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Untitled - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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2 Literatur<br />

2.2.6 Agonistik<br />

Der Begriff Agonistik wurde 1951 von SCOTT und FREDERICSON als funktionell<br />

übergeordnete Einheit der Verhaltensweisen Aggression, Submission und Flucht<br />

eingeführt. Nach FEDDERSEN-PETERSEN (2008) wird das Submissionsverhalten<br />

heute meist nicht mehr der Agonistik zugeordnet. In vielen Auseinandersetzungen<br />

unter Artgenossen sind Angriffs- und Fluchtelemente oftmals eng miteinander<br />

verknüpft, so dass es laut IMMELMANN (1982) sinnvoll ist, zumindest diese beiden<br />

Teilaspekte unter einem einheitlichen Überbegriff zusammenzufassen. Der Begriff<br />

der Agonistik umfasst alle Verhaltensweisen, die anderen gegenüber gezeigt werden,<br />

welche das eigene Verhalten störend beeinflussen (GATTERMANN 1993;<br />

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2008)<br />

werden heute überwiegend die zwei gegensätzlichen Anteile des Angriffs, offensiv<br />

aggressiv, und der Abwehr, defensiv aggressiv, sowie das Fluchtverhalten zum<br />

Begriff der Agonistik gezählt. Das Ziel des agonistischen Verhaltens ist es, die<br />

Distanz zu einer subjektiv empfundenen Bedrohung aufrecht zu halten, zu<br />

vergrößern oder diese zu eleminieren (TEMBROCK 1992, FEDDERSEN-<br />

PETERSEN und OHL 1995).<br />

Aggressionsverhalten<br />

Aggressionsverhalten gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Hunde<br />

(IMMELMANN et al. 1996), trägt und reguliert das Leben in sozialen Gruppen und ist<br />

somit ein obligatorisches soziales Regulativ (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). So<br />

dient es zur Selbstverteidigung, dem Schutz der Nachkommen, Verwandten und<br />

Partner, dem Wettbewerb um Ressourcen und dem individuellem Statusgewinn und<br />

ist ein multifaktorielles Geschehen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).<br />

Von der Aggression ist die Aggressivität abzugrenzen, die die Bereitschaft zur<br />

gegnerischen Auseinandersetzung darstellt (HASSENSTEIN 1980).<br />

Aggressionsverhalten ist stets gerichtet (FEDDERSEN-PETERSEN 2004) und<br />

beinhaltet offensiv aggressives und defensiv aggressives Verhalten. Beides sind<br />

Strategien, um Störungen zu beseitigen und notwendige raumzeitliche Distanz<br />

aufrecht erhalten zu können (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).<br />

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