Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung - Brandenburg in Europa
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Hochschulbildung e<strong>in</strong>gebunden, um diese Schnittstelle <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Ausgestaltung von<br />
studienvorbereitenden Angeboten zu nutzen.<br />
Die bis Dezember 2012 zugänglichen Informationen zur Umsetzung des Programms „Offene<br />
Hochschulen“ <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen weisen auf ähnliche Erkenntnisse wie aus <strong>der</strong> INNOPUNKT<br />
Initiative h<strong>in</strong>. So wurde festgestellt, dass Brückenkurse für beruflich Qualifizierte erfor<strong>der</strong>lich<br />
seien. E<strong>in</strong>e Schwierigkeit bestehe für die am Programm beteiligten Hochschulen dar<strong>in</strong>, die<br />
geschaffenen Angebote im Bereich des Übergangsmanagements nachhaltig zu etablieren. Die<br />
dauerhafte Fortführung sei <strong>in</strong> hohem Maße von e<strong>in</strong>er Anschlussför<strong>der</strong>ung abhängig, dies gelte<br />
sowohl für personelle als auch für f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen. Ohne zusätzliche Ressourcen auf<br />
Hochschulebene könnten erfolgreiche Angebote, wie zum Beispiel Anrechnungsverfahren,<br />
kostenfreie Brückenkurse und Beratungsangebote nicht dauerhaft erhalten werden. Weiterh<strong>in</strong><br />
müssten (wie bei <strong>der</strong> INNOPUNKT Initiative) passgenaue Weiterbildungsangebote für beruflich<br />
Qualifizierte noch ermittelt werden.<br />
In Nie<strong>der</strong>sachsen s<strong>in</strong>d flankierende politische Aktivitäten zu verzeichnen, um das Thema<br />
<strong>Durchlässigkeit</strong> weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Fokus <strong>der</strong> Landesregierung zu stellen. So hat <strong>der</strong> Landtag die<br />
Landesregierung um Unterstützung gebeten, die Möglichkeiten des Studierens ohne Abitur<br />
auch weiterh<strong>in</strong> offensiv zu bewerben (siehe Nie<strong>der</strong>sächsischer Landtag 2012). Die Landesregierung<br />
hat hierzu Stellung bezogen und mit Maßnahmen zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Offenen<br />
Hochschulen Nie<strong>der</strong>sachsen reagiert (siehe ebenda). So sollen die Hauptakteure aus den<br />
Hochschulen, <strong>der</strong> Erwachsenenbildung, <strong>der</strong> Wirtschaft, den Kammern und den Arbeitgeberund<br />
Arbeitnehmerverbänden geme<strong>in</strong>sam erfor<strong>der</strong>liche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Begleitfaktoren<br />
zur Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität e<strong>in</strong>es Hochschulstudiums sowie <strong>der</strong> berufspraktischen und<br />
akademischen Weiterbildung erschließen und <strong>in</strong> die Praxis umsetzen (siehe ebenda). Ziel ist<br />
es beispielsweise, e<strong>in</strong> landesweites Weiterbildungsportal <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen aufzubauen, welches<br />
Orientierungshilfen im Kontext des Lebenslangen Lernens bietet. Weiterh<strong>in</strong> wurden acht<br />
Bildungsberatungsstellen <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen etabliert, die e<strong>in</strong>e erste kostenlose Orientierungsberatung<br />
für Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger anbieten. Ebenfalls soll die Zahl <strong>der</strong> berufsbegleitenden<br />
Studiengänge <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen ausgebaut werden.<br />
Im Land Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz bestehen ebenfalls Aktivitäten, um Hochschulen verstärkt für beruflich<br />
qualifizierte Personen zu öffnen (M<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und<br />
Kultur 2012). Hierzu wird bis zunächst 2013 e<strong>in</strong> Modellversuch vom Hochschulevaluierungsverbund<br />
Südwest 10 durchgeführt. In e<strong>in</strong>zelnen ausgewählten Studiengängen wurde erprobt, ob<br />
und <strong>in</strong>wieweit auf die sonst bei beruflich qualifizierten Personen ohne Meisterprüfung gefor<strong>der</strong>te<br />
m<strong>in</strong>destens zweijährige Berufserfahrung verzichtet werden kann. Die Basis hierfür bildet<br />
e<strong>in</strong>e Experimentierklausel im Hochschulgesetz, die es ermöglicht, probeweise von den grundsätzlichen<br />
Regelungen abzuweichen. So konnten sich beruflich Qualifizierte bis zum W<strong>in</strong>tersemester<br />
2012/13 ohne Meisterprüfung auch ohne die gefor<strong>der</strong>te zweijährige Berufserfahrung<br />
<strong>in</strong> ausgewählten Studiengängen 11 e<strong>in</strong>schreiben. Es wurden außerdem Vollerhebungen im<br />
W<strong>in</strong>tersemester 2010/11 unter allen beruflich Qualifizierten an den staatlichen rhe<strong>in</strong>landpfälzischen<br />
Hochschulen des Modellversuchs durchgeführt, um rückblickend die Studienmotivation,<br />
berufliche Vorerfahrungen und die subjektive E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Studierfähigkeit zu<br />
erfassen. Diese Vorbefragung diente dazu, e<strong>in</strong>e Vergleichsbasis für die späteren Kohortenuntersuchungen<br />
zu schaffen. Des Weiteren sollten erste H<strong>in</strong>weise auf Stärken und Schwächen<br />
21<br />
10<br />
11<br />
Der Hochschulevaluierungsverbund Südwest ist e<strong>in</strong> Zusammenschluss von Hochschulen mit dem<br />
Ziel <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung und -sicherung <strong>in</strong> den Fächern, Fachbereichen und E<strong>in</strong>richtungen an<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Hochschulen. Der Verbund wurde 2003 gegründet.<br />
Die Bachelor-Studiengänge (<strong>in</strong>sgesamt 17) umfassen überwiegend die Fachrichtungen Technik,<br />
Masch<strong>in</strong>enbau, Informatik, Betriebswirtschaftslehre, F<strong>in</strong>anzdienstleistungen, Medien<strong>in</strong>formatik und<br />
Mediz<strong>in</strong><strong>in</strong>formatik an den Fachhochschulen B<strong>in</strong>gen, Kaiserslautern, Koblenz, Ma<strong>in</strong>z und Trier.