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aktuelles<br />
Buchtipp<br />
JJJII<br />
Robert Klaßen<br />
Gimp 2.8,<br />
Der praktische Einstieg<br />
Galileo Verlag, 2012<br />
380 Seiten, 24,90 Euro<br />
ISBN 978-3-8362-1625-8<br />
Bildbearbeitung – etwas konfus erklärt<br />
Wie der Untertitel verdeutlicht,<br />
wendet sich Robert Klaßen mit<br />
diesem Buch an Einsteiger in Sachen<br />
Gimp. Auf rund 400 Seiten,<br />
in 14 Kapiteln gegliedert, hat er<br />
die für die Zielgruppe notwendigen<br />
Informationen zusammengetragen.<br />
Inhaltlich umfasst das<br />
Buch Grundlagen, Programmoberfläche<br />
und Techniken.<br />
Besonders die ersten Kapitel<br />
zeichnen sich dabei durch ein<br />
sehr langsames Lerntempo aus.<br />
So beschreibt der Autor ausführlich<br />
den Dialog zum<br />
Öffnen einer Datei,<br />
was selbst Gimp-<br />
Einsteigern kaum<br />
Neues vermitteln<br />
dürfte. Die Beschreibung<br />
der<br />
(neuen) Oberfläche<br />
erscheint dagegen<br />
berechtigt, da sie<br />
sich immer noch als<br />
eine echte Hürde<br />
erweist.<br />
An manchen Stellen verwendet<br />
Klaßen die Begriffe „Paletten“ und<br />
„Docks“ anders als es die Gimp-<br />
Entwickler im Sinn hatten. Sehr<br />
ausführlich geht er auf das nun im<br />
Detail steuerbare Speichern von<br />
Voreinstellungen ein. Ein Kapitel,<br />
in dem selbst fortgeschrittene Anwender<br />
unter Umständen noch<br />
Neues entdecken. Das Gleiche gilt<br />
für die neuen Pinseldynamiken,<br />
die nicht jeder erfahrene Anwender<br />
kennen dürfte.<br />
Der Schwerpunkt des Buches<br />
liegt ganz deutlich auf einführenden<br />
Themen. Gelegentlich überflutet<br />
er den Leser jedoch mit Informationen,<br />
etwa bei speziellen<br />
Features wie dem Exportieren<br />
von Pfaden. Hier wäre weniger<br />
mehr. Weiterführende Themen<br />
spricht Klaßen nur mit jeweils<br />
einem Beispiel an.<br />
Mit dem Kapitel zu RAW-Fotos<br />
wendet sich Klaßen an fortgeschrittene<br />
Fotografen. Es ist das<br />
kürzeste Kapitel im ganzen Buch<br />
und wirkt daher etwas verloren.<br />
Ausführlicher – und damit für<br />
Anfänger deutlich nützlicher – ist<br />
das sich anschließende Kapitel<br />
zum Thema Pfade. Auf Skripte<br />
und Plugins geht der Autor nur<br />
am Rande ein. Immerhin erwähnt<br />
er „FX Foundry“. Rund 60 Workshops<br />
runden das Buch ab.<br />
Ein Problem dieses Buches ist<br />
der unstrukturierte und daher<br />
beliebig wirkende Aufbau. Wirklich<br />
skurril wirkt die Tatsache,<br />
dass Klaßen <strong>Linux</strong> als Plattform<br />
völlig ignoriert: Bei Plattformspezifischen<br />
Details geht er nur<br />
auf <strong>Windows</strong> und Mac ein.<br />
Der Galileo-Verlag bietet zu seinen<br />
Büchern Bonusmaterial an.<br />
Nach dem Eingeben des Zugangscode<br />
erschien aber im Test nur<br />
die lapidare Meldung: Noch keine<br />
Zusatzangebote verfügbar!<br />
Alles in allem ist „Gimp 2.8“ ein<br />
günstiges Buch, das die Eigenheiten<br />
und Stärken der Software<br />
recht gut zugänglich macht.<br />
JJJJJ<br />
Jürgen Wolf, Jörg Esser<br />
Gimp 2.8<br />
für digitale Fotografie<br />
Galileo Design 2012,<br />
2. aktualisierte Auflage<br />
341 Seiten, 29,90 Euro<br />
ISBN 978-3-8362-1609-8<br />
Ordentlich gemachtes Grundlagenbuch<br />
Auf etwa 340 Seiten haben die<br />
Autoren rund 80 meist einfache<br />
Tutorials zu allen Aspekten der<br />
Bildbearbeitung zusammengefasst.<br />
Die reichlich mit Bildern<br />
versehenen Tutorials umfassen,<br />
zwischen drei und sechs Seiten,<br />
was die Komplexität natürlich begrenzt.<br />
In den meisten Fällen verdeutlichen<br />
Vorher-Nachher-Bilder<br />
die Wirkung, das Kapitel zeigt die<br />
wesentlichen Schritte und<br />
gibt eine Einschätzung<br />
der benötigten<br />
Zeit.<br />
Die Tutorials<br />
selbst sind gut verständlich<br />
aufgebaut<br />
und enthalten alle<br />
wichtigen Informationen<br />
für das Umsetzen.<br />
Sie unterscheiden<br />
sich damit<br />
oft wesentlich von<br />
den im Internet frei veröffentlichten,<br />
obwohl sie oft nicht unbedingt<br />
Neues enthalten.<br />
Das Buch gliedert sich in elf Kapitel,<br />
mit jeweils sechs bis zehn<br />
Tutorials. Die einführenden Kapitel<br />
behandeln grundlegende<br />
Funktionen, die vermutlich jeder<br />
Anwender einmal benötigt. Etwas<br />
spezieller geht es im Kapitel<br />
„Freistellen und Ausrichten“ zu,<br />
einer der häufigsten Aufgaben.<br />
Für schwierige Themen, wie das<br />
Freistellen von feinen Details,<br />
reicht der Platz wiederum nicht.<br />
Das setzt sich auch in den folgenden<br />
Kapiteln fort. Die Autoren<br />
bieten gute Standardkost,<br />
Spezielles bleibt außen vor. Selbst<br />
die vielversprechend klingenden<br />
Kapitel am Ende des Buches bergen<br />
keine Überraschungen. Relativ<br />
großen Raum nehmen Beauty-<br />
Retuschen ein. In Grundlagenexkursen<br />
erklären die Autoren elementare<br />
Funktionen auf sehr einfachem<br />
Niveau.<br />
Mit Jürgen Wolf ist einer von<br />
Galileos erfahrensten Gimp-Autoren<br />
an diesem Buch beteiligt. Wer<br />
daher erwartet, anspruchsvolle<br />
Anleitungen in dem Buch zu finden,<br />
wird enttäuscht. Als Zielgruppe<br />
stehen ganz offensichtlich<br />
Gimp-Einsteiger im Zentrum.<br />
Die zum Buch gehörende DVD<br />
enthält Videomaterial, das einige<br />
Techniken anhand von Beispielen<br />
demonstriert. Vieles wirkt zusammengewürfelt<br />
und überzeugt<br />
nicht gerade durch Stringenz. Ärgerlich,<br />
dass die auf der DVD enthaltene<br />
Software völlig veraltet<br />
ist. Sie stammt von der Gimp-<br />
Version 2.6. Fazit: für knapp 30<br />
Euro ein gut gemachtes, verständliches<br />
Grundlagenbuch mit<br />
vielen Praxistipps. (agr) n<br />
18 12 | 12<br />
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