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22. März 2013<br />

7<br />

Nachrichten<br />

Woche gegen Rassismus: das Tessin bietet ein umfangreicheres Programm als andere Kantone<br />

Kulturelle<br />

Unterschiede<br />

anerkennen<br />

Ladenöffnungszeiten: Der Nationalrat<br />

stimmt den Motionen der Tessiner Ständeräte<br />

Fabio Abate und Filippo Lombardi zu<br />

WOCHENTAGS<br />

BIS 20 UHR<br />

GEÖFFNET<br />

von Marianne Baltisberger<br />

Erfolg für die Tessiner Ständeräte Fabio<br />

Abate (FDP) und Filippo Lombardi<br />

(CVP): Ihre Motionen betreffend flexiblerer<br />

Ladenöffnungszeiten wurden diese<br />

Woche vom Nationalrat gutgeheissen.<br />

Die grosse Kammer schliesst sich damit<br />

der Mehrheit des Bundesrates und des<br />

Ständerates an.<br />

Fabio Abate verlangt in seinem Vorstoss<br />

die „Anpassung des Arbeitsgesetzes an<br />

die Bedürfnisse des Fremdenverkehrs“.<br />

Einkaufen sei nicht bloss nur eine Notwendigkeit,<br />

sondern ein „Erlebnis“, wie<br />

er betont. Und dies auch am Sonntag,<br />

wenn bspw. im Mendrisiotto die Einkaufswilligen<br />

ins FoxTown strömen.<br />

Für einmal nimmt der Südkanton eine<br />

Vorreiterstellung ein: In der Woche gegen<br />

den Rassismus präsentiert das Tessin<br />

einen besonders reichhaltigen Veranstaltungskalender.<br />

„Wir sind der einzige<br />

Kanton, der heuer das gesamte<br />

Programm durchzieht“, erklärt der kantonale<br />

Delegierte für die Integration<br />

von Ausländern, Francesco Mismirigo.<br />

Das Tessin hat den landesweit geltenden<br />

Spruch „Vielfalt, ein Schweizer<br />

Wert“ für die Kampagne in „In der<br />

Klasse erleben wir die kulturellen Unterschiede.<br />

Ein Beispiel, dem es zu folgen<br />

gilt“ umgewandelt. Damit sollen<br />

vor allem Jugendliche angesprochen<br />

Das Centro Ovale in Chiasso hatte sich<br />

nach der Eröffnung vor einem Jahr die<br />

gleichen Rechte ausbedungen wie das<br />

Outlet-Center und damit beim Kanton<br />

für einiges Kopfzerbrechen gesorgt.<br />

Die Gewerkschaften verlangten, das in<br />

der Schweiz geltende Verbot der Sonntagsöffnung<br />

durchzusetzen. Unia Tessin<br />

hatte damals nur in die Sonntagsarbeit<br />

bei FoxTown eingewilligt, weil für die<br />

Angestellten ein guter Gesamtarbeitsvertrag<br />

ausgehandelt werden konnte.<br />

Dies sei jedoch eine Ausnahme, betonte<br />

die Gewerkschaft auch nach dem jüngsten<br />

Entscheid des Nationalrates. Unia<br />

erhält dabei Unterstützung von der<br />

werden. Die Idee stamme vom Vorsteher<br />

des Justiz- und Innendepartements,<br />

erklärt Mismirigo. Lega-Regierungsrat<br />

Norman Gobbi – der von seiner Parteizugehörigkeit<br />

her eher für das „echte<br />

Tessin“ als für Multikulturalismus<br />

steht – habe sich für das Projekt eingesetzt.<br />

Der Kanton stecke erhebliche finanzielle<br />

Mittel in die Kampagne, so<br />

der Integrationsbeauftragte.<br />

Noch bis zum 28. März finden in diversen<br />

Gemeinden sowie in den Schulen<br />

des Südkantons Vorträge, Filmvorführungen,<br />

Theater und Ausstellungen<br />

statt. Radio und Fernsehen begleiten<br />

die Aktionswoche mit Beiträgen, in den<br />

Ausnahme FoxTown: das Outlet-Center wirbt weiter mit Shopping an sieben Tagen<br />

Tilo-Regionalzügen hängen die vorgängig<br />

genannten Plakate aus. „Colazioni<br />

in Piazza“ – Frühstücke auf der<br />

Piazza – sollen morgen, 23. März, in<br />

Lugano, Locarno und Bellinzona, am<br />

Donnerstag, 28. März, in Chiasso und<br />

Biasca den Meinungsaustausch zwischen<br />

den Kulturen fördern.<br />

Dass das Tessin bei den Veranstaltungen<br />

zur Aktionswoche schweizweit<br />

ganz oben steht, mag damit zusammenhängen,<br />

dass in anderen Regionen<br />

übers Jahr gesehen mehr Veranstaltungen<br />

zur Kulturverständigung stattfinden,<br />

die Woche gegen Rassimsus hat<br />

dort weniger Gewicht. mb<br />

christlich-sozialen Gewerkschaft Ocst.<br />

Sowohl die Motion von Lombardi, die<br />

eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten<br />

an Werktagen bis 20 Uhr und an<br />

Samstagen bis 19 Uhr verlangt, als auch<br />

diejenige von Abate entsprächen nicht<br />

dem Volkswillen, heisst es in einer Stellungnahme.<br />

Das Stimmvolk habe sich in<br />

der Vergangenheit schon mehrfach gegen<br />

längere Öffnungszeiten ausgesprochen.<br />

Unia gibt weiter zu bedenken, dass<br />

das Mendrisiotto bereits genügend durch<br />

den Verkehr belastet und die Zahl der<br />

Lungenkranken dort besonders hoch sei.<br />

Befürworter der neuen Ladenöffnungszeiten,<br />

wie Volkswirtschaftsminister Johann<br />

Schneider-Ammann (FDP), sehen<br />

in der neuen Regelung eine Möglichkeit,<br />

den Einkaufstourismus zu beschränken.<br />

Das Bedürfnis, in Randzeiten einzukaufen,<br />

bestehe offenbar. Deshalb würden<br />

viele aufs Ausland ausweichen. Nationalrat<br />

Pierre Rusconi (SVP) sprach nach<br />

den Abstimmungen in der grossen Kammer<br />

von einem „Sieg für das Tessin“.<br />

Auch die Kantonsregierung begrüsste in<br />

einem Kommuniqué die entsprechenden<br />

Entscheide des Nationalrats. Was den<br />

Sonntagsverkauf angehe, gelte aber nach<br />

wie vor das aktuelle Recht. Das Seilziehen<br />

um die Öffnungszeiten in den Einkaufszentren<br />

des Südtessins geht weiter.<br />

Ti-Press<br />

Bignasca kann<br />

anscheinend<br />

doch posthum<br />

kandidieren<br />

Der Rekurs von vier Personen<br />

beim Verwaltungsgericht<br />

gegen eine Listenpräsenz des<br />

toten Lega-Politikers Giuliano<br />

Bignasca für die Gemeindewahlen<br />

in Lugano wurde<br />

vom Verwaltungsgericht offbenbar<br />

abgewiesen.<br />

Laut Giorgio Giudici sei zumindest<br />

die Stadt darüber informiert<br />

worden, dass sie die<br />

Wahlzettel drucken könne<br />

mit Bignasca darauf und dass<br />

die Wahlen ohne Verzug<br />

durchgeführt werden können.<br />

Die Frage ist nun, ob die<br />

Rekurenten die Verwegenheit<br />

besitzen, dagegen am<br />

Bundesgericht zu rekurieren.<br />

Derweil huldigen die Leghisten<br />

ihrem Präsidenten auf<br />

Lebenszeit mit einer Sondersausgabe<br />

des „il mattino“. In<br />

dessen Mitte findet sich ein<br />

herausnehmbares Poster von<br />

Bignascas Torso.<br />

Tessiner Kommentatoren aus<br />

anderen Lagern sagen der<br />

Lega eine eher schwierige<br />

Zeit voraus, in der zwar der<br />

harte Kern bestehen bleibe,<br />

sich die Lega-Leader der<br />

zweiten Liga aber gegenseitig<br />

in Macht- und Richtungskämpfen<br />

neutralisierten. Es<br />

stünde eine Normalisierung<br />

des Phänomens in Aussicht,<br />

konnte in der Sonntags<strong>zeitung</strong><br />

“il caffè” nachgelesen<br />

werden.<br />

Giorgio Giudici (FDP) spielte<br />

im Vorfeld mit einem Szenario,<br />

falls dem Rekurs aufhebende<br />

Wirkung zugestanden<br />

worden wäre: die Wahlen<br />

auf das Jahr 2016 verschieben.<br />

Das wollte sein<br />

Herausforderer, Noch-Regierungsrat<br />

Marco Borradori<br />

(Lega) keinesfalls.<br />

Derweil stehen am rechten<br />

Spektrum der Politik bereits<br />

ehemalige Leghisten bereit,<br />

welche den Tod von Giuliano<br />

Bignasca als Frühlingswind<br />

für die eigene, die SVP-Politik,<br />

sehen.<br />

ra<br />

Anzeige<br />

Kurz gefasst<br />

Gemeindepräsident soll Steuern schulden<br />

Die Tessiner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den<br />

Gemeindepräsidenten von Vico Morcote aufgenommen. Zusammen<br />

mit einem ehemaligen Gemeindeschreiber steht er<br />

unter Verdacht, seine eigenen Gemeindesteuern nicht bezahlt<br />

zu haben. Die Untersuchung wurde auf Antrag der Tessiner<br />

Steuerverwaltung eröffnet. Die Büros und Wohnungen der beiden<br />

Verdächtigen seien durchsucht worden.<br />

Earth Hour: Chiasso knipst die Lichter aus<br />

Chiasso schliesst sich der Umweltschutzaktion „Earth Hour“<br />

an: Am Samstagabend bleiben zwischen 20.30 und 21.30 Uhr<br />

die von der Gemeinde beleuchteten Gebäude im Dunkeln.<br />

Grosser Zigarettenschmuggel aufgedeckt<br />

Die Schweizer Grenzwacht hat in Graubünden einen Italiener<br />

geschnappt, der zwischen 2010 und 2012 insgesamt 8'100<br />

Stangen Zigaretten in die Schweiz schmuggelte. Die meisten<br />

Abnehmer der Schmuggelware sollen im Tessin wohnhaft sein.<br />

Die Zollfahndung führte an mehreren Orten Hausdurchsuchungen<br />

durch. Der Beschuldigte, ein im Tessin arbeitender Grenzgänger<br />

aus dem Veltlin, wurde in Untersuchungshaft gesetzt.<br />

Bauschuttdeponie bei Magadino eröffnet<br />

Am 8. April wird in Magadino-Quartino die neue Deponie für<br />

Bauschutt in Betrieb genommen (siehe TZ vom 1. März). Die<br />

Deponie nimmt Abfälle aus den Regionen Locarno, Maggiatal<br />

und den Gemeinden Cadenazzo und Gudo auf.<br />

Osterferien: mehr Zugsverbindungen ins Tessin<br />

Wegen der Frühlings- und Osterferien müssen die Reisenden<br />

ab dem nächsten Samstag bis zum 8. Mai mit einem hohen<br />

Verkehrsaufkommen rechnen. Auf zahlreichen Strassen im Alpenraum<br />

dürfte es eng werden, zumal für viele Pässe noch<br />

Wintersperre gilt. Die SBB setzen über Ostern Zusatzzüge ein.<br />

tz/sda<br />

Wir denken in Szenarien, um Ihr Vermögen zu schützen.

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