Mediendienst 4 - CARITAS - Schweiz
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Neben Programmen der „grossen Politik“ auf der nationalen Ebene mit Regierungen, sind darum Programme<br />
im Kleinen, in den Regionen und Dörfern, notwendig, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser<br />
zu fördern, die Vorbereitung auf „wasserbedingte“ Katastrophen zu verbessern und entsprechende<br />
Schäden zu reduzieren sowie um den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser voranzubringen.<br />
Und auch im kleinen regionalen Rahmen ist es wichtig, dass „up-stream“ und „downstream“-Gemeinden<br />
lernen, vernünftig mit der Ressource Wasser umzugehen und sich aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
Caritas <strong>Schweiz</strong> engagiert sich deshalb seit langem in Tadschikistan unter anderem mit Programmen<br />
des so genannten „Integrated Watershed Management“, wo Gemeinden eines Einzugsgebiets sich<br />
zusammen auf den Weg machen, den Umgang mit dem Wasser zu verbessern. Ebenso wichtig sind<br />
klassische Massnahmen wie Aufforstungen und Hangbefestigungen, um den Wasserabfluss zu bremsen,<br />
oder Flussverbauungen, um die Schadenswirkungen von Hochwasser zu mindern. Um den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Wasser auch auf Haushaltebene zu fördern, führt Caritas <strong>Schweiz</strong><br />
Programme durch, in denen die Erschliessung der Haushalte mit Wasser verbessert und in Zusammenarbeit<br />
mit den Distriktsbehörden eine Trägerstruktur für die Wasserversorgung aufgebaut wird.<br />
Zugleich wurden Verbrauchsmesser sowie Wasserpreise eingeführt. Und schliesslich sind auch Sensibilisierungs-<br />
und Weiterbildungsprogramme bezüglich Trinkwassergewinnung, sanitären Zonen und<br />
Umgang mit Abwasser nach wie vor notwendig.<br />
Leben im ländlichen Raum attraktiver machen<br />
Damit wird ein Beitrag geleistet zur sichereren Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser, zu sparsamen<br />
Umgang und zur Reduktion von Krankheiten durch unsauberes Trinkwasser. Dies wiederum ermöglicht<br />
einen kontinuierlicheren Arbeitseinsatz der Menschen, die auf Feldern arbeiten können, die<br />
bewässert werden und die besser vor den Schadenswirkungen von Unwettern geschützt sind. Einige<br />
der Erosionsschutzmassnahmen erlauben zudem eine Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion,<br />
so zum Beispiel die Anpflanzung von Obstbäumen auf erosionsgefährdeten Parzellen. In der<br />
Summe wird damit die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes gestärkt und ein Beitrag dazu<br />
geleistet, das Leben im ländlichen Raum attraktiver zu machen.<br />
Am Beispiel Tadschikistan und Zentralasien zeigt sich, dass das parallele Wirken unterschiedlicher<br />
Akteure – Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft – auf allen Ebenen vom Lokalen bis zur hohen zwischenstaatlichen<br />
Ebene unabdingbar ist und dass dabei jeder Akteur das macht, was er am besten<br />
kann. Nur so wird es möglich sein, das Potenzial des zentralasiatischen Wasserreichtums verantwortungsvoll<br />
und zum Nutzen aller auszuschöpfen.<br />
Albert Schnyder, Leiter Bereich internationale Zusammenarbeit, Caritas <strong>Schweiz</strong>,<br />
E-Mail aschnyder@caritas.ch, Tel. 041 419 23 33.<br />
Caritas <strong>Schweiz</strong>, <strong>Mediendienst</strong> 15, 31. Oktober 2013