inaugural – dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
inaugural – dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
inaugural – dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1 Einleitung 20<br />
Organe Milz und Lymphknoten (Lk), wo sie sich in B- bzw. T-Zell-Zonen ansammeln.<br />
Dort erfolgt bei Kontakt der T-Zellen mit dem für sie spezifischen Ag über Agpräsentierenden<br />
Zellen (APZ = DZ, B-Zellen, Makrophagen) die Initiierung der<br />
zellulären Immunantwort bzw. die Produktion von spezifischen Ak durch aktivierte B-<br />
Zellen (humorale Immunität). Vorrausgehend hat dabei der B-Zell-Rezeptor<br />
extrazellulär gelöste oder auf der Oberfläche von Pathogenen exprimierte Ag erkannt<br />
und bildet anschließend als Plasmazelle die spezifischen Ak.<br />
Im Gegensatz dazu erkennt der TZR nur Ag, die an den Haupt-Histokompatibilitäts-<br />
Komplex (MHC) der APZ gebunden sind. Es gibt zwei MHC-Klassen. Die meisten Zellen<br />
mit Zellkern tragen MHC-Klasse-I-Moleküle, MHC-Klasse-II findet sich nur auf APZ. Nur<br />
DZ sind fähig, aufgenommene Ag nicht nur auf MHC-Klasse-II sondern auch auf MHC-<br />
Klasse-I zu präsentieren (Kreuzpräsentation; Kapitel 1.2.1.2). Die primäre Aktivierung<br />
der T-Zellen erfolgt erst in den Lymphknoten und somit nicht am Infektionsort; d.h. die<br />
Ag werden von DZ am Infektionsort aufgenommen, in die Lymphknoten transportiert<br />
und dort den T-Zellen präsentiert. Dabei unterscheidet man zwei Klassen von T-Zellen.<br />
CD4 + T-Helferzellen erkennen auf MHC-Klasse-II präsentierte Ag. CD8 + zytotoxische T-<br />
Zellen (ZTL) erkennen Ag infizierter oder entarteter körpereigener Zellen die im<br />
Komplex mit MHC-Klasse-I-Molekülen präsentiert werden. Sie induzieren in den<br />
Zielzellen über verschiedene Wege - unter Beteiligung von Perforinen und Granzymen -<br />
Apoptose. T-Helferzellen (T H -Zellen) produzieren Zytokine und sind daher vor allem für<br />
die Regulation und Kommunikation des Immunsystems wichtig. Sie werden in T H1 und<br />
T H2 unterteilt. T H1 -Zellen bewirken eher eine Verstärkung der zellulären Immunantwort<br />
(vor allem über IFN-γ und IL-12), während T H2 -Zellen vermehrt die Produktion von Ak<br />
stimulieren (z.B.: über IL-4, TGF-β und IL-10).<br />
Ein entscheidender Unterschied zum angeborenen Immunsystem besteht in der<br />
Bildung des immunologischen Gedächtnisses. Dazu werden spezielle Ag-spezifische,<br />
langlebige Gedächtniszellen generiert, die die Fähigkeit haben schneller und effektiver<br />
auf einen wiederholten Kontakt mit einem schon bekannten Ag zu reagieren.<br />
1.2 DZ <strong>–</strong> ein Hauptakteur des Immunsystems<br />
Unter den Zellen des angeborenen Immunsystems kommt den DZ aufgrund ihres<br />
Potentials, naive T-Lymphozyten zu aktivieren und somit deren Expansion und<br />
Differenzierung in Effektorzellen zu induzieren, eine Schlüsselfunktion zu. DZ wurden<br />
schon 1868 von Paul Langerhans in humaner Epidermis studiert. Er nahm jedoch<br />
DZ <strong>–</strong> ein Hauptakteur des Immunsystems