AUDIO Yamahas großer Coup (Vorschau)
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KLANG<br />
TIPP<br />
Verdi, Massenet,<br />
Puccini, Bizet u. a.<br />
Arien & Szenen<br />
Nino Machaidze (Sopran)<br />
Orchestre National de France,<br />
Daniele Gatti<br />
Musik › KLASSIK<br />
Sony (CD)<br />
KLASSIK-CD DES MONATS<br />
Schon ihr erinnerungswürdiger Auftritt als<br />
Einspringerin für Anna Netrebko bei den<br />
Salzburger Festspielen 2008 war ein Ereignis.<br />
Inzwischen hat die Sopranistin Nino<br />
Machaidze, geboren 1983 im georgischen<br />
Tiflis, die jene Weltkarriere gemacht, die<br />
sich schon früh andeutete: 2005 wurde<br />
sie an der Mailänder Akademie für junge<br />
Opernsänger aufgenommen; ein Jahr<br />
später gewann sie in Istanbul den ersten<br />
Preis bei der Leyla Gencer Voice Competition.<br />
Wie sehr sie inzwischen zur individuellen,<br />
ja eigenwilligen Gestalterin gereift ist, zeigt<br />
sie auf ihrem neuen Solo-Album etwa im<br />
berühmten „Addio, del passato“ aus Verdis „La<br />
Traviata“: Wie glutvoll bei ihr selbst Pianissimo-<br />
Höhen klingen, berührend intensiv und stimmlich<br />
bildschön modelliert – das ist gleichermaßen<br />
tief empfunden wie makellos timbriert.<br />
Machaidze verfügt über einen vollen, füllig<br />
schwingenden, schwebenden Sopran, der<br />
zarteste Schattierungen offenbart, aber auch<br />
explosive Strahlkraft freilässt. Und Daniele Gatti<br />
am Pult des Orchestre National de France gibt<br />
ihr mit watteweich zelebrierter Langsamkeit viel<br />
Raum und Weite zum Abheben. Dazu noch ein<br />
strahlendes, herrlich opulentes Klangbild – fertig<br />
ist ein Opern-Ohrenschmaus vom Feinsten. Otto<br />
Paul Burkhardt<br />
Machaidze, Romantic Arias (Sony)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Oper<br />
Sinfonik<br />
Orchester<br />
S. Mercadante I due Figaro div. Solisten,<br />
Orchestra Giovanile Luigi Cherubini, Riccardo Muti<br />
Ducale (3 CDs)<br />
Schon alles gehört von Rossini, Bellini und<br />
Donizetti? Dann wird es Zeit für Saverio<br />
Mercadante (1795-1870), einen der seinerzeit<br />
wichtigsten Opernkomponisten zwischen<br />
Rossini und Verdi. 21 Opern komponierte<br />
er, und wenn man „I due Figaro“ hört, dann<br />
versteht man, warum er solch großen Erfolg<br />
hatte. Mercadante müssen die Melodien und<br />
die zartesten Instrumentalfarben nur so aus<br />
der Feder geflossen sein. Nichts in der zweiaktigen<br />
Opera buffa, gedacht als Fortsetzung<br />
von Mozarts „Figaro“, wirkt gesucht oder<br />
unstimmig. Freunde des Rossini-Donizetti-<br />
Bellini-Stils kommen also voll auf ihre Kosten,<br />
auch dank sehr guter Sänger und einer intimen,<br />
dichten Aufnahmetechnik. Laszlo Molnar<br />
Mercadante, Il Bravo, Aprea (Nouva Era)MI)<br />
Johannes Brahms Sinfonien Nr. 1 und<br />
3 WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste<br />
Profil Hänssler (CD)<br />
Die erste Sinfonie war eine schwere Geburt<br />
für Brahms: Zu lang schien dem bereits<br />
43-Jährigen der Schatten Beethovens.<br />
Dementsprechend wuchtig meißeln Saraste<br />
und der hervorragende Klangkörper des<br />
WDR die Ecksätze heraus, während sie in<br />
den Binnensätzen den Gesang von Oboe,<br />
Klarinette und Violine pastoral dahinströmen<br />
lassen. In der leichteren dritten Sinfonie<br />
halten sie dann den tänzerischen Impuls<br />
konsequent durch. Besonders hinreißend<br />
musiziert ist das ungarisch angehauchte Poco<br />
Allegretto. Abgerundet wird die durchdachte<br />
Interpretation vom natürlichen Klangbild, das<br />
die Orchestergruppen gut ausbalanciert. Eine<br />
zeitlos schöne Einspielung. Andreas Fritz<br />
Wand (NDR Sinfonieorchester, BMG)<br />
Debussy, Poulenc, Ravel u. a. Klavierkonzerte<br />
Florian Uhlig, Deutsche Radio-Philharmonie<br />
Hänssler/Naxos (CD)<br />
Kontrastprogramm: Mitten im Projekt<br />
der Gesamteinspielung aller Werke für<br />
zwei Hände von Robert Schumann (letzte<br />
Veröffentlichung: siehe <strong>AUDIO</strong> 7/13) widmet<br />
sich Florian Uhlig auf seiner neuen CD<br />
den Klavierkonzerten von Claude Debussy,<br />
Maurice Ravel, Jean Françaix und Francis<br />
Poulenc. Er tut es mit pianistischer Brillanz,<br />
Freude an der Virtuosität, rhythmischer Präzision<br />
und Spielwitz. Auch die Musiker der<br />
Deutschen Radio-Philharmonie Saar brücken/<br />
Kaiserslautern und ihr Dirigent Pablo González<br />
lassen es an Temperament nicht fehlen.<br />
Eine Bereicherung für’s fran zösische Klavier-<br />
Repertoire. Andreas Lucewicz<br />
Kocsis (Philips), Rogé (Decca), Zimerman (DG)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 08 /2013<br />
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