Neuer Glanz für das Blaue Oval - Ford
Neuer Glanz für das Blaue Oval - Ford
Neuer Glanz für das Blaue Oval - Ford
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ford</strong><br />
Unser Standort: Europa · Juli/August 2013<br />
> <strong>Neuer</strong> <strong>Glanz</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Blaue</strong> <strong>Oval</strong><br />
Neues Marketingkonzept<br />
stellt die Marke <strong>Ford</strong> und<br />
ihre bemerkenswerten<br />
Technologien in den<br />
Vordergrund<br />
Wie <strong>Ford</strong> in Russland weiteres<br />
Wachstum erzielen will<br />
Henry <strong>Ford</strong>: Der Mann, der die<br />
Welt mobil machte<br />
Fahrzeugentwicklung in<br />
virtuellen Welten
FUSSBALL’S<br />
COMING<br />
HOME<br />
Der neue <strong>Ford</strong> Fiesta ST<br />
vor dem Wembley-Stadion<br />
Wie erwartet lieferte Wembley den<br />
passenden Rahmen zum spannenden<br />
UEFA Champions League Finale 2013, <strong>das</strong> der<br />
allmächtige FC Bayern München mit 2:1 gegen<br />
Borussia Dortmund gewann<br />
BaJuwarische Ballkunst<br />
Beim Stand von 1:1 schien die Verlängerung bereits sichere Sache,<br />
doch dann schoss Arjen Robben die Münchner in der 89. Minute zum<br />
Titel. Für den FC Bayern war es der erste Sieg in der UEFA Champions<br />
League seit der Spielzeit 2000/2001 und die lang ersehnte<br />
Wiedergutmachung <strong>für</strong> <strong>das</strong> verpatzte Elfmeterschießen im Finale<br />
2012. Der neue Bayern-Trainer Pep Guardiola steht nun unter großem<br />
Druck, nachdem sich Vorgänger Jupp Heynckes mit einem<br />
Triple aus dem Amt verabschiedet hat. Mit Neuzugang Mario Götze,<br />
der vom BVB nach München kommt, hat Guardiola doch immerhin<br />
gute Chancen, <strong>das</strong> technisch exzellente Passspiel umzusetzen, <strong>das</strong><br />
ihm als Cheftrainer des FC Barcelona Erfolg brachte. Die Fußballwelt<br />
wird gespannt auf diesen neuen FC Bayern München schauen, der<br />
versuchen wird, in Europa eine ähnliche Vormachtstellung herauszuarbeiten,<br />
wie es die Katalanen einst taten.<br />
Arjen Robben nach seinem Siegtreffer <strong>für</strong> die Bayern<br />
GroSSes Publikum<br />
Nach einer atemberaubenden Saison war der Hype um <strong>das</strong> Finale<br />
in diesem Jahr größer als je zuvor. Was sich auch an der weltweit<br />
außerordentlich großen Fanbeteiligung zeigte. 180 Millionen<br />
Menschen verfolgten <strong>das</strong> Endspiel am Fernsehschirm, davon allein<br />
23 Millionen in Deutschland. Vor diesem Publikum stellte <strong>Ford</strong><br />
erstmals seine neue Technologiekampagne und die dazugehörigen<br />
neuen Werbespots vor. Auch in den Sozialen Netzwerken war in den<br />
Tagen um <strong>das</strong> Finale einiges los. Twitter verzeichnete 1,1 Millionen<br />
@championsleague-Follower, die Facebook-Seite der UEFA Chamions<br />
League erhielt mehr als neun Millionen „Likes“. Damit wurde<br />
erneut klar, welch enorme Plattform Europas prestigeträchtigster<br />
Fußballwettbewerb <strong>für</strong> <strong>Ford</strong> als offizieller Partner darstellt.<br />
CHampions Festival begeistert die Massen<br />
Das UEFA Champions Festival, <strong>das</strong> in der Final-Woche vor den Toren<br />
des Londoner Olympia-Parks stattfand, verzeichnete in diesem Jahr<br />
die Rekordbesucherzahl von 40.000. besonders beliebte Anlaufstelle<br />
war der „Discover <strong>Ford</strong>“-Bereich, vor allem als Ken Block dort seine<br />
spektakulären Stunts vorführte. Außerdem nutzten die Besucher die<br />
Gelegenheit, den neuen <strong>Ford</strong> Kuga Probe zu fahren, den Fiesta<br />
ST-Simulator auszuprobieren oder sich beim Torschuss-Wettbewerb<br />
zu beweisen. Dank des eigens eingerichteten Social Media-Bereichs<br />
erfuhren mehr als 16 Millionen Menschen über Twitter von den<br />
<strong>Ford</strong>-Aktivitäten beim Champions Festival, denn 4.500 Personen<br />
twitterten insgesamt 6.800 Beiträge mit dem Hashtag #discoverford.<br />
Die Besten der besten<br />
Nachdem die UEFA Champions League in der vergangenen Spielzeit<br />
einmal mehr ihren Ruf als Fußballwettbewerb Nr. 1 zementiert hat,<br />
bereiten sich die Vereine nun darauf vor, einer Dominanz des FC<br />
Bayern in Europa Einhalt zu gebieten. Zur Unterstützung kommen<br />
weitere internationale Stars nach Europa, zum Beispiel der Brasilianer<br />
Neymar, der mit dem FC Barcelona in den Wettbewerb geht.<br />
<strong>Ford</strong> wird die Besten der Besten auch in der neuen Spielzeit als<br />
offizieller Partner begleiten und Fußballfans auf der ganzen Welt mit<br />
weiteren tollen, neuen Produkten begeistern.<br />
2 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Editorial<br />
Inhalt<br />
Ein stolzes Erbe<br />
von Stephen Odell<br />
Executive Vice President,<br />
Europa, Naher Osten und Afrika,<br />
<strong>Ford</strong> Motor Company<br />
06<br />
Diesen Monat feiern wir den 150. Geburtstag unseres Unternehmensgründers<br />
Henry <strong>Ford</strong> und erinnern an seine zahlreichen Errungenschaften.<br />
Ein nachhaltiger Teil seines Vermächtnisses ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Unternehmen, welchem er seinen Familiennamen gab, einen positiven<br />
Beitrag zur Gesellschaft leisten sollte.<br />
Diese Denkweise ist bis heute spürbar, auch in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Unsicherheit, der <strong>Ford</strong> und die übrige Automobilindustrie in Europa<br />
derzeit gegenüberstehen. Unser Ziel bei <strong>Ford</strong> sind nicht allein<br />
herausragende Produkte und gute Geschäfte; wir setzen uns ebenso<br />
engagiert da<strong>für</strong> ein, die Welt ein bisschen besser zu machen.<br />
08 10<br />
In Europa gibt es da<strong>für</strong> zahlreiche Beispiele. Die <strong>Ford</strong>-Belegschaft<br />
in Deutschland beispielsweise hat sich im letzten Jahr insgesamt<br />
12.400 Stunden ehrenamtlich <strong>für</strong> 115 gemeinnützige Projekte in<br />
der Region Köln engagiert.<br />
In Spanien hat <strong>Ford</strong> Anfang des Jahres im Rahmen des bürgerschaftlichen<br />
Engagements ein neues Programm zur Unterstützung<br />
von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien eingeführt.<br />
Außerdem veranstaltet <strong>Ford</strong> Spanien seit Jahren mit großem Erfolg ein<br />
24-Stunden-Rennen <strong>für</strong> den guten Zweck. Bei der zehnten Auflage<br />
kamen dieses Jahr 144.000 Euro an Spenden <strong>für</strong> gemeinnützige<br />
Organisationen zusammen.<br />
Henry <strong>Ford</strong> hat sich zeitlebens auch <strong>für</strong> die Bildungsförderung<br />
eingesetzt und wäre daher sicherlich heute ein großer Unterstützer<br />
des Stipendienprogramms, <strong>das</strong> <strong>Ford</strong> Großbritannien anlässlich<br />
seines 100-jährigen Bestehens in Leben gerufen hat, um die<br />
nächste Generation von Ingenieuren und Erfindern zu unterstützen.<br />
Zu den jüngsten gemeinnützigen Programmen hier in Europa gehört<br />
„Driving Skills for Life“ (DSFL), die Fahrsicherheitskampagne <strong>für</strong> junge<br />
Menschen, deren Start in Europa wir erst kürzlich bekannt gegeben<br />
haben. Im Rahmen von DSFL, <strong>das</strong> vor zehn Jahren in den USA<br />
und dann in Asien und anderen Märkten eingeführt wurde, haben<br />
weltweit bereits 100.000 Fahranfänger an Fahrtrainings sowie weitere<br />
500.000 an den Online-Kursen teilgenommen. Im Vordergrund stehen<br />
Themen wie Gefahrenerkennung, der sichere Umgang mit dem<br />
Fahrzeug, richtiges Abschätzen von Geschwindigkeiten und<br />
Dimensionen und <strong>das</strong> Vermeiden von Ablenkungen.<br />
Bei der Umsetzung der DSFL-Fahrertrainings in Europa – wo immer<br />
noch die meisten jungen Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben<br />
kommen – wird <strong>Ford</strong> von führenden Institutionen in Sachen Verkehrssicherheit<br />
unterstützt, zum Beispiel der britischen AA Driving School,<br />
dem Real Autmóvil Club aus Spanien und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />
(DVR).<br />
Dies sind nur einige wenige Bespiele wie wir bei <strong>Ford</strong> gemeinsam oder<br />
als Einzelne unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen.<br />
Im ganzen Unternehmen finden wir Menschen und Teams, die in vieler<br />
Hinsicht „Eine Idee weiter“ denken und handeln und ihre Zeit und<br />
Energie selbst in schwierigen Zeiten zum Wohle anderer einsetzen.<br />
Deshalb bin ich so stolz darauf, bei <strong>Ford</strong> und mit Ihnen allen<br />
zusammen zu arbeiten.<br />
Herzlichen Dank.<br />
One Team · One Plan · One Goal ·<br />
12 18<br />
04 Aktuell<br />
Neues aus der Welt von<br />
<strong>Ford</strong><br />
06 Titelgeschichte<br />
Die neue Technologiekampagne<br />
von <strong>Ford</strong><br />
<strong>Ford</strong> Report<br />
Eingelegt zwischen<br />
den Seiten 10 und 11<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013<br />
08 Interview<br />
Wolfgang Schneider über<br />
aktuelle Herausforderungen<br />
der Automobilindustrie<br />
10 Reportage<br />
<strong>Ford</strong> Sollers ist auf<br />
Wachstumskurs<br />
12 Reportage<br />
Zum 150. Geburtstag von<br />
Henry <strong>Ford</strong><br />
17 Märkte<br />
Ein Blick auf <strong>das</strong> globale<br />
Geschäft der <strong>Ford</strong> Motor<br />
Company<br />
18 Technology<br />
Einblicke in neue Welten<br />
Redaktion: Predrag Zezelj, pzezelj@ford.com<br />
Autoren: Peter Noble, pnoble@ford.com, Rick Franks, Deutsche Ausgabe:<br />
Angela Aben Design: Manfred Müller, Alexander Bertrams, Anke Hansen<br />
Produktion: Zetweka, Print & Production Management, Köln Digitale<br />
Reproduktion: purpur, Köln Druck: NEEF + STUMME premium printing,<br />
Wittingen Herausgeber: <strong>Ford</strong> of Europe, Communications & Public<br />
Affairs
Aktuell<br />
1<br />
2<br />
Gesamtergebnis<br />
1. <strong>Ford</strong> 1,0-l-EcoBoost-Dreizylinder (<strong>Ford</strong> Fiesta,<br />
B-Max, Focus, C-Max, Grand C-Max)<br />
479 Punkte<br />
2. Volkswagen 1,4-Liter-TSI (VW Polo, Beetle, Golf Variant,<br />
Golf Plus, Golf Cabriolet, Scirocco, Eos, Jetta, CC,Tiguan,<br />
Touran/Cross Touran, Passat, Audi A1, A3, Seat Ibiza FR,<br />
Alhambra, Ibiza Cupra, Škoda Fabia RS)<br />
408 Punkte<br />
3<br />
3. BMW 2 Liter Twin-Turbo Vierzylinder-Benziner<br />
(BMW 125i, 320i, 328i, 520i, 528i, Z4 20i,<br />
Z4 28i, X1 20i, X1 28i) X3 20i)<br />
247 Punkte<br />
4. Porsche 2,7-l-Boxer (Porsche Boxster, Cayman) 245 Punkte<br />
1 Ehre <strong>für</strong> 1,0-liter-EcoBoost<br />
Der 1,0-Liter-EcoBoost-Benzinmotor von<br />
<strong>Ford</strong> ist zum zweiten Mal als „International<br />
Engine of the Year“ ausgezeichnet worden.<br />
Der Dreizylinder gewann mit der höchsten<br />
Punktzahl in der 15-jährigen Geschichte<br />
des vom Fachmagazin Engine Technology<br />
International vergebenen Preises. Außerdem<br />
entschied der Motor erneut die Kategorie<br />
„Best Engine Under 1,0-litre“ <strong>für</strong> sich.<br />
Eine Jury von 87 Fachjournalisten aus<br />
35 Ländern prüfte alle vorgeschlagenen<br />
Motoren auf Fahrverhalten, Leistung,<br />
Wirtschaftlichkeit und Laufkultur sowie die<br />
erfolgreiche Umsetzung von besonders<br />
fortschrittlichen Motorentechnologien. Dean<br />
Slavnich, Jury-Vorsitzender und Herausgeber<br />
von Engine Technology International:<br />
„Baby EcoBoost – der allererste Dreizylinder-Motor<br />
von <strong>Ford</strong> setzt auf der ganzen<br />
Linie Maßstäbe in seinem Segment. Im<br />
realen Fahrbetrieb ist er sparsam und seine<br />
moderne Turbo-Technologie ermöglicht<br />
sogar den Einsatz in größeren Fahrzeugen<br />
wie etwa dem <strong>Ford</strong> Grand C-MAX.“<br />
<strong>Ford</strong> will die Produktion von EcoBoost-<br />
Motoren in Europa bis 2015 von 141.000<br />
(Stand 2011) auf jährlich rund 480.000<br />
Fahrzeuge verdreifachen. 300.000 Fahrzeuge<br />
werden mit dem 1,0-Liter-EcoBoost-<br />
Motor ausgestattet sein.<br />
Im ersten Quartal 2013 wurden europaweit<br />
rund 42 Prozent aller <strong>Ford</strong> B-MAX mit dem<br />
1,0-Liter-EcoBoost-Motor geordert,<br />
30 Prozent waren es beim <strong>Ford</strong> Focus und<br />
24 Prozent beim <strong>Ford</strong> Fiesta.<br />
Der 1,0-Liter-EcoBoost-Motor wurde von<br />
<strong>Ford</strong> in den Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
in Aachen, Köln-Merkenich und<br />
Dunton entwickelt. Produziert wird <strong>das</strong><br />
Triebwerk in Köln und Craiova/Rumänien.<br />
2 Schneller Besuch<br />
Rallye-Star Ken Block war im Mai zu Gast<br />
bei <strong>Ford</strong> in Dunton. Der Amerikaner sprach<br />
mit Beschäftigten und ließ sich die Entwicklungsabteilungen<br />
zeigen. „Es macht mir<br />
immer wieder großen Spaß, Leute aus allen<br />
Bereichen bei <strong>Ford</strong> kennenzulernen“, so<br />
Block. „<strong>Ford</strong> ist ein spannendes Unternehmen,<br />
und es ist toll, <strong>das</strong>s ich als Fahrer die<br />
Chance habe, all die Leute zu treffen, die<br />
<strong>Ford</strong> zu dem machen, was es ist.“<br />
Im Anschluss tat Block, was er am liebsten<br />
tut: Fahren. Diesmal jedoch mit einem <strong>für</strong><br />
ihn neuen Fahrzeugtyp. Auf der Teststrecke<br />
in Dunton probierte er einen Formel <strong>Ford</strong><br />
Rennwagen aus. „Das war eine echt coole<br />
Erfahrung“, resümierte der Drift-König. „Der<br />
Fiesta, den ich normalerweise fahre, hat<br />
einen Überrollkäfig, ein Dach und eine<br />
Windschutzscheibe und man ist vor Einflüssen<br />
von außen gut geschützt. Im Cockpit<br />
des Formel <strong>Ford</strong> Autos, wo einem der Wind<br />
ins Gesicht bläst, war <strong>das</strong> Gefühl ganz<br />
anders. Aber es hat wirklich Spaß gemacht,<br />
damit zu fahren und <strong>das</strong> Potenzial und die<br />
Kraft des Wagens auszutesten.“<br />
3 „Driving Skills For Life“<br />
Die <strong>Ford</strong> Motor Company führt ihr weltweit<br />
erfolgreiches Trainingsprogramm <strong>für</strong> Fahranfänger<br />
„Driving Skills for Life“ (DSFL) in<br />
Europa ein, denn noch immer sind Verkehrsunfälle<br />
die Haupttodesursache junger<br />
Menschen in Europa. Allein im ersten Jahr<br />
wird <strong>das</strong> Unternehmen 1,15 Millionen Euro<br />
in kostenlose Fahrtrainings <strong>für</strong> 1.000 junge<br />
Autofahrer in Großbritannien, Deutschland,<br />
Spanien, Frankreich und Italien investieren.<br />
Hinzu kommen Web-basierte Trainings über<br />
die „Driving Skills for Life Academy“.<br />
<strong>Ford</strong> Driving Skills for Life wurde vor zehn<br />
Jahren in den USA und wenig später in<br />
Asien und anderen Märkten eingeführt.<br />
Bislang haben 100.000 Teilnehmer Fahrttrainings<br />
absolviert sowie 500.000 Autofahrer<br />
an Online-Kursen zu Themen wie Gefahrenerkennung,<br />
Umgang mit dem Fahrzeug,<br />
Abschätzen von Geschwindigkeiten und<br />
Dimensionen sowie Maßnahmen zur Vermeidung<br />
von Ablenkung teilgenommen. Für<br />
die Umsetzung in Europa hat sich <strong>Ford</strong> mit<br />
führenden Verkehrssicherheitsorganisationen<br />
zusammengeschlossen, darunter die<br />
AA Driving School (Großbritannien), Prévention<br />
Routière (Frankreich), ACI (Italien), Real<br />
Automóvil Club (Spanien) und der Deutsche<br />
Verkehrssicherheitsrat (DVR).<br />
<strong>Ford</strong> B-MAX ist Bestseller<br />
Der <strong>Ford</strong> B-MAX war im ersten Quartal 2013<br />
<strong>das</strong> erfolgreichste Fahrzeug im Segment der<br />
4 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Aktuell<br />
5<br />
4<br />
6<br />
7<br />
kompakten Multi-Activity-Vehicles (MAV) in<br />
Europa. Laut den Zahlen der Automobildaten-Spezialisten<br />
von Polk nahm der B-MAX<br />
in den ersten drei Monaten des Jahres einen<br />
Anteil von 15,3 Prozent am europaweiten<br />
Absatz im MAV-Segment ein. <strong>Ford</strong> verkaufte<br />
in diesem Zeitraum in seinen 19 europäischen<br />
Märkten 18.500 Exemplare des<br />
B-MAX, der damit erfolgreicher war als<br />
Citroën C3 Picasso, Fiat 500L, Honda Jazz<br />
und Opel/Vauxhall Meriva. Mehr als die<br />
Hälfte der B-MAX-Kunden in Europa wählten<br />
die Ausstattungsvariante Titanium, 75<br />
Prozent orderten <strong>das</strong> Konnektivitätssystem<br />
SYNC und 42 Prozent entschieden sich <strong>für</strong><br />
den 1,0-Liter-EcoBoost-Benziner.<br />
4 Eine Idee weiter <strong>für</strong> Qualität<br />
Das Team des Parts Recall Centers in Niehl<br />
nutzt seit kurzem einen neuen Scheibenkontrolltisch.<br />
Die flexible Einzelanfertigung<br />
wurde in nur vier Wochen in Eigenregie<br />
gebaut. Zuvor wurden Scheiben mit Qualitätsfehlern<br />
zwecks Diagnose und Auswertung<br />
aufwendig zu den Lieferanten transportiert.<br />
Nun sorgt der neue Kontrolltisch <strong>für</strong><br />
eine Arbeitserleichterung auf beiden Seiten.<br />
Für <strong>Ford</strong> bedeutet es vor allem erhöhte<br />
Diagnosesicherheit und eine Kosten- und<br />
Zeitersparnis. Der Kontrolltisch ermöglicht,<br />
mit Hilfe von Licht und Strom Verzerrungen<br />
im Glas, Schmutzeinschlüsse, fehlerhafte<br />
Heizdrähte und sogar Folienfehler direkt zu<br />
identifizieren. Die positive Resonanz seitens<br />
<strong>Ford</strong> und dem Lieferanten zeigt: Teamarbeit<br />
über die eigentlichen Teamgrenzen hinaus<br />
zahlt sich aus.<br />
5 Neues Service-programm<br />
Unter dem Namen „<strong>Ford</strong> BlueService“ bietet<br />
<strong>Ford</strong> in Großbritannien eine Reihe neuer<br />
Kundenservices an. <strong>Ford</strong> und seine Händler<br />
investierten insgesamt 7,5 Millionen Pfund<br />
in <strong>das</strong> Programm, <strong>das</strong> nun im 650 Betriebe<br />
starken Servicepartner-Netz eingeführt wird.<br />
<strong>Ford</strong> BlueService umfasst unter anderem<br />
den kostenlosen <strong>Ford</strong> eCHECK, <strong>Ford</strong><br />
Assistance und Unfallmaganement und soll<br />
in den kommenden Monaten um weitere<br />
Vorteile wie Festpreisangebote, Sicherheitsund<br />
Systemupdates sowie Online-Funktionen<br />
ergänzt werden.<br />
6 24 Horas <strong>Ford</strong><br />
Beim traditionellen 24-Stunden-Rennen von<br />
<strong>Ford</strong> Spanien sind zahlreiche Prominente<br />
mit zehn <strong>Ford</strong> Focus 1.0 EcoBoost <strong>für</strong> den<br />
guten Zweck auf die Rennstrecke von<br />
Jarama nahe Madrid gegangen. Insgesamt<br />
kamen 144.000 Euro an Spenden zusammen,<br />
die auf zehn Wohltätigkeitsorganisationen<br />
verteilt werden. Anlässlich des 10-jährigen<br />
Jubiläums der „24 Horas <strong>Ford</strong>“ hatte<br />
<strong>Ford</strong> Spanien zudem 130 Prominente<br />
eingeladen, die in den vergangenen Jahren<br />
an dem Rennen teilgenommen hatten.<br />
Erfolgreiche SUV<br />
<strong>Ford</strong> hat beim weltweiten Trend zu kraftstoffeffizienten<br />
SUV-Modellen die Führung<br />
übernommen. In den letzten fünf Jahren<br />
steigerte <strong>Ford</strong> die SUV-Verkäufe verglichen<br />
mit allen anderen Fahrzeugsegmenten<br />
sowie gegenüber der Gesamtindustrie<br />
überdurchschnittlich schnell. Dank One <strong>Ford</strong><br />
verfügt <strong>Ford</strong> mit den Modellen EcoSport,<br />
Kuga bzw. Escape, Edge und Explorer über<br />
eine komplette, global verfügbare SUV-Familie,<br />
die in den kommenden Jahren weiteres<br />
Wachstum sichern wird. In Europa<br />
stellen derzeit SUV <strong>das</strong> einzige Fahrzeugsegment,<br />
<strong>das</strong> seit 2005 spürbares Wachstum<br />
verzeichnet. <strong>Ford</strong> plant, noch in diesem<br />
Jahr die Produktion des <strong>Ford</strong> Kuga um acht<br />
Prozent zu erhöhen, um der Nachfrage zu<br />
entsprechen. Das hiesige SUV-Angebot wird<br />
in Kürze um den EcoSport und etwas später<br />
um den <strong>Ford</strong> Edge erweitert.<br />
7 Job 1 <strong>für</strong> <strong>Ford</strong> Focus Electric<br />
Im <strong>Ford</strong>-Werk Saarlouis läuft seit 12. Juni<br />
der neue <strong>Ford</strong> Focus Electric vom Band –<br />
als erstes rein-elektrisches Fahrzeug aus<br />
einer deutschen Fertigung, <strong>das</strong> vollständig<br />
in den Produktionsprozess eines<br />
Volumenmodells integriert ist.<br />
Der <strong>Ford</strong> Focus Electric wurde<br />
entsprechend der One <strong>Ford</strong>-Strategie als<br />
globales Fahrzeug entwickelt. Der<br />
Marktstart in Europa ist <strong>für</strong> Juli vorgesehen.<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 5
Titelgeschichte<br />
Markenkommunikation<br />
<strong>Neuer</strong> <strong>Glanz</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> blaue <strong>Oval</strong><br />
Neues Marketingkonzept stellt die Marke in den<br />
Vordergrund :<br />
<strong>Ford</strong> Europa hat eine neue Kampagne gestartet,<br />
die mit einer Reihe von unterhaltsamen Videos<br />
die bemerkenswerten Technologien der Marke<br />
herausstellt. Gaetano Thorel, Vice President<br />
Marketing, erläutert, wie und warum dieser<br />
Ansatz funktioniert<br />
Wie würden Sie die <strong>Ford</strong> Technologien testen?<br />
Senden Sie uns Ihre Ideen und Vorschläge!<br />
Per E-Mail an meetfoe@ford.com oder per<br />
Hauspost an <strong>das</strong> Postzeichen D-NX/2A<br />
6 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Titelgeschichte<br />
Am Samstag, dem 25. Mai 2013, schlug <strong>Ford</strong> in Europa ein neues<br />
Marketing-Kapitel auf. Geschätzte 180 Millionen Fernsehzuschauer<br />
verfolgten an diesem Abend <strong>das</strong> Endspiel der UEFA Champions<br />
League zwischen Bayern München und Borussia Dortmund, als zur<br />
Halbzeitpause erstmals drei neue Werbespots auf Sendung gingen,<br />
mit denen <strong>Ford</strong> eine neue Markenkampagne und einmal mehr die<br />
Erfüllung des Versprechens „Eine Idee weiter“ einläutete.<br />
Das Konzept ist ebenso simpel wie ausdrucksstark. Anders als<br />
herkömmliche Autowerbung, die einzelne Modelle und deren Eigenschaften<br />
zum Thema macht, stellt die neue Kampagne die innovativen<br />
Technologien in den Vordergrund, die <strong>für</strong> die <strong>Ford</strong> Fahrzeugfamilie<br />
erhältlich sind. Ein bedeutender Perspektivwechsel, der die Marke<br />
<strong>Ford</strong> stärken und die positive Wahrnehmung in Europa fördern soll.<br />
„Innovative Technologie war schon immer ein zentraler Aspekt<br />
unserer Marke“, sagt Gaetano Thorel, Vice President Marketing, <strong>Ford</strong><br />
Europa. „Heute stellt die Vielzahl an verfügbaren Technologien <strong>für</strong><br />
<strong>Ford</strong> ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb dar.<br />
Unsere neue Kampagne baut darauf auf und stellt die Technologien<br />
im Einzelnen vor, und <strong>das</strong> auf bislang ungekannte Art und Weise.“<br />
„Für mich persönlich geht es bei unseren Technologien darum,<br />
dem Fahrer mehr Freiheit zu geben“, so Thorel weiter. „Merkmale und<br />
Funktionen wie der Türkantenschutz, <strong>das</strong> Easy-Fuel-System oder<br />
SYNC Applink – dies alles sind geniale und erschwingliche Lösungen,<br />
die den Fahrern unserer Pkw und Nutzfahrzeuge <strong>das</strong> Leben ein<br />
Technologien innovativ präsentiert: die Panorama-Schiebetür des <strong>Ford</strong> B-MAX; Active City Stop; SYNC mit Notruf-Assistent<br />
wenig erleichtern. Sie müssen sich nicht unnötig sorgen, ob sie beim<br />
Aussteigen die Türen ihres Fahrzeugs beschädigen oder den falschen<br />
Kraftstoff tanken könnten.“<br />
„In der Vergangenheit folgten wir einer Marketing-Strategie, die<br />
jedes Produkt einzeln vorstellte. Dies schafft Loyalität zu den Modellen,<br />
nicht aber zwingend auch zur Marke <strong>Ford</strong>. Entsprechend unseres<br />
Markenversprechens ‚Eine Idee weiter‘ und im Rahmen unserer One<br />
<strong>Ford</strong>-Strategie möchten wir dem <strong>Ford</strong>-Logo zu neuem <strong>Glanz</strong> verhelfen.<br />
Mit Hilfe einer Kampagne, die neben TV und Print auch verstärkt<br />
auf digitale Medien und Soziale Netzwerke setzt.“<br />
Ein wichtiges Element ist die neue Webseite www.ford.com. Über<br />
eine Länderauswahl gelangt man – egal ob per Computer, Tablet<br />
oder Smartphone – zu einer Liste von insgesamt 18 innovativen,<br />
sicheren und umweltfreundlichen <strong>Ford</strong> Technologien, <strong>für</strong> die jeweils<br />
weiterführende Informationen und Videos zur Verfügung stehen.<br />
<strong>Ford</strong> SYNC mit Notruf-Assistent ist ein Beispiel. Hierzu gehört ein<br />
30-sekündiger Spot, bei dem ein Stuntman aus einem <strong>Ford</strong> Kuga<br />
aussteigt und sich mit Anlauf eine lange Steintreppe mitten in Barcelona<br />
hinunterstürzt. Vor den Augen erschrockener Passanten fällt der<br />
junge Mann die Stufen herunter und landet unten angekommen<br />
sicher auf der Trage zweier Sanitäter. Es erscheint die Einblendung<br />
„Brauchen Sie Hilfe? Ihr Auto kann den Notruf erledigen.“<br />
Ein weiterer Clip stellt die sensorgesteuerte Heckklappe vor: Ein<br />
Extremskifahrer kommt nach einer spektakulären Abfahrt hinter<br />
seinem geparkten <strong>Ford</strong> Kuga zum Stehen. Eine leichte Bewegung<br />
seines Skis unterhalb der Stoßstange reicht, um den Kofferraum zu<br />
öffnen.<br />
Zu diesen Videos werden zukünftig weitere hinzukommen, in<br />
denen die <strong>Ford</strong> Technologien auf außergewöhnliche Weise vorgestellt<br />
werden.<br />
„Indem wir unsere Technologien auf so unerwartete Weise präsentieren,<br />
sprechen wir die Verbraucher direkt an und ermutigen sie,<br />
insbesondere über die digitalen Medien, über die Marke <strong>Ford</strong> zu<br />
sprechen und die Videos mit andern zu teilen“, meint Thorel.<br />
„Unser Markenversprechen lautet ‚Eine Idee weiter‘ und mit dieser<br />
neuen Kampagne sind wir genau <strong>das</strong>. Dies ist die perfekte Gelegenheit,<br />
um <strong>das</strong> <strong>Blaue</strong> <strong>Ford</strong>-<strong>Oval</strong> den vielen Millionen von Kunden in<br />
Europa zu präsentieren – als eine Marke, die faszinierende Autos mit<br />
fortschrittlichen Technologien bietet, die <strong>für</strong> mehr Sicherheit, Komfort<br />
und Fahrspaß sorgen.“<br />
Mehr zu den bemerkenswerten Technologien von <strong>Ford</strong> erfahren Sie<br />
unter www.ford.com oder www.gofurther.com. Teilen Sie die<br />
Videos mit Ihren Freunden und Bekannten!<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 7
Interview<br />
€ 26 Mrd.<br />
Jährliche Investitionen der<br />
europäischen<br />
Automobilindustrie in<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Herausforderungen<br />
und Chancen<br />
Dr. Wolfgang Schneider, Vizepräsident<br />
<strong>für</strong> Rechts-, Regierungs- und Umweltangelegenheiten,<br />
erklärt wie <strong>Ford</strong> mit<br />
gesetzlichen Vorschriften und anderen<br />
branchenspezifischen Herausforderungen<br />
umgeht<br />
Welche Rolle spielt die Automobilindustrie<br />
<strong>für</strong> die europäische Gesamtwirtschaft?<br />
Sie ist einer der wichtigsten Industriezweige in Europa. Mit rund<br />
12 Millionen direkt und indirekt Beschäftigten stellt sie 7 % aller<br />
Arbeitsplätze in Europa und nimmt ungefähr den gleichen Anteil am<br />
Bruttoinlandsprodukt ein. Die Automobilindustrie investiert jährlich<br />
26 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung – mehr als irgendeine<br />
andere Branche. Außerdem ist unsere Handelsbilanz positiv, denn<br />
wir exportieren weitaus mehr als wir importieren. Der positive Außenbeitrag<br />
ist sogar auf 75 Milliarden Euro angewachsen. Dies alles<br />
zeigt, <strong>das</strong>s wir eine äußerst wichtige Branche darstellen, sozusagen<br />
ein Rückgrat der europäischen Wirtschaft sind.<br />
Eine Branche, die gegenwärtig mit einigen<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen hat …<br />
Diese Schwierigkeiten haben verschiedene Gründe. Die Europäische<br />
Zentralbank leistet bei der Stabilisierung des Euro gute Arbeit, jedoch<br />
resultierte daraus bislang leider noch kein stabileres wirtschaftliches<br />
Umfeld. Die europäische Wirtschaft hat derzeit große Probleme,<br />
insbesondere in Südeuropa.<br />
Die Aussichten sind weiter unsicher. Wir glauben immer noch,<br />
<strong>das</strong>s sich die wirtschaftlichen ebenso wie die industriespezifischen<br />
Bedingungen im weiteren Jahresverlauf stabilisieren können, aber die<br />
aktuellen Konjunkturindikatoren zeigen eher ein vermischtes Bild.<br />
Wird die europäische Automobilindustrie<br />
zu stark reglementiert?<br />
Regulierung hat in Europa immer eine wichtige Rolle gespielt.<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten, sie zu betrachten. Sie kann zu höherer<br />
Wettbewerbsfähigkeit führen, weil Veränderung und Innovation<br />
forciert werden, etwa im Hinblick auf Umwelt oder Sicherheit.<br />
Die daraus entwickelten Technologien können dann im Rest der Welt<br />
verkauft werden. Das ist alles richtig, aber wir betrachten gesetzliche<br />
Bestimmungen auch in Bezug auf die Kosten, die sie verursachen.<br />
Wenn Verordnungen ehrgeizig sind, machen sie wettbewerbsfähiger.<br />
Sind Sie aber überehrgeizig, entstehen Kosten ohne rechten Mehrwert.<br />
In Europa führt <strong>das</strong> teilweise zu technologischen Entwicklungen,<br />
<strong>für</strong> die der Verbraucher nicht zu zahlen bereit ist. Wir haben in<br />
Europa die wohl strengsten Auflagen überhaupt, und wir als Branche<br />
müssen mit neuen Verordnungen anders umgehen lernen. Wir waren<br />
oft in einer reinen Defensivposition. Bei <strong>Ford</strong> versuchen wir auf die<br />
Regulierungsinstanzen zuzugehen und zu sagen: ‚Im Prinzip haben<br />
Sie Recht. Aber die Realität sieht anders aus‘.<br />
Sicherheitsvorschriften werden in Europa zu großen Teilen durch<br />
Euro NCAP beeinflusst. Aber auch hier gilt: sie können konkurrenzfähiger<br />
machen. Wenn sie aber zu übertrieben sind, erhöht <strong>das</strong> die<br />
Kosten <strong>für</strong> ein Fahrzeug, und die wird der Kunde nicht tragen wollen.<br />
Es muss ein ausgewogenes Verhältnis herrschen.<br />
Wie steht <strong>Ford</strong> zum Thema Freihandelsabkommen?<br />
Importbeschränkungen können die Wettbewerbsfähigkeit mindern.<br />
Und sie erschweren den Export. Freihandelsabkommen sollen diese<br />
Barrieren beseitigen. Wir sind alle <strong>für</strong> Freihandelsabkommen,<br />
vorausgesetzt sie sind fair und stehen in einem ausgeglichenen<br />
Verhältnis.<br />
Was wir jedoch zunehmend sehen ist, <strong>das</strong>s die Art, wie die Europäische<br />
Union sich <strong>für</strong> den freien Handel engagiert, recht einseitig ist.<br />
Es wurden Freihandelsabkommen mit Ländern geschlossen, die<br />
traditionell eine sehr geschlossene Wirtschaft haben. Man kann zum<br />
Beispiel in Japan kein europäisches Auto verkaufen, wenn man nicht<br />
eine Vielzahl an Auflagen erfüllt. In Korea ist es ähnlich. Beide Märkte<br />
sind als Exportländer aggressiv, bei Importen aber sehr defensiv.<br />
Das Freihandelsabkommen mit Korea ist nun Tatsache. Wir<br />
erleben einen großen Zustrom koreanischer Produkte nach Europa,<br />
aber kaum den umgekehrten Weg. Es herrscht überhaupt kein<br />
Gleichgewicht. Die Verhandlungen mit Japan laufen noch, aber es<br />
sieht danach aus, als würde Brüssel den freien Handel mit Japan<br />
realisieren. Wir würden Freihandelsabkommen begrüßen, die auf<br />
Gegenseitigkeit beruhen und ausgeglichener sind; mit Ländern, die<br />
einem ermöglichen, Produkte in ihren Markt zu bringen.<br />
Die wären?<br />
Wir würden ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und<br />
den USA begrüßen. Zusammengefast würde dies eine gewaltige<br />
Freihandelszone darstellen – die bei weitem größte der Welt.<br />
Die Gespräche dazu laufen bereits. Abgesehen von dem<br />
Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten wäre auch<br />
eines mit Kanada oder Indien sinnvoll.<br />
Mit diesen Ländern, so glauben wir, käme der Grundgedanke<br />
des freien Handels besonders gut zur Geltung: Fairer Handel auf<br />
gegenseitiger Basis, wechselseitiger und konsequenter Abbau<br />
von Zollschranken sowie von sonstigen Handelshemmnissen.<br />
8 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Interview<br />
1990: 10l/100 km<br />
Schrittweise Reduzierung des durchschnittlichen<br />
Kraftstoffverbrauchs (l/100 km) von 1990 bis zum Jahr 2050<br />
2050: 2l/100 km<br />
„Die Automobilindustrie ist ein<br />
Rückgrat der europäischen Wirtschaft“<br />
Wo liegen im Umweltbereich die größten<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> die Automobilindustrie?<br />
Die größte Herausforderung ist nach wie vor der CO 2<br />
-Ausstoß. Das<br />
ist schon lange so und hat sich bislang nicht geändert. Langfristig<br />
streben wir null CO 2<br />
-Emissionen an, momentan liegt unser durchschnittlicher<br />
Flottenausstoß bei 130 g/km. Wir werden diesen Wert<br />
bis zum Jahr 2020 auf 95 g/km verringern müssen. 2025 und 2050<br />
erfolgt stufenweise eine weitere Senkung. Ziel ist, bis 2050 eine<br />
Reduzierung des CO 2<br />
-Ausstoßes aus Autoabgasen um 80 Prozent<br />
verglichen mit dem Wert des Jahres 1990 zu erreichen. Ein Auto, <strong>das</strong><br />
1990 einen Verbrauch von zehn Litern Kraftstoff aufwies, wird 2050<br />
also nur noch zwei Liter verbrauchen. Das ist machbar, aber es<br />
erfordert eine Entwicklung hin zu alternativen Technologien. Momentan<br />
befinden wir uns noch in einer Phase, in der wir konventionelle<br />
Technologien optimieren, um den CO 2<br />
-Ausstoß zu senken.<br />
Gehört <strong>Ford</strong> hierbei zu den führenden Herstellern?<br />
Was Technologien zur Reduzierung des CO 2<br />
-Ausstoßes von<br />
Benzinmotoren angeht, ist <strong>Ford</strong> sicherlich führend. Unser Ziel bis<br />
2020 ist ein Flottendurchschnitt von 95 g CO 2<br />
/ km, was in etwa<br />
einem Verbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometer entspricht. Was <strong>das</strong><br />
längerfristige Ziel einer Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen um 80<br />
Prozent angeht, wird schnell klar, <strong>das</strong>s dies nicht allein durch eine<br />
reine Verbesserung konventioneller Technologien erreichbar sein<br />
wird. Die europäischen Regulierungsbehörden streben Emissionswerte<br />
an, die nur mit einem erheblichen und ständig steigenden<br />
Anteil von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu erreichen sind.<br />
Was genau meinen Sie mit alternativen Technologien?<br />
Wir bei <strong>Ford</strong> setzen nicht auf eine einzige Technologie. Elektroantriebe<br />
setzen sich deutlich langsamer am Markt durch, als wir dies<br />
erwartet haben – und ganz sicher auch langsamer, als die Regierungen<br />
dies erwartet haben. Gründe hier<strong>für</strong> sind die beschränkten<br />
Reichweiten und hohe Kosten. Die Elektromobilität wird auch in<br />
Zukunft eine Rolle spielen, aber ich denke mit deutlich geringeren<br />
Erwartungen. Wir halten an unserer Elektrifizierungsstrategie fest,<br />
bringen im Sommer den <strong>Ford</strong> Focus Electric in Europa auf den Markt<br />
und nächstes Jahr den C-MAX Hybrid sowie den Mondeo Hybrid.<br />
Dennoch bin ich überzeugt, <strong>das</strong>s es richtig war, unser Engagement<br />
bei der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie wieder aufzunehmen.<br />
Der Preis ist momentan noch ein Problem, aber es ist<br />
richtig, <strong>das</strong>s wir die Brennstoffzelle in unser Portfolio aufnehmen.<br />
Und dann gibt es natürlich noch Autogas und Erdgas, die beide an<br />
Bedeutung gewinnen, ebenso wie Biotreibstoffe.<br />
Die Herausforderungen, die aus der Gesetzgebung resultieren,<br />
werden sich auch künftig um den CO 2<br />
-Ausstoß drehen. Darüber<br />
hinaus gibt es natürlich weitere Emissionsarten, insbesondere die<br />
Feinstäube und die Stickoxide, die wir im Laufe der Zeit ebenfalls<br />
reduzieren müssen.<br />
Zur Person<br />
Dr. Wolfgang Schneider wurde<br />
1949 in Darmstadt geboren. In<br />
Frankfurt am Main studierte er<br />
Rechtwissenschaften, absolvierte<br />
beide Staatsexamina und erwarb<br />
später zusätzlich einen juristischen<br />
Einige persönliche Fragen ...<br />
Was war der beste Rat, den Sie<br />
jemals erhalten haben?<br />
Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.<br />
Welches Buch lesen Sie zurzeit?<br />
„Mit der Reife wird man immer<br />
jünger“ von Hermann Hesse.<br />
Ihr Lieblingsfilm?<br />
Tango Libre!<br />
Ihr Lieblings-Gericht?<br />
Spaghetti Bolognese.<br />
Master- und Doktorgrad.<br />
1982 wurde er als bereits<br />
erfahrener Syndikusanwalt in<br />
der Rechtsabteilung von <strong>Ford</strong><br />
Europa angestellt und<br />
bekleidete dann mehrere<br />
leitende Positionen in den<br />
zentralen Rechtsabteilungen<br />
in Großbritannien, Deutschland<br />
und den USA. 1995 wurde er<br />
Vice President Recht, <strong>Ford</strong> of<br />
Europe, und übernahm<br />
zusätzlich 1998 im Vorstand<br />
von <strong>Ford</strong> Deutschland die<br />
Position des Direktors<br />
European Community Matters.<br />
Seit 1999 ist er Vice President<br />
Rechts-, Regierungs- und<br />
Umweltangelegenheiten, <strong>Ford</strong><br />
of Europe.<br />
Was war Ihr bisher<br />
größter Erfolg?<br />
Auf den warte ich noch.<br />
Wie entspannen Sie sich in<br />
Ihrer Freizeit?<br />
Ich gehe gern schwimmen.<br />
Welches war Ihr erstes Auto<br />
und was fahren Sie aktuell?<br />
Mein erstes Auto war ein Saab<br />
900, jetzt fahre ich einen<br />
Mondeo.<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 9
Reportage<br />
Auf Wachstumskurs<br />
Russland ist auf bestem Wege zum größten Automarkt<br />
Europas zu werden. Das noch junge Joint Venture <strong>Ford</strong> Sollers<br />
und ein umfassendes Angebot an Fahrzeugen aus dem<br />
globalen Portfolio ermöglichen <strong>Ford</strong>, von dem rasanten<br />
Wachstum zu profitieren<br />
Nach Angaben des russischen Automobilverbands<br />
nahmen die Verkäufe von Pkw<br />
und leichten Nutzfahrzeugen in Russland im<br />
letzten Jahr um elf Prozent auf 2.935.000<br />
Fahrzeuge zu. Damit wurde in Russland ein<br />
neuer Höchststand erreicht. Der bisherige<br />
Spitzenwert war im Jahr 2008 mit 2,918<br />
Millionen erreicht worden. Auch die Verkaufsbilanz<br />
von <strong>Ford</strong> spiegelt diese Entwicklung<br />
wider: Russland ist nun der<br />
dritt größte Markt von <strong>Ford</strong> Europa.<br />
2012 war dank der hervorragenden<br />
Verkaufszahlen ein extrem erfolgreiches<br />
erstes Jahr <strong>für</strong> <strong>Ford</strong> Sollers. Das 50:50-Joint<br />
Venture zwischen der <strong>Ford</strong> Motor Company<br />
und dem führenden russischen Automobilhersteller<br />
Sollers, war im Oktober 2011<br />
gegründet worden und erzielt seitdem<br />
beträchtliches Wachstum <strong>für</strong> die Marke<br />
<strong>Ford</strong> am russischen Markt.<br />
<strong>Ford</strong> Sollers betreibt drei Fertigungsstandorte:<br />
ein Werk in Wsewoloschsk bei<br />
Sankt Petersburg in der nordwestrussischen<br />
Oblast Leningrad sowie zwei weitere in<br />
Jelabuga und Nabereschnyje Tschelny in<br />
der Republik Tatarstan.<br />
Das Werk Wsewoloschsk wurde 2002<br />
neu gebaut und erfüllt sämtliche global<br />
gültigen Qualitätsstandards der <strong>Ford</strong> Motor<br />
Company. Die Fabrik liegt 24 Kilometer<br />
nordöstlich von Sankt Petersburg und<br />
beschäftigt knapp 3.000 Mitarbeiter. Auf<br />
dem 26 Hektar großen Areal sind Lagerhallen,<br />
ein Fahrzeugdepot, eine Schweißerei,<br />
eine Lackiererei und die Endmontage sowie<br />
eine eigene Teststrecke untergebracht.<br />
Das Werk Jelabuga befindet sich in der<br />
Sonderwirtschaftszone „Alabuga“. Auf<br />
200.000 Quadratmetern kann <strong>Ford</strong> Sollers<br />
dort mit modernsten Produktionsanlagen<br />
bis zu 85.000 Fahrzeuge pro Jahr bauen.<br />
Aktuell hat <strong>das</strong> Werk 1.500 Beschäftigte,<br />
doch im Zuge der Produktionssteigerungen<br />
erhöht sich diese Zahl stetig.<br />
2012 wurden in Jelabuga mehr als 15.000<br />
Fahrzeuge produziert, der Großteil davon<br />
Modelle der <strong>Ford</strong> Transit-Reihe. Inzwischen<br />
rollen dort auch <strong>Ford</strong> Kuga, S-MAX, Galaxy<br />
und Explorer vom Band, letzterer seit April<br />
dieses Jahres.<br />
Das zweite Werk von <strong>Ford</strong> Sollers in<br />
Tatarstan liegt in Nabereschnyje Tschelny<br />
und wird zurzeit modernisiert, um ab 2014<br />
den Produktionsbetrieb aufnehmen zu<br />
können.<br />
Neben der Ausweitung der Fahrzeugproduktion<br />
wird <strong>Ford</strong> Sollers im Zuge seiner<br />
Wachstumsstrategie <strong>für</strong> Russland auch ein<br />
neues Motorenwerk bauen. Für 10 Milliar-<br />
10 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Reportage<br />
Sankt<br />
Petersburg<br />
Moskau<br />
Jelabuga<br />
Nabereschnyje<br />
Tschelny<br />
Der 1,6-Liter-Benziner ist die beliebteste <strong>Ford</strong><br />
Motorisierung in Russland – er treibt mehr als 80 Prozent<br />
der hier verkauften <strong>Ford</strong> Focus-Modelle an<br />
den Rubel (274 Millionen Dollar) wird in<br />
direkter Umgebung zum Fahrzeugwerk<br />
Jelabuga auf 42.600 Quadratmetern die<br />
erste Fabrik <strong>für</strong> Pkw-Motoren in der Region<br />
entstehen. Die Produktion soll 2015 anlaufen,<br />
zunächst ab Dezember <strong>für</strong> den <strong>Ford</strong><br />
Benzinmotor mit 1,6 Litern Hubraum in den<br />
Leistungsstufen 63 kW, 77 kW und 92 kW.<br />
Die Jahresproduktion soll bei bis zu 105.000<br />
Motoren liegen, könnte später jedoch auf<br />
200.000 Motoren erhöht werden. Mindestens<br />
30 Prozent der in Russland gebauten<br />
<strong>Ford</strong>-Fahrzeuge sollen mit diesen Motoren<br />
ausgestattet werden.<br />
Der 1,6-Liter-Benziner ist bereits jetzt die<br />
beliebteste <strong>Ford</strong> Motorisierung in Russland.<br />
Mehr als 80 Prozent der hier verkauften<br />
<strong>Ford</strong> Focus-Modelle sind mit diesem<br />
Triebwerk ausgestattet.<br />
Dank seines ambitionierten Wachstumsplans<br />
ist <strong>Ford</strong> Sollers zu einem der wichtigsten<br />
Investoren der russischen Automobilindustrie<br />
aufgestiegen. Letztes Jahr<br />
investierte <strong>das</strong> Unternehmen drei Milliarden<br />
Rubel (100 Millionen Dollar) in Russland,<br />
und die Pläne <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Motorenwerk<br />
unterstreichen, <strong>das</strong>s <strong>Ford</strong> Sollers auch<br />
in Zukunft hier investieren wird.<br />
Die Investitionen fließen in neue Standorte<br />
und Produkte, und natürlich in personelle<br />
Ressourcen. Aktuell beschäftigt <strong>Ford</strong> Sollers<br />
5.000 Menschen, zusätzliche Arbeitsplätze<br />
entstehen in Moskau, Wsewoloschsk und<br />
Tatarstan.<br />
Schulungen <strong>für</strong> die Mitarbeiter von <strong>Ford</strong><br />
Sollers sowie <strong>das</strong> Händlerpersonal werden<br />
im eigenen Trainingszentrum nahe der Firmenzentrale<br />
in Chimki bei Moskau angeboten.<br />
Auch <strong>das</strong> Zentraldepot <strong>für</strong> <strong>Ford</strong> Ersatzteile<br />
befindet sich in der Region Moskau.<br />
Das Fahrzeugangebot von <strong>Ford</strong> in Russland<br />
umfasst den <strong>Ford</strong> Focus – fünfmaliger<br />
Gewinner der Wahl zum „Auto des Jahres“<br />
in Russland, zuletzt 2013 – sowie den <strong>Ford</strong><br />
Focus ST, die großen Baureihen Mondeo,<br />
S-MAX und Galaxy (erfolgreichstes Modell<br />
in seinem Segment), den neuen Kuga und<br />
den größeren <strong>Ford</strong> Explorer. Aus der Nutzfahrzeugpalette<br />
können Kunden in Russland<br />
den <strong>Ford</strong> Ranger, Tourneo Custom, Transit<br />
Connect sowie den <strong>Ford</strong> Transit wählen, der<br />
seit zwei Jahren <strong>das</strong> beliebteste Modell einer<br />
nicht-russischen Marke in dieser Fahrzeugklasse<br />
ist.<br />
Für Verkauf und Service dieser Fahrzeuge<br />
ist ein wachsendes Vertriebsnetz von derzeit<br />
133 Händlern in 81 Städten zuständig.<br />
Obwohl <strong>Ford</strong> Sollers noch ein relativ junges<br />
Unternehmen ist, kann <strong>das</strong> Joint Venture<br />
bereits beachtliche Erfolge vorweisen.<br />
Es investiert in hohem Maße, baut seine<br />
Fertigungskapazitäten aus und erweitert seine<br />
Angebotspalette um weitere Fahrzeuge<br />
aus dem globalen Portfolio. <strong>Ford</strong> nimmt in<br />
Russland mit rasantem Tempo an Fahrt auf.<br />
v.l.n.r.: Ildar Khalikov, Premierminister der Republik Tatarstan, Mark Fields, COO, <strong>Ford</strong> Motor Company, Stephen Odell, President, <strong>Ford</strong> of Europe,<br />
Middle East & Africa, Vadim Shvetsov, CEO, <strong>Ford</strong> Sollers, Ted Cannis, CEO & President, <strong>Ford</strong> Sollers und Adil Shirinov, COO, <strong>Ford</strong> Sollers bei der<br />
Ankündigung zum Bau des neuen Motorenwerks in Jelabuga<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 11
Reportage<br />
Was würde Henry <strong>Ford</strong> sagen?<br />
„Ich glaube, mein Urgroßvater wäre begeistert, wenn er <strong>Ford</strong><br />
wie es heute ist, sehen könnte. Wir erleben zurzeit eine massive<br />
Umwälzung und die wohl größten Veränderungen an unseren<br />
Fahrzeugen, seit er einst <strong>das</strong> Unternehmen gründete. Diese<br />
Revolution, basierend auf innovativen Technologien, wird<br />
letztlich sauberere, effizientere Mobilität <strong>für</strong> mehr Menschen<br />
auf der ganzen Welt ermöglichen. Das hätte Henry <strong>Ford</strong> ganz<br />
sicher sehr gefallen.“ – Bill <strong>Ford</strong><br />
Zahlreiche Informationen<br />
(in englischer Sprache)<br />
und Fotos aus dem Leben von<br />
Henry <strong>Ford</strong> finden Sie unter<br />
www.henryford150.com.<br />
12 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Reportage<br />
Der Mann, der die Welt<br />
mobil machte<br />
Mit genialen Ideen hat Visionär Henry <strong>Ford</strong> die Welt verändert. Sein Erfindergeist machte<br />
Mobilität <strong>für</strong> alle erschwinglich. Weltweit feiert <strong>Ford</strong> in diesem Jahr den 150. Geburtstag des<br />
Unternehmensgründers. Grund genug <strong>für</strong> @<strong>Ford</strong>, auf <strong>das</strong> Leben und Wirken dieses Mannes<br />
zurückzuschauen<br />
Henry <strong>Ford</strong> kam am 30. Juli 1863 als ältestes von sechs Kindern zur<br />
Welt. Sein Vater William hatte 16 Jahre zuvor Irland verlassen und<br />
sich in Amerika auf einer Farm am Ufer des Rouge River unweit von<br />
Detroit niedergelassen. Es schien Henry vorbestimmt, als Farmer in<br />
die Fußstapfen seines Vaters zu treten, doch sein frühes Interesse an<br />
Maschinen ließ ihn andere Zukunftspläne schmieden.<br />
Im Alter von 16 Jahren reiste Henry wie viele andere Farmerssöhne<br />
der Region ins lebhafte Detroit und begann eine Lehre als Maschinist.<br />
Nach Abschluss seiner Ausbildung zog er vier Jahre später nach<br />
Dearborn, wo sein Vater ihm gut 32 Hektar bewaldetes Land überlassen<br />
hatte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit einem eigenen<br />
Sägewerk und der Reparatur von Dampfmaschinen der Firma Westinghouse.<br />
Nebenher setzte er seine Ausbildung fort und besuchte<br />
ein Business College in Detroit.<br />
1888 heiratete er Clara Bryant und zog auf die Farm ihres Vaters<br />
in der Nähe des Hofs der Familie <strong>Ford</strong>. Drei Jahre später beschloss<br />
Henry, die Farm zu verlassen und nach Detroit zu ziehen. Er fand<br />
eine Anstellung bei der Edison Illuminating Company und stieg dort<br />
innerhalb von nur zwei Jahren zum Chefingenieur auf.<br />
Sein Karriereweg als Automobilbauer nahm im Winter 1893 seinen<br />
Lauf, als er seine Experimente mit Verbrennungsmotoren fortsetzte<br />
und einen kleinen Einzylinder-Benzinmotor konstruierte. Seine Arbeit<br />
gipfelte wenig später in der Konstruktion seines ersten Personenwagens.<br />
Das mit einem Benzinmotor ausgestattete „Quadricycle“ war<br />
zunächst nicht viel mehr als ein Rahmen mit vier Fahrradreifen, doch<br />
von diesem Entwicklungserfolg ermutigt, widmete Henry <strong>Ford</strong> sich<br />
weiter dem Bau von Automobilen. Im August 1899 verließ er die<br />
Edison Illuminating Company und gründete mit einigen Partnern die<br />
Detroit Automobile Company, die jedoch wegen fehlender finanzieller<br />
Mittel nach 18 Monaten in Konkurs ging.<br />
Henry <strong>Ford</strong> hielt dieser Misserfolg nicht zurück. Getrieben von<br />
seinem grenzenlosen Enthusiasmus und der Liebe zur Technik<br />
1863 Henry <strong>Ford</strong> wird am 30. Juli in Greenfield<br />
Township, Michigan, geboren<br />
1879 Henry verlässt den Hof der Familie, um in<br />
Detroit zu arbeiten<br />
1888 Heirat mit Clara Bryant und Umzug auf die<br />
Farm im heutigen Dearborn<br />
1891 Anstellung als Ingenieur bei der Edison<br />
Illuminating Company<br />
1893 Sohn Edsel Bryant <strong>Ford</strong> kommt zur Welt<br />
1896 Fertigstellung des ersten Automobils, dem<br />
„Quadricycle“ und erste Fahrten durch die<br />
Straßen von Detroit<br />
1899 Henry verlässt die Edison Illuminating Company<br />
und wird Chefingenieur und Partner der neu<br />
gegründeten Detroit Automobile Company<br />
1901 Gründung der Henry <strong>Ford</strong> Company. Henry zieht<br />
sich 1902 aus dem Unternehmen zurück, <strong>das</strong> in<br />
Cadillac Motor Company umbenannt wird.<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 13
Reportage<br />
konzipierte und baute er fortan Rennwagen, die er gegen andere<br />
Hersteller antreten ließ. Sein Ehrgeiz wurde belohnt: 1902 gewann<br />
der „999“ ein Fünf-Meilen-Rennen, zwei Jahre danach legte eine<br />
späteren Version auf dem zugefrorenen St.-Clair-See die Strecke<br />
von einer Meile in 39,4 Sekunden zurück – Weltrekord.<br />
1903 gründete der 39-jährige Henry mit weiteren Investoren die<br />
<strong>Ford</strong> Motor Company, die im Juni in einer angemieteten Fabrik in<br />
der Mack Avenue von Detroit mit der Produktion von Automobilen<br />
begann. Das erste Fahrzeug – ein Modell A – erreichte eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 30 mph (48 km/h) und war <strong>für</strong> 950 Dollar zu<br />
haben. Bis Ende des Jahres 1903 hatte die <strong>Ford</strong> Motor Company<br />
bereits 1.700 Exemplare verkauft.<br />
1908 war <strong>das</strong> Unternehmen so weit gewachsen, <strong>das</strong>s man eine<br />
ehemalige Rennstrecke im nahegelegenen Highland Park erwarb,<br />
um dort die bislang größte Automobilfabrik der Welt zu errichten.<br />
Im Oktober desselben Jahres erschien <strong>das</strong> erste <strong>Ford</strong> T-Modell,<br />
ein „zuverlässiges Automobil zu einem vernünftigen Preis“. Das<br />
Fahrzeug läutete eine neue Ära in Amerika ein, denn fortan war ein<br />
Automobil <strong>für</strong> Millionen von Menschen erschwinglich. 1911 hatte die<br />
Fahrzeugfertigung bei <strong>Ford</strong> Stückzahlen von Hunderttausenden<br />
erreicht. Ende 1915 wurde <strong>das</strong> millionste T-Modell gebaut.<br />
Um der Nachfrage gerecht werden zu können, suchte Henry <strong>Ford</strong><br />
nach Möglichkeiten, um den Fertigungsprozess zu beschleunigen. Zu<br />
dieser Zeit wurden die Autos an festen Montagestationen in mehr als<br />
12 Arbeitsstunden zusammengebaut. Für einige einfache Produkte,<br />
etwa <strong>für</strong> Blechdosen, kam bereits die Fließbandproduktion zum<br />
Einsatz. Doch konnte <strong>das</strong> Prinzip <strong>für</strong> ein so komplexes Produkt wie<br />
<strong>das</strong> <strong>Ford</strong> T-Modell mit rund 3.000 Einzelteilen angewendet werden?<br />
Henry <strong>Ford</strong> bewies, <strong>das</strong>s es möglich war. Ab 1913 produzierte die<br />
Fabrik in Highland Park Autos in Einzelschritten entlang eines Fließbands.<br />
Die Zeit, die <strong>für</strong> die Montage eines T-Modells benötigt wurde,<br />
verringerte sich auf 1,5 Stunden. Mit der Produktionszeit sanken die<br />
Herstellungskosten und folglich die Verkaufspreise, so<strong>das</strong>s sich<br />
schließlich noch mehr Leute einen <strong>Ford</strong> leisten konnten.<br />
Die Entwicklung, die <strong>das</strong> <strong>Ford</strong> Werk dank des Innovationsgeistes<br />
seines Gründers durchlief, sollte die Welt verändern. Von 1908 bis<br />
1903 Offizielle Gründung der <strong>Ford</strong> Motor<br />
Company. Das erste <strong>Ford</strong> Modell A<br />
kommt in Detroit auf den Markt.<br />
1908 Beginn der Produktion des T-Modells<br />
1910 Beginn der Fahrzeugfertigung im Werk<br />
Highland Park<br />
1913 Erstes Fließband in der Automobilproduktion<br />
läuft in Highland Park an<br />
1914 Henry <strong>Ford</strong> kündigt an, die<br />
Unternehmensgewinne mit den<br />
Beschäftigten zu teilen und zahlt den<br />
Arbeitern fortan 5 Dollar <strong>für</strong> einen<br />
8-Stunden-Arbeitstag<br />
1917 Beginn des Baus eines Industriekomplexes<br />
am Ufer des Rouge River<br />
in Dearborn<br />
14 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Reportage<br />
Staffelfahrt: Eine Idee weiter mit Henry <strong>Ford</strong><br />
Anlässlich des 150. Geburtstages von Henry <strong>Ford</strong> organisiert <strong>Ford</strong> Deutschland<br />
eine Staffelfahrt von Köln nach Aachen. Mit einer Auswahl von <strong>Ford</strong> Old- und<br />
Youngtimern sowie Fahrzeugen der aktuellen Modellpalette geht es über sieben<br />
Etappen auf eine „Zeitreise vom Gestern ins Heute“. Start war im Juni in Köln-<br />
Niehl, <strong>das</strong> Ziel, <strong>das</strong> <strong>Ford</strong> Forschungszentrum in Aachen, wird im Juli erreicht.<br />
1927 wurden insgesamt 15 Millionen <strong>Ford</strong>-Autos gebaut, die <strong>Ford</strong><br />
Motor Company war zu einem Industriegiganten herangewachsen<br />
und der Name Henry <strong>Ford</strong> weltweit bekannt.<br />
Henry <strong>Ford</strong> starb am 7. April 1947 im Alter von 83 Jahren in<br />
seinem Anwesen in Dearborn. Wegen eines Stromausfalls war <strong>das</strong><br />
Haus – wie zur Zeit seiner Geburt – nur von Kerzen und dem Kaminfeuer<br />
erhellt.<br />
Heute gehört <strong>das</strong> von Henry <strong>Ford</strong> gegründete Unternehmen zu den<br />
größten der Welt. <strong>Ford</strong> ist eine der weltweit bekanntesten Marken<br />
und steht auch heute noch synonym <strong>für</strong> innovative und hochwertige<br />
Fahrzeuge, die den Mobilitätsbedürfnissen von Kunden rund um den<br />
Globus entsprechen.<br />
Die Idee Henry <strong>Ford</strong>s war nie lebendiger.<br />
Welches ist Ihr liebstes <strong>Ford</strong>-Modell? Schreiben Sie uns per E-Mail an meetfoe@ford.com oder Hauspost D-NX/2A<br />
1918 Henry <strong>Ford</strong> verliert die Kandidatur <strong>für</strong><br />
den US-Senat<br />
1919 Edsel <strong>Ford</strong> wird Präsident der<br />
<strong>Ford</strong> Motor Company<br />
1921 Die <strong>Ford</strong> Motor Company stellt<br />
55 Prozent der gesamten<br />
Automobilproduktion<br />
1926 Schwerpunkt auf Luftverkehr und<br />
Entwicklung des Trimotor Flugzeuges<br />
1927 Die letzte Fertigungslinie wird von<br />
Highland Park ins Werk Rouge<br />
umgesiedelt. Die Produktion des<br />
T-Modells endet, <strong>das</strong> Modell A wird<br />
eingeführt.<br />
1932 Bau des ersten <strong>Ford</strong> mit V8-Motor<br />
1943 Edsel <strong>Ford</strong> stirbt im Alter von 49 Jahren<br />
1947 Henry <strong>Ford</strong> stirbt im Alter von 83 Jahren<br />
Stationen von <strong>Ford</strong> in Europa<br />
1903 Die ersten Fahrzeuge <strong>für</strong> Europa – zwei<br />
A-Modelle – kommen in London an<br />
1911 In Trafford Park (England) eröffnet<br />
<strong>das</strong> erste Montagewerk außerhalb der<br />
USA<br />
1917 Im irischen Cork nimmt ein weiteres<br />
Werk seinen Betrieb auf<br />
1920 <strong>Ford</strong> beginnt in Cadiz (Spanien) mit<br />
der Fertigung des T-Modells<br />
1922 <strong>Ford</strong> gründet eine Niederlassung in<br />
Antwerpen (Belgien)<br />
1926 Das T-Modell wird in Deutschland<br />
gebaut<br />
1929 Baubeginn <strong>für</strong> <strong>das</strong> Werk Dagenham<br />
1930 Baubeginn <strong>für</strong> <strong>das</strong> Werk Köln<br />
1947 Gründung von <strong>Ford</strong> Autria in Wien<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 15
Märkte<br />
Top-5-Märkte nach<br />
Markt anteil Mai 2013<br />
Markt %<br />
1. Großbritannien 15,1<br />
2. Türkei<br />
13,8<br />
3. Irland<br />
12,5<br />
4. Ungarn<br />
10,9<br />
5. Finnland<br />
10,0<br />
Pkw<br />
7,308,902 -474,672<br />
Nutz f ahrzeuge<br />
1,016,646 -95,868<br />
05/2013<br />
Top-5-Märkte nach<br />
Neuzulassungen Mai 2013<br />
Markt<br />
Absatz<br />
1. Großbritannien<br />
2. Deutschland<br />
3. Türkei<br />
4. Italien<br />
5. Russland<br />
30.900<br />
21.600<br />
11.700<br />
10.100<br />
9.200<br />
Neuzulassungen Mai 2013<br />
Pkw & Nutzfahrzeuge nach Ländern / 2012<br />
Anteile nach Segment Europa gesamt<br />
April 2013 (EU 19)<br />
A - Österreich<br />
B - Belgien<br />
CH - Schweiz<br />
2.256<br />
3.500<br />
1.698<br />
1. Fiat 500<br />
2. Fiat Panda<br />
10. <strong>Ford</strong> Ka<br />
14,4%<br />
13,3%<br />
4,2%<br />
CZ - Tschech. Rep.<br />
D - Deutschland<br />
DK - Dänemark<br />
1.128<br />
21.565<br />
1.815<br />
1. Renault Clio<br />
2. VW Polo<br />
4. <strong>Ford</strong> Fiesta<br />
11,2%<br />
11,0%<br />
10,2%<br />
E - Spanien<br />
F - Frankreich<br />
FIN - Finnland<br />
6.630<br />
8.750<br />
1.150<br />
1. <strong>Ford</strong> B-MAX<br />
2. Citroen C3 Picasso<br />
11. Fiat 500L<br />
18,4%<br />
15,9%<br />
12,7%<br />
GB - Großbritannien<br />
GR - Griechenland<br />
H - Ungarn<br />
30.921<br />
250<br />
668<br />
1. VW Golf<br />
2. <strong>Ford</strong> Focus<br />
3. GM Astra<br />
24,9%<br />
10,9%<br />
9,3%<br />
I - Italien<br />
IRL - Irland<br />
N - Norwegen<br />
10.129<br />
891<br />
1.221<br />
1. Nissan Qashqai<br />
2. VW Tiguan<br />
6. <strong>Ford</strong> Kuga<br />
18,7%<br />
15,4%<br />
6,3%<br />
NL - Niederlande<br />
PL - Polen<br />
P - Portugal<br />
3.095<br />
1.866<br />
526<br />
1. Renault Scenic<br />
2. VW Touran<br />
3. <strong>Ford</strong> C-MAX<br />
13,6%<br />
12,3%<br />
11,7%<br />
S - Schweden<br />
RUS - Russland<br />
TR - Türkei<br />
RO - Rumänien<br />
1.352<br />
9.153<br />
11.673<br />
449<br />
1. VW Passat<br />
2. Skoda Octavia<br />
3. <strong>Ford</strong> Mondeo<br />
6. <strong>Ford</strong> S-MAX<br />
21,4%<br />
18,1%<br />
8,8%<br />
5,1%<br />
EUROPA 22<br />
EDM<br />
120.641 (-4.601)<br />
4.519 (+558)<br />
1. VW Sharan<br />
2. <strong>Ford</strong> Galaxy<br />
3. Seat Alhambra<br />
1. VW Transporter<br />
2. <strong>Ford</strong> Transit<br />
3. Fiat Ducato<br />
7. Transit/Tourneo Custom<br />
36,7%<br />
23,5%<br />
18,5%<br />
12,6%<br />
10,6%<br />
10,5%<br />
3,2%<br />
16 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Märkte<br />
Klartext<br />
„Fortschritte<br />
rund um den<br />
Globus“<br />
Roelant de Waard<br />
Vice President Marketing,<br />
Sales & Service, <strong>Ford</strong> Europa<br />
Mit Marktanteilen und Verkaufszahlen<br />
oberhalb unserer Zielsetzung war der Mai<br />
ein weiterer guter Monat <strong>für</strong> <strong>Ford</strong> Europa.<br />
Das ist nicht nur <strong>für</strong> unser Team in Europa<br />
ermutigend, sondern <strong>für</strong> die gesamte <strong>Ford</strong><br />
Motor Company. Trotz unseres Fokusses<br />
auf <strong>das</strong> regionale Geschäft, ist es sinn- und<br />
wertvoll, ab und an über den Tellerrand hinaus<br />
auf <strong>das</strong> globale Geschäft von <strong>Ford</strong> und<br />
unseren Anteil daran zu schauen.<br />
Die gute Nachricht: <strong>Ford</strong> Europa hat im<br />
Mai seinen Teil dazu beigetragen, <strong>das</strong>s die<br />
<strong>Ford</strong> Motor Company den höchsten globalen<br />
Marktanteil der letzten Jahre erzielte –<br />
8,1 Prozent. Verglichen mit dem Mai 2012<br />
war dies ein Plus von 0,8 Prozentpunkten.<br />
Das Ergebnis unterstreicht <strong>das</strong> Potenzial<br />
der One <strong>Ford</strong>-Strategie sowie die Stärke der<br />
Produkte und Technologien, die daraus <strong>für</strong><br />
Kunden auf der ganzen Welt hervorgehen.<br />
Weltweit verkaufte <strong>Ford</strong> im Mai 577.000<br />
Fahrzeuge, 70.000 mehr als im Vorjahresmonat.<br />
Mit 279.000 Einheiten setzte Nordamerika<br />
die meisten Fahrzeuge ab, 247.000<br />
TOP 3-Modelle nach Regionen<br />
davon in den USA (+ 30.000 gegenüber<br />
Mai 2012) und 32.000 in Kanada. Im weiterhin<br />
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld<br />
Europas erreichten die Märkte zusammen<br />
125.000 verkaufte Fahrzeuge. Im Asien-Pazifik-Raum<br />
stieg der Absatz um 34.000 auf<br />
102.000 Fahrzeuge, größtenteils begünstigt<br />
durch starke Ergebnisse in China, wo sich<br />
die Verkäufe fast verdoppelten. In den sechs<br />
großen Märkten Südamerikas verkaute <strong>Ford</strong><br />
47.000 Fahrzeuge, den Löwenanteil nahm<br />
Brasilien mit 29.000 Einheiten ein.<br />
Die Zahlen verdeutlichen, <strong>das</strong>s die <strong>Ford</strong><br />
Motor Company rund um den Globus wichtige<br />
Fortschritte erzielt. Und diese Dynamik<br />
wird sich fortsetzen, denn weitere Produkte<br />
<strong>für</strong> den globalen Markt sind bereits in<br />
Vorbereitung. Dabei nehmen wir nicht allein<br />
Verkaufszahlen ins Visier, sondern konzentrieren<br />
uns intensiv darauf, Markenwahrnehmung<br />
und Kundenzufriedenheit in allen<br />
Regionen positiv zu beeinflussen.<br />
Es macht Sinn, sich im täglichen Geschäft<br />
hin und wieder daran zu erinnern,<br />
Nordamerika Südamerika Europa 19 Asien-Pazifik & Afrika<br />
Modell<br />
Absatz<br />
Jan-Apr<br />
Modell<br />
Absatz<br />
Jan-Apr<br />
Modell<br />
Absatz<br />
Jan-Apr<br />
Modell<br />
Absatz<br />
Jan-Apr<br />
1 F-SERIE 270.722 FIESTA 53.376 FIESTA 100.165 FOCUS 151.932<br />
2 FUSION 115.942 ECOSPORT 34.704 FOCUS 78.619 FIESTA 32.610<br />
3 ESCAPE 113.786 KA 20.600 TRANSIT 45.314 RANGER 25.624<br />
<strong>das</strong>s wir Teil eines immer erfolgreicheren<br />
globalen Unternehmens sind. Mit den KollegInnen<br />
aller Regionen sind wir als ein Team<br />
verbunden, <strong>das</strong> einer wachsenden Zahl an<br />
Kunden attraktive, technologisch fortschrittlichen<br />
Fahrzeuge bietet, die ihnen <strong>das</strong><br />
Autofahren angenehmer machen, egal<br />
wo auf der Welt.<br />
FCSD-E<br />
Mit $193 Millionen übertraf der Umsatz im<br />
Mai unsere Zielsetzung um $1,2 Millionen.<br />
Verglichen mit Mai 2012 zeigt sich jedoch<br />
ein Rückgang um $11 Millionen. Für <strong>das</strong><br />
laufende Jahr fielen die Umsätze um $21,7<br />
Millionen geringer aus als geplant. Die<br />
Lagerbestände im Handel wurden im Mai<br />
um den Wert von $3 Millionen verringert,<br />
womit wir die Zielsetzung <strong>für</strong> 2013 bereits<br />
erfüllt haben. Zusätzliche Maßnahmen in<br />
allen Märkten sollen die Nachfrage und <strong>das</strong><br />
Werkstattgeschäft weiter stimulieren.<br />
Bis Mai wurden 320.000 <strong>Ford</strong> Protect-<br />
Verträge abgeschlossen. Mit 66,2 % liegt<br />
die Durchdringungsrate in Europa 4,2 Punkte<br />
über der Zielvorgabe. Die <strong>Ford</strong> Assistance<br />
Mobilitätsgarantie (SARA) erreichte im Mai<br />
mit 210.000 Verträgen einen neuen Bestwert.<br />
Seit Jahresbeginn wurden 919.000 Abschlüsse<br />
verzeichnet, 484.000 bzw.<br />
111% mehr als 2012.<br />
Mit erneuten Spitzenwerten in Verkauf<br />
und Service setzte sich der Aufwärtstrend<br />
bei der Kundenzufriedenheit fort.<br />
@<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013 17
Reportage<br />
In der CAVE-WELT<br />
Immer öfter verlassen die <strong>Ford</strong> Ingenieure bei der Entwicklung<br />
neuer Fahrzeuge heutzutage die reale Welt. Spezielle virtuelle<br />
3D-Umgebungen sind eine Alternative zum kostenintensiven<br />
Prototypenbau. @<strong>Ford</strong> hat sich einmal umgesehen<br />
Das sagt die Presse:<br />
Christoph Böckmann, VDI Nachrichten<br />
(Deutschland): „Toll, diese Technologie im<br />
echten Nutzungsumfeld zu erleben und<br />
nicht wie sonst auf einer Messe.“<br />
Lino Garbellini, Corriere della Sera (Italien):<br />
„Die Zukunft der Automobilindustrie ist nicht<br />
mehr nur ein Traum – virtuelle Realität und<br />
3D-Druck sparen bei der Entwicklung Zeit und<br />
Kosten.“<br />
Stephen Holmes, Develop3D (Großbritannien):<br />
„Ein sehr informativer Besuch – so etwas<br />
wollte ich schon seit Jahren mal erleben.<br />
Alles wurde sehr gut erläutert und ich schätze,<br />
ich werde einiges zu berichten haben.“<br />
Martin Castro, Personal Computer & Internet<br />
(Spanien): „3D-Technologie ist die Zukunft!“<br />
Der Raum, in dem die <strong>Ford</strong>-Fahrzeuge<br />
von morgen ihren letzten Schliff erhalten<br />
und abgestimmt werden, erscheint zunächst<br />
eher unpassend: Große weiße Wände bilden<br />
eine dreiseitige Box, Projektoren werfen<br />
Bilder an Wand und Decke. In der Mitte<br />
steht nur ein verstellbarer Sitz.<br />
Wer dort Platz nimmt, muss bloß noch die<br />
3D-Brille mit Reflektoren aufsetzen – schon<br />
eröffnet sich eine eindrucksvolle, virtuelle<br />
Welt. Möglich wird dies durch CAVE (Computer-Automated<br />
Virtual Environment). Das<br />
computergestützte System visualisiert<br />
Fahrzeuge in 3D, also in dreidimensionaler<br />
Echtzeit-Ansicht. Ob Größe und Position<br />
eines Becherhalters oder die Sicht durch<br />
<strong>das</strong> Heckfenster: Anstatt reale Prototypen in<br />
einem zeitaufwändigen und ressourcenintensiven<br />
Prozess zu konstruieren, nutzt <strong>Ford</strong><br />
diese virtuelle Fertigungsumgebung, um<br />
neue Fahrzeuge bis ins Detail zu testen und<br />
zu verfeinern.<br />
Im Mai lud <strong>Ford</strong> 15 Medienvertreter aus<br />
ganz Europa zu einer Demonstration der<br />
Anlage nach Merkenich ein.<br />
„Wir können jetzt ein Fahrzeug digital<br />
erzeugen, <strong>das</strong> wir später real erleben<br />
werden“, sagt Michael Wolf, Virtual Reality<br />
Supervisor bei <strong>Ford</strong> Europa. „Natürlich<br />
setzen wir nach wie vor auf <strong>das</strong> Know-how,<br />
die Erfahrung und die Fantasie unserer<br />
Entwicklungs-Ingenieure. Sie verfügen nun<br />
jedoch über ein neues, innovatives und<br />
höchst anspruchsvolles Werkzeug.“<br />
Die Ingenieure in Merkenich nutzen <strong>das</strong><br />
CAVE-Tool in Kombination mit 3D-Projektion<br />
und 3D-Polarisationsbrille. Auf der<br />
Masterbrille sind Reflektoren zur Positionserkennung<br />
angebracht. Dies ermöglicht eine<br />
direkte Interaktion zwischen den „Insassen“<br />
und dem virtuellen Fahrzeug – wichtig<br />
beispielsweise bei der Frage, wo Bedienelemente<br />
im Armaturenträger bestmöglich<br />
platziert werden sollen oder wie die Ablagen<br />
in den Türen beschaffen sein müssen.<br />
Werden bei der Fahrzeugentwicklung nur<br />
einzelne Komponenten benötigt, kommen<br />
moderne 3D-Drucker zum Einsatz. Sie<br />
bilden aus tausenden von ultra-feinen<br />
Materialschichten komplexe Formen und<br />
Designs. 3D-Drucker können bis zu drei<br />
verschiedene Arten von Harz verarbeiten<br />
und daraus – je nach Wahl – harte und<br />
weiche Abschnitte innerhalb eines einzelnen<br />
Objekts erstellen.<br />
3D-Drucker wurden zum Beispiel verwendet,<br />
um beim <strong>Ford</strong> B-MAX einen Türgriff und<br />
Teile der Sitze plastisch zu veranschaulichen.<br />
Beim <strong>Ford</strong> Kuga waren es die Verkleidung<br />
der A-Säule und ein Federwegbegrenzer<br />
der Heckklappe. So haben modellhafte<br />
Teile aus dem 3D-Drucker ihren Weg in die<br />
spätere Fertigung von ganz realen Fahrzeugmodellen<br />
gefunden. Diese Technologie<br />
ist eine Ergänzung der virtuellen CAVE-Welt,<br />
die in diesem Zusammenhang an ihre<br />
Grenzen stoßen kann.<br />
3D-Drucker bilden aus<br />
tausenden von ultra-feinen<br />
Materialschichten komplexe<br />
Formen<br />
18 @<strong>Ford</strong> Europa Juli/August 2013
Moment@<strong>Ford</strong><br />
06.06.2013, <strong>Ford</strong> Driving Skills for Life.<br />
Mit einer Spezialbrille werden den<br />
Teilnehmern die Auswirkungen des<br />
Alkoholgenusses aufgezeigt