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Juli 7/2013<br />
Deutschland 2,30 €<br />
Österreich 2,50 € · Schweiz 4,50 sfr · BeNeLux 2,70 €<br />
Italien 2,80 € · Spanien 2,80 € · Slowenien 2,80 €<br />
BABY & CO.<br />
Ab in den Urlaub!<br />
Unterwegs<br />
mit Rad, Zelt,<br />
Wohnmobil<br />
Seite 54<br />
Strandtasche<br />
zum Nähen<br />
Seite 68<br />
Spiel-Ideen<br />
im Wasser<br />
Seite 20<br />
Das Elternmagazin<br />
EXTRA<br />
Geld oder Krippe?<br />
DAS NEUE<br />
BETREUUNGS-<br />
GELD SEITE 44<br />
Alle Infos plus Tipps vom Experten<br />
+ Richtig beantragen<br />
+ Den Bonus nutzen<br />
+ Job + Geld: <strong>So</strong> geht’s<br />
Fragen Sie<br />
unseren Experten –<br />
kostenloser Rat<br />
am Telefon<br />
Raus mit<br />
der Sprache<br />
Wie Kinder leichter<br />
sprechen lernen<br />
Seite 16<br />
FIT FÜR DEN<br />
KINDERGARTEN<br />
<strong>So</strong> bereiten<br />
Sie <strong>Ihr</strong> Kind vor<br />
SEITE 62<br />
ERNÄHRUNGS-SPRECHSTUNDE<br />
Ich habe ein<br />
Lieblingskind<br />
Eine Mutter,<br />
ihr schlechtes Gewissen und<br />
was der Psychologe rät<br />
SEITE 24<br />
<strong>So</strong> <strong>wird</strong> <strong>Ihr</strong> <strong>Baby</strong><br />
<strong>gesund</strong> <strong>groß</strong><br />
Isst mein Kind genug? Geht’s auch ohne Fleisch?<br />
Experten sagen, worauf es in den<br />
ersten Jahren wirklich ankommt Seite 28<br />
4 198437 502306<br />
07
WICKERT TRIFFT JAENICKE.<br />
„SOLIDARITÄT BEGINNT<br />
MIT DER EINSICHT,<br />
ZUSAMMEN MEHR<br />
ZU ERREICHEN.“<br />
SOLIDARISCH UNTEREINANDER,<br />
SOLIDARISCH MIT IHNEN:<br />
Code scannen und das ganze Gespräch verfolgen.<br />
Die starken Partner der Genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken.<br />
Werte schaffen Werte.<br />
Der gesamte Film und alles über die Genossenschaftliche FinanzGruppe auf werte-schaffen-werte.de<br />
Zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken gehören außerdem: DG HYP Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank, Münchener Hypothekenbank, VR LEASING und WL BANK.
Schräge Vögel,<br />
schöne Möbel und<br />
originelle Accessoires<br />
fürs Kinder zimmer<br />
[ 48 ]<br />
oder oder oder<br />
Mit Fahrrad, Wohnmobil, Zelt<br />
oder in der Jugendherberge:<br />
neue Ideen für den Familienurlaub<br />
[ 54 ]<br />
FOTOS: DANIEL GERST (3), HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (3); ILLUSTRATIONEN: PE GRIGO, ISTOCKPHOTO.COM<br />
Mich gibt’s auf<br />
der Kinderseite<br />
Betreuungsgeld:<br />
Fort- oder Rückschritt?<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Betreuungsgeld<br />
… hätte ich beantragt“, sagt<br />
Autorin Claudia Dambacher,<br />
die Eltern dazu befragt hat.<br />
Doch <strong>So</strong>hn Quirin (auf<br />
dem Foto mit Bruder Laurenz)<br />
ist drei Monate zu alt<br />
Die einen sprechen von „Herdprämie“<br />
und falsch investiertem Geld, das<br />
Frauen von der Rückkehr in den Beruf<br />
abhält. Andere loben, dass der Staat<br />
damit Familien unterstützt, die sich<br />
vorrangig um ihre Kinder kümmern<br />
wollen: Beim Betreuungsgeld, das ab<br />
1. August gezahlt <strong>wird</strong>, scheiden sich<br />
die Geister. Das merkte auch unsere Autorin Claudia<br />
Dam bacher, die Mütter dazu befragt hat. Gern hätte<br />
sie auch einen Vater zu Wort kommen lassen, doch sie<br />
fand keinen, der zu Hause bleiben und Betreuungsgeld<br />
beantragen will. Betreuungsgeld ist offenbar Frauensache.<br />
Wem die Leistung überhaupt zusteht und weitere<br />
Infos finden Sie auf Seite 44.<br />
Rechtzeitig zum <strong>So</strong>mmeranfang am 21. Juni gibt‘s<br />
in diesem Heft viele Ideen: Spritz-Spiele mit Wasser,<br />
eine Strandtasche zum Selbernähen und Last-Minute-<br />
Vorschläge für einen ganz anderen Familienurlaub.<br />
Ich wünsche Ihnen einen schönen <strong>So</strong>mmer! <strong>Ihr</strong>e<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 23 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41* (Mo – Fr von 8 – 18 Uhr), Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 € / Min. aus dem Mobilfunk)<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Super, wir<br />
gehen baden!<br />
Strandtasche<br />
zum Selber nähen — mit ganz<br />
viel Platz! Das Besondere:<br />
Im Innern steckt eine<br />
Wickel unterlage [ 68 ]<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 3
Wasser<br />
marsch!<br />
AUSGABE 7<br />
<strong>So</strong>mmerspaß mit kühlem Nass:<br />
spritzige Spiel-Ideen fürs Planschbecken<br />
[ 20 ]<br />
Mit Tipps<br />
vom<br />
Psychologen!<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
16 Raus mit der Sprache<br />
Wie Kinder sprechen<br />
lernen und wie Eltern<br />
das fördern können<br />
20 Plitsch, platsch,<br />
Wasserspaß<br />
Spiele im Planschbecken<br />
24 Ich habe<br />
ein Lieblingskind<br />
Eine Mutter und ihr<br />
schlechtes Gewissen<br />
62 Fit für den Kindergarten<br />
<strong>So</strong> klappt der Start<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
Wird mein Kind satt?<br />
Ernährungs-Sprechstunde: Experten sagen,<br />
wie viel Kinder zu essen und zu trinken brauchen.<br />
Sie werden staunen!<br />
[ 28 ]<br />
Hör mal,<br />
wer da spricht!<br />
Das erste „Mama“ – einfach magisch.<br />
Wie Kinder sprechen lernen und wie Eltern<br />
sie dabei unterstützen können<br />
[ 16 ]<br />
TITELFOTOS: ISABELLE FRANCIOSA/MARIECLAIRE-COPYRIGHT.COM/STUDIO X, MODEL: NOLAN/AGENCE FRIMOUSSE PARIS;<br />
FOTOS: CORBIS (2), HERSTELLER (6), HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM, MAURITIUS<br />
28 Isst mein <strong>Baby</strong> genug?<br />
Experten beantworten<br />
die wichtigsten<br />
Elternfragen<br />
+ Sprechstunde<br />
36 Immer auf den Kopf!<br />
Gehirnerschütterung<br />
erkennen und richtig<br />
reagieren<br />
38 Gesund durch<br />
den <strong>So</strong>mmer<br />
Was gegen Schnupfen,<br />
Mittelohrentzündung<br />
und Blasenentzündung<br />
hilft<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 04/2013
INHALT<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
44 Betreuungsgeld<br />
Geld oder Krippe?<br />
Familien erzählen, wie<br />
sie sich entscheiden<br />
+ Sprechstunde<br />
48 Kinderzimmer<br />
Wiege, Stubenwagen,<br />
Bett: schöne Möbel<br />
für süße Träume<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
& GEBURT<br />
42 Zahnpflege<br />
Worauf es jetzt<br />
ankommt<br />
58 Kaiserschnitt<br />
Das wollen<br />
Schwangere wissen<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
54 Urlaub mal ganz anders<br />
Rad, Zelt, Jugendherberge:<br />
Ideen für<br />
die Ferien mit Kindern<br />
68 Pack die Badehose ein ...<br />
Strandtasche<br />
zum Nähen<br />
71 Glosse<br />
Vielen Dank für<br />
die Schokolade<br />
Raten und gewinnen:<br />
Urlaub für<br />
die ganze Familie<br />
RUBRIKEN<br />
22 <strong>So</strong> heißt unser Kind<br />
Die schönsten<br />
Namengeschichten<br />
27 Kindermund<br />
Wir verlosen<br />
7 Lauf räder & <strong>Baby</strong>pflege<br />
von sebamed<br />
64 Community<br />
Aktuelles von<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
65 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
3 x Familienurlaub<br />
mit Vacansoleil<br />
66 Die Seite für Kinder<br />
10 Minuten Extra-Zeit<br />
für die Eltern<br />
72 Impressum,<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Wir machen<br />
den <strong>So</strong>mmer<br />
noch schöner<br />
! Strandtasche<br />
zum Selbernähen<br />
[S. 68]<br />
! Neue Badeanzüge<br />
für Schwangere<br />
[S. 60]<br />
! Urlaub zu gewinnen:<br />
3 x auf dem<br />
Campingplatz,<br />
1 x in der<br />
Jugend herberge<br />
[S. 65 und S. 56]<br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Der <strong>groß</strong>e<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Die besten Tipps<br />
für Ferien am Meer<br />
• Dreck gegessen?<br />
Macht nichts!<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Sicher Joggen mit<br />
Kinder wagen<br />
• <strong>So</strong> <strong>wird</strong> die Familienfeier<br />
ganz entspannt<br />
14 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 6<br />
• Gut schlafen im Urlaub<br />
+ Sprechstunde<br />
• Warum will Olaf nicht<br />
nackt duschen?<br />
34 Ernährung<br />
• Eis zum Selber machen<br />
• Fertiggerichte <strong>gesund</strong><br />
aufpeppen<br />
Da lässt sich's gut schlummern:<br />
schöne Möbel und Accessoires<br />
für <strong>Baby</strong>s Zimmer<br />
[ 48 ]<br />
41 Gesundheit<br />
• Das hilft gegen<br />
die Reiseübelkeit<br />
• Wie lernt mein Kind<br />
Naseputzen?<br />
60 Schwangerschaft,<br />
Familie & Partnerschaft<br />
• Was erfahrene Mamas<br />
jungen Müttern raten<br />
• Beach-Beauty mit<br />
Bauch – Badeanzüge<br />
für Schwangere<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013<br />
5
<strong>Leben</strong><br />
Urlaub am Meer<br />
Feiner Sand unter den Füßen, im Hintergrund plätschern die Wellen: Viele Familien<br />
freuen sich jetzt auf Ferientage am Meer — und auch die Kleinsten dürfen natürlich mit<br />
6<br />
Hier sind die wichtigsten<br />
Tipps, damit <strong>Baby</strong>s die Zeit<br />
am Strand so richtig<br />
genießen können:<br />
Hautärzte raten, Kinder<br />
unter einem Jahr nicht<br />
in die pralle <strong>So</strong>nne zu<br />
lassen. <strong>Baby</strong>s brauchen<br />
einen Platz im Schatten.<br />
Ideal für junge Familien<br />
sind Strandmuscheln<br />
(möglichst mit UV-<br />
Schutz), die zugleich<br />
auch vor Wind schützen.<br />
<strong>Baby</strong>s Strand-Outfit ist<br />
luftig mit eingebautem<br />
UV-Schutz. Arme und<br />
Beine sind bedeckt,<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013<br />
Söckchen schützen<br />
die Füße, ein <strong>So</strong>nnenhut<br />
mit Krempe den Kopf.<br />
Krabbelkinder, die es<br />
nicht im Schatten hält,<br />
werden an den unbedeckten<br />
Stellen mit<br />
spezieller <strong>So</strong>nnencreme<br />
für <strong>Baby</strong>s eingecremt.<br />
Die beste Zeit für den<br />
Strand sind besonders<br />
in südlichen Ländern<br />
die milden Morgenund<br />
Abendstunden.<br />
Zur Siesta-Zeit bleiben<br />
<strong>Baby</strong>s im Schatten oder<br />
halten Mittagsschlaf im<br />
Zimmer.<br />
<strong>Baby</strong>s ab dem vierten<br />
Monat dürfen auf Mamas<br />
oder Papas Arm gerne<br />
das Meerwasser testen<br />
(vorher ist das Infekt-<br />
Risiko zu hoch). Zum<br />
Planschen eignen sich<br />
von der <strong>So</strong>nne erwärmte<br />
Meerwasser-Pfützen am<br />
Strand. Länger als zehn<br />
Minuten sollte das Bad<br />
aber nicht dauern.<br />
Der Strand ist ein traumhafter<br />
Riesenspielplatz<br />
für die Kleinen, deshalb<br />
Für das Schläfchen im Freien:<br />
Strand-<strong>Baby</strong>bett „Parasol Blue“<br />
(LSF 50) mit Verdeck,<br />
Matratze und Mückennetz.<br />
Bei www.imaginarium.de; 59,95 Euro<br />
Ball, Schaufel, Eimer,<br />
Gießkanne und Förmchen<br />
einpacken.<br />
Bei Hitze ausreichend<br />
Getränke für das <strong>Baby</strong><br />
mitnehmen (Wasser,<br />
Früchte- oder Kräutertee).
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
Und lächeln bitte! „Meine allererste Kamera“<br />
ist kuschelweich und macht<br />
lustige Geräusche. Klar, dass die Kleinen<br />
mit den Großen dann um die Wette<br />
fotografieren. Von Ravensburger; 16,99 Euro<br />
Ruhiger<br />
dank<br />
Mulltuch<br />
Hebammen-Trick, wenn<br />
das <strong>Baby</strong> zu aufgedreht<br />
zum Einschlafen ist:<br />
ein gefaltetes Mulltuch<br />
locker über seine Augen<br />
legen. Offenbar können<br />
die Kleinen Umwelt-Reize<br />
dann besser abschalten<br />
— vorausgesetzt, sie sind<br />
wirklich müde. Schlummert<br />
das Kind fest, nehmen<br />
die Eltern das Tuch ab.<br />
„Mama<br />
zu sein ist<br />
besser<br />
als berühmt<br />
zu sein“<br />
SCHAUSPIELERIN<br />
MEGAN FOX, MUTTER VON<br />
NOAH (9 MONATE)<br />
Aufholjagd<br />
nach Spätstart<br />
Manche sitzen und laufen schon ganz<br />
früh, andere lassen sich viel Zeit<br />
damit. Trotzdem können auch<br />
die Eltern der langsameren Kinder<br />
gelassen bleiben, sagt der Züricher<br />
Entwicklungsforscher Dr. Oskar<br />
Jenni. Für die weitere Entwicklung<br />
der Kleinen hat es keine Bedeutung,<br />
wann sie diese motorischen Meilensteine<br />
erreichen.<br />
Nach den Daten, die Dr. Jenni<br />
und seine Kollegen bei<br />
222 Schweizer Kindern<br />
sammelten, können Kinder<br />
zwischen knapp vier und<br />
13 Monaten erstmals<br />
aufrecht sitzen und<br />
zwischen 8,5 und<br />
20 Monaten frei gehen.<br />
Bei Bewegungs- und<br />
Intelligenztests im Alter<br />
zwischen acht und<br />
17 Jahren schnitten<br />
die Spätzünder genauso<br />
gut ab wie die Schnellstarter!<br />
„Erst wenn ein Kind<br />
nach 20 Monaten noch nicht<br />
selbstständig geht, ist<br />
ein Besuch beim Kinderarzt<br />
nötig“, sagt Jenni.<br />
[3]<br />
Schöner wickeln:<br />
Die wattierte Unterlage<br />
[1]<br />
gibt’s in drei<br />
angesagten Farben<br />
www.djou-djou.de;<br />
59 Euro<br />
[2]<br />
Ökologisch und fair in Deutschland<br />
hergestellt: Die T-Shirts von<br />
www.kindsstoff.de verhelfen<br />
Eltern zu einem guten Gewissen.<br />
(1) T-Shirt: 19 Euro; (2) Longsleeve:<br />
23 Euro; (3) Body: 17 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 7
<strong>Leben</strong><br />
R A T G E B E R<br />
0-1<br />
Jahre<br />
Schmeckt<br />
der Dreck?<br />
„Nein, bäh, eklig“, schreien entsetzte<br />
Mütter, wenn das Kind am Spielplatz<br />
eine Ladung Sand probiert<br />
Aber: „Normalerweise<br />
ist das kein Grund zur<br />
Panik“, sagt Dr. Carola<br />
Seidel, Leiterin der<br />
Giftnotrufzentrale in<br />
Bonn. <strong>Ihr</strong>e Tipps:<br />
+ Sand und Erde sind<br />
harmlos, wenn kein<br />
Hunde- oder Katzenkot<br />
drin ist.<br />
+ Steinchen landen<br />
irgendwann in der<br />
Windel. Gefährlich<br />
werden sie eher, wenn<br />
sie in die Luftröhre<br />
geraten, weil die<br />
aufgeregte Mama ihr<br />
<strong>Baby</strong> erschreckt …<br />
+ In warmen Pfützen<br />
vermehren sich Keime<br />
schnell. „Beratungs-<br />
fälle, weil Kinder<br />
daraus trinken, habe<br />
ich aber noch nicht<br />
erlebt“, so Dr. Seidel.<br />
+ Gräser, Löwenzahn<br />
& Co. verursachen<br />
selten Übel keit und<br />
Erbrechen.<br />
+ Problematischer sind<br />
Zigarettenkippen.<br />
Aber: „Eine ist harmlos“,<br />
sagt Dr. Seidel,<br />
„denn Nikotin <strong>wird</strong> aus<br />
dem Magen-Darm-<br />
Trakt sehr schlecht<br />
aufgenommen.“<br />
+ Getränkeflaschen und<br />
-büchsen sind eher<br />
wegen drohender<br />
Schnitte als wegen des<br />
Alkohols gefährlich.<br />
Drei,<br />
zwei,<br />
eins,<br />
Start!<br />
Mit dem Activity-<br />
Greifling Apollo 99<br />
lernen schon<br />
die Kleinsten,<br />
wie spannend<br />
so eine Rakete ist.<br />
Merke: Auch Neil<br />
Armstrong hat mal<br />
klein angefangen.<br />
Von Käthe Kruse;<br />
13,95 Euro<br />
90<br />
Prozent<br />
der Mütter in<br />
Deutschland<br />
stillen ihre<br />
<strong>Baby</strong>s nach<br />
der Geburt,<br />
aber nur die<br />
Hälfte davon<br />
tut das, wie<br />
empfohlen, bis<br />
zum 5. Monat<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Zu zweit in<br />
einem Bett?<br />
In unserem Schlafzimmer<br />
reicht der Platz knapp für<br />
ein Gitterbett, aber wir<br />
erwarten Zwillinge.<br />
Lassen wir deshalb am<br />
besten gleich beide im<br />
Kinderzimmer schlafen?<br />
Petra Lersch, Zwillingsmutter,<br />
Psychologin<br />
und Autorin*, antwortet:<br />
W<br />
arum legen Sie<br />
die Zwillinge nicht zusammen<br />
in ein Gitterbett?<br />
In den üblichen 70 x 140 cm<br />
<strong>groß</strong>en Bettchen reicht<br />
der Platz für die beiden ungefähr<br />
ein halbes Jahr lang,<br />
die Kinder sind diese Enge<br />
aus dem Bauch ja gewöhnt.<br />
Nach den Erfahrungen<br />
vieler Zwillingseltern stören<br />
sich die Kinder viel weniger,<br />
als Eltern das oft befürchten,<br />
im Gegenteil: Die gegenseitige<br />
Nähe scheint sie<br />
sogar zu beruhigen.<br />
Eine Garantie dafür gibt es<br />
aber leider nicht. Wegen<br />
des Plötzlichen Kindstods<br />
müssen Sie sich keine<br />
<strong>So</strong>rgen machen; jedenfalls<br />
kenne ich bisher keinen<br />
einzigen Fall, bei<br />
dem eines der beiden<br />
<strong>Baby</strong>s beim<br />
Co-Sleeping<br />
dieses Schicksal<br />
erlitten hätte.<br />
*„<strong>Leben</strong> mit Zwillingen“,<br />
Trias-Verlag; 24,99 Euro<br />
Schöne<br />
Betten für<br />
<strong>Baby</strong>s<br />
finden Sie<br />
auf Seite 48<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM (2), HERSTELLER (7), PRIVAT, FEATUREFLASH/SHUTTERSTOCK.COM<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Jetzt<br />
am Kiosk<br />
für nur € 2,95<br />
Elterngeld & Co ist der <strong>groß</strong>e Extra-Ratgeber von<br />
Das Elternmagazin<br />
Besuchen Sie uns auf unserer Homepage und gehen Sie auf Entdeckungstour: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Information und Bestellmöglichkeit unter Tel. 0180/5260141 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />
oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de
<strong>Leben</strong>MIT<br />
Joggen<br />
mit Kinderwagen<br />
Das Kind genießt die Ausfahrt und<br />
Mama oder Papa hält sich fit: Das klappt<br />
prima mit einem Lauf-Kinderwagen.<br />
„Durch den Widerstand des Wagens<br />
<strong>wird</strong> das Training intensiver“, erklärt<br />
Jürgen Wicharz, Leiter der Kölner<br />
Ausdauer- und Laufschule, „allerdings<br />
ändert sich auch die Laufmotorik.“<br />
Deshalb sollten sportliche Eltern<br />
ein paar Dinge beachten.<br />
Der Kinderwagen<br />
• hat drei Räder mit<br />
Luftreifen (Größe<br />
etwa 20 Zoll),<br />
• hat einen verstellbaren<br />
Schieber plus<br />
Fang leine fürs Handgelenk,<br />
• ist gut gefedert,<br />
• zieht nicht zu einer<br />
Seite.<br />
Die Kinder<br />
• sind etwa ein Jahr alt<br />
und beginnen zu<br />
laufen. „Vorher sind<br />
Kopfkontrolle, Rücken<br />
und Muskulatur nicht<br />
stabil genug.“<br />
• kommen spätestens<br />
nach 45 Minuten raus<br />
aus dem Wagen,<br />
• kriegen täglich mindestens<br />
genauso viel<br />
Turnzeit mit den<br />
Eltern wie Fahrzeit.<br />
Die Eltern<br />
• passen den Schieber<br />
auf Körpergröße<br />
und Schritt länge an,<br />
• fangen nach längeren<br />
Pausen langsam an,<br />
• lassen den freien Arm<br />
beim Laufen mitpendeln<br />
und wechseln oft<br />
die Seite,<br />
• wärmen sich vorher<br />
auf, lockern nachher<br />
Schultern und Rücken<br />
(Arme schwingen<br />
und pendeln, ausschütteln).<br />
Wenn Mama<br />
Tempo macht,<br />
kribbelt’s bei mir<br />
so schön im Bauch!<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN1-3Jahre<br />
Eltern-<br />
Tipp<br />
Wir haben für<br />
Lena (20 Monate)<br />
ein Ein steck-<br />
Fotoalbum mit<br />
Bildern aus ihrem<br />
Alltag bestückt:<br />
Oma, Opa, Lenas<br />
Cousin, ihr Lieblingsspielzeug,<br />
unsere Katze ...<br />
<strong>So</strong> hat sie<br />
ein ganz persönliches<br />
Bilderbuch,<br />
das sie mit<br />
Begeisterung<br />
anschaut.<br />
BIRGIT KELLER,<br />
MAGDEBURG<br />
Zum Geburtstag <strong>wird</strong> das Zimmer<br />
ab sofort mit der ganz persönlichen<br />
Wimpelkette dekoriert. In zwei Farben erhältlich,<br />
kosten zwischen 24,90 und 29,90 Euro.<br />
In Kinderboutiquen und unter<br />
www.p-eisenherz.de<br />
Stapeln<br />
und<br />
spielen<br />
Eine Katze? Mama? Ein Roboter? Beim Lego Duplo Set<br />
„Mein erstes Figurenset“ können die kreativen<br />
Baumeister immer wieder neue Szenen und Figuren<br />
erfinden. Von Lego; 19,99 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Mutter-Frust<br />
nach Mütterkur<br />
Seit ich aus der Mütterkur zurück bin,<br />
lehnt Alexander (16 Monate) mich ab.<br />
Hätte ich besser mit der Kur warten<br />
sollen, bis er älter ist?<br />
Marie-Luise Richter, Klinik Hohes Licht,<br />
Oberstdorf, antwortet:<br />
itte keine Schuldgefühle! Dass Alexan-<br />
nach der Kur fremdelt, ist für sein<br />
Bder<br />
Alter völlig normal. Nach unseren Erfahrungen<br />
dauert diese Phase ungefähr so<br />
lange, wie Sie weg waren. Eigentlich können<br />
Sie sogar froh darüber sein, es zeigt<br />
nämlich, dass er vorher sicher an Sie gebunden<br />
war und sich gut auf <strong>Ihr</strong>en Mann<br />
einlassen konnte.<br />
Geben Sie <strong>Ihr</strong>em <strong>So</strong>hn Zeit und signalisieren<br />
Sie ihm, dass Sie ihm das Fremdeln<br />
nicht verübeln. Dann <strong>wird</strong> er sich bald wieder<br />
an <strong>Ihr</strong>en Geruch, <strong>Ihr</strong>en Blick und <strong>Ihr</strong>e<br />
Stimme gewöhnen. Das gelingt ihm besser,<br />
wenn er sieht, dass Sie und <strong>Ihr</strong> Mann liebevoll<br />
miteinander umgehen und sich oft in<br />
den Arm nehmen. Weitere Trennungen<br />
würde ich allerdings vorerst vermeiden.<br />
<br />
Mit dem neuen RECARO Monza Nova 2 Seatfix.<br />
Der neue<br />
Sicherheitsprofi<br />
Modernste Sicherheitstechnologien kombiniert<br />
mit einem Sitzkomfort, der Maßstäbe<br />
setzt: Der neue RECARO Monza Nova 2<br />
Seatfix ist der perfekte Sitz für Kinder von<br />
ca. 3 bis 12 Jahren und 15 bis 36 kg.<br />
<br />
spezielle Crashpads, extrafeste Armlehnen<br />
<br />
<strong>So</strong>undsystem, 11-fach höhenverstellbare<br />
Kopfstütze<br />
Unter www.recaro-cs.com finden Sie den<br />
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persönlich berät.<br />
www.recaro-cs.com
<strong>Leben</strong>MIT<br />
Schlechte<br />
Schwindler<br />
Schon jeder vierte<br />
Zweijährige und<br />
90 von 100 Dreieinhalbjährigen<br />
können schwindeln.<br />
Das fanden<br />
kanadische Forscher<br />
heraus. Obwohl es<br />
den Kindern im Test<br />
verboten war,<br />
lüfteten sie die<br />
Decke über einem<br />
Spielzeug. Hinterher<br />
leugneten sie zwar,<br />
aber schlecht: Auf<br />
die Frage, welches<br />
Spielzeug unter der<br />
Decke stecke,<br />
verrieten 76 Prozent<br />
der kleinen Lügner<br />
sich selbst.<br />
Familienfest<br />
für Groß und Klein<br />
Die Hochzeit der Tante, Opas Geburtstag, die Konfirmation<br />
der Cousine: Familienfeste sind toll. <strong>So</strong> viele liebe Menschen,<br />
die zusammengehören, vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit<br />
Andererseits: Diese Feiern<br />
können auch anstrengend<br />
sein. <strong>So</strong> viele Eindrücke<br />
prasseln auf die Kinder<br />
ein, die Großen müssen<br />
sich so viel erzählen,<br />
das Essen dauert endlos …<br />
Das überfordert die<br />
jüngsten Gäste. Aber wenn<br />
Eltern und Gastgeber gut<br />
planen, macht die Party<br />
allen Spaß:<br />
STANDARD<br />
Teddy, Bilderbuch,<br />
Mal-Utensilien und Spielsachen<br />
bereithalten.<br />
KOMFORT<br />
(Spiel-)Räume für Eltern<br />
mit kleinen Kindern anbieten<br />
(ein Nebenzimmer,<br />
einen Garten, einen nahen<br />
Spielplatz).<br />
PREMIUM<br />
Die nette Cousine<br />
oder den Lieblingsonkel<br />
schon im Vorfeld bitten,<br />
als „Entertainer“ die<br />
Kinder für einige Zeit zu<br />
beschäftigen.<br />
7 %<br />
Mehrwertsteuer<br />
statt der üblichen<br />
19 % auf Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
für Kinder<br />
fordert das<br />
Aktions bündnis<br />
„7 % für Kinder“.<br />
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Viel los<br />
in der Stadt<br />
Müllabfuhr,<br />
Baustelle, Unfall …<br />
Rudi sieht allerhand,<br />
als er zu<br />
Oma radelt.<br />
Lehrreiches<br />
Papp-Bilderbuch<br />
mit Klappen und<br />
Schiebern.<br />
„Rudi fährt los“,<br />
Arena;<br />
9,99 Euro<br />
FOTOS: F1 ONLINE, HERSTELLER (4), ISTOCKPHOTO.COM<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN1-3Jahre<br />
Wehrhafte Zwerge<br />
Grapsch! Kaum schaut<br />
Julia weg, schnappt<br />
sich Betty ihre Puppe.<br />
Und kassiert einen<br />
deftigen Rempler ...<br />
„Ein- und Zweijährige<br />
wehren sich oft sehr<br />
direkt, weil sie überfordert<br />
sind und ihre<br />
Rechte noch nicht mit<br />
sprachlichen Mitteln<br />
einfordern können“,<br />
sagt Andreas Engel<br />
von der Bundeskonferenz<br />
für Erziehungsberatung.<br />
Das hat<br />
auch sein Gutes: Julias<br />
Schubser zeigt bei<br />
Betty mehr Wirkung<br />
als eine lange Erklärung<br />
der Eltern. Ist es<br />
deshalb besser, wenn<br />
Mama und Papa sich<br />
ganz raushalten? Nicht<br />
immer. Einschreiten<br />
würde Andreas Engel<br />
zum Beispiel, wenn<br />
die Kräfte zu ungleich<br />
verteilt sind oder<br />
Verletzungen drohen.<br />
Unternimmt das Kind<br />
gar nichts und lässt<br />
sich die Puppe wegnehmen,<br />
sollten Eltern<br />
es auch nicht mit<br />
einem „Wehr dich!“<br />
dazu aufrufen. „Damit<br />
fordern sie etwas von<br />
ihm, wozu es nicht<br />
bereit ist.“ Dem Kind<br />
geben sie so zu<br />
verstehen: „Du bist<br />
nicht, wie ich dich<br />
gern hätte.“ Besser ist<br />
es, dem Kleinen zu<br />
helfen, wenn es das<br />
will. Später können sie<br />
gemeinsam die Situation<br />
nachspielen. <strong>So</strong><br />
zeigen Mama oder<br />
Papa ihm anschaulich<br />
und verständlich, wie<br />
es sich in Zukunft besser<br />
durchsetzen kann.<br />
MiniLara ist<br />
am liebsten im Garten.<br />
Da pflanzt sie Gemüse,<br />
erntet Obst und spielt<br />
mit ihrem Häschen.<br />
Die kleine Gärtnerin<br />
aus der „Wonderland“-<br />
Reihe ist aus Plüsch,<br />
waschbar und<br />
für Puppenmamis<br />
ab 2 geeignet.<br />
Von Nici; 25,99 Euro<br />
Echte Piratenabenteuer<br />
Die spannenden Abenteuer aus der Zeichentrickserie<br />
Jake und die Nimmerland Piraten von Disney ®<br />
begeistern schon die Kleinsten! Mit den farbenfrohen<br />
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aufregende Schatzsuchen und kreativen Bauspaß.<br />
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<strong>Leben</strong>MIT<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Warum schämt<br />
Olaf sich?<br />
Wir gehen in der Familie mit<br />
Nacktheit unbefangen um.<br />
Jetzt will Olaf (5) aber nicht<br />
mehr mit Sven (2) baden<br />
und im Hallenbad nicht<br />
nackt duschen, auch wenn<br />
wir allein sind.<br />
Buona notte,<br />
bambini!<br />
Im Urlaub ist alles anders. Jeden Tag gibt es<br />
tausend neue Eindrücke und Spannendes<br />
zu entdecken. Doch wie finden die Kleinen in<br />
der ungewohnten Umgebung in den Schlaf?<br />
Die Erfahrungen der<br />
Ärztin Dr. Daniela<br />
Dotzauer machen<br />
Mut: „Für Kinder,<br />
die sonst gut schlafen, bieten<br />
das Lieblings-Kuscheltier<br />
und das gewohnte Gute-<br />
Nacht-Ritual mit den Eltern<br />
Heimat genug.“ Und die<br />
anderen? Elternberaterin Dr.<br />
Dotzauer rät zu Gelassenheit<br />
und <strong>groß</strong>zügigen Lösungen,<br />
denn: „Urlaub ist eine Ausnahmesituation.“<br />
Warum<br />
den Kleinen nicht mal erlauben,<br />
bei Mama und Papa im<br />
Bett zu schlafen?<br />
LESER-SPRECHSTUNDE<br />
Doch die Hoffnung vieler<br />
Eltern, im Urlaub endlich<br />
ausschlafen zu können,<br />
dämpft die Schlaf-Expertin:<br />
„Es dauert zehn bis 14 Tage,<br />
ehe sich der Rhythmus von<br />
Kindern umstellt.“ Da hilft<br />
es auch nicht, wenn sie<br />
abends länger aufbleiben,<br />
obwohl das im Urlaub ausnahmsweise<br />
okay ist. Den<br />
versäumten Schlaf können<br />
Kinder – und Eltern – mittags<br />
bei einer Siesta nachholen.<br />
Vor allem für südliche Länder<br />
empfehlen Experten das<br />
ohnehin.<br />
Sie haben Fragen zum Thema Schlafen?<br />
Dann rufen Sie unsere Expertin Dr. Daniela Dotzauer<br />
(www.dr-dotzauer.de) an.<br />
Sie erreichen sie am Montag, 1. Juli 2013,<br />
von 12 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 08 21/45 54 81-52.<br />
Eltern-<br />
Tipp<br />
„Weil unsere<br />
Kinder dunkle<br />
Schlafzimmer<br />
gewöhnt sind,<br />
nehmen wir<br />
immer einen<br />
schwarzen,<br />
dünnen Stoff<br />
mit in Urlaub<br />
(ca. drei auf<br />
zwei Meter,<br />
gibt‘s billig bei<br />
IKEA). Abends<br />
ins Fenster<br />
geklemmt,<br />
garantiert er<br />
uns allen mehr<br />
Schlaf.“<br />
SILVIA SCHMID,<br />
MAMA VON LINA (5) UND<br />
BENJAMIN (10)<br />
Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin,<br />
antwortet:<br />
ie wahrscheinlichste Erklärung:<br />
Olaf entwickelt<br />
D<br />
natürliche Schamgefühle.<br />
In seinem Alter erleben<br />
Kinder, dass in anderen<br />
Familien oder im Kindergarten<br />
für den Umgang mit<br />
Nacktheit andere Regeln<br />
gelten. Viele Kitas sprechen<br />
das zur Vorbeugung gegen<br />
sexuellen Missbrauch ja<br />
gezielt an. Diese Erfahrung<br />
stärkt das Gespür der Kinder<br />
für ihre intimen Bedürfnisse<br />
und den Wunsch nach<br />
einer Schutzzone. Gut, wenn<br />
Eltern das respektieren.<br />
Möglich, dass hinter Olafs<br />
Verhalten Hänseleien<br />
stecken. An Schlimmeres<br />
glaube ich nicht, dann<br />
würde Olaf auffälliger reagieren<br />
(z. B. mit Schlafstörungen<br />
oder Aggressivität).<br />
Diese Puppe<br />
gibt’s nur einmal<br />
… denn sie <strong>wird</strong> nach<br />
der Zeichnung <strong>Ihr</strong>es Kindes<br />
genäht. Jede Figur ist von Hand<br />
gefertigt, Größe ca. 30 cm. Bei<br />
www.ellapaul.de; 89 Euro<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (4)<br />
14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN3-6Jahre<br />
Shaun kann fliegen,<br />
der Hund Bitzer<br />
lässt die Herde<br />
tanzen und ein Stier<br />
sieht Rot. Auf dem<br />
Bauernhof regiert<br />
das Chaos.<br />
DVD „Shaun das Schaf –<br />
Der Drachenflieger“,<br />
Concolino; 9,99 Euro<br />
Seepferdchen auf<br />
Tauchgang<br />
Auf Bade- oder Bikinihose<br />
prangt der Beweis: Dieses<br />
Kind ist vom Beckenrand<br />
gesprungen und 25 Meter<br />
weit geschwommen,<br />
außerdem hat es einen<br />
Gegenstand aus schultertiefem<br />
Wasser geholt.<br />
Dafür gibt’s das „Seepferdchen“-Abzeichen<br />
zum Aufnähen. Aber:<br />
„Das heißt nicht, dass<br />
die Kinder sicher schwimmen“,<br />
warnt Dr. Harald<br />
Rehn von der DLRG. Im<br />
Schwimmbad und am<br />
Strand ist es gut, wenn<br />
Eltern jetzt vielleicht sogar<br />
noch besser aufpassen,<br />
„weil das Abzeichen manche<br />
Kinder verführt, ihr<br />
Können zu überschätzen.“<br />
Auch bei der Wahl des<br />
Schwimmkurses sollten<br />
Eltern genau hinsehen. Ein<br />
Qualitätsmerkmal ist, dass<br />
die Kleinen ihr Abzeichen<br />
nicht in einer festgelegten<br />
Stundenzahl machen,<br />
sondern in ihrem eigenen<br />
Tempo spielerisch<br />
springen, tauchen und<br />
blubbern. Wichtig ist auch<br />
die Gruppengröße: Zehn<br />
Teilnehmer sind auf jeden<br />
Fall genug.<br />
Jetzt <strong>wird</strong>‘s bunt<br />
auf der Straße!<br />
Mit Schablonen und<br />
Straßenmal kreiden<br />
können Kinder das<br />
Pflaster mit Blumen<br />
oder Schmetterlingen<br />
verschönern.<br />
Outdoor Mandala-<br />
Designer von Ravensburger;<br />
ca. 16 Euro
Zwischen<br />
18 und<br />
36 Monaten<br />
fangen Kinder<br />
an, ihren<br />
Vornamen<br />
zu benutzen<br />
Vokabelspurt:<br />
Ein Kind<br />
zwischen 18 und<br />
24 Monaten<br />
lernt im Schnitt<br />
sechs neue Wörter<br />
pro Tag<br />
Mädchen<br />
sprechen früher<br />
als Jungen:<br />
Sie starten<br />
im Schnitt<br />
mit zwölf,<br />
Jungen mit<br />
13 Monaten<br />
Kleinkinder,<br />
die 20 Wörter<br />
sprechen,<br />
verstehen<br />
häufig bis zu<br />
200 Wörter<br />
Häufiges Vorlesen<br />
erhöht<br />
den IQ<br />
von Kindern<br />
unter vier Jahren<br />
im Schnitt<br />
um sechs Punkte<br />
– je früher Eltern<br />
damit beginnen, desto<br />
größer der Effekt<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Entwicklung LEBEN MIT KINDERN<br />
Mehr als<br />
50 %<br />
der deutschen<br />
Kinder sagen<br />
als erstes Wort<br />
„Mama“,<br />
16 %<br />
„Papa“<br />
Die ersten<br />
20 bis 50<br />
Wörter<br />
lernen viele<br />
Kinder<br />
zwischen<br />
zwölf und<br />
18 Monaten<br />
Raus mit<br />
der Sprache,<br />
<strong>Baby</strong><br />
Auch beim Sprechen gilt: Spielerisch<br />
lernen Kinder am besten. Und Eltern<br />
können sie dabei unterstützen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 17
„Nein“<br />
war das erste Wort,<br />
das Tassilo Rabe aus<br />
München verlauten ließ – da war er<br />
gerade acht Monate alt. Neo Kulbach<br />
aus Bamberg war zunächst höflicher.<br />
Das Erste, was er deutlich sagte, war<br />
„danke“, kurz nach seinem ersten Geburtstag.<br />
Ein paar Monate später, mit<br />
eineinhalb Jahren, stellte er seinen<br />
verdutzten Eltern bereits sein Vorbild<br />
vor: „Bob, der Baumeister“. Jakob<br />
Winterstein, ebenfalls ein Bamberger,<br />
sagte als ersten Zwei-Wort-Satz<br />
„Popo heiß“. Er war 20 Monate alt und<br />
saß auf einer Heizung.<br />
Um den ersten Geburtstag herum,<br />
manchmal ein paar Wochen früher,<br />
manchmal ein paar Monate später,<br />
sprechen Kleinkinder ihr erstes Wort.<br />
Dass die meisten Eltern schon wesentlich<br />
früher aus dem <strong>Baby</strong>gebrabbel<br />
„Mama“ und „Papa“ heraushören,<br />
wollen wir hier mal unberücksichtigt<br />
lassen. Weit vorher, im Alter von<br />
sechs Monaten, beginnen <strong>Baby</strong>s, die<br />
Bedeutung bestimmter Begriffe zu<br />
verstehen. Als Erstes lernen sie, wie<br />
vertraute Personen heißen – und<br />
schauen zur Mutter, wenn der Papa<br />
„Mama“ sagt.<br />
„Der passive Wortschatz, also das,<br />
was Kinder verstehen, wächst ab dem<br />
Alter von sechs Monaten rasant“, sagt<br />
Ariane Willikonsky, diplomierte<br />
Sprecherzieherin aus Stuttgart und<br />
Autorin des „Praxisbuch Sprachentwicklung<br />
und Sprachförderung“<br />
(Schubi; 24,90 Euro). „Am besten lernen<br />
<strong>Baby</strong>s, wenn Eltern die Dinge des<br />
Alltags beim Namen nennen und<br />
sagen, was sie oder ihre Kinder tun.“<br />
Zum Beispiel: „Wir decken jetzt den<br />
Tisch“ oder: „Marie, nimmst du den<br />
Löffel bitte selbst in die Hand?“<br />
Gut ist es, wenn Eltern ganz natürlich<br />
mit ihrem Kind sprechen, ohne sich<br />
zu verstellen. „Dabei können sie<br />
durchaus auch einmal vom ‚Wau-<br />
Wau‘ oder dem ‚Tatütata‘ reden oder<br />
„Mama!“<br />
Auf dieses<br />
Wort warten<br />
alle Eltern<br />
in das lange verpönte Sprechen in<br />
höherer Stimmlage, die sogenannte<br />
Ammensprache, verfallen“, so Ariane<br />
Willikonsky. Das entspricht dem<br />
Aufnahmevermögen der Sprachanfänger.<br />
Auch ihren Dialekt brauchen<br />
Eltern nicht zu verbergen, im<br />
Gegenteil: „<strong>Baby</strong>s, die sowohl mit<br />
Bayerisch als auch mit Hochdeutsch<br />
aufwachsen, sind später ähnlich<br />
sprachbegabt wie Kinder, die früh<br />
zwei oder mehr Sprachen lernen.“<br />
„Da, da, da“: Wenn das <strong>Baby</strong> Laute von<br />
sich gibt, dürfen Eltern diese gerne<br />
imitieren. „Das Kind ist durch die<br />
Aufmerksamkeit hochmotiviert und<br />
bemüht sich im Gegenzug, Mamas<br />
und Papas Sprachmelodie nachzumachen“,<br />
sagt die Expertin.<br />
Natürlich gehört auch das Zuhören<br />
zur guten Kommunikation: Wenn<br />
Einjäh rige ein neues Wort üben, freuen<br />
sie sich, dass die Eltern sie dabei<br />
ansehen und auf das Wort eingehen.<br />
Das bedeutet aber nicht, den Sprachanfänger<br />
zu korrigieren, sobald er<br />
ein Wort falsch ausgesprochen hat.<br />
„Kinder können dadurch ihre Sprechfreude<br />
verlieren“, meint Ariane Willikonsky.<br />
Es ist besser, das Wort oder<br />
den Satz in einer positiven Rückmeldung<br />
fehlerfrei zu wiederholen. Zum<br />
Beispiel: „Ja, das ist mein Auge“, wenn<br />
die fünfzehn Monate alte Marie sagt:<br />
„da Aude“. Ariane Willikonsky: „Die<br />
Unsere Autorin Nadine Luck freut sich über das neueste Wort ihrer<br />
Tochter: „Ball“. Antonia (17 Monate) bezeichnet damit alles, was rund ist<br />
— neben echten Bällen also auch Erbsen, Äpfel und bunte Brotzeit-Eier.<br />
richtige Grammatik erschließt sich<br />
Kleinkindern über kurz oder lang<br />
ganz von selbst.“<br />
Besonders viel Mühe mit dem Sprechen<br />
geben sich Kinder, die merken,<br />
dass es Vorteile bringt. „Wenn Eltern<br />
schon beim kleinsten fordernden<br />
‚Da!‘ den Wunsch des Kindes erfüllen,<br />
muss es sich auch künftig nicht konkreter<br />
ausdrücken“, sagt die Expertin.<br />
Ab einem Alter von eineinhalb Jahren<br />
können Kinder ihre Bedürfnisse<br />
durchaus schon benennen. Um den<br />
zweiten Geburtstag herum tun sie<br />
das sogar in Zwei-Wort-Sätzen.<br />
Spielerisch erweitert sich der Wortschatz<br />
von Kleinkindern beim täglichen<br />
Vorlesen. Als Faustregel für<br />
geeignete Bücher gilt: je kleiner das<br />
Kind, desto einfacher die Zeichnungen<br />
(und der dargestellte Wortschatz).<br />
Ein Ball, eine Ente, ein Hund<br />
und weitere Tiere und Gegenstände<br />
aus <strong>Baby</strong>s Umgebung sind für die<br />
Kleinsten perfekt.<br />
Dabei ist nicht stures Vorlesen gefragt.<br />
Viel spannender (und nebenbei<br />
auch lehrreicher) ist es, das Buch gemeinsam<br />
mit dem Kind im Gespräch<br />
anzuschauen, so Ariane Willikonsky.<br />
„Doch um ein Bild im Bilderbuch zu<br />
benennen, muss ein Kind den Gegenstand<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
begriffen haben“, sagt sie. „Es <strong>wird</strong><br />
das Wort Ball nur verwenden, wenn<br />
es zuvor einen Ball auch einmal in<br />
der Hand gehalten hat.“<br />
Dass Kinder das Vorlesen immer wieder<br />
unterbrechen, gehört dazu. „Dann<br />
bitte nicht auf dem Vorlesen bestehen“,<br />
sagt Ariane Willikonsky. „<strong>So</strong>ndern<br />
sich lieber darüber freuen, dass<br />
das Buch das Kind zum Sprechen angeregt<br />
hat.“ Mit der Zeit <strong>wird</strong> das Kind<br />
aufmerksamer zuhören. Und das<br />
führt dazu, dass es selbst immer<br />
mehr mit der Sprache rausrückt …<br />
FOTOS: CORBIS (2), SONJA KREBS<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
DER NEUE VERSO.<br />
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Ausgabe 50/2012.<br />
Kids, aufgepasst!<br />
Jetzt eigene<br />
Familien-Abenteuer<br />
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LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern<br />
Plitsch, platsch,<br />
Wasserspaß<br />
Spritzen, Wellen machen, Schiffchen schwimmen lassen<br />
und versenken: An warmen <strong>So</strong>mmertagen spielen Kinder am<br />
liebsten im Wasser. Spritzige Ideen fürs Planschbecken<br />
TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: CORBIS, ISTOCKPHOTO.COM<br />
20 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Entenjagd<br />
Ziehen Sie<br />
eine Plastikente<br />
an einer Schnur<br />
durchs Wasser.<br />
<strong>Ihr</strong> Kind versucht<br />
sie zu fangen.<br />
Natürlich<br />
entwischt das<br />
Entchen einige<br />
Male. Aber dann<br />
– schnapp! – hat<br />
<strong>Ihr</strong> Kind es<br />
geschafft.<br />
Wettschwimmen<br />
Ein Wettspiel für zwei Kinder:<br />
Zwei Plastikboote nur durch<br />
Wellenbewegungen der Hände<br />
von einem Rand des Planschbeckens<br />
zum anderen befördern.<br />
Die Kleinen lernen dabei,<br />
dass sanfte Wellenschläge<br />
das Boot eher zum Ziel bringen<br />
als wildes Herumpatschen.<br />
Schiffe<br />
versenken<br />
Jedes Kind bekommt ein<br />
andersfarbiges Spielzeugboot.<br />
Erzählen Sie eine Geschichte von<br />
U-Booten, die munter auf dem<br />
Meer schippern. Zwischendurch<br />
muss immer mal wieder eines<br />
untertauchen, weil es<br />
den Unterwasserkönig zum<br />
Nixenpalast bringen soll.<br />
Der König bestimmt die Farbe<br />
des Bootes. Das Kind, dem es<br />
gehört, muss sein U-Boot schnell<br />
unter Wasser tauchen.<br />
Glücksbälle<br />
Im Planschbecken<br />
schwimmen je zehn blaue,<br />
rote, gelbe und grüne<br />
Pingpongbälle. Auf ein<br />
Startzeichen angeln die<br />
Kinder mit ihren Sieben<br />
möglichst viele heraus und<br />
kippen sie in ihre Eimer –<br />
bis Sie Stopp rufen. Dann<br />
bestimmen Sie eine<br />
Glücksfarbe, zum Beispiel<br />
Blau. Wer hat die meisten<br />
blauen Bälle le geangelt?<br />
elt?<br />
Was schwimmt?<br />
Lassen Sie <strong>Ihr</strong> Kind<br />
ausprobieren,<br />
was schwimmt und<br />
was untergeht:<br />
Holzbaustein, Legostein,<br />
Korken, Schlüssel,<br />
Pingpongball, Murmel,<br />
Ästchen, Blütenblatt,<br />
Baumblatt, Tannenzapfen,<br />
Metalllöffel, Plastiklöffel.<br />
Alle an<br />
Bord<br />
Im Planschbecken<br />
schwimmt<br />
eine Plastikschüssel<br />
als Boot. Jedes Kind<br />
bekommt fünf<br />
gleichfarbige Pingpongbälle.<br />
Die Kinder versuchen,<br />
einen Ball<br />
nach dem anderen<br />
ins Boot zu werfen.<br />
Wer landet<br />
die meisten Treffer?<br />
Trauben-Taucher<br />
Füllen Sie Wasser mit<br />
Kohlen säure ins Glas,<br />
geben Sie eine grüne und<br />
eine blaue Traube dazu.<br />
Erst tauchen sie ab, dann<br />
setzen sich Bläschen<br />
daran ab und sie steigen<br />
wieder. Oben platzen die<br />
Bläschen und die Früchte<br />
sinken. Taucht die grüne<br />
oder die blaue Traube<br />
öfter auf<br />
und ab?<br />
Außer<br />
Rand und<br />
Band<br />
Die zwei Hände sind<br />
Fische und machen die Bewegungen<br />
des Verses nach.<br />
Zwei Fische,<br />
außer Rand und Band,<br />
hüpfen auf den<br />
Planschbeckenrand.<br />
Zwei Fische,<br />
frisch und munter,<br />
springen ins Wasser<br />
und tauchen unter.<br />
Zwei Fische,<br />
außer Rand und Band,<br />
reichen einander die Hand.<br />
Zwei Fische,<br />
frisch und munter,<br />
springen zusammen<br />
ins Wasser<br />
und tauchen unter.<br />
!<br />
Ans Wasser<br />
gewöhnen<br />
Planschen ist eine super<br />
Vorbereitung aufs<br />
Schwimmenlernen. Denn<br />
die Kleinen werden spielerisch<br />
mit dem nassen Element<br />
vertraut. Außerdem regt<br />
Wasser zum Experimentieren<br />
an. Kinder sammeln so erste<br />
physikalische Erfahrungen.<br />
Wichtig: Es muss immer<br />
ein Erwachsener dabei sein.<br />
Und das Planschbecken sollte<br />
im Schatten stehen. <strong>Ihr</strong> Kind<br />
braucht zusätzlich<br />
<strong>So</strong>nnenhütchen, T-Shirt und<br />
<strong>So</strong>nnencreme.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 21
Hier erzählen unsere Leserinnen und Leser, wie sie den Namen für ihr <strong>Baby</strong> gefunden haben<br />
Unser Kind heißt...<br />
Marlon<br />
Andreas Marius<br />
[ 3 Monate]<br />
Als Lehrerin ist es schwer, einen Namen<br />
zu finden, den man nicht mit einem<br />
Schüler verbindet. Marlon fiel uns<br />
zeitgleich schon vor der Schwangerschaft<br />
ein. Andreas ist der Name<br />
meines Mannes. Marius heißen bei uns<br />
alle Jungs mit Zweit- oder Drittnamen.<br />
Julia de Bruycker, Schneverdingen<br />
Anakin Lucien<br />
[ 16 Monate ]<br />
Wir wollten auf keinen Fall einen<br />
Namen, bei dem sich gleich fünf Kinder<br />
auf dem Spielplatz angesprochen<br />
fühlen. Da wir beide Starwars-Fans<br />
sind, waren wir von Anakin gleich<br />
begeistert. Als zweiten Namen fanden<br />
wir Lucien (der Leuchtende) sehr schön.<br />
Sylvi und Marcel Hartwig, Letschin<br />
Luca<br />
Die Top 10<br />
Das sind die<br />
beliebtesten Namen<br />
in Deutschland<br />
im Jahr 2012*<br />
für Mädchen<br />
<strong>So</strong>phie/<strong>So</strong>fie<br />
Marie<br />
Maria<br />
<strong>So</strong>phia/<strong>So</strong>fia<br />
Mia<br />
Emma<br />
Hannah/Hanna<br />
Anna<br />
Johanna<br />
Luisa/Louisa<br />
Lotta-Marit<br />
[ 8 Monate ]<br />
Wir wollten immer eine freche Maus<br />
haben. Außerdem finden wir schwedische<br />
Namen schön. Lotta – das klingt<br />
klein und frech ... Den zweiten Namen<br />
Marit fand ich schon immer schön. Der<br />
Name Lotta-Marit passt genau zu<br />
unserer Maus.<br />
Jasmin Meier, Müden/Aller<br />
Ella Marie<br />
[ 1 Jahr ]<br />
Wir haben unsere Tochter Ella genannt,<br />
weil meine Uroma so hieß und die<br />
Bedeutung („Schöne, Schlaue, Kluge“)<br />
uns gefällt. Marie stammt von der<br />
Uroma meines Mannes. In der Kombination<br />
gibt es für uns keinen besseren<br />
Namen mit schönerer Erinnerung.<br />
Esther Parpart, Fintel<br />
für Jungen<br />
Luca/Luka<br />
Maximilian<br />
Alexander<br />
Paul<br />
Ben<br />
Leon/Léon<br />
Lukas/Lucas<br />
Elias<br />
Luis/Louis<br />
Jonas<br />
*QUELLE: GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHE<br />
SPRACHE<br />
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22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
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LEBEN MIT KINDERN Psychologie<br />
Ich habe<br />
ein Lieblingskind<br />
… und eines, das bei mir eben nur<br />
die Nummer zwei ist. Eine Mutter gibt zu,<br />
was viele andere lieber verschweigen<br />
Ich habe zwei Kinder, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten.<br />
Eine Tochter, einen <strong>So</strong>hn. Sie ist<br />
ruhig, er sehr munter. Sie ist<br />
fünf, er ist zwei. Sie ist mein<br />
Lieblingskind, er ist es nicht.<br />
Das zuzugeben, fällt mir schwer.<br />
Denn ich weiß, dass ich beide<br />
gleich lieben sollte. Ich bin ihre<br />
Mama, da darf ich doch keinem den<br />
Vorzug geben. Aber meine Tochter<br />
Amelie ist mir näher als mein <strong>So</strong>hn<br />
Nico. Vielleicht weil sie mir auch<br />
vom Charakter her ähnlich ist, wir<br />
sind beide still und zurückhaltend.<br />
Mit ihr kann ich stundenlang puzzeln<br />
oder basteln. Nico ist ganz anders.<br />
Schon von Anfang an war er<br />
sehr selbstbewusst, aber auch fordernd.<br />
Fünf Minuten ruhig sitzen?<br />
Kommt für ihn gar nicht infrage,<br />
dafür ist er viel zu wild. Seit er da<br />
ist, sind alle in unserer Familie ein<br />
wenig atemlos.<br />
Natürlich liebe ich meine Kinder,<br />
jedes auf seine Art. Stolz bin ich auf<br />
beide, sie entwickeln sich toll. Nico<br />
ist körperlich sehr geschickt, er<br />
saust auf seinem Laufrad mit mir<br />
durch den Park. An Amelie bewundere<br />
ich, wie gut sie sich schon ausdrücken<br />
kann und was für fantasievolle<br />
Geschichten sie beim Spielen<br />
erfindet. Doch ist das eine besser<br />
als das andere – oder liebenswerter?<br />
Natürlich nicht und ich wäre nie auf<br />
die Idee gekommen, dass ich ein<br />
Kind dem anderen vorziehe. Es gibt<br />
ja keine Skala für Mutterliebe, die<br />
anzeigt: Amelie 10, Nico 7.<br />
Deshalb bin ich auch so erschrocken,<br />
als meine Mama mich nach<br />
einem Besuch darauf angesprochen<br />
hat, dass ich meine beiden Kinder<br />
nicht gerecht behandeln würde. Ich<br />
habe mich sehr über diesen Vorwurf<br />
geärgert und ihn scharf zurückgewiesen:<br />
„Das kommt dir nur<br />
so vor, weil ich bei Amelie weniger<br />
schimpfen muss.“<br />
Doch seit ich in Ruhe darüber nachgedacht<br />
habe und mich auch selbst<br />
Bei Nico reagiere ich<br />
viel schneller genervt<br />
beobachte, muss ich zugeben: Sie<br />
hat recht. Mit Amelie habe ich mehr<br />
Geduld, ich kann mich viel besser<br />
auf sie einlassen, ihr eher verzeihen,<br />
wenn sie etwas angestellt hat.<br />
Bei Nico reagiere ich bei Kleinigkeiten<br />
schon genervt. Dabei ist es<br />
doch ganz normal, dass ein Kind in<br />
seinem Alter tobt und dabei auch<br />
vieles zu Bruch geht. Obwohl mir<br />
das theoretisch klar ist, rege ich<br />
mich sofort darüber auf. „Bei euch<br />
ist die Stimmung immer gereizt!“,<br />
hat mein Mann Klaus uns vor<br />
Kurzem angezischt, weil es schon<br />
wieder, wie fast jeden Tag, beim<br />
Abendessen Streit gab.<br />
Stimmt. Momentan ist die Stimmung<br />
sogar außerordentlich<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
65 % der Mütter bevorzugen<br />
eines ihrer Kinder,<br />
bei den Vätern sind es 70 %<br />
Quelle: Studie von Katherine Conger<br />
(University of California, Davis)
LEBEN MIT KINDERN Psychologie<br />
schlecht, Nico steckt in der Trotzphase.<br />
Die Tage können endlos lang<br />
sein, wenn er schon frühmorgens<br />
kreischt, weil sein Butterbrot nicht<br />
so ist, wie er sich das vorstellt. Bis<br />
ich Amelie vom Kindergarten abhole,<br />
habe ich manchmal schon drei<br />
dieser Anfälle hinter mir, einen<br />
beim Zähneputzen, einen im voll-<br />
besetzten Bus und einen im Drogeriemarkt.<br />
Ich bin regelrecht erleichtert,<br />
wenn Klaus am Wochenende<br />
Nico ins Auto packt und etwas<br />
alleine mit ihm unternimmt. Endlich<br />
Zeit für Amelie. Und sie genießt<br />
es auch, mit mir dann in Ruhe ein<br />
Perlenarmband aufzufädeln, ohne<br />
dass ihr Bruder sich die Schere<br />
greift oder die Perlen ausschüttet.<br />
Ich genieße es, wenn ich<br />
mit Amelie alleine bin<br />
Viel zu oft muss sie wegen ihm zurückstecken.<br />
Er kriegt mehr Aufmerksamkeit<br />
als sie, alles dreht sich<br />
um diesen kleinen Wirbelwind.<br />
Kein Wunder, dass sie das ungerecht<br />
findet.<br />
Und ich? Ich habe oft ein schlechtes<br />
Gewissen – und das gleich doppelt.<br />
Wegen meiner Tochter Amelie, die<br />
auf ihren kleinen Bruder so oft<br />
Rücksicht nehmen muss. Und auch<br />
gegenüber Nico, schließlich kriegt<br />
er ja mit seinen zwei Jahren sicher<br />
manchmal mit, wie eng ich mit seiner<br />
Schwester bin.<br />
Klaus findet meine Gedanken vollkommen<br />
unsinnig. Dass man mal<br />
ein Kind lieber hat, hält er für ganz<br />
normal, vor allem, wenn das andere<br />
zur gleichen Zeit so schwierig ist.<br />
Für ihn ist das alles nur eine Phase,<br />
die wieder vorbeigeht. <strong>So</strong> würde ich<br />
das auch gerne sehen. Aber ich habe<br />
Angst, dass es keine Phase ist. Dass<br />
mir Amelie immer näher sein <strong>wird</strong><br />
und dass Nico das spürt. Ich will<br />
ihm doch nicht wehtun. Ich liebe<br />
ihn doch auch!<br />
aufgezeichnet von silvia schmid<br />
Kinder fair behandeln, nicht gleich<br />
Phasenweise steht immer mal ein Kind im Mittelpunkt. Das ist normal und okay.<br />
Doch zu lange sollten diese Phasen nicht dauern, sagt der Schweizer Psychologe<br />
Prof. Dr. Jürg Frick, Dozent und Berater an der Pädagogischen Hochschule Zürich<br />
Kinder sind nicht gleich.<br />
Trotzdem versuchen<br />
Eltern, sie gleich zu<br />
behandeln. Kann das gut<br />
gehen?<br />
Nein, das ist im Zusammenleben<br />
einer Familie<br />
unmöglich – und auch<br />
gar nicht nötig. Aber<br />
Eltern sollten versuchen,<br />
alle ihre Kinder fair zu<br />
behandeln. Fair bedeutet<br />
nicht gleich. Geschwister<br />
brauchen ja nicht in jeder<br />
Situation das Gleiche:<br />
Je nach Alter und <strong>Leben</strong>sphase<br />
müssen sich Vater<br />
und Mutter mal intensiver<br />
um das eine, mal<br />
um das andere kümmern.<br />
Genau das müssen<br />
sie den Kindern dann<br />
eben erklären. Das verstehen<br />
auch schon<br />
die Kleinen sehr gut.<br />
Aber was passiert, wenn<br />
Eltern ein Kind über<br />
einen längeren Zeitraum<br />
bevorzugen?<br />
Geht das über mehrere<br />
Wochen, müssen die<br />
Eltern gegensteuern.<br />
Sich der Problematik<br />
zu stellen ist schon<br />
ein wichtiger Schritt.<br />
Zuerst sollten sie sich<br />
klar machen, warum es<br />
überhaupt dazu kam.<br />
Die nächste Frage wäre:<br />
Was können wir dagegen<br />
tun? Ich habe die Erfahrung<br />
gemacht, dass es<br />
Eltern entlastet, sich mit<br />
anderen Müttern und<br />
Vätern auszutauschen.<br />
Oder sie lassen sich bera-<br />
ten, ein paar Gespräche<br />
bei einem Psychologen<br />
bringen schon sehr viel.<br />
Wie sieht diese Bevorzugung<br />
aus?<br />
Da gibt es viele verschiedene<br />
Felder. Ein Kind hat<br />
besondere Privilegien, es<br />
darf zum Beispiel länger<br />
aufbleiben. Oder es<br />
bekommt mehr Taschengeld,<br />
häufiger Geschenke.<br />
Manche Eltern reagieren<br />
auch bei einem Kind auf<br />
bestimmte Verhaltensweisen<br />
nachsichtiger.<br />
Kriegen die Kinder das<br />
denn immer mit?<br />
Kinder haben sehr feine<br />
Antennen, sie beobachten<br />
die Eltern permanent.<br />
Deshalb fällt ihnen eine<br />
Bevorzugung gleich auf.<br />
Und das hat Folgen?<br />
Wie Kinder damit umgehen,<br />
ist in jeder Familie<br />
anders. Es kann bis ins<br />
Erwach senen alter<br />
ein Problem werden,<br />
auch für das bevorzugte<br />
Kind. Die Beziehung der<br />
Kinder untereinander<br />
leidet, manchmal<br />
distanziert sich das<br />
privilegierte Kind vom<br />
anderen. Dieses wiederum<br />
plagt ein schlechtes<br />
Gefühl, vielleicht will es<br />
sich rächen oder es zieht<br />
sich zurück.<br />
Buch-Tipp<br />
Jürg Frick: „Ich mag dich<br />
— du nervst mich!<br />
Geschwister und ihre<br />
Bedeutung für das <strong>Leben</strong>“,<br />
Huber; 29,95 Euro<br />
ILLUSTRATIONEN: ELKE EHNINGER; FOTO: PRIVAT<br />
26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
Simon (4 ½) weiß, dass die Feuerwehr nur kommt,<br />
wenn etwas passiert ist. Bei einer Hochzeit von<br />
Bekannten kam die Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene<br />
zum Gratulieren. Klar, dass er verwundert fragte:<br />
„Oh, ist heiraten was<br />
sehr Schlimmes?“<br />
[ Wera Weixler, Durach ]<br />
„Ich freu’ mich ...<br />
obwohl ich wieder einen Korb bekommen habe.“<br />
Emil (9 Monate)<br />
[ Patricia Morell, Hünfelden ]<br />
Ich erkläre meiner Tochter,<br />
dass ich sie erst mit 4 Jahren<br />
zum Ballettunterricht anmelden<br />
kann. Linn (3) kontert:<br />
„Aber Mama,<br />
ich bin doch<br />
schon<br />
halb vier!“<br />
[ Janina Ruda, Sprockhövel ]<br />
Felix (10 Monate)<br />
hat Hunger:<br />
„Schneller, Mama!“<br />
[ Mariann Gulyás-Wurzer ]<br />
Angelina (4) bei der U8<br />
beim Kinderarzt:<br />
„Angelina, wozu<br />
braucht man<br />
Augen?“<br />
„Zum Sehen!“<br />
„Und Ohren?“<br />
„Zum Hören!“<br />
„Und die Nase?“<br />
„Zum Popeln!“<br />
„Ob ich mich mit dieser<br />
Tarnung unbemerkt<br />
anschleichen kann?“<br />
Daniel Dang Nguyen<br />
(3 Monate)<br />
[ Marina Yarkova, Rostock ] [ Hanh Nguyen, Aschaffenburg ]<br />
Satz des Monats<br />
Zum Frühstück gibt es Waffeln mit Honig.<br />
Giaan (4) möchte mehr:<br />
„Bitte noch eine Waffel<br />
mit Bienensoße“<br />
[ Anne s. Grewal, HAnau ]<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (3)<br />
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Sensible <strong>Baby</strong>haut braucht eine besondere Pflege, die ihr hilft,<br />
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Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013<br />
27
ERNÄHRUNG Sprechstunde<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Dr. Ute Alexy<br />
arbeitet als Ernährungswissenschaftlerin<br />
am<br />
Forschungsinstitut für<br />
Kinderernährung (FKE)<br />
in Dortmund<br />
Brigitte Benkert<br />
ist diplomierte<br />
Stillberaterin und<br />
betreut junge Mütter am<br />
Kantonsspital Baden/<br />
Schweiz<br />
Dr. Sylvia Schuster<br />
ist Kinderärztin mit<br />
eigener Praxis<br />
in Düsseldorf<br />
Isst<br />
mein <strong>Baby</strong><br />
genug?<br />
Wenn der Teller immer halb voll bleibt, machen<br />
sich Eltern natürlich <strong>So</strong>rgen: Bekommt das Kind<br />
alles, was es zum Wachsen braucht?<br />
Unsere Expertinnen beantworten diese und<br />
andere Fragen. Und für alle, die noch mehr wissen<br />
wollen, gibt’s unsere Telefon-Sprechstunde<br />
Claudia Thienel<br />
arbeitet als Ernährungsberaterin<br />
in Bonn u. a.<br />
für die Bundeszentrale<br />
für <strong>gesund</strong>heitliche<br />
Aufklärung<br />
PAUSEN BEIM STILLEN<br />
Paula (7 Wochen) legt beim Stillen viele Pausen ein und<br />
ich bin oft unsicher, ob sie wirklich genug getrunken hat.<br />
Woran kann ich das erkennen?<br />
brigitte benkert: Auch<br />
Erwachsene essen und<br />
trinken unterschiedlich<br />
schnell. Möglicherweise<br />
braucht Paula die Pausen<br />
einfach, weil die Milch gut<br />
und reichlich fließt. Ob sie<br />
genug trinkt, können Sie<br />
am sichersten an ihrer<br />
Gewichtszunahme ablesen.<br />
Zusätzliche Anhaltspunkte<br />
sind: sechs bis acht nasse<br />
Windeln täglich und regelmäßiger<br />
Stuhlgang. Und<br />
wenn <strong>Ihr</strong>e Tochter einen zufriedenen<br />
Eindruck macht<br />
und sich freut, wenn Mama,<br />
Papa oder die Geschwister<br />
sich mit ihr beschäftigen,<br />
ist alles in Ordnung.<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
WENIG APPETIT<br />
Ben (4 Monate) trinkt ganz<br />
wenig – er kommt nur auf<br />
zwei Drittel der Trink mengen,<br />
die auf der Verpackung seiner<br />
1-Nahrung angegeben sind.<br />
<strong>So</strong>ll ich ihm trotzdem schon<br />
den ersten Brei anbieten?<br />
dr. ute alexy: Ich würde<br />
noch ein bisschen warten.<br />
Für die Einführung des<br />
ersten Breis gibt es keinen<br />
festen Termin, sondern<br />
ein Zeitfenster vom fünften<br />
bis zum siebten Monat.<br />
Offensichtlich reicht Ben<br />
die Milch zum Sattwerden<br />
noch aus. Die Trinkmengen<br />
auf den Verpackungen sind<br />
nur Richtwerte, die nicht<br />
für jedes Kind gelten müssen.<br />
Wichtiger ist, wie sich<br />
das Gewicht entwickelt:<br />
<strong>So</strong>lange Ben ausreichend<br />
wächst und zunimmt,<br />
bekommt er auch genug<br />
zu essen und zu trinken.<br />
NICHTS AUF<br />
DEN RIPPEN<br />
Als <strong>Baby</strong> war Kristin (5 Jahre)<br />
eher moppelig, aber inzwischen<br />
hat sie sich gestreckt<br />
und manchmal können wir<br />
sogar ein paar Rippen<br />
erkennen. Ist das normal?<br />
dr. sylvia schuster: Ja,<br />
das ist nicht ungewöhnlich.<br />
Wenn Kristin parallel zu<br />
den Kurven im Vorsorgeheft<br />
wächst und zunimmt,<br />
ausgewogen isst und trinkt<br />
und einen zu friedenen,<br />
aktiven Eindruck macht,<br />
ist alles okay. Nehmen Sie<br />
aber auf jeden Fall die regelmäßigen<br />
Kontrollen beim<br />
Kinderarzt wahr, um<br />
jeden Verdacht auf eine<br />
Stoffwechselstörung oder<br />
andere Wachstumsprobleme<br />
auszuschließen.<br />
SCHON WIEDER<br />
GESPUCKT<br />
Johanna (3 Monate) trinkt ihre<br />
Fläschchen zügig leer, danach<br />
spuckt sie aber häufig etwas<br />
Milch aus. Und ihr Gewicht<br />
pendelt am unteren Rand<br />
der Kurven im Vorsorgeheft.<br />
Was kann ich tun?<br />
dr. sylvia schuster:<br />
Lassen Sie sicherheitshalber<br />
den Kinderarzt nachschauen,<br />
ob das Spucken<br />
vielleicht eine (seltene)<br />
organische Ursache hat.<br />
Wenn nicht, machen Sie<br />
sich bitte keine <strong>So</strong>rgen. Die<br />
Mengen, die <strong>Baby</strong>s spucken,<br />
wirken meist größer als sie<br />
sind. Probieren Sie doch mal<br />
folgende Tipps:<br />
Rechtzeitig füttern, damit<br />
<strong>Ihr</strong>e Tochter nicht heißhungrig<br />
<strong>wird</strong>.<br />
Auf die Größe des Saugerlochs<br />
achten. Wenn Sie<br />
die Flasche kopfüber halten,<br />
sollten pro Sekunde<br />
ein bis zwei Tropfen herauskommen.<br />
Den Oberkörper<br />
<strong>Ihr</strong>es <strong>Baby</strong>s<br />
beim Füttern<br />
halb aufrecht<br />
lagern.<br />
Johanna<br />
öfters mal<br />
zwischendurch<br />
ein<br />
„Bäuerchen“<br />
machen<br />
lassen.<br />
FRÜHSTÜCKS-<br />
MUFFEL<br />
Simon (fast 4 Jahre) mag vor<br />
dem Kindergarten einfach noch<br />
nichts essen.<br />
claudia thienel: Frühstücksmuffel<br />
wie Simon<br />
gibt‘s viele und es bringt<br />
wenig, sie unter Druck zu<br />
setzen. Vielleicht hilft‘s,<br />
wenn Sie ihm etwas<br />
Nahrhaftes zu trinken<br />
anbieten, zum Beispiel<br />
Milch-Mix getränke mit<br />
püriertem Obst. Vielleicht<br />
können Sie darin sogar ein<br />
paar Haferflocken verstecken.<br />
Alternativen sind<br />
Kakao (mit möglichst wenig<br />
Zucker), Fruchtsäfte oder<br />
Smoothies. Was dann zu<br />
einem vernünftigen Frühstück<br />
noch fehlt, packen Sie<br />
Simon in die Kindergartentasche:<br />
eine Scheibe Brot<br />
oder eine Handvoll Müsli,<br />
dazu Obst oder Rohkost,<br />
Käse, Joghurt oder Quark.<br />
SOLANGE<br />
EIN KIND GUT<br />
WÄCHST UND<br />
ZUNIMMT,<br />
IST ALLES<br />
IN ORDNUNG<br />
Dr. Ute Alexy, Ernährungswissenschaftlerin<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 29
ERNÄHRUNG Sprechstunde<br />
BREI? NEIN DANKE!<br />
Klara (8 Monate) verweigert<br />
jeden Brei. Ich stille sie noch<br />
voll, zwei Mahlzeiten nachts<br />
inklusive. Dazu knabbert sie<br />
Mini-Mengen von gekochten<br />
Möhren oder Kartoffeln. In den<br />
Gewichts-Tabellen des Kinderarztes<br />
rutscht sie immer weiter<br />
ab. Wie stoppe ich das?<br />
brigitte benkert: Manche<br />
Kinder brauchen länger,<br />
bis sie eine komplette Breimahlzeit<br />
essen, oder sie<br />
überspringen die Breiphase<br />
sogar ganz. Vielleicht<br />
versuchen Sie einmal,<br />
Klara die üblichen Breimengen<br />
und -zutaten als<br />
„Fingerfood“ anzubieten:<br />
gedämpfte Möhren, Kohlrabi,<br />
Zucchini, Kartoffeln<br />
mit pflanzlichem Fett,<br />
Fleischstückchen, Obststückchen,<br />
Nudeln … Wenn<br />
Sie ihr dazu Wasser zu trinken<br />
geben und sie hinterher<br />
stillen, bekommt sie alles,<br />
was sie braucht. Klaras<br />
Gewichtsentwicklung<br />
beobachten Sie am besten<br />
zusammen mit dem Kinderarzt.<br />
Die Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation<br />
WHO hat<br />
dazu spezielle Kurven für<br />
gestillte Kinder entwickelt.<br />
WO BLEIBT<br />
DER DURST?<br />
Julian (15 Monate) isst fast<br />
wie die Großen, trinkt aber<br />
sehr wenig. <strong>So</strong>ll ich trotzdem<br />
die Fläschchen zum Frühstück<br />
und Abendessen (je 180 ml)<br />
durch Milch aus der Tasse<br />
ersetzen – davon trinkt er<br />
maximal 75 ml?<br />
dr. ute alexy: Julian würde<br />
trinken, wenn er Durst<br />
hätte. Dass er offensichtlich<br />
mit weniger Flüssigkeit auskommt<br />
als andere Gleichaltrige,<br />
könnte daran liegen,<br />
dass er nicht viel schwitzt<br />
oder genug Obst, Gemüse<br />
und Suppen isst, die auch<br />
Wasser enthalten. Sie<br />
können Julian daher durchaus<br />
die Milch künftig aus<br />
dem Becher geben. Mit<br />
der Zeit und zunehmender<br />
Übung <strong>wird</strong> er dann sicher<br />
mehr aus dem Becher<br />
trinken. Richten Sie sich<br />
dabei aber ruhig nach <strong>Ihr</strong>em<br />
<strong>So</strong>hn. Vielleicht will Julian<br />
noch nicht auf das Kuscheln<br />
verzichten, das mit dem<br />
Fläschchen verbunden ist.<br />
GEHT’S AUCH<br />
OHNE FLEISCH?<br />
Wir essen kein Fleisch und<br />
möchten auch Katharina<br />
(5 Monate) gern vegetarisch<br />
ernähren. Wie bekommt sie<br />
trotzdem alle notwendigen<br />
Nährstoffe?<br />
claudia thienel: Bei einer<br />
fleischlosen Kost sind drei<br />
Nährstoffe besonders wichtig:<br />
Eisen, hochwertiges<br />
Eiweiß und Vitamin B12.<br />
Als vegetarische Eisen-<br />
Lieferanten eignen sich<br />
Hafer und Hirse. Geben Sie<br />
z. B. in den Gemüse-Brei<br />
<strong>Ihr</strong>er Tochter statt Fleisch<br />
mindestens 10 g Vollkorn-<br />
Haferflocken. Wenn sie<br />
dazu einen Obstsaft mit viel<br />
Vitamin C trinkt, nimmt<br />
Katharina das Eisen besser<br />
auf. Milch hingegen würde<br />
die Eisen-Aufnahme<br />
hemmen. Nach der Brei-Zeit<br />
können besonders Müsli,<br />
Brot, Hülsenfrüchte und<br />
Gemüse mit hohem Eisenanteil<br />
(z. B. Spinat und<br />
Fenchel) Katharinas Bedarf<br />
decken. Hochwertiges<br />
Eiweiß bekommt sie durch<br />
<strong>Leben</strong>smittel-Kombinationen<br />
wie Kartoffel plus Ei,<br />
Linsen suppe plus Vollkornbrot<br />
oder Müsli plus Milch.<br />
Vitamin B12 steckt vor<br />
allem in Milch und Milchprodukten.<br />
STATT BREI MÖGEN<br />
MANCHE KINDER<br />
LIEBER FINGERFOOD<br />
Brigitte Benkert, Stillberaterin<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
ERNÄRHUNG Sprechstunde<br />
KINDER SOLLTEN<br />
SELBST ENT-<br />
SCHEIDEN, WAS<br />
UND WIE VIEL<br />
SIE ESSEN<br />
Dr. Sylvia Schuster,<br />
Kinderärztin<br />
KEIN FLEISCH,<br />
KEIN GEMÜSE<br />
Zum Frühstück Brot ohne<br />
Belag, mittags Nudeln, Reis<br />
oder Pfannkuchen, abends<br />
wieder Brot: <strong>So</strong> sieht der<br />
Speise plan von Nik (4 Jahre)<br />
aus. Untergewicht haben wir<br />
alle in der Familie, aber Nik ist<br />
außerdem dauernd erkältet,<br />
blass und schläft sehr viel.<br />
dr. sylvia schuster: Viele<br />
Kinder essen eine Zeit lang<br />
einseitig. Gut, wenn Eltern<br />
sich auf keinen Machtkampf<br />
einlassen – am vollen Tisch<br />
ist noch kein Kind verhungert.<br />
Gute Gegenmittel: das<br />
Kind in die Vorbereitungen<br />
einbeziehen und selbst entscheiden<br />
lassen, was und<br />
wie viel es essen möchte.<br />
Und wenn die ganze Familie<br />
Spaß am Essen hat und<br />
die Mahlzeiten genießt,<br />
schmeckt es bestimmt auch<br />
Nik besser. Ob seine Infektanfälligkeit<br />
auf eine Unterversorgung<br />
hindeutet, muss<br />
der Kinderarzt klären.<br />
LESER-SPRECHSTUNDE<br />
KEINE ZEIT<br />
FÜRS ESSEN<br />
Seit Ellen (9 Monate ) krabbeln<br />
kann, hat sie weniger Geduld<br />
beim Füttern. Sie isst jetzt<br />
deutlich weniger als vor<br />
einem Monat.<br />
claudia thienel: Kinder<br />
haben immer mal wieder<br />
Phasen, in denen sie wenig<br />
Interesse am Essen zeigen –<br />
trotzdem entwickeln sie<br />
sich meistens prima.<br />
Die Wohnung zu entdecken<br />
ist viel spannender als<br />
das Essen! Oft hilft es, vor<br />
der Mahlzeit eine Tobe- und<br />
dann eine Ruhephase einzulegen.<br />
Vielleicht braucht<br />
<strong>Ihr</strong>e Tochter aber auch eine<br />
neue Herausforderung beim<br />
Essen: einen eigenen Löffel,<br />
neue <strong>Leben</strong>smittel oder<br />
Ellen darf ihre Puppe oder<br />
die Mama füttern …<br />
Sie haben noch eine andere Frage zum Thema<br />
Ernährung? Dann rufen Sie unsere Expertin an!<br />
Dr. Ute Alexy ist Ernährungswissenschaftlerin am<br />
Forschungsinstitut für Kinder ernährung in Dortmund.<br />
Sie erreichen sie am 26. Juni, 10 bis 12 Uhr,<br />
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STÜCKCHEN? BÄH!<br />
Marie (17 Monate) kaut nicht<br />
gern. Alles Stückige lässt sie<br />
liegen oder spuckt es aus –<br />
selbst Obst-Schnitze im Joghurt.<br />
claudia thienel: Versuchen<br />
Sie, <strong>Ihr</strong>e Tochter mit<br />
<strong>Leben</strong>smitteln zu verführen,<br />
die beim Kauen spannende<br />
Geräusche machen:<br />
Knäckebrot, Cornflakes,<br />
Butterkeks. Manche Kinder<br />
mögen es nicht, wenn in<br />
einem Gericht Festes und<br />
Weiches gemischt ist, wie<br />
beim Joghurt mit Obststücken.<br />
Dann hilft es<br />
vielleicht, beides getrennt<br />
anzubieten.<br />
NACHTS NOCH<br />
EIN FLÄSCHCHEN?<br />
Sein Gemüse-Fleisch-Gläschen<br />
zu Mittag futtert Leon (knapp<br />
8 Monate) bereitwillig, vom<br />
Obstbrei nimmt er dagegen<br />
nur vier, fünf Löffelchen, vom<br />
Milchbrei am Abend knapp<br />
die Hälfte. Dafür verlangt er<br />
nachts noch eine Flasche<br />
Folgemilch. Reicht das?<br />
dr. ute alexy: Eigentlich<br />
brauchen <strong>Baby</strong>s in Leons<br />
Alter keine Nachtmahlzeit<br />
mehr. Ich würde deshalb<br />
versuchen, ihm die Nacht-<br />
Flasche abzu gewöhnen, und<br />
dazu die Milchmenge alle<br />
paar Tage um 20 bis 30 ml<br />
verringern. Wichtig ist, dass<br />
Leon ohne Flasche einschläft.<br />
Wenn er an diese<br />
Einschlafhilfe gewöhnt ist,<br />
braucht er sie auch, wenn er<br />
nachts aufwacht. Ohne<br />
die Nachtmahlzeit <strong>wird</strong><br />
Leon tags über mehr Appetit<br />
entwickeln. Vielleicht<br />
können Sie zusätzlich<br />
die Zeit abstände zwischen<br />
seinen Breimahlzeiten<br />
etwas vergrößern, damit er<br />
mehr Hunger bekommt.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM (2), HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM (5), MAURITIUS, PRIVAT (4)<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
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GesundLEBEN<br />
Beeren-Eis<br />
• Je 3 Tassen Erdbeeren<br />
und<br />
Himbeeren in<br />
eine Schüssel<br />
geben und mit<br />
einer Gabel<br />
zerdrücken<br />
• 1 Tasse Zucker<br />
und ½ Tasse<br />
Puderzucker<br />
unterrühren<br />
• 3 Tassen Sahne<br />
in eine frostbeständige<br />
Kunststoffschüssel<br />
gießen,<br />
Sahne schlagen,<br />
bis sie fest <strong>wird</strong><br />
• Die Beeren-<br />
Masse vorsichtig<br />
mit einem Teigschaber<br />
unter<br />
die Sahne rühren<br />
• Die Schüssel für<br />
4 – 5 Stunden<br />
ins Gefrierfach<br />
stellen<br />
• Zwischendurch<br />
einmal pro<br />
Stunde wieder<br />
herausnehmen<br />
und umrühren<br />
• Das Eis etwa<br />
eine Stunde vor<br />
dem Servieren<br />
aus dem Gefrierfach<br />
nehmen<br />
und in den Kühlschrank<br />
stellen<br />
(dann <strong>wird</strong> es besonders<br />
cremig),<br />
in Schälchen anrichten<br />
und mit<br />
frischen Beeren<br />
dekorieren<br />
(4 – 6 portionen)<br />
BACKEN WIE IN BULLERBÜ<br />
…oder lieber<br />
Eis am Stiel?<br />
Saft in die kleinen<br />
Förmchen<br />
füllen, gefrieren<br />
lassen und<br />
genießen!<br />
Praktisch für<br />
Langsam-<br />
Schlecker:<br />
der eingebaute<br />
Trinkhalm.<br />
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Kein<br />
Blitzstart<br />
beim Brei<br />
Auf Anhieb ein<br />
komplettes Gläschen<br />
Karottenmus?<br />
Manche Kinder<br />
schaffen das.<br />
Besser für <strong>Baby</strong>s<br />
Verdauung ist aber,<br />
die Einführung des<br />
Breis über mehrere<br />
Tage zu strecken und<br />
die Menge schrittweise<br />
zu steigern.<br />
Die hält<br />
schön kühl:<br />
Lunchbox mit<br />
Kühlakku.<br />
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12,95 Euro<br />
Grün,<br />
rund, gut<br />
Fast alle Kinder<br />
mögen Erbsen. Aber<br />
wachsen sie wirklich<br />
in der Tiefkühltruhe?<br />
Für neugierige kleine<br />
Forscher ist es<br />
ein Aha-Erlebnis,<br />
wenn ihre Eltern<br />
die Hülsenfrüchte<br />
ausnahmsweise mal<br />
frisch auf dem Markt<br />
kaufen. Klar, dass<br />
die Kinder zu Hause<br />
beim Pulen helfen.<br />
Und wenn‘s drum<br />
geht, wer<br />
die meisten Erbsen<br />
in einer Schote<br />
findet, üben sie<br />
nebenbei auch noch<br />
das Zählen.<br />
Unser<br />
Saison-Tipp<br />
Fix und <strong>gesund</strong><br />
Fertiggerichte sparen jede Menge Zeit.<br />
Und mit ein paar einfachen Tricks werden<br />
sie gesünder, sodass Eltern sie<br />
ihren Kindern mit gutem Gewissen auftischen<br />
können. Wie’s geht, zeigt das Faltblatt<br />
„Gesundes Essen fix auf den Tisch“<br />
des Forschungsinstituts für Kinderernährung<br />
in Dortmund (als Download<br />
unter www.fke-shop.de).<br />
Zum Beispiel Pizza:<br />
Fettarme <strong>So</strong>rten bevorzugen<br />
(Margherita, Thunfisch, Spinat)<br />
Extra Käse vermeiden<br />
Mit zusätzlichem Gemüse (Tomatenscheiben,<br />
Paprikastreifen) belegen<br />
Dazu Rohkost oder Blattsalat servieren<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2)<br />
34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
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Immer<br />
auf<br />
den<br />
Kopf!<br />
Ein Sturz vom Wickeltisch<br />
oder von der<br />
Rutsche und schon<br />
ist’s passiert: Kinder<br />
verletzen sich schnell<br />
am Kopf. Dann fragen<br />
sich Eltern: Ist das eine<br />
Gehirn erschütterung?<br />
Wie sie das erkennen<br />
und richtig reagieren<br />
K<br />
ätzchen haben‘s gut. Wenn<br />
sie beim Klettern oder Balancieren<br />
den Halt verlieren, landen<br />
sie weich auf ihren Pfoten. Menschen-<strong>Baby</strong>s<br />
leben da gefährlicher:<br />
Sie stürzen oft mit dem Kopf voran.<br />
Kein Wunder, das ist ihr schwerstes<br />
Körperteil. Zum Glück haben sie<br />
einen natürlichen Schutzhelm: <strong>Ihr</strong><br />
Schädel fängt einen <strong>groß</strong>en Teil des<br />
Aufpralls ab. Trotzdem schleudert<br />
bei einem solchen Sturz das Gehirn<br />
von innen mehr oder minder heftig<br />
gegen die Schädeldecke. Das kann<br />
eine Gehirnerschütterung geben.<br />
Das sind die typischen Anzeichen:<br />
U Kopfschmerzen<br />
U Übelkeit bis zum Erbrechen<br />
U Bewusstlosigkeit<br />
U Schwindel, Gleichgewichtsprobleme<br />
beim Sitzen, Krabbeln<br />
oder Laufen<br />
U Das Kind kann sich nicht<br />
erinnern, was passiert ist<br />
U Verwirrtheit<br />
Ein falscher Schritt,<br />
ein Sturz – schon gibt‘s<br />
eine Beule am Kopf<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Erste Hilfe GESUNDHEIT<br />
„Die häufigste Ursache einer Gehirnerschütterung<br />
ist ein Sturz“,<br />
sagt Dr. Stefanie Märzheuser, Kinderchirurgin<br />
am Berliner Universitätsklinikum<br />
Charité. Die Kleinsten<br />
fallen vom Wickeltisch oder aus<br />
dem Hochstuhl, Lauf-Anfänger stolpern<br />
über die eigenen Füße, über<br />
Schwellen oder Kabel. Größere Kinder<br />
stürzen auf Treppen oder von<br />
Klettergeräten. „Zwar rennen Einjährige<br />
auch öfters mit dem Kopf<br />
gegen eine Wand oder eine Tischkante<br />
und holen sich Beulen und<br />
Platzwunden, aber für eine ernste<br />
Gehirnerschütterung reichen die<br />
Kräfte, die dabei wirken, meist nicht<br />
aus“, so Dr. Märzheuser.<br />
Tröstlich für Eltern: Die meisten<br />
Stürze und auch leichte Gehirnerschütterungen<br />
hinterlassen bei<br />
Kindern keine bleibenden Folgen.<br />
Oft genügt es schon, die verletzte<br />
Stelle mit einem Cool-Pack oder<br />
einem Waschlappen mit Eiswürfeln<br />
zu kühlen und kleine Schürf- oder<br />
Platzwunden zu versorgen.<br />
Vor allem Eltern von <strong>Baby</strong>s fühlen<br />
sich aber oft unsicher. Verständlich:<br />
„Bei kleinen Kindern sind die Symptome<br />
einer Gehirnerschütterung<br />
ganz schwer zu erkennen und zu<br />
deuten“, erklärt Dr. Stefanie Märzheuser.<br />
Manchmal schöpfen Eltern<br />
nur deshalb Verdacht, weil ihr Kind<br />
anders ist als sonst – schlaffer,<br />
müder, weniger lebhaft, weniger interessiert<br />
daran, was rundherum<br />
passiert. Für die Kinderchirurgin<br />
wäre schon das ein Grund, die Ursache<br />
in einer Klinik abklären zu<br />
lassen (siehe Kasten: „Das passiert<br />
im Krankenhaus“).<br />
Weitere Alarmsignale sind:<br />
U anhaltendes Schreien<br />
U eine <strong>groß</strong>e Platzwunde<br />
U Bewusstlosigkeit, die länger<br />
als 20 Sekunden (die „Schrecksekunde“)<br />
dauert<br />
U mehrfaches Erbrechen<br />
U eine schwabbelige Schwellung<br />
(wie ein Wasserkissen), sie<br />
könnte auf einen Schädelbruch<br />
hinweisen<br />
U unterschiedlich <strong>groß</strong>e Pupillen<br />
U Gehirnerschütterungs-<br />
Symptome (s. S. 36), die sich<br />
nicht rasch bessern, sondern<br />
sogar verschlimmern<br />
Gut deshalb, wenn Eltern ihre Kinder<br />
auch in den Stunden nach dem Unfall<br />
aufmerksam beobachten. Von der<br />
Empfehlung, sie auch nachts alle<br />
zwei, drei Stunden zu wecken, hält<br />
Dr. Märzheuser allerdings gar nichts:<br />
„Wenn ein Kind tatsächlich eine Hirnblutung<br />
entwickelt, ist dieser Zeitabstand<br />
schon viel zu <strong>groß</strong>. Auffällige<br />
Kinder gehören ins Krankenhaus.“<br />
Wie lange sie nach einem Sturz oder<br />
einer leichten Gehirnerschütterung<br />
Schonung brauchen, spüren vor<br />
allem kleine Kinder oft selbst am<br />
besten. Eltern können für einen ruhigen<br />
Alltag sorgen; Lärm, Anstrengung,<br />
aufregende (Fernseh-)Erlebnisse<br />
und pralle <strong>So</strong>nne sind jetzt<br />
tabu. In den Kindergarten dürfen<br />
die Kleinen, wenn sie selbst das<br />
wollen – aber bitte vorher die Erzieherinnen<br />
informieren! Und nach<br />
Rücksprache mit dem Kinderarzt<br />
dürfen sich auch Bambini-Kicker<br />
und andere Sportler bald wieder ins<br />
Getümmel stürzen.<br />
josef pütz<br />
Hier kommt Hilfe!<br />
Die beiden Cool-Packs<br />
„Beulen Ambulanz“<br />
und „Weh Ade Fee“<br />
haben außen<br />
einen Bezug aus<br />
100 % Baumwolle und<br />
innen ein kühles<br />
Gelkissen.<br />
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je 13,90 Euro<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Dr. Stefanie<br />
Märzheuser<br />
ist Oberärztin der Klinik<br />
für Kinderchirurgie am<br />
Berliner Universitätsklinikum<br />
Charité.<br />
Sie engagiert sich<br />
außerdem im Vorstand<br />
der „Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Mehr<br />
Sicherheit für Kinder“<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2), PRIVAT<br />
Das passiert im Krankenhaus<br />
Kinder, die mit Verdacht auf eine Hirnblutung auszuschließen.<br />
Unabhängig davon<br />
eine Gehirnerschütterung ins<br />
Krankenhaus kommen, werden behalten die meisten Ärzte die<br />
dort je nach dem ersten Befund Kinder für 24 oder 48 Stunden<br />
möglicherweise per Ultraschall zur Überwachung und<br />
oder (seltener) Computertomographie<br />
weiter untersucht, In dieser Zeit dürfen sich<br />
Beobachtung auf der Station.<br />
um Schädelverletzungen oder die Kleinen frei bewegen und<br />
spielen, die Mitaufnahme der<br />
Eltern ist in den meisten<br />
Häusern selbstverständlich.<br />
Eine Operation <strong>wird</strong> nur bei ganz<br />
wenigen Kindern notwendig,<br />
wenn eine Gehirnblutung oder<br />
extreme Schwellung des<br />
Gehirns festgestellt wurde.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 37
GESUNDHEIT <strong>So</strong>mmer-Krankheiten<br />
Gesund durch<br />
den <strong>So</strong>mmer<br />
Auch in der warmen Jahreszeit kann ein Kind sich schnell erkälten.<br />
Was gegen Schnupfen, Mittelohrentzündung und<br />
Blasenentzündung hilft und wie Eltern am besten vorbeugen<br />
Krank ist man im<br />
Winter, basta. In der<br />
kalten Jahreszeit<br />
gehören Schniefnasen,<br />
Ohrenschmerzen und Halsweh<br />
zum Alltag in der Kita.<br />
Im <strong>So</strong>mmer aber wollen<br />
Kinder raus, sie wollen<br />
planschen, baden, in der<br />
<strong>So</strong>nne spielen – und nicht<br />
krank sein. Doch Erkältungsviren<br />
haben leider in jeder<br />
Jahreszeit Saison – auch<br />
im <strong>So</strong>mmer. Beim Niesen,<br />
Sprechen oder Ausatmen<br />
schießen die fiesen Kerlchen<br />
mit der Power von Düsenjets<br />
aus Mund und Nase und<br />
suchen sich ihre Landeplätze<br />
– auf der Sandschaufel,<br />
am Lenkrad des Rutschautos,<br />
am Planschbecken. Eine<br />
Runde mit dem Laufrad<br />
des Freundes gedreht und<br />
dann den Finger in den<br />
Mund gesteckt: Schon ist<br />
ein Virus von einem Kind<br />
zum nächsten gewandert<br />
und der Schnupfen lässt<br />
nicht lange auf sich warten.<br />
Sanddornsaft bringt<br />
die Abwehr in Schwung
<strong>So</strong>mmer ist was<br />
Wunderbares — und<br />
mit unseren Tipps<br />
kann <strong>Ihr</strong> Kind<br />
die schönste<br />
Jahreszeit<br />
<strong>gesund</strong> genießen<br />
Warme Fü e sind auch im <strong>So</strong>mmer wichtig.<br />
Deshalb nach dem Planschen<br />
<strong>So</strong>cken anziehen!<br />
Schnupfen<br />
Kleinkinder haben häufig<br />
mal eine Schniefnase.<br />
<strong>Ihr</strong> Immunsystem muss in<br />
den ersten <strong>Leben</strong>sjahren<br />
erst lernen, mit den vielen<br />
Keimen zurechtzukommen.<br />
Kleiner Trost: Bis zum<br />
Grundschulalter hat <strong>Ihr</strong><br />
Kind das Schlimmste überstanden.<br />
Aber die Abwehrkräfte<br />
lassen sich auch<br />
vorher schon trainieren.<br />
<strong>So</strong> klappt das am besten:<br />
Lassen Sie <strong>Ihr</strong> Kind bei<br />
jedem Wetter draußen<br />
herumtollen.<br />
Gut ist eine <strong>gesund</strong>e<br />
Ernährung mit viel Obst<br />
und Gemüse. Vor allem<br />
Vitamin C bringt die<br />
Abwehrzellen in Schwung.<br />
Ein wahres Powergetränk<br />
ist Sanddornsaft. Allerdings<br />
mögen ihn nicht<br />
alle Kinder. Alternative:<br />
Mischen Sie täglich einen<br />
Teelöffel Sanddorn-Elixier<br />
(z. B. von Weleda) unters<br />
Müsli oder den Joghurt.<br />
Lachen und kuscheln Sie<br />
viel mit <strong>Ihr</strong>em Kind. Alles,<br />
was glücklich macht,<br />
stärkt die Abwehrkräfte –<br />
das ist erwiesen.<br />
Ist der Schnupfen erst einmal<br />
da, können Sie nur<br />
die Begleiterscheinungen<br />
lindern. Zum Beispiel eine<br />
verstopfte und laufende<br />
Nase: Tropfen auf Kochsalzbasis<br />
(z. B. Emser Nasentropfen)<br />
helfen, die<br />
Schleimhaut feucht zu<br />
halten. Sie schwillt dann<br />
nicht so stark an und <strong>Ihr</strong><br />
Kind bekommt besser Luft.<br />
Wenn der kleine Patient<br />
wegen der verstopften Nase<br />
nicht gut schläft, können<br />
Sie ihm ausnahmsweise abschwellende<br />
Nasentropfen<br />
geben (z. B. Nasivin Dosierspray<br />
für Kleinkinder ab<br />
1 Jahr). Die Wirkstoffe darin<br />
verengen die Gefäße. Die<br />
Schleimhaut schwillt ab<br />
und die Nase <strong>wird</strong> für<br />
ein paar Stunden frei.<br />
„Schnupfennasen müssen<br />
fließen“, erklärt Kinderarzt<br />
Dr. Lothar Maurer aus<br />
Frankenthal in der Pfalz.<br />
„Mit dem Sekret werden<br />
auch die Erreger ausgespült.<br />
Deshalb sollten abschwellende<br />
Nasentropfen nur im<br />
Ausnahmefall und nicht<br />
länger als drei bis vier Tage<br />
gegeben werden.“<br />
Auch Hausmittel wie<br />
Zwiebel, Anis oder Majoran<br />
wirken abschwellend: eine<br />
Zwiebel fein hacken, auf<br />
einen Teller geben und<br />
nachts neben das Kinderbett<br />
stellen. Oder Sie reiben<br />
den Nasenrücken <strong>Ihr</strong>es Kindes<br />
mehrmals täglich mit<br />
Anis- oder Majoranbutter<br />
ein, die Sie in der Apotheke<br />
anrühren lassen können.<br />
Bei laufender Nase entzündet<br />
sich oft die Haut<br />
rund um Nasenlöcher und<br />
Oberlippe. Linderung verschaffen<br />
Nasensalben<br />
mit Dexpanthenol<br />
(z. B. Bepanthen von Bayer).<br />
Mit Schnupfen zum Kinderarzt?<br />
„Auf jeden Fall, wenn<br />
er länger als zehn Tage anhält<br />
oder das Sekret gelbgrünlich<br />
ist und übel riecht“,<br />
empfiehlt Dr. Lothar Maurer.<br />
Unser<br />
Experte<br />
Dr. Lothar Maurer<br />
hat eine Kinder- und<br />
Jugendarztpraxis<br />
in Frankenthal in<br />
der Pfalz. Er ist<br />
Sprecher des<br />
Landesver bandes<br />
Rheinland-Pfalz im<br />
Berufs verband der<br />
Kinder- und<br />
Jugendärzte in<br />
Deutschland<br />
Zwiebel tut<br />
kleinen<br />
Schnupfennasen<br />
gut<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 39
Mittelohrentzündung<br />
Der Schnupfen ist oft<br />
auch der Beginn einer<br />
Mittelohrentzündung.<br />
Die Viren dringen über<br />
die Nase in eine der beiden<br />
Ohrtrompeten ein –<br />
auch Paukengänge oder<br />
Eustachische Röhren<br />
genannt. Sie sind bei<br />
Kleinkindern noch ziemlich<br />
kurz und für Keime<br />
schnell zu erreichen.<br />
Hinzu kommt: Die Ohrtrompete<br />
ist auch für die<br />
Belüftung des Mittelohrs<br />
zuständig. Behindert eine<br />
Ein Tropfen Olivenöl<br />
beugt dem<br />
„Bade-Ohr“ vor<br />
90%<br />
aller Kinder haben<br />
bis zum Ende<br />
des dritten<br />
<strong>Leben</strong>sjahres eine<br />
Mittelohrentzündung<br />
durchgemacht<br />
verstopfte Nase diesen<br />
Luftweg, steigt das Risiko<br />
für eine Mittelohrentzündung.<br />
„Ist eine Ohrtrompete<br />
verstopft, entsteht ein<br />
Unterdruck. In der<br />
Paukenhöhle sammelt<br />
sich Sekret an. Und aus<br />
einer harmlosen Mittelohrentzündung<br />
kann<br />
eine eitrige werden“,<br />
erklärt Dr. Lothar Maurer.<br />
„Wenn das Kind zusätzlich<br />
hohes Fieber hat und<br />
Schmerzmittel keine<br />
Besserung bringen,<br />
geht es häufig nicht ohne<br />
Antibiotikum.“<br />
Hinter Ohrenweh muss<br />
aber nicht immer eine<br />
Mittelohrentzündung<br />
stecken. „Häufig handelt<br />
es sich um eine Gehörgangentzündung,<br />
um das<br />
für den <strong>So</strong>mmer typische<br />
Bade-Ohr“, erklärt<br />
der Kinderarzt. „Beim<br />
Planschen gelangt<br />
Wasser ins Ohr und<br />
weicht das Ohrenschmalz<br />
auf, sodass es<br />
weicher <strong>wird</strong> und seine<br />
Aufgabe als Bollwerk<br />
gegen Keime nicht mehr<br />
so gut erfüllen kann.<br />
Bakterien können sich<br />
dann leichter ausbreiten<br />
und eine Entzündung<br />
hervorrufen.“<br />
Ein gutes Abwehrmittel:<br />
Träufeln Sie <strong>Ihr</strong>em Kind<br />
nach einem Strandtag<br />
einen Tropfen Olivenöl<br />
ins Ohr. Abschwellende<br />
Nasentropfen lindern<br />
die Beschwerden und<br />
verflüssigen den Schleim.<br />
Die Tropfen gelangen<br />
über die Nase auch in<br />
den Gehörgang.<br />
Gegen die Schmerzen<br />
geben Sie <strong>Ihr</strong>em Kind<br />
Ibuprofen als Saft oder<br />
Zäpfchen (z. B. Nurofen).<br />
Auch homöopathische<br />
Komplexmittel können<br />
Ohrenschmerzen schnell<br />
und wirksam lindern<br />
(z. B. Otovowen).<br />
Wichtig: Gehen Sie bei<br />
starken Ohrenschmerzen<br />
sofort mit <strong>Ihr</strong>em Kind<br />
zum Arzt.<br />
Blasenentzündung<br />
Im kalten Wasser planschen<br />
und anschließend<br />
im nassen Badeanzug<br />
herumtollen: Das finden<br />
nicht nur Kinder, sondern<br />
leider auch die Erreger<br />
einer Blasenentzündung<br />
super. Kühlt der Unterleib<br />
aus, <strong>wird</strong> die Blasenschleimhaut<br />
weniger<br />
durchblutet und Bakterien<br />
haben leichtes Spiel.<br />
Vor allem Mädchen sind<br />
betroffen, denn ihre<br />
Harnwege sind kürzer<br />
als die von Jungen und<br />
Keime können leichter<br />
zur Blase aufsteigen.<br />
„Hinzu kommt, dass<br />
die Harnröhre durch<br />
die Nähe zu Scheide und<br />
Darmausgang eine ideale<br />
Eintrittspforte für<br />
Bakterien ist“, sagt<br />
Dr. Lothar Maurer.<br />
Kinder mit einer Blasen-<br />
entzündung sollten auf<br />
jeden Fall zum Arzt. Nur<br />
er kann nach einer Urinuntersuchung<br />
beurteilen,<br />
ob ein Antibiotikum<br />
nötig ist. Steigen die<br />
Bakterien bei einer unbehandelten<br />
Blasenentzündung<br />
weiter auf, kann<br />
eine Nierenbeckenentzündung<br />
daraus werden.<br />
Die beste Vorbeugung:<br />
auch im <strong>So</strong>mmer für<br />
warme Füße sorgen.<br />
Nach dem Planschen<br />
im kalten Wasser also<br />
schnell die Füße<br />
trocken rubbeln und<br />
Strümpfe anziehen.<br />
Erreger, die eine<br />
Blasenentzündung<br />
verursachen, stammen<br />
meistens aus dem<br />
Darmtrakt. Deshalb<br />
sollten Sie <strong>Ihr</strong>e kleine<br />
Tochter nach dem<br />
<strong>groß</strong>en Geschäft immer<br />
von vorne nach hinten<br />
abwischen.<br />
Wenn das Kind entspannt<br />
und möglichst<br />
breitbeinig auf der<br />
Toilette sitzt, kann der<br />
Urin besser ablaufen.<br />
Ein warmes Kirschkernsäckchen<br />
auf dem<br />
Cranberrys helfen<br />
gegen Blasenentzündung<br />
Unterbauch lindert<br />
die Beschwerden. Auch<br />
ein warmes Bad entkrampft<br />
und erleichtert<br />
das Wasserlassen.<br />
Viel trinken ist wichtig,<br />
denn die Bakterien<br />
müssen rausgespült<br />
werden. Gut ist Tee aus<br />
Birkenblättern. Damit<br />
er besser schmeckt,<br />
mischen Sie ihn mit<br />
Hagebuttentee. Er<br />
enthält nämlich reichlich<br />
Vitamin C.<br />
Der Urin <strong>wird</strong> dadurch<br />
leicht sauer. Und in<br />
einem solchen Milieu<br />
vermehren sich Keime<br />
nicht so schnell.<br />
Dies gilt auch für<br />
Cranberrysaft.<br />
Er wirkt harntreibend<br />
und verändert ebenfalls<br />
die Schleimhaut<br />
der Harnwege.<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM (6), PRIVAT<br />
40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
GesundLEBEN<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2)<br />
L<br />
ängere Fahrten sind für<br />
manches Kind ein Horror-<br />
Trip: Den Kleinen <strong>wird</strong><br />
schlecht bis zum Erbrechen.<br />
„Die Ursache für diese<br />
Reiseübelkeit sitzt im Gehirn“,<br />
erklärt Dr. Tomas Jelinek vom<br />
Centrum für Reisemedizin in<br />
Düsseldorf. Das Kind schaut ins<br />
Wageninnere, die Augen melden<br />
„Ruhe“, aber das Körpergefühl<br />
signalisiert „Bewegung“. Dieser<br />
Widerspruch führt zu einem<br />
Kurzschluss im Gehirn, der den<br />
Magen ins Schleudern bringt.<br />
<strong>So</strong> können Eltern vorbeugen:<br />
Vor der Fahrt etwas Leichtes<br />
essen.<br />
Mama,<br />
mir <strong>wird</strong><br />
schlecht<br />
Das hilft gegen<br />
Reiseübelkeit im<br />
Kindersitz<br />
Zwischendurch lüften.<br />
Kindersitz mitten auf der<br />
Rückbank platzieren, damit<br />
das Kleine vorn aus dem<br />
Fenster sehen kann.<br />
Zu Spielen einladen, bei denen<br />
das Kind nach draußen<br />
schauen muss.<br />
Scharfes Beschleunigen und<br />
Bremsen vermeiden.<br />
Wenn‘s ganz schlimm ist, helfen<br />
Medikamente. Dr. Jelinek setzt<br />
auf Ingwer-Kapseln. Für Kleinkinder<br />
eignen sich Zäpfchen<br />
besser („Vomacur 40“).<br />
Auch ein Akupressur-Band,<br />
das den „Nei-Kuan“-Punkt<br />
stimuliert, kann helfen.<br />
Blinddarm-OP erst nach Ultraschall<br />
Bei der Behandlung<br />
von Neurodermitis<br />
ist<br />
die Homöopathie<br />
der Schulmedizin<br />
ebenbürtig,<br />
aber teurer.<br />
Diese Bilanz zogen<br />
Wissenschaftler<br />
der Berliner<br />
Charité, die Daten<br />
von 99 Kindern<br />
über drei Jahre<br />
hinweg ausgewertet<br />
haben.<br />
Praktisch für<br />
unterwegs: Das<br />
Nackenhörnchen<br />
stützt den Kopf<br />
bei langen Reisen.<br />
Von Spiegelburg;<br />
12,95 Euro<br />
Mit dem Bio<br />
Waschfrosch <strong>wird</strong><br />
das Baden noch bunter<br />
und lustiger!<br />
Von Oetinger natur;<br />
14,95 Euro<br />
FRAGE AN<br />
DEN EXPERTEN<br />
Wie lernt<br />
Sara Naseputzen?<br />
Wenn sie Schnupfen<br />
hat, zieht Sara (3)<br />
immer noch den<br />
Schnief hörbar hoch.<br />
Wie schaffen wir es,<br />
ihr das Naseputzen<br />
beizubringen?<br />
Dr. Michael Deeg,<br />
Hals-Nasen-Ohren-<br />
Arzt und Allergologe in<br />
Freiburg, antwortet:<br />
ersuchen Sie‘s<br />
Vspielerisch. Fordern<br />
Sie Sara, wenn<br />
sie gerade nicht verschnupft<br />
ist, dazu<br />
auf, mit geschlossenem<br />
Mund tief einund<br />
auszuatmen.<br />
Halten Sie ihr abwechselnd<br />
einen<br />
Nasen flügel zu. Kinder<br />
finden es toll, zu<br />
spüren, wie die Luft<br />
durch die Nase<br />
fließt, und sie mögen<br />
die Geräusche, die<br />
dabei entstehen. Das<br />
Sahne häubchen ist<br />
dann der Versuch,<br />
Nasenballons aufzublasen,<br />
die Sie für ein<br />
paar Euro in der Apotheke<br />
bekommen<br />
(und die eigentlich<br />
für ganz andere<br />
Zwecke gedacht<br />
sind). Bald schafft<br />
Sara das auch mit<br />
dem Taschen tuch.<br />
Vor einer Blinddarm-OP sollten die Ärzte die Notwendigkeit per Ultraschall prüfen. Falls Zweifel bleiben, rät die Deutsche<br />
Gesellschaft für Kinderchirurgie eher zum Operieren — wegen des Komplikations-Risikos beim Abwarten. Und: Der<br />
Eingriff soll minimal-invasiv erfolgen. <strong>So</strong> steht‘s in den neuen Empfehlungen zur Behandlung von Blinddarmentzündungen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 41
SCHWANGER Zahnpflege<br />
Zeigt her<br />
eure Zähne<br />
In der Schwangerschaft sind Zähne<br />
und Zahnfleisch empfindlich.<br />
Jetzt kommt es auf die richtige Pflege an<br />
Tipp für<br />
dauerhaft<br />
schöne Zähne:<br />
ein Kontrollbesuch<br />
beim<br />
Zahnarzt, schon<br />
wenn Sie eine<br />
Schwangerschaft<br />
planen<br />
Jedes <strong>Baby</strong> kostet einen<br />
Zahn? Das ist zum Glück<br />
nur ein Ammenmärchen –<br />
mit einem Funken Wahrheit.<br />
Denn die Schwangerschaftshormone<br />
Progesteron und<br />
Östradiol erweitern die Gefäße<br />
des Zahnfleischs und machen es<br />
empfindlich. Es <strong>wird</strong> locker. <strong>So</strong><br />
haben Plaquebakterien leichtes<br />
Spiel: Sie können in die Schleimhäute<br />
eindringen, sich vermehren<br />
und Giftstoffe produzieren. Das<br />
führt zu Entzündungen, die sich<br />
durch Blutungen oder Schwellungen<br />
bemerkbar machen. Werden<br />
sie nicht behandelt, kann es<br />
sein, dass das Zahnfleisch zurückgeht<br />
und die Zähne locker<br />
werden. Der Zahnarzt spricht<br />
dann von Paradontitis. Die ist bei<br />
Schwangeren heute – dank der<br />
Zahnpflege – selten.<br />
Bei der Vorstufe, den Zahnfleischentzündungen,<br />
sieht das<br />
anders aus. „Bei mehr als der Hälfte<br />
der Schwangeren tritt die sogenannte<br />
Schwangerschaftsgingivitis<br />
auf“, erklärt Prof. Dr. Brita Willershausen<br />
von der Universität<br />
Mainz. <strong>Ihr</strong> Rat: „Putzen Sie deshalb<br />
ruhig häufiger als dreimal<br />
am Tag <strong>Ihr</strong>e Zähne und verwenden<br />
Sie dabei eine Bürste mit weichen<br />
Borsten.“ Denn bei harten<br />
Borsten werden oft die Stellen gemieden,<br />
die schmerzhaft sind und<br />
schneller bluten. Aber genau<br />
dieses Nichtputzen macht‘s nur<br />
noch schlimmer.<br />
Bei der Zahnpasta reicht eine<br />
normale Erwachsenenpasta mit<br />
1 000 ppm Fluoride. „Manche enthalten<br />
Kräuterextrakte oder Ähnliches<br />
– das ist Geschmackssache<br />
und hat keinen Einfluss auf die<br />
Zahnfleischentzündung“, sagt die<br />
Expertin.<br />
Nach dem Zähneputzen reinigen<br />
Sie am besten auch <strong>Ihr</strong>e Zahnzwischenräume<br />
– mit gewachster<br />
Zahnseide. Die führt seltener zu<br />
Verletzungen des Zahnfleischs als<br />
die ungewachste. Zum Schluss<br />
empfiehlt Dr. Willershausen eine<br />
Mundspülung. „<strong>So</strong> entfernen Sie<br />
die Reste, die Sie mit der Zahnseide<br />
gelöst haben. Gut ist hier eine<br />
fluoridhaltige Lösung.“<br />
Schwangeren, die spucken müssen,<br />
rät die Expertin, den Mund<br />
mit Wasser auszuspülen. Damit<br />
verschwindet die Magensäure von<br />
den Zähnen und der Zahnschmelz<br />
<strong>wird</strong> geschützt. Nach 30 Minuten<br />
können Sie <strong>Ihr</strong>e Zähne putzen.<br />
Gehen Sie am besten zweimal<br />
zum Zahnarzt: Das erste Mal, sobald<br />
Sie von <strong>Ihr</strong>er Schwangerschaft<br />
erfahren haben. Der Arzt<br />
kontrolliert Zähne und Zahnfleisch<br />
und gibt Tipps für die<br />
Mundhygiene. Das zweite Mal<br />
steht der Zahnarztbesuch etwa<br />
im achten Monat an. „Wenn Sie<br />
aber unter Zahnfleischbluten leiden,<br />
können Sie alle drei Monate<br />
zur Kontrolle gehen“, erklärt<br />
Dr. Willershausen.<br />
birgit henrich<br />
Prof. Dr. Brita Willershausen<br />
ist Direktorin der Poliklinik<br />
für Zahnerhaltungskunde an der<br />
Universität Mainz<br />
FOTOS: F1 ONLINE PRIVAT
Jetzt<br />
am Kiosk<br />
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Der <strong>groß</strong>e Extra-Ratgeber von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
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FAMILIE Betreuungsgeld<br />
„Ich lasse mein<br />
Kind privat<br />
betreuen und<br />
beantrage<br />
Betreuungsgeld“<br />
nina gros (30) mit<br />
lotta (2 monate)<br />
Ehrlich gesagt vergehe<br />
ich schon vor Schuldgefühlen,<br />
wenn ich<br />
meine kleine Lotta<br />
auch nur für kurze<br />
Zeit alleine lasse.<br />
Trotzdem kann ich sie<br />
über die Elternzeit<br />
hinaus nicht zu Hause<br />
betreuen. Nach dem<br />
Medizinstudium habe<br />
ich jetzt eine fünfjährige<br />
Facharztausbildung<br />
vor mir,<br />
für die ich Vollzeit<br />
arbeiten muss. Für<br />
die Zeit, in der ich<br />
nicht da sein kann,<br />
ist mir eine vertraute,<br />
feste Bezugsperson<br />
für Lotta wichtig.<br />
Ich werde Betreuungsgeld<br />
beantragen in<br />
der Hoffnung, eine<br />
private Tagesmutter<br />
zu finden, die meine<br />
Tochter mit Liebe<br />
zuschüttet.<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
BETREUUNGSGELD<br />
Jetzt<br />
geht’s<br />
los<br />
Auch wenn noch nicht alle<br />
Details geklärt sind, eins<br />
steht fest: Ab 1. August gibt<br />
es das neue Betreuungsgeld.<br />
Die wichtigsten Fakten<br />
Es war lange angekündigt, zwischendurch<br />
stand es wieder auf<br />
der Kippe, ein paar wichtige<br />
Details sind bis heute noch nicht<br />
geregelt und vielleicht verschwindet<br />
es auch nach der Bundestagswahl<br />
wieder. Aber zunächst einmal kommt<br />
das Betreuungsgeld zum 1. August 2013.<br />
Vor allem die CSU hat sich für diese<br />
familien politische Leistung starkgemacht.<br />
Sie soll Eltern von Ein- und Zweijährigen<br />
unterstützen, die ihre Kinder lieber selbst<br />
betreuen, als sie einer Kita oder Tages-<br />
mutter anzuvertrauen. Dazu soll das<br />
Betreuungsgeld sich nahtlos ans<br />
Elterngeld anschließen, das die meisten<br />
Familien bis zum 14. <strong>Leben</strong>smonat<br />
ihrer <strong>Baby</strong>s beziehen, und dann höchstens<br />
22 Monate lang fließen.<br />
Mit dem ersten <strong>groß</strong>en Schwung von<br />
Betreuungsgeld-Anträgen rechnen<br />
Insider deshalb erst zum 1. Oktober.<br />
Wie vor Jahren beim Elterngeld hat der<br />
Gesetzgeber nämlich auch fürs Betreuungsgeld<br />
einen Stichtag festgelegt: Anspruch<br />
darauf haben nur Eltern von Einund<br />
Zweijährigen, die ab 1. August 2012<br />
geboren wurden. Eltern von Kindern,<br />
die davor zur Welt kamen, gehen leer<br />
aus – für manche, die bei ihrer Familien-<br />
und Finanzplanung das Betreuungsgeld<br />
einkalkuliert hatten, eine<br />
herbe Enttäuschung.<br />
Die zweite Bedingung, die Eltern für<br />
das Betreuungsgeld erfüllen müssen,<br />
lässt ihnen dagegen Spielraum. Anders<br />
als beim Elterngeld müssen sie ihre Berufstätigkeit<br />
für das Betreuungsgeld<br />
nämlich nicht einschränken. Es genügt,<br />
dass ihr Kind keine öffentlich geförderte<br />
Kindertagesstätte oder Tagesmutter<br />
besucht. Das heißt konkret:<br />
Mütter und Väter müssen sich gar nicht<br />
persönlich um das Kleine kümmern;<br />
sie dürfen es genauso gut auch den<br />
„Ich kümmere mich selbst um mein Kind<br />
und beantrage Betreuungsgeld“<br />
laura schwarzenbach (25) mit sunah (6 monate)<br />
Unsere ältere Tochter Kaya ist zwei Jahre alt. Es war für mich unheimlich<br />
spannend, ihre Entwicklung zu beobachten und zu begleiten. Darauf möchte<br />
ich auch bei Sunah nicht verzichten. Damit wir es uns leisten können,<br />
dass ich noch die nächsten eineinhalb bis zweieinhalb Jahre zu Hause bleibe,<br />
sind wir in ein günstigeres Stadtviertel umgezogen. Das Betreuungsgeld<br />
ist eine nette Geste, macht aber den Kohl nicht fett.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 45
Großeltern oder einer Kinderfrau anvertrauen<br />
und derweil beide Vollzeit<br />
arbeiten. Einzige Forderung: Sie müssen<br />
die Betreuung komplett aus der eigenen<br />
Tasche finanzieren.<br />
Das Betreuungsgeld hilft Eltern zwar<br />
dabei. Allerdings ist es nicht gerade<br />
üppig und <strong>wird</strong> in zwei Stufen eingeführt:<br />
Ab dem 1. August 2013 beträgt es<br />
monatlich 100 Euro, ab dem 1. August<br />
2014 steigt es auf 150 Euro.<br />
Was Eltern außerdem wissen müssen:<br />
• Mütter und Väter, die gleichzeitig Elterngeld<br />
bezogen und ihre Elterngeld-<br />
Monate deshalb früher verbraucht<br />
haben, können das Betreuungsgeld<br />
auch gleich im Anschluss daran beziehen.<br />
Nach 22 Monaten stellt der<br />
Staat aber die Zahlung ein, auch wenn<br />
das Kind noch nicht drei Jahre alt ist.<br />
Betreuungsgeld parallel zum Elterngeld<br />
gibt es nur für die Mütter und<br />
Väter, die das Elterngeld auf zwei<br />
Jahre gestreckt haben.<br />
• Ein Teil-Betreuungsgeld für Kinder,<br />
die ihre Kita oder Tagesmutter nur<br />
halbtags besuchen, gibt es nicht.<br />
• Eltern von Zwillingen und Mehrlingen<br />
erhalten das Betreuungsgeld für<br />
jedes Kind.<br />
• Auch für Adoptivkinder gibt‘s Betreuungsgeld.<br />
Allerdings nur für Ein- und<br />
Zweijährige.<br />
• In einigen Härtefällen (zum Beispiel<br />
bei schweren Krankheiten oder einer<br />
Schwerbehinderung der Eltern) steht<br />
Eltern das Betreuungsgeld auch dann<br />
zu, wenn sie ihr Kind bis zu 20 Stunden<br />
pro Woche von einer öffentlich<br />
geförderten Kita oder Tagesmutter<br />
betreuen lassen.<br />
• Beim Arbeitslosengeld II („Hartz IV“),<br />
bei der <strong>So</strong>zialhilfe oder beim Kinder-<br />
zuschlag <strong>wird</strong> das Betreuungsgeld als<br />
Einkommen angerechnet. Praktisch<br />
heißt das: Die Eltern haben nichts<br />
davon. Arbeitslosengeld I, Wohngeld<br />
und BAföG bleiben unberührt.<br />
• Keinen Anspruch auf Betreuungsgeld<br />
haben Eltern, die im letzten Jahr vor<br />
der Geburt des Kindes ein Einkommen<br />
von mehr als 500 000 Euro hatten<br />
(Allein<strong>erziehen</strong>de: 250 000 Euro).<br />
Noch nicht geklärt sind die Bedingungen,<br />
unter denen Eltern zusätzlich<br />
zum Betreuungsgeld einen Bonus von<br />
15 Euro bekommen. CDU/CSU und FDP<br />
wollen Eltern damit motivieren, das<br />
komplette Betreuungsgeld für die eigene<br />
Altersvorsorge oder zum Bildungssparen<br />
für ihre Kinder zurückzulegen.<br />
Die entsprechenden Gesetze werden<br />
noch in den Bundestags-Ausschüssen<br />
beraten. Experten rechnen nicht damit,<br />
dass sie noch vor der Bundestagswahl<br />
im September verkündet werden.<br />
Die anstehende Bundestagswahl bringt<br />
noch eine weitere Unsicherheit mit<br />
sich: SPD und Grüne haben nämlich<br />
angekündigt, nach ihrem Wahlsieg das<br />
Betreuungsgeld gleich wieder abzuschaffen.<br />
Trotzdem können Eltern, die<br />
es bis dahin beantragt und vielleicht<br />
„Ich kümmere mich selbst um mein Kind und spare<br />
das Betreuungsgeld für später“martina winter (32) mit lilli josefin (4 monate)<br />
Mein Plan ist, mindestens bis zu Lillis zweitem Geburtstag zu Hause zu bleiben.<br />
Ich bin selbst Erzieherin und finde, dass die Qualität der deutschen Kinderkrippen<br />
wirklich zu wünschen übrig lässt. Mit der ein oder anderen Einschränkung<br />
im <strong>Leben</strong>sstandard kommen wir während der beiden Jahre finanziell gut zurecht.<br />
Das Betreuungsgeld jedenfalls hat mit meiner Entscheidung nichts zu tun. Das <strong>wird</strong><br />
für Lillis Zukunft angelegt.<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Betreuungsgeld FAMILIE<br />
TEXT: CLAUDIA DAMBACHER UND JOSEF PÜTZ; FOTOS: STEFANIE AUMILLER (2), DANIEL GERST (2), PRIVAT<br />
„Ich vertraue mein<br />
Kind lieber einer öffentlich<br />
geförderten Kita<br />
an und verzichte auf<br />
das Betreuungsgeld“<br />
gelsomina differenzi (32)<br />
mit anais (7 monate)<br />
Die Frage, ob ich zu Hause<br />
bleiben möchte, stellt sich<br />
mir nicht. Ich bin allein<strong>erziehen</strong>d<br />
und muss nach<br />
der Elternzeit arbeiten,<br />
um über die Runden zu<br />
kommen. Für Anais habe ich<br />
einen Platz in einer kleinen<br />
Krippe gefunden, in der sie<br />
hoffentlich gut aufgehoben<br />
ist. Ich hätte meine Zeit<br />
daheim gerne verlängert,<br />
aber 100 Euro Betreuungsgeld<br />
verschaffen mir keine<br />
Wahlfreiheit.<br />
Noch mehr<br />
Antworten auf<br />
<strong>Ihr</strong>e Fragen zum<br />
neuen Betreuungsgeld<br />
finden Sie<br />
im <strong>So</strong>nderheft<br />
„Elterngeld & Co“.<br />
Jetzt am Kiosk<br />
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* 14 CENT/MIN. FESTNETZ;<br />
MAX. 42 CENT/MIN. MOBILFUNK<br />
sogar die ersten Monatsbeträge schon<br />
bekommen haben, der aktuellen<br />
Gesetzeslage trauen, meint Claudia<br />
Hagen, Geschäftsführerin des Familienbunds<br />
der Katholiken. „Die Abschaffung<br />
des Betreuungsgelds würde ein<br />
neues Gesetz erfordern. Und normalerweise<br />
darf ein Gesetz seine Wirkung<br />
nicht schon entfalten, bevor es in Kraft<br />
tritt.“ Eine Rückzahlung von Betreuungsgeld<br />
brauchen Eltern also auf<br />
keinen Fall zu befürchten. Das Aufhebungsgesetz<br />
könnte nur regeln, ab<br />
wann es keins mehr gibt.<br />
GANZ PRAKTISCH<br />
Der Weg zum Betreuungsgeld<br />
Für Ein- und Zweijährige, die ab dem 1. August 2012<br />
geboren wurden und nicht in eine Kita gehen, können<br />
Eltern den Antrag auf Betreuungsgeld stellen. <strong>So</strong> geht’s<br />
Wo muss ich Betreuungsgeld<br />
beantragen?<br />
Das unterscheidet sich von<br />
Bundesland zu Bundesland.<br />
In der Regel werden die<br />
Elterngeld-Stellen diese<br />
Aufgabe übernehmen. Die<br />
Adressen finden Sie unter<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.<br />
de/elterngeld<br />
Geht das auch online?<br />
Die Formulare werden<br />
die Länder als Downloads<br />
bereitstellen. Ein Online-<br />
Antrag ist dagegen vorerst<br />
nicht möglich, weil die<br />
notwendige <strong>So</strong>ftware noch<br />
nicht entwickelt ist.<br />
Wann kann ich den Antrag<br />
stellen?<br />
Theoretisch schon zusammen<br />
mit dem Elterngeld-<br />
Antrag. Erfahrungsgemäß<br />
ändern aber viele Eltern<br />
ihre Pläne im Lauf des<br />
ersten <strong>Leben</strong>sjahrs ihres<br />
<strong>Baby</strong>s. Deshalb stellen Sie<br />
den Antrag auf Betreuungsgeld<br />
besser erst sechs bis<br />
acht Wochen vor dem<br />
ersten Auszahlungsmonat.<br />
Kann ich das Betreuungsgeld<br />
auch rückwirkend<br />
bean tragen?<br />
Ja, allerdings nur für<br />
maximal drei Monate.<br />
Welche Unterlagen brauche<br />
ich für den Antrag?<br />
Für Eltern, die vorher bei<br />
derselben Stelle schon<br />
Elterngeld beantragt haben,<br />
genügt das ausgefüllte und<br />
unterschriebene Antragsformular.<br />
Von anderen<br />
brauchen die Elterngeld-<br />
Stellen zusätzlich eine<br />
Geburtsurkunde des <strong>Baby</strong>s<br />
und eine Meldebescheinigung.<br />
Wer Betreuungsgeld<br />
beantragt, obwohl sein Kind<br />
eine Tagesstätte oder eine<br />
Tagesmutter besucht,<br />
muss sich außerdem dort<br />
bescheinigen lassen,<br />
dass die Betreuung nicht<br />
öffentlich gefördert <strong>wird</strong>.<br />
Wo erfahre ich, welche<br />
Kindertagesstätte oder<br />
Tagesmutter öffentlich<br />
gefördert <strong>wird</strong>?<br />
Beim Träger der Kita,<br />
der Tagesmutter oder beim<br />
örtlichen Jugendamt.<br />
Für welchen Zeitraum<br />
kann ich Betreuungsgeld<br />
beantragen?<br />
Für einen bis höchstens<br />
22 Monate.<br />
Müssen die Eltern<br />
den Antrag gemeinsam<br />
unterschreiben?<br />
Ja. Sie müssen sich vorher<br />
darüber einigen, wer das<br />
Betreuungsgeld bekommen<br />
soll.*<br />
* STAND: ENDE APRIL. FÜR EINIGE<br />
BUNDESLÄNDER LAGEN DIE GENAUEN<br />
BESTIMMUNGEN BIS ZU DIESEM<br />
ZEITPUNKT NOCH NICHT VOR.<br />
LESER-SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen zu Betreuungs- oder Elterngeld?<br />
Dann rufen Sie uns an! Unser Experte<br />
Erwin Manger, Vizepräsident des Zentrum<br />
Bayern Familie und <strong>So</strong>ziales, beantwortet<br />
<strong>Ihr</strong>e Fragen am Dienstag, 9. Juli 2013,<br />
von 10 bis 13 Uhr, Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 47
SERVICE Kinderzimmer<br />
Schlaf schön –<br />
und bequem<br />
Mein Bett, mein Schlafsack, meine Wickelkommode:<br />
Mit so tollen Möbeln und Accessoires<br />
reist <strong>Ihr</strong> Kind gern ins Land der Träume<br />
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Schlaf schippern<br />
Auf dem Boden wiegen, an<br />
der Decke schaukeln und<br />
später <strong>wird</strong> ein Spielgerät<br />
draus. www.wollnitz.com;<br />
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Erst wickeln,<br />
dann arbeiten<br />
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Jetzt <strong>wird</strong>’s heimelig<br />
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Hirsch und Freunde“<br />
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Kinderzimmer. Über<br />
www.kinderraeume.com;<br />
63 Euro<br />
Später<br />
zur Wippe<br />
umbauen!<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Flieg, Vögelchen<br />
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woran Sie gute Möbel und<br />
Matratzen erkennen<br />
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<strong>Baby</strong>bett!<br />
Eine Entscheidungshilfe<br />
für Eltern.<br />
Das sind die Vor- und<br />
Nachteile von<br />
<strong>Baby</strong> im Bett<br />
der Eltern<br />
• nah bei Mama und<br />
Papa<br />
• praktisch fürs Stillen in<br />
der Nacht<br />
• Sicherheit (Atmung)<br />
• Gefahr der<br />
Überwärmung<br />
<strong>Baby</strong> im <strong>Baby</strong>bett<br />
• Sicherheit<br />
• wächst mit<br />
• genug Platz<br />
• das <strong>Baby</strong> spürt die<br />
Eltern nicht<br />
• für das nächtliche<br />
Stillen muss Mama<br />
aufstehen<br />
<strong>Baby</strong> im Beistellbett<br />
• nah bei Mama und<br />
Papa<br />
• praktisch fürs Stillen in<br />
der Nacht<br />
• umbaubar, vielseitig<br />
nutzbar<br />
• nur für die ersten<br />
Monate als Bett<br />
nutzbar, danach zu<br />
klein<br />
<strong>Baby</strong> in Wiege<br />
oder Stubenwagen<br />
• Wiegen beruhigt<br />
die meisten Kinder<br />
• durch die Rollen<br />
verschiebbar: Das<br />
<strong>Baby</strong> ist immer dabei<br />
• das <strong>Baby</strong> fühlt sich<br />
geborgen<br />
• besonders<br />
schöne Optik<br />
• Mama muss nachts<br />
aufstehen,<br />
um zu stillen<br />
• kurzzeitige Lösung<br />
• ziemlich teuer<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 49
SERVICE Kinderzimmer<br />
Schlafen, schlafen und<br />
noch mal schlafen. In<br />
den ersten Monaten<br />
liegen <strong>Baby</strong>s die meiste<br />
Zeit im Bett. Bis zu<br />
16 Stunden Schlaf<br />
schaffen Neugeborene<br />
locker. Umso wichtiger<br />
ist ein bequemes und gutes Bett.<br />
Und zwar nicht das der Eltern (auch<br />
wenn‘s dort so gemütlich ist), sondern<br />
ein eigenes Bett. Denn die Kleinen<br />
schlafen einfach sicherer, wenn sie<br />
einen Platz für sich haben: Sie können<br />
freier atmen und die Temperatur besser<br />
regulieren.<br />
Auch die Matratze spielt dabei eine<br />
wichtige Rolle. „Am besten hat sie einen<br />
belüfteten Kern, eine trittfeste Kante<br />
und einen waschbaren Funktionsstoff“,<br />
empfiehlt Stephanie Viehhofer, Inhaberin<br />
und Geschäftsführerin des <strong>Baby</strong>ausstatters<br />
Alvi. Die Vorteile dieses<br />
Stoffs: Er umschließt die Matratze komplett,<br />
ist wasserabweisend und schützt<br />
den Kern, auch wenn das <strong>Baby</strong> zum<br />
Da hat man lange was von:<br />
mitwachsende Möbel<br />
Beispiel mal spuckt oder die Windel<br />
ausläuft. Und trotzdem kann die Luft<br />
ungehindert zirkulieren. „Ob Eltern als<br />
Matratzenmaterial lieber Kaltschaum,<br />
Latex, Federkern oder Kokos wählen,<br />
ist eine Glaubensfrage. Im Moment ist<br />
Kaltschaum im Trend. Das ist auch das<br />
einzige Material, das aufgrund der verschiedenen<br />
Konturenschnitte belüftet<br />
<strong>wird</strong>“, erklärt die Expertin. Entscheidend<br />
ist auch der Härtegrad der Matratze:<br />
Das <strong>Baby</strong> darf bis zu zwei Zentimeter<br />
tief einsinken. Viehhofers Tipp:<br />
„Achten Sie im Laden darauf, ob die<br />
Matratze aufrecht stehen kann oder ob<br />
sie sich wie ein Flitzebogen biegt. Als<br />
zusätzlichen Test drücken Sie mit der<br />
flachen Hand ganz leicht auf die Matratze.<br />
Wenn Sie ungefähr zwei Zentimeter<br />
weit einsinken, ist das ideal.“<br />
Ebenso wichtig wie die Matratze ist der<br />
Rahmen, in dem sie liegt. Ralf Diekmann,<br />
Produktexperte beim TÜV<br />
Rheinland, rät Eltern, beim Kauf des<br />
Kinderbetts vor allem auf ihren ersten<br />
Eindruck zu vertrauen: „Wenn das Bett<br />
unangenehm riecht, scharfe Ecken und<br />
Kanten hat oder es wackelt, sobald Sie<br />
es berühren, lassen Sie besser die Finger<br />
davon.“ Das GS-Zeichen garantiert<br />
Eltern, dass die Möbel standsicher sind<br />
und keine Schadstoffe enthalten. „Modische<br />
Aspekte spielen für die <strong>Baby</strong>s<br />
eine eher untergeordnete Rolle. Wichtiger<br />
ist, dass das Bett funktional ist“,<br />
meint Diekmann. <strong>So</strong> kann sich bei mitwachsenden<br />
Gestellen zum Beispiel<br />
auch der Kauf eines oftmals teuren<br />
Massivholzbettes lohnen.<br />
Fürs Wickeln sind Kommoden besonders<br />
praktisch. Denn in den Schub laden<br />
und Fächern finden Windeln, Handtücher<br />
und Pflegeprodukte ihren Platz.<br />
Diekmann empfiehlt auch bei den<br />
Kommoden auf das GS-Zeichen zu achten.<br />
Beim Preis gilt: „Man kann an<br />
vielem sparen, aber nicht an sicheren<br />
und hochwertigen Möbeln und Matratzen<br />
fürs <strong>Baby</strong>. Außerdem rechnet sich<br />
der Preis besonders für Eltern, die erst<br />
am Anfang ihrer Familienplanung stehen.<br />
Bett und Kommode können Sie<br />
auch für weitere Kinder nutzen.“ Viele<br />
Wickelkommoden wachsen mit: Wenn<br />
Eltern die Auflage nach der <strong>Baby</strong>zeit<br />
abmontieren, haben sie eine hübsche<br />
Kommode fürs Kinderzimmer.<br />
birgit henrich<br />
SO SCHLÄFT IHR BABY SICHER<br />
Diese Checkliste verrät, worauf Sie beim Kauf des <strong>Baby</strong>bettchens<br />
achten sollten<br />
Material:<br />
Massivholz<br />
Abstand<br />
Bettkante-<br />
Matratze:<br />
mind. 60 cm<br />
2 — 3 Schlupfsprossen<br />
(20 cm Platz)<br />
Matratze:<br />
hart,<br />
Kaltschaum<br />
Länge: 140 cm,<br />
Breite: 70 cm<br />
Lattenrost:<br />
höhenverstellbar<br />
Eine Übersicht mit Normen<br />
und Prüfsiegeln für<br />
<strong>Baby</strong>möbel finden Sie unter<br />
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Lackierung:<br />
speichelfest<br />
Abstand<br />
Gitterstäbe:<br />
4,5 – 6 cm<br />
Schlafsack:<br />
Die richtige<br />
Größe =<br />
Körperlänge<br />
des Kindes<br />
minus Länge<br />
des Kopfes<br />
plus 10 – 15 cm<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
… ist Vertrauen … ist Fantasie …<br />
ist Geborgenheit … ist Zukunft … ist<br />
kreativ … ist Liebe … ist Wohlgefühl<br />
… ist Glück … ist der Raum, den<br />
<strong>Ihr</strong> Kind braucht, um sich zu entfalten<br />
Den ersten <strong>Leben</strong>sraum eines Kindes mitzugestalten, ist eine der schönsten<br />
Aufgaben, die ein Möbelhersteller haben kann. Mit unserem ganzen Wissen,<br />
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52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
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FAMILIE Urlaub<br />
Urlaub<br />
mal ganz<br />
anders<br />
Ferien im Zelt, im Wohnmobil,<br />
in der Jugendherberge oder<br />
unterwegs mit dem Fahrrad:<br />
Vier Familien erzählen von ihrem<br />
etwas anderen Urlaub und warum<br />
alle so viel Spaß dabei haben
URLAUB IM ZELT<br />
SCHLAFEN UNTERM STERNEN-<br />
HIMMEL, TOBEN OHNE GRENZEN<br />
AUF S. 65 KÖNNEN SIE<br />
EINEN CAMPINGURLAUB<br />
GEWINNEN<br />
reisegruppe<br />
<strong>So</strong>nja (36) und Markus<br />
Brunnhuber (40)<br />
mit Lina (5) und<br />
Ferdinand (2)<br />
da fahren wir hin<br />
Italien: www.<br />
centrovacanzeoriente.it<br />
Elba: www.<br />
campingtallinucci.de<br />
unterkunft<br />
Einfaches 4-Mann-<br />
Zelt, das wir zu einer<br />
kleinen Kuschelhöhle<br />
machen. An unseren<br />
Lieblingsplätzen bietet<br />
sie direkten Blick aufs<br />
Meer und unvergessliche<br />
<strong>So</strong>nnenauf- und<br />
-untergänge.<br />
das ist geboten<br />
Natur pur von<br />
morgens bis abends.<br />
Kleine Schatzsucher<br />
sammeln Muscheln,<br />
Steine und Stöcke,<br />
buddeln tiefe Löcher<br />
im Sand und schenken<br />
so ihren Eltern die<br />
Erholung, die sie sich<br />
im Urlaub wünschen.<br />
Für Abwechslung zum<br />
Strandalltag sorgen<br />
Wander-, Kletter- und<br />
Radtouren sowie Ausflüge<br />
in nahe Städte.<br />
familienfreundlich?<br />
Sanitäranlagen mit<br />
niedrigem Waschbecken,<br />
kleinem WC<br />
und Dusche für Kinder<br />
gehören bei vielen<br />
Campingplätzen ebenso<br />
zum Standard wie<br />
Spielplätze, Waschmaschinen<br />
und der<br />
Supermarkt auf dem<br />
Gelände.<br />
URLAUB AUF ZWEI RÄDERN<br />
AB IN DIE NATUR – EIN VERGNÜGEN FÜR KLEINE ENTDECKER UND AKTIVE ELTERN<br />
reisegruppe<br />
Beate (34) und<br />
Johannes Spindler (37)<br />
mit Simon (3) und<br />
Benno (1)<br />
da fahren wir hin<br />
Von München nach<br />
Passau:<br />
www.isarradweg.de<br />
unterkunft<br />
Entscheidend ist nicht,<br />
wo man nachts<br />
schläft, sondern wo<br />
man tagsüber sitzt: die<br />
Eltern auf dem Rad,<br />
die Kinder im Frontsitz<br />
oder Anhänger.<br />
das ist geboten<br />
Während Mama<br />
und Papa fleißig in<br />
RAUF AUFS<br />
RAD UND<br />
LOSSTRAMPELN<br />
die Pedale treten und<br />
abwechselnd den<br />
Anhänger ziehen,<br />
kommentiert der<br />
Nachwuchs alles, was<br />
er sieht, während<br />
Wälder, Wiesen und<br />
Flüsse langsam an uns<br />
vorbeiziehen. Simon<br />
genießt es, dass er ab<br />
geeignet für ...<br />
naturverbundene<br />
Familien, die im<br />
Urlaub auf Komfort<br />
und Service verzichten<br />
können und kein<br />
Problem damit haben,<br />
im Zelt penibel Ordnung<br />
zu halten.<br />
Für weniger als fünf<br />
Nächte rechnet sich<br />
der Aufwand fürs<br />
und zu im Frontsitz<br />
mitfahren darf. Clever:<br />
mittags einen Spielplatz<br />
zum Toben und<br />
fürs Picknick suchen,<br />
damit die Kinder<br />
danach im Anhänger<br />
schlafen.<br />
familienfreundlich?<br />
Der Weg ist das Ziel!<br />
Mit vielen Zwischenstopps<br />
in der Natur,<br />
wo die Kinder klettern<br />
und forschen können,<br />
ist selbst ein mehrtägiger<br />
Fahrradurlaub<br />
sehr kurzweilig.<br />
geeignet für ...<br />
Eltern, die Entspannung<br />
durch Bewegung<br />
Packen, Aufbauen und<br />
Einrichten kaum.<br />
das gefällt uns<br />
Zelten direkt am<br />
Strand ist ein Traum.<br />
Wer nur wenige Meter<br />
bis zum Wasser hat,<br />
läuft auch mal spontan<br />
vor dem Schlafengehen<br />
ans Meer, um<br />
zu sehen, wie es im<br />
Mondschein aussieht.<br />
Dunkelheit am Meer<br />
ist für die Kinder<br />
ein ganz besonderes<br />
Erlebnis, weil sie<br />
die Wellen nicht mehr<br />
sehen, sondern nur<br />
noch hören können.<br />
Die Freiheit, in der<br />
die Kinder auf dem<br />
Campingplatz herumtoben<br />
können, genießt<br />
die ganze Familie.<br />
suchen und deren<br />
Kinder gern im Fahrrad<br />
anhänger mitfahren.<br />
Wer spontan<br />
(Wetter!) planen und<br />
extrem sparsam<br />
packen kann, hat gute<br />
Startbedingungen.<br />
das gefällt uns<br />
Den ganzen Tag an<br />
der frischen Luft sein,<br />
durch eigene Anstrengung<br />
ans Ziel gelangen,<br />
jederzeit stoppen<br />
können und Hasen im<br />
Feld oder Rehe am<br />
Waldrand be obachten:<br />
Eine Rad reise ist ideal,<br />
um den Familienalltag<br />
zu entschleunigen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 55
FAMILIE Urlaub<br />
ZU GEWINNEN!<br />
URLAUB IN DER<br />
HERBERGE<br />
Familienurlaub<br />
in der Jugendherberge<br />
Noch keine Pläne für die Ferien?<br />
Mit etwas Glück können Sie<br />
einen Familien-Schnupper-<br />
Urlaub in einer Jugend herberge<br />
gewinnen. Aus mehr als<br />
500 Häusern dürfen Sie unter<br />
www.jugendherberge.de <strong>Ihr</strong>e<br />
Lieblingsherberge aussuchen.<br />
Wie wäre es zum Beispiel mit<br />
einem Familien-Aufenthalt mit<br />
Übernachtung im Baumhaus,<br />
auf einer historischen Burg oder<br />
in einem Leuchtturm? Äußerst<br />
komfortabel ist das zentrale<br />
Online-Buchungssystem auf<br />
der neu gestalteten Website.<br />
Familien finden unter www.<br />
jugendherberge.de/Familien/<br />
Familienurlaub-Deutschland<br />
die passende Unterkunft. Wir<br />
verlosen gemeinsam mit dem<br />
Deutschen Jugendherbergswerk<br />
einen Reisegutschein im Wert<br />
von 500 Euro.<br />
SCHREIBEN SIE bis zum 3. Juli 2013 an:<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Jugendherberge<br />
Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg<br />
Fax: 08 21/45 54 81-13<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
Bitte geben Sie <strong>Ihr</strong>e Adresse und für Rückfragen<br />
auch <strong>Ihr</strong>e Telefonnummer an.<br />
Ganz bequem geht’s im Internet:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
FREIZEITSPASS<br />
FÜR<br />
WENIG GELD<br />
reisegruppe<br />
Kristina Schön (30)<br />
und Markus<br />
Wächter (37) mit<br />
Johanna (3)<br />
da fahren wir hin<br />
Burg Wernfels in<br />
Franken, zu finden<br />
unter www.<br />
jugendherberge.de<br />
unterkunft<br />
Schlicht, außergewöhnlich<br />
oder<br />
modern: Für jeden<br />
Geschmack gibt es die<br />
passende Unterkunft.<br />
Viele Jugendherbergen<br />
bestechen durch<br />
ihr Ambiente, wie<br />
etwa die mittelalterliche<br />
Burg Wernfels im<br />
fränki schen Seenland,<br />
wo sich Kinder im<br />
rustikalen Rittersaal<br />
wie Knappe oder Burgfräulein<br />
fühlen und<br />
ins beheizte Freibad<br />
eintauchen können.<br />
Familien bekommen<br />
ein eigenes Zimmer<br />
mit Waschbecken.<br />
In einigen Häusern<br />
gibt‘s auch Zimmer<br />
mit Dusche und WC.<br />
das ist geboten<br />
Das Programm für<br />
Familien – und auch<br />
speziell für Allein<strong>erziehen</strong>de<br />
– ist vielfältig:<br />
Kreativ-Workshops,<br />
Sport-Angebote<br />
sowie saisonale<br />
Themenpakete, die auf<br />
IN DER<br />
JUGENDHERBERGE<br />
GEHT’S<br />
UNGEZWUNGEN ZU<br />
das Alter der Kinder<br />
abgestimmt sind.<br />
Wer seine Freizeitgestaltung<br />
lieber<br />
selber in die Hand<br />
nimmt, bekommt an<br />
der Rezeption Tipps zu<br />
Museen, Veranstaltungen<br />
und kindgerechten<br />
Frei zeitangeboten<br />
vor Ort.<br />
familienfreundlich?<br />
Viele Jugendherbergen<br />
sind als besonders<br />
familienfreundlich<br />
gekennzeichnet.<br />
Dort gibt es kostenlos<br />
Kinderbetten, Hochstühle,<br />
<strong>Baby</strong>fone,<br />
Toilettensitze für<br />
Kinder, Wickelauflagen,<br />
Windeleimer,<br />
und die Möglichkeit,<br />
das Fläschchen oder<br />
den Brei zu erwärmen.<br />
Außerdem haben<br />
diese Jugendherbergen<br />
einen eigenen Spielplatz<br />
und Spiel ecken<br />
im Haus.<br />
geeignet für ...<br />
Familien, die einen<br />
Kurz urlaub planen<br />
oder auf Städtetrip<br />
gehen wollen, und<br />
für Eltern mit Kindern,<br />
die im Urlaub Kontakt<br />
zu anderen suchen.<br />
das gefällt uns<br />
Die ungezwungene<br />
Atmosphäre in<br />
der Jugendherberge<br />
sorgt dafür, dass sich<br />
die Eltern weniger<br />
Stress machen müssen.<br />
Beim Essen zum<br />
Beispiel ist es vollkommen<br />
in Ordnung,<br />
wenn die Kinder auch<br />
mal ein bisschen<br />
lauter sind oder mit<br />
anderen gemeinsam<br />
um die Tische flitzen.<br />
56<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
NICHT MEHR GEFÄLLT,<br />
FAHREN WIR<br />
WENN’S UNS<br />
EINFACH WEITER<br />
TEXT: BEATE SPINDLER; FOTOS: CORBIS, JUGENDHERBERGE BECKERWITZ MIT<br />
BAUMHAUSDORF „GRÜNE WIEK“, PRIVAT (6); ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
ROLLENDES<br />
ZUHAUSE<br />
UNTERWEGS MIT DEM<br />
WOHNMOBIL – EINFACH<br />
DER NASE NACH<br />
reisegruppe<br />
Kati Sahlmann (36)<br />
und Alex Thiel (35)<br />
mit Luise (3),<br />
Franz (7 Monate)<br />
und Hund Coffee<br />
da fahren wir hin<br />
Italien: www.<br />
marinadivenezia.it<br />
unterkunft<br />
Kompakte 14 Quadratmeter<br />
mit Kochfeld,<br />
Kühlschrank, Waschbecken,<br />
Dusche, WC,<br />
Schrank, Tisch, Betten<br />
für vier Erwachsene<br />
und zwei Kinder.<br />
das ist geboten<br />
Viele Campingplätze<br />
haben ein Animations-<br />
programm für Kinder.<br />
Das Campingleben an<br />
sich ist aber schon<br />
spannend genug.<br />
Noch bevor die Spielsachen<br />
ausgepackt<br />
sind, haben die Kinder<br />
meist schon die<br />
Jungen und Mädchen<br />
von nebenan kennengelernt.<br />
Spielen, Radfahren,<br />
Planschen,<br />
Wandern: Dieser<br />
Freizeitmix ent spannt<br />
Eltern und macht<br />
Kinder glücklich!<br />
geeignet für ...<br />
Familien, die nicht<br />
gern in fremden<br />
Betten schlafen und<br />
auf Reisen möglichst<br />
viel sehen wollen.<br />
Prima sowohl für den<br />
Wochenend-Ausflug<br />
als auch für den mehrwöchigen<br />
Urlaub mit<br />
unterschiedlichen<br />
Zwischenstopps.<br />
das gefällt uns<br />
Schon die Fahrt in den<br />
Urlaub ist entspannt.<br />
Man kann jederzeit<br />
anhalten und hat in<br />
den Pausen alles griffbereit:<br />
vom Essen über<br />
die Wickelsachen bis<br />
zu Wechselkleidung<br />
und Spielzeug. Beim<br />
Packen gilt: Einfach<br />
mal alles einräumen,<br />
auch wenn’s vielleicht<br />
überflüssig ist. Und<br />
wem es an einem Platz<br />
nicht gefällt, der steigt<br />
ins Wohn mobil und<br />
fährt weiter. Ein Stellplatz<br />
über Nacht findet<br />
sich überall.<br />
20 %<br />
auf Spielwaren<br />
ab einem Einkaufswert<br />
von 50 €!*<br />
* Außer auf Spielkonsolen und Zubehör, <strong>So</strong>ftware, Bücher,<br />
Modelleisenbahnen und Werbeangebote. Gegen Abgabe des<br />
Coupons. Keine Kombination mit anderen Aktionen oder Coupons.<br />
Nur ein Coupon pro Einkauf. Gültig vom 01.07. bis 31.07.2013.<br />
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SPIELE MAX AG ∙ Haynauer Straße 72 a ∙ 12249 Berlin
SCHWANGERSCHAFT Geburt<br />
PRO & KONTRA<br />
Kaiserschnitt<br />
Die bessere<br />
Geburt?<br />
Wann ist ein<br />
Kaiserschnitt nötig?<br />
Was spricht für ihn,<br />
was dagegen?<br />
Hier finden werdende<br />
Eltern die wichtigsten<br />
Fakten, die ihnen<br />
bei der Entscheidung<br />
helfen<br />
Zum ersten Mal Mama!<br />
Anita H. (35) aus Augsburg<br />
hat den Geburtstag ihrer<br />
Tochter dick im Kalender<br />
angestrichen. Sie kennt<br />
den Termin – es ist der 28. Juni – schon<br />
seit Wochen. „Mein Arzt sagt, ein<br />
Kaiser schnitt muss sein“, erklärt die<br />
Lehrerin und streichelt liebevoll über<br />
ihre „Kugel“. Sie hat sich mit der Tatsache<br />
abgefunden. Doch wie den meisten<br />
werdenden Eltern ist es ihr und<br />
ihrem Mann nicht egal, wie ihr Kind geboren<br />
<strong>wird</strong>. Das Augsburger Paar hat<br />
sich immer gewünscht, dass die Geburt<br />
1. möglichst sicher, 2. auf natürlichem<br />
Wege, 3. schnell und 4. ohne Komplikationen<br />
verläuft.<br />
Manchmal gibt es jedoch Gründe, die<br />
gegen eine normale Entbindung sprechen.<br />
Anita hatte vor Jahren eine <strong>groß</strong>e<br />
Bauch-Operation. Das Risiko, dass es<br />
bei einer vaginalen Geburt Probleme<br />
mit der alten Narbe gibt, ist zu <strong>groß</strong>.<br />
Deshalb hat ihr Gynäkologe einen OP-<br />
Termin reserviert.<br />
Das passiert in deutschen Geburtskliniken<br />
immer häufiger. Zählt man die<br />
Notkaiserschnitte wegen Komplikationen<br />
bei der Geburt und die Kaiserschnitte<br />
auf Wunsch (das sind aber<br />
höchstens zwei Prozent aller Gebärenden)<br />
dazu, kommt man auf eine beachtliche<br />
Zahl: Fast jedes dritte Kind <strong>wird</strong><br />
heute in Deutschland per Kaiserschnitt<br />
(sectio caesarea) geboren – doppelt so<br />
viele wie vor 20 Jahren. Und die Quote<br />
steigt weiter. Aus vielerlei Gründen, erklärt<br />
Gynäkologe Professor Dr. Klaus<br />
Vetter aus Berlin, Vorstandsmitglied der<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> n&<br />
<strong>erziehen</strong> ehen<br />
7/2013
FOTO: YOUR PHOTO TODAY<br />
deutschen Gesellschaft für Perinatale<br />
Medizin:<br />
Die Schwangeren sind heute älter<br />
und deshalb <strong>gesund</strong>heitlich eher vorbelastet<br />
als jüngere Frauen.<br />
Je älter die Frauen, desto öfter werden<br />
sie mit Hormonen behandelt, damit<br />
sie noch ein <strong>Baby</strong> bekommen. Entsprechend<br />
gestiegen ist die Zahl der<br />
Mehrlings-Schwangerschaften, die<br />
mit einem höheren Risiko für Mutter<br />
und Kind einhergehen.<br />
Es kommen immer mehr <strong>groß</strong>e und<br />
schwere <strong>Baby</strong>s zur Welt, die nicht<br />
durch Mamas Becken passen.<br />
Mit den sinkenden Geburtenzahlen<br />
ist an vielen Kliniken das Wissen verloren<br />
gegangen, wie man schwierige<br />
natürliche Geburten gut begleiten<br />
kann. Das gilt beispielsweise für<br />
Beckenendlagen.<br />
Das Risikobewusstsein ist gestiegen.<br />
Bei den Müttern, die oft nur ein Kind<br />
wollen und sich deshalb besonders<br />
<strong>groß</strong>e <strong>So</strong>rgen wegen der Geburt machen,<br />
und bei den Geburtshelfern,<br />
die Schadensersatzklagen fürchten.<br />
Je kleiner das Krankenhaus und je<br />
dünner die Personaldecke, desto eher<br />
<strong>wird</strong> zum Kaiserschnitt geraten.<br />
Besonders dann, wenn die werdende<br />
Mutter schon einmal einen hatte.<br />
Vor allem Hebammen, aber auch Gynäkologen<br />
und Kinderärzte sehen den<br />
Anstieg der Schnittentbindungen kritisch.<br />
Sie sind der Meinung, dass manche<br />
<strong>Baby</strong>s durchaus spontan, also auf<br />
natürlichem Wege geboren werden<br />
könnten. Was zum Beispiel den Vorteil<br />
hätte, dass das Fruchtwasser bei der<br />
Passage durch den Geburtskanal aus<br />
der Lunge des <strong>Baby</strong>s herausgepresst<br />
<strong>wird</strong>. Kaiserschnittkinder haben deutlich<br />
mehr Atem- und Lungenprobleme,<br />
obwohl das Fruchtwasser nach der Entbindung<br />
abgesaugt <strong>wird</strong>. Die Ärzte versuchen<br />
solche Risiken heute zu mindern,<br />
indem sie den Termin für den<br />
Kaiserschnitt so spät wie möglich legen,<br />
also in die 39. Schwangerschaftswoche,<br />
damit das Ungeborene möglichst weit<br />
entwickelt ist.<br />
Kritiker nennen weitere Nachteile, mit<br />
denen ein Kaiserschnitt verbunden<br />
sein kann – für die Gesundheit von<br />
Mutter und Kind. „Kaiserschnittkinder<br />
haben später deutlich häufiger Allergien<br />
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
als Kinder, die normal geboren sind“,<br />
war einer der neuen Kritikpunkte beim<br />
jüngsten Frauenärzte-Kongress.<br />
Professor Dr. Klaus Vetter hält solche<br />
Aussagen allerdings für überzogen:<br />
„Dafür haben wir nicht die wissenschaftlichen<br />
Daten.“ Der Spezialist für<br />
die <strong>gesund</strong>heitliche Versorgung von<br />
Mutter und Kind rund um die Geburt<br />
will die Diskussion versachlichen: Nach<br />
dem derzeitigen Wissensstand sei das<br />
Risiko für die Mutter bei einer Sectio<br />
heute kaum noch höher als bei einer<br />
vaginalen Geburt. „Außerdem kann es<br />
auch bei einer spontanen Geburt Probleme<br />
wie Blutungen oder einen Dammriss<br />
geben.“<br />
Vetter wünscht sich, dass sich Schwangere<br />
vor der Geburt eingehend über Methoden<br />
zur Schmerzbehandlung, einen<br />
Dammschnitt und die Vor- und Nachteile<br />
eines Kaiserschnitts beraten lassen.<br />
„Viele Ängste verschwinden, wenn<br />
die Frauen gut aufgeklärt werden.“<br />
Die wichtigsten Fakten:<br />
Ein Kaiserschnitt ist und bleibt eine<br />
Operation mit Folgerisiken bei weiteren<br />
Schwangerschaften. Die Narbe<br />
am Bauch <strong>wird</strong> Sie immer daran erinnern.<br />
Gegen die Schmerzen können<br />
Sie Medikamente bekommen. Womit<br />
Sie trotzdem rechnen müssen: In den<br />
ersten Tagen ist man nicht so mobil,<br />
hat weniger Kraft im Bauch und<br />
Heben und Tragen fallen schwer. Deshalb<br />
ist es gut, schon vor dem Geburtstermin<br />
Unterstützung zu organisieren:<br />
durch den Partner, die Großeltern<br />
oder eine Familienhelferin.<br />
Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt<br />
– das war einmal. Heute <strong>wird</strong><br />
jeder Fall individuell geprüft. Stimmen<br />
die Bedingungen, kann das<br />
zweite Kind spontan zur Welt kommen.<br />
Allerdings müssen die Geburtshelfer<br />
untersuchen, ob die Narbe vom<br />
ersten Kaiserschnitt bei einer weiteren<br />
Geburt hält. Zudem ist durch<br />
den Kaiserschnitt das Risiko einer<br />
Verwachsung oder einer falschen<br />
Lage der Plazenta erhöht. Das ist für<br />
Paare wichtig, die sich mehrere Kinder<br />
wünschen.<br />
andrea schmidt-forth<br />
NEU<br />
Kaisergeburt<br />
Diese Geburt soll<br />
sanfter sein als der bisher<br />
praktizierte Kaiserschnitt.<br />
Dabei nimmt der<br />
Geburtshelfer im „Mittelteil“<br />
der OP den Sichtschutz zur<br />
Seite. Die Eltern können<br />
zuschauen, wie der<br />
Gynä kologe ihr <strong>Baby</strong> aus<br />
dem Bauch hebt. Gleich<br />
danach darf es zum<br />
Kuscheln auf Mamas Brust.<br />
In Deutschland eingeführt<br />
hat diese Methode der<br />
Gynäkologie-Professor<br />
Dr. Wolfgang Henrich. Er ist<br />
Chefarzt an der Charité<br />
in Berlin. Dort kamen schon<br />
mehrere Dutzend <strong>Baby</strong>s<br />
auf Wunsch ihrer Eltern so<br />
zur Welt. Den Bauchschnitt<br />
sehen die Eltern nicht,<br />
er ist durch Mamas Bauch<br />
ver deckt.<br />
BUCH-TIPP<br />
„Meine Wunschgeburt. Selbstbestimmt<br />
gebären nach Kaiserschnitt“, heißt<br />
ein umfangreiches Begleitbuch für<br />
Schwangere und Fachpersonal.<br />
edition riedenburg; 24,90 Euro<br />
INFO<br />
In Landau gibt‘s die meisten<br />
Kaiserschnitte, in Dresden<br />
die wenigsten. Eine interaktive<br />
Landkarte zeigt, in welchem<br />
Landkreis wie häufig Kaiserschnitte<br />
durchgeführt werden:<br />
www.faktencheckkaiserschnitt.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 59
ElternL<br />
Schön zum <strong>So</strong>mmer-Outfit:<br />
Wickelarmbänder<br />
Buddha-Style<br />
in verschiedenen Farben.<br />
www.luxusweiberl.de;<br />
39,50 Euro<br />
Das rat ich dir!<br />
Tipps erfahrener Mamas für junge Mamas<br />
Egal ob’s ums Schlafen geht,<br />
ums Essen oder Laufen: Nicht<br />
verrückt machen lassen, es<br />
regelt sich alles von alleine.<br />
gerda pfleger, 2 kinder<br />
Nichts bleibt, wie<br />
es ist. Deshalb die<br />
schönen Momente<br />
genießen – und<br />
die schlechten<br />
aussitzen.<br />
bettina hofmann, 2 kinder<br />
1 kg Quark im Kühlschrank<br />
vorrätig haben,<br />
eine Brustentzündung<br />
kommt immer nach<br />
Ladenschluss.<br />
Und: Den Wickeltisch<br />
auf die richtige Höhe<br />
aufstocken lassen,<br />
davor verbringt man<br />
gefühlte Jahre.<br />
andrea blumenwitz,<br />
4 kinder<br />
Kurse wie <strong>Baby</strong>massage oder<br />
Krabbelgruppen belegen.<br />
Und das nicht nur wegen<br />
des Kindes. Es tut einfach<br />
gut, rauszukommen und sich<br />
mit den anderen Mamas<br />
auszutauschen.<br />
marion maiberger, 2 kinder<br />
Wenn das Kind krank<br />
ist: Such dir einen<br />
guten Kinderarzt und<br />
lass die Finger von<br />
Google!<br />
barbara schmal, 2 kinder<br />
Noch mehr Tipps finden Sie bei www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de.<br />
Dort freuen wir uns natürlich auch, wenn Sie einen Rat für andere Eltern haben<br />
Fitter Mann =<br />
fittes Sperma<br />
Bei Männern, die moderat<br />
Sport treiben, haben die<br />
Spermien bessere Qualität<br />
als bei Stubenhockern.<br />
Das zeigt eine Untersuchung<br />
der Universität<br />
von Cordoba. Aber jetzt<br />
nicht gleich übertreiben:<br />
Eine frühere Untersuchung<br />
hat ergeben, dass<br />
Hochleistungssport genau<br />
das Gegenteil bewirkt.<br />
NEUE STUDIE<br />
Nett im Netz<br />
Wer im Internet<br />
aggressiv rummotzt,<br />
fühlt sich<br />
kurz vielleicht<br />
besser. Auf<br />
Dauer aber sind<br />
diese Motzer<br />
messbar unglücklicher<br />
und<br />
frustrierter.<br />
QUELLE: CYBERPSYCHOLOGY,<br />
BEHAVIOR, AND SOCIAL<br />
NETWORKING<br />
FOTOS: F1 ONLINE, RACHEL HULIN/“FLYING HENRY“/POWERHOUSE BOOKS, HERSTELLER (7); ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
R A T G E B E R<br />
EBEN<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Sehe ich<br />
wirklich<br />
schlechter?<br />
Ich bin in der 37. Woche<br />
schwanger und habe das<br />
Gefühl, dass ich schlechter<br />
sehe und meine Kontaktlinsen<br />
nicht mehr passen.<br />
Kann das sein?<br />
Augenarzt Dr. Georg Eckert,<br />
Senden, antwortet:<br />
D<br />
er veränderte Hormonhaushalt<br />
in der<br />
Schwangerschaft beeinflusst<br />
den Tränenfilm der<br />
Augen. Es kann deshalb<br />
passieren, dass die Linse<br />
nicht mehr passt und<br />
scheuert. Die Folge sind<br />
Komplikationen wie<br />
Gefäßeinsprossungen, es<br />
können sich Entzündungen<br />
bilden. Wichtig ist darum<br />
die halbjährliche Kontrolle<br />
beim Augenarzt. Werden<br />
die Dioptrienwerte deutlich<br />
schlechter, kann es sogar<br />
notwendig sein, die Linsen<br />
neu anzupassen. Diese<br />
Verschiebung bildet sich<br />
nach der Geburt meistens<br />
wieder zurück.<br />
BADENIXE MIT<br />
BABY- BAUCH<br />
Am Strand<br />
den Bauch<br />
verstecken?<br />
Kommt nicht<br />
infrage! Und ist<br />
auch gar nicht<br />
nötig – wozu gibt<br />
es die tollen<br />
Badeanzüge für<br />
Schwangere ...<br />
Die sind so<br />
schick und<br />
vielseitig<br />
wie nie:<br />
Damit<br />
kann man<br />
später auch<br />
ganz<br />
unauffällig<br />
stillen.<br />
Jetzt <strong>wird</strong>’s <strong>So</strong>mmer!<br />
Flieg nicht zu hoch,<br />
mein kleiner Freund<br />
<strong>Baby</strong> Henry fliegt entspannt<br />
durch sein Zimmer, sein Haus,<br />
den Garten – dank Photoshop.<br />
Ein Kinder-Erwachsenen-Buch<br />
der Fotografin (und Mama von<br />
Henry) Rachel Hulin.<br />
„Flying Henry“, powerHouse<br />
Books; 11,50 Euro<br />
Spritzige Spiel-Ideen<br />
für heiße Tage<br />
finden Sie auf<br />
Seite 20<br />
Ah,<br />
das tut<br />
gut<br />
5 Dinge, die<br />
sofort für gute<br />
Laune sorgen<br />
1Die zwei viel<br />
zu engen Hosen<br />
entsorgen, in die wir<br />
uns doch nie, nie<br />
reinhungern werden<br />
2<br />
Eine bequeme<br />
Hose kaufen<br />
3<br />
Mit zwei Tupfen<br />
Rouge und etwas<br />
Concealer<br />
eine Nacht mit Schlaf<br />
vortäuschen<br />
Eine Runde zu<br />
4<br />
„Walking On<br />
Sunshine“ von Katrina<br />
& The Waves tanzen<br />
Dem liebsten<br />
5 Mann sagen, dass<br />
er der liebste Mann ist<br />
Tankini mit<br />
Paisleydruck von<br />
Anita bei<br />
babybutt.de;<br />
59,95 Euro<br />
Mit Stillöffnung<br />
und Kordelzug:<br />
„Fast Food“ bei<br />
boobdesign.de;<br />
65 Euro<br />
Badeanzug<br />
„Betty“ mit<br />
Bustier von<br />
mamarella.com;<br />
79,95 Euro<br />
Tankini „Gigi“ mit<br />
Neckholder und<br />
breitem Bund von<br />
bellybutton.de;<br />
79,90 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 61
garten,<br />
Kinderich<br />
komme!<br />
Nur noch ein paar Wochen<br />
bis zum gro ßen Tag!<br />
<strong>So</strong> stellen Eltern die Weichen<br />
für einen guten Start<br />
Stippvisiten machen<br />
Vielleicht hat <strong>Ihr</strong> Kind die Erzieherinnen<br />
und die Gruppenräume<br />
schon beim Tag der offenen Tür<br />
kennengelernt. Prima, dann weiß<br />
es, was „Kindergarten“ überhaupt<br />
ist. Frischen Sie die Erinnerung<br />
auf und gehen Sie in den Wochen<br />
vorher ab und zu an der Einrichtung<br />
vorbei. Vielleicht sind die Kinder<br />
gerade draußen und Sie können<br />
beim Toben zusehen.<br />
Vertrautheit schaffen<br />
Wissen Sie schon, wie die Gruppe<br />
<strong>Ihr</strong>es Kindes heißt? „Feuerwehr“-,<br />
„Dschungel“-, „Mäuse“-Gruppe?<br />
Malen Sie doch ein Bild davon oder<br />
sprechen Sie im Alltag hin und<br />
wieder darüber. Vielleicht verrät<br />
Ihnen die Gruppenleiterin den<br />
„<strong>So</strong>undtrack“ des Kindergartens<br />
und Sie können zu Hause mal ein<br />
Lied davon singen. Oder Sie entdecken<br />
bei der Besichtigung ein<br />
paar Bücher und Spiele, die es<br />
auch bei Ihnen daheim gibt.<br />
Geschichten erzählen<br />
Leo Lausemaus geht auch schon in<br />
den Kindergarten. Jakob und Connie<br />
ebenfalls. Wenn ihre Bilderbuch-Helden<br />
zeigen, wie es dort<br />
zugeht, werden Kinder neugierig.<br />
Auch ältere Spielkameraden erzählen<br />
sicher gern, was sie im<br />
Kindergarten so machen.<br />
Gleichgesinnte suchen<br />
Gibt es ein Kind in der Nachbarschaft,<br />
das schon in denselben<br />
Kindergarten geht? Fragen Sie<br />
doch die Nachbarn, ob Sie mit zum<br />
Abholen gehen dürfen. <strong>So</strong> war <strong>Ihr</strong>
Kindergarten LEBEN MIT KINDERN<br />
Kind schon mal da und erfährt:<br />
Nach dem Spielen kommen die<br />
Eltern wieder.<br />
Selbst machen lassen<br />
Bald muss <strong>Ihr</strong> Kind ohne Sie klarkommen,<br />
wenn es zum Beispiel<br />
im Sandkasten Konflikte gibt.<br />
Wird das nächste Mal auf dem<br />
Spielplatz um die Schaufel oder<br />
den Bagger gestritten, dann halten<br />
Sie sich ruhig zunächst zurück<br />
und schauen Sie, was passiert.<br />
Ehrlich sein<br />
Wird der Kindergartenalltag in<br />
den schönsten Farben ausgemalt,<br />
sind die Kleinen schnell enttäuscht,<br />
wenn es mal nicht so gut<br />
läuft. Deshalb lieber schon zu<br />
Hause Herausforderungen ansprechen:<br />
„Es gibt dort vielleicht<br />
Regeln, die ein bisschen anders<br />
sind als bei uns. Es ist ganz normal,<br />
dass Kinder hin und wieder<br />
streiten.“ Besprechen Sie auch,<br />
wie <strong>Ihr</strong> Kind sich verhalten kann,<br />
wenn es aufs Klo muss oder wenn<br />
es eine Mahlzeit nicht mag.<br />
Vorfreude wecken<br />
Man muss ja nicht gleich die Komplettausrüstung<br />
für den Kindergarten<br />
zusammen einkaufen …<br />
Aber vielleicht darf sich <strong>Ihr</strong> Kind<br />
ja seine Kindergartentasche selbst<br />
aussuchen.<br />
Im nächsten Heft gibt‘s die <strong>groß</strong>e<br />
Checkliste: Was <strong>Ihr</strong> Kind im Kindergarten<br />
alles braucht.<br />
Das <strong>wird</strong> schon klappen!<br />
<strong>Ihr</strong> Kind ist noch nicht trocken? Oder ein schlechter Esser?<br />
Es wurde noch nie von anderen betreut?<br />
Warum das kein Hindernis für den Kindergartenstart ist,<br />
sagt Diplom-Pädagogin Anne Boller aus Darmstadt<br />
Buch-<br />
Tipps<br />
Frauke Nahrgang/<br />
Marlis Scharff-<br />
Kniemeyer:<br />
„Mein erster Tag<br />
im Kindergarten“,<br />
Ravensburger;<br />
6,99 Euro,<br />
ab 2 Jahren<br />
Anne Boller:<br />
„Mein Kind kommt in<br />
den Kindergarten“,<br />
Reinhardt; 12,90 Euro<br />
TEXT: SILKE WEIHER; FOTOS: P.O.M. POINT OF MEDIA GMBH (3), PRIVAT<br />
Mein Kind braucht<br />
noch eine Windel!<br />
Macht nichts! Die<br />
Regel, dass Kinder<br />
trocken sein müssen,<br />
gilt nicht<br />
mehr. Sie können<br />
sich das Töpfchen-<br />
Training sparen.<br />
Bei all den Veränderungen,<br />
die auf<br />
<strong>Ihr</strong> Kind zukommen,<br />
wäre das<br />
jetzt auch kein<br />
guter Zeitpunkt.<br />
Selbst Kinder, die<br />
schon trocken<br />
sind, nässen in der<br />
ersten Zeit im Kindergarten<br />
oft wieder<br />
ein. Das liegt<br />
an der Umstellung.<br />
Ich habe ein Pizza-<br />
Pommes-Kind!<br />
Viele Kinder, die<br />
zu Hause jeden<br />
Bissen dreimal<br />
umdrehen, probieren<br />
in der Gruppe<br />
alles, was auf den<br />
Tisch kommt.<br />
Warten Sie also ab.<br />
Ist <strong>Ihr</strong> Kind Vegetarier<br />
oder mag ein<br />
<strong>Leben</strong>smittel absolut<br />
nicht, sagen Sie<br />
das vorher den<br />
Erzieherinnen.<br />
Anziehen klappt<br />
noch nicht alleine.<br />
Was zieht <strong>Ihr</strong> Kind<br />
schon gut ohne<br />
Hilfe an? Die<br />
Mütze? Starten Sie<br />
damit und packen<br />
Sie dann schwierigere<br />
Aufgaben<br />
an. Lassen Sie <strong>Ihr</strong><br />
Kind üben, wann<br />
immer genug Zeit<br />
ist. Helfen Sie nur,<br />
wenn es das möchte,<br />
und sagen Sie<br />
nichts, wenn der<br />
Pulli mal auf links<br />
gedreht ist.<br />
Mein Kind wurde<br />
noch nie von<br />
anderen betreut.<br />
Fangen Sie jetzt<br />
bloß nicht panisch<br />
an, Abschiede zu<br />
üben. Sprechen Sie<br />
mit dem Kindergartenteam<br />
über<br />
eine sanfte Eingewöhnung<br />
(meist<br />
machen die das<br />
heute von sich aus)<br />
und planen Sie<br />
genug Zeit für den<br />
Start ein. Berufstätige<br />
nehmen dafür<br />
am besten ein paar<br />
Tage Urlaub.<br />
Mein Kind ist Erwachsenen<br />
gegenüber<br />
schüchtern.<br />
Das ist ganz normal,<br />
vor allem bei<br />
Fremden. Schließlich<br />
trichtert man<br />
Kindern aus guten<br />
Gründen ein, vorsichtig<br />
zu sein.<br />
Klar, dass sie sich<br />
nicht plötzlich von<br />
heute auf morgen<br />
auf eine fremde<br />
Person einlassen,<br />
auch wenn es die<br />
nette Erzieherin<br />
ist. Damit sich<br />
das Kind traut, die<br />
Betreuerin nach<br />
einem Getränk zu<br />
fragen, wenn es<br />
Durst hat, muss es<br />
erst Vertrauen zu<br />
ihr fassen. Üben<br />
können Sie das<br />
schon einmal bei<br />
Bekannten: Lassen<br />
Sie beim nächsten<br />
Besuch <strong>Ihr</strong> Kind<br />
selbst um den Saft<br />
bitten oder im Café<br />
das Eis bestellen.<br />
Das gibt ihm<br />
Selbstvertrauen.<br />
Sie möchten wissen, wie andere Eltern ihr Kind auf den Kindergarten vorbereiten? Oder Sie haben selbst<br />
einen tollen Tipp? Unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de können Sie sich austauschen!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 63
community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist eure<br />
Ansprechpartnerin im<br />
Netz [Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie von<br />
ihren Kindern Benjamin<br />
und Anna-Carolin<br />
MEIN NEUES<br />
LEBEN MIT BABY<br />
Kathrin Hochmuth<br />
berichtet regelmäßig<br />
in ihrem Blog, wie sich<br />
ihr Alltag seit der<br />
Geburt ihrer Tochter<br />
Celina verändert hat<br />
Umfrage<br />
Wie leicht stehen eure<br />
Kinder morgens auf?<br />
52 %<br />
Mein Kind<br />
ist ein<br />
Frühaufsteher<br />
und<br />
schnell aus<br />
dem Bett.<br />
17 %<br />
Ihm fällt das<br />
Aufstehen<br />
schwer; ich<br />
plane extra<br />
Zeit ein.<br />
31 %<br />
Ich muss<br />
mein<br />
Kind<br />
morgens<br />
wecken.<br />
QUELLE:<br />
WWW.LEBEN-UND-ERZIEHEN.DE<br />
SOLLEN WIR EIN<br />
DREIRAD KAUFEN?<br />
leuchtturm2009: Eigentlich wollten wir<br />
für unseren <strong>So</strong>hn kein Dreirad kaufen,<br />
aber angeblich ist das Treten wichtig fürs<br />
Fahrradfahren. Sind eure Kinder Dreirad<br />
gefahren und wenn ja, wie lange?<br />
erbse81: Meine beiden sind etwa eineinhalb<br />
Jahre Dreirad gefahren (von zweieinhalb<br />
bis vier), ich finde es wichtig.<br />
Die Kinder lernen auch lenken, außerdem<br />
bekommen sie Kraft in den Beinen.<br />
Floh: Dreiräder und Laufräder sind sinnvoll.<br />
Das Laufrad trainiert den Gleichgewichtssinn<br />
und der ist fürs Radfahren sehr<br />
wichtig. Meine Mädels hatten beide Fahrzeuge,<br />
das Laufrad war aber beliebter.<br />
schnullerbacke: Seit mein <strong>So</strong>hn<br />
ein Jahr alt ist, lässt er sich mit dem Dreirad<br />
schieben. Er ist jetzt zwei, aber treten<br />
kann er noch nicht.<br />
MimisMama: Mimi<br />
ist vier Monate alt und<br />
ich stille sie voll. Eine<br />
Freundin meinte jetzt,<br />
meine Kleine könne<br />
doch schon an Reiswaffeln<br />
„knabbern“.<br />
Was meint ihr? Ich<br />
möchte eigentlich länger<br />
voll stillen.<br />
aquamarin: Mit vier<br />
Monaten ist dein <strong>Baby</strong><br />
MIT 35 EINE RISIKO-<br />
SCHWANGERSCHAFT?<br />
AnnaMax: Eine Freundin erwartet ihr<br />
erstes <strong>Baby</strong>. <strong>Ihr</strong> Arzt meinte, sie müsse<br />
eine Fruchtwasseruntersuchung machen<br />
lassen, weil sie über 35 Jahre alt ist. Jetzt<br />
ist sie verunsichert. Was ratet ihr?<br />
santari: Ab einem bestimmten Alter<br />
gelten Frauen als „Risikoschwangere“,<br />
weil dann die Wahrscheinlichkeit, ein<br />
behindertes Kind zu bekommen, erhöht<br />
ist. Ich war beim ersten Kind 37 und beim<br />
zweiten 41 Jahre alt und habe bei beiden<br />
die Fruchtwasseruntersuchung machen<br />
lassen. Wir wollten wissen, auf was wir<br />
uns eventuell einstellen müssen.<br />
juli: Deine Freundin muss diese Untersuchung<br />
nicht machen lassen. Ich war 40, als<br />
mein <strong>So</strong>hn geboren wurde, und habe nur<br />
drei Ultraschalluntersuchungen und einen<br />
Feinultraschall machen lassen. Ansonsten<br />
hat mich eine Hebamme betreut.<br />
Mami_35: Ich habe mich nach ausführlicher<br />
Beratung gegen eine Fruchtwasseruntersuchung<br />
entschieden. Denn ein<br />
negatives Ergebnis muss nicht unbedingt<br />
auf eine Behinderung des Kindes hindeuten.<br />
Mir hat genügt, dass die Nackenfalten<br />
messung ohne Befund war.<br />
passathases: Mein Arzt hat mich damals<br />
über Fruchtwasseruntersuchung und<br />
Nackenfaltenmessung informiert und mir<br />
die Entscheidung überlassen, ob ich diese<br />
machen lassen möchte. Dazu zwingen<br />
kann deine Freundin niemand.<br />
An der Reiswaffel lutschen<br />
dafür noch zu klein.<br />
Still weiter, solange<br />
deine Kleine möchte.<br />
Minchen: Meine Tochter<br />
hat mir bereits mit<br />
sechs Wochen begierig<br />
auf die Gabel geschaut.<br />
Aber ich habe sie<br />
knapp sieben Monate<br />
gestillt und ihr dann<br />
ab und zu etwas Brötchen<br />
gegeben.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, MARCUS LECHNER, PRIVAT<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
RÄTSEL<br />
VERLOSUNG<br />
3 x Familienurlaub<br />
Die ungezwungene Atmosphäre auf<br />
einem Campingplatz ist perfekt für<br />
Familien mit Kindern. Bei Vacansoleil<br />
gibt es die luxuriöse Variante: Auf<br />
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Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis zum 3. Juli 2013. Bitte geben Sie für Rückfragen <strong>Ihr</strong>e Telefon nummer und <strong>Ihr</strong>e Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
NEU Ganz bequem geht’s im Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
Pfosten<br />
span.<br />
Artikel<br />
feines<br />
Pulver,<br />
Kosmetikartikel<br />
Werbeanschlag,<br />
Aushang<br />
Ozean<br />
Teil des<br />
Bogens<br />
Abk.:<br />
Straße<br />
Bewohner<br />
eines<br />
Erdteils<br />
Abk.:<br />
röm.-<br />
katholisch<br />
Liege<br />
ohne<br />
Rückenlehne<br />
span.<br />
Thronerbe<br />
essbares<br />
Tiereingeweide<br />
Normalmaß,<br />
Richtschnur<br />
ital.<br />
Schenke<br />
tapsiger<br />
Bär aus „Das<br />
Dschungelbuch“<br />
Teil des<br />
Gartens<br />
Singvogel<br />
Lösung<br />
Abk.:<br />
Telex<br />
aufbinden,<br />
locker<br />
machen<br />
Teil des<br />
Klaviers<br />
kanad.<br />
Sänger,<br />
Komponist<br />
(Paul)<br />
Festkleid,<br />
Hoftracht<br />
weißes<br />
liturg.<br />
Gewand<br />
die<br />
kommende<br />
Zeit<br />
Vogel<br />
(Symbol<br />
d. Friedens)<br />
Alkaloid<br />
in Teeblättern,<br />
Koffein<br />
englische<br />
Schulstadt<br />
Kinderspielzeug<br />
Wachssalbe<br />
Dichter<br />
Backmasse<br />
bunter<br />
Papagei<br />
Schwur<br />
Autorin<br />
von<br />
„Heidi“<br />
† 1901<br />
Riechorgan<br />
nicht<br />
mehr<br />
modern<br />
(engl.)<br />
<strong>groß</strong>er<br />
Fluss<br />
unwohl<br />
Flachland<br />
Widersacher<br />
Wintersportgerät<br />
Halbedelstein<br />
Abschlusskante<br />
svd1816.32-53<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 6/13: Maigloeckchen<br />
®<br />
Beherbergungsbetrieb<br />
Niederschlag<br />
Windstoß<br />
Naumburger<br />
Domfigur<br />
optisches<br />
Merkmal<br />
von<br />
Kleidung<br />
Abk.:<br />
Oberinspektor<br />
Behälter,<br />
Hülle<br />
Ungebrauchtes<br />
Schriftsteller<br />
Grasstängel<br />
Mittel<br />
gegen<br />
Körpergeruch<br />
(Kw.)<br />
Abk.: New<br />
Hampshire<br />
anwesend<br />
fertig<br />
gekocht<br />
Körperorgan<br />
Oberbekleidungsstück<br />
Getreideart<br />
Feldblume<br />
Zeichen<br />
für<br />
Osmium<br />
1 4<br />
2<br />
9 8 2 4 5 6<br />
2 8 3 7<br />
1 2 6 8<br />
4 3 2 5<br />
8 3 9 7<br />
1 6 5 7<br />
2 8 9 1 5 4<br />
5 2 1<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 65
Die Seite fü<br />
DIE ELEFANTENDUSCHE<br />
Puh, ist das heiß – viel zu heiß für den kleinen<br />
Strauß und den jungen Löwen. Plötzlich hören<br />
die beiden fröhliches Singen. Der kleine<br />
Elefant trompetet laut: „Plitsch, platsch, ich<br />
bin nass! Wasser spritzen, das macht Spaß!“<br />
Strauß und Löwe laufen zu ihrem dicken<br />
Freund. Er liegt unter seinem <strong>So</strong>nnenschirm<br />
und schüttelt sich, dass die Wassertropfen<br />
nur so spritzen. Der kleine Strauß wundert<br />
sich: „Warum bist du nass? Es regnet doch<br />
nicht.“ Der kleine Elefant lacht: „Ich habe<br />
geduscht. Wollt ihr auch mal?“<br />
Der kleine Strauß ruft: „Au ja! Mir ist so heiß,<br />
dass ich nicht einmal mehr im Sand picken<br />
kann.“ Der junge Löwe nickt begeistert:<br />
„Ich brauche auch eine Abkühlung.<br />
<strong>So</strong>nst kann ich nicht mehr mit meinen<br />
Brüdern um die Wette rennen.“<br />
Der Elefant sagt: „Na los, steigt schnell auf<br />
meinen Bauch!“ Der kleine Löwe nimmt<br />
Anlauf. Und hast-du-nicht-gesehen steht er<br />
auf dem dicken grauen Elefantenbauch.<br />
Der kleine Strauß klettert hoch und stellt sich<br />
auf das Knie seines Freundes.<br />
Und dann <strong>wird</strong>’s lustig. Der Elefant taucht<br />
seinen Rüssel in einen Eimer mit kaltem<br />
Wasser und spritzt es in hohem Bogen wieder<br />
heraus. Hui, das ist toll! Der Strauß ruft<br />
fröhlich: „Nun kann ich wieder picken und<br />
mir mein Abendessen suchen!“ Und der Löwe<br />
kichert: „Und ich renne wieder mit meinen<br />
Brüdern. Jetzt bin ich der Allerschnellste!“<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
Kinder<br />
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
Heute ist es aber heiß! Da hat doch jemand vergessen,<br />
seine Blumen zu gießen. War es der Löwe oder der Strauß?<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: PE GRIGO<br />
Die kleine Elefantendame braucht eine neue Badehose.<br />
Sie weiß genau, wie sie nicht aussehen soll: nicht gelb, nicht grün<br />
und nicht gestreift. Welche <strong>wird</strong> sie wohl nehmen?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 67
FAMILIE Kreativ<br />
Gro genug<br />
für einen Tag<br />
am Strand<br />
Praktisch für<br />
unterwegs:<br />
die Wickelauflage<br />
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Badehose<br />
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mit Wickelauflage und<br />
vielen Zusatzfächern<br />
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<strong>So</strong>mmer mit <strong>Ihr</strong>er Familie<br />
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DESIGN: ZIERSTOFF.DE; FOTOS: ROSADA PRODUCTIONS (6), ISTOCKPHOTO.COM<br />
Halten viel aus:<br />
rote Träger<br />
aus Ripsband<br />
Das brauchen Sie:<br />
Am besten kaufen Sie stabile<br />
Baumwollstoffe. Wer möchte,<br />
kann für die Futtertasche auch<br />
wasserabweisenden Stoff verwenden.<br />
Oberstoff: 73 cm (1,45 m breit)<br />
Futterstoff: 73 cm (1,45 m breit)<br />
Stoff für Aussen- und Innentaschen:<br />
30 cm (1,45 m breit)<br />
Ripsband: 2,90 m x 2,50 cm (oder breiter)<br />
Volumenvlies: 2,30 m (90 cm breit)<br />
Schrägband: 2,15 m<br />
<strong>So</strong> geht’s:<br />
[1] Stoff- und Vliesteile nach Schnittplan<br />
(s. Internet) zuschneiden. Im<br />
Schnitt ist die Nahtzugabe schon<br />
berücksichtigt.<br />
[2] Aufgesetzte Taschen nähen: Von<br />
jedem der 4 Teile für die aufgesetzten<br />
Taschen die obere Kante zweimal<br />
um je 1 cm umbügeln und absteppen.<br />
Aufgesetzte Taschen für<br />
außen: Je eine Tasche (Teil D* ) auf<br />
die <strong>groß</strong>en Stoffteile der Außentasche<br />
(A*) feststecken, sodass<br />
die unteren Kanten aufeinander<br />
liegen. Links und rechts festnähen.<br />
Die untere Seite <strong>wird</strong> später<br />
automatisch geschlossen.<br />
Aufgesetzte Taschen für innen:<br />
Die restlichen 3 Seiten erst um<br />
0,5 cm und dann noch mal um 1 cm<br />
umbügeln. Die Kanten sind damit<br />
versäubert. Je eine Tasche (G*) auf<br />
ein <strong>groß</strong>es Teil der Futtertasche (E*)<br />
mittig so platzieren, dass sie 7 cm<br />
unter dem oberen Rand sitzt.<br />
Feststecken und bis auf die Öffnung<br />
alle 3 Seiten festnähen.<br />
Extra-Innentaschen<br />
für Krimskrams<br />
[3] Volumenvlies aufbügeln: Alle Teile<br />
der Futter- und der Außentasche<br />
auf das Volumenvlies aufbügeln.<br />
Dadurch bekommt die Tasche<br />
einen guten Stand.<br />
[4] Ripsband anbringen: Die Hälfte<br />
des Ripsbands so auf die Außentasche<br />
(A*) stecken, dass es die aufgesetzte<br />
Tasche ca. 1 cm weit<br />
einfasst. <strong>So</strong> <strong>wird</strong> der Seitenrand<br />
der aufgesetzten Tasche gleichzeitig<br />
versäubert. Beim Nähen am<br />
unteren Rand der Tasche starten<br />
und das Ripsband bis ca. 2 cm über<br />
den oberen Rand der aufgesetzten<br />
Tasche festnähen. Band zu einem<br />
Henkel legen und das andere Ende<br />
genauso auf der anderen Seite der<br />
auf gesetzten Tasche festnähen. Das<br />
zweite Ripsband auf dem zweiten<br />
Teil der Tasche genauso festnähen.<br />
[5] Taschen zusammennähen: Die<br />
nächsten Schritte sind für Futterund<br />
Außentasche immer gleich:<br />
* siehe Schnittmuster<br />
im Internet<br />
Taschenteile rechts auf rechts legen<br />
und die beiden kurzen Teile (B bzw.<br />
F*) der Höhe nach an die langen<br />
Teile (A bzw. E*) nähen. Die beiden<br />
Teile auch wieder zusammennähen,<br />
immer kurz an lang – so<br />
entsteht ein Schlauch aus 4 Teilen.<br />
[6] Boden annähen: Auch diese<br />
Schritte gelten sowohl für die Futter-<br />
als auch für die Außentasche.<br />
Bodenteil (C bzw. H*) mit der kurzen<br />
Seite rechts auf rechts auf eine<br />
kurze Seite von dem oben genähten<br />
Schlauch stecken. Das Bodenteil<br />
ist links und rechts 1 cm länger.<br />
Von einer Ecke bis zur anderen Ecke<br />
festnähen. Nadel im Stoff stecken<br />
lassen und beide Teile so drehen,<br />
dass Sie nun eine lange Seite nähen<br />
können. Auf diese Weise den Boden<br />
der Außen- und der Futtertasche<br />
rundum festnähen. Lassen Sie<br />
eine 15 cm lange Wendeöffnung,<br />
am besten an einer der kurzen<br />
Seiten, offen.<br />
[7] Taschen zunähen und verstürzen:<br />
Nähen Sie die oberen Kanten der<br />
Futter- und der Außentasche rechts<br />
auf rechts aufeinander. Dann die<br />
Tasche auf die rechte Seite wenden<br />
und die Naht sauber nach oben<br />
ausbügeln. Jetzt den oberen Rand<br />
um 5 cm nach innen einschlagen<br />
und die Kante bügeln. Nun den<br />
oberen Rand so feststecken, dass<br />
nichts mehr verrutschen kann.<br />
Steppen Sie jetzt von innen rundherum<br />
alles ab. Die Wendeöffnung<br />
dann von Hand oder auch mit der<br />
Maschine schließen.<br />
[8] Wickelauflage nähen: Auf einer<br />
linken Stoffseite Volumenvlies aufbügeln.<br />
Stecken Sie beide Teile links<br />
auf links aufeinander (die schönen<br />
Seiten liegen außen) und umfassen<br />
Sie das Teil rundherum mit einem<br />
Schrägband.<br />
Ein Video, das Schritt für Schritt zur fertigen<br />
Strandtasche führt, und das Schnittmuster von Zierstoff<br />
gibt’s unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/strandtasche<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013<br />
69
DAS UNABHÄNGIGE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
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DIE JULIAUSGABE<br />
AB 28.06.2013<br />
IM HANDEL!<br />
IM TEST:
GLOSSE<br />
ILLUSTRATION: MONIKA PARCIAK; FOTO: BERIT KOEPKE<br />
Vielen Dank<br />
für die<br />
Schokolade<br />
Auf einer Zugfahrt erlebt man viel —<br />
erst recht, wenn ein Dreijähriger dabei ist<br />
Im Februar war es so weit: Ich<br />
unternahm die erste Reise mit<br />
unserem <strong>So</strong>hn. Da meine Frau eine<br />
Auszeit brauchte, entschied ich<br />
mich zu einer siebenstündigen Zugfahrt<br />
in meine alte Heimat: nach<br />
Nürnberg, zu Emils Großeltern.<br />
Ich schwitzte, als wir am Bahnsteig<br />
standen. Emil ist drei und hat seine<br />
Mama-Phasen. Dann mache ich keinen<br />
Stich bei ihm. Ich betete, dass<br />
der Abschied klappte. Ein gütiger<br />
Gott erhörte mich.<br />
Als wir gut gelaunt unsere Plätze<br />
suchten, kreuzte eine hochgewachsene<br />
Frau unseren Weg. Der kleine<br />
Mann sah sie an und rief: „Oh, ein<br />
Pferd!“ Dann blickte er kopfschüt-<br />
telnd zu mir: „Doch eine Frau.“ Ich<br />
zuckte hilflos die Schultern und zog<br />
meinen <strong>So</strong>hn davon.<br />
Während der fünfzig Minuten von<br />
Lübeck nach Hamburg war ich einigermaßen<br />
aufgeregt. Im größten<br />
Bahnhof des Nordens blieben uns<br />
sieben Minuten, um von Gleis 4 zu<br />
Bahnsteig 14 zu gelangen. Geduldig<br />
erklärte ich die Brisanz. „In Nürnberg<br />
kannst du dir alle Züge ansehen,<br />
die vielen Menschen mit den<br />
Koffern beobachten und mich fragen,<br />
was die Leute in den gelben<br />
Feldern machen, aber jetzt müssen<br />
wir uns beeilen.“ Emil nickte und<br />
trank einen Apfelsaft. Als die Bahn<br />
in den Bahnhof einrollte, passierte<br />
es: „Papa, ich muss pullern! Nötig!!“<br />
Ich dachte an die Ersatzklamotten<br />
und riskierte alles. Manchmal ist<br />
das Glück mit den Mutigen: Emil<br />
entleerte seine Blase auf der Toilette<br />
im ICE.<br />
Ab Hannover beobachteten wir<br />
einen Mann mit sehr dichtem Bartwuchs.<br />
Er entfaltete eine Ausgabe<br />
der ZEIT und legte gewichtig die<br />
Stirn in Falten: das Idealbild eines<br />
Intellektuellen. Ich war beeindruckt.<br />
Auch Emil war schwer begeistert,<br />
allerdings aus anderen Gründen.<br />
„Papa“, flüsterte er, „der Mann hat<br />
Fell im Gesicht.“ Die Mimik des<br />
Herrn bewies, wie humorlos intelligente<br />
Menschen sein können. Ich<br />
kicherte in mich hinein und erklärte<br />
meinem <strong>So</strong>hn die Vor- und Nachteile<br />
der Gesichtsbehaarung.<br />
Bei Göttingen setzte sich eine alte<br />
Dame zu uns. Innerlich flehte ich:<br />
„Kein Tiervergleich, bitte!“ Der gütige<br />
Gott war erneut zur Stelle. Die<br />
Dame bot Emil sogar Schokolade an.<br />
Statt deshalb zu jubilieren, vergrub<br />
er sein Gesicht unter meiner Achsel.<br />
Ich bedankte mich überschwänglich<br />
und ließ mir Kriegserlebnisse<br />
erzählen. Mit Emil war wenig anzufangen.<br />
Er spielte Maulwurf.<br />
Bei Würzburg stieg die ehemalige<br />
Trümmerfrau aus. Endlich kroch<br />
Emil aus seinem Versteck hervor.<br />
„Oh, Schokolade“, sagte er. „Danke.“<br />
Er steckte sich zwei Stücke in den<br />
Mund und redete kauend weiter:<br />
„Die Frau war nett“, stellte er fest,<br />
„total.“ Dieses Verhalten kenne ich<br />
schon von Emil. An der Käsetheke<br />
ist es genauso. Meistens bedankt er<br />
sich, wenn wir längst im Auto sitzen<br />
oder mit dem Abendessen begonnen<br />
haben.<br />
Diesmal wähle ich einen neuen<br />
Weg: Liebe unbekannte alte Frau –<br />
falls Sie diesen Text lesen: Noch<br />
einmal herzlichen Dank für die<br />
Schokolade, auch und insbesondere<br />
von Emil!<br />
Matthias Kröner ist<br />
Journalist und lebt mit seiner<br />
Familie in Ratzeburg<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
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ISSN 0047-4274<br />
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Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
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Birgit Henrich, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
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Andrea Schmidt-Forth,<br />
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Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
Bildredaktion:<br />
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Sabine Pomberg<br />
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kostet derzeit 27,60 € inkl. MwSt. und Versand, im Einzelverkauf kostet das<br />
Heft 2,30 €, Auslandspreise auf Anfrage.<br />
FOTOS: ILONKA BOCK (3), CYBEX, GETTY IMAGES, HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM<br />
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72<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 7/2013
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VORSCHAU<br />
Ui, das<br />
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so toll!<br />
Schon <strong>Baby</strong>s<br />
lieben die<br />
schaurig-schöne<br />
Spannung beim<br />
Kitzeln. Aber was<br />
passiert da<br />
eigentlich genau?<br />
Wir haben<br />
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Wie geht die Familie damit<br />
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Bye-bye<br />
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Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.