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im Fach Psychologie an der Fakultät für Verhalt - Ruprecht-Karls ...

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Einführung und Übersicht<br />

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6<br />

Abbildung 1: Darstellung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Bevölkerungspyramide <strong>für</strong> Deutschl<strong>an</strong>d (UN, 2010, S. 245)<br />

Eine <strong>im</strong> Oktober 2011 veröffentlichte Bevölkerungsprognose <strong>der</strong> Bertelsm<strong>an</strong>n Stiftung <strong>für</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d bis zum Jahr 2030 zeigt, dass auch national insbeson<strong>der</strong>e die Gruppe <strong>der</strong><br />

Hochbetagten – hier als Personen über 80 Jahre definiert – ras<strong>an</strong>t zunehmen wird, wobei<br />

starke regionale Unterschiede, etwa zwischen Ost und West, bestehen. Bundesweit k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> jedoch von einer Zunahme von 59% ausgehen, wobei vor allem <strong>der</strong> Anteil hochbetagter<br />

Männer stark steigen wird. Letzteres ist auf eine ebenfalls gestiegene und somit sich <strong>an</strong><br />

die <strong>der</strong> Frauen <strong>an</strong>gleichende Lebenserwartung zurückzuführen, wobei das Ungleichgewicht<br />

noch <strong>im</strong> Jahr 2000 sehr deutlich war und einem ca. zwei- bis fünfmaligen Frauen<strong>an</strong>teil<br />

weltweit entsprach. Darüber hinaus ist die Zunahme Hochaltriger durch einen Kohorteneffekt<br />

bedingt, da viele <strong>der</strong> <strong>im</strong> Zweiten Weltkrieg gefallenen jungen Männer heute <strong>der</strong><br />

Altersgruppe <strong>der</strong> Hochbetagten <strong>an</strong>gehörig wären. Baden-Württemberg, Fokus <strong>der</strong> hier<br />

vorgestellten Untersuchung, liegt <strong>im</strong> breiten Mittelfeld mit ca. 66%. Bundesweit entspräche<br />

dies <strong>für</strong> das Jahr 2030 hochgerechnet einem Gesamtbevölkerungs<strong>an</strong>teil <strong>der</strong> Hochaltrigen<br />

von 8.3%. Zur Verdeutlichung des Ausmaßes dieses Wachstums sei auf das negative<br />

Wachstum <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 3- bis 5-jährigen Kin<strong>der</strong> in Baden-Württemberg hingewiesen,<br />

die bei durchschnittlich -7.7% liegt (Bertelsm<strong>an</strong>n Stiftung, 2011).<br />

Entsprechend liegt die Sterberate über <strong>der</strong> Geburtenrate: Bundesweit lag erstere bezogen<br />

auf 2009 bei 10.5 bzw. <strong>für</strong> Baden-Württemberg bei 9.1 Sterbefällen pro 1.000 Einwohner;<br />

letztere lag bei bundesweit 8.1 bzw. <strong>für</strong> Baden-Württemberg 8.4 Kin<strong>der</strong>n pro<br />

1.000 Einwohner (ebd.). Im Jahr 2009 verstarben in Deutschl<strong>an</strong>d insgesamt 854.544 Menschen,<br />

wobei die Sterbeziffern bei <strong>der</strong> älteren Bevölkerung, also Personen ab dem 65. Lebensjahr,<br />

bei beiden Geschlechtern am höchsten sind und exponentiell <strong>an</strong>steigen<br />

(Statistisches Bundesamt, 2011b, vgl. S. 60ff.): Sterben wird „[…] <strong>im</strong>mer mehr ein Phänomen<br />

des hohen Alters“ (Wilkening & Martin, 2003). So starben 2002 44% <strong>der</strong> Menschen<br />

<strong>im</strong> Alter über 80 Jahren (Tesch-Römer & Zem<strong>an</strong>, 2003) – <strong>im</strong> Gegensatz dazu nur<br />

19% <strong>der</strong> unter 65-jährigen – und 70-80% aller Menschen in einem institutionalisierten<br />

Rahmen (Ewers & Schaeffer, 2007; Schmitz-Scherzer, 1999). Mit steigendem Alter sinkt<br />

die Wahrscheinlichkeit, <strong>im</strong> Kr<strong>an</strong>kenhaus zu sterben, da<strong>für</strong> steigt aber die Wahrscheinlichkeit,<br />

in einem He<strong>im</strong> o<strong>der</strong> zuhause zu sterben (Tesch-Römer & Zem<strong>an</strong>, 2003). Dabei beträgt<br />

die durchschnittliche Verweildauer in Pflegehe<strong>im</strong>en von <strong>der</strong> Aufnahme bis zum Tod<br />

lediglich zwei Jahre (Ewers & Schaeffer, 2007). Ein Sterben <strong>im</strong> gewohnten, häuslichen

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