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Auslobungstext Wettbewerb Deutsche Botschaft Kairo, 1. Phase ...

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Offener Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Neubau von Kanzlei und Residenz<br />

<strong>Auslobungstext</strong><br />

<strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />

Straße des 17. Juni 112, D - 10623 Berlin<br />

<strong>Auslobungstext</strong> Referat A 2 mit Referat III A 4<br />

Titelseite<br />

links: aus « Description de l'Egypte ou Recueil des observations<br />

et recherches qui ont été faites en Egypte pendant<br />

l'expédition française ». Basierend auf der Ägyptischen Expedition<br />

Napoléon Bonapartes 1798–1801, zuerst erschienen<br />

1809 bis 1829. http://description-egypte.org/<br />

rechts: Luftbild google maps, Hervorhebung BBR<br />

Stand 02.12.2013


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

1 <strong>Wettbewerb</strong>sverfahren 5<br />

<strong>1.</strong>1 Bauherr und Auslober 5<br />

<strong>1.</strong>2 Gegenstand des <strong>Wettbewerb</strong>s 6<br />

<strong>1.</strong>3 Art des <strong>Wettbewerb</strong>s, Zulassungsbereich,<br />

Grundsätze und Richtlinien 8<br />

<strong>1.</strong>4 Teilnahmeberechtigung 10<br />

<strong>1.</strong>5 Preisgericht, Sachverständige, Vorprüfung 12<br />

<strong>1.</strong>6 <strong>Wettbewerb</strong>sunterlagen 13<br />

<strong>1.</strong>7 Geforderte Leistungen 15<br />

<strong>1.</strong>8 Rückfragen 19<br />

<strong>1.</strong>9 Zulassung und Beurteilungskriterien 20<br />

<strong>1.</strong>10 Abgabe der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten, Vorprüfung 22<br />

<strong>1.</strong>11 <strong>Wettbewerb</strong>ssumme, <strong>Wettbewerb</strong>sergebnis,<br />

Nachprüfung 24<br />

<strong>1.</strong>12 Weitere Beauftragung 26<br />

<strong>1.</strong>13 Eigentum, Urheberrecht, Haftung und Rückgabe 29<br />

<strong>1.</strong>14 Terminübersicht 30<br />

2.15 Kunst am Bau 71<br />

3 Formulare 72<br />

3.1 Formular Verfassererklärung <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> 72<br />

3.2 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>75<br />

2 <strong>Wettbewerb</strong>saufgabe 31<br />

2.1 Die <strong>Wettbewerb</strong>saufgabe im Überblick 31<br />

2.2 Allgemeine Grundlagen 32<br />

2.3 Lage, Grundstück, Baufenster, Baurecht und<br />

Baugrund 37<br />

2.4 Funktion und Nutzung 45<br />

2.5 Raumprogramm 51<br />

2.6 Funktionsschema Kanzleigebäude und Residenz 57<br />

2.7 Sicherheit und Erschließung 59<br />

2.8 Außenanlagen 61<br />

2.9 Nachhaltigkeit 63<br />

2.10 Technische Ausrüstung 64<br />

2.11 Energiekonzept 66<br />

2.12 Tragwerksplanung, Erdbebensicherheit 68<br />

2.13 Brandschutz 69<br />

2.14 Wirtschaftlichkeit 70


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Anlass und Ziel<br />

4<br />

Die Auslandsvertretung der Bundesrepublik Deutschland in<br />

<strong>Kairo</strong> nutzt derzeit ein bundeseigenes Gebäude, welches Mitte<br />

der 1970er Jahren geplant und 1982 fertig gestellt worden ist.<br />

Das Gebäudeensemble beinhaltet sowohl das Kanzleigebäude<br />

als auch die Residenz des <strong>Botschaft</strong>ers.<br />

Insbesondere aufgrund der erforderlichen Sicherheits- Abstandsflächen<br />

weist die Gebäudekonfiguration durch die derzeit<br />

bestehende Grenzbebauung massive nicht kompensierbare<br />

Defizite auf.<br />

Im Interesse einer nachhaltigen Lösung zur Unterbringung<br />

der <strong>Botschaft</strong> wird ein Abriss und Neubau des <strong>Botschaft</strong>sgebäudes<br />

auf demselben Grundstück als die wirtschaftlichste<br />

Lösung erachtet.<br />

Die geforderte Nutz- bzw. Wohnfläche umfasst rund 3.500 m2<br />

(genehmigter Raumbedarf). Die Kostenobergrenze für die<br />

Maßnahme beträgt für die KG 300 bis 500 rund 16,8 Mio. €<br />

netto und ist bei der Realisierung zwingend einzuhalten.<br />

Der Bauherr weist darauf hin, dass der Einhaltung der Kostenobergrenze<br />

im Rahmen der Planung und Realisierung des<br />

Bauvorhabens aufgrund der Haushaltslage des Bundes besonderes<br />

Augenmerk gilt.<br />

Über die vorgenannten Anforderungen hinaus ist die Qualität<br />

des Entwurfs unter den Kriterien der Nachhaltigkeit in allen<br />

Belangen besonders wichtig. Der Adaption an die spezifischen<br />

klimatischen Gegebenheiten vor Ort kommt besondere Bedeutung<br />

zu.<br />

Ziel des ausgelobten <strong>Wettbewerb</strong>s ist es, einen Teil-Vorentwurf<br />

zu erhalten, der den funktionalen, sicherheitstechnischen und<br />

gestalterischen Anforderungen sowie den Repräsentationsansprüchen<br />

einer <strong>Botschaft</strong> gerecht wird, und der im Anschluss<br />

an den <strong>Wettbewerb</strong> Grundlage der weiteren Planung (Erstellung<br />

der EW-Bau) sein kann, sowie ein leistungsfähiges<br />

Planerteam für die weiteren Leistungsphasen zu finden.<br />

Durch die Zusammensetzung des Planerteams in der weiteren<br />

Planung muss sichergestellt sein, dass entsprechend den<br />

Möglichkeiten vor Ort Bauteile, Baustoffe und technische<br />

Anlagen mit einbezogen werden um die einwandfreie Umsetzung<br />

des Projektes sowie anschließend den Betrieb und die<br />

Wartung vor Ort fachlich und wirtschaftlich sicherstellen zu<br />

können.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Teil 1 <strong>Wettbewerb</strong>sverfahren<br />

<strong>1.</strong>1 Bauherr und Auslober<br />

5<br />

Bauherr und Auslober<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

vertreten durch das<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

dieses vertreten durch das<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR),<br />

Straße des 17. Juni 112<br />

D - 10623 Berlin<br />

Koordination und Durchführung des <strong>Wettbewerb</strong>s:<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />

Referat A 2<br />

Projektentwicklung, <strong>Wettbewerb</strong>e, Zuwendungsmaßnahmen<br />

Beate Hückelheim-Kaune, Architektin (Referatsleiterin)<br />

Salomon Schindler, Architekt (Projektleiter <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>)<br />

Straße des 17. Juni 112, D - 10623 Berlin<br />

Tel. +49-30 - 18 401 7201<br />

Fax +49-30 - 18 401 7209<br />

kairo.wettbewerb@bbr.bund.de<br />

www.bbr.bund.de<br />

Verantwortlich für die Baumaßnahme:<br />

im Auftrag des Auswärtigen Amts.<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />

Referat III A 4<br />

Swantje Kuhr (Referatsleiterin)<br />

Marc Tappe (Projektleiter)


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

6<br />

<strong>1.</strong>2 Gegenstand des <strong>Wettbewerb</strong>s<br />

Alle Kostenangaben netto, d.h. ohne Umsatzsteuer<br />

(Bauen im Ausland)<br />

Die HOAI findet nur im Inland Anwendung.<br />

Auf dem rund 6.243 m² großen Grundstück auf der Nilinsel<br />

Gezira, am Südrand des Stadtteils Zamalek, soll auf dem bundeseigenen<br />

Grundstück die Kanzlei und die Residenz der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> neu errichtet werden.<br />

Die geforderten Nutz- zw. Wohnflächen umfassen rund 2.500<br />

m2 Nutzfläche für die Kanzlei, und 853 m2 Wohnfläche für die<br />

Residenz, sowie 100 m2 Wohnfläche für die Unterbringung des<br />

Hausordnungsdienstes (HOD). Im Aussenbereich werden die<br />

gesamte Einfriedung sowie die Zugangsschleusen inkl. Zufahrten,<br />

Garagen und Parkplätzen neu erstellt. Der Garten der<br />

Residenz auf dem Westteil der Liegenschaft soll bezüglich<br />

seiner Nutzung und Vegetation erhalten werden.<br />

Als Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Ausland<br />

sollen das Gebäude und die umgebenden Freiflächen und<br />

Aussenanlagen inkl. Einfriedung in angemessener Weise repräsentativen<br />

Ansprüchen genügen.<br />

Für die gesamte Liegenschaft bestehen hohe sicherheitliche<br />

Anforderungen. Aus den erforderlichen Sicherheitsabständen<br />

von 25 m bzw. 10 m ergibt sich ein Baufenster von ca. <strong>1.</strong>527<br />

m2. Dadurch ergibt sich die Notwenigkeit Kanzlei und Residenz<br />

– entgegen den Standards des Auswärtigen Amtes – in<br />

einem Baukörper zusammenzufassen. Die beiden Funktionsbereiche<br />

müssen gleichwohl unabhängig (innerhalb des<br />

Grundstücks) voneinader erschlossen werden.<br />

Die Kostenobergrenze für die Neubaumaßnahme (ohne<br />

Rückbau) beträgt rund 23, 3 Mio für die Kostengruppen 200<br />

bis 700. Die reinen Baukosten (KG 300 bis 500) betragen rund<br />

16,8 Mio €. Alle Kostenagaben verstehe sich netto und geben<br />

den Preisstand 2011 wieder.<br />

Die Honorierung der Planer orientiert sich an der grundsätzlichen<br />

Vergütungssystematik der HOAI 2013.<br />

Das Leistungsbild der Generalplanung umfasst über die Objektplanung<br />

Gebäude gemäß HOAI § 34, Leistungsphasen (LP)<br />

2 bis 5 (teilweise), hinaus folgende Planerleistungen:<br />

a) Freianlagen gemäß HOAI § 39, LP 2 bis 5 (teilweise).<br />

b) Tragwerksplanung gemäß HOAI § 51, LP 2 bis 5<br />

(teilweise).<br />

c) Technische Ausrüstung gemäß HOAI § 55, LP 2 bis<br />

5 (teilweise).<br />

d) Bauphysik (Wärmeschutz und Energiebilanzierung,<br />

Bauakustik (Schallschutz), sowie Raumakustik),<br />

gemäß HOAI Anlage 1, Nr. <strong>1.</strong>2, LP 1 bis 4<br />

als Beratungsleistung.<br />

e) Brandschutz als Beratungsleistung<br />

Im <strong>Wettbewerb</strong>sverfahren werden neben der Objektplanung<br />

Gebäude Aussagen zu a), b) und c) entsprechend der Leistungsphase<br />

2 (Vorplanung) erwartet.<br />

Das Projekt soll hinsichtlich der Planungsleistungen des Architekten<br />

in Anlehnung an die HOAI (Neufassung 2013) in<br />

Honorarzone IV unten, hinsichtlich der Freianlagenplanung<br />

in Honorarzone IV unten, hinsichtlich der TA-<br />

Planungsleistungen in Honorarzone II und hinsichtlich der<br />

Tragwerksplanung in Honorarzone III eingestuft werden.<br />

Im Projekt sollen einzelne „Partnering“-Elemente umgesetzt<br />

werden. Insbesondere soll, als Alternative zur üblichen Form<br />

der Projektorganisation mit Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis<br />

nach Abschluss der Ausführungsplanung,


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

7<br />

Partnering ist ein Managementansatz, der<br />

von zwei oder mehreren Organisationen<br />

angewendet wird, um durch Maximierung<br />

der Effektivität der jeweiligen Ressourcen<br />

spezifische Geschäftsziele zu erreichen.<br />

Der Ansatz basiert auf gemeinsamen Zielen,<br />

einer gemeinsamen Methode zur Problemlösung<br />

und einem aktiven Streben nach<br />

kontinuierlicher Verbesserung. (Definition<br />

nach: European Construction Institute)<br />

eine Ausschreibung auf Basis einer Leistungsbeschreibung mit<br />

Leistungsprogramm (funktionale Leistungsbeschreibung)<br />

geprüft werden. In der praktischen Umsetzung würde dies<br />

bedeuten, dass die Ausführungsplanung Bestandteil der GU-<br />

Leistung wird.<br />

Für die Beauftragung des Planerteams bedeutet dies, dass<br />

gegebenenfalls lediglich die Leistungsphasen 2 bis 4, sowie<br />

diejenigen Teile der Leistungsphase 5, die für die Erstellung<br />

einer funktionalen Leistungsbeschreibung erforderlich sind,<br />

und die gestalterische Oberleitung beauftragt werden sollen.<br />

Art und Umfang der Beauftragung stellen sicher, dass die Qualität<br />

des <strong>Wettbewerb</strong>sentwurfs umgesetzt wird.<br />

Der Auslober behält sich vor weitere Leistungsphasen, bzw.<br />

Teile davon zu beauftragen.<br />

Die Aufgabe ist in Teil 2 der Auslobung ausführlich beschrieben.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

8<br />

<strong>1.</strong>3 Art des <strong>Wettbewerb</strong>s, Zulassungsbereich, Grundsätze und Richtlinien<br />

<strong>1.</strong>3.1 Art des <strong>Wettbewerb</strong>s<br />

Das Verfahren wird als offener, anonymer, interdisziplinärer<br />

<strong>Wettbewerb</strong> in zwei <strong>Phase</strong>n für Bewerbergemeinschaften aus<br />

Architekten und Landschaftsarchitekten in der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>, sowie<br />

in der 2. <strong>Phase</strong> zudem für TA-Ingenieuren und Tragwerksplanern<br />

nach den RPW 2013 durchgeführt.<br />

In der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> werden die Beiträge auf grundsätzliche Lösungsansätze,<br />

insbesondere hinsichtlich der Gestaltung des<br />

Baukörpers und Anordnung der verschiedenen Funktionen<br />

sowie der Außenanlagen, beschränkt. Das Preisgericht wählt<br />

aufgrund dieser Lösungsansätze 10 - 15 Beiträge zur weiteren<br />

Bearbeitung in der 2. <strong>Phase</strong> aus.<br />

In der 2. <strong>Phase</strong> werden zusätzlich die Beiträge der Fachrichtungen<br />

Technische Ausrüstung und Tragwerksplanung bewertet.<br />

Die Wirtschaftlichkeit, die Nachhaltigkeit sowie die Realisierbarkeit<br />

werden schwerpunktmäßig in der 2. <strong>Phase</strong> beurteilt.<br />

Tag der Auslobung ist der 26.1<strong>1.</strong>2013<br />

Zulassungsbereich und Verfahrenssprache<br />

Als Zulassungsbereich gelten die Mitgliedstaaten des WTO-<br />

Abkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA -<br />

Agreement on Government Procurement) sowie Ägypten.<br />

Die Verfahrenssprache ist deutsch. Der <strong>Auslobungstext</strong>, die<br />

Rückfragenprotokolle und das Protokoll des Preisgerichtes<br />

werden zusätzlich in englischer Sprache – ggf. mit einer gewissen<br />

Zeitverzögerung - zur Verfügung gestellt. In Zweifelsfällen<br />

ist allein die deutsche Fassung verbindlich.<br />

Verfahrensrichtlinien<br />

Dem Verfahren liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe<br />

- RPW 2013 und die Vergabeordnung für freiberufliche<br />

Leistungen - VOF - zugrunde.<br />

Die Anwendung und Anerkennung der RPW 2013 ist für Auslober<br />

und Teilnehmer sowie alle übrigen Beteiligten verbindlich.<br />

Die Architektenkammer Berlin und die Baukammer Berlin<br />

wirken vor, während und nach dem <strong>Wettbewerb</strong> beratend mit.<br />

Die Kammern haben ihr Einverständnis mit der vorliegenden<br />

Auslobung erklärt und das Verfahren registriert unter den-<br />

Nummern<br />

AKB – 2013 - 23 (Architektenkammer)<br />

BKB – 2013 - 05 (Baukammer)<br />

Alle Unterlagen sind von den Teilnehmern vertraulich zu behandeln.<br />

Die Veröffentlichung von <strong>Wettbewerb</strong>sgrundlagen<br />

bzw. deren Weitergabe an Dritte ist nur über den Auslober und<br />

seine Vertreter zulässig.<br />

Zur Wahrung der Anonymität im Sinne der RPW 2013 ist jegliche<br />

Form der Veröffentlichung der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit oder<br />

von Teilen derselben bis zur Erstveröffentlichung durch den<br />

Auslober unzulässig. Eine solche Veröffentlichung vor Abschluss<br />

der Preisgerichtssitzung führt zwingend zum Ausschluss<br />

der betreffenden Arbeit.<br />

Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige und Gast erklärt<br />

sich durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfah-


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

9<br />

ren mit den vorliegenden Teilnahmebedingungen einverstanden.<br />

Ebenfalls erklärt er sich damit einverstanden, dass seine<br />

Adressdaten einschließlich E-Mail-Adresse für die Dauer und<br />

die Zwecke dieses Verfahrens in einer elektronischen Datei<br />

beim <strong>Wettbewerb</strong>skoordinator gespeichert werden.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

10<br />

<strong>1.</strong>4 Teilnahmeberechtigung<br />

Ist in dem Herkunftsland die Berufsbezeichnung<br />

gesetzlich nicht geregelt, so<br />

erfüllt die fachliche Voraussetzung wer<br />

über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder<br />

einen sonstigen Befähigungsnachweis<br />

verfügt, dessen Anerkennung nach der<br />

Richtlinie 2005/36/EG und der Richtlinie<br />

2001/19/EG gewährleistet ist<br />

Zur Teilnahme am <strong>Wettbewerb</strong>sverfahren sind berechtigt:<br />

• In der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>: Teams bzw. Bewerbergemeinschaften aus<br />

Architekten (federführend) und Landschaftsarchitekten<br />

• In der 2. <strong>Phase</strong>: Die durch das Preisgericht nach Beurteilung<br />

der Lösungsansätze ausschliesslich aus den Teilnehmern<br />

der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> ausgewählten Teams bzw. Bewerbergemeinschaften.<br />

Diese haben spätestens in der Verfassererklärung<br />

zur 2. <strong>Phase</strong> Ingenieure für Tragwerksplanung<br />

und Technische Ausrüstung als weitere Mitglieder<br />

des Teams bzw. der Bewerbergemeinschaft zu benennen.<br />

Die Teams bzw. Bewerbergemeinschaften können sich zusammensetzen<br />

aus:<br />

• Natürlichen Personen, die gemäß den Rechtsvorschriften<br />

des Staates, in dem sie ansässig sind (Herkunftsland) am<br />

Tag der Auslobung berechtigt sind, die Berufsbezeichnung<br />

Architekt, bzw. Ingenieur (TA/Energie, Tragwerksplanung)<br />

oder Garten- oder Landschaftsarchitekt zu führen und<br />

freiberuflich tätig sind.<br />

• Juristischen Personen, zu deren satzungsmäßigem Geschäftszweck<br />

die der <strong>Wettbewerb</strong>saufgabe entsprechenden<br />

Planungsleistungen gehören, sofern der zu benennende<br />

bevollmächtigte Vertreter und die Verfasser der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit<br />

die an natürliche Personen gestellten fachlichen<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

• Vorgenannte Personen/Gemeinschaften mit unterbeauftragten<br />

Fachplanern (Subplaner)<br />

Die Kommunikation mit den Teilnehmern zwischen der ersten<br />

und zweiten <strong>Phase</strong> erfolgt über einen Notar unter Wahrung<br />

der Anonymität. Die Teilnahmeberechtigung der für die 2.<br />

<strong>Phase</strong> ausgewählten Teams wird nach Abschluss der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

durch den Notar geprüft.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass aus vergaberechtlichen<br />

Gründen die Teilnehmeridentität zwischen den Teilnehmern<br />

der <strong>1.</strong> und der 2. <strong>Wettbewerb</strong>sphase sowie dem nachfolgenden<br />

VOF-Verhandlungsverfahren gewahrt sein muss. Teilnehmer,<br />

die für die 2. <strong>Wettbewerb</strong>sphase oder später als Bewerbergemeinschaft<br />

(mit gleichberechtigten Partnern, nicht (nur) mit<br />

Subplanern) arbeiten möchten, müssen diese Bewerbergemeinschaft<br />

bereits zur Teilnahme an der <strong>1.</strong> <strong>Wettbewerb</strong>sphase<br />

gründen. Eine spätere Verstärkung dieser Gemeinschaft mit<br />

weiteren Partnern ist möglich, die spätere Gründung einer<br />

Bewerbergemeinschaft ist nicht möglich.<br />

Eine Mehrfachbeteiligung von Vertretern der oben genannten<br />

Fachdisziplinen ist nicht zulässig und führt zum Ausschluss<br />

aller betroffenen <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer / Bewerbergemeinschaften.<br />

Die Beteiligung von Fachberatern zu den Themen Energieeffizientes<br />

Bauen, Nachhaltigkeit, Brandschutz sowie Bauphysik<br />

wird - abhängig vom Entwufskonzept und insbesondere zur 2.<br />

<strong>Phase</strong> - empfohlen. Fachberater können auch mehrere Teams<br />

beraten, haben aber keinen Anspruch auf weitere Beauftragung<br />

Ausgeschlossen von der Teilnahme am <strong>Wettbewerb</strong> sind Personen,<br />

die infolge ihrer Beteiligung an der Auslobung oder<br />

Durchführung des <strong>Wettbewerb</strong>es bevorzugt sein oder Einfluss<br />

auf die Entscheidung des Preisgerichts nehmen können. Das<br />

Gleiche gilt für Personen, die sich durch Angehörige oder


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

11<br />

ihnen wirtschaftlich verbundene Personen einen entsprechenden<br />

Vorteil oder Einfluss verschaffen können.<br />

Jeder <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer darf nur einen Entwurf einreichen.<br />

Juristische Personen und Bewerbergemeinschaften<br />

gelten als ein <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer.<br />

Die Teilnehmer bzw. Bewerbergemeinschaften verpflichten<br />

sich, dass sie im Falle der Auftragserteilung die Planungsleistung<br />

gemeinsam mit den Partnern und weiteren Mitgliedern<br />

ihres Teilnehmerteams erbringen werden.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

12<br />

<strong>1.</strong>5 Preisgericht, Sachverständige, Vorprüfung<br />

Die Fachpreisrichter müssen während der<br />

gesamten Preisgerichtssitzung anwesend<br />

sein. Bei Ausfall eines Fachpreisrichters<br />

beruft das Preisgericht für die gesamte<br />

weitere Dauer der Preisgerichtssitzung, bei<br />

mehrphasigen <strong>Wettbewerb</strong>en für die Dauer<br />

aller Preisgerichtssitzungen, einen stellvertretenden<br />

Fachpreisrichter an seine Stelle,<br />

der während der bisherigen Sitzung des<br />

Preisgerichts ständig anwesend war.<br />

Sachpreisrichter können vorübergehend<br />

von ihren Stellvertretern ersetzt werden,<br />

wenn sie in den Meinungsbildungsprozess<br />

eingebunden bleiben, bei mehrphasigen<br />

<strong>Wettbewerb</strong>en gilt dies für die Dauer aller<br />

Preisgerichtssitzungen.<br />

Auszug RPW §6(2)<br />

Fachpreisrichter<br />

Jórunn Ragnarsdóttir , Architektin, Stuttgart<br />

Dr. Claus D. Worschech , Architekt, Erfurt<br />

Amr Soliman , Architekt, Zürich<br />

Hany El Miniawy, Architekt, <strong>Kairo</strong><br />

Marianne Mommsen, Landschaftsarchitektin, Berlin<br />

Karen Eisenloffel, Ingenieurin für Tragwerksplanung, Berlin<br />

Stellvertretende Fachpreisrichter (ständig anwesend):<br />

Christian Huber, Architekt, Berlin<br />

Lorenz Dexler, Landschaftsarchitekt, Berlin<br />

Prof. Martin Kriegel, Ingenieur für Technische Ausrüstung,<br />

Berlin<br />

Sachpreisrichter<br />

Gerhard Küntzle, Zentralabteilung, Auswärtiges Amt<br />

NN, <strong>Deutsche</strong>r <strong>Botschaft</strong>er,<strong>Kairo</strong><br />

Matthias Vollmer, RL B22, , Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

Hans Joachim Runkel, AL III, Bundesamt für Bauwesen und<br />

Raumordnung (BBR)<br />

Herbert Frankenhauser, ehem. MdB, München<br />

Stellvertretende Sachpreisrichter<br />

Dr. Volker Pellet, RL 111, Auswärtiges Amt<br />

Hans-Georg Effertz, Kanzler, <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Ralf Poss, UAL B2, BMVBS<br />

Swantje Kuhr, RL IIIA4, BBR<br />

Sachverständige<br />

NN (Kosten)<br />

Dr. Farshad Nasrollahi / Prof. Dr. Christoph Nytsch-Geusen<br />

(Klimatechnik/Energie)<br />

NN (Tragwerksplanung / Erdbebensicherheit)<br />

weitere nach Erfordernis<br />

Weitere Beteiligte<br />

Peter Kever, Referent für <strong>Wettbewerb</strong> und Vergabe, Architektenkammer<br />

Berlin<br />

Michael Mackenrodt, für den Landeswettbewerbsausschuss<br />

der Architektenkammer Berlin<br />

Marion Pristl, für den <strong>Wettbewerb</strong>sausschuss der Baukammer<br />

Berlin<br />

Vorprüfer<br />

Verantwortlicher Vorprüfer erste <strong>Phase</strong>:<br />

Salomon Schindler, Architekt, BBR A 2<br />

Die weiteren Vorprüfer stehen zum Zeitpunkt der Drucklegung<br />

noch nicht fest.<br />

Gäste<br />

Christina Groß, BMVBS B23<br />

Sebastian Schulz, AA 111<br />

Marc Tappe, BBR III A 4<br />

weitere nach Erfordernis


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

13<br />

<strong>1.</strong>6 <strong>Wettbewerb</strong>sunterlagen<br />

Der vorliegende <strong>Auslobungstext</strong> steht in reduzierter Bildauflösung<br />

zum Download auf www.bbr.bund.de > Baubereich ><br />

<strong>Wettbewerb</strong>e > Planungswettbewerbe > Neubau <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong>.<br />

Teilnehmer registrieren sich auf derselben Website und erhalten<br />

daraufhin ein Passwort, mit dem sie Zugang zum Teilnehmerbereich<br />

erhalten. Der <strong>Auslobungstext</strong> in druckbarer Auflösung,<br />

sowie alle übrigen Unterlagen stehen dort zum Download<br />

bereit.<br />

Der Auslober behält sich vor, zur 2. <strong>Phase</strong> den vorliegenden<br />

<strong>Auslobungstext</strong> zu präzisieren und zusätzliche Unterlagen zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Die <strong>Wettbewerb</strong>sunterlagen umfassen den vorliegenden <strong>Auslobungstext</strong><br />

(Teil 1 und 2) und die folgenden Anlagen:<br />

Weitere Unterlagen von allgemeiner Bedeutung,<br />

die im Internet frei zugänglich sind:<br />

Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen<br />

(VOF) 2009 (deutsch und englisch):<br />

http://www.bmwi.de/DE/Service/gesetze,did<br />

=191328.html<br />

Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW)<br />

2013:<br />

http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artik<br />

el/B/richtlinien-fuerplanungswettbewerbe.html<br />

Leitfaden Nachhaltiges Bauen:<br />

http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artik<br />

el/B/leitfaden-nachhaltiges-bauen.html<br />

Weitere Informationen zum Nachhaltigen<br />

Bauen und zum Bewertungssystem Nachhaltiges<br />

Bauen (BNB):<br />

http://www.nachhaltigesbauen.de/<br />

01 Lageplan / Grundlagenplan als dwg/pdf<br />

02 Broschüre (pdf) mit Fotografien des Grundstücks und der näheren Umgebung, Übersichtsplan M 1:500,<br />

1:1000, Baumbestand<br />

03 Daten 3D- Modellunterlage<br />

04 Modelleinsatzplatte (nur 2. <strong>Phase</strong>)<br />

05 Musterplanung Eingangsschleuse Kanzlei<br />

06 Musterplanung Außenwache mit Kfz- und Fußgänger-schleuse<br />

07 Musterplanung Visa 2013<br />

08 Musterplanung IT-Räume<br />

09 Musterplanung Küche Residenz<br />

10 Formular Flächen/Volumen/Kosten / Nachhaltigkeit (unterschiedliche Fassungen <strong>1.</strong> und 2. <strong>Phase</strong>)<br />

11 Formular Bauelementbeschreibung (2. <strong>Phase</strong>)<br />

12 Formular Verfassererklärung (unterschiedliche Fassungen <strong>1.</strong> und 2. <strong>Phase</strong>)<br />

13 Formular Verzeichnis der eingereichten Unterlagen (unterschiedliche Fassungen <strong>1.</strong> und 2. <strong>Phase</strong>)


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

14<br />

14 Zielvereinbarungstabelle BNB im Entwurf<br />

15 Bauordnung Nordrhein-Westfalen<br />

16 Brandschutzleitfaden für Gebäude des Bundes<br />

17 Klimaerlass des BMVBS<br />

18 Leitfaden Alternative Energien im Auswärtigen Amt (2007)<br />

19 Vertragsentwurf Generalplanervertrag (2. <strong>Phase</strong>)<br />

20 Gutachten Seismische Belastung<br />

21 Wohnflächenverordnung WoFlV


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

15<br />

<strong>1.</strong>7 Geforderte Leistungen<br />

Geforderte Leistungen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong>:<br />

01 Konzeptdarstellung der Entwurfsidee (freie Darstellung)<br />

. 02 Lageplan genordet auf der Grundlage der Unterlage 01 mit Darstellung<br />

• des gesamten Grundstücks und des städtebaulichen Umgriffs<br />

• als Dachaufsicht<br />

• aller Nebengebäude, Einfriedung, Schleusen, Parkplätze und Aussenanlagen<br />

• der Geschosszahlen<br />

• der Höhen (in M. ü. NN)<br />

• der Grundstückszugänge und Gebäudeeingänge (Pfeil)<br />

• der Verkehrserschließung<br />

03 Alle Grundrisse des Gebäudes; Erdgeschoss-Plan mit Darstellung der Gestaltung des gesamten Grundstücks<br />

inkl. Schleusen etc. In den Grundrissen ist das gesamte Raum- und Funktionsprogramm nachzuweisen.<br />

04 Schnitte soweit zum Verständnis notwendig, mindestens jedoch ein Schnitt in Ost-West-Richtung und ein<br />

Schnitt in Nord-Süd-Richtung<br />

M 1: 500<br />

M 1:500<br />

M 1:500<br />

05 Eine gestaltprägende bzw. typische Ansicht des Gebäudes M 1:500<br />

06 Einfaches Rendering der Baumasse aus der Vogelperspektive (vorgegebener Standort) in vorgegebenem 3D-<br />

Modell (im Detaillierungsgrad wie Massenmodell M 1:500)<br />

07 Grafische Darstellung des Energiekonzepts am Gebäudeentwurf (z.B. Umgang mit lokalem Klima, Formgebung,<br />

transparente Flächen, thermische Zonierung) und der genutzten Energieträger (konventionell, erneuerbar).<br />

Kurze textliche Erläuterung des Energiekonzepts. Darstellung desselben Umfangs sind auf den Präsentationsplänen<br />

zusätzlich, nicht aber ausschließlich zugelassen.<br />

08 Erläuterungsbericht mit Aussagen zum Entwurfs- und Nutzungskonzept, zur Außenhülle, zur Nachhaltigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit. Erläuterungsberichte desselben Wortlauts sind auf den Präsentationsplänen zusätzlich,<br />

nicht aber ausschließlich zugelassen.<br />

o. M.<br />

max. 2 S.<br />

DIN A4<br />

max. 2 S.<br />

DIN A4<br />

09 Erfüllung Raumprogramm, Flächen und Volumen auf dem mitgelieferten Formblatt xls-Datei


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

16<br />

10 Dateien der eingereichten Pläne und Unterlagen für die Vorprüfung, den Vorprüfbericht und Ergebnisprotokoll<br />

auf handelsüblichem Datenträger (CD-Rom, DVD-Rom, USB-Stick):<br />

CD-Rom<br />

• pdf-Datei des eingereichten Präsentationsplanes in druckfähiger Auflösung<br />

• dwg / dxf -Datei der eingereichten Pläne (Leistungen Nr. 02, 03 und 04)<br />

• Erläuterungsbericht als pdf und Text-Datei (doc, rtf) (Leistung Nr. 07)<br />

• Berechnungen auf Formblatt als pdf und Excel-Datei (Leistung Nr. 08)<br />

11 Prüfpläne (Grundrisse, Schnitte, Ansichten), gefaltet auf A4, s/w ausreichend A4<br />

12 Verfassererklärung (Formblatt) in verschlossenem und undurchsichtigen Umschlag<br />

13 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen (Formblatt)<br />

Darüber hinausgehende Leistungen werden von der Beurteilung<br />

ausgeschlossen.<br />

Dies gilt insbesondere für zeichnerische 3D-Darstellungen.<br />

Graphische Darstellung:<br />

Alle Pläne sind zu norden und, mit Ausnahme der Prüfpläne,<br />

ungefaltet und gerollt einzureichen.<br />

Präsentation im Preisgericht:<br />

Der Umfang der abzugebenden Präsentationspläne in der <strong>1.</strong><br />

<strong>Phase</strong> wird auf die Fläche von max. 1 Blatt à 0,90 m Breite x<br />

1,60 m Höhe beschränkt. Die Breite von max. 0,90 m ist zwingend.<br />

Zur Präsentation der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten im Preisgericht<br />

stehen nur hochformatige Hängeflächen zur Verfügung.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

17<br />

Geforderte Leistungen 2. <strong>Phase</strong>:<br />

.<br />

01 Darstellung der Entwurfsidee (freie Darstellung)<br />

02 Lageplan genordet auf der Grundlage der Unterlage 01 mit Darstellung<br />

• des gesamten Grundstücks und des städtebaulichen Umgriffs<br />

• als Dachaufsicht<br />

• aller Nebengebäude, Einfriedung, Schleusen, Parkplätze und Aussenanlagen<br />

• der Geschosszahlen<br />

• der Höhen (in M. ü. NN)<br />

• der Grundstückszugänge und Gebäudeeingänge (Pfeil)der Verkehrserschließung<br />

M 1: 500<br />

Einsatzmodell M. 1:250<br />

03 Alle Grundrisse des Gebäudes; Erdgeschoss-Plan mit Darstellung der Gestaltung der Außenanlagen (gesamtes<br />

Grundstück). In den Grundrissen ist das gesamte Raum- und Funktionsprogramm nachzuweisen.<br />

M 1:200<br />

04 Mindestens ein Quer- und ein Längsschnitt M 1:200<br />

05 Alle wesentlichen Ansichten M 1:200<br />

06 Fassadenstudien: Jeweils Darstellung einer Teilansicht und eines Teilschnitts der Außenfassade(n) mit Angaben<br />

zur Konstruktion, Gebäudetechnologie und Material über die gesamte Höhe des Gebäudes inkl. Sockel<br />

und Dach.<br />

07 Isometrische Darstellung des Tragwerks als Systemskizze im Lastfall Erdbeben;<br />

Erläuterungen zum Konzept des Tragwerks und zur Erdbebensicherheit<br />

08 Isometrische Darstellung der Baukörper als Systemskizze mit Darstellung der wesentlichen Technikflächen<br />

(Zentralen, Schächte, Trassen); Erläuterungen zum Energie- und TA-Konzept<br />

09 Modell mit einfacher Darstellung des Gebäudes und der Freianlagenplanung auf der zur Verfügung gestellten<br />

Modelleinsatzplatte<br />

M. 1:50<br />

o.M.<br />

jeweils<br />

max. 4 S.<br />

DIN A 4<br />

M 1:250


10 Erläuterungsbericht mit Aussagen zum Entwurfs- und Nutzungskonzept, zur Außenhülle, zur Nachhaltigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit inkl. Investitions- und Nutzungskosten. Erläuterungsberichte desselben Wortlauts<br />

sind auf Plänen zusätzlich, nicht aber ausschließlich zugelassen.<br />

11 Erfüllung Raumprogramm, Flächen und Volumen, Nachhaltigkeit, Kosten auf dem mitgelieferten Formblatt<br />

snap-tool<br />

max. 10 S.<br />

DIN A4<br />

xls-Datei<br />

12 Bauelementbeschreibung zur Erläuterung, auf dem mitgelieferten Formblatt xls-Datei<br />

13 Dateien der eingereichten Pläne u Unterlagen für die Vorprüfung, den Vorprüfbericht und Ergebnisprotokoll<br />

auf handelsüblichem Datenträger (CD-Rom, DVD-Rom, USB-Stick):<br />

• pdf-Datei der eingereichten Präsentationspläne in druckfähiger Auflösung<br />

• dwg / dxf -Datei der eingereichten Pläne (Leistungen Nr. 02, 03 und 04)<br />

• Erläuterungsbericht als pdf und Text-Datei (doc, rtf) (Leistung Nr. 10)<br />

• Berechnungen auf Formblatt als pdf und Excel-Datei (Leistung Nr. 11)<br />

14 Prüfpläne (Grundrisse, Schnitte, Ansichten), gefaltet auf A4 A4<br />

15 Verfassererklärung (Formblatt)<br />

16 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen (Formblatt)<br />

Darüber hinausgehende Leistungen werden von der Beurteilung<br />

ausgeschlossen.<br />

Dies gilt insbesondere für zeichnerische 3D-Darstellungen.<br />

Graphische Darstellung:<br />

Der Umfang der abzugebenden Präsentationspläne wird auf<br />

die Fläche von max. 2 Blatt à 0,90 m Breite x 1,60 m Höhe<br />

beschränkt. Die Breite von max. 0,90 m ist zwingend. Zur<br />

Präsentation der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten im Preisgericht stehen<br />

nur hochformatige Hängeflächen zur Verfügung.<br />

Alle Pläne sind zu norden und, mit Ausnahme der Prüfpläne,<br />

ungefaltet und gerollt einzureichen.<br />

Präsentation im Preisgericht:


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

19<br />

<strong>1.</strong>8 Rückfragen<br />

<strong>1.</strong>8.1 Rückfragen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

In der ersten <strong>Phase</strong> können Rückfragen nur schriftlich auf<br />

Deutsch oder Englisch auf der Website des BBR<br />

www.bbr.bund.de > Baubereich > <strong>Wettbewerb</strong>e > Planungswettbewerbe<br />

> Neubau <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong> im Teilnehmerbereich<br />

eingegeben werden und werden dort – soweit<br />

möglich - laufend beantwortet. Für Rückfragen sind die<br />

entsprechenden Kapitel / Teilziffern der Ausschreibung, auf<br />

die sie sich beziehen, zu benennen.<br />

Rückfragen, die bis zum13.12.2013, 16:00 Uhr gestellt werden,<br />

werden mit dem Preisgericht abgestimmt und die gesammelten<br />

Fragen und Antworten (in deutscher Sprache)<br />

zum Download bis zum 19.12.2013 zur Verfügung gestellt.<br />

In einer zweiten Rückfragenrunde können Fragen bis zum<br />

6.<strong>1.</strong>2014 gestellt werden, die bis zum 10.<strong>1.</strong>2014 beantwortet<br />

werden. Danach wird das Rückfragenforum geschlossen.<br />

Die Übersetzung der Rückfragenbeantwortung ins Englische<br />

erfolgt kurzfristig und wird ggf. einige Tage später auf<br />

derselben Website bereitgestellt.<br />

Die Rückfragen und Antworten werden Bestandteil der Auslobung.<br />

<strong>1.</strong>8.2 Rückfragen 2. <strong>Phase</strong><br />

Das Rückfragenkolloquium findet am <strong>1.</strong>4.2014 statt. Es ist<br />

eine Durchführung in <strong>Kairo</strong> im Rahmen einer Ortsbesichtigung<br />

geplant. Abhängig von der aktuellen Sicherheitslage<br />

behält sich der Auslober vor, das Kolloquium ersatzweise in<br />

Berlin durchzuführen. Ort und Zeit werden den Teilnehmern<br />

rechtzeitig bekanntgegeben. Die Teilnahme am Kolloquium<br />

ist freiwillig. Der Auslober wird zu den Themen örtliches<br />

Klima und örtliche Bautechnologien Informationen<br />

anbieten.<br />

In der zweiten <strong>Phase</strong> können Rückfragen schriftlich auf<br />

Deutsch oder Englisch gestellt werden. Sie müssen bis zum<br />

28.3.2014 auf der Website des BBR (siehe oben) im Teilnehmerbereich<br />

eingegeben werden. Für Rückfragen sind die<br />

entsprechenden Kapitel / Teilziffern der Ausschreibung, auf<br />

die sie sich beziehen, zu benennen.<br />

Die Rückfragen werden mit dem Preisgericht abgestimmt<br />

und mündlich im Rahmen des Rückfragenkolloquiums,<br />

sowie schriftlich im Protokoll des Rückfragenkolloquiums<br />

beantwortet. Das Rückfragenprotokoll wird auf der Website<br />

bis zum 8.4.2014 zur Verfügung gestellt.<br />

Die Übersetzung der Rückfragenbeantwortung ins Englische<br />

erfolgt kurzfristig und wird ggf. einige Tage später auf<br />

derselben Website bereitgestellt und versandt.<br />

Jede zur 2. <strong>Phase</strong> ausgewählte Arbeitsgemeinschaft erhält<br />

bei Teilnahme am Rückfragenkolloquium vor Ort und fristgerechter<br />

Abgabe eines zur Beurteilung zugelassenen <strong>Wettbewerb</strong>sbeitrages<br />

einen pauschalen Reisekostenzuschuss<br />

von <strong>1.</strong>000,00 € , in Abhängigkeit vom Ort des Rückfragenkolloquiums<br />

bzw. vom Bürositz (für Reisen innerhalb<br />

Deutschlands oder innerhalb Ägyptens wird kein Zuschuss<br />

erstattet). Darüber hinaus besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

20<br />

<strong>1.</strong>9 Zulassung und Beurteilungskriterien<br />

Zulassung der Arbeiten zur Beurteilung durch das Preisgericht<br />

Es werden gemäß §6 RPW nur diejenigen Arbeiten zur Beurteilung<br />

durch das Preisgericht zugelassen, die:<br />

• den formalen Bedingungen der Auslobung entsprechen,<br />

• in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungsumfang<br />

entsprechen,<br />

• termingerecht eingegangen sind,<br />

• keinen Verstoß gegen den Grundsatz der Anonymität<br />

erkennen lassen.<br />

Als bindend bezeichnete Vorgaben der Auslobung im Sinne<br />

des §6 (2) der RPW 2013: keine.<br />

Beurteilungskriterien<br />

In der ersten <strong>Wettbewerb</strong>sphase wird die Beurteilung auf<br />

grundsätzliche Lösungsansätze beschränkt. Hier gelten nur<br />

die schwarz markierten Beurteilungskriterien. Im Sinne<br />

einer vertieften Bearbeitung und Beurteilung der die blau<br />

markierten Kriterien in der 2. <strong>Phase</strong> zusätzlich herangezogen.<br />

• Entwurfsidee / Leitgedanke<br />

– Qualität des Gesamtkonzeptes insbesondere bezogen<br />

auf den Standort<br />

– Schlüssigkeit in der Durcharbeitung<br />

• Städtebau<br />

– städtebauliche Setzung, Baumassenverteilung, Höhenentwicklung,<br />

Freiräume, Proportionen<br />

– Erfüllung der bau- und planungsrechtlichen Anforderungen<br />

• Architektonisches Gestaltungskonzept<br />

– Ausdruck und Gestalt, Adressbildung<br />

– Räumliche Durchbildung<br />

– Bezüge Innen / Aussen<br />

– Materialität und Detailausbildung<br />

• Freiraumplanerisches Gestaltungskonzept<br />

– Räumliche Durchbildung<br />

– Materialität und Detailausbildung<br />

• Konzept der Tragwerksplanung<br />

– Übereinstimmung mit dem Gesamtkonzept<br />

– Flexibilität<br />

– Erdbebensicherheit<br />

– Konstruktion, Materialwahl, Dimensionierung<br />

• Konzept der technischen Gebäudeausrüstung


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

21<br />

– Übereinstimmung mit dem Gesamtkonzept<br />

– Flexibilität, Anpassbarkeit<br />

– Umgang mit den klimatischen Bedingungen vor Ort<br />

– Innovationsgehalt<br />

• Funktionalität<br />

– Erfüllung der räumlichen Anforderungen (Raumprogramm)<br />

– Erfüllung der funktionalen Anforderungen (Raumbeziehungen,<br />

Erschließung)<br />

– Berücksichtigung der Sicherheitsbelange<br />

– Erfüllung der Anforderungen an die barrierefreie<br />

Planung<br />

• Wirtschaftlichkeit<br />

– konzeptionelle Maßnahmen für eine gute Wirtschaftlichkeit<br />

– Einhaltung der Kostenobergrenze (Investitionskosten)<br />

– Lebenszykluskosten<br />

• Nachhaltigkeit<br />

– Bewertung der Projekte mit SNAP<br />

• Energiekonzept<br />

– Einhaltung der Anforderungen aus der Auslobung


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

22<br />

<strong>1.</strong>10 Abgabe der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten, Vorprüfung<br />

<strong>1.</strong>10.1 Abgabe der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

Abgabe des <strong>Wettbewerb</strong>sentwurfs: 1<strong>1.</strong>2.2014<br />

Die Arbeiten können bis spätestens 16.00 Uhr persönlich<br />

oder durch Boten / Kurierdienst unter dem Kennwort bei<br />

folgender Adresse eingereicht werden:<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />

Referat A 2<br />

Kennwort: „DB <strong>Kairo</strong>“<br />

Straße des 17. Juni 112<br />

D - 10623 Berlin<br />

Als Zeitpunkt der Einlieferung gilt:<br />

• die auf der Empfangsbestätigung vermerkte Datumsund<br />

Zeitangabe, wenn die Arbeit/das Modell bei der angegebenen<br />

Adresse persönlich abgegeben wird,<br />

• das auf dem Einlieferungsschein angegebene Datum<br />

unabhängig von der Uhrzeit, wenn die Arbeit/das Modell<br />

bei der Post, der Bahn oder einem anderen Transportunternehmen<br />

aufgegeben wird.<br />

Der Teilnehmer sorgt dafür, dass er den Nachweis über die<br />

rechtzeitige Einlieferung führen kann. Da der (Datums-<br />

/Post-/Tages-) Stempel auf dem Versandgut oder der Begleitzettel<br />

ein Datum aufweisen kann, das nach dem Abgabetermin<br />

liegt, ist der Einlieferungsschein maßgebend. Einlieferungsscheine<br />

sind daher bis zum Abschluss des Verfahrens<br />

aufzubewahren und auf Anforderung vorzulegen.<br />

Zur Wahrung der Anonymität ist bei der Zusendung durch<br />

Post, Bahn oder andere Transportunternehmen als Absender<br />

die Anschrift des Auslobers zu verwenden.<br />

Die einzureichenden Planunterlagen sind einschließlich<br />

aller zugehörigen Schriftstücke in verschlossenem Zustand<br />

und ohne Hinweise auf den Verfasser unter dem Kennwort<br />

einzureichen.<br />

Über die Zulassung rechtzeitig bei Post oder anderen geeigneten<br />

Beförderungsmitteln eingelieferter <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten,<br />

die später als 14 Tage nach dem Einlieferungstermin<br />

eintreffen, entscheidet das Preisgericht.<br />

Die Einlieferung muss für den Empfänger porto-, zoll- und<br />

zustellungsfrei erfolgen.<br />

Sonderbestimmungen für Teilnehmer aus dem Ausland:<br />

Mitunter ist bei Sendungen aus dem Ausland die Einhaltung<br />

der oben genannten RPW-Regelung nicht möglich. Daher<br />

können Teilnehmer aus dem Ausland ersatzweise folgende<br />

Absenderangabe verwenden:<br />

BBR Berlin, Ref. A 2<br />

c/o <strong>Botschaft</strong> der Bundesrepublik Deutschland,<br />

(+ jeweilige Anschrift im Staat des Absenders).<br />

Bei Sendungen aus Staaten, die nicht Mitglied der EU sind,<br />

ist auf der Zollerklärung der Inhalt als „DOX“ (documents)<br />

zu bezeichnen, der Wert ist auf „10,- € (no commercial value)“<br />

zu setzen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

23<br />

<strong>1.</strong>10.2 Kennzeichnung<br />

Der Teilnehmer hat seine <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit in allen Teilen<br />

nur durch eine Kennzahl zu bezeichnen. Die Kennzahl muss<br />

aus sechs verschiedenen arabischen Ziffern bestehen und<br />

auf jedem Blatt und jedem Schriftstück in der rechten oberen<br />

Ecke sowie auf den Modellen angebracht sein.<br />

<strong>1.</strong>10.3 Verfassererklärung<br />

Der <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer liefert die Verfassererklärung<br />

als Fotokopie des Formblatts (siehe Anlagen) in einem verschlossenen<br />

und undurchsichtigen Umschlag ab, der außen<br />

lediglich mit der Kennzahl seiner <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit gekennzeichnet<br />

ist.<br />

Die Verfassererklärung enthält den Namen und die Anschrift<br />

der Verfasser, die Namen ihrer Mitarbeiter und der beteiligten<br />

Fachleute sowie die Angabe des bevollmächtigten Vertreters.<br />

Bei juristischen Personen sind der oder die Entwurfsverfasser<br />

zu nennen.<br />

Die Verfassererklärung ist durch den <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer,<br />

im Fall von juristischen Personen oder Bewerbergemeinschaften<br />

von dem gesetzlichen bzw. (von allen Partnern<br />

der Bewerbergemeinschaft) bevollmächtigten Vertreter<br />

zu unterzeichnen<br />

Durch ihre Unterschrift versichern die <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer,<br />

dass sie<br />

• zum Zwecke der weiteren Bearbeitung der dem <strong>Wettbewerb</strong><br />

zugrunde liegenden Aufgabe die Befugnis zur Nutzung<br />

und Änderung der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit sowie zur<br />

Einräumung zweckentsprechender Rechte an den Auslober<br />

besitzen,<br />

• mit der Beauftragung zur weiteren Bearbeitung auf der<br />

Grundlage der Auslobung einverstanden und<br />

• zur Durchführung des Auftrages berechtigt und in der<br />

Lage sind.<br />

• im Falle der Auftragserteilung die Planungsleistung gemeinsam<br />

erbringen werden.<br />

Bei interdisziplinären <strong>Wettbewerb</strong>en haben alle Partner der<br />

Bewerbergemeinschaft diese Versicherung abzugeben (RPW<br />

Anlage V 3).<br />

<strong>1.</strong>10.4 Vorprüfung<br />

Die eingereichten Arbeiten werden mit Hilfe des mit dem<br />

Preisgericht abgestimmten Kriterienkataloges vorgeprüft.<br />

Zur Unterstützung der Vorprüfung werden Sachverständige<br />

hinzugezogen.<br />

Nach dem Abgabetermin bis zum Zusammentreten des<br />

Preisgerichts sind die <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten nur den Beteiligten<br />

der Vorprüfung zugänglich, die zur Geheimhaltung verpflichtet<br />

sind.<br />

• geistiger Urheber der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit sind,


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

24<br />

<strong>1.</strong>11 <strong>Wettbewerb</strong>ssumme, <strong>Wettbewerb</strong>sergebnis, Nachprüfung<br />

<strong>1.</strong>1<strong>1.</strong>1 Preise und Anerkennungen<br />

Als <strong>Wettbewerb</strong>ssumme stehen insgesamt 175.000,- € zur<br />

Verfügung.<br />

Für Preise und Anerkennungen stehen insgesamt 87.500,- €<br />

netto zur Verfügung. Folgende Staffelung ist vorgesehen:<br />

Das Ergebnis des <strong>Wettbewerb</strong>s wird, unter dem Vorbehalt<br />

der Prüfung der Teilnahmeberechtigung, allen Teilnehmern,<br />

die mit Preisen ausgezeichnet werden, unmittelbar nach der<br />

Entscheidung des Preisgerichts mitgeteilt. Allen Teilnehmern<br />

des <strong>Wettbewerb</strong>s wird das Preisgerichtsprotokoll<br />

übermittelt. Die Öffentlichkeit wird über die Presse informiert.<br />

<strong>1.</strong>1<strong>1.</strong>3 Ausstellung<br />

<strong>1.</strong> Preis 35.000,- €<br />

2. Preis 26.000,- €<br />

3. Preis 17.500,- €<br />

Anerkennung 9.000,- €<br />

Die restliche Summe von 87.500,- wird zu gleichen Teilen<br />

unter allen Teilnehmern der 2. <strong>Phase</strong>, die eine zur Beurteilung<br />

durch das Preisgericht zugelassene Arbeit einreichen,<br />

als anteiliges Bearbeitungshonorar gleichmäßig aufgeteilt.<br />

Die Preissummen werden im Anschluss an die Entscheidung<br />

des Preisgerichts in der 2. <strong>Phase</strong> unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges gegen Ausstellung einer Rechnung zugeteilt.<br />

Die Preisgelder und anteiligen Bearbeitungshonorare werden<br />

ohne Umsatzsteuer ausgezahlt, da für Leistungen im<br />

Zusammenhang mit Bauvorhaben im Ausland keine Umsatzsteuer<br />

anfällt (§3a Abs.2 Nr. 1 UStG).<br />

<strong>1.</strong>1<strong>1.</strong>2 Bekanntgabe des <strong>Wettbewerb</strong>sergebnisses<br />

Die <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten werden ca. einen Monat nach der<br />

Entscheidung des Preisgerichts unter Angabe der Namen<br />

der Verfasser und ihrer Mitarbeiter sowie der Preise für die<br />

Dauer von mindestens zwei Wochen in Berlin öffentlich<br />

ausgestellt. Das Protokoll der Preisgerichtssitzung wird ausgelegt.<br />

Eröffnung, Ort und Dauer der Ausstellung werden den <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmern<br />

und der Presse rechtzeitig bekanntgegeben.<br />

<strong>1.</strong>1<strong>1.</strong>4 Nachprüfung<br />

Gemäß § 107 Absatz 3 GWB müssen erkannte Verstöße gegen<br />

Vergabevorschriften unverzüglich, spätestens aber innerhalb<br />

von 6 Kalendertagen bei dem Vergabereferat des<br />

Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Referat A 4,<br />

Straße des 17. Juni 112 in 10623 Berlin, gerügt werden. Verstöße<br />

gegen Vergabevorschriften, die sich aus diesem Bekanntmachungstext<br />

ergeben, müssen innerhalb der Frist<br />

zur Einreichung der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten in der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

gerügt werden. Hilft das BBR der Rüge nicht ab, kann ein<br />

Antrag auf Nachprüfung beim Bundeskartellamt unter der<br />

u.g. Anschrift innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

25<br />

der Mitteilung des BBR, der Rüge nicht abhelfen zu wollen,<br />

gestellt werden.<br />

Die <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmer können Verstöße gegen das in<br />

der Auslobung festgelegte Verfahren oder das Preisgerichtsverfahren<br />

rügen. Einsprüche gegen die vom Preisgericht<br />

beschlossene Rangfolge sind nicht möglich.<br />

Nachprüfstelle für etwaige Verstöße gegen die Bestimmungen<br />

über Vergabe- und Wettwerbsverfahren ist die<br />

Vergabekammer im Bundeskartellamt<br />

Postanschrift: Villemombler Str. 76<br />

53123 Bonn, Deutschland (DE)<br />

Telefon: +49 2289499-0<br />

E-Mail: info@bundeskartellamt.bund.de<br />

Fax: +49 2289499-400163<br />

Internet-Adresse: (URL) http://www.bundeskartellamt.de


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

26<br />

<strong>1.</strong>12 Weitere Beauftragung<br />

Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die<br />

Umsetzung des <strong>Wettbewerb</strong>sentwurfs ab. Der Auslober wird<br />

unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts mindestens<br />

die unter <strong>1.</strong>2 aufgeführten Planungsleistungen bis einschließlich<br />

Genehmigungsplanung (LP 4 nach HOAI), sowie<br />

diejenigen Teile der Leistungsphase 5, die für die Erstellung<br />

einer funktionalen Leistungsbeschreibung erforderlich sind<br />

und die gestalterische Oberleitung an einen der Preisträger<br />

gemäß den Vorgaben der VOF vergeben, sofern kein wichtiger<br />

Grund der Beauftragung entgegensteht (RPW 2013, § 8<br />

Abs.2). Art und Umfang der Beauftragung stellen sicher, dass<br />

die Qualität des <strong>Wettbewerb</strong>sentwurfs umgesetzt wird.<br />

Der Auslober wird ein Verhandlungsverfahren nach VOF<br />

unter allen Preisträgern durchführen, da es sich um ein<br />

Bauvorhaben mit besonders komplexen Anforderungen im<br />

Ausland und besonderer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

handelt.<br />

Die Planungsleistungen sollen als Generalplanerleistungen<br />

vergeben werden.<br />

Nach dem <strong>Wettbewerb</strong> prüft der Auslober, ob die Preisträger<br />

eine einwandfreie Ausführung der Planungsleistung auch<br />

unter den besonderen Randbedingungen des Projektes gewährleisten.<br />

Durch die Zusammensetzung des Generalplaner-Teams<br />

muss sichergestellt sein, dass in der weiteren<br />

Planung entsprechend den Möglichkeiten vor Ort Bauteile,<br />

Baustoffe und technische Anlagen sowie lokale Bauunternehmungen<br />

mit einbezogen werden um die einwandfreie<br />

Umsetzung des Projektes sowie anschließend den Betrieb<br />

und die Wartung vor Ort fachlich und wirtschaftlich sicherstellen<br />

zu können.<br />

Daher werden folgende Anforderungen an das Team gestellt,<br />

die im Verhandlungsverfahren nachzuweisen sind:<br />

• Im Team sind die örtliche Bauvorlageberechtigung und<br />

die Kenntnisse der örtlichen und der deutschen Planungs-<br />

und Bauvorschriften sowie der örtlichen baugewerblichen<br />

Möglichkeiten nachzuweisen. Die Umsetzbarkeit<br />

des Projektes vor Ort muss sichergestellt werden.<br />

• Im Team sind sowohl deutsche wie auch örtliche<br />

Sprachkenntnisse (Arabisch und Englisch) nachzuweisen.<br />

Hinsichtlich der wirtschaftlichen und fachlichen Leistungsfähigkeit<br />

müssen folgende Mindestanforderungen erfüllt<br />

werden:<br />

Architekt:<br />

• Umsatz: Durchschnitt der Umsätze über die letzten drei<br />

Jahren mind. 0,25 Mio €<br />

• Bürogröße: Jeweiliger Jahresdurchschnitt in den letzten 3<br />

Jahren: 3 Mitarbeiter*<br />

• Nachweis eines realisierten Projektes, mind. LPH 2 bis 5,<br />

bzw. entsprechende Leistungen erbracht (Mindestgröße<br />

des Projektes 5 Mio. € anrechenbare Kosten gem. HOAI<br />

§4, Fertigstellung ab 2008)<br />

• Nachweis eines realisierten Projektes im arabischen<br />

Raum; mind. LPH 2 bis 8, bzw. entsprechende Leistungen<br />

erbracht (Mindestgröße des Projektes 0,8 Mio. €<br />

Baukosten, Fertigstellung ab 2008)


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

27<br />

* Mitarbeiter sind Büroinhaber und fest<br />

angestellte Mitarbeiter bzw. befristet angestellte<br />

oder freie Mitarbeiter, die mindestens<br />

20 Std./Woche beschäftigt sind, und<br />

die über eine abgeschlossene Fachausbildung<br />

(Dipl.-Ing. TH/FH, Bachelor, Master)<br />

verfügen.<br />

Landschaftsarchitekt:<br />

• Umsatz: Durchschnitt der Umsätze über die letzten drei<br />

Jahren mind. 0,1 Mio. €<br />

• Bürogröße: Jeweiliger Jahresdurchschnitt in den letzten 3<br />

Jahren: 2 Mitarbeiter*<br />

• Nachweis eines realisierten Projektes, mind. mind. LPH<br />

2 bis 5, bzw. entsprechende Leistungen erbracht (Mindestgröße<br />

des Projektes 1 Mio. € anrechenbare Kosten<br />

gem. HOAI §4, Fertigstellung ab 2008)<br />

TA-Planer:<br />

• Umsatz: Durchschnitt der Umsätze über die letzten drei<br />

Jahren mind. 0,25 Mio. €<br />

• Bürogröße: Jeweiliger Jahresdurchschnitt in den letzten 3<br />

Jahren: 3 Mitarbeiter*<br />

• Nachweis eines realisierten Projektes, mind. LPH 2 bis 5<br />

bzw. entsprechende Leistungen erbracht (Mindestgröße<br />

des Projektes 2,5 Mio. anrechenbare Kosten gem. HOAI<br />

§4, Fertigstellung ab 2008)<br />

Tragwerksplaner:<br />

• Umsatz: Durchschnitt der Umsätze über die letzten drei<br />

Jahren mind. 0,25 Mio. €<br />

• Bürogröße: Jeweiliger Jahresdurchschnitt in den letzten 3<br />

Jahren: 3 Mitarbeiter*<br />

• Nachweis eines realisierten Projektes, mind. LPH 2 bis 5<br />

bzw. entsprechende Leistungen erbracht (Mindestgröße<br />

des Projektes 3 Mio. anrechenbare Kosten gem. HOAI §4,<br />

Fertigstellung ab 2008)<br />

Können die Preisträger des <strong>Wettbewerb</strong>es diese Mindestanforderungen<br />

nicht erfüllen, so müssen sie sich mitgeeigneten<br />

Subplanern verstärken, soweit diesen entsprechende<br />

Leistungsteile übertragen werden sollen. Bewerbergemeinschaften<br />

können sich auch durch die Aufnahme weiterer<br />

geeigneter Partner verstärken.<br />

Darüber hinaus sollen folgende Leistungen im Rahmen des<br />

Generalplanervertrages beauftragt werden. Die erforderlichen<br />

fachlichen Qualifikationen werden, ggf. unter Hinzuziehung<br />

von Subplanern, ebenfalls nachzuweisen sein:<br />

• Brandschutzkonzept<br />

• Bauphysik (Wärmeschutz und Energiebilanzierung)<br />

• Bauakustik (Schallschutz)<br />

• Raumakustik<br />

Die Liste der Teammitglieder und die vollständigen Nachweise<br />

für die Erfüllung oben genannter Anforderungen sind<br />

nach Abschluss des <strong>Wettbewerb</strong>s innerhalb von 8 Wochen<br />

nach Aufforderung (ergeht nur an die Preisträger) vorzulegen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

28<br />

Zuschlagskriterien<br />

Anhand einer festzulegenden Punktematrix werden in den<br />

VOF-Verhandlungen folgende Kriterien bewertet werden:<br />

I. Ergebnis des Planungswettbewerbs:<br />

II.<br />

<strong>1.</strong>Preis = 200 Punkte<br />

2.Preis = 140 Punkte<br />

3.Preis = 100 Punkte<br />

Honorarangebot max. 80 Punkte<br />

Nach Prüfung auf Fehler und ggf. notwendiger Korrektur<br />

durch den Bieter werden die Honorarangebote der<br />

voraussichtlich drei Preisträger auf Vollständigkeit geprüft<br />

und ihre Höhe bewertet. Der Teilnehmer mit dem<br />

wirtschaftlichsten Angebot erhält die maximale Punktzahl<br />

von 80. Der zweifache Wert des wirtschaftlichsten<br />

Angebots entspricht 0 Punkten. Darüber hinausgehende<br />

Angebote erhalten ebenfalls 0 Punkte. Wenn das<br />

zweit- bzw. drittwirtrschaftlichste Angebot in der Höhe<br />

zwischen dem wirtschaftlichsten Angebot und dessen<br />

doppeltem Wert liegt, wird die Punktzahl in linearer<br />

Abstufung zwischen 0 und 80 vorgenommen.<br />

III. Verhandlungsgespräch max. 120 Punkte<br />

Im Gespräch wird dem Bieter Gelegenheit gegeben die<br />

Herangehensweise an das Projekt darzustellen. Die detaillierte<br />

Bewertungsmatrix des Gesprächs wird der<br />

Auslober mit der Einladung zum Termin bekannt geben.<br />

Hier können maximal 120 Punkte erreicht werden.<br />

Übersicht Punktewertung im Verhandlungsverfahren:<br />

I. <strong>Wettbewerb</strong>sbeitrag<br />

II. Honorarangebot<br />

III.Verhandlungsgespräch<br />

<strong>1.</strong> Preis: 200 Punkte max. 80 Punkte max. 120 Punkte<br />

2. Preis: 140 Punkte<br />

3. Preis: 100 Punkte<br />

Weitere Hinweise<br />

Darüber hinaus ist vor Auftragserteilung der Nachweis einer<br />

Berufshaftpflichtversicherung mit den Mindestdeckungssummen<br />

von 500.000,- € für Personenschäden und<br />

<strong>1.</strong>000.000,- € für sonstige Schäden, mit einer Gültigkeit für<br />

das Ausland – hier <strong>Kairo</strong> / Ägypten –erforderlich.<br />

Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den<br />

<strong>Wettbewerb</strong> bereits erbrachte Leistungen des <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmers<br />

bis zur Höhe der Preissumme (Preisgeld und<br />

Bearbeitungshonorar) nicht erneut vergütet, wenn der<br />

<strong>Wettbewerb</strong>sentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert<br />

der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird (RPW<br />

2013, § 8 Abs. 2).<br />

Die Beauftragung erfolgt anhand eines Generalplaner-<br />

Vertrages, der im Entwurf den Teilnehmern der 2. <strong>Phase</strong><br />

zugestellt wird.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

29<br />

<strong>1.</strong>13 Eigentum, Urheberrecht, Haftung und Rückgabe<br />

<strong>1.</strong>13.1 Eigentum und Erstveröffentlichung<br />

Die Unterlagen der mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten<br />

werden Eigentum des Auslobers. Das Recht der Veröffentlichung<br />

der Entwürfe verbleibt bei den Verfassern. Der Auslober<br />

hat jedoch das Recht der Erstveröffentlichung und ist<br />

berechtigt, die eingereichten <strong>Wettbewerb</strong>sarbeiten ohne<br />

weitere Vergütung zu dokumentieren, auszustellen und<br />

(auch über Dritte und im Internet) zu veröffentlichen. Die<br />

Namen der Verfasser werden dabei genannt.<br />

<strong>1.</strong>13.2 Urheberrecht<br />

Die Nutzung der Arbeiten richtet sich nach den RPW 2013, §8<br />

(3).<br />

<strong>1.</strong>13.3 Haftung<br />

Für Beschädigungen oder Verlust der eingegangenen Arbeiten<br />

haftet der Auslober nur im Falle eines nachweisbar<br />

schuldhaften Verhaltens.<br />

<strong>1.</strong>13.4 Rückgabe<br />

Nicht prämierte Arbeiten werden vom Auslober nur auf<br />

Anforderung der Teilnehmer, die innerhalb von 4 Wochen<br />

nach Zugang des Protokolls eingegangen sein muss, zurückgesandt.<br />

Erfolgt keine Anforderung innerhalb dieser Frist,<br />

erklärt damit der Teilnehmer, auf sein Eigentum an der<br />

<strong>Wettbewerb</strong>sarbeit zu verzichten. (RPW 2013 §8(4)).


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

30<br />

<strong>1.</strong>14 Terminübersicht<br />

Preisrichtervorbesprechung 22.1<strong>1.</strong>2013<br />

Tag der Auslobung / Ankündigung 26.1<strong>1.</strong>2013<br />

Bereitstellung der <strong>Wettbewerb</strong>sunterlagen 2.12.2013<br />

Eingang schriftliche Rückfragen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> bis<br />

13.12.2013/6.<strong>1.</strong>2014<br />

Beantwortung Rückfragen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> 19.12.2013/10.<strong>1.</strong>2014<br />

Abgabe Pläne <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> 1<strong>1.</strong>02.2014<br />

Preisgericht <strong>1.</strong><strong>Phase</strong> 10./1<strong>1.</strong>/12.03.2014<br />

Benachrichtigung der ausgewählten Teilnehmer, Prüfung<br />

Teilnahmeberechtigung, Versand Unterlagen 2. <strong>Phase</strong> bis<br />

18.03.2014<br />

Rückfragenkolloquium (ggf. in <strong>Kairo</strong>) 28.3 - 0<strong>1.</strong>04.2014<br />

Versand Rückfragenprotokoll 2. <strong>Phase</strong> 08.04.2014<br />

Abgabe Pläne 2. <strong>Phase</strong> 03.06.2014<br />

Abgabe Modell 2.<strong>Phase</strong> 10.06.2014<br />

Preisgerichtssitzung 2. <strong>Phase</strong> 04.07.2014<br />

Ausstellung voraussichtlich ab KW 30 (2<strong>1.</strong>7.-25.7.)


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Teil 2 <strong>Wettbewerb</strong>saufgabe<br />

2.1 Die <strong>Wettbewerb</strong>saufgabe im Überblick<br />

31<br />

• Entwurf eines Gebäudes zur Unterbringung der Kanzlei,<br />

der Residenz sowie einer zusätzlichen HOD-Wohnung<br />

der <strong>Botschaft</strong> der Bundesrepublik Deutschland in <strong>Kairo</strong><br />

mit insgesamt rund 3.500 m² Nutz- bzw. Wohnfläche<br />

(siehe Raumprogramm) auf dem vorgegebenen Grundstück<br />

innerhalb des durch den Sicherheitsabstand definierten<br />

Bereichs (Baufenster);<br />

• Entwurf der Freiflächen inkl. Aussenwache, Postenhäuschen,<br />

Einfriedung, Zugänge, Garagen, Parkplätze etc. innerhalb<br />

des vorgegebenen Grundstücks;<br />

• Konzeption einer nachhaltigen Gebäudeplanung mit<br />

energie- und kostensparender Technischer Ausrüstung;<br />

• Entwurf eines effizienten und erdbebensicheren Tragwerks.<br />

Anspruch<br />

Als Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Ausland<br />

sollen das Gebäude und die umgebenden Freiflächen in<br />

angemessener Weise repräsentativen Ansprüchen genügen.<br />

Die Herausforderung besteht darin, einerseits die Anforderungen<br />

an die materielle Sicherheit wie Schutz gegen Terroranschläge,<br />

Zugangskontrolle etc. zu erfüllen, andererseits<br />

aber einen gastfreundlichen und offenen Eindruck zu vermitteln.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong>en sollten immer auch „Schaufenster“<br />

<strong>Deutsche</strong>r Baukultur im Gastland sein und sollten<br />

die aktuellen Standards des Nachhaltigen Bauens aktiv vermitteln.<br />

Als bindend bezeichnete Vorgaben der Auslobung im Sinne<br />

des §6 (2) der RPW 2013: keine.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

32<br />

2.2 Allgemeine Grundlagen<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

2.2.1 Ägypten<br />

Die Arabische Republik Ägypten, Gumhuriyyat Misr al-<br />

Arabiyya, umfasst <strong>1.</strong>00<strong>1.</strong>450 Quadratkilometer, davon circa 4<br />

Prozent landwirtschaftlich nutzbar<br />

Ägypten hat eine Bevölkerung von über 85 Millionen; das<br />

Niltal und -delta zählt zu den am dichtesten besiedelten<br />

Regionen der Welt (<strong>1.</strong>120 Einwohner/qkm; <strong>Kairo</strong>: 28.500-<br />

120.000 Einwohner/qkm)<br />

Aufgrund der aktuellen politischen Lage in Ägypten stehen<br />

derzeit nicht alle üblichen Daten der Länderinformationen<br />

zur Verfügung. Das politische System befindet sich im Umbruch.<br />

2.2.2 Beziehungen zu Deutschland<br />

Politische Beziehungen<br />

Die politischen Beziehungen zwischen Ägypten und<br />

Deutschland sind durch intensive Zusammenarbeit und<br />

hochrangigen Besucheraustausch gekennzeichnet. Bundesaußenminister<br />

Westerwelle besuchte seit der Januarrevolution<br />

2011 wiederholt Ägypten zu politischen Gesprächen.<br />

Am 29. November 2012 traf sich in Berlin der deutschägyptische<br />

Lenkungsausschuss unter dem Vorsitz von Bundesaußenminister<br />

Westerwelle und dem ägyptischen Außenminister<br />

Mohamed Kamel Amr. Am 30. Januar 2013 besuchte<br />

Staatspräsident Mursi Berlin und traf mit Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel zusammen.<br />

Transformationspartnerschaft<br />

Deutschland unterstützt den Demokratisierungsprozess in<br />

der Region und in Ägypten, einem Schlüsselland der arabischen<br />

Welt, aktiv. Bundesaußenminister Westerwelle hat<br />

deshalb bereits am 3<strong>1.</strong> Januar 2011 Vorschläge für eine neue<br />

„Transformationspartnerschaft“ eingebracht, die breite<br />

Resonanz hatten – in Deutschland und auch in der EU:<br />

Ägypten erhält auf Augenhöhe Unterstützung beim demokratischen<br />

Wandel.<br />

„Berliner Erklärung“<br />

Am 12. August 2011 hat Außenminister Guido Westerwelle<br />

bei seinem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister<br />

Mohammed Kamel Amr in Berlin den "außerordentlich<br />

hohen Stellenwert der Zusammenarbeit" beider Länder<br />

betont. Deutschland stehe an der Seite Ägyptens, damit der<br />

demokratische Umbruchprozess auch Früchte für die Menschen<br />

in Ägypten bringe.<br />

Was dies bedeutet, wurde in einer "Berliner Erklärung" von<br />

beiden Außenministern vereinbart. "Wir wollen beim Aufbau<br />

demokratischer Institutionen helfen, wir werden Unterstützung<br />

leisten für mehr Rechtsstaatlichkeit und wir werden<br />

den Kulturdialog fördern", sagte Westerwelle.<br />

Bereits im Dezember 2008 war ein bilateraler Lenkungsausschuss<br />

vereinbart worden. Er soll den weiteren Ausbau der<br />

erfolgreichen Kooperation und des politischen Dialogs koordinieren.<br />

Kontakte bestehen in nahezu allen Bereichen. Mitglieder<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Bundestages, andere Bundesminister, Landesminister<br />

und Delegationen aus verschiedenen deut-


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

33<br />

schen Städten reisen regelmäßig zu Gesprächen und gemeinsamen<br />

Aktivitäten nach Ägypten. Ein Treffen des Lenkungsausschusses<br />

hat zuletzt am 29. November 2012 in<br />

Berlin die Ziele der Berliner Erklärung bekräftigt und konkretisiert<br />

(Link).<br />

Zudem besteht eine besonders intensive wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und ein vielfältiger Kultur- und Wissenschaftsaustausch.<br />

Wirtschaftliche Beziehungen<br />

Ägypten befindet sich seit der Revolution vom Januar 2011<br />

in einer Transformationsphase, die nicht abgeschlossen ist.<br />

Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist auch nach<br />

der Präsidentenwahl und der Unterzeichnung der Verfassung<br />

bisher nicht in Gang gekommen. Anhaltende politische<br />

Machtauseinandersetzungen tragen nicht zur Verbesserung<br />

des Wirtschafts- und Investitionsklimas bei.<br />

Deutschland bleibt 2013 drittwichtigster Handelspartner<br />

und wird auch in Zukunft eine vorrangige Position einnehmen.<br />

Nach einer erfolgreichen Steigerung des Warenaustauschs<br />

in den letzten Jahren dürfte es nach den umbruchbedingten<br />

Einbrüchen mittelfristig Chancen für einen längerfristigen<br />

Konjunkturaufschwung geben, sobald die nötigen<br />

Verbesserungen der Rahmenbedingungen (<strong>Wettbewerb</strong>saufsicht,<br />

Unternehmenssteuern, Investitionsschutz,<br />

Infrastrukturmaßnahmen) in Angriff genommen werden.<br />

Als ganzjähriges Reiseziel hat Ägypten seit Jahren einen<br />

festen Platz im weltweiten Tourismus. Ägypten bietet neben<br />

einzigartigen Kulturdenkmälern malerische Strände und<br />

touristische Infrastruktur. Im März 2012 war das Land offizielles<br />

Partnerland der Internationalen Tourismus-Börse Berlin<br />

und hat Marketing und Werbekampagnen genutzt, um<br />

auf sein touristisches Potential aufmerksam zu machen.<br />

In <strong>Kairo</strong> befindet sich seit 60 Jahren die primär für Ägypten<br />

zuständige Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer<br />

sowie ein Büro von Germany Trade & Invest (gtai).<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

Ägypten ist ein Schwerpunktland der deutschen Entwicklungspolitik.<br />

Mit Gesamtzusagen von rund 6 Milliarden Euro<br />

seit 1963 ist es eines der größten Partnerländer der deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit. Deutschland ist zusammen<br />

mit Weltbank, Afrikanischer Entwicklungsbank,<br />

USA, Frankreich, EU und Japan wichtigster Partner der Entwicklungszusammenarbeit<br />

für Ägypten.<br />

Bei den letzten Regierungsverhandlungen im Juni 2010 in<br />

<strong>Kairo</strong> wurden mit der ägyptischen Regierung folgende<br />

Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit vereinbart:<br />

• Wasserwirtschaft: Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung,<br />

Be- und Entwässerung der Landwirtschaft<br />

• Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimawandel:<br />

Wind-, Solar-, Wasserkraft, Abfallwirtschaft, industrieller<br />

Umweltschutz<br />

Diese Schwerpunkte wurden auch bei den Regierungsgesprächen<br />

2011 und 2012 bestätigt. Außerdem stellt Deutschland<br />

Mittel für den Bau von Grundschulen, Beschäftigungsförderung,<br />

die Förderung der Beteiligung von Frauen am<br />

Wirtschaftsleben, Beschäftigungsförderung insb. für Jugend-


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

34<br />

liche sowie für Maßnahmen in der Stadtteilsanierung im<br />

Großraum <strong>Kairo</strong> zur Verfügung.<br />

Unmittelbar nach den historischen Veränderungen im Frühjahr<br />

2011 wurden Ägypten zusätzliche Mittel im Rahmen der<br />

Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung gestellt, um<br />

die demokratische Entwicklung zu unterstützen. Dazu kam<br />

im Rahmen der G8/Deauville-Partnerschaft die Zusage,<br />

Ägypten eine Schuldenumwandlung i.H. von bis zu € 240<br />

Mio. zu gewähren.<br />

Im Jahr 2011 wurden € 124 Mio. (€ 112 Mio. Finanzielle Zusammenarbeit<br />

/ € 12 Mio. Technische Zusammenarbeit) und<br />

Ende 2012 € 328,5 Mio. neu zugesagt. Auch diese Mittel fließen<br />

im Wesentlichen in Vorhaben in die vereinbarten<br />

Schwerpunkte der deutsch-ägyptischen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Ende 2011 wurden zur Förderung erneuerbarer Energien<br />

zusätzliche € 112 Mio. in der Finanziellen Zusammenarbeit<br />

bereitgestellt sowie rd. € 12 Mio. für 4 Vorhaben der Technischen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen<br />

Wichtigste Grundlage für die bilateralen Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen<br />

ist das deutsch-ägyptische Kulturabkommen<br />

vom 16. Oktober 1960 mit seiner Zusatzvereinbarung<br />

vom 10. April 1984. In Ägypten sind alle wichtigen<br />

deutschen Kulturmittlerorganisationen prominent vertreten.<br />

Im Rahmen der Transformationspartnerschaft werden<br />

auch zahlreiche Maßnahmen im Kultur-, Wissenschaft- und<br />

Medienbereich durchgeführt.<br />

Kultur und Bildung<br />

Vier deutsche Schulen, gegründet 1873, 1884, 1904 und 1999<br />

führen zum deutschen Abitur. Daneben gibt es vier weitere<br />

amtlich anerkannte deutsche Schulen (<strong>Kairo</strong>, Alexandria,<br />

Hurghada), die sich noch in der Aufbauphase befinden. Die<br />

Schülerzahl beträgt insgesamt etwa 4500. Außerdem gibt es<br />

zahlreiche private und staatliche Partnerschulen, die verstärkt<br />

Deutschunterricht, teilweise auch das <strong>Deutsche</strong><br />

Sprachdiplom, anbieten. Zum weltweiten Netzwerk von<br />

Partnerschulen (PASCH-Initiative) gehören in Ägypten inzwischen<br />

28 Schulen. Seit 2008 unterhält auch die Zentralstelle<br />

für das Auslandsschulwesen in <strong>Kairo</strong> ein Regionalbüro.<br />

Die Goethe Institute in <strong>Kairo</strong> (1958) und Alexandria (1963)<br />

bieten neben einem umfangreichen Sprach- und Bibliotheksangebot<br />

zahlreiche Programmveranstaltungen an.<br />

Daneben finden Seminare und Fortbildungen im Bildungsund<br />

Kulturbereich statt, die sich insbesondere mit dem gesellschaftlichen<br />

Umbruchsprozess im Anschluss an den<br />

arabischen Frühling beschäftigen.<br />

Die <strong>Kairo</strong>-Abteilung des <strong>Deutsche</strong>n Archäologischen Instituts<br />

(DAI) wurde 1907 gegründet. Sie führt vor allem Grabungsprojekte<br />

bei antiken pharaonischen Stätten durch und<br />

war auch mit der Restaurierung islamischer Baudenkmäler<br />

in der Altstadt von <strong>Kairo</strong> betraut. Weitere Grabungen werden<br />

von deutschen Archäologen außerhalb des DAI-Rahmens<br />

durchgeführt. Darüber hinaus werden zahlreiche Projekte<br />

im Bereich Kulturerhalt durchgeführt, wie die Renovierung<br />

des Ägyptischen Museums in <strong>Kairo</strong>, die Restaurierung der<br />

Walcker Orgel in der <strong>Deutsche</strong>n Evangelischen Kirche in<br />

<strong>Kairo</strong> oder des Fatimidem Friedhofs in Assuan.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

35<br />

Im November 2012 eröffnete Bundesminister Guido Westerwelle<br />

auf dem Gelände des <strong>Deutsche</strong>n Akademischen<br />

Austauschdienstes (DAAD) das <strong>Deutsche</strong> Wissenschaftszentrum<br />

<strong>Kairo</strong> (DWZ) (www.dwz-kairo.de) als zentrale Anlaufstelle<br />

für die Deutsch-Ägyptische Zusammenarbeit in Wissenschaft<br />

und Forschung. Das DWZ vereint neun deutsche<br />

Wissenschaftsinstitutionen und Universitäten unter einem<br />

Dach.<br />

Einen Schwerpunkt der bilateralen Zusammenarbeit bildet<br />

der Klima- und Umweltschutz. Im Rahmen der Cairo Climate<br />

Talks (www.cairoclimatetalks.net) finden seit November<br />

2011 u.a. monatlich öffentliche Diskussionsveranstaltungen<br />

statt. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> arbeitet hierbei eng mit GIZ,<br />

DAAD und dem EGY Umweltministerium zusammen.<br />

Deutschland unterstützt ferner die „German University<br />

Cairo“ (GUC), eine ägyptische Privatuniversität nach dortigem<br />

Recht. Sie wird vollständig durch Mittel privater ägyptischer<br />

Investoren und Studiengebühren finanziert, erhält<br />

jedoch die Unterstützung der Bundesregierung und beteiligter<br />

deutscher Hochschulen (Ulm, Stuttgart, Tübingen) beim<br />

Lehrbetrieb der GUC im Rahmen des DAAD-Programms<br />

„Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland“ seit<br />

2001 (BMBF-Mittel). Hinzu kommen Mittel des Auswärtigen<br />

Amts insbesondere für die Entsendung von deutschen Lektoren<br />

und Langzeitdozenten sowie seit 2011 für Stipendien.<br />

Die GUC zählt zu den besten Universitäten Ägyptens mit<br />

derzeit über 8.000 Studierenden. Zahlreiche ihrer insgesamt<br />

71 Studiengänge sind von deutschen Akkreditierungsagenturen<br />

anerkannt. Im Januar 2013 hat die GUC zusätzlich<br />

einen Campus in Berlin eröffnet.<br />

Die TU-Berlin hat im Oktober 2012 einen Campus am Roten<br />

Meer in El Gouna eröffnet, wo 3 Masterstudiengänge zu<br />

Energie, Wasser und Stadtplanung angeboten werden.<br />

www.campus-elgouna.tu-berlin.de<br />

Derzeit existieren 4 binationale Masterstudiengänge in den<br />

Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (Remena,<br />

Universitäten Kassel und <strong>Kairo</strong>), Nachhaltige Stadtentwicklung<br />

(IUSD, Universitäten Stuttgart und Ain Shams)<br />

sowie Bildungsmanagement (INEMA, PH Ludwigsburg,<br />

Helwan Universität) sowie Deutsch als Fremdsprache (Universität<br />

Leipzig und Ain Shams Universität). Weitere gemeinsame<br />

Masterprogramme befinden sich im Aufbau. u.a.<br />

der Studiengang „Heritage Conservation and Site Management“<br />

(Partner sind Universität Helwan auf ägyptischer<br />

Seite sowie BTU Cottbus und <strong>Deutsche</strong>s Archäologisches<br />

Institut (DAI) auf deutscher Seite) sowie ein Masterprogramm<br />

im Bereich der Politik- und Sozialwissenschaften<br />

zwischen der Universität Tübingen und der American University<br />

Cairo.<br />

2.2.3 <strong>Kairo</strong><br />

<strong>Kairo</strong> (arabisch ةال قاهر , al-Qāhira – „die Starke“ oder „die<br />

Eroberin“) ist die Hauptstadt Ägyptens und die größte Stadt<br />

der arabischen Welt.<br />

<strong>Kairo</strong> ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum<br />

Ägyptens und der Arabischen Welt. Die Stadt ist Sitz der<br />

ägyptischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen<br />

und religiösen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer<br />

Vertretungen. <strong>Kairo</strong> ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt<br />

Ägyptens und besitzt zahlreiche Universitäten,<br />

Hochschulen, Theater, Museen sowie Baudenkmäler. Die


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

36<br />

Temperaturverlauf und Niederschlag in<br />

<strong>Kairo</strong><br />

Quelle (Diagramm): wikipedia<br />

Quellen (Text):<br />

auswaertiges-amt.de, wikipedia.org, BBR<br />

(Baufachliches Gutachten in der ES-Bau)<br />

Altstadt von <strong>Kairo</strong> ist ein Ensemble islamischer Baukunst<br />

und wird seit 1979 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.<br />

Die Stadt hat den Status eines Gouvernements und<br />

wird von einem Gouverneur regiert, der vom Staatspräsidenten<br />

ernannt wird.<br />

<strong>Kairo</strong> hat mit Einzugsgebiet geschätzt etwa 20 Millionen<br />

Einwohner (keine zuverlässigen Zahlen verfügbar).<br />

2.2.4 Geografische und Klimatische Bedingungen<br />

Erdbebengefährdung<br />

Der Standort <strong>Kairo</strong> ist grundsätzlich von einer moderat bis<br />

starken seismischen Belastung geprägt. Die konkrete Gefährdung<br />

durch Erdbeben für <strong>Kairo</strong> wird allerdings unterschiedlich<br />

bewertet. Nach GSHAP4 hat <strong>Kairo</strong> einen seismischen<br />

Beschleunigungswert (PGA- Wert5) von 1,2 m/s².<br />

Siehe auch Kapitel 2.12.<br />

Klima<br />

<strong>Kairo</strong> befindet sich in der subtropischen Klimazone. In der<br />

Region herrscht ein warmes und trockenes Wüstenklima.<br />

Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 21,7 Grad Celsius,<br />

die jährliche Niederschlagsmenge 24,7 Millimeter im<br />

Mittel. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich<br />

28 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 13,9 Grad Celsius<br />

im Mittel.<br />

Etwas Niederschlag fällt nur zwischen November und März<br />

mit durchschnittlich 3,8 bis 5,9 Millimeter.<br />

Im Sommer, von Mai bis September, wird es sehr heiß, wobei<br />

es zu Sandstürmen aus dem Süden des Landes kommen<br />

kann. Die Temperaturen erreichen an wenigen Tagen Tagesspitzenwerte<br />

bis zu 42 Grad Celsius bei einer täglichen Sonnenscheindauer<br />

von bis zu 13 Stunden im Mittel. Nachts<br />

fallen die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius. In der<br />

Zeit von Oktober bis April betragen die Tageshöchstwerte 20<br />

bis 28 Grad Celsius im Mittel bei einer täglichen Sonnenscheindauer<br />

von neun bis elf Stunden. Im Winter, von Dezember<br />

bis Februar, fallen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen<br />

teilweise unter 20 Grad Celsius und die<br />

nächtlichen Tiefstwerte unter zehn Grad Celsius im Mittel.<br />

Luftverschmutzung<br />

Die Luftverschmutzung in <strong>Kairo</strong> ist im allgemeinen sehr<br />

hoch.<br />

Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur. Die<br />

Strom- und Wasserversorgung befindet sich in einem<br />

schlechten Zustand. In der Industrie, die sich in der Metropolregion<br />

<strong>Kairo</strong> konzentriert, bestehen nur ungenügende<br />

Entsorgungs- und Reinigungskapazitäten für Abwässer,<br />

Abgase und Abfälle. Aufgrund der giftigen Emissionen der<br />

vielen Industriebetriebe und des Kraftfahrzeugverkehrs<br />

kommt es zu Atemwegs- und Hauterkrankungen. Die Luftverschmutzung<br />

und die Zersiedlung historisch bedeutender<br />

Areale zerstören viele Kulturdenkmäler <strong>Kairo</strong>s. Die Stadtverwaltung<br />

<strong>Kairo</strong>s versucht dem entgegenzuwirken. So dürfen<br />

keine Industriebetriebe mehr in der Stadt angesiedelt<br />

werden und der Bau von Hochhäusern und großen Hotels<br />

soll gestoppt werden.<br />

Der Stadtteil Zamalek ist auf Grund seiner Insellage am Nil<br />

und der üppigen Vegetation bevorteilt. Die Staubbelastung<br />

durch Sandstürme ist dennoch immens.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

37<br />

2.3 Lage, Grundstück, Baufenster, Baurecht und Baugrund<br />

Übersicht <strong>Kairo</strong> Innenstadt (Quelle google<br />

maps), staatliche deutsche Institutionen in<br />

<strong>Kairo</strong>:<br />

<strong>1.</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong><br />

2. <strong>Deutsche</strong>r Akademischer Austauschdienst<br />

DAAD (ehemalige<br />

<strong>Botschaft</strong>sresidenz DDR)<br />

3. Goethe-Institut (ehemalige <strong>Botschaft</strong><br />

DDR), Sprachabteilung, zukünftig<br />

auch Leitung, Verwaltung,<br />

Programmabteilung etc. (im Bau)<br />

4. Tahrir-Platz, derzeit noch Sitz des<br />

GI (Leitung, Programmabteilung<br />

etc.5, Sharia El-Bustan)<br />

5. <strong>Deutsche</strong>s Archäologisches Institut,<br />

Abteilung <strong>Kairo</strong>


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

38<br />

Garten, Blick zur Residenz<br />

Blick von Südosten, Tiefgarageneinfahrt<br />

auf dem Nachbargrundstück<br />

Umgebung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> M 1:5.000


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

39<br />

Blick von Nordosten auf den Zugang zur<br />

Visastelle<br />

Blick in den Garten<br />

Grundriss EG Bestand mit erhaltenswertem Baumbestand


, Best<br />

Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

40<br />

Villa Tagher, Vorgängerbau auf der Ostseite.<br />

Modelllfoto, Zustand ca. 1982. Architekten<br />

Prof. Novotny , Mähner + Assoziierte,<br />

Offenbach<br />

Baufenster unter Berücksichtigung der Sicherheitsabstände (Arbeitsplan)


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

41<br />

2.3.1 Lage<br />

Die Liegenschaft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> befindet sich im<br />

Zentrum von <strong>Kairo</strong> auf der Nil-Insel Gezira im Stadtbezirk<br />

Zamalek (Abb.1). Die Nil-Insel Gezira (übersetzt: die Insel)<br />

teilt sich in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Der<br />

südliche Teil ist durch großflächige Park- und Sportanlagen<br />

geprägt und nur in geringem Umfang mit öffentlichen Gebäuden<br />

(Oper) und Hotelanlagen bebaut. Der nördliche Teil<br />

der Nil-Insel stellt den dicht bebauten Stadtbezirk Zamalek<br />

dar, ein privilegiertes Wohn- und Geschäftsviertel. Ungefähr<br />

40 weitere Diplomatische Vertretungen haben hier ihren<br />

Standort.<br />

Die ehemals nur aus freistehenden Villen bestehende Bebauung<br />

ist inzwischen durch mehrgeschossige, z.T. geschlossene<br />

Bebauung stark verdichtet. Durch noch vorhandene<br />

einzelne Villen und deren Gärten, Baumalleen sowie<br />

Grünanlagen an den Nilufern ist der typische Charakter der<br />

Insel jedoch erhalten und stellt insbesondere im Vergleich<br />

zu den umliegenden extrem dicht bebauten Stadtbezirken<br />

eine Besonderheit dar.<br />

Die Liegenschaft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> liegt am südlichen<br />

Rand des Stadtbezirks Zamalek in direkter Nachbarschaft<br />

zu Park- und Sportanlagen.<br />

2.3.2 Umgebung<br />

Nach Westen, Norden und Osten grenzt die Liegenschaft an<br />

öffentliche Straßen, im Süden grenzen das Grundstück der<br />

Nigerianischen <strong>Botschaft</strong> sowie ein Privatgrundstück an. Auf<br />

den gegenüberliegenden Straßenseiten befinden sich im<br />

Osten die Sportanlagen des Gezira-Sport-Clubs, im Norden<br />

die Parkanlage Fish Garden mit Aquarium und im Westen<br />

der Nil-Nebenarm El Bhar el Ama. Das Grün dieser ausgedehnten<br />

Park- und Sportanlagen prägt den Ort.<br />

Die angrenzende Bebauung setzt sich aus unterschiedlichsten<br />

Gebäuden zusammen: Die Nigerianische <strong>Botschaft</strong> residiert<br />

in einer zwei- und dreigeschossigen Villa, welche der<br />

letzte Zeuge der gründerzeitlichen Bebauung in direkter<br />

Umgebung ist. Die Villen der anderen privaten Grundstücke<br />

wurden abgerissen und mit Wohnhäusern bebaut.<br />

Auf dem südlich angrenzenden Privatgrundstück steht in<br />

unmittelbarer Umgebung (ca. 6m Abstand) ein ca. 18-<br />

geschossiges Wohnhochhaus, dahinter liegend zwei weitere<br />

ca. 35- geschossige Wohnhochhäuser sowie eine 8-<br />

geschossige Blockrandbebauung. Diese Gebäude sind dem<br />

Augenschein nach in den 70er Jahren entstanden und sind<br />

als einfache Stahlbetonskelettbauten ausgeführt. Die Fassaden<br />

sind mit Klima-Splitgeräten versehen und haben durch<br />

die starke Luftverschutzung inzwischen die in <strong>Kairo</strong> übliche<br />

grau-braune Farbe angenommen.<br />

Ein ca. 40-geschossiges Bürohochhaus bildet den südlichen<br />

Abschluss der dichten Bebauung Zamaleks. Das Hochhaus<br />

ist aufgrund einer fehlenden Baugenehmigung nicht fertig<br />

gestellt und seit Jahren im Zustand einer Bauruine (Abb….).<br />

Es wird über einen möglichen Abriss oder ein teilweisen<br />

Rückbau spekuliert. Die weiteren nördlich liegenden Häuser<br />

sind durch den Park (Fish Garden) von der <strong>Botschaft</strong> getrennt<br />

und haben keine direkte Auswirkung auf das Grundstück.<br />

2.3.3 Bestand<br />

Die bestehende <strong>Botschaft</strong> (Fertigstellung 1982. Architekten<br />

Prof. Novotny , Mähner + Assoziierte, Offenbach.) stellt ein


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

42<br />

Der Katasterplan von 1976 zeigt, dass es<br />

sich bis heute um zwei Grundstücke handelt.<br />

Grundstück1 ist das westliche Grundstück,<br />

Grundstück 2 das östliche Grundstück.<br />

Es ist davon auszugehen, dass eine<br />

Vereinigung der zwei Grundstücke entwurfsbedingt<br />

vor Einreichung des Bauantrags<br />

notwendig wird.<br />

einheitliches Ensemble aus den Hauptbaukörpern Residenz<br />

(zweigeschossig) und Kanzlei (dreigeschossig mit eingeschossigen<br />

Anbauten) sowie mehreren eingeschossigen<br />

Nebengebäuden (Trafohaus, Gebäude für den Kühlturm der<br />

Klimaanlage, Garage / Abstellraum an der Residenz, kleines<br />

Wachgebäude Residenz) dar. Die Residenz befindet sich auf<br />

dem westlichen Grundstücksteil mit direkter Anbindung an<br />

den Residenzgarten, die Kanzlei inkl. Rechts- und Konsularstelle<br />

(RK) auf dem östlichen Teil.<br />

Die gegenwärtige Bebauung wird den heutigen Anforderungen<br />

sowohl an die Arbeitsbedingungen in einer Kanzlei als<br />

auch an die Repräsentations- und Wohnbedingungen in<br />

einer Residenz nicht mehr gerecht. Vor allem aber erfordern<br />

massive Defizite bei der materiellen Sicherheit eine Neuunterbringung.<br />

Dies gilt auch nach Umsetzung zahlreicher<br />

Sicherungsmaßnahmen am Bestand in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

Der dem derzeitigen Residenzgebäude zugehörige Garten<br />

dient neben der privaten Nutzung durch den <strong>Botschaft</strong>er im<br />

Wesentlichen als wichtiger Veranstaltungsort. Der Baumbestand<br />

ist durch Nutzerwunsch als unbedingt erhaltenswert<br />

einzustufen.<br />

2.3.4 Örtliche Vorgaben<br />

Der Bestandsbau inklusive der Umfriedung soll abgerissen<br />

und ein neues <strong>Botschaft</strong>sgebäude mit den erforderlichen<br />

Sicherheitsabständen und neuer Umfriedung sowie neuen<br />

Zugängen erstellt werden. Durch die erforderlichen Sicherheitsabstände<br />

entsteht ein Baufenster von ca. <strong>1.</strong>554 m2<br />

Größe (siehe Abb. S. 38, Arbeitsplan in der Anlage).<br />

Residenz und Kanzlei werden während der Bauzeit in einer<br />

Zwischenunterbringung untergebracht.<br />

Die wesentlichen Anforderungen aus dem örtlichen Baurecht<br />

werden im Folgenden zusammengefasst:<br />

Maß der Bebauung - maximal zulässige Gebäudehöhe:<br />

Die max. zulässige Gebäudehöhe (Definition Gebäudehöhe:<br />

h = OK Dachfläche) ist in Zamalek beschränkt auf das Maß<br />

der 1,0- fachen Straßenbreite (sonst 1,5-fach). Es ist die<br />

Straße mit der längeren Grundstücksgrenze zu beachten. Es<br />

ergeben sich für Grundstück 1 hmax = 20,00 m (Gabalaya<br />

Street) und für Grundstück 2 hmax = 18,00 m (Berlin Street).<br />

Nach Einschätzung Kontaktarchitekt kann damit für die<br />

Baumaßnahme hmax = 20,00 m angesetzt werden. Diese<br />

Höhe wäre voraussichtlich zudem in geringem Rahmen<br />

verhandelbar.<br />

25% der Fläche des letzten Vollgeschosses darf als Dachaufbau<br />

nur für Technikflächen realisiert werden. Max. Höhe<br />

Technikgeschoss = 5,00 m.<br />

Maß der Bebauung - Überbaubare Grundstücksflächen,<br />

Baugrenzen, Baulinien<br />

Die max. überbaubare Grundstücksfläche ist auf 60% der<br />

Grundstücksfläche begrenzt und liegt für Grundstück 1 =<br />

2.188 m², für Grundstück 2 = <strong>1.</strong>472 m². Durch Sicherheitsabstände<br />

und Erhalt des Gartens wird das Baufenster diese<br />

Flächen nicht überschreiten.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

43<br />

Abstandsflächen<br />

Die Mindestabstandsflächen zu den Grundstücksgrenzen<br />

betragen zur Hasan-Sabry Street 5,0 m und zur Berlin Street<br />

und zur Gabalaya Street 5,5 m. Durch die seitens AA vorgesehenen<br />

Sicherheitsabstände von mind. 10 m werden diese<br />

Anforderung nicht überschritten.<br />

Erschließung / Flächen Feuerwehr<br />

Für die Feuerwehr ist eine Zufahrt von 5,00 m Breite zum<br />

Grundstück sicherzustellen, Bewegungsflächen für die Feuerwehr<br />

von 8,00 m Breite sind auf dem Grundstück vorzusehen.<br />

Die Zufahrt der Feuerwehr erfolgt über die Kfz-<br />

Schleuse (Aufstellen beider Tore). Eine zusätzliche Zufahrt<br />

ist aus Sicherheitsgründen nicht gewünscht.<br />

Allg. Sicherheit<br />

Die lichte Raumhöhe beträgt allgemein 2,70 m, für Nebenräume<br />

und Flure 2,30. Die Brüstungshöhe für Fenster oder<br />

Höhe Absturzsicherung bis zum 4.OG = 0,90 m. Absturzsicherungen<br />

ab dem 5.OG zuzüglich 5 cm je weitere Geschoss<br />

bis maximal <strong>1.</strong>20 m.<br />

Hochhausvorschriften<br />

Ab fünf Geschossen greifen Regeln für ein Hochhaus. Es<br />

werden spezielle Anforderungen an den Brandschutz sowie<br />

an die Aufzugsanlagen gestellt. U.a. sind je Brandabschnitt<br />

und Geschoss zwei bauliche Rettungswege notwendig.<br />

Stellplätze<br />

Es besteht eine allgemeine Stellplatzpflicht für Bauvorhaben.<br />

Der anzuwendende Bemessungsschlüssel ist: 1 StPl je<br />

100 m² Bürofläche (Netto Büronutzfläche) und 2 StPl je 70<br />

m² Wohnfläche. Daraus folgen gemäß Raumprogramm für<br />

rd. 2.000 m2 Bürofläche 20 Stellplätze. Diese müssen auf<br />

dem Grundstück nachgewiesen werden.<br />

Naturschutz<br />

Für Bäume ab 0,50 m Stammdurchmesser ist eine Fällgenehmigung<br />

bei den örtlichen Behörden notwendig. Änderungen<br />

von Grünanlagen (großzügige Parkanlagen) unterliegen<br />

einer Genehmigungspflicht bei der EEAA (Egytpian<br />

Environmental Affairs Agency). Diese Vorschriften werden<br />

nach Einschätzung des Kontaktarchitekten, insbesondere in<br />

Zamalek, zum Schutz des noch vorhandenen Baumbestandes<br />

sehr restriktiv gehandhabt.<br />

Zufahrtsbeschränkung<br />

Es besteht eine Zufahrtsbeschränkung für den Stadtteil<br />

Zamalek: Der Transport von Baumaterial mit LKWs / Betonmischwagen<br />

ist in Zamalek nur nachts zwischen 22 h<br />

und 6 h erlaubt. Grund hierfür ist einerseits die allgemeine<br />

Verkehrsbelastung in <strong>Kairo</strong> sowie vermutlich der Einfluss<br />

prominenter Anwohner. Eine Ausnahmegenehmigung ist<br />

ggf. möglich und durch die <strong>Botschaft</strong> zu erwirken.<br />

2.3.5 <strong>Deutsche</strong>s Bauordnungsrecht<br />

Für die gesamte Baumaßnahme sind die aktuellen rechtlichen<br />

Anforderungen vor Ort zu berücksichtigen. Für die<br />

Planung und Errichtung von Gebäuden der Bundesrepublik


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

44<br />

Deutschland im Ausland gelten darüber hinaus bei Sicherheits-<br />

und Brandschutzbelangen und den sonstigen Anforderungen<br />

zum Schutz von Leben und Gesundheit die<br />

Schutzziele der deutschen Vorschriften, sofern örtliche Vorschriften<br />

nicht höherwertig sind oder angewendet werden<br />

müssen. Die Bauordnung Nordrhein-Westfalen (BauO<br />

NRW) in der gültigen Fassung findet diesbezüglich Anwendung.<br />

Siehe auch Kapitel 2.12 Tragwerksplanung, Erdbebensicherheit.<br />

Siehe auch Kapitel 2.13 Brandschutz..<br />

2.3.6 Barrierefreies Bauen<br />

Der Auslober erwartet von den <strong>Wettbewerb</strong>steilnehmern für<br />

den Neubau Lösungsvorschläge, die den Anforderungen an<br />

barrierefreies Bauen entsprechen. Insbesondere müssen alle<br />

Bereiche der Kanzlei und der Residenz, die Gebäudezugänge<br />

sowie der amtliche Teil der Residenzterrasse / des Residenzgartens<br />

für Rollstuhlfahrer im Sinne der Stufenlosigkeit<br />

erreichbar und benutzbar sein.<br />

Die DIN 18024 "Bauliche Maßnahmen für Behinderte und<br />

alte Menchen im öffentlichen Bereich" ist zu beachten.<br />

2.3.7 Wasser und Baugrund<br />

Hochwasser<br />

Der Nil ist durch zahlreiche Staudämme so kontrolliert, dass<br />

nicht von großen Pegelschwankungen auszugehen ist. Der<br />

durchschnittliche Wasserstand des Nil liegt jahreszeitbedingt<br />

im Winter bei ca. 4 m unter Geländeniveau und im<br />

Sommer bei ca. 6 m unter Geländeniveau.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

45<br />

2.4 Funktion und Nutzung<br />

Musterplanung Außenwache<br />

Musterplanung Eingangsschleuse Kanzlei<br />

Musterplanung Fernmeldestelle<br />

Musterplanung Visa 2013<br />

Musterplanung <strong>Botschaft</strong>sküche<br />

Die Musterplanungen sind grundsätzlich an<br />

die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.<br />

Raumgeometrien sind (in sinnvollen Grenzen)<br />

entwurfsabhängig gestaltbar. Lediglich<br />

bei den VISA 2013-Schaltern besteht kein<br />

entwurflicher Spielraum.<br />

2.4.1 Allgemeines<br />

Die Bundesrepublik Deutschland wird im Ausland jeweils<br />

durch eine <strong>Botschaft</strong> vertreten.<br />

Die <strong>Botschaft</strong>en sind zentrales Element der Infrastruktur,<br />

die der Auswärtige Dienst zur Wahrnehmung seiner Aufgaben<br />

benötigt. Waren sie in der Vergangenheit in erster Linie<br />

Verbindungsstellen zur Abwicklung des Verkehrs zwischen<br />

den Regierungen (bei weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit),<br />

so nehmen sie heute nach außen die Gesamtheit<br />

staatlicher Kompetenzen wahr, deren Ausübung im Inland<br />

auf mehrere Ebenen und auf zahlreiche Behörden verteilt<br />

ist. Darüber hinaus haben die Auslandsvertretungen sich in<br />

den letzten Jahrzehnten immer mehr zu Instrumenten eines<br />

umfassend angelegten, zwischengesellschaftlichen Dialogs<br />

gewandelt.<br />

Für die Gebäude bedeutet dies, dass sie neben ihrer Funktion<br />

als Arbeitsplätze und als Unterkünfte von Behörden<br />

zugleich geeignet sein sollten, ein positives Bild Deutschlands<br />

im Gastland zu vermitteln sowie Raum für Begegnungen<br />

bieten und sich für Besucher offen und einladend präsentieren<br />

müssen.<br />

Für die Besucher RK- und Visastelle, die durch eine Personenschleuse<br />

mit Infoschaltern vom öffentliochen Straßenland<br />

zur Schalterhalle geführt werden, wünscht sich der<br />

Nutzer ausdrücklich „dass bei der Planung auf einen würdigen<br />

Empfang der Antragsteller durch eine Gastfreundlichkeit<br />

ausstrahlende bauliche Geste zu achten ist. Enge, eingezäunte<br />

Gänge (sog. Löwengänge) oder sonstige beengte<br />

oder abweisende Elemente sollten unbedingt vermieden<br />

werden.“ Derzeit müssen die Antragsteller auf dem öffentlichen<br />

Bürgersteig warten und mit provisorischen Sonnenschirmen<br />

vor der Hitze geschützt werden. Dies ist weder<br />

den Antragstellern zuzumuten noch entspricht es einer<br />

positiven Außendarstellung der Bundesrepublik Deutschland.<br />

In gewissem Widerspruch dazu steht die Notwendigkeit des<br />

Schutzes von Mitarbeitern, Gästen und auch des Gebäudes<br />

selbst vor eventuellen äußeren Gefahren. Diese unterschiedlichen<br />

Anforderungen lassen sich aber durchaus mit<br />

Hilfe geeigneter baulicher Lösungen miteinander vereinbaren.<br />

Hilfreich ist dabei i.d.R. eine räumliche Trennung verschiedener<br />

Funktionsbereiche.<br />

Grundsätzlich gehören zu einer <strong>Botschaft</strong> ein Dienstgebäude<br />

(Kanzlei) und ein Dienstwohngebäude des <strong>Botschaft</strong>ers<br />

(Residenz). In <strong>Kairo</strong> sollen beide Funktionen auf demselben<br />

Grundstück, und zwar aufgrund des engen Baufensters in<br />

einem gemeinsamen Baukörper, untergebracht werden. Die<br />

Funktionen und ihre Erschließung ist dabei so gut wie möglich<br />

zu trennen. Die repräsentativen Räume der Residenz<br />

(der amtliche Teil) sind dem Garten direkt zuzuordnen.<br />

Dieser Gartenbereich muss von den Freiflächen der Kanzlei<br />

abgegerenzt werden, z.B. durch Gebüsch, Graben, Zaun etc.<br />

Ein direkter Zugang vom einen zum anderen Gebäude ist im<br />

Normalbetrieb auszuschließen. Da die Kanzlei höhere Sicherheitsstandards<br />

hat, ist eine Entfluchtung der Residenz<br />

über die Kanzlei auszuschliessen. Umgekehrt ist eine Entfluchtung<br />

der Kanzlei durch den amtlichen Teil der Residenz<br />

denkbar.<br />

2.4.2 Erschließung / Zugänge<br />

Die äußere Erschließung erfolgt vom öffentlichen Straßenland<br />

auf das Grundstück. Es ist eine Hauptzufahrt mit Au-


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

46<br />

ßenwache für die Kanzlei und die Residenz mit KfZ-<br />

Schleuse und Personenschleuse von der Berlin-Street vorzusehen<br />

(24h besetzt).<br />

Innerhalb der Einfriedung folgen jeweils separate Zugänge<br />

zu<br />

– Dem gesicherten Bereich derKanzlei der <strong>Botschaft</strong><br />

(über zusätzliche Innenschleuse, siehe Musterplanung)<br />

– Dem amtlichen Teil der Residenz<br />

– Separater Zugang zum Wirtschaftstrakt der Residenz<br />

(Anlieferung, Hauspersonal)<br />

– Dienstwohnung des Hausordnungsdienstes (HOD)<br />

– Garagen, Treibstofflager, Hausmeisterwerkstatt, Lager-<br />

und Geräteräume<br />

– Aufenthaltsräume für Fahrer, Gärtner, Reinigungspersonal<br />

inkl. Umkleiden, WC und Gebetsräume<br />

– Ein Teil der Technik (Elektrisches Versorgungs - Unternehmen<br />

EVU)<br />

Zusätzlich ist ein separater Besucher-Zugang zur Warte- und<br />

Schalterhalle der Konsularabteilung (RK- und Visastelle) nur<br />

für Fussgänger mit Personenschleuse vom öffentlichen<br />

Straßenland einzuplanen. Dieser Zugang erschliesst ausschliesslich<br />

den Besucherbereich der Pass- und Visastelle<br />

(PV-Stelle).<br />

Neben separaten Zugängen zum Gebäude ist auch eine<br />

räumliche Trennung zwischen gesichertem Kanzleibereich<br />

und Wartebereich der Besucher der RK-/Visastelle vorzusehen.<br />

Vom Residenzgarten ist eine Fluchttür durch die Sicherheitseinfriedung<br />

auf die Gabalaya-Street vorzusehen.<br />

2.4.3 Kanzlei<br />

Die Kanzlei gliedert sich in verschiedene Fachabteilungen,<br />

insbesondere Politik du Wissenschaft, Wirtschaft, Entwicklungspolitische<br />

/ wirtschaftliche Zusammenarbeit, Presse<br />

mit „Deutschlandzentrum“, Kultur mit Arbeit und Sozialwesen,<br />

Rechts- und Konsularwesen (RK, in enger Verbindung<br />

zur PV-Stelle) Sicherheitsabteilungen und allgemeine Verwaltung<br />

(siehe Funktionsschema 2.6).<br />

Die Lage der Geschäftsbereiche im Kanzleigebäude ist bestimmt<br />

aus dem Grad ihrer funktionellen Bindung untereinander,<br />

aus ihrer Zugänglichkeit für Besucher, aus der Forderung<br />

nach Übersichtlichkeit und Sicherheit sowie aus den<br />

Erfordernissen der technischen Versorgung.<br />

Dabei sind folgende Bereiche zu unterscheiden :<br />

Haupteingang<br />

• getrennte Zuwege für Fußgänger und Fahrzeuge an der<br />

Hauptzufahrt,<br />

• direkte Vorfahrten mit Vordach für Kanzlei und Residenz<br />

(ggf. gemeinsame Vorfahrt),<br />

• 5 Besucherparkplätze außerhalb der Einfriedung, einsehbar<br />

vom Wachraum Hauptzufahrt<br />

• Parkfläche für Dienstwagen in unmittelbarer Nähe zu<br />

den Vorfahrten Residenz und Kanzlei,


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

47<br />

• sonstige Parkflächen für Bedienstete in angemessener<br />

Entfernung vom Gebäude (mit schattenspendender<br />

Überdeckung),<br />

• Behindertenparkplätze.<br />

Eingangsbereich<br />

• Der Eingangsbereich der Kanzlei besteht aus einer<br />

Schleuse mit einem Besucherwarteraum und einem gegenüberliegenden<br />

Pförtnerraum sowie dem Foyer.<br />

• Der Platz des Pförtners ist geschützt in guter Übersichtsposition<br />

zum Eingang der Kanzlei, zur Hauptzufahrt,<br />

zum Schleusenwarteraum für Besucher, zur Haupttreppe<br />

und zum Aufzug..<br />

• Besuchertoiletten sind vorzusehen.<br />

Dienststellenleiter, Leitungsbereich<br />

Der Leitungsbereich (Raumprogramm Nr. 1) ist kompakt<br />

und in geschützter Lage mit eigener Bereichstür unterzubringen,<br />

in möglichst enger räumlicher Verbindung zu den<br />

Mitarbeitern des Fachbereiches Politik.<br />

• Der Dienststellenleiter soll möglichst in ruhiger und<br />

guter Lage innerhalb des Gebäudes, nicht von Außen<br />

einsehbar, untergebracht werden.<br />

• Für Besucher des Leitungsbereichs ist auf einen angemessenen<br />

Zugang zu achten. Die Besucherwartefläche<br />

soll sich in der Nähe des Vorzimmers der Dienststellenleitung<br />

befinden.<br />

• Das Vorzimmer soll mit dem Dienststellenleiter-Raum<br />

durch eine Tür verbunden werden, eine Teeküche ist<br />

möglichst in der Nähe vorzusehen, das gleiche gilt für<br />

die zugeordnete Garderobe – auch für Umkleidezwecke<br />

geeignet - mit Toilette und Dusche.<br />

• Es sind ein direkter Eingang vom Flur zum Raum des<br />

Dienststellenleiters sowie eine enge Verbindung zum<br />

Raum des Vertreters vorzusehen.<br />

• Ein Besprechungsraum soll in der Nähe des Dienststellenleiters<br />

liegen.<br />

Rechts-, Konsular - und Visastelle<br />

Eine wichtige Aufgabe der <strong>Botschaft</strong>skanzlei ist die Bearbeitung<br />

von Visa-Anträgen und von Rechtsfragen von Bürgern<br />

und Unternehmen. Dementsprechend verzeichnet die RKund<br />

Visastelle (Raumprogramm Nr. 5.) den größten Teil des<br />

Besucherverkehrs. Aus diesen Gründen ist der Bedienstetenbereich<br />

der Pass- und Visastelle optimal im gesicherten<br />

Kanzleibereich anzuordnen. Die Besucher der Schalterhalle<br />

benötigen einen separaten Zugang von Außen.<br />

Der Wartebereich gehört nicht zum geschützten Bereich<br />

(siehe Funktionsschema) und kann insofern grundsätzlich<br />

außerhalb des durch den vorgegebenen Sicherheitsabstand<br />

definierten Baufensters liegen.<br />

• Der Raum des RK-Leiters soll in enger Verbindung mit<br />

den Räumen der Sachbearbeiter stehen, jedoch abseits<br />

vom Publikumsverkehr.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

48<br />

• Für Damen und Herren ist im Bereich der Schalterhalle<br />

mindestens je ein WC vorzusehen (eines behindertengerecht).<br />

Foyer<br />

Wünschenswert ist die möglichst unmittelbare Zuordnung<br />

des Foyers zum Kanzleizugang, um es für kleinere Veranstaltungen<br />

amtlichen Charakters nutzen zu können.<br />

Bereich Wirtschaft<br />

Wegen Besucherverkehrs ist eine enge Verbindung mit der<br />

Eingangshalle erforderlich.<br />

Politischer Bereich<br />

wegen evtl. Vertretungsfunktion des Leiters ist er in naher<br />

Verbindung zu den Räumen der Dienststellenleitung zu<br />

planen.<br />

Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie Kultur<br />

wegen des Bescuherverkehrs soll er in der Nähe der Eingangshalle<br />

liegen.<br />

Verwaltung<br />

Kanzler, Zahlstelle, Botenmeisterei, Registratur, Telefonzentrale,<br />

IT-Räumen, HOD- Büro befinden sich innerhalb des<br />

gesicherten Bereiches; Hausmeisterwerkstatt, Fahrdienst,<br />

Reinigungspersonal ausserhalb.<br />

Der Kanzler als „Bindeglied“ zwischen Leitungsebene und<br />

Ortskräften soll in angemessener Verbindung zum Dienststellenleiter<br />

untergebracht werden. Die Räume der Verwaltung<br />

sollten vom Besucherverkehr getrennt liegen.<br />

Bereich Regionalarzt (Krankenzimmer)<br />

Unterbringung innerhalb des geschützten Bereichs. Der<br />

Regionalarzt ist nur temporär anwesend.<br />

IT-Räume / Fachdienststelle<br />

Die IT-Räume und die Fachdienststelle sind jeweils möglichst<br />

kompakt und in geschützter Lage in einem jeweils<br />

eigenen räumlichen Bereich mit Bereichsabschlusstür unterzubringen.<br />

Siehe auch Musterplanung Fernmeldestelle.<br />

HOD-Unterkünfte<br />

Für drei Mitarbeiter des Hausordnungsdienstes (HOD) sind<br />

separat erschlossene Unterkünfte nachzuweisen. Dies soll<br />

eine Wohnung sein mit drei Schlafzimmern à 15 m² mit<br />

jeweils zugeordneten Bädern, einem Wohn- und einem<br />

Esszimmer (oder einem kombinierten Wohn-Esszimmer),<br />

einer Küche und einem Gäste-WC sowie Abstellraum, d.h.<br />

insgesamt ca. 100 m² Wohnfläche. Die Wohnung soll unabhängig<br />

von der Kanzlei erschlossen werden (nicht durch die<br />

Personenschleuse).<br />

2.4.4 Residenz<br />

Die Residenz des <strong>Botschaft</strong>ers gliedert sich in einen amtlichen<br />

Teil, indem z.B. Empfänge oder offizielle Essen stattfinden,<br />

einen privaten Wohnbereich für den <strong>Botschaft</strong>er und<br />

seine Familie, sowie den Bereich des Hauspersonals (siehe<br />

Funktionsschema).


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

49<br />

Der amtliche Teil der Residenz ist zugleich Begegnungsort<br />

für gesellschaftliche Kontakte. Über eine gemeinsame Empfangshalle<br />

werden in enger funktionaler Verbindung der<br />

Empfangs- und der private Wohnbereich erschlossen. Der<br />

amtliche und der private Teil müssen voneinander abtrennbar<br />

sein. Nach Möglichkeit ist eine unabhängige Erschliessung<br />

vorzusehen. Günstig ist die Unterbringung des Servicebereichs<br />

zwischen amtlichem und privatem Teil der<br />

Residenz. Dem amtlichen Teil sind eine Terrasse und der<br />

Garten vorzulagern.<br />

Die Anordnung der Empfangsräume und der weiteren Gesellschaftsräume<br />

ist so zu wählen, dass die Gäste durch alle<br />

Räume zirkulieren können.<br />

Es gelten folgende Anforderungen für die einzelnen Räume<br />

der Residenz:<br />

Zufahrt und Eingangshalle<br />

<br />

Eine Vorfahrt unter einem Vordach sowie angemessener<br />

Parkplatz in der Nähe (leichte Abrufmöglichkeit der Wagen)<br />

sind vorzusehen. Eine zügige An- und Abfahrt ist zu<br />

gewährleisten.<br />

<br />

Eine gradlinige Hinführung aus dem Eingangsbereich<br />

zum Empfangsraum ist vorzusehen.<br />

Empfangsraum<br />

• Der Empfangsraum ist ein zentraler Raum; es sind ausreichende<br />

Sitzgelegenheiten vorzusehen. (Die Anzahl<br />

der Sitzplätze in den Empfangsräumen sollte mindestens<br />

der Anzahl der Sitzplätze im Speisezimmer entsprechen)<br />

Nebenempfangsräume<br />

• Dies sind separate Räume, in denen Sitzgruppen vorzusehen<br />

sind.<br />

• Einer dieser Räume sollte eine direkte Verbindung zur<br />

Eingangshalle erhalten.<br />

Speisezimmer<br />

• Der Raumzuschnitt richtet sich nach der Personenanzahl<br />

(hier: 26 Tischplätze). Auf eine Verbindung mit dem<br />

Empfangsraum ist zu achten.<br />

<br />

<br />

Die Begrüßung der Gäste findet in der Eingangshalle<br />

statt, in der z.B. das Gästebuch ausliegt.<br />

Der Weg vom Eingang zur Garderobe, zum Schminkraum,<br />

zu den Toiletten (getrennt für Damen und Herren<br />

mit abseitiger Lage) soll kurz sein, diese Nebenräume<br />

sollten nicht vom Empfangsraum einsehbar sein. Auf eine<br />

gute Verbindung der Eingangszone mit dem Bewirtschaftungsbereich<br />

für das Personal ist zu achten.<br />

• Ein Möbelabstellraum soll sich in der Nähe befinden.<br />

• Über eine Anrichte ist eine Verbindung zum Wirtschaftsteil<br />

vorzusehen.<br />

Terrasse und Garten<br />

• Terrasse und Garten sollen möglichst von Empfangsräumen<br />

zur Ausdehnung des Empfangs im Freien erreichbar<br />

sein


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

50<br />

• die Terrasse ist zum Teil zu überdecken (Sonnen- Regenschutz)<br />

bzw. überdeckbar zu planen<br />

• ein Abstellraum für Gartenmöbel ist in der Nähe vorzusehen<br />

Bewirtschaftungsbereich<br />

• Dieser ist in nächster Verbindung zum Speisezimmer<br />

über eine Anrichte zu planen. Auf eine leichte Bedienung<br />

der Empfangsräume – ohne hinderndes Durchqueren<br />

der Bewegungsflächen der Gäste, auch der Gartenterrasse<br />

und des Privatwohnbereichs - ist zu achten.<br />

• Ein abgeschirmter Wirtschaftshof (Müllbeseitigung),<br />

Wäschetrockenplatz, ist vorzusehen.<br />

• Soweit möglich und wirtschaftlich vertretbar, soll ein<br />

separater Zugang für die Anlieferung und das Personal<br />

vorgesehen werden.<br />

Privatwohnbereich Wohn- und Esszimmer<br />

• Im privaten Wohnbereich finden auch kleinere gesellschaftliche<br />

Veranstaltungen statt. Das Wohnzimmer ist<br />

daher nahe am Eingang anzuordnen.<br />

• Zwischen Wohnzimmer und Esszimmer ist eine räumliche<br />

Verbindung vorzusehen.<br />

Privatwohnbereich Schlaf- und Kinderzimmer<br />

• Mit Rücksicht auf den turnusmäßigen Wechsel des<br />

Dienststellenleiters ist bei der Anordnung der Schlafräume<br />

(wechselnde Kinderzahl, Verwandtenunterbringung,<br />

Elternschlafzimmer getrennt) bei der Planung<br />

möglichst eine multifunktionale Nutzung zu berücksichtigen.<br />

• Ein Kinderspielbereich (Tageslicht) durch Ausweitung<br />

der Diele oder des Flurbereichs ist erwünscht.<br />

• Ein nicht genutztes Kinderzimmer kann als privates<br />

Arbeitszimmer vorgesehen werden.<br />

• Alle Schlaf- / Kinderzimmer sollten über ein eigenes Bad<br />

verfügen.<br />

• Abstellflächen bzw. Abstellräume sind ausreichend vorzusehen.<br />

Privatwohnbereich Küche<br />

• Eine vom amtlichen Bereich unabhängige Privatküche<br />

ist vorzusehen.<br />

Privatwohnbereich Balkone, Terrassen<br />

• Balkone oder Terrassen sind in angemessener Zahl und<br />

Größe, u.U. mit Teilabdeckung (Klima) einzuplanen. Es<br />

ist wenn möglich . eine Verbindung zum Residenzgarten<br />

vorzusehen.<br />

2.4.5 Raumhöhen<br />

Richtwert für die lichte Raumhöhe im Bereich der Hauptnutzflächen<br />

sind 2,70 m. Sofern besondere klimatischen<br />

Umstände oder energetische Konzepte dies erfordern, können<br />

2,70 m auch überschritten werden.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

51<br />

2.5 Raumprogramm<br />

Lfd. Nr. Bezeichnung Arbeits<br />

plätze<br />

Anzahl<br />

Räume<br />

NF/ m²<br />

Raum<br />

m² NF<br />

ges.<br />

Bemerkungen<br />

<strong>1.</strong> Leitungsbereich<br />

<strong>1.</strong>1 <strong>Botschaft</strong>er 1 1 45 45<br />

<strong>1.</strong>2 Vorzimmer <strong>Botschaft</strong>er 1 1 18 18<br />

<strong>1.</strong>3 Umkleideraum 1 6 6<br />

<strong>1.</strong>4 WC/Dusche 1 6 6<br />

<strong>1.</strong>5 Wartefläche 1 6 6 ggf. als Fluraufweitung<br />

<strong>1.</strong>6 Vertreter Dienststellenleiter 1 1 24 24<br />

<strong>1.</strong>7 Vorzimmer Vertreter 1 1 12 12<br />

Zwischensumme Leitungsbereich 4 117<br />

2. Weitere Beschäftigte<br />

2.<strong>1.</strong>1 – 2.<strong>1.</strong>12 Referenten (höherer Dienst) 12 12 18 216 räumliche Zuordnung gem. Funktionsschema<br />

2.2 Kanzler 1 1 18 18<br />

2.3 Vorzimmer des Kanzlers 1 1 12 12<br />

2.4.1 – 2.4.44<br />

Sachbearbeiter (gehobener Dienst)<br />

Assistenten (mittlerer und einfacher Dienst)<br />

12 44 12 528 räumliche Zuordnung gem. Funktionsschema<br />

2.5 Zahlstelle 1 1 15 15 mit Tresen und Tresor<br />

Zwischensumme Weitere Beschäftigte 56 789<br />

3. IT-Räume<br />

3.1 Telefonvermittlung 1 1 12 12<br />

3.2 Fernmelderaum 1 15 15 ohne (ständigen) Arbeitsplatz, Tageslicht nicht erforderlich<br />

3.3 PTT-Übergaberaum 1 6 6<br />

in räumlicher Nähe zum Haupteingang mit guter Zugänglichkeit<br />

für den örtlichen Netzbetreiber, Tageslicht nicht<br />

erforderlich


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

52<br />

3.4 Serverraum 2 15 30 Räume ohne (ständigen) Arbeitsplatz, Tageslicht nicht<br />

3.5 Chiffrierraum 1 12 12 erforderlich. 1 Serverraum zu Verwaltung, 1 Serverraum<br />

3.6 TK-Anlagenraum 1 12 12 zu Fachdienststelle<br />

3.7 Regionalingenieur 1 1 15 15<br />

Zwischensumme IT-Räume 2 102<br />

4. Weitere Räume<br />

Aufenthaltsraum Fahrer / Putzpersonal /<br />

4.1<br />

46 11,5 12 138<br />

Boten<br />

Bereich ausserhalb Sicherheitsbereich<br />

4.2 Waschraum / Dusche 8 3 24<br />

4.3 WC 8 3 24<br />

4.4 HOD-Wohnung 100<br />

separat erschlossen, bestehend aus 3 Schlafzimmer à<br />

15 m2, Gemeinschaftsraum 20 m2, 3 Duschen mitWC<br />

und Waschbecken à 3 m2, Gäste WC 2 m2, Technikfläche<br />

3 m2, Abstellraum 3,5 m2 und Flur 11,5 m2.<br />

4.5 Besprechnungsraum 1 30 30<br />

4.6 Besprechnungsraum 1 18 18<br />

4.7 Kartenraum Militärattaché 1 12 12 Zu Militärattaché<br />

4.8 Regsitratur 1 1 15 15 Zu RK<br />

4.9 Registratur 1 1 21 21<br />

Zu Verwaltung, mit Ausgabetresen und Aktenverteilerschrank<br />

4.10 Archiv 1 7,5 7,5 Zu Verwaltung<br />

4.11 Botenmeisterei / Post- und Paketraum 2 1 24 24 Nähe Foyer, im Sicherheitsbereich<br />

4.12 Regionalarzt, Krankenzimmer 1 1 24 24 mit Waschbecken<br />

Zwischensumme weitere Räume 48 437,5<br />

5. Rechts- und Konsularwesen, Visastelle<br />

5.1<br />

Wartebereich mit Schalterplätzen und Backoffices<br />

10 10 24,94 249,4<br />

Gemäß Musterplanung VISA 2013; 5 Schalter als<br />

Diskretionsschalter, direkte Zuordnung der Backoffices


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

53<br />

zu den Schaltern, Lage Wartebereich ausserhalb Sicherheitsbaufenster<br />

möglich<br />

5.2 Infoschalter 4 15 60<br />

als Außenschalter in der Einfriedung bei der Personenschleuse<br />

Zugang RK-Stelle (Erstkontakt)<br />

5.3 Fläche für Schreibgelegenheiten 2 15 30 zu Waretebereich Besucher<br />

5.4 RK-Schalter 3 18 54 wie Musterplanung aber ohne Backoffice<br />

5.5 Besucher-WC 6 9 54<br />

Zwischensumme RK und Visastelle 10 447,4<br />

6. Allgemeine Räume<br />

6.1 Teeküchen 7 3 21 verteilt über die Geschosse<br />

6.2 Vervielfältigungsräume 7 3 21 verteilt über die Geschosse<br />

6.3 Hausmeisterwerkstatt 1 12 12<br />

Außerhalb des Sicherheitsbereichs; kein ständiger<br />

Arbeitsplatz, Tageslicht nicht erforderlich<br />

6.4 Lagerräume 85,65<br />

Verteilt, für jede Abteilung separat abschliessbar,<br />

innerhalb des gesicherten Bereiches<br />

6.5 Foyer 171,3<br />

Innerhalb Sicherheitsbereich, dient auch für Veranstaltungen<br />

6.6 Stuhllager, Veranstaltungsmobiliar Foyer 1 9 9 Nähe Foyer<br />

6.7 Schleuse 1 12 12<br />

6.8 Pförtner 1 18 18 Gem. Musterplanung, Warteraum mit WC<br />

6.9 Wartefläche 1 12 12<br />

6.10 Besucher-WCs mit Vorraum 4 9 36 Zu Foyer<br />

6.11 Bediensteten-WCs 13 9 117 Verteilt über die Geschosse<br />

6.12 Behinderten-WC 2 6 12 auch für Besucher, zu Foyer<br />

6.13 Dusche 4 6 24 Zu Foyer<br />

6.14 Putzräume 13 3 39 verteilt über die Geschosse<br />

6.15 Gebetsräume 2 6 12 zu 4.1<br />

Zwischensumme allgemeine Räume 601,95


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

54<br />

Für die Residenz werden die Flächen als Wohnfläche<br />

gem. Wohnflächenverordnung (siehe<br />

Anlage) berechnet. Vereinfachend kann die<br />

Wohnfläche auch gleichgesetzt werden mit der<br />

Netto-Grundfläche (NGF) nach DIN 277.<br />

7. Residenz Empfangsteil<br />

7.1 Eingangshalle 1<br />

7.2 Empfangsraum 1<br />

7.3 Nebenempfangsraum 1 1 Mit direkter Verbindung und Anbindung an Eingangsbereich<br />

7.4 Nebenempfangsraum 2 1<br />

bzw. Empfangsraum<br />

7.5 Bibliothek 1 Von einem Nebenempfangsraum zugänglich<br />

7.6 Musikzimmer 1<br />

450<br />

7.7 Speisezimmer 1 26 Personen<br />

7.8 Eingang / Garderobe<br />

7.9 Toiletten<br />

Damen und Herren getrennt, Schminkraum, Behindertentoiletten,<br />

Waschraum<br />

7.10 Möbelabstellraum 1<br />

Zwischensumme Empfangsteil 450<br />

8. Residenz Wirtschaftsräume und Personalbereich<br />

8.1 Küche mit Anrichte 1<br />

Musterplanung<br />

8.2 Tagesvorratsraum 1 Kühlraum<br />

8.3 Vorratsraum 1<br />

110<br />

8.4 Weinlager 1<br />

8.5 Lager, Waschküche, Trockner 1 im UG<br />

8.6 Wirtschaftshof<br />

Anlieferung, Müllbeseitigung, Wäschetrocknung<br />

8.7 Mülltonnenraum 1<br />

keine<br />

8.8 betriebstechnische Anlagen<br />

Wfl.<br />

nach Erfordernis<br />

für 2 PKW mit Auto-Waschgelegenheit und Innendurchgang<br />

zur Residenz<br />

8.9 Garage 1<br />

8.10 Personalaufenthaltsraum 1<br />

8.11 Fahrerwarteraum 1<br />

31<br />

8.12 Personalumkleideraum 1 inkl. WC und Duschraum<br />

Zwischensumme Wirtschaftsteil und Personalbereich 141


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

55<br />

9. Residenz Privater Wohnteil<br />

9.1 Wohnzimmer 1<br />

9.2 Esszimmer 1<br />

9.3 Küche 1<br />

9.4 Schlafzimmer Eltern 1<br />

9.5 Ankleide Eltern 1<br />

9.6 Bad / WC Eltern 1<br />

9.7 Schlafzimmer Kind 2<br />

230<br />

9.8 Dusche / WC Kinder 1<br />

9.9 WC 1<br />

9.10 Privater Gast 1 inkl. Bad<br />

9.11 Bügel- / Schrankraum 1<br />

9.12 Abstellraum 1<br />

Zwischensumme Privater Wohnteil 230<br />

10. Amtlicher Gast<br />

10.1 Amtlicher Gast Wohn-/Schlafraum 1<br />

10.2 Amtlicher Gast Bad / WC 1<br />

Zwischensumme amtlicher Gast 32<br />

32<br />

Die Räume … sollen außerhalb des gesicherten<br />

Bereichs angeordnet werden.<br />

1<strong>1.</strong> Räume im Aussenbereich und Aussenanlagen<br />

1<strong>1.</strong>1 Gartengeräteraum 1 9 9 Außerhalb des Sicherheitsbereichs<br />

1<strong>1.</strong>2 Abfallraum 1 9 9 Außerhalb des Sicherheitsbereichs<br />

1<strong>1.</strong>3 Garage für Dienst-Kfz 4 15 60<br />

1<strong>1.</strong>4 Materiallager 1 9 9<br />

1<strong>1.</strong>5 Waschraum / WC 1 3 3<br />

1<strong>1.</strong>6 Waschplatz für PKW 1 25 25<br />

1<strong>1.</strong>7 Funktionsflächen für betriebstechnische nach Erfordernis, konzeptabhängig


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

56<br />

Anlagen<br />

1<strong>1.</strong>8 KfZ-Schleuse / Aussenwache gem. Musterplanung<br />

1<strong>1.</strong>9 Separate Personenschleuse<br />

In Anlehnung an Musterplanung Aussenwache, zusätzlich<br />

4 Infoschalter für Erstkontakt Visastelle hier zugeordnet<br />

(Pos. 5.2)<br />

1<strong>1.</strong>10 Abstellplätze Dienst-Kfz 4 überdeckt / beschattet<br />

1<strong>1.</strong>11 Besucherabstellplätze 5 s.o.<br />

1<strong>1.</strong>12 Behindertenparkplatz 1<br />

1<strong>1.</strong>13 Postenunterstellplatz mit WC 2 3 6<br />

Zwischensumme Räume im Aussenbereich und Aussenanlagen 121<br />

Gesamtübersicht Raumprogramm Kanzlei und Residenz:<br />

Bezeichnung<br />

m² NF / Wohnfläche ges.<br />

<strong>1.</strong> Zwischensumme Leitungsbereich 117<br />

2. Zwischensumme Weitere Beschäftigte 789<br />

3. Zwischensumme IT-Räume 102<br />

4. Zwischensumme Weitere Räume inkl. HOD-Wohnung 437,5<br />

5. Zwischensumme RK- und Visastelle 447,4<br />

6. Zwischensumme Allgemeine Räume 601,95<br />

Gesamtsumme Kanzlei inkl. HOD-Wohnung 2.494,85<br />

7. Empfangsteil 450<br />

8. Wirtschaftsteil und Personalbereich 141<br />

9. Privater Wohnteil 230<br />

10. Amtlicher Gast 32<br />

Gesamtsumme Residenz 853<br />

1<strong>1.</strong> Räume im Aussenbereich 121<br />

Gesamtsumme <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong> NF / Wfl 3.468,85


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

57<br />

2.7 Funktionsschema Kanzleigebäude und Residenz<br />

Funktionsschema Kanzlei<br />

Die hier dargestellte Zuteilung der Räume der<br />

Referenten, Sachbearbeiter und Assistenten<br />

zu den einzelnen Referaten der <strong>Botschaft</strong><br />

gibt den derzeitigen Planungsstand wieder<br />

und kann sich während der Planungsphase<br />

wie auch später ändern. Es ist daher für<br />

diese Bereiche ein modulares Trennwandund<br />

Fassadensystem zu entwickeln, welches<br />

unabhängig von der Tragstruktur eine grundsätzlich<br />

flexible Aufteilung der Büroflächen<br />

ermöglicht.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

58<br />

Funktionsschema Residenz


2.8 Sicherheit und Erschließung<br />

Die den Auslobungsunterlagen als Anlagen<br />

beigefügten Musterplanungen Außenwache,<br />

Kfz-Schleuse, Eingangsschleuse<br />

und IT-Räume sind zu beachten.<br />

Die Liegenschaft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> unterliegt sicherheitlichen<br />

Anforderungen. Diese können in Widerstreit treten<br />

zu dem aus ihrer Zweckbestimmung resultierenden<br />

angestrebten offenen Charakter einer Auslandsvertretung.<br />

Für die weitere Planung (EW-Bau) und die Realisierung<br />

gelten die Anforderungen der Sicherheitsrichtlinie-Ausland<br />

(SR-A) und projektbezogene Bestimmungen des Auswärtigen<br />

Amts, des BKA und der Fachdienststelle. Diese unterliegen<br />

der Geheimhaltung und können daher im <strong>Wettbewerb</strong>sverfahren<br />

nicht der Auslobung beigefügt werden. Folgende<br />

Sicherheitsmaßnahmen sind jedoch bereits im Rahmen<br />

des <strong>Wettbewerb</strong>sentwurfs zu beachten:<br />

• Die Lage der Aussenwache mit Einfahrt für Kraftfahrzeuge<br />

für Kanzlei und Residenz inkl. Schleuse ist an der<br />

Berlin-Street vorzusehen.<br />

• Aus sicherheitstechnischen Gründen ist ein Abstand von<br />

mindestens 25 m zwischen der Abpollerung im Strassenraum<br />

und dem <strong>Botschaft</strong>sgebäude einzuhalten. Zu den<br />

Nachbargrundstücken kann der Sicherheitsabstand auf<br />

10 Meter reduziert werden. Bis zu einem Abstand von 20<br />

m muss allerdings die Fassade gehärtet werden. Die Anforderungen<br />

an diese Fassadenteile müssen im Zuge der<br />

Ausführungsplanung mit dem Nutzer/AA geklärt werden.<br />

• Die gesamte Liegenschaft ist mit einer Einfriedung (Höhe<br />

mindestens 2,50 m mit Unterkriech- und.<br />

Übersteigschutz, Teilbereiche mit Sichtschutz) zu umfrieden.<br />

Die Sicherheitseinfriedung ist auf die Grundstücksgrenze<br />

zu setzen; die Videoüberwachung hat an<br />

der Oberkante der Sicherheitseinfriedung zu erfolgen. Es<br />

ist wie bisher eine Fluchttür vom Residenzgarten zur<br />

Gabalaya-Street vorzusehen.<br />

• Eine Außenwache mit Kfz-Schleuse gemäß Musterplanung<br />

ist so zu positionieren, dass ein möglichst umfassender<br />

Überblick über Zufahrt und Besucherparkplatz<br />

ohne technische Hilfsmittel gegeben ist.<br />

• Separate Eingänge für die Besucher der Pass- und Visastelle,<br />

die Kanzlei (mit Personenschleuse), die Residenz,<br />

die HOD-Wohnung, den Bereich der Aufenthaltsräume<br />

für Ortskräfte und die Technikräume (teilweise).<br />

• Die Kanzlei ist sicherheitstechnisch vom Besucher-<br />

Wartebereich der Pass- und Visastellte zu trennen.<br />

• Die Bediener-Seite der Schalterplätze und Backoffices im<br />

Visabereich sind ausschließlich über den Kanzleibereich<br />

zugänglich zu machen.<br />

• Fenster und Türen an den Aussenfassaden der Kanzlei<br />

(Sicherheitsbereich) sind in allen ohne Hilfsmittel erreichbaren<br />

Teilen in Widerstandsklasse WK 3<br />

(=einbruchhemmend), im Erdgeschoss nicht vollständig<br />

öffenbar mit WK 2 zu planen.<br />

• Fenster und Türen von Außenwache, Pforte und Visaschalter<br />

sind durchschusshemmend (FB6) zu planen.<br />

• Alle ohne Hilfsmittel erreichbaren Fenster und Türen der<br />

Residenz sind in Widerstandsklasse WK 3<br />

(=einbruchhemmend) zu planen.<br />

• In der Residenz des <strong>Botschaft</strong>ers sind Schlafzimmer,<br />

Ankleide und Bad als „Refugium“ auszubilden. Je nach


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

60<br />

Lage sind dort Fenster und Türen durchschusshemmend<br />

(FB4) zu planen.<br />

Personenschleuse in die Kanzlei<br />

Der gesicherte und kontrollierte Zugang zur Kanzlei unter<br />

Aufsicht eines Pförtners wird durch die Einrichtung einer<br />

"Sicherheitsschleuse" erreicht. Beschäftigte und Besucher<br />

(mit Ausnahme der Besucher der Visastelle) betreten und<br />

verlassen das Kanzleigebäude ausschließlich über die Eingangsschleuse.<br />

Die Ausführung der Eingangsschleuse erfolgt<br />

auf der Grundlage der Musterplanung, die Bestandteil der<br />

SR-A ist (siehe Anlage).<br />

Die Personenschleuse besteht aus drei Grundelementen:<br />

– Schleusenraum mit der Außentür, der Innentür, sowie<br />

der Schleusenwarteraumtür<br />

– Schleusenwarteraum mit Fluchtweg ins Freie<br />

– Pförtnerraum<br />

Der Schleusenraum ist die Verbindung zwischen dem Außenbereich<br />

und dem Kanzleiinneren und liegt zwischen<br />

Pförtnerraum und Schleusenwarteraum. Es ist immer maximal<br />

eine der drei Türen geöffnet. Somit kommt die Personenschleuse<br />

nicht als Fluchtweg in Betracht.<br />

Der Besucherbereich der Visa-/Passstelle wird nach Kontrolle<br />

mittels Infoschalter durch das Wachpersonal im<br />

Wachhaus an der Grundstücksgrenze direkt erschlossen.<br />

Trennung Kanzlei und Residenz<br />

Ein direkter Zugang vom einen zum anderen Gebäudebereich<br />

ist im Normalbetrieb auszuschließen. Da die Kanzlei<br />

höhere Sicherheitsstandards hat, ist eine Entfluchtung der<br />

Residenz über die Kanzlei auszuschliessen. Umgekehrt ist<br />

eine Entfluchtung der Kanzlei durch den amtlichen Teil der<br />

Residenz denkbar. (Siehe auch Kapitel 2.4)<br />

Reduzierter Sicherheitsabstand zur Nachbarbebauung<br />

Die zum Nachbargrundstück im Süd-Osten orientierten<br />

Fassaden, die näher als 20 m an der Grundstücksgrenze<br />

liegen (siehe Lageplan), sollten aufgrund des reduzierten<br />

Sicherheitsabstandes eine besondere Härtung erfahren oder<br />

dahinter denjenigen Raumbedarf zugeordnet bekommen,<br />

der ausserhalb des gesicherten Bereiches liegen darf (z.B.<br />

Schalterhalle derRechts- und Konsularabteilung, Aufenthaltsräume<br />

für Ortskräfte, HOD-Wohnung etc.)<br />

Der Schleusenwarteraum wird über den Schleusenraum<br />

erschlossen. Eine Anordnung, die grundsätzlich die Durchquerung<br />

des Schleusenwarteraums erfordert, entspricht<br />

nicht den Anforderungen. Ein Notausgang aus dem Schleusenwarteraum<br />

in den Außenraum ist vorzusehen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

61<br />

2.9 Außenanlagen<br />

Der derzeitige Residenzgarten ist vollumfänglich zu erhalten.<br />

Er soll auch nach dem Neubau direkt dem amtlichen<br />

Teil der Residenz mit einer vorgelagerten Terrasse zugeordnet<br />

sein. Er soll, wie bisher, für Veranstaltungen (Empfänge<br />

für bis zu <strong>1.</strong>500 Personen, z.B. am 3. Oktober) genutzt werden<br />

können. Die vorhandene Vegetation ist während der<br />

Bauzeit zu schützen und zu pflegen (siehe Baumplan in der<br />

Anlage).<br />

Eine direkte Verbindung zwischen Kanzlei und Residenz soll<br />

es aus Sicherheitsgründen nicht geben. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen<br />

sind auch die Freiflächen des<br />

Grundstücks zu trennen. Der Zugang zum Inneren des<br />

Kanzleigebäudes ist nur über die Personenschleuse am<br />

Haupteingang zulässig<br />

Das anfallende Regenwasser (sehr geringe Mengen, siehe<br />

Klimadiagramm) ist auf dem Grundstück zu versickern<br />

und/oder einer Brauchwasserzisterne zuzuführen.<br />

Es sind Freiflächen (z.B. Terrasse, separater Gartenbereich<br />

etc.) als Pausenbereich für die Bediensteten gewünscht.<br />

Stellplätze<br />

Gemäß den örtlichen Vorschriften sind mindestens 20 Stellplätze<br />

auf dem Grundstück nachzuweisen. Aus der Sicht des<br />

Nutzers werden mindestens folgende Stellplätze gefordert:<br />

– 4 in einer Garage für Dienstfahrzeuge (Kanzlei),<br />

– 2 in einer Doppelgarage für die privaten Fahrzeuge<br />

des <strong>Botschaft</strong>ers, der Residenz zugeordnet,<br />

– 1 Behindertenstellplätze ohne Bedachung, aber möglichst<br />

verschattet,<br />

– 4 für Dienstfahrzeuge (außerhalb der Garage), ohne<br />

Bedachung, aber möglichst verschattet, davon 1<br />

Waschplatz,<br />

– 5 für Besucher (außerhalb der Einfriedung)<br />

– Restliche Stellplätze für Bedienstete<br />

Die Stellplätze sind so anzulegen, dass die Liegenschaft<br />

möglichst wenig befahren wird, aber auch in Krisensituationen<br />

ein geschütztes Ein- und Aussteigen gewährleistet ist.<br />

Insbesondere ist sicherzustellen, dass Dienstfahrzeuge vor<br />

die jeweiligen Haupteingänge von Residenz und Kanzlei<br />

vorfahren können und ein (sichtgeschütztes) Ein- und Aussteigen<br />

gewährleistet ist (Vordach).<br />

Eine Unterbringung von Pkw-Stellplätzen unter Baukörpern<br />

mit im Sicherheitsbereich unterzubringendem Raumprogramm<br />

ist aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht.<br />

Fahrradstellplätze sind nicht erforderlich.<br />

Einfriedungen, Zugänge, Wartebereich<br />

Die Sicherheitsanforderung an die Einfriedung ist gegenwärtig<br />

nicht gewährleistet. Daher wird im Zuge der Baumaßnahmen<br />

ein Neubau der vollständigen Einfriedung<br />

vorgesehen (Einfriedung 2,5 Meter, mit Unterkriech- und<br />

Übersteigschutz). Die Maßnahme ist durch geeignete Gründung<br />

durchzuführen, um den Baumbestand des Residenzgartens<br />

nicht zu gefährden.<br />

Die Zufahrt des Grundstücks ist durch den Neubau einer<br />

Außenwache mit Sicherheitsschleuse für Personen- und<br />

KFZ- Verkehr an der Berlin Street sowie einer separaten Personenschleuse<br />

für die Visabesucher an der Hassan Sabri


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

62<br />

Street zu gewährleisten (in Anlehnung an die Musterplanung).<br />

Die Trennung der Besucherströme zur Visastelle und zur<br />

Kanzlei ist durch getrennte Zugänge und Schleusen für die<br />

beiden Bereiche sicherzustellen. Die Besucher der Visastelle<br />

dürfen andere Bereiche des <strong>Botschaft</strong>sgeländes nicht betreten<br />

können.<br />

Die Rechts- und Konsularabteilung stellt den größten Teil<br />

des Besucherverkehrs. Aus diesen Gründen ist die Schalterund<br />

Wartehalle optimal und für Besucher separat zugänglich<br />

unterzubringen. Für diese Gruppe soll trotz der Sicherheitsanforderungen<br />

ein ausreichend bemessener, gastfreundlicher<br />

und angenehmer Zugangs- und Wartebereich<br />

geschaffen werden. Dieser (Aussen-)Bereich kann außerhalb<br />

der Dienststunden der Visastelle multifunktional genutzt<br />

werden.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

63<br />

2.10 Nachhaltigkeit<br />

Zur Nachhaltigkeit siehe auch:<br />

http://www.nachhaltigesbauen.de/<br />

insbesondere:<br />

Leitfaden Nachhaltiges Bauen:<br />

http://www.nachhaltigesbauen.de/leitfaede<br />

n-und-arbeitshilfenveroeffentlichungen/leitfaden-nachhaltigesbauen-2013.html<br />

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für<br />

Bundesgebäude (BNB):<br />

http://www.nachhaltigesbauen.de/<br />

bewertungssystem-nachhaltiges-bauenfuer-bundesgebaeude-bnb.html<br />

Der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong> in <strong>Kairo</strong> kommt eine gewisse<br />

Schaufensterfunktion zu, was das Nachhaltige Bauen betrifft.<br />

Die vorbildliche Nachhaltigkeit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Botschaft</strong><br />

kann daher auch gestalterisch sichtbar gemacht werden.<br />

Unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus ist ein hinsichtlich<br />

der ökologischen, ökonomischen und kulturellsoziologischen<br />

Aspekte optimierter Entwurf zu entwickeln.<br />

Dabei sind in besonderem Maße die klimatischen Verhältnisse<br />

vor Ort und die hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit<br />

von Baukonstruktion und Technischem Ausbau<br />

(Sicherheitsaspekt und schwierige Wartung einschl. Lieferung<br />

von Ersatzteilen vor Ort) zu berücksichtigen.<br />

Sparsamer Energiebedarf und höchstmögliche Energieeffizienz<br />

sind weitere wesentliche Beurteilungsmaßstäbe für<br />

den Gebäudeentwurf.<br />

Ziel ist neben der Kosteneinsparung die Schonung der<br />

Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Gleichzeitig ist für<br />

Mitarbeiter und Besucher ein behagliches Umfeld ohne<br />

Beeinträchtigung der Gesundheit zu schaffen.<br />

Bei der Planung und Bauausführung sind der „Leitfaden<br />

Nachhaltiges Bauen“ (Fassung 2013) des BMVBS sowie der<br />

Klimaerlass vom 05.12.2008 zu beachten.<br />

Mit Erlass vom 5.7.2013 wurde zudem die sinngemäße Anwendung<br />

des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen<br />

(BNB) für Bauvorhaben im Ausland eingeführt. Im vorliegenden<br />

Fall kommt die Systemvariante BNB für Büro- und<br />

Verwaltungsggebäude – Modul Neubau zur Anwendung.<br />

Es ist der bei Bundesbauten vergleichbare Gesamterfüllungsgrad<br />

von 65% (Silber-Niveau) anzustreben. Eine abschließende<br />

Zertifizierung ist derzeit im Ausland nicht möglich.<br />

Objektkonkret und regionalbezogen wurde daher eine<br />

Zielvereinbarung aufgestellt und abgestimmt (siehe Anlage).<br />

Die in dieser Zielvereinbarungstabelle aufgeführten<br />

Qualitäten stellen eine verbindliche Vorgabe für den weiteren<br />

Projektverlauf dar.<br />

Soweit sich bereits aus dem Zielanforderungskatalog und<br />

dem BNB konkrete Hinweise und Mindestanforderungen an<br />

die Vorplanung ergeben, werden diese unter den jeweiligen<br />

Kapiteln der Auslobung beschrieben.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

64<br />

2.11 Technische Ausrüstung<br />

Wasser- und Abwasserversorgung<br />

Das Grundstück ist von der Hassan Sabri Steet aus erschlossen.<br />

Für den Neubau muss voraussichtlich ein neuer separater<br />

Wasser- und Schmutzwasseranschluss erfolgen. In der<br />

Sabri Street ist derzeit ein Mischwasserkanal vorhanden. In<br />

der Berlin Street liegen wahrscheinlich noch keine Versorgungsleitungen.<br />

Die Versorgungssicherheit mit Frischwasser ist nicht durchgängig<br />

gegeben. Es ist mit Druckschwankungen zu rechnen<br />

ist. Eine Druckerhöhungsanlage ist daher vorzusehen.<br />

Im Residenzgarten existiert derzeit ein Wasserbrunnen,<br />

dessen Wasser zum Bewässern des Gartens genutzt wird.<br />

Derzeit wird eine Wasseraufbereitung vorbereitet, die bei<br />

Unterbrechung der städtischen Wasserversorgung eine vorübergehende<br />

(Not-)Versorgung mit Brauch- und Trinkwasser<br />

sicherstellen soll. Die Aufbereitungstechnik wird in einem<br />

kleinen Container direkt neben dem Brunnenschacht<br />

im Residenzgarten untergebracht und ist ggf. im Neubau zu<br />

integrieren.<br />

In den Sanitärräumen der Kanzlei werden folgende Bereiche<br />

mit Warmwasser versorgt: Duschen, Teeküchen, Ausgüsse in<br />

den Putzräumensowie Küche und Bäder in der Residenz.<br />

Kälte und- Wärmeversorgung, Lüftungstechnik<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Fenster – unter Beachtung<br />

der Sicherheitsanforderungen - grundsätzlich zu öffnen<br />

sind, so dass keine kosten- und wartungsintensiven<br />

mechanischen Entrauchungsanlagen erforderlich sind.<br />

Das Grundstück befindet sich in einer Lage, in der mit Lärm<br />

und Schadstoffbelastung zu rechnen ist. Im April und Mai<br />

gibt es in regelmäßigen Abständen heftige Sandstürme.<br />

Auch im Herbst an einigen Wochen im Jahr ist mit Sandstürmen<br />

zu rechnen. Die maximalen Außentemperaturwerte<br />

liegen zwischen +42°C und +4°C. Eine Kühlung und Beheizung<br />

ist deshalb aufgrund der örtlichen Bedingungen<br />

zwingend erforderlich.<br />

Im Winter soll auch bei andauernden niedrigen Außenlufttemperaturen<br />

eine minimale Raumlufttemperatur von 20°C<br />

eingehalten werden. Im Sommer soll eine maximale Raumlufttemperatur<br />

von 26°C auch bei länger andauernden Hitzeperioden<br />

nicht überschritten werden. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass die erforderliche Kühlleistung durch geeignete<br />

Maßnahme des Hochbaus wie Beschattung, außenliegender<br />

Sonnenschutz und Außenflächendämmung minimiert<br />

wird.<br />

Der Warmwasseraufwand ist aufgrund der HOD Wohnungen<br />

und der Residenz höher als üblich bei einem reinen<br />

Kanzleibau. Es bietet sich deshalb eine zentrale solare<br />

Warmwasserversorgung für diesen Bereich an. Die anderen<br />

Bereiche werden nur mitversorgt, sofern eine Anbindung<br />

wirtschaftlich sinnvoll und hygienisch vertretbar ist.<br />

Stromversorgung<br />

Die Elektroversorgung erfolgt bisher über einen 630 KVA<br />

Trafo Baujahr 2005. Es wird bei der weiteren Betrachtung<br />

davon ausgegangen, dass dieser erhalten bleibt und lediglich<br />

in einem neuen Trafogebäude untergebracht wird, da<br />

die Leistung für den künftigen Einsatz im Neubau ausreicht.<br />

Das vorhandene Trafohaus an der Ecke Berlin / Hassan<br />

Sabri Street soll möglichst an die Berlin-Street in den Ein-


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

65<br />

gangsbereich verlegt werden. Ein direkter Zugang von der<br />

Straße zum Mittelspannungsraum ist zu gewährleisten.<br />

In der Vergangenheit kam es durchschnittlich zu ca. 15 h<br />

Stromausfall pro Jahr, an manchen Tagen mehrmals für<br />

kurze Zeit.<br />

Die Liegenschaft erhält eine Dieselvollversorgung (630 KVA).<br />

Zur Speisung der Sicherheitsbeleuchtung des Gesamtkomplexes<br />

ist ein Zentralbatteriesystem vorgesehen. Es werden<br />

alle Sicherheitsleuchten sowie Fluchtwegpiktogramme versorgt.<br />

Die Versorgung der entsprechenden Leuchten erfolgt<br />

über ein unabhängig installiertes Leitungsnetz mit Kabeln<br />

in Funktionserhalt.<br />

Zur Versorgung weiterer, sicherheitsrelevanter Systeme wird<br />

ein Sicherheitsstromnetz vorgesehen, welches aus einem<br />

Diesel betriebenen Netzersatzaggregat eingespeist wird. Am<br />

Sicherheitsnetz werden folgende Verbraucher aufgeschaltet:<br />

Aufzüge, Brandmeldeanlage (BMA), Zentralbatterie- Anlage,<br />

RWA- Anlagen und Sprinkleranlagen.<br />

Baulicher Sonnen- und Wärmeschutz<br />

Im Hinblick auf möglichst wartungsarme, im Betrieb kostengünstige<br />

Gebäude werden bauliche gegenüber technischen<br />

Maßnahmen bevorzugt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich<br />

des Nachweises des sommerlichen Wärmeschutzes.<br />

Eine Aufheizung des Gebäudes sollte zur Verringerung<br />

der Kühllasten so weit wie möglich vermieden werden.<br />

Ziel ist es, in normalen Büroräumen die Raumtemperatur<br />

von +26° C bei 40°C Außentemperatur nicht zu überschreiten.<br />

Dabei ist es ausdrückliches Ziel, Gesundheit und Behaglichkeit<br />

in normalen Büroräumen mit wirtschaftlich<br />

vertretbarem geringem Einsatz mit maschineller Kühlung<br />

sicherzustellen, wie im Leitfaden Nachhaltiges Bauen in den<br />

Kriterien Gesundheit, Behaglichkeit, Thermischer Komfort<br />

thematisiert wird.<br />

Bei allen Konzepten sind die Sicherheitsanforderungen<br />

eines <strong>Botschaft</strong>sgebäudes zu beachten. Dies gilt z.B. für freie<br />

Nachtkühlung.<br />

Neben den sicherheitsrelevanten Anlagen ist die Versorgung<br />

betriebstechnisch relevanter Systeme vorgesehen. Über die<br />

USV- Anlage werden Server, aktive Netzwerkkomponenten<br />

sowie die TK-Anlage, versorgt. Die Batterien sollen eine<br />

Überbrückungszeit von 30 Minuten sicherstellen.<br />

Technikflächen<br />

Alle für den Technischen Ausbau erforderlichen Räume sind<br />

ausreichend groß und in der erforderlichenZahl gemäß dem<br />

Entwurfskonzept vorzusehen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

66<br />

2.12 Energiekonzept<br />

Bei der Planung der technischen Gebäudeausrüstung ist<br />

neben der Versorgungssicherheit auch der ökologische Ansatz<br />

(CO 2<br />

-Reduzierung) sowie die Reduzierung der Lebenszykluskosten<br />

zu berücksichtigen.<br />

Ein möglichst geringer Endenergieverbrauch bei einfach<br />

durch örtlich verfügbare Kräfte zu wartende Technik mit<br />

hoher Betriebssicherheit ist daher unbedingt wünschenswert.<br />

Der Schwerpunkt soll bei hochbauseitigen Maßnahmen<br />

liegen, die den Heiz- und Kühlbedarf möglichst<br />

gering halten.<br />

Es soll ein regeneratives Energiekonzept entwickelt werden.<br />

Dieses wird aus baulichen Maßnahmen, unterstützt durch<br />

Anlagetechniken bestehen müssen. Eine möglichst autarke<br />

Energieversorgung muss im Störfall gewährleistet sein. Da<br />

nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden kann, darf die<br />

Versorgung nicht über der Grundlast liegen.<br />

Eine Solaranlage zur Erzeugung von Warmwasser und Strom<br />

für den Eigenbedarf der <strong>Botschaft</strong> erscheint unter den Rahmenbedingungen<br />

des Klimas und der unsicheren externen<br />

Versorgung sinnvoll und wünschenswert.<br />

Die Größe der Anlage wird sich nach einer ersten Schätzung<br />

auf ca. 500 m2 belaufen. Die Solarpanels und deren Aufstellung<br />

müssen den örtlichen Verhältnissen gerecht werden<br />

(Sandstürme, Luftverschmutzung, hohe Außentemperaturen).<br />

Konzepte mit freier Nachtkühlung sind möglich, jedoch nur<br />

unter Beachtung der Sicherheitsanforderungen.<br />

Gemäß Zielvereinbarungstabelle zur Nachhaltigkeit (siehe<br />

Anlage ) ist ein energetisches Energiekonzept bereits in der<br />

<strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> anzudenken. Baulicher Wärmeschutz, Verschattung<br />

und eine hohe Tageslichtnutzung sind gegeinannder abzuwägen.<br />

Im Rahmen der 2. <strong>Phase</strong> des <strong>Wettbewerb</strong>s ist ein schlüssiges<br />

Energie- und Haustechnikkonzept mit überschlägiger Berechnung<br />

des Primärenergiebedarfs und des erneuerbaren<br />

Anteils zu erstellen. Insbesondere werden folgende Leistungen<br />

im Rahmen des Erläuterungsberichtes gefordert (Anpassung<br />

bzw. Präzisierung nach der <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong> vorbehalten):<br />

Energetisches Entwurfskonzept<br />

Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> in <strong>Kairo</strong> soll ein energetisches<br />

Entwurfskonzept für den Baukörper erstellt werden, welches<br />

• zeichnerisch (durch eine entsprechend aussagekräftige<br />

grafische Darstellung),<br />

• qualitativ (erläuternder Text) und<br />

• quantitativ (numerische Flächen- und Volumenangaben<br />

zur Gebäudehülle)<br />

begründet werden muss. Insbesondere ist hierbei darzulegen<br />

inwiefern eine hohe Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes<br />

durch<br />

• die Platzierung des Baukörpers auf dem Baufeld,<br />

• die gewählte Gebäudeform,<br />

• die Fassaden- und Dachkonstruktion inkl. der Sonnenschutzeinrichtungen,


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

67<br />

• die gewählten aktiven und passiven Energiegewinnflächen,<br />

• die vorgenommene Gebäudezonierung und<br />

• die genutzten Baumaterialen sowie Gebäudeelemente<br />

erzielt wird.<br />

Konzept zur Integration der Gebäudetechnik<br />

Für das Gesamtgebäude soll qualitativ beschrieben werden,<br />

mit welchen Klimatisierungsstrategien (Art des Sonnenschutzes,<br />

genutzte aktive Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungstechnologien,<br />

natürliche Lüftungstechniken etc.)<br />

die raumklimatischen Anforderungen erfüllt werden sollen<br />

und wie die verwendete Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik,<br />

räumlich und funktional in den Entwurf integriert<br />

wird.<br />

Energieversorgungskonzept<br />

Es soll ein Energieversorgungskonzept erstellt werden, welches<br />

den geringen Endenergiebedarf des Gebäudes mit<br />

einer hocheffizienten Gebäudetechnik sowie einer Nutzung<br />

erneuerbarer Energiequellen kombiniert und so einen möglichst<br />

geringen Primärenergie (PE)-Bedarf ermöglicht. Neben<br />

dem möglichst geringen Endenergiebedarf ist auf eine<br />

hohe Versorgungssicherheit zu achten. Neben einem möglichst<br />

hohen Autarkiegrad ist auf den Einsatz von Technologien<br />

zu achten, die vor Ort gewartet und instandgesetzt<br />

werden können. Wegen der schlechten Luftqualität und der<br />

hohen Temperaturen vor Ort sind zusätzliche Schadstoffund<br />

Wärmeemissionen am <strong>Botschaft</strong>sstandort zu minimieren.<br />

Die Anlagentechnik soll nicht zu komplex sein, damit<br />

diese von örtlichen Wartungsunternehmen verstanden werden<br />

kann.<br />

Zur Darstellung des Energieversorgungskonzeptes gehören:<br />

• der Endenergiebezug (Strom, fossile Brennstoffe),<br />

• die Nutzung erneuerbarer Energien am Standort oder in<br />

der Nähe (z.B. Solarstrahlung, Umweltenergie, Geothermie,<br />

Biomasse, Windenergie etc.),<br />

• die genutzten Energiewandlungstechnologien (Wärmeund<br />

Kälteerzeuger, Technologien zur regenerativen<br />

Strom- und Wärmeerzeugung etc.),<br />

• die genutzten Technologien zur Energiespeicherung<br />

(z.B. thermische u. elektrische Speicher),<br />

• Hierbei ist insbesondere das gewählte Energiemanagement<br />

(zeitlicher Ausgleich zwischen thermischen und<br />

elektrischen Energiebedarf, erneuerbarer Energieproduktion,<br />

thermischer und elektrischer Energiespeicherung,<br />

Fremdenergiebezug und Energieeinspeisung) zu<br />

erläutern.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

68<br />

2.13 Tragwerksplanung, Erdbebensicherheit<br />

Erdbebengefährdung<br />

Die Erdbebengefährdung wurde anhand verschiedener<br />

Dokumente abgeleitet. Die Ergebnisse für die maximale<br />

Bodenbeschleunigung bei felsigem Untergrund ergaben<br />

Werte zwischen 0,8 m/s2 und 1,6 m/s2.<br />

Die Antwortspektren für den Standort <strong>Kairo</strong> aus drei verschiedenen<br />

Normen wurden miteinander verglichen. Da die<br />

Referenz‐Bodenbeschleunigungen (PGA‐Werte) in den drei<br />

Normen ähnlich groß sind, wird empfohlen für Standsicherheitsnachweise<br />

die Antwortspektren aus der Ägyptischen<br />

Norm von 2008 zu verwenden. Diese entsprechen den<br />

Antwortspektren im Eurocode 8 [8].<br />

Gründung<br />

Bodenproben zeigen Schichten mit tonigem Schlamm in<br />

Tiefen von ca. 3,00 m bis zu teilweise 8,50 m. Darunter ist<br />

tragfähiger Sand vorhanden. Sowohl die Bestandsgebäude<br />

als auch ein eingeschossiger Anbau der Pass- und Visastelle<br />

von 2004 wurden mit Pfahlgründungen von ca. 15 m Tiefe<br />

realisiert. Für die Neuplanung ist von einer vergleichbaren<br />

Tiefengründung auszugehen.<br />

Der Grundwasserspiegel liegt bei ca. 4,90 m unter Geländeniveau<br />

und bewegt sich entsprechend des Wasserstands<br />

des Nils jahreszeitenbedingt. Auf eine Wasserhaltung während<br />

der Bauphase Gründung, welche bei den örtlichen<br />

Behörden genehmigungspflichtig wäre, kann gegebenenfalls<br />

verzichtet werden. Die Nähe zum Nil stellt aus statischer<br />

Sicht grundsätzlich kein Problem dar.<br />

Zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung ist ein weiteres<br />

Baugrundgutachten zu erstellen, da nach örtlichem Baurecht<br />

mit der Einreichung des Bauantrages eine Baugrunduntersuchung<br />

sowie eine darauf aufbauende statische Berechnung<br />

erforderlich werden.<br />

Tragsystem<br />

Im Sinne einer Optimierung von Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />

soll ein statisches Konzept entwickelt werden, welches<br />

klar in tragende (primäre) und nichttragende (sekundäre)<br />

Elemente unterscheidet.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist zudem darauf zu achten,<br />

dass die Tragkonstruktionen - unter Beachtung der Erdbebensicherheit<br />

- umbau- und umnutzungsfreundlich sind.<br />

Zur Umnutzungsfähigkeit siehe BNB Steckbrief 3.2.3.<br />

Erforderliche Nutzlast für allg. Nutzflächen: 2kN/m2<br />

Erforderliche Nutzlast für Registraturen, Bibliotheken, Veranstaltungsräume:<br />

5kN/m2<br />

Für die 2. <strong>Phase</strong> des <strong>Wettbewerb</strong>s ist das Tragkonzept, insbesondere<br />

für den Lastfall Erdbeben, in Form einer Isometrie<br />

des Baukörpers bildlich darzustellen sowie textlich zu beschreiben.<br />

(Präzisierung der Anforderungen zur 2. <strong>Phase</strong><br />

vorbehalten).<br />

Archäologische Funde sind auf Zamalek nicht zu erwarten.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

69<br />

2.14 Brandschutz<br />

Brandschutz<br />

Nach BauO NRW handelt es sich bei dem Bauvorhaben um<br />

ein Gebäude mittlerer Höhe (§ 2). Aufgrund der Büronutzung<br />

mit geringem Besucherverkehr und somit überwiegend<br />

ortskundigen Personen lässt sich kein erhöhtes Brandentstehungs-<br />

und Brandausbreitungsrisiko ableiten. Das<br />

Personenrisiko ist gering.<br />

Für jede Nutzungseinheit müssen in jedem Geschoss mit<br />

mindestens einem Aufenthaltsraum zwei bauliche Rettungswege<br />

vorhanden sein. Die Länge der Rettungswege darf<br />

nach BauO NRW max. 35 m betragen. Anstelle von zwei<br />

Rettungswegen ist auch ein Sicherheitstreppenraum möglich,<br />

in den Feuer und Rauch nicht eindringen können.<br />

Die Rettungswege dürfen innerhalb eines Geschosses über<br />

einen gemeinsamen notwendigen Flur führen. Der erste und<br />

(außer im Erdgeschoss) auch der zweite Rettungsweg müssen<br />

baulich sichergestellt werden durch notwendige Treppen, da<br />

von einer Anleiterung durch die örtliche Feuerwehr aus Sicherheitsgründen<br />

nicht ausgegangen werden kann. Es ist<br />

anzunehmen, dass kein Löschangriff möglich ist und der<br />

bauliche Brandschutz ausschließlich zur Personenrettung<br />

dient.<br />

Offene, repräsentative Treppen sind daher nur zusätzlich<br />

möglich, können jedoch nicht als Fluchtweg betrachtet<br />

werden. Bei der Anordnung offener Treppen ist die Erreichbarkeit<br />

mindestens einer Fluchttreppe im Brandfall sicherzustellen.<br />

Im RK/Visabereich (Wartebereich), im Foyer sowie in den<br />

Empfangsräumen der Residenz muss mit einem erhöhten<br />

Besucheraufkommen gerechnet werden.<br />

Die Schleuse kann nicht als Fluchtweg herangezogen werden.<br />

Siehe auch Kapitel 2.7 Sicherheit und Erschließung<br />

Örtliche Vorschriften<br />

Die örtlichen Vorschriften sind zusätzlich zu beachten, sofern<br />

sie höherwertig sind oder angewendet werden müssen.<br />

Für die Feuerwehr ist eine Zufahrt von 5,00 m Breite zum<br />

Grundstück sicherzustellen, Bewegungsflächen für die Feuerwehr<br />

von 8,00 m Breite sind auf dem Grundstück vorzusehen.<br />

Die Zufahrt erfolgt über die Schleuse.<br />

Türen und Flure sind entsprechend der Anzahl der Benutzer<br />

ausreichend zu dimensionieren. Kennwerte hierzu sind:<br />

• Türen mind. 1,10 m und Flure mind. 1,30 m breit (Orientierungswert<br />

= 1,3 cm pro Person).<br />

• Max. 30 m Abstand zwischen Treppenräumen ist einzuhalten.<br />

• Die Mindest-Treppenbreite beträgt 1,30 m.<br />

• Hochhausvorschriften: Ab fünf Geschossen greifen Regeln<br />

für ein Hochhaus. Es werden spezielle Anforderungen<br />

an den Brandschutz sowie an die Aufzugsanlagen<br />

gestellt. U.a. sind je Brandabschnitt und Geschoss zwei<br />

bauliche Rettungswege notwendig.<br />

Im Rahmen der weiteren Planung (Erstellung der EW-Bau)<br />

ist ein Brandschutzkonzept zu erstellen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

70<br />

2.15 Wirtschaftlichkeit<br />

Q<br />

Leitfaden des BMVBS „Nachhaltiges Bauen“<br />

(Anlage)<br />

EnEV 2009: www.enevonline.org/enev_2009_volltext/index.htm<br />

Der Wirtschaftlichkeit kommt eine besondere Bedeutung<br />

zu. Dies betrifft sowohl Herstellungs- als auch Betriebs- und<br />

Unterhaltskosten. Konzeptionelle Maßnahmen im Bereich<br />

Tragwerk, Gebäudehülle und Technische Ausrüstung schaffen<br />

die Voraussetzung für eine hohe Funktionstüchtigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

Bei Auslandsvertretungen ist eine wartungsarme und durch<br />

Firmen vor Ort zu wartende technische Ausrüstung von<br />

besonders großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit im<br />

Betrieb.<br />

Kostenobergrenze<br />

Die haushaltsrechtlich anerkannte Gesamtkostenobergrenze<br />

für das Bauvorhaben (Investitionskosten) beträgt rund<br />

26,12 Mio. € und ist bei der Realisierung zwingen einzuhalten.<br />

Davon stehen als reine Baukosten (KG 300 – 500) netto rund<br />

16,8 Mio € zur Verfügung, Preisstand 201<strong>1.</strong> Dieser Betrag<br />

teilt sich folgendermaßne auf die Kostengruppen auf:<br />

KG 300 10,2 Mi<br />

KG 400 4,6 Mio<br />

KG 500 2,0 Mio<br />

Diese Kostenobergrenze ist einzuhalten. Die Mittel sind entwurfsabhängig<br />

zwischen den KG 300 bis 500 disponibel.<br />

In der 2. <strong>Phase</strong> des <strong>Wettbewerb</strong>s wird von den Teilnehmern<br />

eine Bauelementebeschreibung gefordert. Die Kosten werden<br />

durch einen Sachverständigen aufgrund der Kennziffern<br />

und der Bauelemenetbeschreibung geschätzt.<br />

Lebenszykluskosten<br />

Darüber hinaus wird in der 2. <strong>Phase</strong> eine Abschätzung der<br />

Projekte hinsichtlich der Lebenszykluskosten vorgenommen.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

71<br />

2.16 Kunst am Bau<br />

Skulptur von Ursula Sax im Hof der Kanzlei,<br />

Entwurf 1970, Ausführung 1982, Foto:<br />

BBR<br />

Das Kunstwerk bei der Zwischenunterbringung<br />

in Berlin vor dem bauhausarchiv,<br />

Foto: BBR<br />

Im Rahmen des Neubaus von 1982 wurde eine Plastik der<br />

Künstlerin Ursula Sax im Hof der Kanzlei aufgestellt. Die<br />

Plastik ist in Edelstahl ausgeführt und auf einer unter dem<br />

Bodenbelag des Hofes befindlichen Fundamentplatte befestigt..<br />

Die Plastik befindet sich in einem ordentlichen Zustand.<br />

Die Plastik soll während der Bauzeit zwischengelagert, bei<br />

Erfordernis aufgearbeitet werden und erhält – vorbehaltlich<br />

der Zustimmung der Künstlerin - einen neuen geeigneten<br />

Standort.<br />

„In <strong>Kairo</strong> kam eine fast dreieinhalb Meter hohe Edelstahlskulptur<br />

zur Aufstellung, die Ursula Sax bereits 1970 ursprünglich<br />

für die <strong>Botschaft</strong> in Brasilia entworfen hatte.<br />

Dabei legten sich die Jury und Ursula Sax auf den vom Architekten<br />

vorgeschlagenen Standort an der Vorfahrt zwischen<br />

den beiden nach Norden zeigenden Flügeln des Kanzleigebäudes<br />

fest und beschlossen auch auf den im Modell<br />

vorhandenen Sockel zu verzich‐ten und die Skulptur bodenbündig<br />

mit einer Fundamentplatte zu verankern.<br />

Wie in den meisten Werken von Ursula Sax geht es in der<br />

<strong>Kairo</strong>er Arbeit, die sich als stilisierter Baum zu erkennen<br />

gibt, nicht nur um Fragen der Form, sondern auch um Fragen<br />

des Raumes. Ansatzweise zeigt sich auch hier die schon<br />

bei ihrem Lehrer Hans Uhlmann manifeste Auseinandersetzung<br />

mit einer ausgreifenden Skulptur, die den um eine<br />

Achse organisierten Kern und das Volumen auflöst.<br />

Die Skulptur ist betont tektonisch. Sie besteht im Wesentlichen<br />

aus kantig geometrisierten Vertikalen und Horizontalen,<br />

die in der Assoziation von Ästen im oberen Teil eine<br />

organische Anmutung erlangen, gleich‐zeitig aber tektonisches<br />

Element, nämlich Giebel‐-Segment, bleiben.<br />

Die Arbeit weist zu der vertikal und horizontal strukturierten<br />

<strong>Kairo</strong>er Architektur Affinität auf. In der von Sax immer<br />

gesuchten Auseinandersetzung mit der Architektur und<br />

dem Raum greift die Skulptur tentakel‐haft aus. Sie ertastet<br />

den Innenhof, erkundet den Raum und bildet darin eine<br />

Ergänzung und einen Gegen‐satz zur Architektur, der sich<br />

auch im Kontrast des Edelstahls mit dem Russisch‐Grün der<br />

vorgehängten Aluminiumfassaden bemerkbar macht.<br />

Der Bezug zwischen Kunst und Architektur ist komplementär<br />

und kontradiktorisch. Die Skulptur von Ursula Sax ist der<br />

Punkt im Raum, von dem die Aufmerksamkeit ausgeht und<br />

auf den die Aufmerksamkeit zusteuert. Sie paraphrasiert die<br />

architektonischen Gegebenheiten und erweitert sie. Sie<br />

lehnt sich in ihrem tektonischen Gepräge formal an die<br />

Architektur an und mit den poetischen vegetativen Momenten<br />

gleich‐zeitig dagegen auf. Dabei bricht sie die organischen<br />

Anklänge konstruktiv und die konstruktiven Anklänge<br />

organisch. So ist die Skulptur eine Gratwanderung zwischen<br />

Emotion und Konstruktion, zwischen abstrakter Expression<br />

und poetischer Referenzialität. Verschweißt und nicht verschraubt,<br />

wie ursprünglich von Ursula Sax noch konstruktiver<br />

angedacht, strahlt sie Wärme aus und ist Ausdruck eines<br />

künstlerischen Fühlens, das zwischen subjektiver Nähe und<br />

objektiver Distanz zu verorten ist.“ (Zitat aus BMVBS-<br />

Online-Publikation, Nr. 11/2011, Kunst am Bau bei <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Botschaft</strong>en und anderen Auslandsbauten, Autor Dr.<br />

Martin Seidel)<br />

Weitere Kunst am Bau ist im Zusammenhang mit dem neuen<br />

Bauwerk gemäß Leitfaden Kunst am Bau vorgesehen und<br />

wird mit einem gesonderten <strong>Wettbewerb</strong> ausgeschrieben.<br />

Im Rahmen des vorliegenden <strong>Wettbewerb</strong>s können Standorte<br />

für die vorhandene Skulptur, wie auch für die neuen<br />

Kunstwerke vorgeschlagen werden.


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

Teil 3 Formulare<br />

3.1 Formular Verfassererklärung <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

Die dreiseitige Verfassererklärung ist für die gesamte Arbeitsgemeinschaft<br />

auszufüllen.<br />

Kennzahl<br />

...................................................................................<br />

Federführender Architekt:<br />

Bürobezeichnung:<br />

Entwurfsverfasser:<br />

Bei jurist. Personen zusätzl.<br />

Bevollmächtigter Vertreter:<br />

Anschrift:<br />

Telefon/Fax:<br />

e-mail:<br />

Angestellte Mitarbeiter:<br />

Hilfskräfte und Studierende:<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

(Eigene Teilnahmeberechtigung<br />

erforderlich )<br />

Eintragungsort/Mitgliedsnummer:<br />

Fachberater / Berufsbezeichnung:


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

73<br />

in Arbeitsgemeinschaft mit (Landschaftsarchitekt):<br />

Bürobezeichnung:<br />

Entwurfsverfasser:<br />

Bei jurist. Personen zusätzl.<br />

Bevollmächtigter Vertreter:<br />

Anschrift:<br />

Angestellte Mitarbeiter:<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

(Eigene Teilnahmeberechtigung<br />

erforderlich )<br />

Eintragungsort/Mitgliedsnummer:


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

74<br />

Wir versichern durch unsere Unterschrift dass wir<br />

<br />

<br />

<br />

geistiger Urheber der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit sind,<br />

zum Zwecke der weiteren Bearbeitung der dem <strong>Wettbewerb</strong><br />

zugrunde liegenden Aufgabe die Befugnis zur<br />

Nutzung und Änderung der <strong>Wettbewerb</strong>sarbeit sowie<br />

zur Einräumung zweckentsprechender Rechte an den<br />

Auslober besitzen,<br />

mit der Beauftragung zur weiteren Bearbeitung auf<br />

der Grundlage der Auslobung einverstanden und<br />

<br />

zur Durchführung des Auftrags berechtigt und in der<br />

Lage sind.<br />

Wir erklären uns bereit, im Falle der Auswahl zur Teilnahme<br />

an der 2. <strong>Phase</strong> des <strong>Wettbewerb</strong>s, Ingenieure für Tragwerksplanung<br />

und Technische Ausrüstung als weitere Mitglieder<br />

des Teams bzw. der Bewerbergemeinschaft zu benennen<br />

und an der 2. <strong>Phase</strong> teilzunehmen.<br />

Ort / Datum<br />

Unterschrift des federführenden Architekten<br />

Ort / Datum<br />

Unterschrift des Landschaftsarchitekten


Planungswettbewerb<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Botschaft</strong> <strong>Kairo</strong><br />

75<br />

3.2 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen <strong>1.</strong> <strong>Phase</strong><br />

Kennzahl......................................................<br />

O 01 Konzeptdarstellung der Entwurfsidee (freie Darstellung) o. M.<br />

. O 02 Lageplan M 1: 500<br />

O 03 Alle Grundrisse des Gebäudes M 1:500<br />

O 04 Schnitte, mindestens ein Schnitt in Ost-West-Richtung und ein Schnitt in Nord-Süd-Richtung M 1:500<br />

O 05 Eine gestaltprägende bzw. typische Ansicht des Gebäudes M 1:500<br />

O 06 Einfaches Rendering der Baumasse aus der Vogelperspektive o. M.<br />

O 07 Grafische Darstellung des Energiekonzepts max. 2 S. DIN A4<br />

O 08 Erläuterungsbericht max. 2 S. DIN A4<br />

O 09 Erfüllung Raumprogramm, Flächen und Volumen xls-Datei<br />

O 10 Dateien auf handelsüblichem Datenträger (CD-Rom, DVD-Rom, USB-Stick): CD-Rom<br />

O 11 Prüfpläne (Grundrisse, Schnitte, Ansichten), gefaltet auf A4 DIN A4<br />

O 12 Verfassererklärung (Formblatt), in verschlossenem Umschlag 3 S. DIN A4<br />

O 13 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen (Formblatt) 1 S. DIN A4

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