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OLDIE-CDs DES MONATS<br />
Musik › OLDIES<br />
The Chic<br />
Organisation<br />
Box Set Vol. 1: Savoir Faire<br />
David Bowie<br />
Zeit! 77-79<br />
Universal Atlantic/Warner (2 CDs mit (4 CDs) 40 Songs / Box-Set mit 6 CDs in Pappschubern + 44-Seiten-Buch)<br />
EMI / Universal (5 CDs)<br />
Daft Punks „Get Lucky“ ein Welthit, Chic als Inspirationsquelle und<br />
Nile Rodgers’ legendäre Gitarre im Zentrum des Songs: Man kann<br />
sich gut vorstellen, wie bei Atlantic kürzlich die Produkt manager im<br />
Kreis gelaufen sind, um die bereits 2010 begonne Aufbereitung des<br />
Chic-Kataloges jetzt aber ganz fix in trockene Tücher zu bringen. Denn<br />
die Götter der Disco-Ära hatten ja zweifellos Würdevolleres verdient<br />
als das 2011 im Rahmen der „Original Album Series“ aufgelegte lowbudget-Paket<br />
der ersten fünf Alben. Nachgebessert wird nun mit zwei<br />
Sets, deren erstes schon mal für Entzücken sorgt. In einer long-box<br />
mit dem treffenden Untertitel „Savoir Faire“ („gewusst wie“) bündeln<br />
vier CDs im Vinyl-Look alle Knüller aus der Chic-Hauptphase; von „Le<br />
Freak“ bis „Good Times“ (mit den kultigen Basslines von Rodgers’<br />
kongenialem Partner Bernard Edwards; †1996). Zudem gibt es Hits,<br />
die man für Acts wie Sister Sledge („We Are Family“), Diana Ross<br />
(„Upside Down“) oder Debbie Harry („Backfired“) produzierte, unveröffentlichte<br />
Fundstücke sowie fünf 2013er-Mixe. Christof Hammer<br />
Berlin sei „eine Stadt voller Bars für traurige und enttäuschte Menschen,<br />
eine Stadt, um sich zu besaufen“, befand David Bowie, als er<br />
sich 1977 an der Spree niederließ – ein glänzender Ort also, um Musik<br />
zu machen, zumal man hier hautnah als Chronist der Zeitgeschichte<br />
agierte: im Fokus des Ost-West-Konflikts, nah dran am Elektropop<br />
und Krautrock von Kraftwerk und Neu!, der Speerspitze der damaligen<br />
europäischen Rock-Avantgarde. Ergebnis dieser knapp zweijährigen<br />
Phase waren die Alben „Low“, „Heroes“ und „Lodger“ (aufgenommen<br />
zwar in Montreux, aber von Berliner Luft inspiriert), die EMI nun<br />
mit dem während der US-Tour 1978 entstandenen Live-Doppeldecker<br />
„Stage“ als Box auflegt: schmucklos verpackt zwar und in den (ordentlichen)<br />
Remaster-Versionen von 1999/2005, aber musikalisch sinnvoll<br />
gebündelt. Geleitet von Brian Eno und Tony Visconti, irrlichterte Bowie<br />
hier in kühnen Elektronik-Gitarren-Sounds von visionärem Pop zu bizarren<br />
Instrumentals: nicht immer genial, aber stets packend. Sinnvoller<br />
lässt sich ein 20-Euro-Schein kaum investieren. Christof Hammer<br />
Earth, Wind & Fire, Sugarhill Gang, Grace Jones, Delegation Lust For Life, The Next Day; Iggy Pop, Kraftwerk<br />
Musik: Klang: Musik: Klang:<br />
Boogie-Rock<br />
Folk-Rock<br />
Rock, Punk<br />
ZZ Top<br />
The Complete Studio Albums 1970-1990<br />
Warner Bros. / Warner (10 CDs)<br />
Ein hübsches Paket für Fans der „frühen“ ZZ<br />
Top: Alle zehn von 1970 bis 1990 für Warner<br />
Bros. produzierten Studioalben der bärtigen<br />
Boogie-Rocker sind hier in einer Hartkarton-<br />
Box gebündelt; vom „First Album“ über den<br />
Knüller „Eliminator“ bis zu „Recycler“. Und:<br />
Das Debüt sowie „Rio Grande Mud“ und<br />
„Tejas“ bekommt man sogar in den „Original-<br />
Audio-Tape“-Versionen zu hören – die Mitte<br />
der 80er Jahre angefertigten digitalen Neuabmischungen<br />
genießen ja bekanntlich einen<br />
zwiespältigen Ruf. Bei einem Preis von rund<br />
30 Euro für das Set macht das gerade mal<br />
300 Cent pro Album – über fehlende Bonustracks<br />
oder die kärgliche Ausstattung braucht<br />
man da nicht zu meckern. Christof Hammer<br />
Antenna (1994); Stevie Ray Vaughan, Los Lobos<br />
Runrig Stepping Down The Glory Road<br />
– The Chrysalis Years 1988-1996<br />
Chrysalis/ EMI / Universal (6 CDs)<br />
Ihre erfolgreichste Zeit hatte diese Truppe von<br />
der Isle of Skye mit Sänger Donnie Munroe<br />
und beim Chrysalis-Label – dort entstanden<br />
zwischen 1987/88 und 1996 Bestseller wie<br />
„The Cutter And The Clan“ oder „The Big<br />
Wheel“. Zum 40. Bandjubiläum wurden nun<br />
alle fünf Studiodisc jener Ära sowie Teile der<br />
Liveplatte „Once In A Lifetime“ plus diverse<br />
EP-Tracks remastert und als Box-Set gebündelt<br />
– wer nicht gerade zu den „Riggies“ zählt<br />
(also den Ultras unter den Runrig-Fans), wird<br />
hier bestens grundversorgt. Dass der Folkrock<br />
der Schotten übersatt mit Pathos aufgeladen<br />
ist – geschenkt. Aber wer bei „Loch Lomond“<br />
live keine Gänsehaut bekommt, muss schon<br />
ziemlich abgehärtet sein ... Christof Hammer<br />
Searchlight (1990); Big Country, Deacon Blue<br />
P.I.L.<br />
First Issue<br />
Light In The Attic / Cargo (2 CDs, LP+MP3-download)<br />
Vier Jahre hatte er mit den Sex Pistols ge wütet<br />
und die wohl aufsehenerregendste Punkband<br />
der Welt erfolgreich in Grund und Boden gerockt,<br />
dann eröffnete Johnny „Rotten“ Lydon<br />
mit Public Image Ltd. den nächsten Krawall-<br />
Laden. Los ging’s 1978 mit der „First Issue“,<br />
die jetzt mit einem amüsanten 60-Minuten-<br />
Interview und dem raren „Cowboy Song“<br />
als Bonus neu aufgelegt wurde. Musikalisch<br />
befand sich der P.I.L.-Sound hier mit sägenden<br />
Gitarren und genölten Vocals noch im Rohbau-<br />
Stadium, doch der schwere Bass von Jah<br />
Wobble und Lydons beunruhigend kontrollierte<br />
Tiraden gegen Religion und Gesellschaft<br />
kündigten spätere Großtaten wie „Flowers Of<br />
Romance“ bereits an. Christof Hammer<br />
P.I.L. – Album; Sex Pistols, The Clash<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
66 www.audio.de ›08 /2013