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im Fach Psychologie an der Fakultät für Verhalt - Ruprecht-Karls ...

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Einführung und Übersicht<br />

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4<br />

1.2 Der demographische W<strong>an</strong>del und die Statistik des Sterbens in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

In diesem Abschnitt wird zunächst auf die vielbeschriebene globale und nationale demographische<br />

Entwicklung eingeg<strong>an</strong>gen. Weiterhin werden überblicksartig Kr<strong>an</strong>kheiten <strong>im</strong><br />

Alter sowie aktuelle Zahlen des Sterbens in Deutschl<strong>an</strong>d – Sterbealter, -ursachen und -orte<br />

– illustriert.<br />

Seit Oktober 2011 zählt die Bevölkerung <strong>der</strong> Erde trotz weltweit zurückgehen<strong>der</strong><br />

Geburtenraten über sieben Milliarden Bewohner. Gegenüber <strong>der</strong> <strong>im</strong> Jahr 1804 gemessenen<br />

Weltbevölkerungsgröße von einer Milliarde Menschen stellt dies, insbeson<strong>der</strong>e seit den<br />

1950er Jahren, ein rapides Wachstum dar. Den Län<strong>der</strong>n mit hohen Geburtenraten, also<br />

zumeist den sogen<strong>an</strong>nten Entwicklungslän<strong>der</strong>n, stehen die wohlhabenden, hochentwickelten<br />

Industrienationen gegenüber, bei denen das demographische schon längst durch das<br />

wirtschaftliche Wachstum eingeholt wurde. Im Gegensatz zum Trend <strong>der</strong> steigenden<br />

Weltbevölkerung kommt es in diesen Län<strong>der</strong>n zu einer stetigen Vergreisung <strong>der</strong> Bewohner<br />

aufgrund <strong>der</strong> deutlich niedrigeren Geburten- und Sterblichkeitsrate, wobei die demographische<br />

Entwicklung zunehmend zu einer großen politischen Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>für</strong> die<br />

westlichen Gesellschaften und „weitreichende wirtschaftliche und soziale Anpassungen<br />

erfor<strong>der</strong>n wird“ (Vereinte Nationen, 2001, S. 4). So leben wir zwar länger und gesün<strong>der</strong><br />

als je zuvor, jedoch bauen viele staatliche Strukturen, wie etwa das deutsche Sozialsystem,<br />

auf eine ausreichend nachwachsende Schicht junger Erwerbstätiger auf. Das bereits bestehende<br />

Ungleichgewicht wird sich in den kommenden Jahrzehnten drastisch bemerkbar<br />

machen und eine vorausschauende bundesweite und kommunale Pl<strong>an</strong>ung erfor<strong>der</strong>n, um<br />

die Tr<strong>an</strong>sition zur alternden Gesellschaft zu bewältigen.<br />

Laut Weltbevölkerungsbericht 2011 leben weltweit ca. 893 Millionen Menschen,<br />

die älter als 60 Jahre sind und <strong>der</strong>en Anteil bis zur Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts auf geschätzte<br />

2.4 Milliarden <strong>an</strong>steigen wird, was einem weltweiten Anstieg <strong>der</strong> älteren Bevölkerung um<br />

ca. 2.0 bis 2.8% entspricht – Zeichen eines globalen Älterwerdens (UNFPA<br />

Bevölkerungsfonds <strong>der</strong> Vereinten Nationen, 2011; Vereinte Nationen, 2001). Die Gruppe<br />

<strong>der</strong> Alten ist gemäß Hochrechnungen bis mindestens zum Jahr 2050 die am schnellsten<br />

wachsende Bevölkerungsgruppe weltweit (UN, 2001), wobei dies insbeson<strong>der</strong>e die hochentwickelten,<br />

in geringerem Umf<strong>an</strong>g jedoch auch die Län<strong>der</strong> mit mittlerem Einkommen<br />

sowie die einkommensschwachen Län<strong>der</strong> betrifft. So stellen die älteren Menschen <strong>im</strong> Jahr<br />

2050 voraussichtlich bereits 20% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Da innerhalb <strong>der</strong> Bevölkerungsgruppe<br />

alter Menschen die Hochbetagten (hier: 80+) mit einer jährlichen Zuwachsrate<br />

von 3.8% das am schnellsten wachsende Segment darstellen, wird bis zur Mitte des<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts ein Fünftel <strong>der</strong> älteren Menschen zu dieser Gruppe zählen. Gemäß Altersquotient<br />

kommen d<strong>an</strong>n nur noch vier Personen <strong>im</strong> erwerbsfähigen Alter auf eine Person über<br />

65 Jahren und älter, was einer enormen Bedrohung traditioneller Sozialversicherungssysteme<br />

gleichkommt. Im Bericht <strong>der</strong> Vereinten Nationen wird auf vier Hauptergebnisse verwiesen,<br />

die die aktuelle demographische Entwicklung charakterisieren (ebd. sowie S. 3f.<br />

<strong>der</strong> deutschen Zusammenfassung, 2001):

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