Auf <strong>das</strong> E<strong>in</strong>halten<br />
e<strong>in</strong>er zweiten Halt<strong>es</strong>tufe für <strong>den</strong><br />
Quarz-Sprung bei 560 °C/30 m<strong>in</strong>. kann<br />
man verzichten. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Vorgehen würde<br />
die Expansion um zirka 0,8 Prozent<br />
steigern. E<strong>in</strong>e deutlich höhere Expansion<br />
erzielt man durch <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />
E<strong>in</strong>satz d<strong>es</strong> Zahnkranz-Spezial-Konzentrats.<br />
Vorteilhaft für <strong>den</strong> Präzisionsguss<br />
ist e<strong>in</strong> Ofen mit Umluft, der für e<strong>in</strong>e<br />
gleichmäßige thermische Expansion<br />
sorgt. Die Sekundärkonstruktion wird<br />
mit der Modellguss-Legierung remanium<br />
® GM 800+ gegossen. Ist geplant, die<br />
1350 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
Abb. 27 Abb. 28<br />
Abb. 29<br />
Abb. 30<br />
e Abb. 27 Aufpassen der Sekundär kronen<br />
mit kreuzverzahnter Fräse<br />
e Abb. 28 „Fe<strong>in</strong>passung“ der Sekundärkronen<br />
mit P<strong>in</strong>selbürste und Tiger brillant Polierpaste<br />
e Abb. 29 Sekundärkrone:<br />
Randpassung der Prämolarenkrone<br />
e Abb. 30 Spaltfreie Passung<br />
d<strong>es</strong> Transversalband<strong>es</strong><br />
Sekundärkronen keramisch zu verblen<strong>den</strong>,<br />
kann man die K+B-Legierung remanium<br />
® star verwen<strong>den</strong>. Nach dem<br />
Guss setze ich die Form <strong>in</strong> <strong>den</strong> Vorwärmofen<br />
bei 950 °C zurück und schalte <strong>den</strong><br />
Ofen <strong>aus</strong>. Dabei wird die Temperatur <strong>in</strong><br />
der Ofenkammer bei leicht geöffneter<br />
Tür <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Stunde auf zirka 600<br />
°C abg<strong>es</strong>enkt. Nun kann die Muffel entnommen<br />
wer<strong>den</strong> und bei Raumtemperatur<br />
abkühlen. Di<strong>es</strong>e Prozedur m<strong>in</strong>dert<br />
die Spannung im Guss (Abb. 23), was<br />
daran zu erkennen ist, <strong>das</strong>s sich<br />
der Trennspalt beim Abtrennen der<br />
Gusskanäle (Abb.24) nicht sichtbar verändert.<br />
Ausarbeiten und Aufpassen<br />
der Sekundärkonstruktion<br />
Die Sekundärkonstruktion wird analog zur<br />
Modellgusstechnik <strong>aus</strong>gearbeitet. Auf e<strong>in</strong><br />
elektrolytisch<strong>es</strong> Glänzen wird verzichtet.<br />
Bei sorgfältiger Vorbereitung s<strong>in</strong>d die Kronenränder<br />
der Außentel<strong>es</strong>kope nach dem<br />
Guss g<strong>es</strong>taltet (Abb. 25) und schnell <strong>aus</strong>gearbeitet<br />
(Abb. 26). Mit e<strong>in</strong>em stumpfen<br />
Rosenbohrer wird zunächst der „Kronendeckel“<br />
<strong>in</strong>nen f<strong>in</strong>iert und mit e<strong>in</strong>er Gummipolierspitze<br />
poliert. Anschließend wer<strong>den</strong><br />
die Sekundärkronen unter Verwendung<br />
von Okklu-Spray mit e<strong>in</strong>er stumpfen<br />
Fräse (Durchm<strong>es</strong>ser 1 mm) aufgepasst<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1351
Technik<br />
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Abb. 31<br />
Abb. 32<br />
Abb. 33 Abb. 34<br />
e Abb. 31 Der fertige E<strong>in</strong>stückguss<br />
e Abb. 32 Dubliervorbereitung: Tel<strong>es</strong>kope mit <strong>den</strong>t attach-G<strong>es</strong>chieben<br />
e Abb. 33 Ausgearbeiteter Modellguss<br />
mit <strong>den</strong>t attach-G<strong>es</strong>chieben<br />
e Abb. 34 Sekundärkrone:<br />
Randpassung der Molarenkrone<br />
(Abb. 27) und mit e<strong>in</strong>er schwarzen P<strong>in</strong>selbürste<br />
und Tiger brillant Polierpaste<br />
auf Hochglanz poliert (Abb. 28). Die ang<strong>es</strong>trebte<br />
Passung unter Berücksichtigung<br />
d<strong>es</strong> Speichelfilms ist e<strong>in</strong>e Übergangspassung<br />
mit leichter Ten<strong>den</strong>z zur<br />
Spielpassung. Für <strong>den</strong> Patienten ist die<br />
G<strong>es</strong>amtfriktion und nicht die E<strong>in</strong>zelpassung<br />
der Tel<strong>es</strong>kope von Bedeutung. Nach<br />
dem Aufpassen der Sekundärkronen (Abb.<br />
29) sollte <strong>das</strong> Transversalband <strong>ohne</strong> Spalt<br />
am Gaumen anliegen (Abb. 30). Abb. 31<br />
zeigt <strong>den</strong> fertigen E<strong>in</strong>stückguss.<br />
Der E<strong>in</strong>stückguss<br />
mit Spielpassung<br />
Im Rahmen der Geroprothetik oder bei<br />
e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>chränkter Motorik d<strong>es</strong> Patienten<br />
kann zur leichteren manuellen Handhabung<br />
d<strong>es</strong> her<strong>aus</strong>nehmbaren Zahnersatz<strong>es</strong><br />
– auch für Pflegekräfte – als<br />
<strong>So</strong>nderfall der E<strong>in</strong>stückguss mit Spielpassung<br />
gefertigt wer<strong>den</strong>. Der Halt<br />
der Proth<strong>es</strong>e wird mit konfektionierten<br />
Kunststoffg<strong>es</strong>chieben erzielt, die<br />
vor dem Guss an <strong>den</strong> Primärtel<strong>es</strong>kopen<br />
1352 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Tel<strong>es</strong>kopkronen im „E<strong>in</strong>stückguss“<br />
Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
Abb. 35<br />
e Abb. 35 Basalansicht mit e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>chobenen<br />
Matrizen<br />
angebracht wer<strong>den</strong>. In der Abb. 32 ist<br />
di<strong>es</strong>e Variante d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>stückguss<strong>es</strong><br />
zur Dublierung vorbereitet zu sehen.<br />
Der Ablauf unterscheidet sich nur durch<br />
e<strong>in</strong>e höhere Konzentration bei der Befüllung<br />
der Primärtel<strong>es</strong>kope <strong>in</strong> der<br />
Silikonform. Der Guss und die Ausarbeitung<br />
wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> zuvor b<strong>es</strong>chriebenen<br />
Arbeitsschritten durchgeführt<br />
(Abb. 33). Auch bei „e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellter“<br />
Spielpassung sollte der Randschluss<br />
spaltfrei se<strong>in</strong> (Abb. 34). Auf dem<br />
Abschlussbild (Abb. 35) sieht man die<br />
Basalansicht d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>stückguss<strong>es</strong><br />
mit <strong>den</strong> <strong>in</strong>serierten <strong>den</strong>t attach-G<strong>es</strong>chieben.<br />
n<br />
Für die E<strong>in</strong>stückguss-Technik wer<strong>den</strong><br />
im Schulungszentrum von Dentaurum,<br />
aber auch regional, Kurse angeboten.<br />
Informationen unter: Tel. 07231/803-<br />
470 oder<br />
E-Mail: kurse@<strong>den</strong>taurum.de und Kursterm<strong>in</strong>e<br />
unter: www.<strong>den</strong>taurum.de<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
Zt. Frieder Galura<br />
Dentaurum<br />
Centrum Dentale<br />
Communikation<br />
Turnstraße 31<br />
75228 Ispr<strong>in</strong>gen<br />
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http://bit.ly/WHTa0j<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1353
Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Eignung von Kaltpolymerisaten<br />
Praktische Polymerisations -<br />
techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Marktanalysen zufolge hat sich <strong>in</strong> der Bund<strong>es</strong>republik, entgegen sporadisch<br />
auftretender Vorurteile, die Verwendung von Kaltpolymerisaten auch für<br />
Komb<strong>in</strong>ations- und Totalprothetik durchg<strong>es</strong>etzt. Zeit- und Kostendruck lassen<br />
Anwender nach günstigen und <strong>den</strong>noch präzisen Verfahren zur Kunststoff -<br />
verarbeitung suchen. Auch kommt <strong>es</strong> bei dem oft unterschätzten<br />
Thema der Fertigstellung nicht selten zu <strong>in</strong>suffizienten Ergebnissen.<br />
Im folgen<strong>den</strong> Beitrag wer<strong>den</strong> e<strong>in</strong> Überblick zum Thema<br />
gegeben sowie eigene Erfahrungen<br />
zur Diskussion g<strong>es</strong>tellt.<br />
Autor:<br />
Peter Lenz, Gera<br />
Fotos, zahntechnische<br />
Arbeiten:<br />
P. Lenz, Gera, und<br />
F. Gwosdz, Saalfeld<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
Totalprothetik<br />
Proth<strong>es</strong>enkunststoffe<br />
Kalt- und<br />
Heißpolymerisate<br />
Vorwalltechnik<br />
Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik<br />
Gießtechnik<br />
Injektionstechnik<br />
G<strong>es</strong>chichte und Grundlagen<br />
e Abb. 1 PalaXpr<strong>es</strong>s Ultra –<br />
Kaltpolymerisat mit erhöhter<br />
Bruchf<strong>es</strong>tigkeit, geeignet für<br />
Gießtechnik und Injektionstechnik<br />
Bis <strong>in</strong> die 30er Jahre d<strong>es</strong> 20. Jahrhunderts<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erfolgte die Herstellung totaler<br />
Proth<strong>es</strong>en durch Vulkanisieren von<br />
Kautschuk <strong>in</strong> Gipsformen (Vulkanisierk<strong>es</strong>sel).<br />
Die Idee, Kunststoffe zur Fertigung<br />
von Proth<strong>es</strong>enbasen e<strong>in</strong>zusetzen,<br />
führte schließlich zur Marktreife d<strong>es</strong><br />
ersten Proth<strong>es</strong>enkunststoff<strong>es</strong> Paladon<br />
(Firma Kulzer), welcher 1936 als Deutsch<strong>es</strong><br />
Reichspatent 737058 registriert<br />
wurde.<br />
Es handelte sich um e<strong>in</strong>en Kunststoff<br />
auf Basis von Methylmethacrylat, welcher<br />
<strong>aus</strong> Pulver und Flüssigkeit angemischt,<br />
<strong>in</strong> Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik (auch:<br />
Nass-Pr<strong>es</strong>s-Verfahren) geformt, verdichtet<br />
und durch Hitzee<strong>in</strong>wirkung („kochen“)<br />
polymerisiert wurde. Di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Grundpr<strong>in</strong>zip der Heißpolymerisation<br />
hat sich bis zum heutigen Tage bewährt.<br />
Grundstoff ist Methacrylsäuremethyl<strong>es</strong>ter<br />
(„Monomer“oder „Flüssigkeit“),<br />
der durch Polymerisationsreaktion l<strong>in</strong>eare<br />
verschlaufte Kettenstrukturen bildet.<br />
Die Polymerisation der re<strong>in</strong>en Flüssigkeit<br />
verliefe mit e<strong>in</strong>er unakzeptabel<br />
hohen Kontraktion von 20 Vol % (Zusammenrücken<br />
der Moleküle bei Polymerisation).<br />
1354 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
Durch Zumischen von zirka zwei Drittel<br />
Polymer (<strong>in</strong>dustriell vorpolymerisiertem<br />
F<strong>es</strong>tstoff, PMMA <strong>aus</strong> Blockpolymerisation<br />
<strong>in</strong> zerspantem Zustand:<br />
Splitterpolymerisat) konnte die Schrumpfung<br />
auf etwa e<strong>in</strong> Prozent reduziert wer<strong>den</strong>.<br />
Heute nutzt man als Pulver Perlpolymerisate<br />
– herg<strong>es</strong>tellt durch Suspensionspolymerisation,<br />
bei der MMA<br />
<strong>in</strong> Wasser e<strong>in</strong>gebracht und unter heftigem<br />
Rühren bei Druck und Hitze zu fe<strong>in</strong>en<br />
Kügelchen unterschiedlicher Größe<br />
polymerisiert wird.<br />
Mit Palapont wur<strong>den</strong> ab 1941 derartige<br />
Methacrylate auch als zahnfarbene<br />
Heißpolymerisate für die Verblendtechnik<br />
angeboten. Auch metallfreie<br />
R<strong>es</strong>taurationen entstan<strong>den</strong> und überdauerten<br />
zuweilen bis <strong>in</strong> die 90er Jahre.<br />
In <strong>den</strong> 40er Jahren entwickelte man<br />
parallel Kaltpolymerisate, welche ke<strong>in</strong>e<br />
Hitze zur Polymerisations<strong>aus</strong>lösung<br />
und -weiterführung benötigten und <strong>in</strong>sb<strong>es</strong>ondere<br />
die Reparaturtechnik w<strong>es</strong>entlich<br />
erleichterten (Rapid-Paladon,<br />
ab 1957 Paladur). Die Analogprodukte<br />
für die Verblendtechnik waren <strong>das</strong> 1949<br />
e<strong>in</strong>geführte Rapid Palapont und ab<br />
1951 Palavit.<br />
Der Nachteil di<strong>es</strong>er Werkstoffgruppe:<br />
Abbauprodukte d<strong>es</strong> Katalysatorsystems<br />
(Am<strong>in</strong>/Peroxid-System) bed<strong>in</strong>gen<br />
unter Licht- und Wärmee<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>e<br />
gegenüber Heißpolymerisaten ger<strong>in</strong>gere<br />
Farbstabilität (Gelb-Braunverfärbung),<br />
zudem war der Polymerisationsgrad<br />
niedriger, demzufolge der<br />
R<strong>es</strong>tmonomergehalt höher. Di<strong>es</strong>e Fakten<br />
hängen teilweise bis heute fälschlicherweise<br />
<strong>den</strong> Kaltpolymerisaten als<br />
Negativimage an.<br />
Mit Palapr<strong>es</strong>s (Firma Kulzer) erschien<br />
1968 e<strong>in</strong> farbstabil<strong>es</strong> Kaltpolymerisat<br />
auf dem Markt. Hier kommt e<strong>in</strong> Am<strong>in</strong>frei<strong>es</strong><br />
Katalysatorsystem zum E<strong>in</strong>satz,<br />
welch<strong>es</strong> die für Vergilben verantwortliche<br />
Substanz, e<strong>in</strong> Am<strong>in</strong>, vermeidet. Die<br />
Startreaktion erfolgt bei Raumtemperatur,<br />
ist jedoch sehr träge, vor allem <strong>in</strong><br />
der Außenschicht der Proth<strong>es</strong>e, wo<br />
entstehende Polymerisationswärme<br />
schnell abgeführt wird. Daher wird mit<br />
e<strong>in</strong>er Wasserbadtemperatur von 45°C<br />
die Reaktion b<strong>es</strong>chleunigt und auf hohem<br />
Niveau gehalten. Die Farbstabilität<br />
gleicht der der heißpolymerisieren<strong>den</strong><br />
PMMA-Kunststoffe.<br />
Durch Abstimmung von Katalysatoren<br />
und B<strong>es</strong>chleunigern gelang <strong>es</strong>, die Polymerisationsreaktion<br />
auch über die primäre<br />
Abb<strong>in</strong>dung h<strong>in</strong><strong>aus</strong> für über 24<br />
Stun<strong>den</strong> weiter aktiv zu halten. Die so<br />
mögliche Nachpolymerisation r<strong>es</strong>tlichen<br />
Monomers, auch außerhalb d<strong>es</strong><br />
Druckk<strong>es</strong>sels, ermöglicht <strong>es</strong>, <strong>den</strong> R<strong>es</strong>tmonomeranteil<br />
bis auf e<strong>in</strong> Prozent (analog<br />
Heißpolymerisat) zu senken.<br />
Da die Abkühlungsschrumpfung von<br />
45°C Polymerisationstemperatur ger<strong>in</strong>ger<br />
als die Kontraktion von 100°C auf<br />
Zimmertemperatur ist, können e<strong>in</strong>e höhere<br />
Passfähigkeit und ger<strong>in</strong>gere <strong>in</strong>terne<br />
Spannungsfelder kaltpolymerisierend<br />
gefertigter Proth<strong>es</strong>en f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>tellt<br />
wer<strong>den</strong>. Der E<strong>in</strong>satz von Kaltpolymerisaten<br />
hat sich daher seit Ende der 60er<br />
Jahre auch für die Herstellung def<strong>in</strong>itiven,<br />
hochwertigen Zahnersatz<strong>es</strong> etabliert.<br />
Weitere Forschungen führten 1982 zur<br />
Entwicklung von Palapr<strong>es</strong>s vario. Die<br />
Verlängerung der plastischen Phase<br />
bietet hier die Möglichkeit, mehrere Proth<strong>es</strong>ensättel<br />
e<strong>in</strong>zeln zu b<strong>es</strong>chicken und<br />
geme<strong>in</strong>sam zu polymerisieren. Die Intention,<br />
e<strong>in</strong>en Kunststoff für möglichst<br />
alle Technologien gleichermaßen nutzen<br />
zu können, führte 1994 zur Markte<strong>in</strong>führung<br />
von Pala-x-pr<strong>es</strong>s. 2010<br />
dann, als neu<strong>es</strong>te Entwicklungen, Pala-<br />
X-pr<strong>es</strong>s ultra und Paladon ultra, Kunststoffe<br />
mit deutlich erhöhter Biegef<strong>es</strong>tigkeit<br />
und Schlagzähigkeit. Durch sich<br />
bei der Polymerisation bil<strong>den</strong>de elastische<br />
Molekülgruppen wer<strong>den</strong> Überlastungen<br />
aufgenommen und die<br />
Bruchgefahr reduziert. Zwar soll e<strong>in</strong>e<br />
gewisse „Sprödigkeit“ durch Sprungbildung<br />
<strong>in</strong> der Proth<strong>es</strong>e e<strong>in</strong>e notwendige<br />
Unterfütterung anzeigen, andererseits<br />
s<strong>in</strong>d gerade im Laboralltag (Abheben<br />
vom Gipsmodell) oder im Mund<br />
(Implantatarbeiten) durch<strong>aus</strong> höhere<br />
Belastungen möglich, <strong>den</strong>en e<strong>in</strong> elastischerer<br />
Kunststoff längere Zeit widerstehen<br />
kann.<br />
Technologien – Vorwalltechnik<br />
Zur Komplettierung von Gerüsten <strong>in</strong> der<br />
Komb<strong>in</strong>ationsprothetik mit PMMA-<br />
Kunststoff ist die Vorwalltechnik Mittel<br />
der Wahl. Kriterium für die Werkstoffwahl<br />
<strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Sektor ist hauptsächlich<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1355
Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
c Abb. 2<br />
Verarbeitungszeiten und<br />
Mischungsverhältnisse<br />
für unterschiedliche<br />
Technologien<br />
c Abb. 3 Palamat-<br />
Druckpolymerisationsgerät<br />
für g<strong>es</strong>teuerten<br />
Polymerisationsablauf;<br />
stellt immer gleiche<br />
Polymeri sationsparameter<br />
sicher<br />
die Verarbeitungszeit. Die Verarbeitungsdaten<br />
von Pala-X-pr<strong>es</strong>s sollen als<br />
Beispiel dienen; mit Palapr<strong>es</strong>s oder Palapr<strong>es</strong>s<br />
vario stehen zusätzlich Werkstoffe<br />
mit kürzerem oder längerem Verarbeitungs<strong>in</strong>tervall<br />
zur Auswahl: Nach<br />
Vermengen von Pulver und Flüssigkeit<br />
(für Gießtechnik 10 g Polymer zu 7 ml<br />
Monomer) durchläuft die Mischung e<strong>in</strong>e<br />
Anquellphase von zirka 30 Sekun<strong>den</strong>.<br />
Gießfähig ist der Kunststoff für zirka drei<br />
M<strong>in</strong>uten (bei Zimmertemperatur), ab der<br />
vierten M<strong>in</strong>ute tritt e<strong>in</strong>e plastische Phase<br />
e<strong>in</strong>. Zwischen der siebten und 13. M<strong>in</strong>ute<br />
nach Mischbeg<strong>in</strong>n kann die E<strong>in</strong>gabe<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Druckk<strong>es</strong>sel erfolgen.<br />
Die lange plastische Phase eröffnet die<br />
Möglichkeit, mit e<strong>in</strong>er erneuten Mischung<br />
e<strong>in</strong>en zweiten, gegebenenfalls<br />
dritten Vorwall zu versorgen, <strong>ohne</strong> <strong>das</strong>s<br />
der Kunststoff d<strong>es</strong> ersten Vorwall<strong>es</strong> verläuft<br />
oder beg<strong>in</strong>nt, blasig zu polymerisieren,<br />
da er noch nicht <strong>den</strong> Zustand erreicht<br />
hat, <strong>in</strong> dem Überdruck erforderlich<br />
ist.<br />
Spät<strong>es</strong>tens nach der 13. M<strong>in</strong>ute muss<br />
die Polymerisation unter Überdruck erfolgen.<br />
E<strong>in</strong> Druck von zwei bar sorgt dafür,<br />
<strong>das</strong>s die Siedetemperatur d<strong>es</strong> Monomers<br />
um 30 bis 40 Grad auf 126 bis<br />
136 °C erhöht wird. Es wird <strong>aus</strong>g<strong>es</strong>chlossen,<br />
<strong>das</strong>s durch die exotherme<br />
Polymerisationsreaktion (Temperatur<br />
bis 100 °C ) Siedebläschen im Innern<br />
massiver Anteile entstehen. E<strong>in</strong> höherer<br />
Druck birgt die Gefahr, <strong>das</strong>s Wasser<br />
<strong>in</strong> die weiche Kunststoffoberfläche e<strong>in</strong>gelagert<br />
wird, weißlich-perlmuttartig<br />
schimmernde Oberflächen wären <strong>das</strong><br />
R<strong>es</strong>ultat.<br />
Die Wassertemperatur von 55°C sorgt<br />
dafür, die Startreaktion anzuregen und<br />
die Wachstumsreaktion g<strong>es</strong>teuert ablaufen<br />
zu lassen. 20 M<strong>in</strong>uten Zeit s<strong>in</strong>d<br />
für die chemische Reaktion erforderlich.<br />
Geeignete Druckpolymerisationsgeräte<br />
halten die geforderten Parameter<br />
gleichmäßig aufrecht und reduzieren<br />
daher <strong>den</strong> Kontrollaufwand für <strong>den</strong><br />
Zahntechniker.<br />
Wer<strong>den</strong> die angegebenen Werte unterschritten,<br />
wird <strong>es</strong> zu e<strong>in</strong>em unvollständigeren<br />
Kettenwachstum kommen. Die<br />
Folgen s<strong>in</strong>d höherer R<strong>es</strong>tmonomeranteil<br />
(ger<strong>in</strong>gere Biokompatibilität) und<br />
schlechtere physikalische Werte.<br />
1356 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
Bei Entnahme <strong>aus</strong> dem Polymerisationsbad<br />
wird der Kunststoff e<strong>in</strong>en Anteil<br />
freier Monomere von zirka drei Prozent<br />
aufweisen. Gegen Austrocknung<br />
und Verschlechterung der Passgenauigkeit<br />
ist e<strong>in</strong>e Wasserlagerung bis zur<br />
endgültigen Fertigstellung günstig.<br />
Hierbei kommt <strong>es</strong> durch Nachpolymerisation<br />
und Auslaugen zum Verm<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Anteils an R<strong>es</strong>tmonomer. Zur<br />
effektiveren Diffusion und schnelleren<br />
Reduktion d<strong>es</strong> R<strong>es</strong>tmonomeranteils ist<br />
bei auf MMA sensibilisierten Patienten<br />
e<strong>in</strong>e Wasserlagerung bei maximal<br />
45°C bis 55°C angeraten. Die Nachpolymerisation<br />
der Proth<strong>es</strong>e wird b<strong>es</strong>chleu<br />
nigt, und bereits nach zirka 24<br />
Stun<strong>den</strong> wird e<strong>in</strong> R<strong>es</strong>tmonomergehalt<br />
analog der Werte e<strong>in</strong><strong>es</strong> guten Heißpolymerisat<strong>es</strong><br />
(0,8 bis 1,0 %) erreicht. Um<br />
Verzug durch Polymerisationsspannungen<br />
zu vermei<strong>den</strong>, sollte die Proth<strong>es</strong>e<br />
auf dem Gipsmodell verbleiben<br />
und langsam wieder abkühlen können.<br />
Auch Katalysatoren (Peroxidanteile) s<strong>in</strong>d<br />
nach korrekter Polymerisation soweit<br />
abgebaut (im chemischen S<strong>in</strong>ne reduziert),<br />
<strong>das</strong>s kaum e<strong>in</strong>e Unverträglichkeitsreaktion<br />
d<strong>es</strong> Patienten zu erwarten<br />
ist. Die Ergebnisse können je nach Anmischverhältnis,<br />
Polymerisationsparametern,<br />
Lagerung etc. variieren.<br />
Technologien –<br />
Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik<br />
Auch Nass-Pr<strong>es</strong>s-Verfahren genannt, ist<br />
die ält<strong>es</strong>te Technologie der Kunststoffverarbeitung.<br />
In e<strong>in</strong>er zweigeteilten<br />
Gips-Hohlform (Küvette) wird nach Alg<strong>in</strong>at-Isolierung<br />
und entsprechender<br />
Konditionierung der Kunststoffzähne<br />
der plastische Kunststoff e<strong>in</strong>gelegt, die<br />
Formhälften wer<strong>den</strong> unter Druck zusammengefügt.<br />
Bei Heißpolymerisaten erfolgt die Aushärtung<br />
im Wasserbad bei 80 bis 100°C.<br />
f Abb. 5 Pr<strong>es</strong>stechnik I: Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik; e<strong>in</strong>gebettete<br />
Wachsproth<strong>es</strong>e<br />
f Abb. 6 Pr<strong>es</strong>stechnik II: Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik. Phase d<strong>es</strong> Pr<strong>es</strong>sens<br />
– deutlich s<strong>in</strong>d die Pr<strong>es</strong>sfahne und<br />
r<strong>es</strong>ultierende Bisserhöhung zu sehen.<br />
e Abb. 4 Diagramm R<strong>es</strong>t-<br />
MMA: R<strong>es</strong>tmonomergehalt<br />
von Kunststoffen <strong>in</strong> Ab -<br />
hängig keit von Lagerung<br />
und Zeit<br />
Nass-Pr<strong>es</strong>s-Verfahren<br />
Nass-Pr<strong>es</strong>s-Verfahren<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1357
Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Gießtechnik<br />
e Abb. 7 Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Proth<strong>es</strong>en-Gießtechnik<br />
Bei Kaltpolymerisaten (Pala-X-pr<strong>es</strong>s)<br />
erfolgt die Polymerisation wie später<br />
unter Palajet-Technologie b<strong>es</strong>chrieben.<br />
Da <strong>es</strong> nach Entlasten der hydraulischen<br />
Pr<strong>es</strong>se bis zum E<strong>in</strong>spannen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Küvettenbügel<br />
zum Auffedern der Küvette<br />
und damit zu Bisserhöhung sowie Blasenbildung<br />
im Kunststoff aufgrund d<strong>es</strong><br />
Druckverlust<strong>es</strong> kommen kann, empfehlen<br />
sich für di<strong>es</strong>e Technik Küvettenbügel,<br />
welche unter die Pr<strong>es</strong>se genommen<br />
und dort verschraubt wer<strong>den</strong><br />
können.<br />
Vorteile:<br />
n e<strong>in</strong>fache Technik<br />
n gute Verdichtung d<strong>es</strong> Kunststoff<strong>es</strong><br />
durch starre Gipsform<br />
n ger<strong>in</strong>ger Inv<strong>es</strong>titionsaufwand<br />
Nachteile:<br />
n Bisserhöhung durch Pr<strong>es</strong>sfahne (Küvette<br />
ist um <strong>das</strong> Maß der Pr<strong>es</strong>sfahne<br />
nicht exakt g<strong>es</strong>chlossen, Abstand Kieferkamm-Okklusionsfläche<br />
ist dadurch<br />
verlängert)<br />
n Polymerisationsschrumpfung kann<br />
nicht <strong>aus</strong>geglichen wer<strong>den</strong><br />
n mitunter stört der Aufwand bei Isolieren<br />
und Ausbetten (Ummantelung<br />
der Zähne mit Silikon schafft Verb<strong>es</strong>serung).<br />
Technologien – Gießtechnik<br />
Um die technologischen Abläufe zu b<strong>es</strong>chleunigen,<br />
kamen vor Jahren Proth<strong>es</strong>engießtechniken<br />
auf <strong>den</strong> Markt. Die<br />
Wachsproth<strong>es</strong>e wird hierbei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
speziellen Küvette e<strong>in</strong>gebettet. Als<br />
Formmasse kommen Dubliergel oder<br />
Dubliersilikon zum E<strong>in</strong>satz. Nach Entfernen<br />
d<strong>es</strong> Wachs<strong>es</strong> von Modell und<br />
Zähnen müssen letztere sorgfältig <strong>in</strong><br />
der Hohlform platziert wer<strong>den</strong>; durch<br />
entsprechend angelegte E<strong>in</strong>gusskanäle<br />
wird die Hohlform mittels Schwerkraftguss<br />
befüllt. Isolation ist nur auf<br />
der Seite d<strong>es</strong> Gipsmodell<strong>es</strong> notwendig.<br />
Die Polymerisation erfolgt bei Verwendung<br />
von Pala-x-pr<strong>es</strong>s mit zwei bar<br />
Überdruck bei 55°C für 30 M<strong>in</strong>uten (bei<br />
Formen <strong>aus</strong> Dubliergel ist deren Erweichungstemperatur<br />
zu beachten, eventuell<br />
muss die Polymerisationstemperatur<br />
auf 45°C g<strong>es</strong>enkt wer<strong>den</strong>). E<strong>in</strong>e<br />
Variante di<strong>es</strong>er Technologie ist die Gießtechnik<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gips- oder Knetsilikon-<br />
Form unter Verzicht auf e<strong>in</strong>e Küvette.<br />
Die Fixierung der Proth<strong>es</strong>enzähne ist <strong>in</strong><br />
der steiferen Formmasse sicherer.<br />
Wichtig ist, <strong>das</strong>s der Kunststoff genügend<br />
Verarbeitungszeit bietet, um<br />
gleichmäßig und blasenfrei die Hohlform<br />
komplett füllen zu können. Weiterh<strong>in</strong><br />
sollte die Formmasse die Zähne<br />
sicher umfassen, um e<strong>in</strong>e Verlagerung<br />
oder falsche Positionierung <strong>in</strong> der Hohlform<br />
<strong>aus</strong>zuschließen.<br />
Vorteile:<br />
n schnelle Technik<br />
n wenig Aufwand bei Isolierung<br />
n risikolos<strong>es</strong> Ausbetten<br />
n ke<strong>in</strong>e Bisserhöhung<br />
Nachteile:<br />
n ke<strong>in</strong>e starre Hohlform, daher labile Fixierung<br />
der Zähne<br />
n ke<strong>in</strong>e Verdichtung d<strong>es</strong> Kunststoff<strong>es</strong><br />
durch Pr<strong>es</strong>sdruck möglich<br />
n ke<strong>in</strong> Ausgleich der Polymerisationsschrumpfung<br />
(eventuell über Nachsaugeffekt<br />
<strong>aus</strong> gekühltem E<strong>in</strong>guss -<br />
trichter teilweise möglich).<br />
Technologien –<br />
Injektionstechnik<br />
Um die Nachteile der Stopf-Pr<strong>es</strong>s-Technik<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Bisserhöhung und die<br />
Kontraktion d<strong>es</strong> Kunststoff<strong>es</strong> weit<strong>es</strong>tgehend<br />
<strong>aus</strong>zugleichen, s<strong>in</strong>d Injektionstechnik-Verfahren<br />
entwickelt wor<strong>den</strong>.<br />
Hier dient e<strong>in</strong>e Spezialküvette zum Erstellen<br />
der zweigeteilten Gipsform.<br />
Nach Entfernen d<strong>es</strong> Wachs<strong>es</strong>, Vorbe-<br />
1358 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
reiten der Zähne und Isolieren der Hohlform<br />
wird im Unterschied zur klassischen<br />
Pr<strong>es</strong>stechnik zuerst die Hohlform<br />
g<strong>es</strong>chlossen und danach von außen<br />
über e<strong>in</strong>en Injektionskanal die Form mit<br />
Kunststoff gefüllt.<br />
<strong>So</strong>mit ist die Form immer exakt g<strong>es</strong>chlossen,<br />
<strong>es</strong> kann zu ke<strong>in</strong>er Dimensionsveränderung<br />
zwischen Modell und<br />
Kauflächenkomplex (Bisserhöhung, Verlagerung<br />
von Zähnen) kommen. Der<br />
Kunststoffteig wird über pneumatisch<br />
oder mechanisch erregte Kraft <strong>in</strong> die<br />
Form gepr<strong>es</strong>st.<br />
<strong>So</strong>lange <strong>es</strong> die Konsistenz d<strong>es</strong> Kunststoffteig<strong>es</strong><br />
zulässt, wird durch <strong>das</strong> Injektionsgerät<br />
weiterer Kunststoff nachgepr<strong>es</strong>st.<br />
Auf di<strong>es</strong>em Weg kann e<strong>in</strong> großer<br />
Teil der ansonsten unvermeidbaren<br />
Polymerisationskontraktion <strong>aus</strong>geglichen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Die endgültige Polymerisation der so<br />
gefüllten Küvette erfolgt im Falle d<strong>es</strong><br />
Palajet-Systems bei 55°C/2 bar für 30<br />
M<strong>in</strong>uten. Auch hier gilt: Der Überdruck<br />
der Erhöhung der Siedetemperatur d<strong>es</strong><br />
Monomers und die Wasserbadtemperatur<br />
sorgen für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> massiven und<br />
dünnen Teilen gleichmäßige Polymerisation,<br />
daher für e<strong>in</strong>e spannungsarme,<br />
optimal passende Proth<strong>es</strong>e.<br />
Vergleichende Untersuchungen zeigen,<br />
<strong>das</strong>s Proth<strong>es</strong>en <strong>aus</strong> Kaltpolymerisaten<br />
wegen der ger<strong>in</strong>geren Abkühlungsschrum -<br />
pfung generell e<strong>in</strong>e b<strong>es</strong>sere Passung<br />
als heißpolymerisierend herg<strong>es</strong>tellte<br />
Proth<strong>es</strong>en aufweisen. Im Injektionsverfahren<br />
entstan<strong>den</strong>e Proth<strong>es</strong>en haben<br />
wiederum b<strong>es</strong>sere Passfähigkeiten als<br />
herkömmlich gefertigte Proth<strong>es</strong>en.<br />
Generell s<strong>in</strong>d an Totalproth<strong>es</strong>en unterschiedliche<br />
Randspalten m<strong>es</strong>sbar. Im<br />
Oberkiefer s<strong>in</strong>d die Werte im Bereich der<br />
Kieferkammmitten b<strong>es</strong>ser, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Umschlagfalten<br />
etwas schlechter und <strong>in</strong><br />
Gaumendachmitte bei allen Verfahren<br />
am ungünstigsten. Dabei zeigen flache<br />
Gaumenprofile ten<strong>den</strong>ziell ger<strong>in</strong>gere<br />
dorsale Randspalten als stark gewölbte<br />
Gaumendächer. Die Schrumpfung d<strong>es</strong><br />
Kunststoff<strong>es</strong> zu m<strong>in</strong>imieren, ist zwar<br />
möglich, sie ist aber nie völlig zu kompensieren.<br />
Um die Auswirkungen der<br />
Kontraktion zu reduzieren, kann im Falle<br />
der Totalprothetik über Radierungen<br />
zur Verb<strong>es</strong>serung d<strong>es</strong> Ventilabschluss<strong>es</strong><br />
nachgedacht wer<strong>den</strong>.<br />
Injektionstechnik<br />
Vergleich zur Praxistauglichkeit<br />
Da Proth<strong>es</strong>engießtechnik im H<strong>in</strong>blick<br />
auf <strong>den</strong> Zeitaspekt, und die Injektionstechnik<br />
von der Präzision her <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant<br />
ersche<strong>in</strong>en, wur<strong>den</strong> beide Systeme<br />
e<strong>in</strong>em Vergleich unterzogen. B<strong>es</strong>onder<strong>es</strong><br />
Augenmerk wurde dabei auf<br />
die Integration der Technik <strong>in</strong> <strong>den</strong> Labor-Alltag<br />
gerichtet, auf die Fehleranfälligkeit,<br />
<strong>den</strong> Zeitaufwand und ob die<br />
Unterschiede der Passfähigkeit von kl<strong>in</strong>ischer<br />
Relevanz s<strong>in</strong>d.<br />
M<strong>es</strong>sreihen h<strong>in</strong>sichtlich physikalischer<br />
und chemischer Werte, Randspalten<br />
und Modellprofile zu erstellen, ist mangels<br />
Möglichkeiten unterblieben und<br />
sollte dem wissenschaftlichen Bereich<br />
vorbehalten bleiben. Die Ergebnisse<br />
grün<strong>den</strong> auf Erfahrungen d<strong>es</strong> alltäglichen<br />
Laborbetrieb<strong>es</strong>, können daher<br />
subjektiv se<strong>in</strong> und sollen Anlass zu kollegialem<br />
Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch geben.<br />
Material und Verfahren<br />
Im Zuge der Verr<strong>in</strong>gerung der Materialvielfalt<br />
im Labor ist schon vor Jahren die<br />
Entscheidung für Pala-x-pr<strong>es</strong>s (Firma<br />
Heraeus-Kulzer) gefallen. Di<strong>es</strong>er Kunststoff<br />
ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Werten dem Heißpolymerisat<br />
Paladon 65 ebenbürtig und<br />
als Universalkunststoff laut Herstellerangaben<br />
für alle Technologien e<strong>in</strong>setzbar.<br />
Für b<strong>es</strong>onders schnelle Verarbeitung<br />
kann gegebenenfalls auch auf Palapr<strong>es</strong>s<br />
oder Paladur zurückgegriffen<br />
wer<strong>den</strong>. Mit dem Pala cre-active b<strong>es</strong>teht<br />
die Möglichkeit der nachträglichen Individualisierung<br />
d<strong>es</strong> Basiskunststoff<strong>es</strong><br />
mit lichthärtendem Kunststoff. Di<strong>es</strong>er<br />
e Abb. 8 Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Injektionstechnik; die Küvette<br />
ist erst g<strong>es</strong>chlossen, dann<br />
wird der Kunststoff von außen<br />
zugeführt<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1359
Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
e Abb. 9 Gießtechnik I:<br />
mögliche Bauform von Küvetten<br />
zur Proth<strong>es</strong>en-Gießtechnik<br />
e Abb. 10 Gießtechnik II:<br />
1:1-Dubliersilikon mit Shorehärte 26<br />
c Abb. 11 Injektionstechnik:<br />
Palajet – die Doppelküvette ermöglicht<br />
<strong>das</strong> gleichzeitige Fertigen von zwei<br />
Proth<strong>es</strong>en<br />
Werkstoff weist e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Füllstoffanteil<br />
auf (ist also ke<strong>in</strong> Komposit)<br />
und lässt sich dem Basiskunststoff ähnlich<br />
polieren.<br />
Da sie konstruktiv e<strong>in</strong>en stabilen, durchdachten<br />
E<strong>in</strong>druck macht, <strong>aus</strong>reichend<br />
groß ist, jedoch nicht zu hoh<strong>es</strong> Silikonvolumen<br />
benötigt, wurde für die<br />
Gießtechnik e<strong>in</strong>e Küvette der Firma Dreve<br />
gewählt. In späteren Versuchen kam<br />
dann auch e<strong>in</strong>e verschraubte Küvettenform<br />
zum E<strong>in</strong>satz. Um e<strong>in</strong>e exakte<br />
Fassung der Zähne zu gewährleisten<br />
und die werkstoffgerechte Polymerisationstemperatur<br />
von 55°C e<strong>in</strong>halten zu<br />
können, sollte <strong>unsere</strong>r Me<strong>in</strong>ung nach<br />
e<strong>in</strong> Silikon als Formmasse benutzt wer<strong>den</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Material mit guter Reißf<strong>es</strong>tigkeit<br />
schien uns geeignet (Heraform RS,<br />
Shorehärte 26 oder Heraform D21, Shorehärte<br />
20), e<strong>in</strong> guter Farbkontrast erleichtert<br />
die Kontrolle von Hohlform<br />
und Positionierung der Zähne.<br />
Für die Injektionstechnik kam <strong>das</strong> bereits<br />
seit Jahren genutzte Palajet-System<br />
zum E<strong>in</strong>satz. Für die Herstellung<br />
von 28er-Proth<strong>es</strong>en steht hier die Verwendung<br />
der Doppelküvette Duo-Flask<br />
als Option zur Verfügung – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitsgang<br />
können damit zwei E<strong>in</strong>zelproth<strong>es</strong>en<br />
gleichzeitig gefertigt wer<strong>den</strong>.<br />
Aus Grün<strong>den</strong> der Vergleichbarkeit wurde<br />
beim Zeitvergleich di<strong>es</strong>e Variante<br />
nicht mit e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Erfahrungen mit der<br />
Gießtechnik<br />
Das Modell mit Wachsproth<strong>es</strong>e wird mit<br />
Klebewachs oder bei Verwendung e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
Magnetsockels durch d<strong>es</strong>sen Wirkung<br />
auf der Metallbo<strong>den</strong>platte der Kü-<br />
1360 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
d Abb. 12 Mit Druckluft<br />
betrieben<strong>es</strong> Injektionsgerät<br />
Palajet<br />
d Abb. 13 Gießtechnik III:<br />
Befüllen der Küvette mit<br />
Dubliersilikon<br />
vette fixiert. Nach Schließen d<strong>es</strong> Deckels<br />
und E<strong>in</strong>füllen von Dubliersilikon<br />
ist durch Vernetzung d<strong>es</strong> Silikons nach<br />
30 M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>e exakte Form entstan<strong>den</strong>.<br />
Das Öffnen der Form und Entfernen<br />
d<strong>es</strong> Wachs<strong>es</strong> erfolgen <strong>in</strong> üblicher<br />
Weise. Das feucht-warme Gipsmodell<br />
wird dünn mit Alg<strong>in</strong>atisolierung (Aislar)<br />
unter Vermeidung von Pfützen (<strong>in</strong>sb<strong>es</strong>ondere<br />
<strong>in</strong> der Umschlagfalte, sonst<br />
droht Schlierenbildung im Kunststoff!)<br />
e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>trichen. Die Proth<strong>es</strong>enzähne wer<strong>den</strong><br />
im Zahnsieb d<strong>es</strong> Küvettensockels<br />
gründlich <strong>aus</strong>gebrüht. E<strong>in</strong> stärker perforiert<strong>es</strong><br />
Sieb ersche<strong>in</strong>t uns für kontrolliert<strong>es</strong><br />
Arbeiten günstiger zu se<strong>in</strong>.<br />
Durch Anrauhen (150µm Korund oder<br />
grober Diamantschleifer – ke<strong>in</strong>e Fräse,<br />
da hier e<strong>in</strong> eher schnei<strong>den</strong>d/glättend<strong>es</strong><br />
Spanabheben erfolgt) wer<strong>den</strong> Kunststoffzähne<br />
für die Konditionierung mit<br />
Haftvermittler vorbereitet. E<strong>in</strong>e exakte<br />
Repositionierung der Zähne <strong>in</strong> der Hohlform<br />
ist wichtig, die Fixierung kann gegebenenfalls<br />
mit etwas Sekun<strong>den</strong>kleber<br />
erfolgen.<br />
Mit dem Stechröhrchen wer<strong>den</strong> als abschließende<br />
Vorbereitung zwei Gusskanäle<br />
im retromolaren Bereich angelegt.<br />
Die Kanäle können parallel von <strong>den</strong><br />
äußeren E<strong>in</strong>gusstrichtern oder V-förmig<br />
vom mittleren Loch <strong>aus</strong> angelegt wer<strong>den</strong>.<br />
Generell ist die Lage der Kanäle so<br />
zu planen, <strong>das</strong>s die B<strong>es</strong>chickung durch<br />
e<strong>in</strong>en Kanal erfolgt, der zweite dient der<br />
Entlüftung und Kontrolle d<strong>es</strong> Füllstand<strong>es</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Stechröhrchen mit Griff am Ende<br />
würde die Handhabung, b<strong>es</strong>onders<br />
beim Anlegen längerer Kanäle, erleichtern<br />
– hier gibt <strong>es</strong> Raum für Improvisationskunst.<br />
Nicht länger als zehn M<strong>in</strong>uten<br />
vor Befüllen der Form wer<strong>den</strong> die<br />
Zähne mit e<strong>in</strong>em Haftvermittler (Palabond)<br />
konditioniert. Nach zwei M<strong>in</strong>uten<br />
E<strong>in</strong>wirkzeit ist die Oberfläche d<strong>es</strong> Kunststoffzahn<strong>es</strong><br />
für zirka acht M<strong>in</strong>uten so<br />
angelöst, <strong>das</strong>s der Proth<strong>es</strong>enkunststoff<br />
Gelegenheit f<strong>in</strong>det, e<strong>in</strong>e chemische Ver-<br />
e Abb. 14 Gießtechnik IV:<br />
Vorbereitung der Hohlform<br />
zum Befüllen mit Kunststoff;<br />
Wachsr<strong>es</strong>te entfernen, Gips<br />
isolieren, Zähne e<strong>in</strong>sortieren<br />
und konditionieren<br />
e Abb. 15 Gießtechnik V:<br />
Befüllen der Hohlform von<br />
e<strong>in</strong>er Seite <strong>aus</strong>; die Luft<br />
muss <strong>aus</strong> Kanal 2 entweichen<br />
können<br />
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Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
e Abb. 16<br />
Gießtechnik VI:<br />
Proth<strong>es</strong>e entformt<br />
b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>zugehen. Mechanische Retentionen<br />
(die nicht immer korrekt <strong>aus</strong>fließen<br />
oder <strong>So</strong>llbruchstellen darstellen<br />
könnten) s<strong>in</strong>d bei korrekter Verarbeitung<br />
unnötig.<br />
Das Anmischverhältnis d<strong>es</strong> Kunststoff<strong>es</strong><br />
von 10 g:5 ml kann für b<strong>es</strong>sere Gießbarkeit<br />
und längeren Verarbeitungsbereich<br />
<strong>in</strong> Richtung 10 g:7 ml verschoben<br />
wer<strong>den</strong>. Nach e<strong>in</strong>er Anquellzeit von 30<br />
Sekun<strong>den</strong> ist genügend Zeit vorhan<strong>den</strong>,<br />
Pala-X-pr<strong>es</strong>s im dünnen Strahl durch<br />
<strong>den</strong> E<strong>in</strong>gusstrichter <strong>in</strong> die Hohlform e<strong>in</strong>laufen<br />
zu lassen, bis durch <strong>den</strong> zweiten<br />
Kanal Überschuss <strong>aus</strong>tritt. Nach Erreichen<br />
der plastischen Phase erfolgt die<br />
E<strong>in</strong>gabe <strong>in</strong> <strong>das</strong> Druckpolymerisationsgerät<br />
zur Aushärtung nach Herstellerangaben.<br />
Von e<strong>in</strong>igen Anwendern wird empfohlen,<br />
durch Kühlen der E<strong>in</strong>gusskegel mit<br />
Eiswürfeln e<strong>in</strong>e Verzögerung der Polymerisationsreaktion<br />
<strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Bereich<br />
zu bewirken und damit e<strong>in</strong>en Nachsaugeffekt<br />
zum Schrumpfungs<strong>aus</strong>gleich<br />
zu ermöglichen.<br />
Nach 30 M<strong>in</strong>unten Polymerisationszeit<br />
und Abkühlung auf Zimmertemperatur<br />
erfolgt e<strong>in</strong>fach und schnell die Entformung<br />
der fertigen Proth<strong>es</strong>e.<br />
Erfahrungen mit<br />
Injektionstechnik<br />
In der Palajet-Küvette wird die Proth<strong>es</strong>e<br />
<strong>in</strong> klassischer Art und Weise <strong>in</strong> Gips<br />
e<strong>in</strong>gebettet. Als E<strong>in</strong>bettgips ist e<strong>in</strong>e Mischung<br />
<strong>aus</strong> Typ-III und Typ-IV Gips günstig<br />
(zum Beispiel Octa base oder Octa<br />
base + Octa dur), da sich <strong>unsere</strong>m E<strong>in</strong>druck<br />
nach e<strong>in</strong> etwas härterer Gips wegen<br />
se<strong>in</strong><strong>es</strong> anderen Bruchverhaltens<br />
leichter <strong>aus</strong>betten lässt (bricht nach e<strong>in</strong>igen<br />
Hammerschlägen <strong>in</strong> große Scherben,<br />
zerkrümelt nicht). Vor Erstellen d<strong>es</strong><br />
Konters wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> zugehörigen<br />
Wachsprofilen im retromolaren Bereich<br />
Injektionskanal und Entlüftungskanal<br />
angelegt.<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit zur Vermeidung von<br />
Ausarbeitungsaufwand ist die Ummantelung<br />
d<strong>es</strong> Zahnfleischsaum<strong>es</strong> mit Silikon<br />
(Optosil flüssig). Auch e<strong>in</strong>e komplette<br />
Umkleidung der Wachsproth<strong>es</strong>e<br />
mit Knetsilikon, unter Freilassung der<br />
Inzisal-/Okklusalflächen, sche<strong>in</strong>t möglich<br />
und ist bereits mit Erfolg praktiziert<br />
wor<strong>den</strong>.<br />
Das Vorwärmen der Küvette soll mit zirka<br />
fünf M<strong>in</strong>uten Dauer so erfolgen, <strong>das</strong>s<br />
c Abb. 17 Injektionstechnik I:<br />
Proth<strong>es</strong>e <strong>in</strong> Palajet-Küvette<br />
e<strong>in</strong>gebettet (neuere Küvetten<br />
haben e<strong>in</strong>e eckige Bauform)<br />
1362 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
d Abb. 18<br />
Injektionstechnik II:<br />
Isolieren der frisch <strong>aus</strong>gebrühten<br />
Hohlform<br />
d Abb. 19 Injektionstechnik<br />
III: Konditionieren der angerauten<br />
Zahnbasis mit<br />
Palabond zum b<strong>es</strong>seren<br />
Verbund mit dem<br />
Basiskunststoff<br />
Modellierwachs plastifiziert, nicht aber<br />
verflüssigt wird. In <strong>den</strong> Gips e<strong>in</strong>gedrungen<strong>es</strong><br />
Wachs würde e<strong>in</strong>e korrekte<br />
Alg<strong>in</strong>atisolierung stören. Ausbrühen<br />
mit klarem Wasser und Isolierung mit<br />
Alg<strong>in</strong>atisolierung erfolgen wie üblich.<br />
Wenn <strong>ohne</strong> Silikon e<strong>in</strong>gebettet wurde,<br />
erfolgt die Isolierung auch <strong>in</strong>ter<strong><strong>den</strong>tal</strong>.<br />
Überschüssige Isolierung lässt sich<br />
sehr gut mit e<strong>in</strong>em trockenen, borstigen<br />
P<strong>in</strong>sel absaugen.<br />
Das Anrauhen der Zähne mit e<strong>in</strong>em groben<br />
Diamanten beendet die Vorbereitung<br />
der Hohlform. Kurz vor dem Schließen<br />
der Küvette wird der Haftvermittler<br />
Palabond auf die Zähne aufgetragen.<br />
Die mit <strong>den</strong> konischen R<strong>in</strong>gen sicher<br />
verschlossene Küvette wird <strong>in</strong> die Führung<br />
d<strong>es</strong> Gerät<strong>es</strong> e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt. Neue Bauformen<br />
der Palajet-Küvette wer<strong>den</strong> per<br />
Schraube verschlossen und benötigen<br />
nach E<strong>in</strong>setzen <strong>in</strong> <strong>das</strong> Gerät e<strong>in</strong> Distanzstück<br />
auf dem Füllzyl<strong>in</strong>derdeckel.<br />
Pala-x-pr<strong>es</strong>s wird im Verhältnis 1:2 dosiert<br />
und nach Herstellerangaben angemischt.<br />
Im Füllzyl<strong>in</strong>der d<strong>es</strong> Palajet-<br />
Gerät<strong>es</strong> erreicht <strong>das</strong> Material se<strong>in</strong>e plastische<br />
Verarbeitungsphase und ist zur<br />
Injektion bereit, sobald die Oberfläche<br />
matt und nicht mehr klebrig ist.<br />
Nach dem Verschrauben d<strong>es</strong> Füllzyl<strong>in</strong>ders<br />
kann der Injektionsvorgang g<strong>es</strong>tartet<br />
wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> zu früher Injektionsbeg<strong>in</strong>n<br />
führt zur Entmischung d<strong>es</strong><br />
noch zu flüssigen Kunststoff<strong>es</strong>, e<strong>in</strong>e<br />
spät begonnene Injektion wird wegen<br />
der hohen Viskosität e<strong>in</strong>e mangelnde<br />
Formfüllung bed<strong>in</strong>gen. Nach zirka 30<br />
Sekun<strong>den</strong> signalisiert an der Entlüftungsöffnung<br />
<strong>aus</strong>tretend<strong>es</strong> Material die<br />
vollständige Befüllung der Küvette.<br />
Nach Schließen der Öffnung bleibt der<br />
Kunststoff weiter unter Injektionsdruck,<br />
Verdichtung und Ausgleich der Polymerisationsschrumpfung<br />
s<strong>in</strong>d <strong>das</strong> ang<strong>es</strong>trebte<br />
Ziel. Im Verlauf von fünf M<strong>in</strong>uten<br />
erreicht Pala-x-pr<strong>es</strong>s e<strong>in</strong>e Konsistenz,<br />
welche weiter<strong>es</strong> Nachpr<strong>es</strong>sen<br />
nicht mehr zulässt, die Küvette wird daher<br />
dem Gerät entnommen und für 30<br />
M<strong>in</strong>uten bei 2 bar/55°C polymerisiert.<br />
Zeitaufwand<br />
Es wurde versucht, durchschnittliche<br />
Arbeitszeiten zu ermitteln. Mit „aktive<br />
Zeit“ ist die Dauer der re<strong>in</strong>en Arbeits-<br />
e Abb. 20 Injektionstechnik IV:<br />
Dosierverhältnis von PalaXpr<strong>es</strong>s<br />
für Gieß- und Injektionstechnik<br />
(<strong>in</strong>zwischen verändert<strong>es</strong><br />
Verpackungsd<strong>es</strong>ign)<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1363
Technik<br />
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
GIESSTECHNIK aktiv passiv<br />
E<strong>in</strong>betten<br />
Modell <strong>in</strong> Kuvette setzen, 2 m<strong>in</strong><br />
Silikon anmischen<br />
Gießen, vernetzen lassen 1 m<strong>in</strong> 30 m<strong>in</strong> Aushärtung<br />
Entformen<br />
Modell entnehmen, Form 3 m<strong>in</strong><br />
Kontrollieren, Kanäle<br />
vorbereiten<br />
Ausbrühen<br />
Modell und Zähne <strong>aus</strong>brühen 8 m<strong>in</strong> 5 m<strong>in</strong> wässern<br />
Modell wässern<br />
Vorbereiten<br />
Modell isolieren,<br />
Zähne anrauhen,<br />
20 m<strong>in</strong><br />
Haftvermittler auftragen,<br />
Zähne e<strong>in</strong>setzen<br />
Kuvette schließen<br />
Gießen<br />
Dosieren/anmischen<br />
Kunststoff gießen 5 m<strong>in</strong> 3 m<strong>in</strong><br />
bis plastischer Zustand<br />
Polymerisieren<br />
30 m<strong>in</strong><br />
Entformen<br />
1 m<strong>in</strong><br />
G<strong>es</strong>amtzeit 40 m<strong>in</strong> 68 m<strong>in</strong><br />
INJEKTIONSTECHNIK aktiv passiv<br />
Modell e<strong>in</strong>setzen 5 m<strong>in</strong> 15 m<strong>in</strong> Abb<strong>in</strong>dezeit<br />
Kanäle anlegen<br />
5 m<strong>in</strong><br />
Konter gießen 3 m<strong>in</strong> 45 m<strong>in</strong> Abb<strong>in</strong>dezeit<br />
Entformen<br />
Vorwärmen<br />
5 m<strong>in</strong> Vorwärmen<br />
Kuvette öffnen<br />
1 m<strong>in</strong><br />
Ausbrühen<br />
4 m<strong>in</strong><br />
Vorbereiten<br />
15 m<strong>in</strong><br />
Isolieren, Zähne anrauhen,<br />
Haftvermittler auftragen,<br />
Kuvette schließen<br />
Injektion<br />
13 m<strong>in</strong><br />
Dosieren/anmischen<br />
(<strong>in</strong>cl Wartezeit)<br />
anquellen lassen (passive Zeit)<br />
Injektion<br />
5m<strong>in</strong> unter Druck (passive Zeit)<br />
5 m<strong>in</strong><br />
Polymerisieren<br />
30 m<strong>in</strong><br />
Entformen<br />
5 m<strong>in</strong><br />
Ausbetten<br />
E<strong>in</strong>betten<br />
G<strong>es</strong>amtzeit 51 m<strong>in</strong> 100 m<strong>in</strong><br />
Vergleichende Bewertung<br />
e Gieß- und Injektionstechnik: Gegenüberstellung der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Arbeitsschritte h<strong>in</strong>sichtlich der aufgewandten Zeit<br />
schritte bezeichnet, „passive Zeit“ s<strong>in</strong>d<br />
werkstofftechnisch bed<strong>in</strong>gte Wartezeiten,<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong>en anderen Tätigkeiten nachgegangen<br />
wer<strong>den</strong> kann. Da bei der Injektionstechnik<br />
die Form <strong>in</strong> zwei Arbeitsschritten<br />
herg<strong>es</strong>tellt wird, ergibt<br />
sich e<strong>in</strong>e höhere Summe an aktiver und<br />
passiver Zeit. Auch der Aufwand für Vorwärmen<br />
der Küvette und beim Isolieren<br />
der Hohlform ist hier größer.<br />
Im Gießtechnikverfahren benötigt man<br />
für <strong>das</strong> Vorbereiten der Hohlform etwas<br />
mehr Zeit, da die Zähne separat <strong>aus</strong>gebrüht,<br />
angeraut und dann sorgfältig <strong>in</strong><br />
die Hohlform reponiert wer<strong>den</strong> müssen.<br />
Das Erstellen der Gießform, der Gießproz<strong>es</strong>s<br />
und <strong>das</strong> Entformen verlaufen<br />
w<strong>es</strong>entlich schneller als bei der Injektionstechnik.<br />
Auch h<strong>in</strong>sichtlich Oberflächenbearbeitung<br />
ist bei Proth<strong>es</strong>en,<br />
welche im Gießtechnikverfahren erstellt<br />
wur<strong>den</strong>, weniger Zeitaufwand zu verzeichnen.<br />
Durch Silikon-Ummantelung<br />
der Wachsproth<strong>es</strong>e bei der Gipse<strong>in</strong>bettung<br />
sowie korrekte Gips-Kunststoff-<br />
Isolierung kann di<strong>es</strong>er Vorteil jedoch<br />
auch auf die Injektionstechnik übertragen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Injektionstechnik<br />
Vorteile:<br />
n exakte Fixierung der Zähne <strong>in</strong> der<br />
Hohlform<br />
n sichere Formfüllung, gute Verdichtung<br />
n Ausgleich der Polymerisationsschrum -<br />
pfung<br />
Nachteile:<br />
n hoher Geräte- und Zeitaufwand<br />
n Aufwand bei Isolierung (reduziert bei<br />
Verwendung von Silikon)<br />
Gießtechnik<br />
Vorteile:<br />
n ger<strong>in</strong>ger Geräte- und Zeitaufwand<br />
n ger<strong>in</strong>ger Aufwand bei Isolierung, Ausbetten<br />
und Ausarbeiten<br />
Nachteile:<br />
n Formfüllung durch Schwerkraftguss,<br />
nicht standardisiert<strong>es</strong> Ergebnis (Risiko<br />
von Luftblasen, Fehlstellen)<br />
n ke<strong>in</strong> oder fraglicher Ausgleich der Polymerisationsschrumpfung<br />
n ger<strong>in</strong>gere Verdichtung.<br />
Subjektiv erzielen wir mit der Injektionstechnik<br />
dichtere, b<strong>es</strong>ser polierfähige<br />
Proth<strong>es</strong>en mit ten<strong>den</strong>ziell b<strong>es</strong>serer<br />
Passfähigkeit. Auch beim B<strong>es</strong>chleifen<br />
der Proth<strong>es</strong>en b<strong>es</strong>chreiben e<strong>in</strong>ige Kol-<br />
1364 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Praktische Polymerisations techniken für Proth<strong>es</strong>en<br />
Totalprothetik<br />
legen <strong>den</strong> E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er dichteren, homogeneren<br />
Struktur. Die Farbe ersche<strong>in</strong>t<br />
etwas dunkler und ist weniger<br />
transparent. Di<strong>es</strong>e Effekte lassen sich<br />
mit dem höheren Polymeranteil der Mischung<br />
sowie der Verdichtung d<strong>es</strong><br />
Werkstoff<strong>es</strong> erklären. Bei rout<strong>in</strong>ierter<br />
Benutzung führt <strong>das</strong> Verfahren zu sehr<br />
gleichmäßig guten Ergebnissen. E<strong>in</strong>e<br />
Nutzung von Silikon bei der E<strong>in</strong>bettung<br />
verb<strong>es</strong>sert die Oberflächenqualität der<br />
Proth<strong>es</strong>e und reduziert <strong>den</strong> Ausarbeitungsaufwand.<br />
Nachteilig ist der Zeitaufwand<br />
der Technologie.<br />
Der Kostenaufwand bei Nutzung von Silikon<br />
für die Erstellung e<strong>in</strong>er Gießtechnikform<br />
wird durch <strong>den</strong> Zeitvorteil leicht<br />
kompensiert. Insg<strong>es</strong>amt bee<strong>in</strong>druckt die<br />
kurze Verarbeitungszeit und die hohe<br />
Oberflächengüte der erstellten Proth<strong>es</strong>e.<br />
Die Passfähigkeit ist trotz höherer Polymerisationsschrumpfung<br />
gut und im kl<strong>in</strong>isch<br />
akzeptablen Bereich. Im Labor-Alltag<br />
kommt <strong>es</strong> b<strong>es</strong>onders bei Zeitdruck<br />
systembed<strong>in</strong>gt h<strong>in</strong> und wieder zu Misserfolgen,<br />
welche zumeist mit mangelnder<br />
Formfüllung zu begrün<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d (bei langen,<br />
dünnen Gusskanälen, zu pulverreichem<br />
Anmischverhältnis, sehr hoher<br />
Raumtemperatur und daher verkürzter<br />
Verarbeitungszeit). In di<strong>es</strong>en Fällen relativiert<br />
sich der Zeitvorteil wieder. Das Reponieren<br />
der Zähne nach dem Ausbrühen<br />
stellt e<strong>in</strong> gewiss<strong>es</strong> Risiko der Verwechslung<br />
oder Verlagerung dar, kann aber<br />
durch steife, reißf<strong>es</strong>te Formmasse begrenzt<br />
wer<strong>den</strong>. Bei Verwendung von Keramikzähnen<br />
ist die Möglichkeit der Entnahme<br />
zur Konditionierung der Oberfläche<br />
für b<strong>es</strong>seren Haftverbund e<strong>in</strong> Vorteil.<br />
Fazit<br />
Insg<strong>es</strong>amt kann r<strong>es</strong>ümiert wer<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s<br />
mit Pala-x-pr<strong>es</strong>s e<strong>in</strong> Werkstoff bereitsteht,<br />
welcher für alle Technologien gleichermaßen<br />
nutzbar ist. Für die Gießtechnik<br />
bietet er genügend Verarbeitungszeit<br />
und e<strong>in</strong>e günstige Konsistenz.<br />
Deutlich höhere Bruchr<strong>es</strong>istenz kann<br />
durch E<strong>in</strong>satz von Pala-X-pr<strong>es</strong>s ultra bei<br />
gleicher Technologie erreicht wer<strong>den</strong>.<br />
Mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> Farbe, physikalischen und<br />
chemischen Werten e<strong>in</strong>heitlichen Werkstoff<br />
können alle Sparten der Kunststoffprothetik<br />
abgedeckt wer<strong>den</strong>. Für<br />
hochwertige Totalprothetik bei entsprechender<br />
Term<strong>in</strong>stellung wird die Injektionstechnik,<br />
wie schon seit vielen<br />
Jahren, Mittel der Wahl se<strong>in</strong>. Arbeiten<br />
unter Zeitdruck können mit gutem Ergebnis<br />
<strong>in</strong> Proth<strong>es</strong>engießtechnik erstellt<br />
wer<strong>den</strong>, wenn man sich der systemimmanenten<br />
Nachteile (ke<strong>in</strong> Schrumpfungs<strong>aus</strong>gleich)<br />
bewusst ist und sie <strong>in</strong><br />
Kauf nimmt. Bei Abwägung ihrer Vorund<br />
Nachteile haben beide Verfahren<br />
ihre Berechtigung.<br />
n<br />
Literatur:<br />
[1] Breustedt, A, Lenz, E Stomatologische<br />
Werkstoffkunde, J.A.Barth Verlag<br />
Leipzig 1985, S. 109 ff.<br />
[2] Groß, A Ist die Verwendung von<br />
Kaltpolymerisat bei der Herstellung<br />
def<strong>in</strong>itiver Proth<strong>es</strong>en nach dem heutigen<br />
Entwicklungsstand zu vertreten?<br />
Qu<strong>in</strong>t<strong>es</strong>senz Zahntechnik 1977; 7<br />
[3] Peroz,I, Manke,P, Zimmermann, E.<br />
Polymerisationsschrumpfung von<br />
Proth<strong>es</strong>enkunststoffen bei verschie<strong>den</strong>en<br />
Herstellungsverfahren.<br />
ZWR 1990; 4, S. 292-295<br />
[4] Savic,N, Stange,F Entwicklungsg<strong>es</strong>chichte<br />
von Proth<strong>es</strong>enkunststoffen.<br />
Collegmagaz<strong>in</strong>, 2000; 2<br />
[5] Scheuermann,H Zum R<strong>es</strong>tmonomergehalt<br />
von Proth<strong>es</strong>enwerkstoffen.<br />
Dental Labor, 1981; 11<br />
e Abb. 21 Dorsaler Rand;<br />
Ziel: möglichst ger<strong>in</strong>ger<br />
Randspalt der Proth<strong>es</strong>e<br />
zum Modell<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
Zt. Peter Lenz<br />
Roben 66<br />
07554 Gera<br />
E-Mail: VIPEROX@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Nähere Angaben zum<br />
Autor f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de/autoren<br />
http://bit.ly/Txu53c<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1365
Technik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
E<strong>in</strong>fach und schnell g<strong>es</strong>chichtet mit E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage<br />
Geht <strong>das</strong>? In nur e<strong>in</strong>em Schritt zum Erfolg mit IPS InL<strong>in</strong>e One, der E<strong>in</strong>schicht-<br />
Metallkeramik von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t? Im nachfolgen<strong>den</strong> Bericht wer<strong>den</strong> drei<br />
Varianten zur Anwendung der monolithischen Keramikmasse mit nur e<strong>in</strong>em Ziel<br />
aufgezeigt, e<strong>in</strong>e wirtschaftlich <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sante Verblendtechnik mit ästhetischem<br />
Anspruch zu erreichen.<br />
Autor:<br />
Ztm. Christian Lang,<br />
Hürth<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
E<strong>in</strong>schicht-<br />
Metallkeramik<br />
Verblendtechnik<br />
Ästhetik<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Rationell<strong>es</strong> Arbeiten<br />
Durch wachsende Materialvielfalt<br />
haben wir heute die Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong>en Patientenfall auf<br />
unterschiedlichste Weise zu lösen. Immer<br />
öfter müssen wir als hochwertig<br />
arbeitende Labors <strong>unsere</strong>n Kun<strong>den</strong> und<br />
Patienten e<strong>in</strong>e preisgünstige Alternative<br />
anbieten, mit der wir jedoch ebenfalls<br />
<strong>unsere</strong>m eigenen Anspruch an Ästhetik<br />
und Wirtschaftlichkeit gerecht<br />
wer<strong>den</strong> wollen. Die Frage der Material<strong>in</strong>dikation<br />
muss zunehmend <strong>in</strong>dividueller<br />
beantwortet wer<strong>den</strong>.<br />
Der ästhetisch brisant<strong>es</strong>te Bereich e<strong>in</strong>er<br />
R<strong>es</strong>tauration ist und bleibt <strong>das</strong> Frontzahngebiet.<br />
Aber, Hand auf's Herz,<br />
muss <strong>es</strong> im Seitenzahngebiet tatsächlich<br />
immer die handwerklich und künstlerisch<br />
her<strong>aus</strong>ragende Keramikverblendung<br />
se<strong>in</strong>? Für <strong>das</strong> Frontzahngebiet haben<br />
wir mit <strong>in</strong>dividuell g<strong>es</strong>chichteten<br />
Vollkeramikkronen auf Zirkonoxid,<br />
1366 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Verblendkeramik<br />
der Zeit<br />
Pr<strong>es</strong>s- und Glaskeramiken Materialien<br />
zur Verfügung, die sich perfekt assimilieren.<br />
Im Seitenzahngebiet ist di<strong>es</strong>er<br />
Anspruch jedoch gerade bei umfangreichen<br />
R<strong>es</strong>taurationen oft zu vernachlässigen,<br />
vor allem dann, wenn der Patient<br />
e<strong>in</strong>e wirtschaftlich tragbare Lösung anstrebt.<br />
Für derartige Fälle bietet Ivoclar<br />
Viva<strong>den</strong>t mit der IPS InL<strong>in</strong>e One e<strong>in</strong> geeignet<strong>es</strong><br />
Material an, welch<strong>es</strong>, je nach<br />
Anspruch und Situation, durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell<strong>es</strong><br />
„Tun<strong>in</strong>g“ modifiziert wer<strong>den</strong><br />
kann. <strong>So</strong> kann <strong>das</strong> Produkt beispielsweise<br />
als ideale Alternative zu Vollzirkon<br />
verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
Variationen<br />
Mit der IPS InL<strong>in</strong>e One haben wir mehrere<br />
Möglichkeiten der keramischen<br />
Umsetzung auf Metallgerüsten im WAK-<br />
Bereich von 13,8 bis 15,0.<br />
Als erste Variante wird entsprechend<br />
der Angaben der Komb<strong>in</strong>ationstabelle<br />
<strong>in</strong> der Gebrauchs<strong>in</strong>formation <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />
sieben Dentcisal-Massen die farblich<br />
passende E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik<br />
<strong>aus</strong>gewählt und direkt nach dem zweiten,<br />
decken<strong>den</strong> Opakerbrand vollanatomisch<br />
g<strong>es</strong>chich tet, extendiert und gebrannt.<br />
Bei di<strong>es</strong>er Vorgehensweise<br />
rückt <strong>das</strong> <strong>in</strong>terne Farbspiel <strong>in</strong> <strong>den</strong> H<strong>in</strong>tergrund<br />
und die volle Konzentration<br />
liegt auf Form und Funktion. Nach m<strong>in</strong>imalen<br />
Schleifkorrekturen erfolgt die<br />
Akzentuierung mit Malfarben und Shad<strong>es</strong><br />
nach dem Farbr<strong>in</strong>g. Nach dem<br />
Glanzbrand erhalten wir e<strong>in</strong>e funktionelle<br />
Keramikkrone <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der 16 A–D-<br />
Farben beziehungsweise <strong>den</strong> 20 Chromascop-Farben<br />
sowie vier möglichen<br />
Bleach-Farben mit nur e<strong>in</strong>em Hauptbrand.<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1367
Technik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Abb. 1 Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
e Abb. 1 Vollanatomische Modellation<br />
<strong>in</strong> Wachs<br />
e Abb. 2 Tipp 1: Die Wachsmodellation<br />
wird zur b<strong>es</strong>seren Scanbarkeit mit<br />
Wasserfarbe konditioniert<br />
Über die klassische Anwendung von<br />
IPS InL<strong>in</strong>e One als E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik<br />
h<strong>in</strong><strong>aus</strong>gehend, können die<br />
Massen auch <strong>in</strong>dividueller angewendet<br />
wer<strong>den</strong>. Falls etwas mehr Chroma oder<br />
Farbspiel <strong>aus</strong> der Tiefe gefordert ist, haben<br />
wir <strong>in</strong> der zweiten Variante die Möglichkeit,<br />
mittels IPS InL<strong>in</strong>e-System Intensive-Opaker<br />
im Vorfeld zu charakterisieren.<br />
Die Intensive-Opaquer sollten<br />
jedoch immer mit dem entsprechen<strong>den</strong><br />
Basis-Opaquer abgemischt<br />
wer<strong>den</strong>, um harmonische Farbverläufe<br />
zu schaffen. In <strong>unsere</strong>m Beispiel wurde<br />
<strong>das</strong> Käppchen im Zahnhalsbereich<br />
e Abb. 3 Tipp 2: Das Gipsmodell sollte<br />
immer mit Stumpflack b<strong>es</strong>chickt wer<strong>den</strong>,<br />
um e<strong>in</strong> Austrocknen der Keramik während<br />
der Schichtung zu verh<strong>in</strong>dern<br />
e Abb. 4 Tipp 3: Das <strong>aus</strong> der<br />
Vollanatomie optimal reduzierte<br />
Käppchen kann mit Ultraschallgel auf<br />
dem Modell fixiert wer<strong>den</strong><br />
zirkulär mit Intensiv-Opaker rosa, im<br />
Körper mit Intensiv-Opaker white, im<br />
<strong>in</strong>zisalen Drittel mit Intensive Opaquer<br />
violett und okklusal mit Intensive Opaker<br />
brown konditioniert. Der Rosaton<br />
schafft die Illusion e<strong>in</strong>er G<strong>in</strong>givatransmission<br />
und der violette Bereich im <strong>in</strong>zisalen<br />
Drittel kaschiert <strong>das</strong> Käppchen.<br />
Nach dem Opakerbrand wird, wie<br />
zuvor b<strong>es</strong>chrieben, g<strong>es</strong>chichtet und<br />
anschließend mit Malfarben fertigg<strong>es</strong>tellt.<br />
1368 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Verblendkeramik<br />
Abb. 5<br />
Abb. 6<br />
Abb. 7<br />
Abb. 8<br />
Abb. 9 Abb. 10<br />
e Abb. 5 Dimensionskontrolle mit dem Vorwall<br />
e Abb. 6 Tipp 4: Der letzte, deckende<br />
Opaker- Auftrag kann mit Keramikpulver<br />
b<strong>es</strong>treut wer<strong>den</strong> und wirkt dadurch e<strong>in</strong>em<br />
Aufreißen (Tear<strong>in</strong>g) der Keramik entgegen<br />
e Abb. 7 Die IPS InL<strong>in</strong>e One wird virtuos<br />
aufgetragen ...<br />
e Abb. 8 … und der Gegenbiss<br />
mit e<strong>in</strong>er Lage Kosmetiktuch<br />
abgedeckt<br />
e Abb. 9 Die mit IPS InL<strong>in</strong>e One<br />
g<strong>es</strong>chichtete Krone<br />
e Abb. 10 Oberkiefer und Unterkiefer<br />
wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Okklusion gebracht<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1369
Technik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Abb. 11 Abb. 12<br />
Abb. 13<br />
Abb. 14<br />
Abb. 15<br />
Abb. 16<br />
e Abb. 11 Optimale<br />
Impr<strong>es</strong>sionen …,<br />
e Abb. 12 … nachdem der Biss<br />
um zirka 1 mm gehoben wurde<br />
e Abb. 13 bis 15 F<strong>in</strong>etun<strong>in</strong>g der<br />
Morphologie<br />
e Abb. 16 Tipp 5: Den Brennträger<br />
mit flüssiger Brennwatte vorbereiten.<br />
Das erleichtert die Positionierung<br />
der Krone enorm.<br />
1370 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Verblendkeramik<br />
Abb. 17 Abb. 18<br />
Abb. 19<br />
Abb. 20<br />
e Abb. 17 Das Ergebnis nach dem ersten<br />
und e<strong>in</strong>zigen Hauptbrand<br />
e Abb. 18 und 19 Formgebung unter<br />
Verwendung e<strong>in</strong>er wassergekühlten<br />
Turb<strong>in</strong>e<br />
Die dritte Variante stellt e<strong>in</strong>e Vorstufe<br />
zur <strong>in</strong>dividuellen Keramikschichtung<br />
dar und bildet somit preislich und<br />
ästhetisch e<strong>in</strong> Zwischensegment<br />
zur preisreduzierten Standardverblendung.<br />
Bei di<strong>es</strong>er Variante wird nach der Charakterisierung<br />
mit <strong>den</strong> Intensive-Opakern<br />
zusätzlich <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Materialien d<strong>es</strong><br />
IPS InL<strong>in</strong>e-Systems g<strong>es</strong>chöpft. In dem<br />
Beispiel wurde zervikal e<strong>in</strong>e Mischung<br />
<strong>aus</strong> Mamelon salmon, G<strong>in</strong>giva G4 und<br />
entsprechend<strong>es</strong> Deep Dent<strong>in</strong> angelegt,<br />
darüber zirkulär Deep Dent<strong>in</strong> pur, im<br />
Körperbereich e<strong>in</strong>e Mischung <strong>aus</strong> Deep<br />
e Abb. 20 Transparente Bereiche wer<strong>den</strong><br />
mit blauer Malfarbe unterstützt<br />
Dent<strong>in</strong> und Dent<strong>in</strong> Bleach, im Bereich<br />
der Höckerspitzen e<strong>in</strong>e Mischung <strong>aus</strong><br />
Dent<strong>in</strong> und Opal Effect violet sowie okklusal<br />
e<strong>in</strong>e Mischung <strong>aus</strong> Occlusal Dent<strong>in</strong><br />
orange, Cervical Incisal yellow und<br />
Deep Dent<strong>in</strong> g<strong>es</strong>chichtet. Die komplette<br />
Schichtung wird zwecks Form- und<br />
Brandstabilisierung mit Transpa neutral<br />
abg<strong>es</strong>treut und gebrannt. Beim Schichtaufbau<br />
ist darauf zu achten, <strong>das</strong>s noch<br />
genügend Platz zum Antagonisten<br />
bleibt und die aufgelegten Schichten<br />
extrem dünn s<strong>in</strong>d.<br />
Nach dem ersten Dent<strong>in</strong>brand wird nun,<br />
wie zuvor b<strong>es</strong>chrieben, die passende<br />
IPS InL<strong>in</strong>e One Dentcisal-Masse aufgetragen.<br />
Form und Funktion stehen im Fokus,<br />
und die vor<strong>aus</strong>sichtliche Brandschrumpfung<br />
wird mit e<strong>in</strong>er weißlichen<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1371
Technik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Abb. 21a<br />
Abb. 21b<br />
Abb. 22<br />
e Abb. 21 und 21b<br />
G<strong>in</strong>giva trans mission für<br />
e<strong>in</strong>en optimierten Übergang<br />
zwischen roter und weißer<br />
Ästhetik<br />
e Abb. 22 Das Ergebnis nach nur e<strong>in</strong>em<br />
Hauptbrand mit IPS InL<strong>in</strong>e One<br />
Schneide ergänzt (Opal Effect 3, Opal<br />
Effect 4, Transpa Incisal 2, Transpa Incisal<br />
3 oder Incisal 1 bis Incisal 3). Nach<br />
dem zweiten Dent<strong>in</strong>brand und kle<strong>in</strong>en<br />
Schleifarbeiten wird, wie gewohnt, mit<br />
Malfarben f<strong>in</strong>al <strong>in</strong>dividualisiert. Nach<br />
dem Glanzbrand haben wir e<strong>in</strong>e ästhetisch<br />
anmutende Keramikverblendung<br />
vorliegen, die <strong>den</strong> Fertigungsproz<strong>es</strong>s<br />
strukturiert und ökonomisch macht.<br />
Individualität<br />
ist <strong>das</strong> Mittel der Wahl<br />
Abschließend kann man also sagen,<br />
<strong>das</strong>s heute nicht nur die Keramikverblendung<br />
<strong>in</strong>dividuell se<strong>in</strong> muss, sondern<br />
ebenfalls die Auswahl d<strong>es</strong> geeigneten<br />
Materials. Natürlich macht <strong>es</strong><br />
Spaß, sich <strong>in</strong> aufwändig g<strong>es</strong>chichteten<br />
Keramikr<strong>es</strong>taurationen zu verwirklichen<br />
und am Ende bee<strong>in</strong>druckend natürliche<br />
Ergebnisse zu erzielen. Manchmal sollte<br />
man jedoch se<strong>in</strong> Ego etwas zurücknehmen<br />
und akzeptieren, <strong>das</strong>s <strong>es</strong> unter<br />
gewissen Umstän<strong>den</strong> auch e<strong>in</strong>mal<br />
1372 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Verblendkeramik<br />
Abb. 23 Abb. 24<br />
Abb. 26<br />
Abb. 25<br />
e Abb. 23 Auftrag der Intensiv-Opaker zur<br />
Positionierung chromatischer Effekte <strong>aus</strong><br />
der Tiefe<br />
e Abb. 24 Charakterisierung mit <strong>den</strong><br />
Keramikmassen <strong>aus</strong> dem IPS InL<strong>in</strong>e<br />
Impulse Kit (die Massen wur<strong>den</strong> zur b<strong>es</strong>seren<br />
Anschaulichkeit zusätzlich e<strong>in</strong>gefärbt)<br />
e Abb. 25 Tipp 6: Vor dem<br />
Charakterisierungsbrand wird<br />
die Schichtung mit Transpa<br />
neutral b<strong>es</strong>treut und mit d<strong>es</strong>tilliertem<br />
Wasser <strong>aus</strong> der<br />
Sprühflasche benetzt<br />
e Abb. 26 Die Grundform wird<br />
mit IPS InL<strong>in</strong>e One kreiert und<br />
mit Opalschnei<strong>den</strong> <strong>aus</strong> dem IPS<br />
In L<strong>in</strong>e-<strong>So</strong>rtiment <strong>in</strong>dividualisiert<br />
und die zu erwartende<br />
Schrumpfung <strong>aus</strong>geglichen<br />
d Abb. 27 Fe<strong>in</strong>ste Wülste<br />
wer<strong>den</strong> mit dem Korrektur -<br />
brand <strong>aus</strong>modelliert (50/50-<br />
Mischung <strong>aus</strong> Opal Effect 3 und<br />
IPS InL<strong>in</strong>e System Add-On)<br />
Abb. 27<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1373
Technik<br />
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Abb. 28a<br />
Abb. 28b<br />
Abb. 28c<br />
ec Abb. 28a bis 28c<br />
Viele Wege führen zu<br />
bee<strong>in</strong>drucken<strong>den</strong><br />
Ergebnissen<br />
e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong> darf. Viel zu oft weichen<br />
die Vorstellungen und Erwartungen von<br />
Zahntechnikern, Zahnärzten und nicht<br />
zuletzt Patienten vone<strong>in</strong>ander ab.<br />
Hierzu gibt <strong>es</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anekdote zu<br />
erzählen: Nach <strong>in</strong>tensiver Beratung e<strong>in</strong>er<br />
Patient<strong>in</strong>, digitaler Ästhetikplanung,<br />
geme<strong>in</strong>samer Farb<strong>aus</strong>wahl und Anfertigung<br />
von Langzeitprovisorien begann<br />
ich mit e<strong>in</strong>er wunderschönen <strong>in</strong>dividuellen<br />
Schichtung. Ich war „gut drauf“<br />
und modellierte prächtig def<strong>in</strong>ierte,<br />
wolkig leuchtende Mamelons <strong>aus</strong>, mit<br />
e<strong>in</strong>em b<strong>es</strong>techend bläulichen Saum<br />
und chromatischen Approximalflächen.<br />
Nach durch<strong>aus</strong> positiv verlaufender<br />
Rohbrandanprobe, bei der <strong>es</strong> <strong>in</strong> der<br />
Hauptsache um die Form g<strong>in</strong>g, erlangten<br />
die Kronen nach dem Glanzbrand<br />
endgültige Brillanz. Beim E<strong>in</strong>setzterm<strong>in</strong><br />
war ich natürlich dabei, um me<strong>in</strong>e Arbeit<br />
im oralen Umfeld bewundern und<br />
fotografieren zu dürfen. Bei der abschließen<strong>den</strong><br />
Anprobe fielen der Patient<strong>in</strong><br />
gleich me<strong>in</strong>e schönen Mamelons<br />
auf: „Da, di<strong>es</strong>e leuchten<strong>den</strong> Striche!“ –<br />
„Ja, genau, s<strong>in</strong>d die nicht prächtig?!“ –<br />
„Die will ich so aber nicht! Und der<br />
Schmutz zwischen <strong>den</strong> Zähnen, geht<br />
1374 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erfolg ist ke<strong>in</strong>e Frage der Zeit<br />
Verblendkeramik<br />
Abb. 29<br />
der auch noch weg?“ Ich muss zugeben,<br />
<strong>das</strong> saß. Ich war getroffen und gekränkt<br />
und brauchte e<strong>in</strong> wenig Zeit, um mich<br />
von di<strong>es</strong>em Schlag zu erholen. Aber:<br />
Ich habe durch di<strong>es</strong>e Reaktion verstan<strong>den</strong>,<br />
<strong>das</strong>s e<strong>in</strong>e R<strong>es</strong>tauration nicht<br />
nur mir, sondern auch der Patient<strong>in</strong> gefallen<br />
muss. Wohlgemerkt, trotz leuchten<strong>den</strong><br />
Mamelons und chromatischen<br />
Approximalflächen entsprach immer<br />
noch all<strong>es</strong> e<strong>in</strong>er A2! Nachdem ich di<strong>es</strong>e<br />
(für mich!) b<strong>es</strong>onders schönen B<strong>es</strong>onderheiten<br />
aufwändig entfernt und abg<strong>es</strong>chwächt<br />
hatte, war die Patient<strong>in</strong><br />
über<strong>aus</strong> glücklich mit ihren neuen Zähnen<br />
und ihrem damit verbun<strong>den</strong>en Ersche<strong>in</strong>ungsbild.<br />
Fazit: G<strong>es</strong>talten wir doch <strong>unsere</strong>n Labor-Alltag<br />
e<strong>in</strong>facher! Legen wir unser<br />
komplett<strong>es</strong> zahntechnisch<strong>es</strong> Know-how<br />
<strong>in</strong> die schwierige E<strong>in</strong>zelzahnrekonstruktion<br />
im Frontzahngebiet. Die Komplettsanierung<br />
h<strong>in</strong>gegen darf me<strong>in</strong>er<br />
e Abb. 29 Kontrolle der richtigen<br />
Farbwirkung.<br />
Erfahrung nach ruhig etwas dezenter<br />
<strong>aus</strong>fallen. Mittels E<strong>in</strong>schicht-Metallkeramik<br />
e<strong>in</strong>en Schritt <strong>in</strong> Richtung Erfolg –<br />
und zwar mit Leichtigkeit.<br />
n<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
Ztm. Christian Lang<br />
Zahnd<strong>es</strong>ign<br />
Luxemburger Straße 379b<br />
50354 Hürth<br />
<strong>in</strong>fo@lang-zahnd<strong>es</strong>ign.de<br />
www.lang-zahnd<strong>es</strong>ign.de<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1375
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Zahntechnik im Zeichen von Digitalisierung und CAD/CAM<br />
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum<br />
Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Autoren:<br />
Carmen<br />
Giezendanner und<br />
Paul Giezendanner<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
Qualitätshandwerk<br />
Marktpositionierung<br />
Zirkon versus Metall<br />
Monolithische<br />
Zirkon Strukturen<br />
Chipp<strong>in</strong>g<br />
Netzwerke<br />
Inhouse-Produktion<br />
oder Outsourc<strong>in</strong>g<br />
Ästhetik<br />
Team Kollektiv<br />
Seit über 30 Jahren pflegen wir zahntechnisch<strong>es</strong> Handwerk auf<br />
dem ländlich ang<strong>es</strong>iedelten Werkplatz Obwal<strong>den</strong> im Herzen der<br />
Schweiz und tun all<strong>es</strong>, um unser Wissen <strong>in</strong> die Welt zu tragen.<br />
Die letzten Jahre haben <strong>ohne</strong> Frage auch <strong>unsere</strong>n Beruf drastisch<br />
verändert. Wir Zahntechniker s<strong>in</strong>d gefordert und müssen<br />
Lösungen und Möglichkeiten f<strong>in</strong><strong>den</strong>, uns zu positionieren und<br />
im Markt zu etablieren. E<strong>in</strong> Weg dazu ist <strong>das</strong> Bekenntnis zum<br />
Qualitäts-Handwerk.<br />
Die Zahntechnik ist e<strong>in</strong> produzierend<strong>es</strong><br />
Gewerbe. Handwerkliche<br />
Arbeiten s<strong>in</strong>d stets durch ihren<br />
hohen Anteil an „Women- oder Manpower“<br />
gekennzeichnet. Di<strong>es</strong> gilt <strong>in</strong> b<strong>es</strong>onderem<br />
Maße auch für zahntechnische<br />
Arbeiten. Will man heute e<strong>in</strong> anerkannt<strong>es</strong><br />
Qualitätsprodukt herstellen<br />
und gleichzeitig angem<strong>es</strong>sene Löhne<br />
bezahlen, ist di<strong>es</strong> zw<strong>in</strong>gend mit e<strong>in</strong>em<br />
entsprechen<strong>den</strong> Marktpreis für <strong>das</strong> produzierte<br />
Werkstück verbun<strong>den</strong>. Wir alle<br />
sollten erkennen, <strong>das</strong>s sich durch<br />
<strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz von Masch<strong>in</strong>en und Technologien,<br />
aber auch mit dem Import/Export<br />
zahntechnischer Arbeiten<br />
sicherlich e<strong>in</strong> Preisvorteil erzielen lässt.<br />
Das hat jedoch bedrohliche Langzeitfolgen:<br />
Als erst<strong>es</strong> geht uns der Vorzug<br />
der fe<strong>in</strong>fühligen und <strong>in</strong>dividuellen Manufaktur<br />
verloren und im weiteren Verlauf<br />
schw<strong>in</strong>det die Zahl der Arbeitsplätze<br />
<strong>in</strong> <strong>unsere</strong>m Bereich.<br />
Wollen wir <strong>das</strong> wirklich? Wählt man somit<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong><strong>es</strong> zahntechnischen<br />
Betrieb<strong>es</strong> für <strong>den</strong> <strong>in</strong>dividuellen Zahnersatz<br />
die Handmanufaktur als Vorgehensweise,<br />
lässt sich dar<strong>aus</strong> nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
ableiten, e<strong>in</strong> vehementer Technikverfechter<br />
zu se<strong>in</strong> oder sich am<br />
1376 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 1 Abb. 2<br />
e Abb. 1 Technologie …<br />
(Bildquellennachweis: 3M ESPE)<br />
Abb. 2 … und Handwerk sollen sich<br />
er gänzen und nicht konkurrieren<br />
(Bildquellennachweis: Labor Giezendanner)<br />
Markt vorbei zu entwickeln. Marktgerecht<strong>es</strong><br />
Verhalten muss auch nicht zw<strong>in</strong>gend<br />
heißen, immer auf der Suche nach<br />
dem Billigsten zu se<strong>in</strong>. B<strong>es</strong>onders Erfolge<br />
im hohen ästhetischen Bereich<br />
s<strong>in</strong>d mehrheitlich nur mit viel Aufwand<br />
und Erfahrung zu erkaufen, und beid<strong>es</strong><br />
darf legitimerweise auch Geld kosten<br />
und kann ebenfalls e<strong>in</strong> wirksam<strong>es</strong> Strategie<strong>in</strong>strument<br />
darstellen, um sich se<strong>in</strong>en<br />
Platz im Markt zu sichern. Unser Labor<br />
hat, wie manch ander<strong>es</strong> auch, immer<br />
danach g<strong>es</strong>trebt, um wenigstens<br />
<strong>das</strong> Mögliche zu erreichen und <strong>das</strong> haben<br />
wir <strong>unsere</strong>n Kun<strong>den</strong> zu verdanken.<br />
Unsere Auftraggeber waren der Katalysator<br />
unser<strong>es</strong> Tuns, und die Patienten<br />
haben zu Recht vielfach davon profitiert.<br />
Wir als Team Giezendanner stehen<br />
für Ästhetik, Qualität, Verantwortung<br />
und Transparenz.<br />
Technologie versus<br />
Handmanufaktur<br />
Der Gedanke, sich für e<strong>in</strong>e technologisch<br />
<strong>aus</strong>gerichtete Produktion zu entschei<strong>den</strong>,<br />
muss somit von <strong>den</strong> Betriebsverantwortlichen<br />
der jeweiligen<br />
zahntechnischen Laboratorien sehr genau<br />
abgewogen wer<strong>den</strong>. Dabei gilt <strong>es</strong><br />
vor allem, <strong>den</strong> S<strong>in</strong>n und Nutzen masch<strong>in</strong>eller<br />
Produktion bzw. d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>kaufs<br />
im Ausland produzierter Produkte<br />
kritisch mit <strong>in</strong> der Schweiz gefertigtem<br />
Handwerk zu vergleichen. Leider s<strong>in</strong>d<br />
Preisanpassungen auf der Basis optimierter<br />
Proz<strong>es</strong>se (und entsprechend<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1377
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 4<br />
Abb. 3<br />
Abb. 6<br />
Abb. 5<br />
Abb. 7<br />
Abb. 8<br />
e Abb. 3 Ankylos-<br />
Aufbauten (unbearbeitet)<br />
e Abb. 4 Ankylos-<br />
Aufbauten (modifiziert)<br />
e Abb. 5 Modellation der<br />
verschraubbaren Kappen<br />
e Abb. 6 Gegossene, verschraubte<br />
Tertiärkappen<br />
e Abb. 7 Kunststoff Set-Up verblockt<br />
mit <strong>den</strong> Tertiärkappen…<br />
e Abb. 8 ... vorbereitet zur E<strong>in</strong>probe am<br />
Patienten<br />
effizienterem Handeln) heute auch bei<br />
uns stärker im Trend, e<strong>in</strong>facher umzusetzen<br />
und gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gender als der<br />
Kampf um Arbeitsplätze im eigenen<br />
Land. Nicht alle zahntechnischen Betriebe<br />
s<strong>in</strong>d zudem von der Struktur her<br />
geeignet, sich auf dem Markt als „Boutique-Labor“<br />
zu etablieren. Sie wer<strong>den</strong><br />
<strong>in</strong> Zukunft zwangsweise <strong>den</strong> Weg über<br />
die Effizienzsteigerung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
masch<strong>in</strong>elle Produktion suchen. Wer allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht bereit ist, sich von der<br />
„Fließband Produktion“ überholen<br />
zu lassen oder sich dem Preisdiktat<br />
zu unterwerfen, wer also e<strong>in</strong> traditioneller<br />
zahntechnischer Handwerker<br />
bleiben will, der muss sich warm<br />
anziehen. Er wird die Grenzen se<strong>in</strong>er<br />
Möglichkeiten täglich <strong>aus</strong>loten und<br />
zunehmend wohl auch überschreiten<br />
müssen. Um mit dem Manufakturenhandwerk<br />
und der rasant fortschreiten<strong>den</strong><br />
Digitalisierung <strong>in</strong> Kon-<br />
1378 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 9<br />
Abb. 10<br />
Abb. 11<br />
Abb. 12<br />
kurrenz bleiben zu können, s<strong>in</strong>d wir gefordert,<br />
alle Register der Handwerkskunst<br />
zu bedienen und virtuos darauf<br />
zu spielen. Nicht allen wird <strong>das</strong> gel<strong>in</strong>gen.<br />
Y<strong>es</strong>, we do!<br />
Individuelle Lösungsvorschläge und patientenspezifische<br />
Ausführungen s<strong>in</strong>d<br />
<strong>das</strong> Markenzeichen unser<strong>es</strong> Betrieb<strong>es</strong>.<br />
G<strong>es</strong>tern – heute – und <strong>in</strong> Zukunft. Y<strong>es</strong>,<br />
we do and y<strong>es</strong> we can (Abb. 3 bis 12).<br />
Jetzt wird <strong>es</strong> diejenigen Zahntechniker<br />
geben, die <strong>das</strong> Überleben <strong>in</strong> zerstörerisch<br />
günstigen Preisen suchen, <strong>in</strong> immer<br />
neuen wertschöpferischen Anpassungen<br />
nach unten mit totaler Ausreizung<br />
von Technologien bis an die<br />
Schmerzgrenze <strong>den</strong> Weg bis zum bitteren<br />
Ende gehen müssen. E<strong>in</strong><strong>es</strong> ist<br />
sicher: Es wird <strong>in</strong> di<strong>es</strong>er Sparte immer<br />
e<strong>in</strong>en Günstigeren geben. Ob <strong>es</strong> demnach<br />
S<strong>in</strong>n macht, bei der Rabatthascherei<br />
mitzumachen, soll jeder für sich<br />
entschei<strong>den</strong>. Jeder muss wissen, ob er<br />
e Abb. 9 Übermodellation für <strong>das</strong><br />
Zirkond<strong>es</strong>ign<br />
e Abb. 10 Angelieferte<br />
Rekonstruktionsrohl<strong>in</strong>g <strong>aus</strong> Zirkon<br />
e Abb. 11 Zirkongerüste vorbereitet für<br />
die spätere Verblendung<br />
e Abb. 12 Fertig verblendete Arbeit,<br />
verklebt mit <strong>den</strong> palat<strong>in</strong>al<br />
verschraubbaren Tertiärkappen<br />
dem Preisdruck grenzenlos beigeben<br />
will oder eventuell auch muss. Es ist<br />
h<strong>in</strong>länglich bekannt, <strong>das</strong>s Preisreduktionen<br />
<strong>das</strong> letzte Market<strong>in</strong>gargument<br />
se<strong>in</strong> sollten, und <strong>das</strong>s sich e<strong>in</strong>mal reduzierte<br />
Preise kaum mehr anheben<br />
lassen. Zu schnell gewöhnt man sich<br />
an Dump<strong>in</strong>gpreise, und die vorgegebene<br />
Situation wird dann als def<strong>in</strong>itiver<br />
Standard wahrgenommen. Mit anderen<br />
Worten: Wer sich auch nur ansatzweise<br />
auf die Preisspirale nach unten e<strong>in</strong>-<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1379
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 13<br />
Abb. 14<br />
Abb. 15 Abb. 16<br />
e Abb. 13 bis 16 Di<strong>es</strong>e Brücke kam<br />
nach Beendigung der vollständigen<br />
Verblendung beim Glasurbrand <strong>in</strong> zwei<br />
Teilen <strong>aus</strong> dem Brennofen. Das hat hat<br />
sich <strong>ohne</strong> jegliche Fremde<strong>in</strong>wirkung, wie<br />
auf <strong>den</strong> Bildern zu sehen ist, manif<strong>es</strong>tiert.<br />
Das „zwiebelartige“ Ersche<strong>in</strong>ungs -<br />
bild der Zirkonbruchstelle lässt die<br />
Vermutung zu, <strong>das</strong>s der S<strong>in</strong>terproz<strong>es</strong>s<br />
d<strong>es</strong> gefrästen Rohl<strong>in</strong>gs zu stark<br />
b<strong>es</strong>chleunigt oder der verwendete<br />
Zirkonrohl<strong>in</strong>g mangelhaft war. <strong>So</strong>lche<br />
Ereignisse schüren die Angst und<br />
zerstören <strong>das</strong> Vertrauen. E<strong>in</strong>e Weiter -<br />
führung der Zusammenarbeit mit dem<br />
Lieferanten nach solch e<strong>in</strong>em Ereignis<br />
ist kaum <strong>den</strong>kbar.<br />
lässt, hat se<strong>in</strong>e Chance def<strong>in</strong>itiv vertan.<br />
Das Import-/Exportg<strong>es</strong>chäft von <strong><strong>den</strong>tal</strong>en<br />
Werkstücken, <strong>aus</strong> welchem Teil<br />
der Erde auch immer, wird im Vergleich<br />
zum Produktionsplatz Schweiz <strong>in</strong> jedem<br />
Fall <strong>den</strong> größeren f<strong>in</strong>anziellen Spielraum<br />
haben. Die Preisspirale wird sich<br />
also <strong>in</strong>s Bo<strong>den</strong>lose weiter drehen.<br />
Zu viele zahntechnische Labors – oder<br />
genauer, deren Inhaber – f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich<br />
mit <strong>den</strong> Tatsachen di<strong>es</strong>er Entwicklung<br />
ab. Sie r<strong>es</strong>ignieren vor der Situation<br />
und <strong>den</strong> Problemen. Statt auf e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />
Preisg<strong>es</strong>taltung wird auf e<strong>in</strong>en<br />
P<strong>aus</strong>challiefersche<strong>in</strong> g<strong>es</strong>etzt, dem über<br />
<strong>den</strong> tiefen Preis die Aufgabe zukommt,<br />
die Auftragsbücher zu füllen.<br />
Das R<strong>es</strong>ultat s<strong>in</strong>d Sparübungen <strong>ohne</strong><br />
Ende, unter <strong>den</strong>en die handwerklich tätigen<br />
Menschen lei<strong>den</strong> und die Qualität<br />
der Arbeit s<strong>in</strong>kt. Das darf e<strong>in</strong> verantwortungsbewusster<br />
Unternehmer<br />
nicht zulassen.<br />
Rabatthascherei<br />
Wir müssen uns auf <strong>unsere</strong>n Partner, <strong>in</strong><br />
di<strong>es</strong>em Fall <strong>das</strong> Fräszentrum, verlassen<br />
können. Arbeitsb<strong>es</strong>chaffungsdruck<br />
kann e<strong>in</strong> Katalysator für Indikationsüberschreitung<br />
se<strong>in</strong>, und Rabatthaschereien<br />
s<strong>in</strong>d der Qualität nicht för-<br />
1380 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 17<br />
Abb. 18<br />
Abb. 20<br />
Abb. 19<br />
Abb. 22<br />
Abb. 21<br />
e Abb. 17 Wax-Set-Up für Ästhetik-E<strong>in</strong>probe …<br />
e Abb. 18 … umg<strong>es</strong>etzt <strong>in</strong> Kunststoff<br />
derlich. Materialkosten schlagen ebenfalls<br />
stark zu Buche, da ist der „Graumarkt“<br />
von Rohl<strong>in</strong>gsprodukten oft auch<br />
willkommene Bezugsquelle. Das wer<strong>den</strong><br />
dann entweder wir als Auftraggeber<br />
oder spät<strong>es</strong>tens der Patient <strong>aus</strong>ba<strong>den</strong><br />
müssen. Das all<strong>es</strong> wollen wir<br />
nicht und fordern d<strong>es</strong>halb Transparenz<br />
und Leistungsbereitschaft von <strong>unsere</strong>m<br />
Partner im Fräszentrum. Dafür bezahlen<br />
wir gerne e<strong>in</strong>en angem<strong>es</strong>senen<br />
Preis für die Units (Abb. 13 bis 16).<br />
e Abb. 19 Set-Up abgewandelt als<br />
Vorlage für <strong>das</strong> Fräszentrum<br />
e Abb. 20 Angeliefert<strong>es</strong> Halbfabrikat ...<br />
e Abb. 21 … <strong>in</strong> Zirkon …<br />
e Abb. 22 … umg<strong>es</strong>etzt auf <strong>das</strong> Modell<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1381
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 23<br />
Abb. 24<br />
e Abb. 23 Rekonstruktion<br />
mit rosa Keramik<br />
Zahnfleisch …<br />
e Abb. 24 … und Prämolaren<br />
fertiggebrannt<br />
d Abb. 25 Individuelle Frontzahn<br />
Veneers. Vorbereitet zum E<strong>in</strong>kleben <strong>in</strong><br />
die Rekonstruktion.<br />
Abb. 25<br />
f Abb. 26 Veneer 12/23 dienen dem<br />
Schraubenverschluss …<br />
f Abb. 27 … und wer<strong>den</strong> vom<br />
Behandler nach der Verschraubung<br />
im Munde e<strong>in</strong>geklebt<br />
f Abb. 28 Arbeit auf Meistermodell<br />
Abb. 26<br />
Abb. 27<br />
Abb. 28<br />
1382 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 29 Abb. 30<br />
Abb. 31<br />
Abb. 32<br />
Individuell und<br />
patientenspezifisch<br />
e Abb. 29 bis 32<br />
Zirkon versus Metall!<br />
Die Selektionskriterien sollten nicht von<br />
Vor- oder Nachteil d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>en gegenüber<br />
dem Anderen geprägt se<strong>in</strong>. Vielmehr<br />
sollten die Werkstoffe ergänzend gegene<strong>in</strong>ander<br />
abgewogen und dann entsprechend<br />
<strong>in</strong> Anwendung gebracht<br />
wer<strong>den</strong> (PX – Premium CFirma PX Dental<br />
SA, 2074 Mar<strong>in</strong>).<br />
Es muss andere Wege geben, als sich<br />
über Massentechnologie und Preisanpassungen<br />
Wettbewerbsvorteile zu erzw<strong>in</strong>gen,<br />
die <strong>den</strong> Markt <strong>in</strong>s Bo<strong>den</strong>lose<br />
s<strong>in</strong>ken lassen. E<strong>in</strong> b<strong>es</strong>onders erfreulich<strong>es</strong><br />
Beispiel hat uns hier die Uhrenbranche<br />
geliefert. Sie hat gezeigt, <strong>das</strong>s<br />
mit entsprechender Ausrichtung, dem<br />
nötigen Know-how, außergewöhnlicher<br />
Kreativität und <strong>in</strong>dividueller Manufaktur<br />
durch<strong>aus</strong> e<strong>in</strong> Nischenplatz erobert<br />
wer<strong>den</strong> kann. Aus di<strong>es</strong>er Position<br />
lässt sich dann e<strong>in</strong> gerechtfertigter<br />
Preis für <strong>das</strong> Produkt erzielen. Nun ist<br />
der Markt für zahntechnisch produzierte<br />
Arbeiten bekanntlich nicht sehr<br />
expansiv. Es wird aufgrund der Ten<strong>den</strong>z<br />
zur Zweiklassenmediz<strong>in</strong> kaum genug<br />
Platz bleiben für alle, die „echte Handwerker”<br />
bleiben wollen. E<strong>in</strong>erseits wird<br />
<strong>es</strong> auch weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Patientengruppe<br />
<strong>aus</strong> beratungsr<strong>es</strong>istenten Schnäppchenjägern<br />
geben, die stets nach „low<br />
cost-Lösungen” sucht und bei der auch<br />
b<strong>es</strong>te Argumente nichts fruchten. Dadurch<br />
wird zwangsläufig e<strong>in</strong> hartumkämpfter<br />
Markt für Produktionswerkstätten<br />
von Billiglösungen entstehen.<br />
Ob die Schweiz langfristig als solcher<br />
Produktionsstandort ebenfalls geeignet<br />
ist, kann diskutiert wer<strong>den</strong>. Wir<br />
glauben eher nicht. Anderseits entwickelt<br />
sich e<strong>in</strong>e Welln<strong>es</strong>s orientierte, g<strong>es</strong>undheitsbewusste<br />
Gruppe, die sich<br />
nur mit <strong>in</strong>dividuellen und ästhetisch<br />
perfekten zahntechnischen Lösungen<br />
zufrie<strong>den</strong> gibt. Di<strong>es</strong>e Gruppe ist bereit,<br />
für e<strong>in</strong>e hochwertige zahnmediz<strong>in</strong>ische<br />
und zahntechnische Leistung auch e<strong>in</strong>en<br />
entsprechen<strong>den</strong> Preis zu bezahlen.<br />
Hier sehen wir <strong>den</strong> Markt für die „letzten<br />
Mohikaner” d<strong>es</strong> zahntechnischen<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1383
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 34<br />
Abb. 33<br />
Abb. 35<br />
Abb. 36<br />
Abb. 37 Abb. 38<br />
Abb. 39<br />
e Abb. 33 Wax-Up<br />
e Abb. 34 Aufg<strong>es</strong>teckt<strong>es</strong> Wax-Objekt vorbereitet<br />
zum E<strong>in</strong>betten …<br />
e Abb. 35 … und umg<strong>es</strong>etzt als Edelmetallgussrohl<strong>in</strong>g …<br />
e Abb. 36 … sowie aufgepasst auf <strong>das</strong> Meistermodell<br />
e Abb. 37 Stromzuführung an spezielle<br />
Implantatreplika<br />
e Abb. 38 Abutment für Funkenerosion<br />
e Abb. 39 Passoptimiert<strong>es</strong> Gerüst mittels<br />
Funkenerosion<br />
1384 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 40<br />
Abb. 41<br />
Abb. 42<br />
Abb. 43<br />
Abb. 44<br />
e Abb. 40 Modelliert<strong>es</strong> Wachsobjekt …<br />
e Abb. 41 … umg<strong>es</strong>etzt <strong>in</strong> Edelmetall<br />
e Abb. 42 Rekonstruktion verblendet mit p<strong>in</strong>k<br />
Keramik, vorbereitet zur Aufnahme der Abutmentcaps<br />
e Abb. 43 Abutment fertig e<strong>in</strong>geklebt<br />
e Abb. 44 Tertiärgerüst, vorbereitet<br />
für die Aufnahme von <strong>in</strong>dividuell<br />
gebrannten Kronen<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1385
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 46<br />
Abb. 45<br />
Abb. 47 Abb. 48<br />
e Abb. 45 Angeliefert<strong>es</strong><br />
Zirkonhalbfabrikat von palat<strong>in</strong>aler …<br />
e Abb. 46 … und labialer Ansicht …<br />
e Abb. 47 … umg<strong>es</strong>etzt auf<br />
Meistermodell …<br />
e Abb. 48 … mit Titan<strong>in</strong>sert zur<br />
späteren Verklebung<br />
Handwerks. Aber Vorsicht: Hier stellt<br />
sich <strong>das</strong> Problem, <strong>das</strong>s der Mensch<br />
(Zahntechniker) nicht über Nacht zu e<strong>in</strong>em<br />
exzellenten Handwerker mutieren<br />
kann, nur weil die Zeit <strong>es</strong> erfordert. Es<br />
wird nicht möglich se<strong>in</strong> „<strong>den</strong> Schalter“<br />
zu drehen und damit auch schon für<br />
<strong>den</strong> kle<strong>in</strong>en, <strong>aus</strong>erl<strong>es</strong>enen Markt der<br />
„hohen Ansprüche“ gerüstet zu se<strong>in</strong>.<br />
Der Wandel vom Saulus zum Paulus ist<br />
ke<strong>in</strong> Tag<strong>es</strong>pensum. Es verhält sich hier<br />
etwa so wie mit dem Attribut „R<strong>es</strong>pekt“.<br />
Den gibt <strong>es</strong> auch weder umsonst noch<br />
kann man ihn kaufen. R<strong>es</strong>pekt muss<br />
man sich erarbeiten, dann bekommt<br />
man ihn vielleicht. Mitunter allerd<strong>in</strong>gs<br />
erst nach langem und b<strong>es</strong>chwerlichem<br />
Weg.<br />
Leistung und Qualität<br />
hat se<strong>in</strong>en Preis<br />
Wir s<strong>in</strong>d davon überzeugt, <strong>das</strong>s <strong>es</strong> auch<br />
<strong>in</strong> di<strong>es</strong>en Rabattzeiten e<strong>in</strong>e Gruppe von<br />
Menschen geben wird, die bereit s<strong>in</strong>d,<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle und hochwertige<br />
Leistung e<strong>in</strong>en entsprechen<strong>den</strong> Preis<br />
zu bezahlen. Genau <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Spektrum<br />
haben wir uns seit Jahren etabliert<br />
1386 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 50<br />
Abb. 49<br />
Abb. 51<br />
Abb. 52<br />
e Abb. 49 Fertig gebrannte Rekonstruktion auf dem<br />
e Abb. 50 Basale Ansicht der Arbeit mit passiv e<strong>in</strong>geklebten<br />
Titan<strong>in</strong>sert<br />
und uns nicht erst <strong>in</strong> schwierigeren Zeiten<br />
vom Saulus zum Paulus gewandelt<br />
(Abb. 17 bis 28).<br />
e Abb. 51 Zirkonabutments auf<br />
Meistermodell<br />
e Abb. 52 Konstruktiond<strong>es</strong>ign <strong>aus</strong><br />
Kunststoff auf dem Arbeitsmodell …<br />
Nun ist <strong>es</strong> aber viel schneller „eng” gewor<strong>den</strong>,<br />
als <strong>es</strong> die meisten für möglich<br />
gehalten haben! Jetzt s<strong>in</strong>d wir ebenfalls<br />
als Partner gefordert und verpflichtet,<br />
unser Möglichst<strong>es</strong> beizutragen, um di<strong>es</strong>em<br />
Treiben etwas entgegen zu setzten.<br />
Ob <strong>das</strong> immer und als alle<strong>in</strong>ig<strong>es</strong><br />
Allheilmittel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Preisnachlass<br />
oder der Suche nach noch günstigeren<br />
eventuell qualitativ m<strong>in</strong>derwertigen<br />
Herstellungsmöglichkeiten gipfeln<br />
muss, ist zu bezweifeln oder zum<strong>in</strong>d<strong>es</strong>t<br />
nicht <strong>in</strong> jedem Falle gerechtfertigt. E<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
ist zum<strong>in</strong>d<strong>es</strong>t für uns ebenfalls sonnenklar<br />
und doch explizit erwähnenswert.<br />
Langjährige, treue, faire Kun<strong>den</strong>,<br />
die <strong>es</strong> zulassen, <strong>das</strong>s wir auf Augenhöhe<br />
mit ihnen kommunizieren, müssen<br />
bei uns nicht erst <strong>in</strong> „engen Zeiten”<br />
und unter Druck sowie angelehnt an<br />
<strong>den</strong> momentanen Trend rabattierend<br />
vorstellig wer<strong>den</strong>. Wenn’s bei e<strong>in</strong>em Patienten<br />
mal richtig und ehrlich „knapp<br />
wurde“ waren wir immer hilfsbereit zur<br />
Stelle, und Kulanz musste auch nicht<br />
erst bewi<strong>es</strong>en oder e<strong>in</strong>gehandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Das haben wir immer so und nicht<br />
anders gehandhabt, weil auf <strong>unsere</strong>r<br />
Seite <strong>das</strong> Recht auf faire und transparente<br />
Preise auch nicht erstritten wer-<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1387
Technik Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
Abb. 53<br />
Abb. 54<br />
Abb. 55<br />
Abb. 56<br />
<strong>den</strong> musste – dafür s<strong>in</strong>d wir <strong>unsere</strong>n<br />
Auftraggebern dankbar. Genau di<strong>es</strong>en<br />
langen und b<strong>es</strong>chwerlichen Weg haben<br />
wir <strong>in</strong> der Sache Zirkon h<strong>in</strong>ter uns und<br />
haben <strong>in</strong> di<strong>es</strong>er Zeit für Akzeptanz und<br />
R<strong>es</strong>pekt uns und dem Material gegenüber<br />
gekämpft, sowie für unser Qualitätshandwerk<br />
e<strong>in</strong>en Nischenplatz <strong>in</strong> der<br />
<strong><strong>den</strong>tal</strong>en, digitalen Welt g<strong>es</strong>ucht. Wahrlich<br />
e<strong>in</strong>e Herkul<strong>es</strong>aufgabe, soviel vorweg.<br />
Zirkon – kurzfristiger Hype<br />
oder echte Alternative zu <strong>den</strong><br />
Goldlegierungen?<br />
e Abb. 53 … als Vorgabe und Scanobjekt<br />
für <strong>das</strong> Fräszentrum<br />
e Abb. 54 bis 56 Zweigeteilte Brücke,<br />
vorbereitet für die Zementierung<br />
Hype … oder echte Alternative (Abb. 29<br />
bis 32)? Die vergangenen zwei Jahre waren<br />
bekanntlich geprägt von massiven,<br />
sich wiederholen<strong>den</strong> Goldpreiserhöhungen.<br />
Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Umfeld hat <strong>unsere</strong> Forderung<br />
verstärkt und die Suche nach<br />
e<strong>in</strong>em alternativen Hochleistungswerkstoff<br />
zur herkömmlichen Dentallegierung<br />
beflügelt. <strong>So</strong> s<strong>in</strong>d wir schließlich<br />
nach e<strong>in</strong>er längeren Odyssee e<strong>in</strong>e<br />
G<strong>es</strong>chäftsverb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em spezialisierten<br />
Fräszentrum e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Damit haben wir allen Verlockungen<br />
nach immer günstigeren Angeboten<br />
entsagt und uns konsequent e<strong>in</strong>er<br />
qualitätsorientierten, transparenten<br />
Produktionskette verschrieben. Der<br />
Erfolg b<strong>es</strong>tätigt di<strong>es</strong>e Haltung: In <strong>den</strong><br />
1388 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Klar<strong>es</strong> Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 1<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 57<br />
e Abb. 57 Zirkonrekonstruktion auf<br />
sechs <strong>in</strong>dividuellen Zirkonabutments<br />
mit e<strong>in</strong>geklebten Titan<strong>in</strong>sert<br />
(Willi Geller Creation Zirkonkeramik ZI-F)<br />
vergangenen zwei Jahren konnten<br />
wir auf di<strong>es</strong>em Weg <strong>unsere</strong>n Anteil an<br />
möglichen Zirkon-Arbeiten von unter<br />
zehn auf mittlerweile über 95 Prozent<br />
steigern.<br />
Passung <strong>in</strong> der<br />
konventionellen Gusstechnik<br />
Natürlich beherrschen wir nach wie vor<br />
<strong>den</strong> Umgang mit Edelmetall. Wir wissen<br />
auch, wie e<strong>in</strong>e großvolumige Goldkonstruktion<br />
seriös passend gemacht<br />
wird. Aufwendige Gusstechniken,<br />
Glühproz<strong>es</strong>se mit ang<strong>es</strong>tifteten Gusskanälen,<br />
<strong>das</strong> Wissen um die optimale<br />
Verteilung von Materialkonzentrationen<br />
[1] und Systemabläufe wie Funkenerosion<br />
und Passivverklebungen s<strong>in</strong>d<br />
Wege, die auch bei umfangreichen<br />
Gusskonstruktionen zum passgenauen<br />
Endprodukt führen können (Abb. 33<br />
bis 35).<br />
Passung von<br />
Zirkonrekonstruktionen<br />
Wenn <strong>es</strong> um die Präzision bei großen<br />
implantologischen Rekonstruktionen<br />
nach thermozyklischen Behandlungen<br />
(Brandproz<strong>es</strong>s) geht, s<strong>in</strong>d Zirkongerüste<br />
<strong>in</strong> der Endpassung <strong>den</strong> Goldgerüsten<br />
überlegen (Abb. 45 bis 57). n<br />
Der Beitrag wird <strong>in</strong> der nächsten Ausgabe<br />
fortg<strong>es</strong>etzt.<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
Paul Giezendanner<br />
Carmen Giezendanner<br />
Paul Giezendanner AG<br />
Dentaltechnik<br />
Poststrasse 5<br />
6060 Sarnen/Schweiz<br />
Telefon +41 41 660 39 38, Fax +41 41 660 86 72<br />
<strong>in</strong>fo@giezendanner-<strong><strong>den</strong>tal</strong>.ch, www.giezendanner-<strong><strong>den</strong>tal</strong>.ch<br />
www.facebook.com/Giezendanner.Dentaltechnik<br />
Nähere Infos zum Autor f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de/autoren.<br />
http://bit.ly/UcYhXb<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1389
Technik<br />
Individuell und funktionell<br />
Wer<strong>den</strong> wir mit der mittelwertigen<br />
Registrierung der<br />
<strong>in</strong>dividuellen Patientensituation<br />
gerecht und dürfen<br />
wir nach heutigem Wissensstand<br />
noch so arbeiten? Können wir<br />
die Arbeiten passgenauer g<strong>es</strong>talten<br />
und die Patienten vor iatrogenen<br />
Schä<strong>den</strong> schützen? Gibt <strong>es</strong><br />
Verb<strong>es</strong>serungsmöglichkeiten?<br />
Di<strong>es</strong>e Fragen hat sich Ingo<br />
He<strong>in</strong>zelmann g<strong>es</strong>tellt und gibt im<br />
Folgen<strong>den</strong> die Antworten darauf.<br />
Zahnersatz richtig gefertigt<br />
Individuell und funktionell<br />
Autor:<br />
Ztm.<br />
Ingo He<strong>in</strong>zelmann,<br />
Nienburg<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
Anamn<strong>es</strong>e<br />
Axiographie<br />
Funktion<br />
Kommunikation<br />
Patientenberatung<br />
Die Bedeutung<br />
der Registrierung<br />
Die Registrierung von Zahnersatz erfolgt<br />
<strong>in</strong> der Regel mittelwertig, jedoch<br />
stellt sich die Frage, ob di<strong>es</strong><strong>es</strong> Vorgehen<br />
<strong>aus</strong>reichend präzise ist, <strong>den</strong>n häufig<br />
müssen zahntechnische Arbeiten im<br />
Labor oder am Behandlungsstuhl nachgearbeitet<br />
wer<strong>den</strong>. Auch bleiben mögliche<br />
iatrogene Schädigungen d<strong>es</strong> craniomandibulären<br />
Systems oder d<strong>es</strong><br />
ganzen Organismus durch E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong><br />
die Bisslage unentdeckt.<br />
Die Antwort liegt im Ausschalten möglicher<br />
Fehlerquellen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er größeren<br />
Annäherung an die physiologischen<br />
Gegebenheiten d<strong>es</strong> Patienten. E<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle <strong>in</strong> der Verb<strong>es</strong>serung<br />
der Produktqualität spielt bei uns der<br />
Freecorder Blue-Fox.<br />
Um Fehlerquellen bei der Abdrucknahme,<br />
der Bissnahme, der Modellherstellung<br />
und dem E<strong>in</strong>artikulieren zu vermei<strong>den</strong>,<br />
s<strong>in</strong>d die Arbeitsabläufe zu standardisieren<br />
und sollten mit der gebotenen<br />
<strong>So</strong>rgfalt <strong>aus</strong>geführt wer<strong>den</strong>. Bei der Verarbeitung<br />
von Materialien s<strong>in</strong>d die Herstellerangaben<br />
zu beachten. Flüssigkeiten<br />
und Massen s<strong>in</strong>d abzuwiegen, ferner<br />
ist <strong>aus</strong>schließlich d<strong>es</strong>tilliert<strong>es</strong> Wasser zu<br />
verwen<strong>den</strong>. Die Modelle s<strong>in</strong>d „wolkig“<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Artikulator e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Mögliche Fehlerquellen<br />
Trotz di<strong>es</strong>er präzisen und standardisierten<br />
Vorgehensweise können sich<br />
<strong>den</strong>noch Fehler e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>chlichen haben,<br />
die da wären:<br />
n Verformung d<strong>es</strong> Unterkiefers bei der<br />
Abdrucknahme<br />
1390 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Individuell und funktionell<br />
Funktion<br />
n Veränderung d<strong>es</strong> Patientenmuskeltonus<br />
n Veränderung d<strong>es</strong> Flüssigkeitsstand<strong>es</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zellen und damit e<strong>in</strong>hergehend<br />
n Veränderungen der Gelenksituation.<br />
Die biologische<br />
Patientensituation<br />
E<strong>in</strong>e Veränderung der biologischen Patientensituation<br />
kann zur Folge haben,<br />
<strong>das</strong>s zum Zeitpunkt der E<strong>in</strong>gliederung<br />
nicht mehr die gleiche Situation vorliegt<br />
wie zum Zeitpunkt der Abdrucknahme.<br />
Die biologische Situation d<strong>es</strong> Patienten<br />
können wir nicht bee<strong>in</strong>flussen, aber<br />
e<strong>in</strong>e größtmögliche Annäherung an die<br />
gegebene Patientensituation anstreben.<br />
Je stärker e<strong>in</strong>e Patientensituation von<br />
e<strong>in</strong>er mittelwertigen Position abweicht,<br />
umso größer wer<strong>den</strong> die Ungenauigkeiten<br />
unser<strong>es</strong> Zahnersatz<strong>es</strong>. Bei e<strong>in</strong>em<br />
funktionsg<strong>es</strong>un<strong>den</strong> Patienten wollen<br />
wir die HIKP beibehalten.<br />
Die Scharnierachse wird b<strong>es</strong>chrieben als e<strong>in</strong>e dem<br />
Unterkiefer zugeordnete ortsf<strong>es</strong>te Drehachse, die bei<br />
<strong>in</strong>itialen Öffnungs- und Schließbewegungen entsteht.<br />
Die Scharnierachse ist für jed<strong>es</strong> Gelenk e<strong>in</strong>zeln zu<br />
sehen und sie unterscheidet sich jeweils <strong>in</strong> ihrer räum lichen<br />
Lage. Abweichungen von <strong>den</strong> patienteneigenen<br />
Scharnier achsen können CMD-Symptome verursachen<br />
und schädliche Auswirkungen auf <strong>das</strong> craniozervikale<br />
System haben [Gerd Christiansen].<br />
Schiene<br />
Bei funktionsg<strong>es</strong>törten Patienten ist e<strong>in</strong><br />
ander<strong>es</strong> Vorgehen angezeigt. Hier fertigt<br />
man mit Hilfe e<strong>in</strong><strong>es</strong> arbiträren G<strong>es</strong>ichtsbogens<br />
erst e<strong>in</strong>e Schiene an.<br />
Dann erfolgt <strong>in</strong> der Regel die Therapie<br />
der Funktionsstörung <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit e<strong>in</strong>em Physiotherapeuten.<br />
Nach erfolgreicher Therapie kann der<br />
nun funktionsg<strong>es</strong>unde Patient mit Zahnersatz<br />
weiter behandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Habituelle Interkuspidation<br />
Die Habituelle Interkuspidation (HIKP)<br />
wird b<strong>es</strong>chrieben als die vom Patienten<br />
gewohnheitsmäßig e<strong>in</strong>genommene<br />
räumliche Beziehung zwischen dem<br />
Ober- und dem Unterkiefer, welche von<br />
<strong>den</strong> Okklusionsflächen vermittelt wird.<br />
Di<strong>es</strong>e Position ist neuromuskulär b<strong>es</strong>timmt<br />
und lässt sich vom Patienten<br />
sehr exakt reproduzieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich<br />
von 0,02 bis 0,03 mm [Gerd Christiansen].<br />
Scharnierachse<br />
Bei E<strong>in</strong>zelkronen reicht zur Ermittlung<br />
e<strong>in</strong>er patientenangenäherten Scharnierachse<br />
e<strong>in</strong> arbiträrer G<strong>es</strong>ichtsbogen<br />
<strong>aus</strong>. Bei größeren zahntechnischen R<strong>es</strong>taurationen<br />
und bei Implantatarbeiten<br />
muss man sich aber der tatsächlichen<br />
Patientensituation stärker annähern,<br />
um e<strong>in</strong>en funktionellen Zahnersatz herstellen<br />
zu können, der dem Patienten<br />
ke<strong>in</strong>e iatrogenen Schä<strong>den</strong> zufügt.<br />
Dafür müssen wir die Scharnierachse<br />
d<strong>es</strong> Patienten möglichst genau ermitteln.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel <strong>aus</strong> der Praxis<br />
Im Folgen<strong>den</strong> werde ich anhand me<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
Praxisalltags unser Vorgehen bei<br />
der Erstellung von <strong>in</strong>dividuellem, funktionsgerechtem<br />
Zahnersatz vorstellen.<br />
Als Beispiel dient e<strong>in</strong>e Vollverblendbrücke<br />
von 24 bis 26 (Abb. 1).<br />
Zur Ermittlung der k<strong>in</strong>ematischen<br />
Scharnierachse benutzen wir <strong>den</strong> Freecorder<br />
Bluefox der Firma DDI (Digital<br />
Dental Innovation).<br />
Abb. 1<br />
e Abb. 1<br />
Ausgangssituation: Zahn 25<br />
fehlt<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1391
Technik<br />
Individuell und funktionell<br />
c Abb. 2<br />
Situationsmodelle OK/UK<br />
mit Kontaktbeziehungen<br />
Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Abb. 3a<br />
Abb. 3b<br />
e Abb. 3<br />
Beratungsprogramm<br />
Dental-Explorer –<br />
Ausgangssituation<br />
e Abb. 3a<br />
Beratungsprogramm<br />
Dentale-Explorer:<br />
Kassenlösung und ...<br />
e Abb. 3b<br />
... Vollverblendung<br />
Schritt 1<br />
Die Behandlung sieht e<strong>in</strong>en Lückenschluss<br />
für <strong>den</strong> Zahn 25 vor. Das CMD-<br />
Screen<strong>in</strong>g wie auch der g<strong>es</strong>undheitliche<br />
und psychosoziale Status s<strong>in</strong>d <strong>ohne</strong><br />
Befund. Die zahnärztliche Beratung<br />
über grundsätzliche Lösungsmöglichkeiten<br />
ist erfolgt.<br />
Schritt 2<br />
Die vom Zahnarzt schriftlich fixierten<br />
therapeutischen Möglichkeiten wer<strong>den</strong><br />
mit dem Zahntechniker anhand der Patientenmodelle<br />
b<strong>es</strong>prochen. Eventuelle<br />
Änderungsvorschläge <strong>aus</strong> zahntechnischer<br />
Sicht wer<strong>den</strong> dabei berücksichtigt.<br />
Der Zahntechniker bereitet die <strong>aus</strong>führliche<br />
technische Zahnersatzberatung<br />
(Abb. 2) vor.<br />
Schritt 3<br />
Beim Beratungsterm<strong>in</strong> b<strong>es</strong>pricht der<br />
Zahntechniker mit dem Patienten die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Lösungen. Die Vor- und Nachteile<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Lösungsvorschläge wer<strong>den</strong><br />
erklärt, und der S<strong>in</strong>n der Axiographie wird<br />
erläutert. Die Kosten und ihre Zusammensetzung<br />
wer<strong>den</strong> ebenfalls b<strong>es</strong>prochen.<br />
Di<strong>es</strong>e B<strong>es</strong>prechung wird am Rechner<br />
mit dem Dental-Explorer-Progamm <strong>in</strong>dividuell<br />
unterstützt (Abb. 3 bis 3b).<br />
Sehr hilfreich bei der B<strong>es</strong>prechung s<strong>in</strong>d<br />
die Planungsmodelle und e<strong>in</strong> eventuell<strong>es</strong><br />
Wax-up der neuen Situation (Abb.<br />
4 und 4a).<br />
Die <strong>aus</strong>führliche technische Zahnersatzberatung<br />
<strong>in</strong> die Hände e<strong>in</strong><strong>es</strong> versierten<br />
Zahntechnikers zu legen, wirkt<br />
sich positiv auf die Qualität der letztendlich<br />
gewählten Lösung <strong>aus</strong>.<br />
Schritt 4<br />
Hat sich der Patient für e<strong>in</strong>en Zahnersatz<br />
entschie<strong>den</strong>, führt der Zahntechniker die<br />
Axiographie durch (Abb. 5 und 5a).<br />
<strong>So</strong>fern <strong>es</strong> sich um die Ermittlung von<br />
zahntechnisch relevanten Daten handelt<br />
(Daten zur Programmierung e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
<strong>in</strong>dividuellen Artikulators), kann die<br />
Axiographie vom Zahnarzt an <strong>den</strong> Zahntechniker<br />
delegiert wer<strong>den</strong>. Unter Anleitung<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> versierten Benutzers ist<br />
die Durchführung e<strong>in</strong>er verwertbaren<br />
Axiographie mit dem Freecorder Bluefox<br />
für <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sierte Zahntechniker nicht<br />
schwierig. Sie ist e<strong>in</strong>e zukunftsweisende<br />
Technik <strong>in</strong> der CAD/CAM-Fertigung.<br />
Diagnostische und therapeutische Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>aus</strong>schließlich vom Zahnarzt<br />
durchzuführen.<br />
Axiographie<br />
<strong>So</strong>llten bei der Ermittlung der Daten der<br />
UK-Scharnierachse, der Protrusion, der<br />
Mediotrusion rechts und l<strong>in</strong>ks sowie<br />
der Mundöffnung Unstimmigkeiten<br />
1392 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Individuell und funktionell<br />
Funktion<br />
Abb. 4<br />
Abb. 4a<br />
d Abb. 4 Wax-up Zahn 25<br />
d Abb. 4 a Wax-up Zahn 25<br />
Abb. 5<br />
Abb. 5a<br />
d Abb. 5 Patient<strong>in</strong> im Freecorder Blue-Fox: Demo-Bild<br />
oder H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Dysfunktion auftreten,<br />
ist der Zahnarzt zu <strong>in</strong>formieren.<br />
Nachdem die Lage der Kondylen <strong>in</strong> der<br />
HIKP registriert wurde, wird e<strong>in</strong> Quetschbiss<br />
genommen, um die <strong>in</strong> der Regel auftretende<br />
muskuläre Auslenkung der Kondylen<br />
später im CAR-Gerät (Computer<br />
Assisted Repositioner) korrigieren zu<br />
können. Aus <strong>den</strong> so erhobenen Daten<br />
entsteht dann <strong>das</strong> Technikerdatenblatt.<br />
Idealerweise wer<strong>den</strong> di<strong>es</strong>e Daten vom<br />
Zahnarzt kontrolliert (Abb. 6).<br />
Der Zahntechniker kann <strong>in</strong> der Axiographi<strong>es</strong>itzung,<br />
bevor irgend etwas an<br />
der Mundsituation geändert wird, alle<br />
weiteren Daten erheben, die er zur Erstellung<br />
d<strong>es</strong> Zahnersatz<strong>es</strong> benötigt<br />
(Abb. 7), wie beispielsweise:<br />
n Fotos von der Patientensituation<br />
n Zahnfarbe/Zahnform<br />
n Zahnfleischfarbe bei Kombi-Arbeiten<br />
n Verm<strong>es</strong>sung nach Gutowski bei totalen<br />
Proth<strong>es</strong>en<br />
n Bisskontrollen<br />
n <strong>in</strong>dividuelle Patientenwünsche.<br />
Ist der Patient <strong>in</strong>dividuell erfasst, kann<br />
man <strong>den</strong> Unterkiefer für jede Kiefergelenkseite<br />
<strong>in</strong>dividuell mit dem Fast-L<strong>in</strong>k-<br />
Montagetisch <strong>in</strong> <strong>das</strong> Artikulatorunterteil<br />
e<strong>in</strong>setzen (Abb. 8).<br />
Die Artikulatornummer wird notiert, damit<br />
alle weiteren Arbeiten immer <strong>in</strong> dem<br />
selben Artikulator fortgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>So</strong> schließt man mögliche Fehlerquellen<br />
<strong>aus</strong> (Abb. 8a).<br />
Schritt 5<br />
Mit dem <strong>in</strong> Schritt 4 genommenen<br />
Quetschbiss kann man im CAR-Gerät<br />
die Kondylenlage <strong>in</strong> die Ausgangssituation<br />
zurückführen. <strong>So</strong> erhält man die<br />
HIKP d<strong>es</strong> Patienten (Abb. 9).<br />
E<strong>in</strong>artikulieren<br />
Die korrigierte Bisssituation wird im<br />
CAR-Gerät mit e<strong>in</strong>er Bissnahme dokumentiert.<br />
Mit Hilfe di<strong>es</strong><strong>es</strong> Biss<strong>es</strong> kann<br />
e Abb. 5a Referenzbogen<br />
und Verm<strong>es</strong>sungsbogen:<br />
Demo-Bild<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1393
Technik<br />
Individuell und funktionell<br />
Abb. 5a Abb. 7<br />
e Abb. 6 Nach der<br />
Axiographie erstellt<strong>es</strong><br />
Technikerdatenblatt<br />
e Abb. 7 Erheben der<br />
Patientendaten (Farbnahme,<br />
Fotos usw.)<br />
c Abb. 8 Das UK-Modell<br />
wird mit dem Fastl<strong>in</strong>k-<br />
Montagetisch e<strong>in</strong>gegipst<br />
c Abb. 8a Die Artikulator-<br />
Nummer wird notiert<br />
c Abb. 9 Korrektur d<strong>es</strong><br />
Bissnahmefehlers<br />
Abb. 8<br />
nun der OK <strong>in</strong> der HIKP <strong>in</strong> <strong>den</strong> volladjustierbaren<br />
<strong>in</strong>dividuellen Artikulator<br />
e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt wer<strong>den</strong>.<br />
Präparation<br />
Vom Wax-up wird e<strong>in</strong> Silikonvorwall genommen,<br />
der <strong>es</strong> dem Behandler ermöglicht,<br />
e<strong>in</strong> Provisorium zu erstellen,<br />
<strong>das</strong> der geplanten neuen Situation entspricht.<br />
<strong>So</strong> kann sich der Patient von<br />
Anfang an an die neue Situation gewöhnen<br />
(Abb. 10).<br />
Änderungen können sofort vom Behandler<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. In di<strong>es</strong>em<br />
Fall wird <strong>das</strong> Labor <strong>in</strong>formiert und<br />
e<strong>in</strong> Abdruck der neuen Situation genommen.<br />
Schritt 6<br />
Erst jetzt beg<strong>in</strong>nt die Präparation. Der<br />
Behandler präpariert die Zähne und unterspritzt<br />
im Präparationsbereich <strong>den</strong><br />
im CAR-Gerät entstan<strong>den</strong>en Biss. Die Sicherung<br />
der Bisslage kann auch mit e<strong>in</strong>em<br />
Memobite [Gerd Christiansen]<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. Das Provisorium<br />
Abb. 8a<br />
wird mit dem Silikonvorwall d<strong>es</strong> zahntechnisch<br />
erstellten Wax-up angefertigt.<br />
Schritt 7 – Fertigung der Brückenarbeit<br />
Nun kann der Zahntechniker mit der Arbeit<br />
beg<strong>in</strong>nen und die Verblendbrücke<br />
fertigen. Er hat alle Werte und Situationsmodelle,<br />
die er braucht, um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />
und funktionsgerechte Arbeit<br />
zu erstellen (Abb. 11).<br />
Schritt 8 – E<strong>in</strong>gliederung<br />
Der Zahnarzt gliedert <strong>den</strong> Zahnersatz<br />
e<strong>in</strong> und kontrolliert unter anderem auch<br />
die Okklusion. In der Regel wer<strong>den</strong> nur<br />
„<strong>So</strong>ft-“Korrekturen an der Arbeit vorgenommen.<br />
Korrekturen im Labor entfallen<br />
gänzlich (Abb. 12). Um kle<strong>in</strong>ste Kor-<br />
Abb. 9<br />
1394 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Individuell und funktionell<br />
Funktion<br />
Abb. 10<br />
Abb. 11<br />
e Abb. 10 Silikonvorwall<br />
über <strong>das</strong> Wax-up zur<br />
Herstellung d<strong>es</strong><br />
Provisoriums für <strong>den</strong><br />
Behandler<br />
e Abb. 11 Fertige<br />
Kermikarbeit mit<br />
Kontaktbeziehungen<br />
Abb. 12<br />
rekturen wird man nicht herumkommen,<br />
da <strong>es</strong> immer zu Veränderungen d<strong>es</strong> Gewebezustand<strong>es</strong><br />
kommen kann.<br />
Fazit<br />
Der auf di<strong>es</strong>e Weise erstellte Zahnersatz<br />
kann nicht <strong>in</strong>dividueller und patientennäher<br />
se<strong>in</strong>. Der Zahnarzt gew<strong>in</strong>nt sowohl<br />
Sicherheit als auch sehr viel Zeit, die er<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Praxisalltag anderweitig nutzen<br />
kann, und der Zahntechniker bekommt<br />
die Daten, die er benötigt, um e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>dividuellen und funktionellen Zahnersatz<br />
zu fertigen.<br />
<strong>So</strong> ist die Herstellung von funktionsgerechtem<br />
Zahnersatz sowohl zeitlich als<br />
auch ökonomisch möglich. Der Patient<br />
versteht, <strong>das</strong>s <strong>es</strong> sich bei Zahnersatz nicht<br />
um e<strong>in</strong> Massenprodukt von der Stange<br />
handelt, sondern um e<strong>in</strong> Unikat. Für e<strong>in</strong><br />
optimal<strong>es</strong> Ergebnis se<strong>in</strong><strong>es</strong> Zahnersatz<strong>es</strong><br />
wurde viel Wissen und Arbeit <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tiert.<br />
Auf di<strong>es</strong>e Weise wer<strong>den</strong> entstehende Kosten<br />
eher akzeptiert, da dem Patienten bewusst<br />
wird, wie aufwändig <strong>es</strong> ist, ihm e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>dividuellen und funktionellen Zahnersatz<br />
zu erstellen. <strong>So</strong>ll die Axiographie<br />
im Labor durchgeführt wer<strong>den</strong>, s<strong>in</strong>d die<br />
Patienten nach Aufklärung <strong>in</strong> der Regel<br />
bereit, di<strong>es</strong>en Weg auf sich zu nehmen.<br />
Teamwork<br />
Selbstverständlich ist e<strong>in</strong> r<strong>es</strong>pektvoller<br />
Umgang zwischen Zahntechniker und<br />
Zahnarzt unumgänglich. Man muss die<br />
Kompetenz d<strong>es</strong> Anderen anerkennen,<br />
<strong>den</strong>n nur <strong>das</strong> geme<strong>in</strong>same Arbeiten an<br />
Problemen und deren Lösung ist zielführend.<br />
Wer<strong>den</strong> all di<strong>es</strong>e Faktoren berücksichtigt,<br />
steht dem erfolgreichen Mite<strong>in</strong>ander<br />
aller Beteiligten nichts im Wege. Die<br />
Kommunikation zwischen Zahnarzt und<br />
Zahntechniker, auch bei großen Entfernungen,<br />
ist heute via Internet, Telefonkonferenz<br />
und Ähnlichem sicherg<strong>es</strong>tellt.<br />
Das „Schreckg<strong>es</strong>penst“ Auslandszahnersatz<br />
ist für uns ke<strong>in</strong> Thema,<br />
<strong>das</strong> Wohl d<strong>es</strong> Patienten schon. n<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
Ztm. Ingo He<strong>in</strong>zelmann0<br />
Dr. drs C. Ste<strong>in</strong>bock M.Sc.,<br />
F. Lassek<br />
Praxis<strong>labor</strong><br />
Elmenhorst 29<br />
32469 Petershagen<br />
Telefon (0 57 05) 95 84 11<br />
E-Mail freefoxztmih@gmx.de<br />
Nähere Infos zum Autor f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de/autoren.<br />
http://bit.ly/Sfsaj3<br />
e Abb. 12 E<strong>in</strong>gegliederte,<br />
fertige Keramikarbeit, nur<br />
<strong>So</strong>fte-Korrekturen wur<strong>den</strong><br />
durchgeführt<br />
Literatur<br />
Christiansen Gerd: Nie<br />
wieder verlorener Biss.<br />
Her<strong>aus</strong>geber Gerd<br />
Christiansen, Ingolstadt.<br />
2007. ISBN 9783-00-<br />
026738-3.<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1395
Produkte<br />
Schicker Würfel<br />
Entspannt<strong>es</strong> Arbeiten dank b<strong>es</strong>serer Ergonomie<br />
Schicker Würfel<br />
In se<strong>in</strong>em Anwenderbericht b<strong>es</strong>chreibt<br />
Ztm. Ulrich Heker se<strong>in</strong>e Erfahrungen mit dem<br />
Arbeitsplatzsystem QUBE von Schick Dental.<br />
Für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zurichten<strong>den</strong> Arbeitsplatz<br />
benötigten wir e<strong>in</strong>e neue<br />
Technikmasch<strong>in</strong>e. Wegen fehlender<br />
Bef<strong>es</strong>tigungsmöglichkeit für die gewohnte<br />
Kniehebelsteuerung musste <strong>es</strong><br />
e<strong>in</strong> Gerät mit Fußsteuerung se<strong>in</strong>. G<strong>es</strong>ucht<br />
wurde e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e mit hoher<br />
Durchzugskraft, gutem Handl<strong>in</strong>g und<br />
e<strong>in</strong>em leichten und ergonomisch geformten<br />
Handstück für ermüdungsfrei<strong>es</strong><br />
Arbeiten.<br />
In der Produktpalette der Firma Schick<br />
fand ich drei Angebote mit der<br />
gewünschten Fußsteuerung, die auch<br />
<strong>das</strong> neuere kurze Handstück be<strong>in</strong>halteten.<br />
Als Zubehör wurde die Anlage noch<br />
mit der elektrischen Wachsm<strong>es</strong>serstation<br />
veredelt.<br />
Schon bei der Anlieferung d<strong>es</strong> eher flachen<br />
Kartons konnte man ahnen, <strong>das</strong>s<br />
etwas anders war als sonst (was sich<br />
beim Auspacken dann auch b<strong>es</strong>tätigte).<br />
Obwohl der Karton e<strong>in</strong>e Fülle verschie<strong>den</strong>er<br />
Kabel, Steuerleitungen und Netzteile<br />
be<strong>in</strong>haltete, wie man sie eher bei<br />
Computern erwartet hätte, war die Masch<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> relativ kurzer Zeit e<strong>in</strong>satzbereit.<br />
Autor:<br />
Ztm. Ulrich Heker<br />
Indiz<strong>es</strong>:<br />
Ergonomie<br />
Technikmasch<strong>in</strong>e<br />
Der Bediensatellit<br />
Groß<strong>es</strong> Inter<strong>es</strong>se während der Installation<br />
erregte die „Eieruhr“, die neuartige<br />
Steuerzentrale d<strong>es</strong> QUBE. Korrekt als<br />
Bediensatellit bezeichnet, ist er zuständig<br />
für alle E<strong>in</strong>stellungen, Steuerungen<br />
und Anzeigen d<strong>es</strong><br />
QUBE:<br />
n Drehzahlanzeige<br />
n Drehzahlvorwahl<br />
n Tempomat<br />
n Drehmomentbegrenzung<br />
n Individuelle Programmvorwahl<br />
n Rechts-/L<strong>in</strong>kslauf<br />
n Anwahl und Regulierung zweiter Motor.<br />
Neben der Steuerung der ang<strong>es</strong>chlossenen<br />
Handstücke bietet der Bediensatellit<br />
noch e<strong>in</strong>en Kurzzeitm<strong>es</strong>ser für:<br />
n Zeit<br />
n Anzeige aktuelle Uhrzeit und Datum<br />
n Stoppuhr<br />
n Countdown-Funktion<br />
n Thermometer (Raumtemperatur).<br />
1396 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Schicker Würfel<br />
Produkte<br />
Abb. 1<br />
Zu guter Letzt dient der Bediensatellit<br />
auch zur Anwahl und Regulierung d<strong>es</strong><br />
anschließbaren elektrischen Wachsm<strong>es</strong>sers.<br />
All di<strong>es</strong>e E<strong>in</strong>stellungen wer<strong>den</strong> mit Hilfe<br />
der berührungsempf<strong>in</strong>dlichen E<strong>in</strong>stellfläche<br />
auf der Oberseite erledigt. Die<br />
e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellten Werte s<strong>in</strong>d über <strong>das</strong> Easy-Work<br />
Menu leicht e<strong>in</strong>stell- bzw. abrufbar<br />
und wer<strong>den</strong> im beleuchteten Display<br />
ständig angezeigt.<br />
Abb. 2<br />
Das Handstück<br />
Bei QUBE stehen zwei Handstücke zur<br />
Auswahl:<br />
n <strong>das</strong> long version Handstück<br />
n und <strong>das</strong> neue, kurze QUBE Handstück<br />
Sie unterschei<strong>den</strong> sich sowohl <strong>in</strong> ihrer Bauform<br />
als auch <strong>in</strong> ihren <strong>in</strong>neren Werten.<br />
Das neue QUBE Handstück ist etwas<br />
kle<strong>in</strong>er, ca. 50 g leichter und sehr mittig<br />
<strong>aus</strong>balanciert. Das long version Handstück<br />
dürfte allen, die bereits mit e<strong>in</strong>er<br />
C2 gearbeitet haben, sehr gut vertraut<br />
se<strong>in</strong>. Die 20 mm längere long version<br />
entspricht von der Außenform dem C2<br />
Master mit e<strong>in</strong>em an QUBE angepassten<br />
Innenleben. Beide Handstücke<br />
schaffen beim QUBE Premium 60.000<br />
U/m<strong>in</strong> mit bis zu 9 N/cm Drehmoment.<br />
Der Werkzeugwechsel erfolgt <strong>in</strong> gewohnter<br />
Manier, ist durch die kurze<br />
Bauweise für Menschen mit großen<br />
Hän<strong>den</strong> unter Umstän<strong>den</strong> etwas<br />
schwieriger, da der untere Teil zum F<strong>es</strong>thalten<br />
etwas kürzer ist (Abb. 3). Sicher -<br />
lich Gewöhnungssache.<br />
Das neue Handstück ist etwas ovaler<br />
g<strong>es</strong>taltet als die long version und liegt<br />
somit b<strong>es</strong>ser <strong>in</strong> der Hand. Techniker mit<br />
großen Hän<strong>den</strong> sollten <strong>es</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />
e Abb. 1 Lieferumfang der<br />
QUBE Technikmasch<strong>in</strong>e<br />
e Abb. 2 Bediensatellit<br />
mit beleuchtetem Display<br />
Fotos: Ulrich Heker<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1397
Produkte<br />
Schicker Würfel<br />
Abb. 3 Abb. 4<br />
e Abb. 3 Motorhandstück QUBE long<br />
version und QUBE<br />
e Abb. 4 Kurz<strong>es</strong> Motorhandstück QUBE<br />
Abb. 5<br />
d Abb. 5 Geänderter Knickschutz beim<br />
Motorhandstück QUBE<br />
vorher e<strong>in</strong>mal „anprobieren“ (siehe<br />
oben: Werkzeugwechsel).<br />
Das Handstück weist e<strong>in</strong>en geänderten<br />
Knickschutz auf, der hoffentlich für lange<br />
Lebensdauer der Zuleitungen sorgt.<br />
Das Steuergerät<br />
Das Fußsteuergerät weist erwartungsgemäß<br />
ke<strong>in</strong>e B<strong>es</strong>onderheiten auf. Im<br />
Deckel prangt e<strong>in</strong> beleuchtet<strong>es</strong> Firmenlogo,<br />
was e<strong>in</strong> wenig an moderne Laptops<br />
er<strong>in</strong>nert. Die Anschlussbuchsen<br />
auf der Rückseite s<strong>in</strong>d lobenswerterweise<br />
<strong>aus</strong> Metall und ermöglichen e<strong>in</strong>e<br />
zuverlässige Verb<strong>in</strong>dung mit der Peripherie.<br />
Der E<strong>in</strong>satz<br />
Im täglichen Gebrauch zeigt die Anlage<br />
sich von ihrer b<strong>es</strong>ten Seite. Die Fußsteuerung<br />
hat e<strong>in</strong>en sicheren Stand<br />
und br<strong>in</strong>gt auch genug Masse auf die<br />
Waage, so <strong>das</strong>s sie nicht unter dem Arbeitstisch<br />
herumwandert und man ständig<br />
mit dem Fuß nach ihr suchen muss.<br />
Die Benutzung d<strong>es</strong> Bediensatelliten erweist<br />
sich nach kurzer E<strong>in</strong>gewöhnungszeit<br />
als sehr praktisch. Das ewige Schielen<br />
und Tasten nach dem E<strong>in</strong>stellrad am<br />
Steuergerät unter dem Tisch gehört nun<br />
der Vergangenheit<br />
an. Dass der Bediensatellit auf dem<br />
meistens schon vollg<strong>es</strong>topften Arbeitsplatz<br />
ebenfalls e<strong>in</strong> weiter<strong>es</strong> Stück Raum<br />
fordert und e<strong>in</strong> weiter<strong>es</strong> Kabel die Arbeitsplatte<br />
schmückt, ist leider wohl unvermeidbar.<br />
Dafür sparen wir <strong>den</strong> Wecker!<br />
Kle<strong>in</strong>er Tipp: Heiße (elektrische)<br />
Wachs m<strong>es</strong>ser und Kabelisolierungen<br />
(z.B. vom Satelliten) oder E<strong>in</strong>wegfeuer -<br />
zeuge s<strong>in</strong>d von jeher ke<strong>in</strong>e guten<br />
Freunde. Also aufpassen, wo man se<strong>in</strong><br />
Wachsm<strong>es</strong>ser h<strong>in</strong>legt, während man<br />
durch <strong>das</strong> Okular schaut.<br />
Apropos Mikroskop: B<strong>es</strong>onderen Gefallen<br />
f<strong>in</strong>det bei mir <strong>das</strong> kurze Handstück<br />
bei der Arbeit unter dem Stereomikroskop.<br />
Das ger<strong>in</strong>gere Gewicht d<strong>es</strong> QUBE<br />
Handstücks macht sich b<strong>es</strong>onders <strong>in</strong><br />
Bleistifthaltung beim Arbeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />
von Kronen und unzugänglichen<br />
Stellen bemerkbar. Die kürzere Bauart<br />
sorgt für mehr Platz und ermöglicht e<strong>in</strong><br />
agiler<strong>es</strong> Arbeiten.<br />
1398 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Schicker Würfel<br />
Produkte<br />
Abb. 7<br />
Abb. 6<br />
Abb. 8<br />
B<strong>es</strong>onders bei längerem Arbeiten <strong>ohne</strong><br />
erforderliche Drehzahl und/oder Werkzeugwechsel<br />
ist der Tempomat e<strong>in</strong>e<br />
praktische Sache. Musste man <strong>in</strong> der<br />
Vergangenheit ständig mit dem Fuß<br />
/Knie <strong>in</strong> derselben Stellung verharren,<br />
kann man dank d<strong>es</strong> Tempomaten auch<br />
ruhig mal <strong>das</strong> „Sitz“be<strong>in</strong> wechseln,<br />
während man durchs Okular schaut. <strong>So</strong><br />
arbeitet <strong>es</strong> sich entspannter.<br />
Das Handstück bleibt lange kühl, läuft<br />
erwartungsgemäß äußerst leise und vibrationsfrei,<br />
und wird von <strong>den</strong> Geräuschen<br />
der Absauganlage bei Weitem<br />
übertönt.<br />
Jetzt wird <strong>es</strong> heiß: Direkt an die Steuere<strong>in</strong>heit<br />
wird die optionale elektrische<br />
Wachsm<strong>es</strong>serstation d<strong>es</strong> QUBE ang<strong>es</strong>chlossen.<br />
Di<strong>es</strong>e wird dann ebenfalls<br />
über <strong>den</strong> Bediensatelliten angewählt<br />
und geregelt. Im D<strong>es</strong>ign passend zum<br />
übrigen Teil d<strong>es</strong> Arbeitsplatzsystems<br />
ist sie nicht nur alle<strong>in</strong> Ständer für <strong>das</strong><br />
Wachsm<strong>es</strong>ser, sondern dient gleichzeitig<br />
als Abzieher und Aufnahme der verschie<strong>den</strong>en<br />
<strong>So</strong>n<strong>den</strong>. Der Griff d<strong>es</strong><br />
Wachsm<strong>es</strong>sers liegt gut <strong>in</strong> der Hand,<br />
die Kabel s<strong>in</strong>d recht flexibel und ermöglichen<br />
e<strong>in</strong> flott<strong>es</strong> und entspannt<strong>es</strong> Arbeiten.<br />
Bei der G<strong>es</strong>taltung der Wachsm<strong>es</strong>serstation<br />
hat man mitgedacht und<br />
dem <strong>So</strong>ckel e<strong>in</strong> Gewicht spendiert, <strong>das</strong><br />
beim Spitzenwechsel für erhöhte Standf<strong>es</strong>tigkeit<br />
sorgt.<br />
Fazit<br />
„Der Würfel hat gefallen!“<br />
All<strong>es</strong> <strong>in</strong> allem bietet <strong>das</strong> QUBE Arbeitsplatzsystem<br />
e<strong>in</strong>e Menge Innovationen<br />
am „Arbeitstisch“. QUBE vermittelt e<strong>in</strong>en<br />
wertigen E<strong>in</strong>druck verbun<strong>den</strong> mit<br />
erhöhter Ergonomie = entspannt<strong>es</strong> Arbeiten<br />
bei gewohnter Qualität.<br />
Was will man mehr? Gut gemacht,<br />
Schick Dental!<br />
n<br />
Korr<strong>es</strong>pon<strong>den</strong>zadr<strong>es</strong>se:<br />
TEETH’R’US<br />
Dental<strong>labor</strong> Ulrich Heker<br />
Ztm. Ulrich Heker<br />
Corneliastraße 17<br />
45130 Essen<br />
Telefon (02 01) 79 79 55<br />
skype: teeth.are.us<br />
Email: u.heker@arcor.de<br />
Internet: www.german.smile.<strong>in</strong>fo<br />
Nähere Angaben zum Autor f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie<br />
unter www.dlonl<strong>in</strong>e.de/autoren.<br />
e Abb. 6 Fußsteuerung<br />
QUBE Plus<br />
e Abb. 7 QUBE bei der<br />
Anwendung<br />
d Abb. 8 Elektrisch<strong>es</strong><br />
Wachsm<strong>es</strong>ser mit Ablage<br />
http://bit.ly/PFE5w0<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1399
Produkte<br />
Neuheiten<br />
Neuheiten · Geräte · Materialien<br />
Hersteller/Vertrieb: Shofu Dental<br />
Name: Lam<strong>in</strong>a V<strong>es</strong>t II<br />
Produkt: E<strong>in</strong>bettmasse<br />
Die neu entwickelte phosphatgebun<strong>den</strong>e<br />
E<strong>in</strong>bettmasse wurde speziell für m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasive<br />
Keramiktechniken konzipiert. Ob grazile<br />
Veneers, keramische Chips oder klassische<br />
Inlays und Onlays: Die fe<strong>in</strong>körnige Stumpfmasse<br />
sichert durch e<strong>in</strong>e her<strong>aus</strong>ragende Kanten sta -<br />
bilität und Dimensionstreue die Passgenauigkeit<br />
und Präzision der Arbeiten. Abg<strong>es</strong>timmt auf<br />
Keramiken mit e<strong>in</strong>em WAK-Bereich von 9,5-12,5<br />
(25-500 °C), kann die Schichtung sowohl mit<br />
konventioneller Metallkeramik als auch mit e<strong>in</strong>er Zirkonverblendkeramik erfolgen. Die beige Farbe ist e<strong>in</strong>e neutrale<br />
Basis, <strong>ohne</strong> die gebrannten Objekte w<strong>es</strong>entlich zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />
i 40878 Rat<strong>in</strong>gen, Telefon (0 21 02) 86 64-0, www.shofu.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Wieland • Name/Produkt: ZenotecWax<br />
ZenotecWax eignet sich zur Herstellung verlorener Formen für die Pr<strong>es</strong>s-, Überpr<strong>es</strong>sund<br />
Gusstechnik. Mit Hilfe der CNC-Frästechnik lässt <strong>es</strong> sich leicht verarbeiten und<br />
verbrennt rückstandsfrei. Der ger<strong>in</strong>ge Ausdehnungskoeffizient realisiert weitspannige<br />
Arbeiten <strong>ohne</strong> Ungenauigkeiten <strong>in</strong> der Passung und verh<strong>in</strong>dert mögliche<br />
Muffelsprünge. Der Fräsrohl<strong>in</strong>g ist leicht zu bearbeiten und formstabil. E<strong>in</strong><br />
gleichmäßiger Spanabtrag verm<strong>in</strong>dert Verunre<strong>in</strong>igungen der Fräsmasch<strong>in</strong>e. ZenotecWax<br />
lässt sich zur Überprüfung der Konstruktion und für die Modellation<br />
e<strong>in</strong>setzen. Die Opazität d<strong>es</strong> Materials sorgt für gute Kontraste auf der Okklusalfläche.<br />
i 75179 Pforzheim, Telefon (0 72 31) 37 05-0, www.wieland-<strong><strong>den</strong>tal</strong>.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Zirkonzahn<br />
Name/Produkt: <strong>So</strong>ftware-Modul zur Herstellung von Eierschalenprovisorien<br />
Für <strong>das</strong> CAD/CAM System 5-TEC von Zirkonzahn steht e<strong>in</strong> neu<strong>es</strong> <strong>So</strong>ftware-Modul zur Herstellung von Eierschalenprovisorien<br />
zur Verfügung. Damit lassen sich Vorabprovisorien <strong>aus</strong> verschie<strong>den</strong>en Kunststoffmaterialien schnell,<br />
e<strong>in</strong>fach und <strong>in</strong> ansprechender Ästhetik und Qualität fertigen. Hierfür wird die Mundsituation entweder über <strong>das</strong><br />
Situationsmodell oder per Intraoralkamera e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>cannt.<br />
Die Scandaten wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> die <strong>So</strong>ftware gela<strong>den</strong>, <strong>in</strong> der man<br />
die Zähne virtuell b<strong>es</strong>chleift. Mit dem Freiformtool oder<br />
durch importierbare Zahnformen <strong>aus</strong> der Bibliothek wer<strong>den</strong><br />
die gewünschten Zwischenglieder virtuell g<strong>es</strong>taltet.<br />
Präparationstiefe, Präparationsart und Wandstärke s<strong>in</strong>d<br />
modifizierbare Parameter. Mit e<strong>in</strong>er Wandstärke von m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens<br />
0,3mm können die Provisorien hauchdünn konstruiert<br />
und dadurch sehr gut im Mund angepasst wer<strong>den</strong>.<br />
i 39030 Gais/Südtirol (Italien)<br />
Telefon +39 04 74 06 66 60, www.zirkonzahn.com<br />
1400 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Neuheiten<br />
Produkte<br />
Hersteller/Vertrieb: primotec • Name: Joker • Produkt: Schweißassistent<br />
Egal ob beim Schweißen getrennter Implantatbrücken, e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Modellgusserweiterung oder beim Reparaturschweißen<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> gebrochenen UK-Bügels – Joker verhilft durch e<strong>in</strong>e stabile Fixierung d<strong>es</strong> Werkstück<strong>es</strong><br />
zu e<strong>in</strong>em perfekten passiven Sitz der Arbeit. Joker kann mit se<strong>in</strong>en bei<strong>den</strong> Fixierspitzen <strong>in</strong>dividuell auf <strong>das</strong> Werkstück<br />
e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellt und direkt mit <strong>den</strong> primotec phaser Schweißgeräten<br />
verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Problemlos kann <strong>das</strong> so fixierte<br />
Werkstück auch während d<strong>es</strong> Schweißvorgangs vom Modell abgehoben<br />
und verzugfrei fertig g<strong>es</strong>chweißt wer<strong>den</strong>. Mitgelieferte<br />
Kunststoffspitzen können <strong>in</strong> <strong>den</strong> im Labor verwendeten<br />
Legierungen gegossen wer<strong>den</strong>. <strong>So</strong> wird ke<strong>in</strong> artfremd<strong>es</strong> Material<br />
<strong>in</strong> <strong>das</strong> Werkstück e<strong>in</strong>gebracht. Geliefert wird der Schweißassistent<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufbewahrungsbox, mit primotec phaser Anschlusskabel,<br />
zwei gegossenen CoCr-Spitzen, zwölf Kunststoffspitzen<br />
und Anleitung.<br />
i 61348 Bad Homburg, Telefon (0 61 72) 99 77 0-0<br />
www.primogroup.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Goldquadrat<br />
Name: Palladiumgold 16<br />
Produkt: Goldhaltige Palladium-Basis-Legierung<br />
Die keramik- und kunststoffverblendfähige Legierung eignet sich zur Herstellung<br />
von Kronen, kle<strong>in</strong>en und großen Brücken, für die Fräs-Konus-Tel<strong>es</strong>koptechnik<br />
und für Modellguss. Trotz e<strong>in</strong><strong>es</strong> Goldanteils von 15 Prozent ist Palladiumgold<br />
16 e<strong>in</strong>e sehr gute Alternative zu NEM. Sie ist preiswert und herkömmlich verblendbar.<br />
Auch ihr niedrig<strong>es</strong> spezifisch<strong>es</strong> Gewicht bietet Preisvorteile. Zeit<br />
und Geld spart man aber vor allem dank der niedrigen Arbeitstemperatur und<br />
der guten Löteigenschaften. Das helle Oxid garantiert e<strong>in</strong>e hohe Ästhetik bei der<br />
Verblendung. Für Zahnarzt und Patient stehen Qualitätszertifikat, Legierungsdatenblatt<br />
und Legierungskarte zur Verfügung.<br />
i 30165 Hannover, Telefon (05 11) 44 98 97-0, www.goldquadrat.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Heimerle und Meule<br />
Name: Inspiration<br />
Produkt: Keramikmassen<br />
Die zwei-phasige Leucit-Glaskeramik wurde um drei<br />
Keramikmassen erweitert.<br />
Modifier HF dient als optischer Aufheller und lässt<br />
sich mit allen Keramikpulvern von Inspiration mischen.<br />
<strong>So</strong> entsteht mit e<strong>in</strong>er Schneidemasse e<strong>in</strong>e leichte Trübung<br />
für e<strong>in</strong> transluzent<strong>es</strong> Ersche<strong>in</strong>ungsbild. In Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit Effektschnei<strong>den</strong> erzeugt Modifier HF<br />
Lichtbrechungen, die an der Zahnoberfläche zur Geltung<br />
kommen.<br />
Selbst bei der Pr<strong>es</strong>s-Schichttechnik SO und ST bewirkt <strong>es</strong> e<strong>in</strong>e höhere Fluor<strong>es</strong>zenz.<br />
Die Massen Transparent gelb und Transparent braun erzielen prägnante Farbgebungen, die b<strong>es</strong>onders bei abrasiven<br />
Zähnen für natürliche Ergebnisse sorgen. Alle Produkte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 20-Gramm-Dosen portioniert.<br />
i 75179 Pforzheim, Telefon (08 00) 1 35 89 50, www.heimerle-meule.com<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1401
Wissen<br />
Königsdiszipl<strong>in</strong> Keramik<br />
International<strong>es</strong> Experten-Symposium von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t<br />
Königsdiszipl<strong>in</strong> Keramik<br />
Während d<strong>es</strong> „Internationalen Symposiums“ von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> ließen sich 750 Teilnehmer von der Lei<strong>den</strong>schaft der Vortragen<strong>den</strong><br />
für vollendete Ästhetik anstecken. Bei der Fortbildungsveranstaltung im<br />
September stellten 14 weltweit führende Referenten ihre Konzepte vor.<br />
e Im „Kosmos“-Komplex<br />
<strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er Innenstadt<br />
g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> um Vollkeramik und<br />
Implantatprothetik<br />
Das Thema „Wenn Vollkeramik<br />
auf Implantatprothetik trifft“ ist<br />
<strong>in</strong> der Branche national wie <strong>in</strong>ternational<br />
von größtem Inter<strong>es</strong>se. <strong>So</strong><br />
kam e<strong>in</strong> Drittel der Referenten <strong>aus</strong><br />
Deutschland; alle anderen waren <strong>aus</strong><br />
der ganzen Welt angereist – <strong>aus</strong> New<br />
York, São Paulo, Israel oder Tokio. Beim<br />
Teilnehmerkreis wur<strong>den</strong> 37 Nationalitäten<br />
gezählt. Entsprechend bot der<br />
Veranstalter Simultanübersetzungen <strong>in</strong><br />
acht Sprachen an.<br />
Meisterliche Vollkeramik-<br />
Konzepte<br />
Viele Zuhörer hatten g<strong>es</strong>pannt auf <strong>das</strong><br />
Moderatorenduo Dr. Christian Coachman<br />
und Dr. Eric von Dooren gewartet.<br />
Ersterer, Dozent, Zahnarzt und Zahntechniker<br />
<strong>in</strong> São Paulo, hat <strong>das</strong> „Digital<br />
Smile D<strong>es</strong>ign“ entwickelt – die konsequente<br />
Schritt-Folge zur def<strong>in</strong>itiven<br />
Vollkeramik-R<strong>es</strong>tauration –, <strong>das</strong> er nun<br />
vorstellte.<br />
Dr. Eric van Doreen, Gastprof<strong>es</strong>sor an<br />
zwei europäischen Universitäten mit<br />
Praxis <strong>in</strong> Antwerpen, schilderte die Realisierung<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> Konzepts an e<strong>in</strong>em<br />
Implantatfall. Dazu verwendete er die<br />
Komponenten d<strong>es</strong> IPS e.max-Vollkeramiksystems.<br />
Di<strong>es</strong>e erfüllen se<strong>in</strong>e ästhetischen<br />
Ansprüche bei gleichzeitiger<br />
Effizienz: Die Materialien s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander<br />
abg<strong>es</strong>timmt, und die Lichteigenschaften<br />
gleichen <strong>den</strong>en e<strong>in</strong><strong>es</strong> natürlichen<br />
Zahns.<br />
Auf dem Symposium bekam vor allem<br />
die Glaskeramik Lithium-Disilikat (LS2)<br />
d<strong>es</strong> IPS e.max-Systems viel Zuspruch.<br />
Sie lässt sich im CAD/CAM-Verfahren<br />
schleifen oder <strong>in</strong> der Muffel pr<strong>es</strong>sen.<br />
1402 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Königsdiszipl<strong>in</strong> Keramik<br />
Wissen<br />
Der Zahntechniker August Bruguera,<br />
Referent mit Schulungs<strong>labor</strong> <strong>in</strong> Barcelona,<br />
möchte auf die Pr<strong>es</strong>skeramik<br />
nicht mehr verzichten.<br />
Die Versorgung kann nach der Vorlage,<br />
zum Beispiel e<strong>in</strong>em Wax-up, detailgenau<br />
und schrumpffrei herg<strong>es</strong>tellt wer<strong>den</strong>. Mittels<br />
unterschiedlicher Optionen vom monolithischen<br />
E<strong>in</strong>satz bis h<strong>in</strong> zur CAD-on-<br />
Technik lässt sich <strong>das</strong> manuelle Verblen<strong>den</strong><br />
von Zirkoniumoxid mit<br />
e<strong>in</strong>hergehendem Chipp<strong>in</strong>g-Risiko umgehen.<br />
Dr. Andreas Kurbad, <strong>in</strong>ternational tätiger<br />
Referent mit eigener Praxis <strong>in</strong> Viersen,<br />
fasz<strong>in</strong>ierte die Zuschauer mit Bildern<br />
der LS2- sowie anderen Vollkeramik-R<strong>es</strong>taurationen<br />
von überzeugender<br />
Schönheit. „Ich b<strong>in</strong> stolz darauf, Zahnarzt<br />
zu se<strong>in</strong>!“, sagte er. „Ich verändere<br />
die Zähne d<strong>es</strong> Patienten und se<strong>in</strong> ganz<strong>es</strong><br />
Leben.“<br />
Bei der Implantatprothetik für zahnlose<br />
Patienten zeigte Ztm. Andreas Kunz<br />
ebenso e<strong>in</strong>drucksvolle Ergebnisse. Der<br />
Berl<strong>in</strong>er hat e<strong>in</strong>en umfassen<strong>den</strong> Workflow<br />
bis h<strong>in</strong> zur patientengerechten<br />
Zahn<strong>aus</strong>wahl entwickelt, der von Anfang<br />
bis Ende Effizienz verspricht und<br />
langfristige Haltbarkeit und Ästhetik<br />
zum Ziel hat.<br />
Haltbarkeit<br />
der Lithium-Disilikate<br />
E<strong>in</strong>ige Referenten legten <strong>den</strong> Schwerpunkt<br />
ihrer Vorträge auf die Haltbarkeit<br />
und Langzeitbewährung der Vollkeramik<br />
und <strong>in</strong>sb<strong>es</strong>ondere Lithium-Disilikat.<br />
e Dr. Christian Coachman, São Paulo, brachte <strong>den</strong><br />
750 Teilnehmern se<strong>in</strong> Konzept d<strong>es</strong> „Digital Smile<br />
D<strong>es</strong>ign“ näher<br />
e Zahntechniker August Bruguera, Barcelona, zählte<br />
die Vorteile der Pr<strong>es</strong>stechnik auf<br />
e Ztm. Andreas Kunz <strong>aus</strong> Berl<strong>in</strong> hatte di<strong>es</strong>mal die<br />
kürz<strong>es</strong>te Anreise zum Kongr<strong>es</strong>s. Auch er arbeitet<br />
<strong>in</strong>ternational.<br />
Prof<strong>es</strong>sor Van P. Thompson, Inhaber<br />
d<strong>es</strong> Lehrstuhls für Biomaterialien und<br />
Biomimetik am New York University College<br />
of Dentistry, wi<strong>es</strong> nach, <strong>das</strong>s LS2 <strong>in</strong><br />
Belastungs- und Ermüdungst<strong>es</strong>ts b<strong>es</strong>ser<br />
abschnitt als Metallkeramik. Prof<strong>es</strong>sor<br />
Dr. Matthias Kern, Direktor der<br />
Kl<strong>in</strong>ik für Zahnärztliche Prothetik an der<br />
Universität Kiel und Präsi<strong>den</strong>t der<br />
DGPro, fand <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />
für LS2-Kronen und Brücken Zehn-<br />
Jahr<strong>es</strong>-Überlebensraten von 89 Prozent.<br />
Di<strong>es</strong>e Quote liegt im Bereich von Metallkeramik.<br />
Es geht weiter<br />
Nachdem <strong>das</strong> Symposium mit so vielen<br />
renommierten Referenten <strong>das</strong> Auditorium<br />
<strong>in</strong> Spannung hielt, brachte Josef<br />
Richter, Mitglied der G<strong>es</strong>chäftsleitung<br />
von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t, e<strong>in</strong>e willkommene<br />
Nachricht. Von nun an soll die Veranstaltung<br />
im Zwei-Jahr<strong>es</strong>-Rhythmus<br />
stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>, und zwar immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen<br />
europäischen Metropole. n<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1403
Wissen<br />
„Der Zeitgeist heißt Individualität“<br />
Interview mit Ztm. Andreas Kunz<br />
„Der Zeitgeist heißt<br />
Individualität“<br />
Das Expertensymposium<br />
von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> (siehe Seite 1402 f)<br />
war für Andreas Kunz e<strong>in</strong><br />
„Heimspiel“. Wir<br />
unterhielten uns mit dem<br />
Zahntechnikermeister<br />
über die Haupt<strong>aus</strong>sagen<br />
se<strong>in</strong><strong>es</strong> Vortrags.<br />
dl: Was wollten Sie bei der Veranstaltung<br />
<strong>den</strong> Zuhörern und speziell <strong>den</strong><br />
Zahntechnikern unter ihnen mitgeben?<br />
Andreas Kunz: Der Zeitgeist heißt Individualität.<br />
Wir müssen erkennen, mit<br />
welchem Patienten wir <strong>es</strong> zu tun haben.<br />
Es geht darum, e<strong>in</strong>e zu ihm passende<br />
<strong>in</strong>dividuelle Lösung zu erarbeiten, funktionell<br />
und ästhetisch. Dazu ist <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie die zahnärztlich-zahntechnische<br />
Zusammenarbeit gefordert.<br />
dl: Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />
Teamwork gemacht?<br />
Andreas Kunz: In der ästhetischen Zone<br />
und bei komplexen implantatprothetischen<br />
R<strong>es</strong>taurationen bewährt<br />
sich e<strong>in</strong> <strong>aus</strong>gefeilt<strong>es</strong> Konzept von der<br />
Planung bis zur def<strong>in</strong>itiven E<strong>in</strong>gliederung.<br />
Dazu gehört auch die gute<br />
Schnittstellen-Def<strong>in</strong>ition und Arbeitse<strong>in</strong>teilung<br />
zwischen Praxis und Labor.<br />
Bei manchen Themen lohnt sich e<strong>in</strong> höherer<br />
Zeite<strong>in</strong>satz – bei der ästhetischen<br />
Analyse zum Beispiel, damit die folgen<strong>den</strong><br />
Arbeitsschritte hochqualitativ<br />
gel<strong>in</strong>gen und sich flüssig <strong>ohne</strong> Umwege<br />
g<strong>es</strong>talten. In me<strong>in</strong>em Labor wirkt sich<br />
der Qualitäts-, Effizienz- und Teamwork-<br />
Gedanke bis h<strong>in</strong> zur Raume<strong>in</strong>teilung<br />
<strong>aus</strong>.<br />
dl: Was ist außerdem noch wichtig?<br />
Andreas Kunz: Die überlegte Produktund<br />
Materialwahl. E<strong>in</strong> Beispiel: Wir wissen,<br />
<strong>das</strong>s sich auf Implantaten acht- bis<br />
zehnfach höhere Kaukräfte entwickeln<br />
als auf natürlichen Wurzeln. Wir Zahntechniker<br />
müssen Materialien e<strong>in</strong>setzen<br />
und e<strong>in</strong>e G<strong>es</strong>taltung der Rekonstruktion<br />
wählen, die dem Rechnung<br />
trägt. Es s<strong>in</strong>d jetzt Konfektionszähne<br />
auf dem Markt, die durch ihre Zusammensetzung<br />
und Herstellmethode <strong>den</strong><br />
g<strong>es</strong>teigerten Kaudruck berücksichtigen<br />
– wie die Zähne Phonar<strong>es</strong> II von Ivoclar<br />
Viva<strong>den</strong>t mit hochgefülltem Nanohybrid-Composite<br />
NHC. Daneben ist für<br />
mich die Individualisierbarkeit mit Laborkomposit<br />
unabd<strong>in</strong>gbar. Zurück zum<br />
Generellen: Um der Produkt- und Materialwahl<br />
e<strong>in</strong>e Richtung zu geben, brauchen<br />
wir Zahntechniker e<strong>in</strong> B<strong>es</strong>timmungssystem.<br />
Ich habe e<strong>in</strong> Konzept<br />
<strong>aus</strong>gearbeitet, nach dem ich leicht von<br />
der Indikation zur <strong>in</strong>dividuell adäquaten<br />
Lösung komme.<br />
dl: Wie haben Sie di<strong>es</strong><strong>es</strong> Konzept <strong>in</strong> Ihrem<br />
Vortrag ang<strong>es</strong>prochen?<br />
Andreas Kunz: Ich habe komplexe implantatprothetische<br />
R<strong>es</strong>taurationen <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> Vordergrund g<strong>es</strong>tellt. Hier müssen<br />
auf <strong>den</strong> Patienten bezogene Entscheidungen<br />
wie „f<strong>es</strong>tsitzend/bed<strong>in</strong>gt abnehmbar“<br />
oder „verschraubt/zementiert“<br />
gefällt sowie die Zahnform b<strong>es</strong>timmt<br />
wer<strong>den</strong>. In di<strong>es</strong>em Bereich hat<br />
auch die Material- beziehungsweise<br />
Verfahrensfrage ihren Platz: „Wenn Vollkeramik,<br />
dann Zirkoniumdioxid, Lithium-Disilikat?“<br />
–„Monolithisch <strong>aus</strong> dem<br />
CAD/CAM; Gerüst mit manueller Verblendung<br />
oder CAD-on; Pr<strong>es</strong>stechnik?“<br />
Im Team Zahnarzt-Zahntechniker-Patient<br />
muss di<strong>es</strong> abgewogen wer<strong>den</strong>,<br />
dann folgt die Umsetzung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />
mit der G<strong>es</strong>ichtsharmonie und Funktion.<br />
Andere B<strong>es</strong>timmungsstücke s<strong>in</strong>d<br />
beispielsweise die Hygienefähigkeit<br />
und Phonetik.<br />
dl: Was hat Ihnen an di<strong>es</strong>em Symposium<br />
am b<strong>es</strong>ten gefallen?<br />
Andreas Kunz: Die Begegnung von<br />
Zahnarzt und Zahntechniker auf Augenhöhe<br />
habe ich b<strong>es</strong>onders g<strong>es</strong>chätzt.<br />
Die Vorträge haben sich an beide Berufsgruppen<br />
gleichermaßen gerichtet<br />
und <strong>das</strong> geme<strong>in</strong>same Arbeiten für die<br />
Rehabilitation d<strong>es</strong> Patienten hervorgehoben.<br />
Die g<strong>es</strong>childerten Abläufe bezogen<br />
beide e<strong>in</strong>, jeweils mit ihrer spezifischen<br />
Kompetenz.<br />
n<br />
1404 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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1408 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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1410 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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Management<br />
Wehren Sie sich!<br />
F<strong>in</strong>anzämter verschleppen Steuererstattung<br />
Wehren Sie sich!<br />
Erwarten Sie e<strong>in</strong>e<br />
Steuererstattung von<br />
Ihrem F<strong>in</strong>anzamt und<br />
die Behörde lässt auf<br />
sich warten mit e<strong>in</strong>er<br />
Rückzahlung?<br />
Dann sollten Sie<br />
aktiv wer<strong>den</strong>.<br />
Der Fiskus ist rigoros, wenn Ihre<br />
Steuererklärung e<strong>in</strong>e Nachzahlung<br />
ergeben hat.<br />
Wenn Sie die Steuerschuld<br />
nicht <strong>in</strong> relativ kurzer Zeit überweisen,<br />
brummt man Ihnen<br />
happige Verzugsz<strong>in</strong>sen auf<br />
und droht Ihnen gar e<strong>in</strong>e<br />
Steuerschätzung an. Wenn<br />
Sie h<strong>in</strong>gegen dr<strong>in</strong>gend auf e<strong>in</strong>e<br />
Steuererstattung warten,<br />
lässt sich die Steuerverwaltung<br />
viel Zeit, oft Monate<br />
lang.<br />
Viele Steuerzahler s<strong>in</strong>d wegen<br />
der späten Rückzahlungen<br />
verärgert und erbost. Das<br />
nützt freilich nichts und kostet<br />
nur Nerven. B<strong>es</strong>onders für die<br />
Jahre 2011 und 2012 dauert <strong>es</strong> b<strong>es</strong>onders<br />
lange, bis <strong>das</strong> zuviel gezahlte<br />
Geld wieder auf Ihrem Konto ist. Dafür<br />
nennt der Fiskus folgende Gründe:<br />
n Hauptsächlich wer<strong>den</strong> g<strong>es</strong>etzliche Änderungen<br />
mit der Folge der Umstellung<br />
auf elektronische Lohnsteuerkarte<br />
angeführt. Wegen unerwarteter<br />
technischer Probleme habe man <strong>den</strong><br />
Start <strong>in</strong>zwischen bis auf <strong>den</strong> 1. Januar<br />
2013 verschieben müssen. Die dadurch<br />
verursachte Mehrbelastung sei<br />
kaum zu bewältigen.<br />
n Im ersten Quartal 2012 mussten noch<br />
„alte“ Steuererklärungen <strong>aus</strong> 2010 bearbeitet<br />
wer<strong>den</strong>. Erst danach waren<br />
die <strong>aus</strong> 2011 dran.<br />
n Neben <strong>So</strong>ftware-Problemen sei die allgeme<strong>in</strong>e<br />
Arbeitsüberlastung Grund<br />
für die Verzögerung. Die meisten F<strong>in</strong>anzämter<br />
seien personell hoffnungs -<br />
los unterb<strong>es</strong>etzt.<br />
Fazit: Auch wer sich im laufen<strong>den</strong> Jahr<br />
mit se<strong>in</strong>er Steuererklärung b<strong>es</strong>onders<br />
beeilt hat, muss unverhältnismäßig lange<br />
auf die Rückzahlung warten.<br />
Nicht wenige Steuerzahler halten di<strong>es</strong>e<br />
Gründe für vorg<strong>es</strong>choben und s<strong>in</strong>d<br />
der Auffassung, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong>e gezielte H<strong>in</strong>haltetaktik<br />
dah<strong>in</strong>ter steckt. Sie fühlen<br />
sich geradezu veralbert, <strong>den</strong>n man könne<br />
<strong>den</strong> Bürgern schließlich nicht glaubhaft<br />
vermitteln, <strong>das</strong>s gerade die Elektronik,<br />
die doch der Verfahrensb<strong>es</strong>chleunigung<br />
dienen soll, zu derartig<br />
eklatanten Verzögerungen führen soll.<br />
E<strong>in</strong>e Entscheidung d<strong>es</strong> Europäischen<br />
Gerichtshofs (EuGH), bei der <strong>es</strong> um die<br />
B<strong>es</strong>chleunigung der Rückzahlung für<br />
Anleger geht, kommt Ihnen hier möglicherweise<br />
zu Hilfe. Auf Weisung der<br />
oberen deutschen F<strong>in</strong>anzbehör<strong>den</strong> zeigen<br />
sich die F<strong>in</strong>anzämter hiervon allerd<strong>in</strong>gs<br />
unbee<strong>in</strong>druckt und „mauern“ mit<br />
der Begründung, <strong>das</strong>s die Entscheidung<br />
der Europa-Richter bzw. die Folgeentscheidungen<br />
d<strong>es</strong> Bund<strong>es</strong>f<strong>in</strong>anzhofs<br />
noch nicht im Bund<strong>es</strong>steuerblatt veröffentlicht<br />
wur<strong>den</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e erste Br<strong>es</strong>che <strong>in</strong> di<strong>es</strong>e Mauertaktik<br />
hat <strong>das</strong> F<strong>in</strong>anzgericht Münster g<strong>es</strong>chlagen.<br />
In se<strong>in</strong>em Urteil vom 23.Februar<br />
2012 (Az. 5 V 4511/11) hat <strong>es</strong> klarg<strong>es</strong>tellt,<br />
<strong>das</strong>s die F<strong>in</strong>anzämter per e<strong>in</strong>st-<br />
1412 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Management<br />
iStockphoto_sdom<strong>in</strong>ick, Fotolia© Anne Katr<strong>in</strong> Figge<br />
weilige Anordnung zu verpflichten s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong><br />
Umsatzsteuer-Guthaben an e<strong>in</strong> Unternehmen,<br />
<strong>das</strong> geklagt hatte, <strong>aus</strong>zuzahlen.<br />
Wenn Sie nicht Monate lang auf die Steuerrückerstattung<br />
warten wollen oder können,<br />
weil sonst Ihre Liquidität gefährdet<br />
ist, müssen Sie aktiv wer<strong>den</strong>. Bisweilen<br />
wird geraten, <strong>den</strong> zuständigen F<strong>in</strong>anzbeamten<br />
anzurufen. Lassen Sie <strong>das</strong> lieber<br />
bleiben! In <strong>den</strong> meisten F<strong>in</strong>anzämtern laufen<br />
vor lauter Anfragen bereits die Telefone<br />
heiß. Abg<strong>es</strong>ehen davon, <strong>das</strong>s Sie d<strong>es</strong>halb<br />
oft Stun<strong>den</strong> brauchen, um überhaupt<br />
durchzukommen, machen Sie <strong>den</strong> zuständigen<br />
F<strong>in</strong>anzbeamten mit Ihrem „bohren<strong>den</strong>“<br />
Anruf nicht gerade fröhlich. Die<br />
Anfragelaw<strong>in</strong>e wirkt letztlich kontraproduktiv,<br />
weil sie <strong>den</strong> g<strong>es</strong>tr<strong>es</strong>sten Sachbearbeitern<br />
noch mehr von ihrer knappen Zeit<br />
wegnimmt.<br />
Völlig verkehrt wäre <strong>es</strong>, sich telefonisch<br />
oder gar schriftlich heftig zu b<strong>es</strong>chweren<br />
oder gar mit der „Keule“ d<strong>es</strong> E<strong>in</strong>spruchs<br />
wegen Untätigkeit oder Dienstaufsichtsb<strong>es</strong>chwerde<br />
zu drohen. Sie machen sich<br />
<strong>den</strong> Adr<strong>es</strong>saten damit auf Dauer zum Fe<strong>in</strong>d.<br />
Es kann Ihnen dann passieren, <strong>das</strong>s die Bearbeitung<br />
erst recht verschleppt wird, weil<br />
er auf stur schaltet. Es gibt nämlich ke<strong>in</strong>e<br />
Vorschrift, die b<strong>es</strong>agt, wie schnell e<strong>in</strong>e<br />
Steuererklärung bearbeitet wer<strong>den</strong> muss.<br />
Sechs Monate gelten leider immer noch als<br />
„angem<strong>es</strong>sen“.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich können Sie die Steuerrückzahlung<br />
b<strong>es</strong>chleunigen, wenn Sie der<br />
Steuererklärung e<strong>in</strong>en Brief beilegen, <strong>in</strong><br />
dem Sie darlegen, <strong>aus</strong> welchen Grün<strong>den</strong><br />
Sie auf baldige Rückerstattung angewi<strong>es</strong>en<br />
s<strong>in</strong>d. Wenn <strong>das</strong> ke<strong>in</strong>en Erfolg hat, könnten<br />
Sie <strong>den</strong> zuständigen Sachbearbeiter<br />
persönlich aufsuchen. Er wird zunächst<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich wegen der Störung ungehalten<br />
se<strong>in</strong>. Wenn Sie aber höflich und<br />
freundlich auftreten und sich erkennbar<br />
kurz fassen, wird er sicher „menschlich“,<br />
weil er nicht <strong>den</strong> lästigen Störer, sondern<br />
statt der Steuernummer <strong>den</strong> Menschen <strong>in</strong><br />
Ihnen sieht, der ihm verdeutlicht, wie sehr<br />
er auf e<strong>in</strong>e baldige Rückerstattung angewi<strong>es</strong>en<br />
ist.<br />
Grundsätzlich sollten Sie vorsorgen, <strong>das</strong>s<br />
e<strong>in</strong>e Erstattung gar nicht erst entstehen<br />
kann. Erzielten Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Monaten<br />
von 2012 weniger Gew<strong>in</strong>n als im Vorjahr,<br />
sollten Sie die aktuellen Vor<strong>aus</strong>zahlungen<br />
herabsetzen lassen.<br />
n<br />
Diplom-Volkswirt Kl<strong>aus</strong> L<strong>in</strong>ke<br />
<strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1413
Management<br />
Mittelstandsberatung für die W<strong>es</strong>tentasche<br />
Pocket-Guide 2012 listet die 60 b<strong>es</strong>ten Beratungsunternehmen<br />
Mittelstandsberatung<br />
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gelistet zu wer<strong>den</strong>,<br />
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<strong>aus</strong> <strong>den</strong> Feldern IT, Management,<br />
Personal und Coach<strong>in</strong>g die erfolgreiche<br />
Teilnahme am gleichnamigen Benchmark<strong>in</strong>g-Wettbewerb.<br />
Dar<strong>in</strong> prüfte Dr.<br />
Dietmar F<strong>in</strong>k, Prof<strong>es</strong>sor für Unternehmensberatung<br />
an der Hochschule<br />
Bonn-Rhe<strong>in</strong>-Sieg, die Prof<strong>es</strong>sionalität<br />
der Beratungsleistung aller Teilnehmer<br />
und die Zufrie<strong>den</strong>heit ihrer Kun<strong>den</strong>.<br />
Die Berater mussten e<strong>in</strong>en Fragebogen<br />
<strong>aus</strong>füllen; und jeweils zehn ihrer Referenzkun<strong>den</strong><br />
wur<strong>den</strong> befragt. Die<br />
b<strong>es</strong>ten Berater erhielten von Mentor<br />
Hans Eichel <strong>das</strong> „Top Consultant“-Qualitätssiegel<br />
– und e<strong>in</strong>en Platz im Pocket-<br />
Guide.<br />
Der Wegweiser leitet direkt zu <strong>den</strong> b<strong>es</strong>ten<br />
Beratern d<strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> 2012. Praktisch:<br />
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Personalberater sowie Coachs vor,<br />
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Mittelstands e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellt s<strong>in</strong>d. Die Ori-<br />
Mentor ist Hans Eichel, Bund<strong>es</strong>f<strong>in</strong>anz -<br />
m<strong>in</strong>ister a. D. Die wissenschaftliche<br />
Leitung hat Dr. Dietmar F<strong>in</strong>k <strong>in</strong>ne. Er ist<br />
Prof<strong>es</strong>sor für Unternehmensberatung<br />
an der Hochschule Bonn-Rhe<strong>in</strong>-Sieg<br />
und Direktor der Wissenschaftlichen<br />
G<strong>es</strong>ellschaft für Management und<br />
Beratung <strong>in</strong> Bonn. Die 1993 gegründete<br />
compamedia GmbH organisiert mit<br />
20 Mitarbeitern die bund<strong>es</strong>weiten<br />
Unternehmensvergleiche „Top 100“,<br />
„Top Job“, „Top Consultant“ und die<br />
Wirtschafts<strong>in</strong>itiative „Ethics <strong>in</strong><br />
Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s“ für Deutschland, Österreich<br />
und die deutschsprachige Schweiz.<br />
1414 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Management<br />
Was Mitarbeiter antreibt<br />
Gute Gefühle<br />
Wer lieblos behandelt wird, d<strong>es</strong>sen<br />
Engagement erlischt schnell. Die<br />
<strong>in</strong>nerbetriebliche Stimmungslage<br />
ist sehr viel wichtiger als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />
angenommen, wie unser Autor Hartmut<br />
Volk beweist.<br />
Das Geheimnis der überlegenen betrieblichen<br />
Leistung? Für <strong>den</strong> als Coach<br />
und Berater tätigen Essl<strong>in</strong>ger Prof<strong>es</strong>sor<br />
für praktische Philosophie, Dr. Ferd<strong>in</strong>and<br />
Rohrhirsch, ke<strong>in</strong>e Frage: „Gute Gefühle am<br />
Arbeitsplatz!“ Überall dort, wo sich die Belegschaft<br />
erkennbar gut- und zuh<strong>aus</strong>e fühle,<br />
laufe der Betrieb für je<strong>den</strong> Außenstehen<strong>den</strong><br />
sofort spürbar ansprechender, g<strong>es</strong>chmeidiger<br />
und reibungsloser. Das sei se<strong>in</strong>e sich laufend<br />
wiederholende Beobachtung. „<strong>So</strong>zial<strong>es</strong><br />
Wohlfühlen ist me<strong>in</strong>en Erfahrungen nach mit<br />
e<strong>in</strong>er der am meisten verkannten betrieblichen<br />
Leistungs-Stimulatoren.“<br />
Und der Schluss dar<strong>aus</strong>? Für Dr. Christ<strong>in</strong>e<br />
Scheitler, Prof<strong>es</strong>sor<strong>in</strong> für Personal, Organisation<br />
und Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s Psychology an der EBC-<br />
Hochschule-Campus Stuttgart, braucht <strong>es</strong> dazu<br />
ke<strong>in</strong> lang<strong>es</strong> Überlegen: „Waren bislang die<br />
Die Revolution <strong>in</strong><br />
der Zahnästhetik<br />
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www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1415
Management<br />
B<strong>es</strong>sere Ergebnisse durch gute Gefühle<br />
„<br />
Mitarbeiter verhalten sich<br />
nach außen so, wie sie <strong>in</strong>nen<br />
behandelt wer<strong>den</strong><br />
fachlichen und methodischen Kompetenzen<br />
e<strong>in</strong>er Führungskraft h<strong>in</strong>reichende<br />
Garantien für Erfolge, so gehören<br />
unter <strong>den</strong> heutigen Anforderungs-<br />
und Wettbewerbsbed<strong>in</strong>gungen<br />
die sozialen und personalen Kompetenzen<br />
unbed<strong>in</strong>gt dazu.“ Jagten e<strong>in</strong>em<br />
schon bei dem Gedanken an <strong>den</strong> Chef<br />
oder Vorg<strong>es</strong>etzten kalte Schauer <strong>den</strong><br />
Rücken h<strong>in</strong>unter, sei <strong>das</strong> e<strong>in</strong> „verdammt<br />
leistungsfe<strong>in</strong>dlicher Gefühlszustand!“<br />
Die Fähigkeit, mit anderen umgehen<br />
zu können, stelle heute e<strong>in</strong>en <strong>aus</strong>chlaggeben<strong>den</strong><br />
Erfolgsfaktor dar. „Je<br />
b<strong>es</strong>ser Führungskräfte die psychologischen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen d<strong>es</strong> Mite<strong>in</strong>anderumgehens<br />
kennen, d<strong>es</strong>to effizienter<br />
s<strong>in</strong>d sie“, weiß auch Scheitler <strong>aus</strong> ihrer<br />
praktischen Erfahrung als Berater<strong>in</strong>.<br />
Und sie kennt auch die Begründung dafür.<br />
Je positiver die Gefühlslage der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter sei, d<strong>es</strong>to<br />
größer sei auch deren <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische<br />
Motivation. „Und di<strong>es</strong>e Leistungsbereitschaft<br />
und –willigkeit der Belegschaft<br />
<strong>aus</strong> eigenem <strong>in</strong>nere<br />
Antrieb her<strong>aus</strong>, sozusagen<br />
der persönliche Wille<br />
zur Leistung“, erkläre vor<br />
“<br />
allem <strong>den</strong> Unterschied <strong>in</strong><br />
der Performance wie auch<br />
<strong>in</strong> Auftreten und Verhalten,<br />
kurz der Anmutung an sich vergleichbarer<br />
Betriebe.<br />
Überall werde <strong>in</strong> <strong>den</strong> Betrieben nach unerschlossenen<br />
Leistungsr<strong>es</strong>erven g<strong>es</strong>ucht,<br />
dabei „líegt <strong>das</strong> G<strong>es</strong>uchte meist<br />
vor <strong>den</strong> eigenen Füßen: <strong>in</strong> der Verb<strong>es</strong>serung<br />
der emotionalen Bef<strong>in</strong>dlichkeit<br />
der Belegschaft“, sagt Rohrhirsch. In <strong>den</strong><br />
meisten Betrieben ließen sich „ganz beträchtliche<br />
Leistungsr<strong>es</strong>erven im engagierten<br />
und verantwortungsbereiten Mit<strong>den</strong>ken<br />
und -handeln alle<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e<br />
größere Achtsamkeit und <strong>So</strong>rgfalt im alltäglichen<br />
Umgang mite<strong>in</strong>ander erzielen.“<br />
Allem voran gelte <strong>es</strong> Kränkungen der<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zu vermei<strong>den</strong>,<br />
wie sie bewusst oder unbewusst<br />
an der Tag<strong>es</strong>ordnung seien. E<strong>in</strong>e<br />
Kränkung habe zur Folge, <strong>das</strong>s di<strong>es</strong>e<br />
Gefühlsverletzung vom Mitarbeiter<br />
meist lange nicht verg<strong>es</strong>sen werde und<br />
fort wirke mit teilweise höchst unerfreulichen<br />
Folgen für <strong>das</strong> Unternehmen.<br />
Immerh<strong>in</strong>, er<strong>in</strong>nert Rohrhirsch, „ist <strong>es</strong><br />
e<strong>in</strong>e bewi<strong>es</strong>ene Tatsache, <strong>das</strong>s sich die<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter nach<br />
außen so verhalten, wie sie <strong>in</strong>nen behandelt<br />
wer<strong>den</strong>.“ Nicht nur die Leistungsfähigkeit<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Betrieb<strong>es</strong> werde<br />
mit über Emotionen g<strong>es</strong>teuert, „auch<br />
Ansehen und Ruf hängen eng mit <strong>den</strong><br />
Gefühlen zusammen, mit <strong>den</strong>en die<br />
Leute ihrer Arbeit nachgehen.“<br />
Rohrhirsch: „Auch <strong>in</strong> der Hektik d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>chehens<br />
die Form, die Contenance zu<br />
wahren und <strong>das</strong> Selbstwertgefühl der<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter durch<br />
wenig bedachte Äußerungen nicht zu<br />
verletzen, zahlt sich für die Führen<strong>den</strong><br />
immer <strong>aus</strong>.“ Sensibilität und E<strong>in</strong>fühlungsvermögen,<br />
Umsicht und Nachsicht<br />
im Führungshandeln, oft als mangelnd<strong>es</strong><br />
Durchsetzungsvermögen kritisiert,<br />
bewirkten „ganz, ganz erheblich mehr<br />
als jed<strong>es</strong> Auftrumpfen!“ Je überlegter<br />
sich Führende verhielten, d<strong>es</strong>to sicherer<br />
könnten sie se<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s ihre Leute<br />
mitzögen, sich <strong>in</strong> <strong>das</strong> G<strong>es</strong>chehen e<strong>in</strong>brächten<br />
und ihre Gedanken und Überlegungen<br />
dazu beisteuerten. Und <strong>das</strong>s<br />
sie aufg<strong>es</strong>chlossen seien für Anregungen<br />
und notwendige Kritik oder willig<br />
Korrekturen an ihrer Arbeit annähmen.<br />
Schützenhilfe für se<strong>in</strong>e Sichtweise bekommt<br />
Rohrhirsch von Dr. T<strong>in</strong>a Kiefer,<br />
die sich mit di<strong>es</strong>er Problematik habilitiert<br />
hat und heute als Associate Prof<strong>es</strong>sor<br />
of Organizational Behaviour at<br />
1416 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Management<br />
„<br />
the Institute of Governance and Public Management<br />
an der Warwick Bus<strong>in</strong><strong>es</strong>s School,<br />
Coventry, lehrt. Gefühle s<strong>in</strong>d für sie „e<strong>in</strong>erseits<br />
sozialer Kitt, der e<strong>in</strong>e Abteilung<br />
zusammen schweißen kann, andererseits<br />
aber auch sozialer Sprengstoff, der e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe nicht zur Ruhe und zu konzentrierter<br />
Arbeit kommen lassen oder sie<br />
gänzlich ‚sprengen‘ kann.“<br />
Aus di<strong>es</strong>em Wissen her<strong>aus</strong> rät Kiefer: „In<br />
di<strong>es</strong>em S<strong>in</strong>ne müssen wir damit beg<strong>in</strong>nen,<br />
<strong>unsere</strong> eigenen Gefühle b<strong>es</strong>ser kennen zu<br />
lernen und die der anderen b<strong>es</strong>ser zu verstehen!“<br />
Auf Gruppenebene bedeute <strong>das</strong>,<br />
die emotionale Dynamik verstehen zu lernen.<br />
Und zu lernen, damit umzugehen.<br />
Denn, „die Gefühle und Stimmungen me<strong>in</strong>er<br />
Umgebung nehme ich viel schneller<br />
und nachhaltiger war als die G<strong>es</strong>chichte,<br />
die dazu folgen mag. Entsprechend sensibilisiert,<br />
lassen sich Reibereien, Rivalitäten,<br />
Quertreibereien und dar<strong>aus</strong> folgend<br />
Leistungsbee<strong>in</strong>trächtigungen merklich verr<strong>in</strong>gern“.<br />
Und so kommt Kiefer zu dem Schluss, <strong>das</strong>s<br />
<strong>es</strong> „für die erfolgreiche Führung e<strong>in</strong><strong>es</strong> Betrieb<strong>es</strong><br />
unverzichtbar ist, sich die Bedeutung<br />
von Emotionen für <strong>das</strong> Funktionieren<br />
d<strong>es</strong> Betrieb<strong>es</strong> bewusst zu machen“. Um<br />
<strong>das</strong> emotionale Potential im S<strong>in</strong>ne der subjektiven<br />
Arbeitszufrie<strong>den</strong>heit und der Leistungsoptimierung<br />
nutzen zu können, müsse<br />
heute realisiert wer<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s Emotionen<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Antrieb s<strong>in</strong>d, <strong>das</strong>s sie viel<br />
Manche Betriebe ersticken<br />
im selbst produzierten<br />
Psycho-Müll<br />
“<br />
mit Motivation und Leistung zu tun haben.<br />
Wird <strong>das</strong> nicht realisiert, entsteht, wie <strong>es</strong><br />
Dr.Othmar Hill, Inhaber von Hill International,<br />
The Human R<strong>es</strong>ourc<strong>es</strong> Partner, Wien,<br />
e<strong>in</strong>mal bildhaft b<strong>es</strong>chrieben hat, „nicht nur<br />
Material-, Papier- und Datenmüll, sondern<br />
auch emotionaler Müll: kle<strong>in</strong>e tägliche Verletzungen<br />
und Verärgerungen. Unternimmt<br />
e<strong>in</strong> Betrieb nichts zur Aufarbeitung di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
psychischen Schmutz<strong>es</strong>, so stapelt der sich<br />
unsichtbar, aber immer fühlbarer zu unüberw<strong>in</strong>dlichen<br />
Hal<strong>den</strong> auf. Manche Betriebe<br />
ersticken sozusagen im selbst produzierten<br />
Psycho-Müll. Und di<strong>es</strong>e Abfallberge<br />
wer<strong>den</strong> zu Grabhügeln d<strong>es</strong> Mitarbeiterengagements.“<br />
n<br />
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<strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1417
Management<br />
News<br />
e Der Monitor zeigt, wie<br />
viele Kilowattstun<strong>den</strong><br />
<strong>So</strong>larstrom erzeugt wer<strong>den</strong><br />
c Für <strong>den</strong> Postversand<br />
benützen die Mitarbeiter<br />
Briefumschläge <strong>aus</strong> Biofolie<br />
<strong>So</strong>larenergie als Stromversorgung bei Gischkowski<br />
Ökologisch<strong>es</strong> Denken auch im Labor<br />
In Sachen Energieeffizienz nimmt die<br />
Bremer Gischkowski Zahntechnik e<strong>in</strong>e<br />
Vorbildfunktion e<strong>in</strong>. Die im ersten<br />
Halbjahr 2012 montierte Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach d<strong>es</strong> Labors zeigt<br />
jetzt schon Rekordwerte an. „Auf dem<br />
extra <strong>in</strong>stallierten Monitor kann tag<strong>es</strong>aktuell<br />
abgel<strong>es</strong>en wer<strong>den</strong>, wie viele Kilowattstun<strong>den</strong><br />
<strong>So</strong>larstrom erzeugt wer<strong>den</strong><br />
und welche Menge an CO2-Emissionen<br />
vermie<strong>den</strong> wird. Mit e<strong>in</strong>er Fläche<br />
von 257 qm <strong>So</strong>larkollektorfläche wur<strong>den</strong><br />
15.407 Kilowattstun<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten<br />
neun Monaten erzielt“, r<strong>es</strong>ümiert<br />
Dieter Gischkowski, G<strong>es</strong>chäftsführer.<br />
Damit wird nicht nur e<strong>in</strong> Hauptanteil<br />
der Stromversorgung im Labor übernommen,<br />
sondern auch noch die Versorgung<br />
von umliegen<strong>den</strong> Energienutzern<br />
g<strong>es</strong>ichert. Auch im Büroalltag<br />
gehen die Gischkowski-Mitarbeiter verantwortungsbewusst<br />
mit <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en<br />
Energier<strong>es</strong>sourcen um. Für <strong>den</strong><br />
Postversand wer<strong>den</strong> Briefumschläge<br />
<strong>aus</strong> dem Material Polyactic Acid (PLA),<br />
auch Biofolie genannt, genutzt. Mit di<strong>es</strong>er<br />
transparenten, kompostierbaren<br />
und zu 100 Prozent biologisch abbaubaren<br />
Lösung zeigt Gischkowski, <strong>das</strong>s<br />
der Umweltschutz im Labor e<strong>in</strong>e große<br />
Rolle spielt und „gelebt“ wird. n<br />
Urteile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz…<br />
… zum Thema Steuerfragen<br />
§<br />
Fahrten zur Uni und Werbungskosten: Fahrtkosten im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
hat der Bund<strong>es</strong>f<strong>in</strong>anzhof (BFH) bisher behandelt wie die Ausgaben Berufstätiger<br />
für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz: Sie konnten nur e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>chränkt – <strong>in</strong><br />
Höhe der Entfernungsp<strong>aus</strong>chale (30 Cent pro km) – als Werbungskosten vom zu versteuern<strong>den</strong><br />
E<strong>in</strong>kommen abgezogen wer<strong>den</strong>; Bildungse<strong>in</strong>richtungen, an <strong>den</strong>en der/die<br />
Steuerpflichtige <strong>in</strong> Vollzeit <strong>aus</strong>gebildet wurde, galten dabei als „regelmäßige Arbeitsstätte“;<br />
<strong>das</strong> hat der BFH jetzt korrigiert, weil e<strong>in</strong>e Ausbildung „nicht auf Dauer angelegt“<br />
ist, auch wenn sie vorübergehend die volle Arbeitszeit <strong>in</strong> Anspruch nimmt; künftig s<strong>in</strong>d<br />
Fahrtkosten für e<strong>in</strong> Studium oder andere Bildungsmaßnahmen <strong>in</strong> voller Höhe steuerlich<br />
absetzbar. (Urteil d<strong>es</strong> Bund<strong>es</strong>f<strong>in</strong>anzhofs, 09.02.2012 – VI R 42/11)<br />
§<br />
Schuldz<strong>in</strong>sen können Werbungskosten darstellen: E<strong>in</strong> Steuerpflichtiger hat kreditf<strong>in</strong>anziert<br />
e<strong>in</strong> Wohngebäude erworben und mit d<strong>es</strong>sen Vermietung E<strong>in</strong>künfte<br />
erzielt, muss dann aber <strong>das</strong> H<strong>aus</strong> mit Verlust verkaufen, so <strong>das</strong>s der Verkaufserlös nicht<br />
<strong>aus</strong>reicht, um <strong>das</strong> beim Kauf aufgenommene Darlehen abzulösen: Unter di<strong>es</strong>en Umstän<strong>den</strong><br />
muss <strong>das</strong> F<strong>in</strong>anzamt die Schuldz<strong>in</strong>sen für di<strong>es</strong><strong>es</strong> Darlehen steuerlich berücksichtigen,<br />
wenn <strong>es</strong> die E<strong>in</strong>künfte <strong>aus</strong> Vermietung und Verpachtung ermittelt; auch wenn<br />
<strong>das</strong> Gebäude verkauft wurde, können Schuldz<strong>in</strong>sen – als nachträgliche Werbungskosten<br />
– von <strong>den</strong> E<strong>in</strong>künften <strong>aus</strong> Vermietung abgezogen wer<strong>den</strong>. (Urteil d<strong>es</strong> Bund<strong>es</strong>f<strong>in</strong>anzhofs,<br />
20.06.2012 – IX R 67/10)<br />
1418 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Urteile <strong>in</strong> Kürze…<br />
Management<br />
... zum Thema Miete<br />
§<br />
Legt der Vermieter die Kosten für <strong>den</strong> Betriebsstrom<br />
der Heizung nicht auf die Mieter<br />
um und führt di<strong>es</strong>e Kostenposition <strong>in</strong> der Nebenkostenabrechnung<br />
nicht auf, stellt di<strong>es</strong> ke<strong>in</strong>en formellen<br />
Mangel der Abrechnung dar, der die Mieter<br />
dazu berechtigen würde, die Nachforderung d<strong>es</strong><br />
Vermieters nicht zu zahlen; wenn der Vermieter umlagefähige<br />
Kosten nicht abrechnet, wird e<strong>in</strong> verständiger<br />
Mieter dar<strong>aus</strong> <strong>den</strong> Schluss ziehen, <strong>das</strong>s<br />
der Vermieter di<strong>es</strong>e Position entweder verg<strong>es</strong>sen<br />
hat oder nicht abrechnen wollte – <strong>das</strong> ist für Mieter<br />
ke<strong>in</strong> Nachteil und h<strong>in</strong>dert sie auch nicht daran,<br />
die Richtigkeit der Abrechnung zu überprüfen. (Urteil<br />
d<strong>es</strong> Landgerichts Itzehoe, 14.01.2011 – 9 S 21/10)<br />
§<br />
E<strong>in</strong> Mieterhöhungsverlangen d<strong>es</strong> Vermieters<br />
ist formell korrekt, wenn er m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens drei<br />
vergleichbare Wohnungen angibt, für die ebenso<br />
viel Miete gezahlt wird, wie er künftig verlangen<br />
möchte; benennt der Vermieter vier weitere Wohnungen,<br />
von <strong>den</strong>en e<strong>in</strong>e weniger kostet als die begehrte<br />
Miete, wird dadurch <strong>das</strong> Erhöhungsverlangen<br />
nicht unwirksam: Der Mieter hat durch drei<br />
Vergleichswohnungen die Möglichkeit zu prüfen,<br />
ob die begehrte Miete wirklich „ortsüblich“ ist –<br />
b<strong>es</strong>treitet er <strong>das</strong>, ist di<strong>es</strong>er Punkt anhand e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
qualifizierten Mietspiegels oder durch Sachverständigengutachten<br />
zu klären. (Urteil d<strong>es</strong> Bund<strong>es</strong>gerichtshofs,<br />
28.03.2012 – VIII ZR 79/11) gri<br />
Dornoff Market<strong>in</strong>g & More<br />
<strong>So</strong> wer<strong>den</strong> Dental<strong>labor</strong>s<br />
nicht mehr übersehen!<br />
Jeder moderne Zahnarzt, der etwas auf sich<br />
hält, hat bereits e<strong>in</strong>e Internetseite. Sucht<br />
er e<strong>in</strong> neu<strong>es</strong> Labor, schaut er zuerst im Netz.<br />
Nur, wenn Sie dort zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, haben Sie<br />
e<strong>in</strong>e Chance, von ihm ang<strong>es</strong>prochen zu wer<strong>den</strong>.<br />
Andernfalls s<strong>in</strong>d Sie mit Sicherheit nicht<br />
mehr im Rennen“, me<strong>in</strong>t Anja Dornoff. Die<br />
Market<strong>in</strong>g-Expert<strong>in</strong> sorgt dafür, <strong>das</strong>s Labors<br />
nicht mehr übersehen wer<strong>den</strong>. Vor kurzem<br />
hat sie ihre Internet-Präsenz neu aufgebaut.<br />
Das Spektrum d<strong>es</strong> Unternehmens reicht von<br />
klassischem Market<strong>in</strong>g über Onl<strong>in</strong>e-Market<strong>in</strong>g<br />
bis zu Image-Coach<strong>in</strong>g und Veranstaltungsorganisation.<br />
n<br />
i www.dornoff-market<strong>in</strong>g.de/<br />
<strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1419<br />
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etc. müssen bezahlt wer<strong>den</strong>.<br />
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Events<br />
„AppFahrt“ der Labors und magische Bilder<br />
Innung Niedersachsen-Bremen bietet Plattform für Kooperation<br />
„AppFahrt“ der Labors<br />
und magische Bilder<br />
Wie gel<strong>in</strong>gt <strong>es</strong>, die <strong>So</strong>lidarität zu stärken<br />
und die Aufträge wieder <strong>in</strong> die Labors zu<br />
br<strong>in</strong>gen? Darum g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> beim Stammtisch<br />
der Innung Niedersachsen-Bremen, ZINB.<br />
Die Teilnehmer erlebten zwei aktuelle<br />
Vorträge, e<strong>in</strong> gut<strong>es</strong> Diskussionsklima<br />
sowie e<strong>in</strong> bunt<strong>es</strong> Rahmenprogramm im<br />
wunderschönen Ambiente d<strong>es</strong> „Landh<strong>aus</strong><strong>es</strong><br />
am See“ <strong>in</strong> Garbsen.<br />
c Obermeister Lutz Wolf,<br />
l<strong>in</strong>ks, im G<strong>es</strong>präch mit<br />
Referent Andreas Nolte<br />
E<strong>in</strong> starker Zusammenhalt,<br />
so<br />
<strong>das</strong> Credo der Innung,<br />
ist gerade <strong>in</strong> di<strong>es</strong>en<br />
Zeiten enorm bedeutsam.<br />
In di<strong>es</strong>em<br />
S<strong>in</strong>n bietet die ZINB ab<br />
März 2013 e<strong>in</strong>e Plattform<br />
an, die <strong>den</strong> Labors<br />
helfen soll, Aufträge<br />
unter Ausschluss<br />
der Industrie untere<strong>in</strong>ander<br />
zu vergeben:<br />
Die „Dentaltheke“, die <strong>es</strong> als Website<br />
und als Web-App gibt. Analog zum Pr<strong>in</strong>zip<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Marktplatz<strong>es</strong> hilft sie bei der<br />
Suche nach e<strong>in</strong>em geeigneten Labor für<br />
e<strong>in</strong>zelne zahntechnische Teilleistungen.<br />
Der Kunde f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong> „Anbieter<strong>labor</strong>“<br />
anhand von Leistungsmerkmalen (Herstellungsverfahren<br />
und -art) und e<strong>in</strong>er<br />
PLZ/Umkreissuche. Der Kunde b<strong>es</strong>timmt<br />
die notwendigen Parameter, und<br />
<strong>das</strong> Programm wählt unter allen angemeldeten<br />
Innungsbetrieben auf Basis<br />
der e<strong>in</strong>gegebenen Werte die für <strong>den</strong><br />
Auftraggeber <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant<strong>es</strong>ten Betriebe<br />
<strong>aus</strong>. Die Darstellung erfolgt <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Rank<strong>in</strong>gs.<br />
Das Ziel di<strong>es</strong>er Plattform ist <strong>es</strong>, e<strong>in</strong>e Gew<strong>in</strong>nsituation<br />
für alle beteiligten Labors,<br />
ob Käufer oder Anbieter, zu schaffen<br />
und so die Aufträge im zahntechnischen<br />
Betrieb zu halten. „Als Anbieter<br />
kommen Innungs<strong>labor</strong>s <strong>in</strong> Betracht, als<br />
Käufer alle Marktteilnehmer vom kle<strong>in</strong>en<br />
Labor um die Ecke, über Zahnärzte,<br />
Nicht-Innungsbetriebe bis h<strong>in</strong> zum<br />
Schuster um die Ecke. Kurz, jeder, der<br />
b<strong>es</strong>tellen möchte, kann <strong>das</strong> tun“, erklärte<br />
Vorstandsmitglied Alfred Schiller<br />
die Vorgehensweise. Angebot und<br />
Nachfrage regeln die Benutzer durch<br />
Angebotsanfrage, B<strong>es</strong>tellung und Auftragsvergabe<br />
untere<strong>in</strong>ander. Die Innung<br />
stellt lediglich die Plattform zur Verfügung<br />
und hält sich ansonsten <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />
Transaktionen her<strong>aus</strong>.<br />
„Wir glauben f<strong>es</strong>t daran, <strong>das</strong>s wir der<br />
Zahntechnik durch unser Projekt <strong>den</strong><br />
Schritt <strong>in</strong>s 21. Jahrhundert erleichtern<br />
können und hoffen auf große Begeisterung<br />
und rege Teilnahme an der Dentaltheke“,<br />
so Schiller. „Wir dürfen nicht<br />
verg<strong>es</strong>sen: Es liegt an uns selbst, ob<br />
1420 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
„AppFahrt“ der Labors und magische Bilder<br />
Events<br />
wir die Aufträge an die Konkurrenz<br />
oder an Kollegen weitergeben.“<br />
Das verlorene<br />
Spiegelbild<br />
„Mit schönen Zähnen kann man<br />
all<strong>es</strong> tragen“, ist <strong>das</strong> Motto von<br />
Andreas Nolte. Der Zahntechniker<br />
ist Inhaber der Firma Enamelum<br />
et Dent<strong>in</strong>um <strong>in</strong> Münster<br />
sowie Autor und <strong>in</strong>ternational<br />
bekannter Referent. Den Beweis<br />
für se<strong>in</strong> Statement trat der<br />
Referent sofort an. E<strong>in</strong><strong>es</strong> der<br />
wichtigsten Utensilien <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Labor ist e<strong>in</strong> Gegenstand,<br />
<strong>den</strong> jeder hat und der trotzdem<br />
<strong>in</strong> der Zahntechnik relativ selten<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommt: Die Digitalkamera.<br />
Andreas Nolte dokumentiert<br />
all<strong>es</strong>: Die momentane<br />
Mundsituation, die Zwischenschritte<br />
der Arbeit bis zum<br />
5-Achsen<br />
simultan<br />
Fräsen<br />
Für Zahnproth<strong>es</strong>en<br />
<strong>aus</strong> Zirkonium,<br />
PMMA und<br />
Wachs<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
e App-Fahrt für Zahntechniker: Alfred Schiller, rechts, und Lutz Wolf,<br />
l<strong>in</strong>ks, während d<strong>es</strong> Vortrag<strong>es</strong><br />
perfekten Spiegelbild, <strong>das</strong> Ergebnis<br />
und, wenn möglich, die<br />
Situation nach zwei Jahren Tragezeit.<br />
Für ihn ist <strong>es</strong> am wichtigsten<br />
Emotionen zu schaffen<br />
und die schafft er am b<strong>es</strong>ten<br />
durch e<strong>in</strong>prägsame Bilder.<br />
Durch di<strong>es</strong>e wirkungsvolle Präsentation<br />
se<strong>in</strong>er Ergebnisse erreicht<br />
er se<strong>in</strong> nächst<strong>es</strong> Ziel: Begehrlichkeiten<br />
wecken. Beim<br />
Anblick der Bilder fragt sich der<br />
Betrachter sofort: „Halten me<strong>in</strong>e<br />
Zähne di<strong>es</strong>em Vergleich<br />
stand? Was kann bei mir verb<strong>es</strong>sert<br />
wer<strong>den</strong>?“<br />
Nolte selbst arbeitet nicht nur<br />
mit <strong>den</strong> neu<strong>es</strong>ten Technologien,<br />
sondern greift immer wieder auf<br />
die alten und bewährten Techniken<br />
zurück. Ganz wichtig s<strong>in</strong>d<br />
ihm Stechzirkel, M<strong>es</strong>sschieber<br />
und Tabellen, um die Situation<br />
klar zu analysieren. Er geht dabei<br />
vor wie bei e<strong>in</strong>em Puzzle.<br />
„Ich frage mich immer zuerst:<br />
Wie lang s<strong>in</strong>d die Zähne, wie stehen<br />
die Wurzeln zue<strong>in</strong>ander<br />
usw. Dann nehme ich mir e<strong>in</strong>e<br />
Tabelle und schaue, <strong>in</strong>wiefern<br />
die tatsächliche Situation von<br />
der <strong>in</strong> der Literatur niederg<strong>es</strong>chriebenen<br />
Optimalsituation<br />
abweicht.“ Man muss <strong>in</strong> der<br />
Zahntechnik <strong>das</strong> Rad nicht je<strong>den</strong><br />
Tag neu erf<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>es</strong> reicht<br />
manchmal schon, bewährte<br />
Werte zu kennen. Se<strong>in</strong>e Kurzformel<br />
dafür lautet: „L<strong>es</strong>en<br />
schützt vor erf<strong>in</strong><strong>den</strong>.“ Dank se<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
e<strong>in</strong>prägsamen Vortrag<strong>es</strong><br />
wusste am Ende auch jeder<br />
Nicht-Zahntechniker im Raum,<br />
<strong>das</strong>s e<strong>in</strong> Schneidezahn im Oberkiefer<br />
e<strong>in</strong>e Länge von 9,6 Milli-<br />
<br />
www.rolanddg.de<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1421
Events<br />
„AppFahrt“ der Labors und magische Bilder<br />
c Die Band „Tourage“ und<br />
Organisator Ralf Mart<strong>in</strong><br />
meter haben sollte, damit<br />
er mit der Physiognomie<br />
harmoniert.<br />
Obwohl Nolte <strong>den</strong> neu<strong>es</strong>ten<br />
Metho<strong>den</strong> gegenüber<br />
sehr aufg<strong>es</strong>chlossen<br />
ist, wurde<br />
doch klar, <strong>das</strong>s die digitale<br />
Technik <strong>in</strong> manchen<br />
Bereichen e<strong>in</strong>fach<br />
nicht weiter hilft.<br />
Für ihn zählt <strong>in</strong> allererster<br />
L<strong>in</strong>ie <strong>das</strong> zahntechnische<br />
Know-how,<br />
die gute alte Handarbeit<br />
mit bewährten<br />
Hilfsmitteln und – ganz wichtig –, die<br />
nötige Lei<strong>den</strong>schaft für <strong>den</strong> Beruf.<br />
E<strong>in</strong> Abend voller Magie<br />
Das Publikum verfolgte beide Vorträge<br />
so konzentriert und <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert, <strong>das</strong>s<br />
sich e<strong>in</strong>e längere Diskussionsrunde anschloss.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Aperitif g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> auf<br />
die Landh<strong>aus</strong>terrasse. Die Band „Tourage“<br />
begeisterte mit e<strong>in</strong>em Repertoire,<br />
<strong>das</strong> von Lounge-Musik über Musical bis<br />
h<strong>in</strong> zu Pop und Schlager reichte. Die<br />
Gäste genossen Spezialitäten vom Grillbuffet;<br />
und e<strong>in</strong> Magier verblüffte mit<br />
zauberhaften Tricks. Bis spät <strong>in</strong> die<br />
Nacht wurde im Landh<strong>aus</strong> am See diskutiert,<br />
gelacht und getanzt.<br />
n<br />
Erster ladi<strong>es</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> talk <strong>in</strong> München<br />
Wann Neu<strong>es</strong> gut tut<br />
Manchmal muss man (und frau)<br />
sich wieder neu erf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Dazu<br />
braucht <strong>es</strong> Ideen und Mut. Doch woher<br />
kommt die Energie, etwas völlig Neu<strong>es</strong><br />
zu wagen? Der erste ladi<strong>es</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> talk<br />
<strong>in</strong> München will <strong>das</strong> ergrün<strong>den</strong>.<br />
EU-Unternehmensbotschafter<strong>in</strong> Dr. Kar<strong>in</strong><br />
Uphoff und Mit-Initiator<strong>in</strong> Sandra<br />
von Bukowski, die Leiter<strong>in</strong> d<strong>es</strong> Labors<br />
von Bukowski, la<strong>den</strong> dazu Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
am Mittwoch, 14. November, <strong>in</strong> <strong>das</strong><br />
völlig verwandelte R<strong>es</strong>taurant Rilano<br />
No. 6 Lenbach Palais e<strong>in</strong>.<br />
Vor kurzem öffnete <strong>das</strong> bekannte R<strong>es</strong>taurant<br />
„Lenbachs“ unter neuem Namen<br />
und mit e<strong>in</strong>em neuen Konzept se<strong>in</strong>e<br />
Türen. Beibehalten blieb der exklusive<br />
Stil.<br />
Das Ende d<strong>es</strong> 19. Jahrhunderts erbaute<br />
„Bernheimer H<strong>aus</strong>“ am Lenbachplatz<br />
<strong>in</strong> der Münchner Innenstadt war der erste<br />
große Neobarockbau der bayerischen<br />
Metropole. Das im zweiten Weltkrieg<br />
zerstörte Gebäude wurde 1984<br />
umfangreich r<strong>es</strong>tauriert. Seit 1997 ist<br />
<strong>es</strong> Domizil für <strong>das</strong> „Lenbachs“.<br />
Nach zehn Monaten Umbau können die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen d<strong>es</strong> ladi<strong>es</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> talk <strong>das</strong><br />
„Rilano-Flair“ genießen. Im Vortrag „Wenn<br />
<strong>es</strong> Zeit wird für etwas Neu<strong>es</strong>“ gibt <strong>das</strong><br />
Team d<strong>es</strong> Rilano No. 6 Lenbach Palais E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> die Neu<strong>aus</strong>richtung. Im Anschluss<br />
lädt Dr. Kar<strong>in</strong> Uphoff zur Diskussion<br />
e<strong>in</strong>. Wann tut Neu<strong>es</strong> gut und Not? Wie<br />
viel Veränderung „ertragen“ Patienten?<br />
Und bedeutet „neu“ auch e<strong>in</strong>fach, die eigene<br />
E<strong>in</strong>stellung zu über<strong>den</strong>ken? Bei e<strong>in</strong>em<br />
b<strong>es</strong>onderen Drei-Gänge-Menü ist Zeit<br />
zum Aust<strong>aus</strong>chen und Netzwerken.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 89 Euro.<br />
Dentista Club-Mitglieder zahlen 79<br />
Euro. Informationen sowie die Möglichkeit<br />
zur Anmeldung unter www.ladi<strong>es</strong>-<strong><strong>den</strong>tal</strong>-talk.de<br />
oder per Mail unter<br />
<strong>in</strong>fo@ladi<strong>es</strong>-<strong><strong>den</strong>tal</strong>-talk.de.<br />
n<br />
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unter www.rilano-no6.com/<br />
1422 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong><br />
Events<br />
Symposium digital 2012 von Straumann<br />
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong><br />
Die digitale Technik schreitet mit Ri<strong>es</strong>enschritten voran –<br />
<strong>das</strong> machte auch <strong>das</strong> Symposium Digitale Zahnmediz<strong>in</strong> von<br />
Straumann Ende September klar. Karl-He<strong>in</strong>z Georgi war für<br />
<strong>unsere</strong> Redaktion <strong>in</strong> Hamburg dabei und berichtet.<br />
Die fortschreitende Digitalisierung<br />
der Zahnmediz<strong>in</strong><br />
und der Zahntechnik<br />
ist e<strong>in</strong>e der spannendsten<br />
Entwicklungen der Branche. Die<br />
Sicherheit und die Präzision, die<br />
mit di<strong>es</strong>er Entwicklung e<strong>in</strong>hergehen,<br />
s<strong>in</strong>d die größten Fortschritte,<br />
die je <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Bereich<br />
zu beobachten waren.<br />
Gleich drei Sem<strong>in</strong>are zu drei<br />
Kernbereichen wur<strong>den</strong> am Freitagnachmittag<br />
<strong>in</strong> Hamburg angeboten:<br />
Vernetzung digitaler<br />
Möglichkeiten und Systeme, 3D<br />
Implantatplanung zur navigierten<br />
Implantologie und <strong>das</strong> <strong>in</strong>tra-orale<br />
Scannen <strong>in</strong> der abdrucklosen<br />
Praxis. Alle drei Themen<br />
wären <strong>es</strong> wert gew<strong>es</strong>en,<br />
darüber zu berichten, aber wir<br />
wollten lieber e<strong>in</strong>en Aspekt,<br />
nämlich die vernetzten, digitalen<br />
Arbeitsbereiche, komplett<br />
beleuchten als alle drei nur unvollständig<br />
zu skizzieren.<br />
Möglichkeiten der<br />
Vernetzung<br />
Passend zu Beg<strong>in</strong>n der Veranstaltung<br />
wurde <strong>das</strong> iPhone 5 vorg<strong>es</strong>tellt,<br />
e<strong>in</strong> Musterbeispiel für<br />
vernetzte Anwendungen mit t<strong>aus</strong>en<strong>den</strong><br />
von Apps. Die Apps <strong>in</strong><br />
der Zahnmediz<strong>in</strong> und Zahntechnik<br />
s<strong>in</strong>d zwar noch nicht so zahlreich,<br />
und viele Anbieter versuchen<br />
noch immer um je<strong>den</strong> Preis<br />
ihre g<strong>es</strong>chlossenen Systeme mit<br />
vielen guten Worten zu vermarkten,<br />
aber die ersten Schritte<br />
s<strong>in</strong>d getan und mit e<strong>in</strong>igem<br />
Vorstellungsvermögen kann<br />
man erahnen, <strong>das</strong>s <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em<br />
Bereich e<strong>in</strong>e weitere großartige<br />
Möglichkeit heranwächst. Geme<strong>in</strong>t<br />
ist <strong>das</strong> Zusammenführen<br />
von Datensätzen beziehungsweise<br />
der bildgeben<strong>den</strong> Darstellung<br />
<strong>aus</strong> dem <strong>in</strong>traoralen<br />
Scan, hier iTero, e<strong>in</strong>em DVT/CT-<br />
Datensatz und womöglich noch<br />
e<strong>in</strong>em G<strong>es</strong>ichtsscan. Im Idealfall<br />
sollte dann die f<strong>in</strong>ale Herstellung<br />
d<strong>es</strong> ZE ebenfalls möglich<br />
wer<strong>den</strong>. Grenzbereiche wie<br />
zahnlose Patienten stellen hier<br />
zurzeit noch die größten Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
dar.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Kaffeep<strong>aus</strong>e wurde<br />
der Sem<strong>in</strong>arteil d<strong>es</strong> Freitags mit<br />
e<strong>in</strong>em Vortrag von Birgit Sayn,<br />
Abrechnungsspezialist<strong>in</strong>, abgerundet.<br />
Bei allem Enthusiasmus<br />
für die neuen, digitalen Techniken,<br />
darf man natürlich nicht die<br />
immensen Kosten di<strong>es</strong>er aufwändigen<br />
Systeme <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Augen<br />
verlieren und muss sich um<br />
die Abrechnung kümmern. Die<br />
Krankenkassen wer<strong>den</strong> <strong>es</strong> von<br />
sich <strong>aus</strong> garantiert nicht tun,<br />
sondern im Gegenteil Zweifel anmel<strong>den</strong>,<br />
wenn <strong>es</strong> zum Beispiel<br />
um die Notwendigkeit e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
DVTs bei der Planung geht. Das,<br />
was <strong>aus</strong> <strong>unsere</strong>r Sicht notwendig<br />
und s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t, ist für<br />
<strong>den</strong> Kostenträger zunächst erstmal<br />
e<strong>in</strong>e unliebsame weitere<br />
Ausgabenposition.<br />
Präzision der digitalen<br />
Systeme<br />
Der <strong>So</strong>nnabend barg e<strong>in</strong> geballt<strong>es</strong><br />
„digital<strong>es</strong>“ Programm.<br />
Nach Begrüßung durch Wolfgang<br />
Becker, G<strong>es</strong>chäftsführer<br />
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www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1423
Events<br />
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong><br />
e Die Referenten Dr. S. Kühl,<br />
Ztm. Bär, Thomas Lassen,<br />
Prof<strong>es</strong>sor Heydecke,<br />
Prof<strong>es</strong>sor Wöstmann und<br />
ZA Frank Hofmann gaben<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die digitale<br />
Gegenwart und Zukunft<br />
c Straumann-G<strong>es</strong>chäfts -<br />
führer Wolfgang Becker,<br />
rechts, war e<strong>in</strong> zufrie<strong>den</strong>er<br />
Gastgeber<br />
der Straumann GmbH, berichtete Dr.<br />
Carsten Kamm, wie <strong>es</strong> ihm ergangen ist,<br />
seit er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Praxis so digital wie<br />
möglich arbeitet. Von CAD/CAM über<br />
<strong>in</strong>traoral<strong>es</strong> Scannen bis h<strong>in</strong> zur Vernetzung<br />
von digitalen Daten fiel se<strong>in</strong> Fazit<br />
deutlich positiv <strong>aus</strong>. Die Vorhersagbarkeit<br />
ang<strong>es</strong>trebter R<strong>es</strong>taurationen<br />
durch Match<strong>in</strong>g von unterschiedlichen<br />
Datensätzen wurde deutlich verb<strong>es</strong>sert,<br />
während der Praxisalltag gleichzeitig<br />
„sauberer“ wurde: Weniger Abformmassen,<br />
weniger Abformmassenr<strong>es</strong>te<br />
und weniger manueller Versand. Ästhetik<br />
sei allerd<strong>in</strong>gs nicht computerisierbar<br />
und bleibt Sache der Zahntechnik.<br />
Danach stellte Prof<strong>es</strong>sor Bernd Wöstmann,<br />
Uni Münster, die ang<strong>es</strong>prochenen<br />
Proz<strong>es</strong>se und Systeme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Systemvergleich näher vor. Unterschiedliche<br />
Systeme, unterschiedliche<br />
Herangehensweisen, Stärken und<br />
Schwächen der Systeme – wie funktionieren<br />
sie? Se<strong>in</strong> Fazit war e<strong>in</strong>deutig: Die<br />
höhere Präzision der digitalen Systeme<br />
ist augenfällig (passt immer!), die Wege<br />
zum Endergebnis s<strong>in</strong>d noch sehr unterschiedlich<br />
und alle Verfahrensweisen<br />
weisen noch Schwächen auf. Es<br />
gibt also noch immer Luft nach oben,<br />
während der Trend aber schon deutlich<br />
dorth<strong>in</strong> zeigt.<br />
Erfahrungen mit dem iTero<br />
Intraoral-Scanner<br />
Passend dazu griff sich der nächste Referent,<br />
ZA Frank Hoffmann <strong>aus</strong> Hamburg,<br />
„se<strong>in</strong> System“ her<strong>aus</strong>, um se<strong>in</strong>e<br />
ganz persönlichen Erfahrungen damit<br />
vorzustellen. Frank Hoffmann ist e<strong>in</strong>er<br />
der ersten Anwender d<strong>es</strong> von Straumann<br />
vertriebenen iTero Intraoral Scanners.<br />
Natürlich gab <strong>es</strong> zu Anfang<br />
Schwierigkeiten, natürlich mussten er<br />
und se<strong>in</strong> Praxisteam sich auf die Anforderungen<br />
d<strong>es</strong> Scanners e<strong>in</strong>stellen;<br />
dann aber g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> nach wenigen Wochen<br />
wie von selbst. Inzwischen s<strong>in</strong>d<br />
alle daran gewöhnt, <strong>das</strong>s nach e<strong>in</strong>em<br />
problemlosen Scan immer all<strong>es</strong> passt.<br />
Allenfalls wird noch über unterschiedliche<br />
Auffassungen von <strong><strong>den</strong>tal</strong>er Ästhetik<br />
diskutiert. Natürlich hat auch<br />
Frank Hoffmann noch Wünsche an die<br />
Hersteller: Größere Lücken, Weichgewebe<br />
und lange Zähne s<strong>in</strong>d noch<br />
schwierig oder über Umwege scanbar.<br />
Hier ist noch Bedarf für Weiterentwicklungen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen P<strong>aus</strong>e mit anregen<strong>den</strong><br />
G<strong>es</strong>prächen g<strong>in</strong>g Ztm. Ralf Riquier<br />
auf die große Problematik aller digitalen<br />
Systeme e<strong>in</strong>. Während <strong>es</strong> <strong>in</strong> der Industrie<br />
längst Standards gibt, versuchen<br />
<strong>in</strong> der <strong><strong>den</strong>tal</strong>en Technik noch viele<br />
Anbieter ihr eigen<strong>es</strong> Süppchen zu<br />
kochen. Sicher gibt <strong>es</strong> g<strong>es</strong>chlossene<br />
Systeme, die ihre Anwender geradezu<br />
e<strong>in</strong>schnüren, aber doch mit r<strong>es</strong>pektablen<br />
Ergebnissen punkten. Andererseits<br />
aber ist der Wettbewerb stark und vie-<br />
1424 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong><br />
Events<br />
d Comedian Michael Krebs<br />
und Magier Nicolai Friedrich<br />
begeisterten mit Witz und<br />
Zaubertricks<br />
le spezialisierte Hersteller bieten Lösungen,<br />
die nach offenen Systemen,<br />
eben Schnittstellen, verlangen und somit<br />
kann davon <strong>aus</strong>gegangen wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>das</strong>s der Trend zu offenen Systemen unter<br />
<strong>den</strong> Herstellern der g<strong>es</strong>chlossenen<br />
Systeme zwangsläufig Opfer fordern<br />
wird. Di<strong>es</strong>e E<strong>in</strong>schätzung wurde auch<br />
vom nächsten Referenten Ztm. Thomas<br />
Lassen geteilt, wenngleich er aber auch<br />
darauf h<strong>in</strong>weisen musste, <strong>das</strong>s die herkömmliche<br />
Technik über Präzisionsabdrücke<br />
– noch – unverzichtbar ist. Er<br />
stellte se<strong>in</strong>e Passivierungstechnik für<br />
Ganzkieferabformungen <strong>in</strong> der Implantattechnik<br />
vor; belegt durch empirische<br />
T<strong>es</strong>ts, die er im eigenen Labor<br />
durchgeführt hat. Unstrittig aber auch<br />
bei ihm: Kronen- und Brückenversorgungen<br />
s<strong>in</strong>d nur noch spannend h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der ästhetischen Wirkung, passen<br />
tun sie eigentlich immer!<br />
Digital<strong>es</strong> Planungscenter<br />
Wenn schon digital, dann aber richtig!<br />
<strong>So</strong> <strong>in</strong> etwa hätte man <strong>den</strong> letzten Vortrag<br />
vor dem Mittag<strong>es</strong>sen auch überschreiben<br />
können. Nach <strong>den</strong> Schnittstellen,<br />
die Ralf Riquier b<strong>es</strong>chrieb, ist <strong>es</strong><br />
nur noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Schritt zur weiteren<br />
Vernetzung, nicht nur der Systeme, sondern<br />
auch der beteiligten Partner. Zahnarzt-Labor-Patient<br />
ist nur e<strong>in</strong>e Achse. E<strong>in</strong><br />
oder mehrere Fräszentren s<strong>in</strong>d weitere<br />
Achsen für <strong>in</strong>dividuelle Abutments, Gerüste,<br />
Cad-on-Brücken oder gefräste Stege<br />
mit mittlerweile ebenfalls gefrästen<br />
Sekundär-Konstruktionen oder geplottete<br />
Modellgüsse, ganz zu schweigen<br />
von <strong>den</strong> digitalen „Abdrücken“ und digitalen<br />
Röntgengeräten. Di<strong>es</strong> s<strong>in</strong>d die<br />
weiteren Ausblicke <strong>in</strong> die vernetzte digitale<br />
Zukunft. Am Schluss se<strong>in</strong>er Ausführungen<br />
stand e<strong>in</strong> Blick auf e<strong>in</strong>e nicht<br />
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www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1425
Events<br />
<strong>So</strong> digital ist <strong><strong>den</strong>tal</strong><br />
c Im Emporio genossen die<br />
Teilnehmer bei fe<strong>in</strong>en<br />
Speisen e<strong>in</strong>en fantastischen<br />
Ausblick über Hamburg und<br />
auf die Alster<br />
e Zum Thema digitale<br />
Vernetzung wurde auch e<strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>ar angeboten<br />
mehr ferne Vision: E<strong>in</strong> digital<strong>es</strong> Planungscenter.<br />
Nach<strong>den</strong>kenswert war der<br />
letzte Satz se<strong>in</strong><strong>es</strong> Vortrag<strong>es</strong>, <strong>in</strong> dem er<br />
darauf h<strong>in</strong>wi<strong>es</strong>, <strong>das</strong>s immer Menschen<br />
diejenigen se<strong>in</strong> wer<strong>den</strong>, die alle di<strong>es</strong>e<br />
Komponenten möglichst ästhetisch zu<br />
bedienen haben wer<strong>den</strong>.<br />
Mentale Kraft<br />
Die sich meistens nach dem Mittag<strong>es</strong>sen<br />
e<strong>in</strong>stellende leichte Müdigkeit wurde<br />
furios von dem Magier Nicolai Friedrich<br />
„weggezaubert“. Mit wahrhaft atemberauben<strong>den</strong><br />
Tricks begeisterte er <strong>das</strong><br />
Publikum. Schwer zu sagen, was am<br />
meisten bee<strong>in</strong>druckte: Se<strong>in</strong>e offensichtlich<br />
perfekte F<strong>in</strong>gerfertigkeit oder<br />
se<strong>in</strong>e mentale Magie d<strong>es</strong> Gedan kenl<strong>es</strong>ens,<br />
die zu verblüffen<strong>den</strong> Ergebn issen<br />
führte. Die Grenzen zwischen Zauber<br />
und Realität schienen je<strong>den</strong>falls mehr<br />
und mehr zu verschwimmen.<br />
Den Abschlussvortrag hielten Dr. S.<br />
Kühl und Prof<strong>es</strong>sor Dr. G. Heydecke. Dr.<br />
Kühl beleuchtete die 3D-Diagnostik <strong>in</strong><br />
der alltäglichen Anwendung. Vor- und<br />
Nachteile wur<strong>den</strong> aufgewogen, Strahlungsbelastungen<br />
relativiert und die<br />
Präzisionsfaktoren b<strong>es</strong>tmöglich darg<strong>es</strong>tellt.<br />
Die Vorteile der geführten Implantologie,<br />
so se<strong>in</strong> R<strong>es</strong>ümee, überwiegen<br />
e<strong>in</strong>deutig. Zur Abgrenzung von<br />
der konventionellen Implantologie sei<br />
f<strong>es</strong>tzustellen: Was nutzt e<strong>in</strong> Tiger im<br />
Tank, wenn e<strong>in</strong> Esel am Steuer sitzt!<br />
Prof<strong>es</strong>sor Heydecke fragte schlussendlich<br />
nach der Ästhetik. Bleibt di<strong>es</strong>e<br />
bei aller digitaler Technik außen vor<br />
oder...? Er brachte <strong>es</strong> auf <strong>den</strong> Punkt:<br />
Man kann <strong>in</strong> der digitalen Proz<strong>es</strong>skette<br />
e<strong>in</strong>ig<strong>es</strong> im Vorfeld visualisieren und<br />
mit größerer Präzision viele Barrieren<br />
<strong>aus</strong> <strong>den</strong> Weg räumen, so<strong>das</strong>s dem<br />
Team Zahnarzt-Zahntechniker größere<br />
Freiräume bleiben, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en mehr Platz<br />
oder mehr Zeit für ästhetische Lösungen<br />
se<strong>in</strong> wird. Ästhetische Lösungen<br />
<strong>aus</strong> der Masch<strong>in</strong>e wer<strong>den</strong> auch auf hohem<br />
Niveau angeboten; für die Individualität<br />
wird der Mensch mit se<strong>in</strong>er<br />
Kreativität wohl unersetzbar bleiben.<br />
Auf dem neu<strong>es</strong>ten Stand<br />
Fazit: Das Forum hat wieder e<strong>in</strong>mal dazu<br />
beigetragen, die Teilnehmer auf <strong>den</strong><br />
neu<strong>es</strong>ten Stand zu br<strong>in</strong>gen und Anregungen<br />
und Ausblicke zu vermitteln. Wieder<br />
e<strong>in</strong>mal ist klar gewor<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s die<br />
Entwicklung der digitalen Technik rasend<br />
schnell voran geht und <strong>das</strong>s <strong>es</strong> nicht nur<br />
lohnt, dran zu bleiben, sondern <strong>das</strong>s <strong>es</strong><br />
wohl überlebenswichtig wer<strong>den</strong> wird, mit<br />
di<strong>es</strong>er Technik Schritt zu halten. n<br />
1426 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Geme<strong>in</strong>sam im Work-„Flow“<br />
Events<br />
Der zweite Dentry DentalKongr<strong>es</strong>s Ruhr<br />
Geme<strong>in</strong>sam im Work-„Flow“<br />
Der zweite Dentry DentalKongr<strong>es</strong>s Ruhr fand im September<br />
<strong>in</strong> direkter Nachbarschaft zur Universität Witten/Herdecke<br />
statt. Fachleute berichteten aufschlussreich über e<strong>in</strong> aktuell<strong>es</strong><br />
Thema: Die Abbildung der digitalen Proz<strong>es</strong>skette von der<br />
Behand lungs planung bis zur bildg<strong>es</strong>tützten Implantat -<br />
navigation und Produktion von Zahnersatz<br />
Neu<strong>es</strong>te Entwicklungen d<strong>es</strong> digitalen<br />
Workflows wur<strong>den</strong> vorg<strong>es</strong>tellt<br />
und b<strong>es</strong>prochen und ihre<br />
zukünftige Relevanz für die Versorgung<br />
diskutiert, auch im H<strong>in</strong>blick auf die Kostenoptimierung<br />
im G<strong>es</strong>undheitssystem.<br />
Im ersten Forum vermittelte Prof<strong>es</strong>sor<br />
Frentzen (Universität Bonn) Kenntnisse<br />
über die visionäre Welt der Ultrakurzpulslaser-Technologie<br />
(Laser, die<br />
<strong>das</strong> Licht <strong>in</strong> Intervallen<br />
<strong>aus</strong>sen<strong>den</strong>, hier im Bereich<br />
von Piko- und<br />
Femtosekun<strong>den</strong>). Mit<br />
di<strong>es</strong>er ist <strong>es</strong> möglich sowohl<br />
Zahnsubstanz am<br />
leben<strong>den</strong> Patienten als auch an zahntechnischen<br />
Werkstücken abzutragen<br />
– <strong>ohne</strong> thermische Auswirkungen auf<br />
die Umgebung.<br />
<br />
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80 <br />
mm – 300 mm / 1 1/2 Z0ll<br />
<br />
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<br />
Zulauf <strong>in</strong> die<br />
höchste Kammer<br />
e<strong>in</strong>leiten.<br />
Auslaufadapter<br />
her<strong>aus</strong>ziehen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zum Re<strong>in</strong>igen<br />
Verschraubung<br />
am Ablauf<br />
lösen, Verschlußkappe<br />
aufschrauben,<br />
R<strong>es</strong>twasser<br />
mit <strong>unsere</strong>r<br />
Wasserabsaugpumpe<br />
entfernen und E<strong>in</strong>satz<br />
her<strong>aus</strong>ziehen.<br />
Art.-Nr. | 20004<br />
Ersatzfolien<br />
Foliene<strong>in</strong>satz unter der<br />
Auslauföffnung zusammenb<strong>in</strong><strong>den</strong><br />
und entsorgen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1427
Events<br />
Geme<strong>in</strong>sam im Work-„Flow“<br />
Hans Raapke (Dentel Inside) demonstrierte<br />
die Eigenschaften von Alum<strong>in</strong>ium<br />
gegenüber Titan und anderen Materialien<br />
zur Herstellung von Bohrschablonen<br />
im digitalen Workflow.<br />
Das Ergebnis: Mediz<strong>in</strong>isch<strong>es</strong> Alum<strong>in</strong>ium<br />
lässt sich schnell und gut fräsen,<br />
kann grazil g<strong>es</strong>taltet wer<strong>den</strong> und ist<br />
während der OP hochstabil und autoklavierbar<br />
bei 134 Grad Celsius.<br />
„Randschluss“ bei der digitalen Variante<br />
jedoch noch genauer <strong>aus</strong>fiele.<br />
Mittels Freecorder (M<strong>es</strong>sgerät für die<br />
digitale 3D-Funktionsanalyse) erhält Dr.<br />
Weihe (DDI Group Dortmund) die patienten<strong>in</strong>dividuelle<br />
Darstellung von Kaubewegungen<br />
und deren Integration <strong>in</strong><br />
die Fertigung d<strong>es</strong> Zahnersatz<strong>es</strong>.<br />
Dr. Stevel<strong>in</strong>g (Gernsbach) veranschaulichte<br />
mit Hilfe von CAD/CAM-Techniken<br />
die digitale Fertigung von <strong>in</strong>dividuellen<br />
Abutments und zementfreien<br />
Kronen, <strong>in</strong> idealer Anpassung an <strong>das</strong><br />
Zahnfleisch d<strong>es</strong> Patienten.<br />
e Neu<strong>es</strong>te Entwicklungen<br />
d<strong>es</strong> digitalen Workflows<br />
wur<strong>den</strong> vorg<strong>es</strong>tellt und diskutiert<br />
„Proz<strong>es</strong>soptimierung<br />
im digitalen Workflow“<br />
Dr. Blum (Bad Ems) nannte im zweiten<br />
Themenblock die unterschiedlichen Verfahren<br />
der Implantatnavigation samt ihren<br />
Chancen und Risiken.<br />
Se<strong>in</strong> R<strong>es</strong>ümee: Beim Voll Guide Verfahren<br />
wird die b<strong>es</strong>te Übere<strong>in</strong>stimmung<br />
zwischen Planung und tatsächlicher Implantat-Position<br />
erreicht.<br />
Das digitale Backwardplann<strong>in</strong>g, vorg<strong>es</strong>tellt<br />
von Olaf Glück (XPlus3) ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e auf <strong>den</strong> Patienten angepasste,<br />
reproduzierbare Ästhetik <strong>in</strong> der Implantatprothetik.<br />
Prof<strong>es</strong>sor Piwowarczyk (Universität Witten/Herdecke)<br />
vergleicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag<br />
konventionelle mit digitalen Abformungen.<br />
Er schlussfolgert, <strong>das</strong>s<br />
letztere mit <strong>den</strong> konventionellen Abformungen<br />
vergleichbar seien, der<br />
Adaption der Ausbildung<br />
Veränderungen im Arbeitsproz<strong>es</strong>s erfordern<br />
dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Anpassung der<br />
Ausbildung. Folgerichtig b<strong>es</strong>chäftigte<br />
sich <strong>das</strong> dritte Forum mit <strong>den</strong> Chancen<br />
neuer Ausbildungswege. Ztm. He<strong>in</strong>rich<br />
Wenzel (Zahntechniker-Innung Niedersachsen,<br />
Bremen) berichtete über die<br />
<strong>in</strong>haltliche Anpassung der Zahntechniker<strong>aus</strong>bildung<br />
an <strong>den</strong> Stand der Technik.<br />
<strong>So</strong> stellen überbetriebliche Lehrl<strong>in</strong>gsunterweisungen<br />
unabhängig vom<br />
Ausbildungsbetrieb die Vermittlung von<br />
CAD/CAM-Techniken sicher, um e<strong>in</strong>e<br />
enge Verzahnung mit der zukünftigen<br />
Arbeitsweise zu gewährleisten.<br />
Um Implantate für alle bezahlbar zu machen,<br />
ist <strong>aus</strong> Sicht von Dr. Sachs (Graf<br />
Lambsdorff & Compagnie) die „Industrialisierung“<br />
der Zahntechnik unabd<strong>in</strong>gbar.<br />
Sie werde mit e<strong>in</strong>er Akademisierung<br />
d<strong>es</strong> zahntechnischen Beruf<strong>es</strong><br />
e<strong>in</strong>hergehen. Beteiligte müssten <strong>in</strong> Zukunft<br />
teamorientierter zusammen arbeiten,<br />
wobei <strong>das</strong> handwerkliche Wissen<br />
unverzichtbar bliebe.<br />
Abschließend stellte Prof<strong>es</strong>sor Weigelt<br />
(SRH Hamm) <strong>den</strong> Studiengang Dentaltechnologie<br />
vor. Di<strong>es</strong>er existiert seit<br />
2008 und gelte mit dem Abschluss Bachelor<br />
of Science als e<strong>in</strong>e Hightech-Diszipl<strong>in</strong>.<br />
Prof<strong>es</strong>sor Opitz (SRH Haam)<br />
nannte die Studien<strong>in</strong>halte und Berufsperspektiven<br />
der Absolventen.<br />
Ab 2013 wird an der SRH Hamm der<br />
Fernstudiengang Dentalwirtschafts<strong>in</strong>genieur<br />
angeboten.<br />
Der dritte Dentry DentalKongr<strong>es</strong>s wird<br />
am 21. September 2013 <strong>in</strong> Witten stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />
Weitere Infos unter www.<strong>den</strong>try.de<br />
n<br />
1428 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Muntere „Dentalos“ im Dialog „an Deck“<br />
Events<br />
Merz & Friends über <strong>den</strong> Dächern von Kiel<br />
Muntere „Dentalos“<br />
im Dialog „an Deck“<br />
Gefräst.<br />
Aus Edelmetall.<br />
Auf Deck 8 d<strong>es</strong> Kieler Hotels<br />
Atlantic kamen Zahnärzte<br />
und Zahntechniker zusammen,<br />
um sich alltagsfern mit Fachkollegen<br />
<strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen. Bis <strong>in</strong><br />
die späten Abendstun<strong>den</strong> konnte<br />
bei Cocktails und regionalen<br />
Köstlichkeiten <strong>das</strong> Auslaufen<br />
der Passagierschiffe von der<br />
Dachterrasse <strong>aus</strong> beobachtet<br />
wer<strong>den</strong>. Die Möglichkeit d<strong>es</strong><br />
formlosen Aust<strong>aus</strong>chs hatte<br />
sich wieder als sehr erfolgreich<br />
erwi<strong>es</strong>en. „Endlich mal e<strong>in</strong>e Veranstaltung,<br />
bei der ich mich locker<br />
und leger geben kann. Ich<br />
habe mich sehr gut unterhalten,<br />
spannende und unterschiedliche<br />
Leute kennengelernt und<br />
damit me<strong>in</strong>en Horizont erweitert“,<br />
berichtet e<strong>in</strong> Teilnehmer<br />
begeistert.<br />
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Events<br />
News<br />
Anwendertreffen bei Flussfisch<br />
Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch <strong>in</strong> Sachen CAD/CAM<br />
Fotos: privat/Oratio B.V.<br />
e Die Referenten Udo<br />
Quadt von 3Shape und<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Jef van der Zel<br />
von Oratio<br />
Das nächste CAD/CAM-Anwendertreffen<br />
bei der Michael Flussfisch<br />
GmbH <strong>in</strong> Hamburg f<strong>in</strong>det am 12. Dezember<br />
statt. „Es geht um e<strong>in</strong>en lockeren<br />
fachlichen Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch <strong>in</strong><br />
Sachen CAD/CAM – welche Featur<strong>es</strong>,<br />
welche Vor- und Nachteile bietet welch<strong>es</strong><br />
System?“, erläutert Michaela<br />
Flussfisch. „Angereichert wird <strong>das</strong> Ganze<br />
durch Informationen zu <strong>den</strong> neu<strong>es</strong>ten<br />
Entwicklungen und durch praktische<br />
Tipps.“ <strong>So</strong> gibt Udo Quadt vom<br />
Flussfisch-Kooperationspartner 3Shape<br />
e<strong>in</strong>en Ausblick auf <strong>das</strong> Dental-System-Update<br />
2013, <strong>das</strong> alle Anwender<br />
Anfang kommen<strong>den</strong> Jahr<strong>es</strong> mit vielen<br />
neuen Funktionen erwartet. Auch <strong>das</strong><br />
Thema Intraoral-Scanner steht auf dem<br />
Programm: Prof<strong>es</strong>sor Dr. Jef van der Zel,<br />
G<strong>es</strong>chäftsführer der Firma Oratio, stellt<br />
<strong>den</strong> portablen Cyrt<strong>in</strong>a Intra-oral Scanner<br />
vor, der <strong>in</strong>sb<strong>es</strong>ondere für Labors <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant<br />
ist, die e<strong>in</strong> offen<strong>es</strong> System für<br />
ihre Zahnärzte nutzen wollen. Das<br />
Flussfisch-Team steht für Fragen zur<br />
Verfügung. „Die Veranstaltung richtet<br />
s<strong>in</strong>d nicht nur an Kun<strong>den</strong>“, betont Michaela<br />
Flussfisch. „Alle Zahntechniker,<br />
die sich mit CAD/CAM b<strong>es</strong>chäftigen,<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>.“<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 99 Euro.<br />
Anmeldung unter Telefon (040) 86 07<br />
66 oder per E-Mail unter <strong>in</strong>fo@flussfisch-<strong><strong>den</strong>tal</strong>.de.<br />
n<br />
4. Implantologie-Symposium <strong>in</strong> Unterschleißheim<br />
Ästhetik der Zähne und d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>icht<strong>es</strong><br />
Zur Fortbildung lädt <strong>das</strong> Masur-<br />
Implantatzentrum Bad Wörishofen<br />
Unterschleißheim am 23. November<br />
e<strong>in</strong>. „Ästhetik der Zähne und d<strong>es</strong><br />
G<strong>es</strong>icht<strong>es</strong>“ lautet <strong>das</strong> Thema d<strong>es</strong><br />
4. Implantologie-Symposiums. Die<br />
Tagung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Unterschleißheim<br />
bei München statt, im Hotel Dolce<br />
Munich/Ballh<strong>aus</strong>.<br />
Was war der Grundgedanke, e<strong>in</strong>e<br />
solche Veranstaltung zu organisieren?<br />
„Die Implantologie nimmt mittlerweile<br />
e<strong>in</strong>en f<strong>es</strong>ten B<strong>es</strong>tandteil im Bewusstse<strong>in</strong><br />
der Patienten und <strong>in</strong> <strong>unsere</strong>n<br />
Praxen e<strong>in</strong>. Neben dem Wunsch<br />
nach e<strong>in</strong>er Verb<strong>es</strong>serung der Kaufunktion<br />
dom<strong>in</strong>ieren immer mehr die Anforderungen<br />
an die G<strong>es</strong>ichtsästhetik“,<br />
betonen die Gastgeber. „Bei dem Sym-<br />
posium geht <strong>es</strong> darum, f<strong>es</strong>tzustellen,<br />
wie wir von anderen Diszipl<strong>in</strong>en lernen<br />
können oder <strong>das</strong> Wissen von Spezialisten<br />
für unser Schaffen nutzen.“<br />
Es referieren PD Dr. Matthias Aust, Bad<br />
Wörishofen; Ztm. Michael Schuhmann,<br />
Bad Wörishofen; Dr. Salvador Congost,<br />
K<strong>in</strong>sau; Dr. Ralf Masur, Jan Märkle und<br />
Dr. Jörg Rupp<strong>in</strong>.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Round-table-G<strong>es</strong>präch geht<br />
<strong>es</strong> um die spannende Frage „Steht die<br />
Ästhetik heute über der Funktion?“<br />
Die Fortbildungsveranstaltung beg<strong>in</strong>nt<br />
um 15.45 Uhr und endet um zirka 20.30<br />
Uhr. Anmeldungen s<strong>in</strong>d möglich per Fax<br />
unter (0 82 47) 9 98 30 81 oder E-Mail<br />
verwaltung@implantat-aktuell.de.<br />
Bei der Veranstaltung s<strong>in</strong>d fünf Fortbildungspunkte<br />
zu erwerben. Die Teilnahmegebühr<br />
beträgt 69 Euro (<strong>in</strong>klusive<br />
Mehrwertsteuer, Buffet und Getränke). n<br />
1430 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
ArbeitsLeben<br />
Der Hocker Boogie classic von Biosw<strong>in</strong>g<br />
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Sitzkomfort<br />
Etwa 80.000 Stun<strong>den</strong> sitzen wir – die<br />
meisten von uns auch noch <strong>in</strong> falscher<br />
Position. Unser Körper ist e<strong>in</strong> dynamisch<strong>es</strong><br />
System und auf Bewegung<br />
<strong>aus</strong>gerichtet – auch im Sitzen. Gute<br />
Ergonomie und perfekten Sitzkomfort<br />
verspricht Biosw<strong>in</strong>g mit dem neuen<br />
Hocker „Boogie classic“<br />
Jede Bewegung beg<strong>in</strong>nt im Kopf. Der beauftragt<br />
die Muskulatur, die Bewegung<br />
durchzuführen. Auf dem Biosw<strong>in</strong>g Boogie<br />
classic bekommt der Kopf während d<strong>es</strong> Sitzens<br />
rhythmische Anstöße und regt so <strong>den</strong><br />
natürlichen Informationsfluss an.<br />
Das <strong>in</strong>tegrierte 3D-Sitzwerk reagiert auf<br />
fe<strong>in</strong>e Impulse wie Atmung, Herzschlag oder<br />
ger<strong>in</strong>ge Bewegungen und reflektiert sie als<br />
aktivierende und entspannende Reize.<br />
Bis zu 20.000 Impulse am Tag kommen so<br />
bei e<strong>in</strong>em Vielsitzer zusammen. Das entspricht<br />
im Jahr zwei Marathonläufen.<br />
Die automatische Beckenbalance, der Komfort-Sattelsitz<br />
und die e<strong>in</strong>stellbare Beckenstütze<br />
schließen sich zu e<strong>in</strong>em run<strong>den</strong><br />
System für Ergonomie und Sitzkomfort.<br />
Der Hocker ist <strong>in</strong> edlem <strong>Schwarz</strong> ab 790<br />
Euro im gehobenen Fachhandel laut Hersteller<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche erhältlich. n<br />
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<strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1431
ArbeitsLeben<br />
Erkrankungen verschweigen ist gefährlich<br />
G<strong>es</strong>undheit & Leben<br />
Doro Kammerer<br />
Natürliche H<strong>aus</strong>apotheke<br />
für die ganze Familie<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Erkrankungen<br />
verschweigen<br />
ist gefährlich<br />
BC Ratgeber<br />
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In jedem Menschen wirken von Geburt an autonome<br />
Kräfte, <strong>das</strong> sogenannte Selbstorganisationspr<strong>in</strong>zip.<br />
Das gilt für <strong>den</strong> seelischen,<br />
<strong>den</strong> geistigen und <strong>den</strong> körperlichen Bereich<br />
gleichermaßen. Wer heilen möchte, sollte<br />
wissen, wie man di<strong>es</strong>e Selbstheilungskräfte<br />
aktiviert und wie sich die persönlichen R<strong>es</strong>sourcen<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Menschen unterstützen lassen.<br />
In di<strong>es</strong>em Buch von Doro Kammerer<br />
f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie all<strong>es</strong> über natürliche und wirksame<br />
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212 Seiten | gebun<strong>den</strong><br />
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1111061<br />
* Deutsche Anwalt- und Steuerberatervere<strong>in</strong>igung<br />
für die mittelständische<br />
Wirtschaft e.V. mit Sitz <strong>in</strong> Kiel<br />
Nach Urteil d<strong>es</strong> Landgerichts<br />
Coburg erhält e<strong>in</strong><br />
Versicherter ke<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeitsrente,<br />
wenn er<br />
bei Vertragsschluss Erkrankungen<br />
verschwiegen hat. Darauf<br />
verweist der Hamburger Rechtsanwalt<br />
Matthias W. Kroll, Leiter<br />
d<strong>es</strong> Fach<strong>aus</strong>schuss<strong>es</strong> „F<strong>in</strong>anzdienstleistungs-<br />
und Versicherungsrecht“<br />
der DASV*, unter<br />
H<strong>in</strong>weis auf die Mitteilung d<strong>es</strong><br />
Landgerichts Coburg vom<br />
28.09.2012 zum Urteil vom<br />
23.5.2012 (Az. 21 O 50/11).<br />
Der Fall: Im Februar 2007 beantragte<br />
e<strong>in</strong> Mann <strong>den</strong> Abschluss<br />
e<strong>in</strong>er Versicherung, die unter anderem<br />
e<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
mit e<strong>in</strong>er monatlichen<br />
Privatrente von 1.000<br />
Euro enthielt. Bei <strong>den</strong> G<strong>es</strong>undheitsfragen<br />
gab er lediglich e<strong>in</strong>e<br />
Knochenmarkspende an. Vorerkrankungen<br />
verne<strong>in</strong>te er. Etwa<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahre danach<br />
beantragte er vom Versicherer<br />
Zahlungen <strong>aus</strong> der Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />
Daraufh<strong>in</strong><br />
holte die Versicherung Auskünfte<br />
bei <strong>den</strong> behandeln<strong>den</strong><br />
Ärzten d<strong>es</strong> Klägers e<strong>in</strong>. Sie erfuhr,<br />
<strong>das</strong>s er unter anderem ab<br />
Januar 2007 15mal ärztlich behandelt<br />
wor<strong>den</strong> war – auch e<strong>in</strong>e<br />
Computertomografie war<br />
durchgeführt wor<strong>den</strong>. Im Januar<br />
bis März 2007 war der Kläger<br />
zudem über zweie<strong>in</strong>halb Monate<br />
krankg<strong>es</strong>chrieben gew<strong>es</strong>en.<br />
Daraufh<strong>in</strong> focht die Versicherung<br />
<strong>den</strong> Vertrag an.<br />
Der Kläger me<strong>in</strong>te, die Versicherung<br />
habe <strong>den</strong> Vertrag nicht<br />
anfechten dürfen. Als se<strong>in</strong>e Ehefrau<br />
über e<strong>in</strong>en Versicherungsvermittler<br />
der Beklagten ebenfalls<br />
e<strong>in</strong>en Versicherungsvertrag<br />
abg<strong>es</strong>chlossen habe,<br />
habe der Vermittler g<strong>es</strong>agt, Angaben<br />
über Vorerkrankungen<br />
seien nur erforderlich, wenn <strong>in</strong><br />
der Folge e<strong>in</strong> Grad der Beh<strong>in</strong>derung<br />
nach dem Schwerbeh<strong>in</strong>derteng<strong>es</strong>etz<br />
f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>tellt<br />
wor<strong>den</strong> sei. Zudem me<strong>in</strong>te der<br />
Kläger, er habe ke<strong>in</strong>e schweren<br />
Erkrankungen gehabt. Se<strong>in</strong>e<br />
Wirbelsäulenb<strong>es</strong>chwer<strong>den</strong> habe<br />
er als harmlose Rückenverspannung<br />
aufgefasst. D<strong>es</strong>wegen<br />
wollte der Kläger nun rückständige<br />
Rente <strong>in</strong> Höhe von<br />
28.000 Euro und monatlich weitere<br />
1.000 Euro bis zum Jahr<br />
2035.<br />
Angaben zu<br />
Vorerkrankungen<br />
Die Versicherung b<strong>es</strong>tritt, <strong>das</strong>s<br />
ihr Vermittler gegenüber der<br />
Ehefrau d<strong>es</strong> Klägers entsprechende<br />
Angaben zu <strong>den</strong> Vorerkrankungen<br />
gemacht hat. Darüber<br />
h<strong>in</strong><strong>aus</strong> könne sich der Kläger<br />
auch nicht auf Angaben d<strong>es</strong><br />
Vermittlers gegenüber d<strong>es</strong>sen<br />
Ehefrau berufen. Dadurch sei<br />
der Versicherungsvertrag mit<br />
dem Kläger ja nicht zustande gekommen.<br />
Der Kläger habe e<strong>in</strong><br />
Blanko-Antragsformular bei der<br />
1432 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Erkrankungen verschweigen ist gefährlich<br />
ArbeitsLeben<br />
Versicherung angefordert und<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> selbst <strong>aus</strong>füllt und zurückg<strong>es</strong>chickt.<br />
Aufgrund der<br />
Häufigkeit der ärztlichen Behandlungen<br />
und der Krankschreibungen,<br />
– der Kläger sei<br />
sogar zum Zeitpunkt der Antragstellung<br />
monatelang krankg<strong>es</strong>chrieben<br />
gew<strong>es</strong>en – ergebe<br />
sich, <strong>das</strong>s der Kläger nicht nur<br />
an unerheblichen B<strong>es</strong>chwer<strong>den</strong><br />
gelitten habe. Die Versicherung<br />
vertrat daher die Ansicht, <strong>das</strong>s<br />
sie <strong>den</strong> Vertrag sehr wohl wegen<br />
arglistiger Täuschung anfechten<br />
durfte.<br />
Das Gericht stellte f<strong>es</strong>t, <strong>das</strong>s der<br />
Kläger im schriftlichen Antrag<br />
objektiv falsche Angaben gemacht<br />
hat. Er hat die Frage nach<br />
Behandlungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten<br />
fünf Jahren falsch beantwortet,<br />
<strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong>e Vielzahl von ärztlichen<br />
Behandlungen verschwieg.<br />
Das Gericht g<strong>in</strong>g auch<br />
davon <strong>aus</strong>, <strong>das</strong>s der Kläger <strong>in</strong>soweit<br />
arglistig gehandelt hat.<br />
Wenn e<strong>in</strong>e schwere Erkrankung<br />
verschwiegen wird, ist di<strong>es</strong><br />
grundsätzlich e<strong>in</strong> Indiz dafür,<br />
<strong>das</strong>s der Antragsteller di<strong>es</strong> vorsätzlich<br />
und arglistig verschweigt.<br />
Als der Kläger <strong>den</strong> Antrag<br />
<strong>aus</strong>füllte, war er bereits<br />
vier Wochen lang krankg<strong>es</strong>chrieben<br />
und die Erkrankung<br />
dauert weitere sechs Wochen<br />
an. Er musste ständig ärztliche<br />
Behandlungen und krankengymnastische<br />
Maßnahmen <strong>in</strong><br />
Anspruch nehmen. Daher musste<br />
<strong>es</strong> sich ihm bei Antragstellung<br />
aufdrängen, <strong>das</strong>s er an<br />
nicht nur völlig unerheblichen<br />
B<strong>es</strong>chwer<strong>den</strong> litt.<br />
Scharf auf<br />
Silikon!<br />
Albrecht E. Arnold/pixelio.de<br />
Klage abgewi<strong>es</strong>en<br />
Das Gericht hörte auch <strong>den</strong> Vermittler<br />
der Versicherung an, der<br />
mit der Ehefrau d<strong>es</strong> Klägers e<strong>in</strong>en<br />
Vertrag abg<strong>es</strong>chlossen hatte.<br />
Di<strong>es</strong>er widersprach der Angabe<br />
d<strong>es</strong> Klägers, nach der er<br />
g<strong>es</strong>agt hätte, nur Erkrankungen,<br />
die e<strong>in</strong>e Schwerbeh<strong>in</strong>derung zur<br />
Folge hätten, wären anzugeben.<br />
Der Vermittler führte <strong>aus</strong>, <strong>das</strong>s<br />
er die G<strong>es</strong>undheitsfragen im E<strong>in</strong>zelnen<br />
durchgehen würde und<br />
auch nach Rout<strong>in</strong>euntersuchungen,<br />
Erkältungen und Vorsorgeuntersuchungen<br />
fragen<br />
würde. E<strong>in</strong>e solche Behauptung,<br />
wie sie der Kläger gemacht habe,<br />
sei uns<strong>in</strong>nig, da nach e<strong>in</strong>er<br />
Schwerbeh<strong>in</strong>derung g<strong>es</strong>ondert<br />
gefragt wer<strong>den</strong> würde. Die Ehefrau<br />
d<strong>es</strong> Klägers b<strong>es</strong>tätigte zwar<br />
als Zeug<strong>in</strong> die Angaben ihr<strong>es</strong><br />
Mann<strong>es</strong>. Das Gericht folgte aber<br />
dem Vermittler und sah die Angaben<br />
d<strong>es</strong> Klägers und se<strong>in</strong>er<br />
Ehefrau als widerlegt an. Hätte<br />
der Vermittler wirklich die Auskünfte<br />
gemacht, wie sie der Kläger<br />
behauptet hat, hätte die Angabe<br />
d<strong>es</strong> Klägers über die Knochenmarkspende<br />
ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n<br />
gemacht. Nach <strong>den</strong> angeblich<br />
vom Vermittler aufg<strong>es</strong>tellten Behauptungen<br />
wäre di<strong>es</strong> überhaupt<br />
nicht e<strong>in</strong>tragungspflichtig<br />
gew<strong>es</strong>en. Daher durfte die getäuschte<br />
Versicherung <strong>den</strong> Vertrag<br />
über die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
anfechten.<br />
Der Kläger bekommt ke<strong>in</strong>e Rente.<br />
Das Gericht wi<strong>es</strong> se<strong>in</strong>e Klage<br />
komplett ab.<br />
n<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1433<br />
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ArbeitsLeben<br />
Mit Humor punkten<br />
Heikle G<strong>es</strong>prächssituationen meistern<br />
Mit Humor punkten<br />
Manchmal geraten wir –<br />
beruflich und privat – <strong>in</strong><br />
G<strong>es</strong>prächssituationen,<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong>en sche<strong>in</strong>bar<br />
nichts mehr geht. Dann<br />
ist Humor häufig e<strong>in</strong><br />
probat<strong>es</strong> Mittel, um die<br />
Spannung zu lösen und<br />
<strong>das</strong> G<strong>es</strong>präch <strong>in</strong> neue<br />
Bahnen zu lenken.<br />
Sab<strong>in</strong>e Prohaska gibt<br />
Tipps.<br />
Die Volksweisheit „Lachen ist g<strong>es</strong>und“<br />
hat e<strong>in</strong>en wahren Kern –<br />
<strong>das</strong> haben zahlreiche wissenschaftliche<br />
Studien bewi<strong>es</strong>en. <strong>So</strong> soll<br />
Lachen Schmerzen l<strong>in</strong>dern, <strong>das</strong> Immunsystem<br />
stärken und Heilungsproz<strong>es</strong>se<br />
b<strong>es</strong>chleunigen. Das haben auch<br />
viele Mediz<strong>in</strong>er erkannt, w<strong>es</strong>halb Humor-Kurse<br />
für Ärzte und Krankenh<strong>aus</strong>-<br />
Clowns auf K<strong>in</strong>derstationen ke<strong>in</strong>e Seltenheit<br />
mehr s<strong>in</strong>d.<br />
Doch Humor heilt nicht nur, er wirkt<br />
auch entkrampfend – zum Beispiel <strong>in</strong><br />
G<strong>es</strong>prächen und Situationen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en<br />
all<strong>es</strong> f<strong>es</strong>tgefahren sche<strong>in</strong>t. Zum Beispiel,<br />
wenn der Lebenspartner sich<br />
überfordert fühlt. Oder wenn e<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
oder Kollege <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stimmungstief<br />
steckt. Oder wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Beratungssituation e<strong>in</strong> Klient nur noch<br />
schwarzsieht. Denn Humor schafft e<strong>in</strong>e<br />
emotionale Distanz zu Problemen<br />
und lässt sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen, meist<br />
helleren Licht ersche<strong>in</strong>en. Er löst Erheiterung<br />
und somit die Zuversicht <strong>aus</strong>,<br />
die zum Bewältigen von Problemen<br />
meist nötig ist. E<strong>in</strong> Scherz an der richtigen<br />
Stelle kann e<strong>in</strong>en Konflikt entschärfen<br />
und neue Perspektiven eröffnen.<br />
Doch Vorsicht! Falsch e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt<br />
wirkt Humor d<strong>es</strong>truktiv. Steht zum Beispiel<br />
die Beziehung zum Gegenüber auf<br />
wackeligen Füßen, wird e<strong>in</strong> gut geme<strong>in</strong>ter<br />
Scherz schnell als Scha<strong>den</strong>freude<br />
<strong>in</strong>terpretiert. Ähnlich ist <strong>es</strong>,<br />
wenn e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> dunklen Gedanken<br />
gefangen ist. Dann wird e<strong>in</strong>e humorvoll<br />
geme<strong>in</strong>te Aussage oft als Ausdruck<br />
mangelnder Empathie empfun<strong>den</strong>.<br />
Zur Person<br />
Sab<strong>in</strong>e Prohaska ist Inhaber<strong>in</strong> d<strong>es</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Beratungsunternehmen<br />
sem<strong>in</strong>ar consult prohaska, Wien, <strong>das</strong><br />
unter anderem Tra<strong>in</strong>er und Coach<strong>es</strong><br />
<strong>aus</strong>bildet (Telefon +43-664-3851767;<br />
E-Mail prohaska@sem<strong>in</strong>arconsult.at;<br />
Internet www.sem<strong>in</strong>arconsult.at).<br />
Doch wenn die Vor<strong>aus</strong>setzungen stimmen?<br />
Dann ist Humor als „Spannungslöser“<br />
sehr wirkungsvoll. Hier e<strong>in</strong>ige<br />
Metho<strong>den</strong>, mit <strong>den</strong>en Sie schwierige Situationen<br />
meistern.<br />
Das Weltbild sanft karikieren<br />
E<strong>in</strong> Beispiel <strong>aus</strong> dem Berufsalltag: Frau<br />
Müller vertraut ihrem Chef an, sie leide<br />
darunter, <strong>das</strong>s sie so gutmütig sei<br />
und zu oft vorschnell „Ja“ sage. Und sie<br />
habe <strong>das</strong> Gefühl, ihre Kollegen nutzten<br />
di<strong>es</strong> <strong>aus</strong>. Immer wür<strong>den</strong> zeitaufwändige<br />
Arbeiten bei ihr abgela<strong>den</strong>. Hier<br />
könnte e<strong>in</strong>e humorvolle Intervention<br />
ihr<strong>es</strong> Chefs se<strong>in</strong> – vor<strong>aus</strong>g<strong>es</strong>etzt die Beziehung<br />
stimmt: „Frau Müller, Ihre Kollegen<br />
freuen sich sicher darüber, <strong>das</strong>s<br />
Sie so hilfsbereit s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d ja fast<br />
so selbstlos wie e<strong>in</strong>e Heilige. Ich möchte<br />
Sie jedoch daran er<strong>in</strong>nern, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Leben der Heiligen früher meist gr<strong>aus</strong>am<br />
endete. Es wäre doch schade,<br />
wenn Sie Burnout erlitten und … D<strong>es</strong>halb<br />
empfehle ich Ihnen, …“ E<strong>in</strong>e solche<br />
Überzeichnung könnte e<strong>in</strong> Anstoß<br />
für e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung se<strong>in</strong>, so<br />
<strong>das</strong>s Frau Müller nicht stets „Ja, ich<br />
mach’s“ sagt.<br />
Das Problem verschlimmern<br />
E<strong>in</strong> weiter<strong>es</strong> Mittel, um beim Gegenüber<br />
f<strong>es</strong>tgefahrene Sichtweise zu lockern,<br />
s<strong>in</strong>d paradoxe Fragen und Aussagen.<br />
Also statt zu fragen „Wie lösen<br />
wir <strong>das</strong> Problem?“ beispielsweise zu<br />
fragen: „Wie verstärken wir <strong>das</strong> Problem?“<br />
E<strong>in</strong>e solche Intervention löst<br />
beim Gegenüber oft e<strong>in</strong>e Problem lösende<br />
Gegenreaktion <strong>aus</strong>. E<strong>in</strong>e Erfahrung,<br />
die zum Beispiel auch Eltern oft<br />
sammeln: Wer K<strong>in</strong>der bittet, mit dem<br />
Schreien aufzuhören, wird wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
wenig erfolgreich se<strong>in</strong>. Wer<br />
h<strong>in</strong>gegen K<strong>in</strong>der auffordert, noch lauter<br />
zu schreien, merkt <strong>in</strong> der Regel bald:<br />
Das Schreien verebbt.<br />
Überraschen Sie also <strong>in</strong> heiklen Situationen<br />
Ihr Gegenüber zuweilen mit<br />
1434 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Mit Humor punkten<br />
ArbeitsLeben<br />
Fotolia © Yuri Arcurs<br />
sche<strong>in</strong>bar paradoxen Fragen<br />
oder Aufforderungen. Fragen<br />
Sie zum Beispiel: „Wie schaffen<br />
Sie <strong>es</strong>, noch schlechter zu schlafen?“<br />
Oder: „Was müsst<strong>es</strong>t Du<br />
tun, damit Du endlich e<strong>in</strong>en<br />
Burnout erleid<strong>es</strong>t?“ Oder: „Wie<br />
erreichen Sie <strong>es</strong> totsicher, <strong>das</strong>s<br />
Ihr Chef Sie entlässt?“<br />
Dem „Gummibaum“<br />
l<strong>aus</strong>chen<br />
Hilfreich für e<strong>in</strong>en Perspektivwechsel<br />
s<strong>in</strong>d auch Dissoziationen.<br />
Das heißt, sich quasi von<br />
außen zu betrachten und sich<br />
zu fragen: „Wie sehen mich andere?“<br />
Dadurch wird e<strong>in</strong> schärfer<strong>es</strong><br />
Bewusstse<strong>in</strong> für die eigenen<br />
Verhaltensweisen erreicht.<br />
Di<strong>es</strong><strong>es</strong> br<strong>in</strong>gt wiederum neue<br />
Sichtweisen hervor und setzt<br />
Reflexionsproz<strong>es</strong>se <strong>in</strong> Gang.<br />
Das ist wichtig, um f<strong>es</strong>tgefügte<br />
Denk- und Verhaltensstrukturen<br />
aufzubrechen.<br />
Typische Fragen dazu wären:<br />
„Was glauben Sie, was Ihr Kollege<br />
x <strong>den</strong>kt, wenn er Sie so aufgebracht<br />
sieht?“ Oder: „Was<br />
würde Ihr Chef zu di<strong>es</strong>em Problem<br />
sagen?". Oder: „Was würde<br />
Ihnen Ihre Mutter <strong>in</strong> di<strong>es</strong>er<br />
Situation raten?"<br />
Zu di<strong>es</strong>er eher ernsten Betrachtungsweise<br />
gibt <strong>es</strong> humorvolle<br />
Alternativen. Zum Beispiel:<br />
„Was würde mir der Gummibaum<br />
<strong>in</strong> Ihrem Wohnzimmer<br />
über die Kommunikation<br />
<strong>in</strong> Ihrer Familie erzählen?“<br />
Oder: „Wie würde Ihre<br />
Katze Sie b<strong>es</strong>chreiben?“<br />
Humor nur sehr selektiv<br />
und gezielt e<strong>in</strong>setzen<br />
Die erwähnten Metho<strong>den</strong>, um<br />
e<strong>in</strong>er Person mit Humor e<strong>in</strong>e<br />
neue Sichtweise auf e<strong>in</strong> Problem<br />
oder e<strong>in</strong>e Situation zu eröffnen,<br />
haben e<strong>in</strong>s geme<strong>in</strong>: Es<br />
ist enorm wichtig, e<strong>in</strong> Gefühl dafür<br />
zu entwickeln, wann sie genutzt<br />
oder nicht genutzt wer<strong>den</strong><br />
können. Zudem sollte man<br />
selbst <strong>aus</strong>geglichen und relaxt<br />
se<strong>in</strong>. <strong>So</strong>nst bekommen humorvoll<br />
geme<strong>in</strong>te Aussagen schnell<br />
e<strong>in</strong>en sarkastisch und somit verletzen<strong>den</strong><br />
Unterton.<br />
Humor <strong>in</strong> heiklen (G<strong>es</strong>prächs-)<br />
Situationen als Instrument zum<br />
Lösen von Spannungen und Eröffnen<br />
neuer Perspektiven zu<br />
nutzen, ist e<strong>in</strong>e schmale Gratwanderung.<br />
Prüfen Sie d<strong>es</strong>halb,<br />
bevor Sie sich für <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> Instruments entschei<strong>den</strong>,<br />
stets: Wie tragfähig ist <strong>unsere</strong><br />
Beziehung? In welcher mentalen<br />
Verfassung ist me<strong>in</strong> Gegenüber?<br />
Und: Was verrät mir se<strong>in</strong>e Körpersprache?<br />
Ist er beispielsweise<br />
<strong>in</strong>nerlich kurz vorm „Platzen“,<br />
dann sollten Sie auf Humor verzichten.<br />
Ebenso ist <strong>es</strong>, wenn Sie<br />
spüren, <strong>es</strong> kostet Ihr Gegenüber<br />
viel Überw<strong>in</strong>dung sich Ihnen zu<br />
öffnen. Entsprechend<strong>es</strong> gilt,<br />
wenn Sie selbst unsicher s<strong>in</strong>d,<br />
ob Humor <strong>in</strong> der aktuellen Situation<br />
e<strong>in</strong> geeigneter Problembeziehungsweise<br />
Spannungslöser<br />
ist. Dann sollten Sie auf se<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>satz verzichten. Denn Humor<br />
ist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach zu handhabend<strong>es</strong><br />
Interventions<strong>in</strong>strument.<br />
Aber manchmal – und mit der erforderlichen<br />
Übung – e<strong>in</strong> sehr<br />
wirkungsvoll<strong>es</strong>.<br />
n<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1435
ArbeitsLeben<br />
Schlaganfall: Die tödliche Gefahr<br />
Im G<strong>es</strong>präch mit dem Neurologen Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider<br />
Schlaganfall:<br />
Die tödliche Gefahr<br />
E<strong>in</strong> Schlaganfall sche<strong>in</strong>t plötzlich zu kommen. Doch schon<br />
Wochen vorher gibt <strong>es</strong> Anzeichen, die leider oftmals ignoriert<br />
wer<strong>den</strong>. Trauriger Fakt ist auch, <strong>das</strong>s immer mehr junge<br />
Menschen betroffen s<strong>in</strong>d. Woran erkennt man e<strong>in</strong>en Schlag -<br />
anfall? Gibt <strong>es</strong> Möglichkeiten der Prävention? Wir unterhielten<br />
uns darüber mit dem Neurologen Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider.<br />
Er ist Chefarzt der Neurologischen Kl<strong>in</strong>ik am Kl<strong>in</strong>ikum<br />
Aschaffenburg und wissenschaftlicher Berater der Stiftung<br />
Deutsche Schlaganfall-Hilfe.<br />
»In di<strong>es</strong>em Buch fasz<strong>in</strong>iert nicht nur<br />
die spannende Handlung, sondern<br />
auch der sarkastische Erzählstil, der<br />
nicht <strong>in</strong>s Bittere abgleitet, obwohl<br />
dafür <strong>aus</strong>reichend Gründe vorhan<strong>den</strong><br />
wären, sondern der eher komische<br />
Züge annimmt. 5 Sterne!«<br />
Dr. Manthey,<br />
Amazon-Top10-Rezensent<br />
Roland Spranger<br />
Kriegsgebiete<br />
Thriller<br />
Edition 211<br />
ISBN 978-3-937357-54-6<br />
gebun<strong>den</strong> mit Schutzumschlag<br />
14,80 Euro<br />
www.bookspot.de<br />
1206038<br />
dl: Schlaganfall ist die dritthäufigste<br />
Tod<strong>es</strong>ursache <strong>in</strong><br />
Deutschland. Wie ist <strong>das</strong> geme<strong>in</strong>t?<br />
Kann der Hirn<strong>in</strong>farkt an<br />
sich tödlich se<strong>in</strong> oder geht <strong>es</strong><br />
um die Folgen?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Beid<strong>es</strong> ist richtig. Die generelle<br />
Aussage bezieht sich allerd<strong>in</strong>gs<br />
auf <strong>den</strong> Schlaganfall als unmittelbare<br />
Tod<strong>es</strong>ursache. Aber<br />
auch die mittelbaren Folgen e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />
Schlaganfalls können langfristig<br />
<strong>das</strong> Leben verkürzen.<br />
dl: Rund e<strong>in</strong> Fünftel der Patienten<br />
sterben b<strong>in</strong>nen vier Wochen. Weitere<br />
knapp 40 Prozent <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong><strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong>. Wie kommt <strong>das</strong>?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider: E<strong>in</strong>ige<br />
Schlaganfallarten, zum Beispiel<br />
Hirnblutungen, haben primär<br />
schon e<strong>in</strong>e Sterblichkeit<br />
von 50 Prozent. Bei anderen ist<br />
der Schlaganfall e<strong>in</strong> Indikator<br />
für weitere Gefäßlei<strong>den</strong>, beispielsweise<br />
e<strong>in</strong>e Erkrankung<br />
der Herzkranzgefäße, oder auch<br />
für b<strong>es</strong>timmte Risikofaktoren,<br />
wie Bluthochdruck oder Diabet<strong>es</strong>.<br />
Die Patienten können somit<br />
im weiteren Verlauf auch an anderen<br />
Krankheiten sterben.<br />
dl: Hat die Zahl der Schlaganfälle<br />
zugenommen? Was erwarten<br />
Sie für die Zukunft?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Die Zahl der Schlaganfälle hat<br />
schon <strong>aus</strong> demografischen<br />
Grün<strong>den</strong> zugenommen und<br />
wird auch weiter steigen. Je älter<br />
<strong>unsere</strong> Bevölkerung wird,<br />
d<strong>es</strong>to mehr Schlaganfälle wird<br />
<strong>es</strong> geben.<br />
dl: Gilt der Schlaganfall immer<br />
noch als Altersersche<strong>in</strong>ung?<br />
Wie hoch ist der Prozentsatz der<br />
Betroffenen, die unter 30 oder<br />
40 Jahre alt s<strong>in</strong>d?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Schlaganfälle nehmen mit zunehmendem<br />
Alter zu. Sie kommen<br />
jedoch auch bei Jüngeren<br />
vor. In der Alterskohorte der 35-<br />
bis 44-Jährigen beträgt der Anteil<br />
an allen Schlaganfällen etwa<br />
zwei Prozent.<br />
dl: Wie kommt <strong>es</strong>, <strong>das</strong>s immer<br />
häufiger jüngere Menschen gefährdet<br />
s<strong>in</strong>d? Welche Altersgruppe<br />
ist dabei b<strong>es</strong>onders betroffen?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Wir haben zunehmend e<strong>in</strong> Ernährungsproblem<br />
bei jungen<br />
Menschen: zu viel kalorienreiche<br />
Nahrung, zu wenig Bewegung.<br />
Bis sich di<strong>es</strong> ungünstig<br />
<strong>aus</strong>wirkt, vergeht e<strong>in</strong>ige Zeit.<br />
Wir wer<strong>den</strong> dann aber <strong>den</strong> größten<br />
Zuwachs bei <strong>den</strong> „Mittelal-<br />
1436 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Schlaganfall: Die tödliche Gefahr<br />
ArbeitsLeben<br />
d Dr. Rolf Schneider ist Chefarzt<br />
der Neurologischen Kl<strong>in</strong>ik am<br />
Kl<strong>in</strong>ikum Aschaffenburg und wissenschaftlicher<br />
Berater der<br />
Stiftung Deutsche Schlaganfall-<br />
Hilfe<br />
djd Ergo Direkt Versicherungen thx<br />
ten“, <strong>das</strong> heißt, <strong>den</strong> 40- bis 60-<br />
Jährigen zu verzeichnen haben.<br />
dl: S<strong>in</strong>d Frauen weniger schlaganfallgefährdet<br />
als Männer? Warum?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Das galt vielleicht früher e<strong>in</strong>mal.<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d Frauen nicht<br />
mehr weniger gefährdet als<br />
Männer. In der Erkrankungsstatistik<br />
haben sie die Männer<br />
längst e<strong>in</strong>geholt.<br />
dl: Bei Schlaganfall <strong>den</strong>kt man<br />
sofort an e<strong>in</strong>en Gefäßverschluss.<br />
Es gibt aber auch Gehirnblutungen.<br />
Wann treten di<strong>es</strong>e auf<br />
und warum?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Hirnblutungen können entstehen,<br />
weil e<strong>in</strong> Gefäß durch hohen<br />
Blutdruck platzt oder weil<br />
e<strong>in</strong>e Gefäß<strong>aus</strong>sackung – e<strong>in</strong> sogenannt<strong>es</strong><br />
Aneurysma – platzt.<br />
Auch übermäßiger Alkoholgenuss<br />
erhöht <strong>das</strong> Risiko. Der Zeitpunkt,<br />
wann e<strong>in</strong>e solche Blutung<br />
auftritt, ist nicht prognostizierbar.<br />
Es s<strong>in</strong>d nur Aussagen<br />
zum Risiko möglich.<br />
dl: Wie kann man e<strong>in</strong>em Schlaganfall<br />
vorbeugen und ab welchem<br />
Alter sollte ich mit der Prävention<br />
beg<strong>in</strong>nen?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider:<br />
Mit der Prävention kann man<br />
nicht früh genug beg<strong>in</strong>nen – am<br />
b<strong>es</strong>ten <strong>in</strong> der Jugend. Denn <strong>in</strong><br />
jungen Jahren wird <strong>das</strong> G<strong>es</strong>undheitsverhalten<br />
häufig noch<br />
durch Vorbilder geprägt. Insofern<br />
sollten Eltern, die e<strong>in</strong> Stück<br />
Digital Cast<strong>in</strong>g<br />
In 7 verschie<strong>den</strong>en Edelmetall-<br />
Dentallegierungen oder <strong>in</strong> CoCr<br />
Vorteile<br />
Ke<strong>in</strong>e Lagerhaltung, ke<strong>in</strong>e Vorf<strong>in</strong>anzierung<br />
d<strong>es</strong> Edelmetalls<br />
Ke<strong>in</strong> Verlust, ke<strong>in</strong> Abfall, ke<strong>in</strong>e Recycl<strong>in</strong>gkosten.<br />
Es wird nur <strong>das</strong> tatsächliche Gewicht<br />
berechnet.<br />
Ke<strong>in</strong>e Fehlgüsse, ke<strong>in</strong>e Verunre<strong>in</strong>igungen,<br />
ke<strong>in</strong>e Vermischungen, ke<strong>in</strong>e Lunker<br />
Proz<strong>es</strong>ssicherheit<br />
Geprüfte Qualität<br />
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der R+K CAD/CAM Technologie GmbH & Co. KG<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1437
ArbeitsLeben<br />
Schlaganfall: Die tödliche Gefahr<br />
djd Ergo Direkt Versicherungen Ocean<br />
für die spätere G<strong>es</strong>undheit<br />
ihrer K<strong>in</strong>der<br />
mitverantwortlich<br />
s<strong>in</strong>d, mit e<strong>in</strong>er <strong>aus</strong>gewogenen<br />
Ernährung,<br />
<strong>aus</strong>reichender<br />
Bewegung, mäßigem<br />
Alkoholkonsum und<br />
Nichtrauchen mit gutem<br />
Beispiel vorangehen.<br />
Im Übrigen<br />
gelten die bekannten<br />
Regeln: Schlank –<br />
aber nicht dünn – und<br />
beweglich bleiben.<br />
dl: Gibt <strong>es</strong> konkrete<br />
Warnsymptome vor<br />
e<strong>in</strong>em Schlaganfall?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf<br />
Schneider: In vielen<br />
Fällen kündigt sich<br />
e<strong>in</strong> Schlaganfall durch<br />
Begleitersche<strong>in</strong>ungen an. Flüchtige Lähmungen,<br />
Gefühls-, Koord<strong>in</strong>ations- und<br />
Sprachstörungen kommen häufig vor.<br />
Etwa 70 Prozent di<strong>es</strong>er Warnsymptome<br />
s<strong>in</strong>d jedoch nach spät<strong>es</strong>tens 15 M<strong>in</strong>uten<br />
wieder weg und wer<strong>den</strong> daher oft<br />
nicht ernst genommen.<br />
dl: Woran merkt man, <strong>das</strong>s man e<strong>in</strong>en<br />
Schlaganfall hatte?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider: Lähmungsersche<strong>in</strong>ungen<br />
e<strong>in</strong>er Körperhälfte,<br />
Taubheitsgefühle, Sprachstörungen<br />
oder starke Kopfschmerzen können<br />
mögliche Indizien se<strong>in</strong>. Oft ist <strong>es</strong><br />
jedoch so, <strong>das</strong>s die Familie noch vor<br />
<strong>den</strong> Betroffenen merkt, <strong>das</strong>s etwas<br />
nicht stimmt. Di<strong>es</strong> gilt beispielsweise<br />
für <strong>den</strong> herunterhängen<strong>den</strong> Mundw<strong>in</strong>kel,<br />
der häufig <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er halbseitigen<br />
G<strong>es</strong>ichtslähmung als Indiz für e<strong>in</strong>en<br />
Schlaganfall auftritt.<br />
dl: Wann treten Hirnschädigungen auf<br />
und wie wer<strong>den</strong> sie behandelt?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider: Hirnschä<strong>den</strong><br />
treten schon nach wenigen M<strong>in</strong>uten<br />
auf, können aber durch rasch<strong>es</strong><br />
Handeln begrenzt wer<strong>den</strong>. Im Idealfall<br />
kann der Patient e<strong>in</strong>er Lysetherapie zugeführt<br />
wer<strong>den</strong>, bei der <strong>das</strong> gefäßverschließende<br />
Ger<strong>in</strong>nsel mit Medikamenten<br />
wieder aufgelöst wird. Aber<br />
auch die umfassende Behandlung auf<br />
e<strong>in</strong>er spezialisierten Schlaganfallstation<br />
(stroke unit) verb<strong>es</strong>sert die Chancen.<br />
dl: Mit welchen Problemen sehen sich<br />
Patienten nach e<strong>in</strong>em Schlaganfall konfrontiert?<br />
Prof<strong>es</strong>sor Dr. Rolf Schneider: Der<br />
Schlaganfall ist die häufigste Ursache<br />
für Beh<strong>in</strong>derung. Bisherige Selbstverständlichkeiten,<br />
wie beispielsweise<br />
Schuhe zub<strong>in</strong><strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> plötzlich zum<br />
Problem. Am schlimmsten ist wohl der<br />
mit der Beh<strong>in</strong>derung verbun<strong>den</strong>e Verlust<br />
an Selbstb<strong>es</strong>timmung. Viele Patienten<br />
lei<strong>den</strong> sehr darunter und wer<strong>den</strong><br />
<strong>aus</strong> di<strong>es</strong>em Grund depr<strong>es</strong>siv. n<br />
Übungen der Augenschule<br />
Entspannter sehen und arbeiten<br />
Staub, Klimaanlagen, zu lang<strong>es</strong> Arbeiten<br />
mit Lupenbrille oder Mikroskop<br />
– <strong>es</strong> gibt viele Gründe, die zu Irritationen<br />
der Augen führen können und<br />
sie reizen. Mit gezielten Übungen kann<br />
man die Augen unterstützen und wieder<br />
beruhigen. Der Naturkosmetik- und<br />
Arzneimittelhersteller Weleda hat e<strong>in</strong>ige<br />
gute Tipps für alle g<strong>es</strong>tr<strong>es</strong>sten „Seher“<br />
parat. Die Augenschule ist zu f<strong>in</strong><strong>den</strong><br />
unter www.weleda.de/media/<br />
download/pr<strong>es</strong>se/augenschule.pdf n<br />
1438 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Zusammen zum Ziel<br />
ArbeitsLeben<br />
Seifriz-Preis für Handwerker und Wissenschaftler<br />
Zusammen zum Ziel<br />
Meister sucht Prof<strong>es</strong>sor – oder umgekehrt?<br />
Die Zeitschrift „handwerk<br />
magaz<strong>in</strong>“ vergab je<strong>den</strong>falls wieder <strong>den</strong><br />
Technologietransferpreis d<strong>es</strong> Deutschen<br />
Handwerks, <strong>den</strong> „Adalbert-Seifriz-Preis“.<br />
Mit e<strong>in</strong>em G<strong>es</strong>amtpreisgeld<br />
von 15.000<br />
Euro wur<strong>den</strong> drei Entwicklungen<br />
gewürdigt,<br />
die dank guter Zusammenarbeit<br />
zwischen e<strong>in</strong>em<br />
Handwerksbetrieb<br />
und e<strong>in</strong>er Wissenschaftse<strong>in</strong>richtung<br />
zur Marktreife gebracht<br />
wur<strong>den</strong>.<br />
Die Gew<strong>in</strong>ner s<strong>in</strong>d Diplom-Ingenieur<br />
Michael<br />
Scheideler von<br />
der Scheideler Verfahrenstechnik<br />
und Dr.<br />
Günter Gunkel, Technische<br />
Universität Berl<strong>in</strong>. Geme<strong>in</strong>sam<br />
entwickelten sie e<strong>in</strong> CO2-Spülverfahren<br />
zum Nachweis und zur Elim<strong>in</strong>ierung von<br />
Wasserasseln.<br />
Ebenfalls <strong>aus</strong>gezeichnet wur<strong>den</strong> Harald<br />
Scharrenbach, Scharrenbach & Thielen,<br />
und <strong>das</strong> Entwicklerteam itb vom Institut<br />
für Technik der Betriebsführung. Sie konzipierten<br />
e<strong>in</strong> Dienstleistungspaket rund<br />
um die Nutzungsverlängerung von Gebäu<strong>den</strong><br />
und E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Eduard und Max Brammertz, Brammertz<br />
Schre<strong>in</strong>erei, und Prof<strong>es</strong>sor Dr. Johann<strong>es</strong><br />
Gartzen von der Fachhochschule Aachen<br />
entwarfen b<strong>es</strong>chuss -<br />
sichere Fenster mit<br />
Eichenholzrahmen.<br />
Cl<strong>aus</strong> Munkwitz,<br />
Hauptg<strong>es</strong>chäftsführer<br />
der Handwerkskammer<br />
Stuttgart,<br />
lobte bei der Preisverleihung:<br />
„ Wenn<br />
<strong>es</strong> um angewandte<br />
Wissenschaften und<br />
Forschung geht,<br />
kommt <strong>das</strong> moderne<br />
Handwerk heute<br />
<strong>in</strong> weiten Teilen<br />
nicht mehr <strong>ohne</strong><br />
Wissenschaftler <strong>aus</strong>,<br />
aber die Hochschulwelt auch nicht <strong>ohne</strong><br />
<strong>das</strong> Handwerk.“<br />
Auch Zahntechniker waren übrigens<br />
schon unter <strong>den</strong> Prämierten – nächst<strong>es</strong><br />
Jahr gibt <strong>es</strong> wieder e<strong>in</strong>e Chance! Im<br />
Frühjahr 2013 wird der neue Wettbewerb<br />
<strong>aus</strong>gelobt. Infos unter www. handwerk-bw.de/service/wettbewerbe/<br />
seifrizpreis<br />
n<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1439
ArbeitsLeben<br />
L<strong>es</strong>etipps<br />
Brauchen Sie noch e<strong>in</strong><br />
G<strong>es</strong>chenk? Die Buch -<br />
tipps der Redaktion<br />
bieten für je<strong>den</strong> Ge -<br />
schmack etwas – für<br />
Auto- und Kunst freunde,<br />
für Koch begeis terte<br />
und Wanderfans,<br />
für Freunde von Biografien<br />
und Ratgebern<br />
sowie philosophischer<br />
Lektüre.<br />
L<strong>es</strong>etipps zu Weihnachten<br />
Zum Schmökern<br />
und Nach<strong>den</strong>ken<br />
Über „Frauen mit Stil“ schreibt<br />
Gertrud Lehnert (Elisabeth Sandmann<br />
Verlag, 24,95 Euro). Die<br />
Autor<strong>in</strong> stellt Modeträume <strong>aus</strong> drei Jahrhunderten<br />
vor, führt h<strong>in</strong>ter die Kulissen<br />
und erklärt auf ebenso unterhaltsame<br />
wie fundierte Weise, warum <strong>es</strong> kulturhistorisch<br />
von Bedeutung ist, <strong>das</strong>s Frauen<br />
immer wieder verzweifelt vor ihren<br />
Kleiderschränken stehen<br />
und nichts anzuziehen<br />
haben ...<br />
Unter <strong>unsere</strong>n Empfehlungen<br />
bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e<br />
bemerkenswerte<br />
Biografie: „Dürer – <strong>das</strong><br />
ferne Genie“ von Thomas<br />
Schauerte (Reclam<br />
Verlag, 22,95 Euro).<br />
Schon zu Lebzeiten<br />
wurde Albrecht Dürer<br />
als <strong>das</strong> größte deutsche<br />
Künstlergenie aller<br />
Zeiten gerühmt, woran<br />
sich bis heute nichts geändert hat.<br />
Heute trennt uns e<strong>in</strong> halb<strong>es</strong> Jahrt<strong>aus</strong>end<br />
von se<strong>in</strong>em Leben und Schaffen,<br />
und wir müssen ungelöste Rätsel und<br />
biographische Brüche akzeptieren. Immer<br />
aber wird se<strong>in</strong>e Lebensg<strong>es</strong>chichte<br />
die e<strong>in</strong><strong>es</strong> glänzen<strong>den</strong> Aufstiegs bleiben:<br />
vom Goldschmiedelehrl<strong>in</strong>g<br />
zum Freund der Humanisten<br />
und Mächtigen, vom<br />
Zeichner gotischen Faltenwerks<br />
zum Erf<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><strong>es</strong> eigenen,<br />
neuen Renaissance-<br />
Begriffs.<br />
Für Freunde prächtiger Coffeetable-Books<br />
haben wir<br />
zwei Tipps: „Legendäre Cabriolets“<br />
(GeraMond Verlag,<br />
39,90 Euro) und „80 Traum<strong>in</strong>seln“<br />
(Bruckmann Verlag, 39,95<br />
Euro). Im Cabriolet-Bildband wer<strong>den</strong> 50<br />
D<strong>es</strong>ign-Ikonen <strong>aus</strong> hundert Jahren Automobilg<strong>es</strong>chichte<br />
gezeigt, illustriert<br />
mit etwa 250 brillanten<br />
Aufnahmen<br />
der weltb<strong>es</strong>ten Automobilfotografen.<br />
E<strong>in</strong> Muss für alle<br />
Liebhaber exklusiver<br />
Fahrzeuge!<br />
Reif für die Insel?<br />
Dann lieber <strong>das</strong><br />
Buch über die 80<br />
Traum<strong>in</strong>seln. Von<br />
berühmten Touristenzielen<br />
(wie<br />
Capri oder Bali) bis<br />
zu vollkommen unbekannten<br />
Eilan<strong>den</strong>, schicke, mondäne<br />
Inseln oder solche, die <strong>den</strong> Wunsch<br />
nach unberührtem Leben <strong>in</strong> der Wildnis<br />
aufkommen lassen– <strong>es</strong> ist von allem<br />
etwas dabei.<br />
Nachdem die nächste Wanderzeit ja mit<br />
Sicherheit kommt – wie wäre <strong>es</strong> mit<br />
dem Buch „Bayerns Hütten-Berge“<br />
(blv Verlag, 19,95 Euro)? Vorg<strong>es</strong>tellt wer<strong>den</strong><br />
50 Genusstouren zwischen Allgäu<br />
und Watzmann, mit l<strong>ohne</strong>n<strong>den</strong> Abstechern<br />
und Varianten, Touren-Highlights,<br />
Anreise, Streckendaten<br />
und Schwierigkeitsgrad,<br />
genauen<br />
Routenb<strong>es</strong>chreibungen<br />
und<br />
Karten. Zu jeder<br />
Tour gibt <strong>es</strong> ferner<br />
Infos zu Hüttenambiente,<br />
E<strong>in</strong>kehr- und<br />
Übernachtungsangebot<br />
sowie H<strong>in</strong>weise,<br />
für wen die<br />
Tour geeignet ist.<br />
R. B./pixelio.de<br />
1440 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
L<strong>es</strong>etipps<br />
ArbeitsLeben<br />
Für Kochbegeisterte<br />
haben wir drei Empfehlungen.<br />
Zum e<strong>in</strong>en<br />
„Das Kräuterkochbuch“<br />
von Inge<br />
Daberer und Walter<br />
Schmitz (Pichler Verlag,<br />
19,99 Euro). Frische,<br />
naturbelassene<br />
Zutaten und Kräuter<br />
s<strong>in</strong>d <strong>das</strong> A und O für e<strong>in</strong>e kreative,<br />
köstliche und g<strong>es</strong>unde Küche. Das<br />
Buch bietet anregende Rezeptideen<br />
fürs ganze Jahr, praktisch<strong>es</strong> Kräuterwissen<br />
und Tipps für die Zubereitung<br />
im Dampfgarer. Freun<strong>den</strong> fleischloser<br />
Kost sei <strong>das</strong> Buch „Hauptsache vegetarisch!“<br />
empfohlen (Südw<strong>es</strong>t Verlag,<br />
14,99 Euro). Alle Rezepte s<strong>in</strong>d kreativ,<br />
fix und leicht nachzukochen. Tipps und<br />
Tricks zum H<strong>aus</strong>halten, Kochen auf Vorrat<br />
und zum Mitnehmen run<strong>den</strong> <strong>den</strong> Inhalt<br />
d<strong>es</strong> Buch<strong>es</strong> ab. „Die Feierabend-<br />
Küche – perfekt<strong>es</strong> Tim<strong>in</strong>g mit Wochenplaner<br />
und Aust<strong>aus</strong>chtipps“ von<br />
Anne Lucas (Südw<strong>es</strong>t Verlag, 14,99<br />
Euro) liefert schnelle Rezepte für Berufstätige,<br />
die wenig Zeit zum Kochen<br />
haben. Alle Rezepte im Buch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> maximal<br />
30 M<strong>in</strong>uten fertig. Mag man di<strong>es</strong><br />
gar nicht glauben, wenn man so Lecker<strong>es</strong><br />
li<strong>es</strong>t wie türkische Pizza, Lachs<br />
mit S<strong>es</strong>amspargel oder Zitronenrisotto<br />
… Wer über die Feiertage lieber maßvoll<br />
leben will, dem sei <strong>das</strong> Buch „Schlank<br />
bleiben. <strong>So</strong> halte ich me<strong>in</strong> Wohlfühlgewicht“<br />
der Verbraucherzentrale NRW<br />
(12,90 Euro plus 2,50 Euro Versand/Porto)<br />
zu empfehlen. Fernab<br />
von Diäten-Str<strong>es</strong>s und Fitn<strong>es</strong>swahn<br />
hilft <strong>das</strong> Buch,<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell passend<strong>es</strong><br />
und alltagstauglich<strong>es</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm<br />
zu erstellen.<br />
Neben sportlichen Aktivitäten<br />
setzt der Ratgeber<br />
natürlich auf e<strong>in</strong>e <strong>aus</strong>gewogene<br />
Ernährung. Anregungen<br />
für g<strong>es</strong>unde Mahlzeiten<br />
sowie zahlreiche leckere Rezepte<br />
sorgen für e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>nvollen<br />
Ernährungsplan, damit <strong>das</strong> Gewicht<br />
dauerhaft stabil bleibt. Zu b<strong>es</strong>tellen ist<br />
der Ratgeber über ratgeber@vz-nrw.de<br />
oder per Fax (0211) 38 09-235.<br />
Nachdem Weihnachten auch e<strong>in</strong>e nach<strong>den</strong>kliche<br />
Zeit ist, hier noch verschie<strong>den</strong>e<br />
Buchtipps mit ernsten Themen.<br />
Die Grenzen d<strong>es</strong>sen, was <strong>unsere</strong> Natur<br />
noch <strong>aus</strong>halten kann, s<strong>in</strong>d längst erreicht.<br />
Das Buch von Patrick Drew (Hg.)<br />
„100 grüne Lösungen“ (Kn<strong>es</strong>ebeck Verlag,<br />
39,95 Euro) schärft nicht nur unser<br />
Bewusstse<strong>in</strong> für die Bedrohung,<br />
sondern zeigt <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>drucksvollen Bildern<br />
und kenntnisreichen Texten<br />
100 Lösungen, die <strong>unsere</strong><br />
Erde retten können.<br />
Das reicht von kle<strong>in</strong>en, alltäglichen<br />
Beiträgen, die jeder<br />
leisten kann, bis h<strong>in</strong> zu<br />
orig<strong>in</strong>ellen Zukunftsprojekten<br />
mit technischen Raff<strong>in</strong><strong>es</strong>sen.<br />
Fazit: Für uns alle<br />
e<strong>in</strong>e Muss-Lektüre!<br />
12a05<br />
Jetzt <strong>in</strong>formieren:<br />
Telefon: 02744 / 920837<br />
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www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1441
ArbeitsLeben<br />
L<strong>es</strong>etipps<br />
Hans-Joachim Maaz offenbart <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Buch „Die narzisstische G<strong>es</strong>ellschaft“<br />
(Verlag C. H. Beck, 17,95 Euro) e<strong>in</strong> schonungslos<strong>es</strong><br />
Psychogramm <strong>unsere</strong>r orientierungslosen<br />
Gier- und Konsumg<strong>es</strong>ellschaft.<br />
Se<strong>in</strong> Grundgedanke: Der narzisstische<br />
Mensch ist e<strong>in</strong> im Kern<br />
um Anerkennung r<strong>in</strong>gender, stark verunsicherter<br />
Mensch, der all<strong>es</strong> tut, um<br />
B<strong>es</strong>tätigung zu erhalten.<br />
Di<strong>es</strong>e narzisstische<br />
Kompensation<br />
bedarf<br />
ständig erweiterter<br />
Ablenkung<br />
durch Konsum,<br />
B<strong>es</strong>itz, Animation<br />
und Aktion. Die<br />
klarsichtige Antwort<br />
auf die Krisen<br />
<strong>unsere</strong>r F<strong>in</strong>anz-<br />
und G<strong>es</strong>ellschaftssysteme!<br />
Der Palliativmediz<strong>in</strong>er Gian Domenico<br />
Borasio gibt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Über <strong>das</strong><br />
Sterben“ (Verlag C. H. Beck, 17,95 Euro)<br />
profunde E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema, <strong>das</strong><br />
uns alle angeht, <strong>das</strong><br />
aber immer noch<br />
und zunehmend tabuisiert<br />
wird. Sachlich<br />
<strong>in</strong>formierend<br />
setzt sich der Autor<br />
mit allen Aspekten<br />
zu di<strong>es</strong>em Gebiet<br />
<strong>aus</strong>e<strong>in</strong>ander: mit<br />
Sterbebegleitung,<br />
Kommunikation am Lebensende, <strong>den</strong><br />
häufigsten Fehlern, Vorsorge, Sterbehilfe,<br />
Hospizarbeit, Palliativmediz<strong>in</strong>. E<strong>in</strong><br />
wichtig<strong>es</strong> Buch!<br />
Möglicherweise<br />
gibt <strong>es</strong> <strong>in</strong> Ihrem<br />
Umfeld leider jeman<strong>den</strong>,<br />
der an<br />
Krebs erkrankt<br />
ist. Das Buch von<br />
Prof. Ulrike Kämmerer<br />
und Dr.<br />
Christa Schlatterer<br />
b<strong>es</strong>chäftigt<br />
sich mit dem Thema<br />
Lebensqualität<br />
bei Krebserkrankungen,<br />
speziell<br />
durch Ernährung. „Krebszellen<br />
lieben Zucker – Patienten brauchen<br />
Fett“ heißt <strong>das</strong> Buch (systemed Verlag,<br />
24,99 Euro) und b<strong>es</strong>chreibt, wie man<br />
richtig isst, wenn man Krebs hat. Und<br />
zwar mit wenig Kohlenhydraten und viel<br />
guten Fetten und Eiweißen. L<strong>es</strong>enswert!<br />
as n<br />
1442 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
Gut(<strong>es</strong>) schenken<br />
ArbeitsLeben<br />
… und noch e<strong>in</strong> paar Tipps<br />
Gut(<strong>es</strong>) schenken<br />
Kle<strong>in</strong>e G<strong>es</strong>chenke erhalten die Freundschaft – und die<br />
Kundschaft. In der Oktober-Ausgabe (Seite 1286 und 1287)<br />
lieferten wir Ideen, wie Sie netten Menschen e<strong>in</strong>e Freude<br />
machen können. Hier noch drei Tipps.<br />
Süße D<strong>in</strong>ger<br />
We<strong>in</strong>s<strong>in</strong>nig<strong>es</strong> <strong>aus</strong><br />
Württemberg<br />
Die Lauffener We<strong>in</strong>gärtner bieten Gut<strong>es</strong> zum<br />
bezahlbaren Preis. Neben edlen Tropfen <strong>aus</strong> Troll<strong>in</strong>ger,<br />
Ri<strong>es</strong>l<strong>in</strong>g, Acolon und Co. haben die W<strong>in</strong>zer<br />
auch Sekt und Likör im Programm. Auf Wunsch<br />
wer<strong>den</strong> die hochgeistigen D<strong>in</strong>ge als Präsent<br />
gleich versandt. www.wg-lauffen.de<br />
Wer gern Süß<strong>es</strong> mag, der wird sich<br />
über e<strong>in</strong> „Gugl“-Päckchen freuen.<br />
Der Onl<strong>in</strong>e-Shop bietet verschie<strong>den</strong>e<br />
M<strong>in</strong>i-Kuchen an. Apfel-Mandel-<br />
Nougat, Schokolade-Kokos, Karamell-S<strong>es</strong>am,<br />
Nuss-Nougat, Schokolade-Cranberry…undundund.<br />
Ebenso<br />
süß wie der Inhalt ist die Verpackung.<br />
www.dergugl.de<br />
Schenken und Gut<strong>es</strong> tun<br />
K<strong>in</strong>der mit Körperbeh<strong>in</strong>derung haben e<strong>in</strong>en farbenfrohen Jahr<strong>es</strong>kalender<br />
mit dem Thema „Me<strong>in</strong> größter Traum“ g<strong>es</strong>taltet. Der Kalender wurde<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Krautheimer Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung herg<strong>es</strong>tellt.<br />
Er ist nicht im Handel erhältlich und kann beim Bund<strong>es</strong>verband<br />
Selbsthilfe Körperbeh<strong>in</strong>derter e.V. b<strong>es</strong>tellt wer<strong>den</strong> – per Telefon unter<br />
(0 62 94) 42 81 0 oder unter der E-Mail-Adr<strong>es</strong>se kalender@bsk-ev.org.<br />
Der Kalender ist kostenlos; der Vere<strong>in</strong> freut sich aber über Spen<strong>den</strong>.<br />
www.bsv-ev.org<br />
nur für<br />
509, 00<br />
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T<strong>es</strong>ts und Tipps, die man so selten bekommt.<br />
Von Uwe Kremm<strong>in</strong>. Folge 38.<br />
Willkommen <strong>in</strong> <strong>unsere</strong>r kle<strong>in</strong>en Kuschelecke<br />
am Ende d<strong>es</strong> Hefts, da, wo wir unter uns<br />
s<strong>in</strong>d und wo wir versuchen, Ihnen<br />
Inspiration <strong>aus</strong> ganz anderen Gebieten<br />
zu geben.<br />
Für Sie get<strong>es</strong>tet<br />
Tipp für Redner<br />
Falls Sie gelegentlich außer H<strong>aus</strong> präsentieren<br />
und e<strong>in</strong>en mobilen Projektor<br />
suchen, lohnt sich e<strong>in</strong> Blick auf <strong>den</strong><br />
EB-1751 von Epson. Wir hatten <strong>das</strong> Gerät<br />
e<strong>in</strong>ige Tage zum T<strong>es</strong>t bei uns. Es ist<br />
konsequent auf <strong>den</strong> mobilen E<strong>in</strong>satz optimiert:<br />
Aufstellen geht schnell, e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>senschutz<br />
ist e<strong>in</strong>gebaut, die wichtige<br />
Trapezkorrektur ist vorhan<strong>den</strong>. Gute Bildqualität. Leider beträgt<br />
die Auflösung nur 1024 mal 768 Pixel, was aber für die meisten<br />
Präsentationen <strong>aus</strong>reicht.<br />
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Tipp für Urlauber<br />
Nachdem sich <strong>unsere</strong> L<strong>es</strong>er<br />
h<strong>in</strong> und wieder Hotelt<strong>es</strong>ts<br />
wünschen, erfüllen wir di<strong>es</strong>en<br />
Wunsch gerne. Heute stellen<br />
wir e<strong>in</strong> Chalet-Konzept vor. E<strong>in</strong><br />
Chalet hat viele Vorteile, vor allem<br />
für G<strong>es</strong>tr<strong>es</strong>ste, die ihre Ruhe<br />
brauchen: Man wohnt nicht<br />
mit anderen (womöglich nervigen)<br />
Hotelgästen im gleichen<br />
Gebäude, sondern ung<strong>es</strong>tört <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em gemütlichen Holzhäusle<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> ruhiger und naturnaher<br />
Umgebung, mit allem Luxus<br />
und privater Sauna. Wir beg<strong>in</strong>nen<br />
mit e<strong>in</strong>em Hotel im Böhmerwald<br />
(<strong>in</strong> der nächsten Ausgabe<br />
zeigen wir e<strong>in</strong> weiter<strong>es</strong><br />
Chalet-Hotel im Allgäu). Das<br />
„Inn’s Holz“ liegt östlich von<br />
Passau im österreichischen<br />
Mühlviertel, direkt an der Grenze<br />
zu Tschechien.<br />
Warum <strong>in</strong> die Gegend<br />
fahren?<br />
In di<strong>es</strong>em waldreichen Drei-Länder-Eck<br />
kann man <strong>aus</strong> drei Kulturen<br />
schöpfen: <strong>das</strong> schöne Passau<br />
mit se<strong>in</strong>er historischen Altstadt<br />
ist nicht weit. Das<br />
Mühlviertel selbst hat e<strong>in</strong>ig<strong>es</strong><br />
an B<strong>es</strong>ichtigungszielen zu bie-<br />
1444 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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ten und im Böhmerwald kann<br />
man prächtig und <strong>ohne</strong> allzu viele<br />
Steigungen Wandern oder<br />
Radfahren. Wandert man vom<br />
Hotel über <strong>den</strong> Hügel, kommt<br />
man sogleich nach Tschechien<br />
und ans Ufer d<strong>es</strong> St<strong>aus</strong>e<strong>es</strong> Lipno.<br />
Wer mit Auto oder Rad unterwegs<br />
ist, gelangt sehr bald<br />
<strong>in</strong> die Stadt C<strong>es</strong>ky Krumlov, e<strong>in</strong>em<br />
Weltkulturerbe mit b<strong>es</strong>onders<br />
schöner Altstadt, die man<br />
g<strong>es</strong>ehen haben muss!<br />
Wie ist <strong>das</strong> Hotel?<br />
Das „Inn’s Holz“ b<strong>es</strong>teht <strong>aus</strong><br />
zwei Bereichen: e<strong>in</strong>em öffentlichen,<br />
mit Gastronomie und B<strong>es</strong>ucherzentrum<br />
(„Böhmerwaldarena“),<br />
der an schönen Wochenen<strong>den</strong><br />
heftig frequentiert<br />
ist. Lässt man jedoch <strong>den</strong> öffentlichen<br />
Bereich, h<strong>in</strong>ter sich<br />
und betritt <strong>den</strong> abgetrennten<br />
Chalet-Bereich ist vom Rummel<br />
nichts mehr zu spüren. Derzeit<br />
gibt <strong>es</strong> elf Chalets, Pool, Welln<strong>es</strong>s-Bereich,<br />
Naturbadeteich …<br />
und viel Ruhe.<br />
Die Anlage ist e<strong>in</strong>e ansprechende<br />
Komb<strong>in</strong>ation <strong>aus</strong> auf<br />
urig gemachten Chalets mit modernistischem<br />
Haupth<strong>aus</strong>. Wir<br />
kamen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und fühlten uns<br />
sogleich wohl (<strong>das</strong> will was heißen!).<br />
Die Chalets s<strong>in</strong>d hübsch<br />
und zweckmäßig e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
sie bieten all<strong>es</strong>, was man<br />
braucht. Die Privatsauna fan<strong>den</strong><br />
wir b<strong>es</strong>onders gelungen, weil<br />
<strong>das</strong> Saunieren hier e<strong>in</strong>fach<br />
Spaß macht. Nicht nur, weil<br />
zwei Menschen Platz haben und<br />
sich entspannt lang strecken<br />
können, sondern auch, weil<br />
man anschließend <strong>in</strong> <strong>den</strong> Naturteich<br />
hüpfen kann. Unser<br />
Chalet hatte 90 qm Wohnfläche,<br />
verteilt auf zwei Etagen. Vier<br />
Personen haben, da zwei Schlafzimmer<br />
und zwei Bäder, locker<br />
Platz.<br />
Das Frühstück ist reichhaltig,<br />
gut und wird <strong>in</strong> <strong>das</strong> Chalet gebracht.<br />
Die anderen Mahlzeiten<br />
kann man im Haupth<strong>aus</strong> e<strong>in</strong>nehmen<br />
oder sich ebenfalls im<br />
Chalet servieren lassen.<br />
Zu kritisieren gab <strong>es</strong> erfreulich<br />
wenig (banaler Aufschnitt beim<br />
Frühstück, schlecht<strong>es</strong> WLAN, zu<br />
wenig Ablagefläche im Bad).<br />
Das Hotel wurde im <strong>So</strong>mmer<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> eröffnet und wird<br />
sich, wie der Eigentümer sagte,<br />
noch weiter verb<strong>es</strong>sern. Unser<br />
Fazit: Wir haben uns hier <strong>aus</strong>g<strong>es</strong>prochen<br />
wohl gefühlt und<br />
können <strong>unsere</strong>n L<strong>es</strong>ern <strong>das</strong><br />
„Inn’s Holz“ empfehlen! Weitere<br />
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59. Jahrgang ISSN 0011-8656<br />
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für Funktionstherapie, DGF<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Burkhard P. Bierschenck<br />
Verleger<br />
(0 89) 31 89 05-37<br />
burkhard.bierschenck@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion<br />
(0 89) 31 89 05-57<br />
angelika.schaller@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Barbara Schuster<br />
Textchef<strong>in</strong><br />
(0 89) 31 89 05-29<br />
barbara.schuster@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Zt. Almut Seybold<br />
Fachredaktion (Leitung)<br />
(0 89) 31 89 05-52<br />
almut.seybold@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Zt. Katr<strong>in</strong> Lahn<br />
Fachredaktion Industrie/Journal<br />
(0 89) 31 89 05-69<br />
katr<strong>in</strong>.lahn@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Ztm. Wolfgang Weisser<br />
Leitung Industriekommunikation<br />
(01 73) 3 12 37 20<br />
wolfgang.weisser@web.de<br />
Zt. Karl-He<strong>in</strong>z Georgi<br />
Fachredaktion<br />
(01 71) 9 36 77 37<br />
kh.georgi@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
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(0 89) 31 89 05-76<br />
elke.zimmermann@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Her<strong>aus</strong>geber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Redaktionsdirektor<strong>in</strong>: Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich)<br />
Textchef<strong>in</strong>: Barbara Schuster<br />
Technik-Redaktion: Zt. Almut Seybold (Leitung) (0 89) 31 89 05-52<br />
Katr<strong>in</strong> Lahn (Industrie, Journal) (0 89) 31 89 05-69<br />
Ztm. Wolfgang Weisser (Technik und Ausbildung) (01 73) 3 12 37 20<br />
Zt. Karl-He<strong>in</strong>z Georgi (01 71) 9 36 77 37<br />
E-Mail: dl.redaktion@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Leitung Industriekommunikation: Ztm. Wolfgang Weisser (01 73) 3 12 37 20<br />
Freie Mitarbeit: Michael Bander<strong>in</strong>g, Hartmut Volk, Kl<strong>aus</strong> L. Ehrnthaler<br />
Redaktionsassistenz: Madele<strong>in</strong>e Golke (0 89) 31 89 05-37<br />
Fachbeirat: Ztm. Frank Becker, Gelsenkirchen; Ztm. Jürgen Bereth, Onazheim; Ztm. Mart<strong>in</strong> Berns,<br />
Kenz<strong>in</strong>gen; Ztm. Joachim Bre<strong>den</strong>ste<strong>in</strong>, Melle; Ztm. Hans Bock, Emmend<strong>in</strong>gen; Ztm. Kl<strong>aus</strong> Ernst,<br />
Möhr<strong>in</strong>gen; Ztm. Ra<strong>in</strong>er Gläser, Freiburg/Br.; Ztm. Werner Gotsch, Marktleuten; Ztm. Hartmut Grau,<br />
Ulm; Ztm. Thomas Hahne, Düsseldorf; Ztm. Carola Harfst, Stuttgart; Ztm. Utz Hetzel berger, Berl<strong>in</strong>;<br />
Dr. hc. Ztm. Wolfgang Jasper, Marienberg; Ztm. Jan Langner, Schwäbisch Gmünd; Ztm. Ralf L<strong>in</strong>de,<br />
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Sigmund Opferkuch, Aalen; Ztm. Re<strong>in</strong>hard Prull, Freiburg; Ztm. Peter Schertz<strong>in</strong>ger, Bötz<strong>in</strong>gen; Ztm.<br />
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Druck: K<strong>es</strong>sler Druck + Medien GmbH & Co.KG, Michael-Schäffer-Str. 1, 86399 Bob<strong>in</strong>gen<br />
G<strong>es</strong>chäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
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Ausgabe Italien: teamwork media srl , Peter Asselmann, Via Marconi 71b, 25069 Villa Carc<strong>in</strong>a<br />
(BS); Ausgabe Kanada/USA: Palmeri Publish<strong>in</strong>g Inc., 135-145 Royal Cr<strong>es</strong>t Court, Markham<br />
Ontario L3R 9Z4, Canada; Ausgabe Rumänien: Luis Alberto Szal<strong>in</strong>a, Pr<strong>es</strong>i<strong>den</strong>t of Dental<br />
Technician National Association, E-Mail: Albi szal<strong>in</strong>a luis_alberto_<strong>den</strong>t@yahoo.com; Ausgabe<br />
Spanien: Edicion<strong>es</strong> Especializa<strong>das</strong> Europeas, S.A., Joan Estapé, Milà i Fontanals, 14-26, 3 0 , 1 a ,<br />
ES-08012 Barcelona; Ausgabe Syrien: Arab Dental Labor, Prof. Basem Hakim, P.O. Box 6606,<br />
SY-Aleppo; Ausgabe Tschechien: Spolecenstvo zubnich techniku – podnikatelu, J<strong>in</strong>dra<br />
Sevcikova, Jugoslavskych partyzanu 18/635, 160 00 Praha 6;<br />
Ausgabe Türkei: V<strong>es</strong>tiyer Publish<strong>in</strong>g Group, Kervangecmez Cad. 5/1, TR-34387 Mecidiyeköy –<br />
Istanbul; Ausgabe Ungarn: Dental Pr<strong>es</strong>s Hungary Kft., HU-1012 Budap<strong>es</strong>t, Kuny Domokos;<br />
www.dlonl<strong>in</strong>e.de · <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX ·11/2012 1453
Kurz vor Schluss<br />
Der Goldpreis<br />
Der Preis für e<strong>in</strong> Gramm<br />
Fe<strong>in</strong>gold (<strong>ohne</strong> MwSt.)<br />
betrug am ...<br />
1. Oktober 2012<br />
€ 48,75<br />
24. Oktober 2012<br />
€ 46,88<br />
Im Dezember l<strong>es</strong>en Sie:<br />
Neu<br />
Welche neuen Anwendungsmöglich -<br />
keiten mittlerweile Laborkomposite<br />
bieten, beweist Annette von Hajmasy<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beitrag.<br />
Vor<strong>aus</strong>schauend<br />
M<strong>es</strong>se-<strong>Vorschau</strong>: Was die IDS 2013 Zahntechnikern zu bieten hat, erfuhren wir <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em G<strong>es</strong>präch mit dem Veranstalter, dem VDDI.<br />
Weihnachtlich<br />
Es ist wieder soweit, <strong>das</strong> F<strong>es</strong>t der F<strong>es</strong>te steht vor der Tür. Fans und Fe<strong>in</strong>de von<br />
Weihnachten wer<strong>den</strong> ihre Freude an <strong>unsere</strong>m dl-Special haben!<br />
J<br />
Mit pico<strong>den</strong>t im Hippodrom<br />
e Das Münchner Oktoberf<strong>es</strong>t g<strong>in</strong>g auch an der Dentalbranche nicht spurlos<br />
vorüber – und <strong>das</strong> war gut so! Schon traditionell ist <strong>das</strong> Treffen <strong>in</strong> Hippodrom,<br />
zu dem die Firma pico<strong>den</strong>t e<strong>in</strong>lädt. Die bei<strong>den</strong> Chefs, Dietmar<br />
Bosbach und Hermann Böhlefeld, bewi<strong>es</strong>en, <strong>das</strong>s auch<br />
„Preißn“ sehr gut und stilecht im bayerischen "G’wand"<br />
<strong>aus</strong>sehen. Auf dem Foto hier haben die Herren Uschi Sailer<br />
f<strong>es</strong>t im Griff, e<strong>in</strong>e langjährige G<strong>es</strong>chäftspartner<strong>in</strong> und waschechte<br />
Münchner<strong>in</strong>. Vom „<strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong>“ waren Elke Zim mer -<br />
mann dabei (oben l<strong>in</strong>ks) und Barbara Schuster (Foto l<strong>in</strong>ks).<br />
Die e<strong>in</strong>e Dame hatte sich fürs Sei<strong>den</strong>dirndl, die andere für e<strong>in</strong><br />
zünftig<strong>es</strong> Lederhosen-Outfit entschie<strong>den</strong>.<br />
„Dentaurum to go“<br />
Produktkataloge<br />
als App-Version<br />
Nachdem Dentaurum 2010 se<strong>in</strong>e Kataloge-Apps<br />
jeweils für iPad und<br />
iPhone vorstellte, präsentiert <strong>das</strong> Unternehmen<br />
nun die überarbeitete Version<br />
se<strong>in</strong>er aktuellen digitalen Produktkataloge.<br />
Die neue <strong>in</strong>teraktive App gibt<br />
<strong>es</strong>, neben e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>ten Version für<br />
die Apple-Geräte iPad und iPhone, jetzt<br />
auch für Android-Smartphon<strong>es</strong> und<br />
Tablets. Per F<strong>in</strong>gertipp haben die Nutzer<br />
jederzeit e<strong>in</strong>en schnellen und komfortablen<br />
Zugriff zu <strong>den</strong> <strong>in</strong>teraktiven, multil<strong>in</strong>gualen<br />
Produktkatalogen der Dentaurum-Gruppe.<br />
Zusätzlich zum Orthodontie-Katalog<br />
bietet die neue App auch die Möglichkeit,<br />
die Produktkataloge der Bereiche<br />
Zahntechnik und Implantologie sowie<br />
<strong>das</strong> aktuelle Kursbuch herunterzula<strong>den</strong>.<br />
n<br />
Schlussterm<strong>in</strong>e<br />
Januar-Heft<br />
2013<br />
Journal-Teil: 3. Dezember<br />
Fachbeiträge:<br />
nach Rücksprache mit<br />
der Redaktion<br />
Industrieanzeigen:<br />
10. Dezember<br />
Gelegenheitsanzeigen:<br />
10. Dezember<br />
Im Frankfurter Carol<strong>in</strong>um<br />
Großer Infotag für Patienten<br />
Wi<strong>es</strong>o kann der Zahnarzt bei Kopfschmerzen<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Ansprechpartner<br />
se<strong>in</strong>? Welchen Vorteil haben hochwertige<br />
Zahnersatz-Versorgungen? Antwort<br />
auf solche und viele andere Fragen<br />
bekommen Patienten beim Frankfurter Infotag<br />
d<strong>es</strong> Kuratoriums perfekter Zahnersatz.<br />
„KpZ vor Ort: Zahnmediz<strong>in</strong> verste-<br />
hen, Zahntechnik erleben“ lautet <strong>das</strong> Motto<br />
am Mittwoch, 21. November, von 14 bis<br />
19 Uhr. Der Infotag f<strong>in</strong>det statt im Zentrum<br />
der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carol<strong>in</strong>um)<br />
der Johann Wolfgang Goethe-Universität,<br />
Theodor-Stern-Kai 7, H<strong>aus</strong> 29 <strong>in</strong><br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>. Mehr unter www.zahnersatz-spezial.de/<strong>in</strong>fotag<br />
n<br />
1454 <strong>das</strong> <strong><strong>den</strong>tal</strong> <strong>labor</strong> · LX · 11/2012 · www.dlonl<strong>in</strong>e.de
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