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im Fach Psychologie an der Fakultät für Verhalt - Ruprecht-Karls ...

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Zusammenfassung<br />

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XIX<br />

Zusammenfassung<br />

Die Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Sterblichkeit ist eines <strong>der</strong> ältesten Menschheitsthemen,<br />

wenn sie auch <strong>im</strong> Kern <strong>im</strong>mer nur einer theoretischen Annäherung entspricht. Reaktionen<br />

auf die eigene Endlichkeit können beängstigen<strong>der</strong>, aber auch akzeptieren<strong>der</strong> Art sein, was<br />

über die Einstellungen zu Sterben und Tod gemessen wird. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />

wurde davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass insbeson<strong>der</strong>e die Angst vor dem eigenen Sterben, die<br />

Angst vor dem eigenen Tod sowie die Akzept<strong>an</strong>z des eigenen Sterbens und Todes <strong>für</strong> die<br />

Gruppe <strong>der</strong> Hochaltrigen eine beson<strong>der</strong>e Rolle spielen, da diese aufgrund <strong>der</strong> nur noch<br />

sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Lebenszeit einer unmittelbaren Konfrontation mit<br />

dem Lebensende ausgesetzt sind und damit einhergehend eine erhöhte Mortalitätssalienz<br />

erleben. Obwohl aus chronologischer und mortalitätsstatistischer Sicht naheliegend, stellt<br />

sich das Forschungsfeld jedoch bisl<strong>an</strong>g marginalisiert, fast tabuisiert, dar.<br />

Daher erfolgte <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit zunächst eine umfassende theoretische<br />

Zusammenschau <strong>der</strong> Angst sowie <strong>der</strong> Akzept<strong>an</strong>z des eigenen Sterbens und Todes.<br />

Nach Darstellung <strong>der</strong> kulturhistorischen Entwicklung <strong>der</strong> todbezogenen Einstellungen<br />

wurden <strong>der</strong>en bisherige th<strong>an</strong>atospsychologischen Erklärungs<strong>an</strong>sätze erläutert. Ergänzend<br />

hierzu wurden sod<strong>an</strong>n etablierte Theorien verschiedener psychologischer Disziplinen <strong>im</strong><br />

Hinblick auf ihre Erklärungskraft <strong>für</strong> die todbezogenen Einstellungen <strong>an</strong>alysiert. Dieses<br />

Vorgehen entspricht den Desi<strong>der</strong>ata renommierter Th<strong>an</strong>atosforscher und hatte den Vorteil,<br />

dass einerseits die Herleitung von Fragestellungen <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit tr<strong>an</strong>sparent<br />

und theoriegeleitet erfolgte sowie <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits die Ergebnisse in einen theoretischen Rahmen<br />

eingebettet werden konnten. Dabei wurden schwerpunktmäßig entwicklungspsychologische<br />

Konzepte <strong>der</strong> Lebenssp<strong>an</strong>ne, aber auch Modelle <strong>der</strong> klinischen, differentiellen<br />

sowie <strong>der</strong> Gesundheits-<strong>Psychologie</strong> betrachtet. In <strong>der</strong> <strong>an</strong>schließenden Schil<strong>der</strong>ung bisheriger<br />

Forschungstätigkeit sowie <strong>der</strong> Erläuterung zentraler Befunde zu den Einstellungen zu<br />

Sterben und Tod <strong>im</strong> Alter verdeutlichte sich die Uneinheitlichkeit vieler Studienbefunde,<br />

die zudem meist atheoretisch berichtet wurden. Gründe da<strong>für</strong> sind unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em in einer<br />

teilweise unzureichenden, unid<strong>im</strong>ensionalen Operationalisierung <strong>der</strong> Einstellungen zu<br />

Sterben und Tod, dem weitgehenden Fehlen von Befunden zur Akzept<strong>an</strong>zd<strong>im</strong>ension, <strong>der</strong><br />

fehlenden Kontrolle potentieller Drittvariablen sowie <strong>der</strong> Konfundierung des Dritten und<br />

Vierten Lebensalters zu finden. Aus dieser Ausg<strong>an</strong>gssituation leitete sich die Entwicklung<br />

eines theoretisch-integrativen Rahmenmodells zur Erklärung <strong>der</strong> Einstellungen zu Sterben<br />

und Tod bei Hochaltrigen als zentrales Herzstück <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ab, wobei insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Rolle von Persönlichkeit, Religiosität und Spiritualität sowie <strong>der</strong> funktionalen<br />

und subjektiven Gesundheit untersucht wurde.<br />

Das hierarchische Modell ermöglichte den Einbezug sowohl ressourcen- wie defizitorientierter<br />

hypothetischer Determin<strong>an</strong>ten dieser drei Bereiche, um <strong>der</strong>en hypothetisch<br />

<strong>an</strong>genommenen positiven, respektive negativen Einfluss auf die Angst vor dem eigenen<br />

Sterben und Tod sowie <strong>der</strong> neutralen Sterblichkeitsakzept<strong>an</strong>z zu überprüfen. Diese Variablen<br />

wurden konzeptuell in inhaltlich übergeordnete Modellkomponenten zusammengefasst<br />

und auf einer Prädiktor- sowie einer Mediatorebene <strong>an</strong>gesiedelt. Letzteres geschah über<br />

die Identifizierung ontogenetisch früh etablierter und über die Lebenszeit relativ stabil

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