27.02.2014 Aufrufe

Wieder kontroverse Debatte - wzo

Wieder kontroverse Debatte - wzo

Wieder kontroverse Debatte - wzo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WOCHENBLATT<br />

10 AUS DER REGIO 30. OKTOBER 2013<br />

S<br />

eit Tagen ist das abgehörte<br />

Kanzlerinnenhandy das<br />

Thema Nr. 1. Die Unverfrorenheit,<br />

mit der einer der<br />

engst verbündeten Staaten unsere<br />

Regierungschefin ausspäht,<br />

ist beachtlich. Wir wundern<br />

uns, mit welcher Leichtfertigkeit<br />

Daten gesammelt werden, aber<br />

auch, wie leichtfertig gerade<br />

auf dieser Ebene mit den Kommunikationsmitteln<br />

umgegangen<br />

wurde. Dabei ist sollte doch<br />

gerade auf dieser Ebene ein<br />

besonderes Bewusstsein für<br />

Datensicherheit gegeben sein.<br />

Nur da?<br />

Seien wir ehrlich. Einerseits<br />

wissen wir irgendwie doch alle,<br />

dass wir mit der Nutzung der<br />

modernen Kommunikationsmedien<br />

oder auch den elektronischen<br />

Bezahlsystemen zahlreiche<br />

Spuren in der digitalen<br />

Welt hinterlassen. Das hinterlässt<br />

ein mulmiges Gefühl. Andererseits<br />

leben wir meistens<br />

im Bewusstsein, diese Spuren<br />

seien nicht schlimm, da wir ja<br />

nichts zu verbergen hätten. Die<br />

meisten haben keine Kontakte<br />

die sie verbergen müssten. Die<br />

Unterhaltungen per E-Mail, Telefon<br />

oder auch in den sozialen<br />

Netzwerken sind ja nicht wirklich<br />

geheim, die Spuren der<br />

Einkaufsorte oder der eingekauften<br />

Waren sind in der Regel<br />

auch nichts, was uns als extrem<br />

sensibel erscheint, die Spur der<br />

Bewegungen ebenso wenig. So<br />

weit also kein Problem. Wirklich<br />

nicht?<br />

Erst wenn die Daten verknüpft<br />

werden, wird ein komplettes<br />

Profil der Kontaktprofile,<br />

der privaten Kommunikation,<br />

der Bewegungsprofile und der<br />

persönlichen Präferenzen deutlich.<br />

Diese persönlichen Präferenzen<br />

ergeben sich über die<br />

Auswertung von Freizeitaktivitäten,<br />

der aufgesuchten Geschäfte,<br />

den besuchten Restaurants,<br />

den Urlaubszielen und<br />

sämtlichen Onlinebestellungen.<br />

Noch vor kurzer Zeit waren<br />

DER KOMMENTAR<br />

Geschützte und<br />

ungeschützte Daten<br />

VON PHILIPP FRESE<br />

solche Profile ja wohl eher Gegenstand<br />

spannender Spionagethriller,<br />

die dort dargestellten<br />

Möglichkeiten der Geheimdienste<br />

faszinierten eher, als<br />

dass sie wirklich abschreckend<br />

wirkten, letztlich war gerade<br />

die Realitätsnähe der Szenarien,<br />

in denen unbescholtene Bürger<br />

zu Staatsfeinden Nr. 1 erklärt<br />

wurden, die Ursache der Spannung<br />

gut gemachter Filme aus<br />

Hollywood.<br />

Nun finde ich es nur gar nicht<br />

mehr lustig, wenn wir uns hier<br />

mittlerweile in vielen Bereichen<br />

gar nicht mehr in der Fiktion<br />

bewegen, sondern in der Realität.<br />

Auch wenn ich nichts zu<br />

verbergen habe, so möchte ich<br />

dennoch nicht, dass meine Daten<br />

ohne meine explizite Zustimmung<br />

gesammelt und eventuell<br />

sogar verwendet werden.<br />

Hier müssen wir wieder stärker<br />

aufunsereBürgerrechtepochen.<br />

Bis dahin, liebe Leser, gehen<br />

Sie am besten vor Ort einkaufen<br />

und bezahlen Sie bar, dann sind<br />

Sie zwar nicht anonym, aber<br />

die Kenntnis Ihrer Präferenzen<br />

verlässt nicht den Ort des Einkaufs.<br />

Und – ein schöner Nebeneffekt<br />

– Sie geben nicht mehr<br />

aus, als Sie dabei haben.<br />

Philipp Frese ist Diplom-Volkswirt<br />

und Unternehmer. Seit 2005 ist der<br />

46-jährige verheiratete Familienvater<br />

Präsident des Handelsverbandes<br />

Südbaden und seit 2012 auch Vorsitzender<br />

des Handelsausschusses<br />

der IHK Südlicher Oberrhein.<br />

Frühe Hilfen für junge Familien<br />

Netzwerk-Vereinbarung „Frühe Hilfen“ wurde im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald unterzeichnet<br />

Freiburg. Im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald<br />

haben Vertreterinnen<br />

und Vertreter relevanter<br />

Berufsgruppen und verschiedener<br />

Institutionen, Einrichtungen<br />

und Verbände die Netzwerkvereinbarung<br />

Frühe Hilfen unterzeichnet.<br />

„Mit einer Vereinbarung<br />

dieser Art nimmt der Landkreis<br />

eine gewisse Vorreiterrolle unter<br />

den Gebietskörperschaften ein“,<br />

so Landrätin Dorothea Störr-Ritter,<br />

die die Vereinbarung als Erste<br />

unterzeichnete.<br />

Die Netzwerkvereinbarung wurde<br />

infolge der Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />

erarbeitet<br />

und stellt den Rahmen für die Weiterentwicklung<br />

der Frühen Hilfen<br />

im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald<br />

dar. Mit dem Netzwerk<br />

Frühe Hilfen Breisgau-Hochschwarzwald<br />

schaffen die Mitglieder<br />

die strukturellen Bedingungen<br />

dafür, dass im Landkreis zukünftig<br />

flächendeckend, bedarfsgerecht<br />

und nachhaltig „Frühe Hilfen“ ange-<br />

Best besuchte Mess’<br />

seit vielen Jahren<br />

Freiburg. Am Montag ging sie mit<br />

einem großen Abschlussfeuerwerk<br />

zu Ende: die Freiburger Herbstmess’.<br />

Schausteller und Veranstalter<br />

Freiburg Wirtschaft Touristik<br />

und Messe (FWTM) ziehen eine positive<br />

Bilanz des Spektakels: Gutes<br />

Wetter sorgte für eine der besucherstärksten<br />

Messen der letzten<br />

Jahre. Bei meistens warmem, sonnigem<br />

Herbstwetter strömten die Besucher<br />

beinahe an allen Messetagen<br />

in Massen auf die Freiburger Herbstmess’.<br />

„Besonders besucherreich<br />

war der Eröffnungsabend mit dem<br />

sensationell gut besuchten Eröffnungsfeuerwerk.<br />

Erfolgreich waren<br />

auch der Kinder- und Familientag<br />

am Dienstag und der Schnäppchenund<br />

Aktionstag am Donnerstag.<br />

Auch am Abschlussabend mit dem<br />

großen Romantik-Abschlussfeuerwerk<br />

gegen 21.30 Uhr freuten sich<br />

die veranstaltende FWTM und die<br />

Schausteller nochmals über einen<br />

starken Besucherandrang. (WZO)<br />

Landrätin Dorothea Störr-Ritter unterzeichnete als erste die Netzwerkvereinbarung Frühe Hilfen im Landkreis<br />

Breisgau-Hochschwarzwald<br />

Foto: WZO<br />

botenwerden. Diese sollen Familien<br />

von der Schwangerschaft bis zum<br />

dritten Lebensjahr des Kindes unterstützen.<br />

Die Vereinbarung sowie<br />

ihre Ausgestaltung und Umsetzung<br />

im Arbeitsalltag sind dabei die Basis<br />

für eine verbesserte Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Institutionen<br />

und Träger. Das interdisziplinäre<br />

Netzwerk hat sich bis zur jetzigen<br />

Netzwerksgründung bereits dreimal<br />

getroffen. Eine Arbeitsgruppe hat<br />

die jetzige Vereinbarung erarbeitet.<br />

BERT KOHLS SICHT DER DINGE<br />

Ausgangspunkt für die Frühen<br />

Hilfen beim Landratsamt war das<br />

Projekt „KiWi - Kinder Willkommen<br />

im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald“,<br />

das bereits seit August<br />

2009 umgesetzt wird. Im Dezember<br />

2011 beschloss der Kreistag<br />

die Umsetzung des Gesamtkonzepts<br />

Frühe Hilfen. Im Frühjahr 2012 wurden<br />

dann die Stellen des Fachteams<br />

"Baby im Blick" und der Stabsstelle<br />

Frühe Hilfen besetzt. Die Bilanz anlässlich<br />

der Netzwerkunterzeichnung<br />

fällt äußerst positiv aus. 3.200<br />

Besuche bei Familien und Neugeborenen<br />

im Zuge von „KiWi“, rund 190<br />

erreichte Familien mit „Baby im<br />

Blick“ und regelmäßig 60 bis 80<br />

Fachleute bei den Frühe-Hilfe-Treffen<br />

sind bislang zu verzeichnen. Als<br />

nächste Schritte sind die Einrichtung<br />

einer regionalen Datenbank,<br />

die Umsetzung eines Konzepts für<br />

das ehrenamtliche Engagement in<br />

diesem Bereich und weitere Netzwerktreffen<br />

geplant. (WZO)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!