Untitled - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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5 Diskussion<br />
repertoires bei einem Rassehund als Instrument der Zuchtzulassung hält<br />
FEDDERSEN PETERSEN (2004) für sehr wichtig. In den Niederlanden wurde z.B.<br />
ein Aggressionstest von NETTO und PLANTA (1997) entwickelt. Dieser sollte in<br />
erster Linie dazu dienen, sehr aggressive Hunde einiger bestimmter Rassen von der<br />
Zucht auszuschließen. Auch in Schweden gibt es so einen standardisierten<br />
Verhaltenstest, den „dog mentality assessement“ (DMA). Ursprünglich als Hilfsmittel<br />
für Züchter von Arbeitshunden entwickelt (FÄLT 1997b), wird er mittlerweile in vielen<br />
schwedischen Rassevereinen genutzt (GIESER 2006).<br />
FEDDERSEN-PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass Wesenstests aufgrund<br />
ihrer vielen Variablen oftmals Mängel aufweisen, trotz dieser bestehenden<br />
Schwierigkeiten sind diese Tests als Kriterium für die Zuchtauswahl jedoch<br />
begrüßenswert.<br />
Für den Verhaltenstest wurden Testsituationen ausgewählt, mit deren Hilfe das<br />
Verhalten der Hunde in verschiedenen Kategorien untersucht werden konnte. Dazu<br />
gehörten der Kontakt mit unbelebter Natur, Spielsituationen, ungewöhnliche<br />
Geräusche und der Kontakt mit neutralen, freundlichen und auch ungewöhnlichen<br />
Menschen (MAZUR 2012). Die Reihenfolge der Situationen war immer gleich.<br />
Das gezeigte Verhalten der Hunde wurde direkt vor Ort, unmittelbar nach jeder<br />
Situation von stets derselben Person mithilfe eines Ethogramms notiert. Zusätzlich<br />
wurde alles mithilfe einer Videokamera dokumentiert. Auch wenn die Kameraperson<br />
einen zusätzlichen Störfaktor für die Hunde darstellte, so ist in verschiedenen<br />
Studien (NETTO u. PLANTA 1997; MITTMANN 2002; HIRSCHFELD 2005)<br />
dargestellt worden, dass das gezeigte Verhalten der Hunde per Videoaufnahmen<br />
exakter beurteilt werden kann. Zu diesem Ergebnis kam auch MAZUR (2012), deren<br />
Dissertation der Verhaltenstest zu Grunde liegt.<br />
Der Test fand unter freien Himmel statt. Dadurch fanden die Tests für die<br />
verschiedenen Hunde durchaus bei sehr unterschiedlichem Wetter statt. Aus<br />
organisatorischen Gründen musste der Test leider an drei verschiedenen Orten<br />
stattfinden. Um trotzdem die Objektivität des Tests zu gewährleisten, wurden sehr<br />
ähnliche Gelände gewählt. Die Gelände waren während der Tests immer abgesperrt,<br />
so dass sich niemand anders dort aufhalten konnte. Trotzdem konnte eventueller<br />
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