Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung - Brandenburg in Europa

chen. Die Bildung virtueller Module diente dazu, die Inhalte der Aus-, Fort- und Weiterbildungen
bzw. deren Lernergebnisse mit den Inhalten des Studiengangs zu vergleichen und im
Rahmen der Deckungsanalyse modulweise gegenüber zu stellen. In diesem Verfahren wurde
ein Deckungsgrad von 80 % erwartet. In einem zweiten Schritt wurde die Niveautiefe der Deckung
untersucht. Als Instrument für den Niveauvergleich wird der MLI benannt. Das Instrument
umfasst 51 Items (Fragen, Beurteilungsaspekte), die an die EQR-Deskriptoren angelehnt
sind (vgl. Hartmann, E. 2008, S. 166). Die Ergebnisse des MLI waren aber laut Angaben der
Projektverantwortlichen in der thematischen Abfrage nur begrenzt transparent. Für die Akteure
der Hochschulverwaltung war das Zustandekommen des Anrechnungsergebnisses häufig
nicht ausreichend nachvollziehbar.
Das Verfahren wurde im Rahmen des Projektes konzipiert, jedoch noch nicht abschließend in
der Hochschule implementiert 9 . Die Pilotphase zur Implementierung des Verfahrens war für
das Wintersemester 2012/13 geplant.
Nachfolgend wird das sechsstufige Verfahren zur individuellen Anrechnung erläutert, welches
zum Zeitpunkt des Abschlussberichtes der Evaluation noch nicht in der Hochschule implementiert
war:
1. Stufe: Studien- und Anrechnungsberatung
2. Stufe: Portfolio „ProfilPASS“ erstellen
3. Stufe: Empfehlung „Zwischenstelle“
4. Stufe: Vorlage beim Modul- und Prüfungsverantwortlichen
5. Stufe: Validierungsaufgabe und Beratungsgespräch
6. Stufe: Anrechnungsempfehlung
In der Studien- und Anrechnungsberatung wurde dem Anrechnungsinteressierten das Verfahren
erläutert und Anrechnungspotentiale identifiziert. Daran anschließend wurde das Portfolio-
Verfahren ProfilPASS 10 (ProfilPASS-Beratung) eingesetzt, um bereits vorhandene Kompetenzen
zu ermitteln. Die Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einer „Zwischenstelle“ haben
eine erste Anrechnungsempfehlung auf Basis des Inhalts- und Niveauvergleichs gegeben.
Diese Vorlage ist anschließend von einem Modul- und Prüfungsverantwortlichen geprüft worden.
Sollten die Lernergebnisse nach Experteneinschätzung nicht in ausreichendem Maße
vorliegen, ist die Niveaueinschätzung durch eine schriftliche Validierungsaufgabe oder ein
Beurteilungsgespräch erfolgt. Basis für das Beurteilungsgespräch war der ProfilPASS.
Der ProfilPASS diente als Instrument zur Erfassung der Lernergebnisse. Aus Sicht der wissenschaftlichen
Evaluation ist der Einsatz dieses Instrumentes grundsätzlich möglich. Jedoch
sollte dabei beachtet werden, dass der ProfilPASS ein Instrument zur Selbstreflexion unter
dem Aspekt des informellen Lernens ist und weniger ein Instrument zur Strukturierung und
Beurteilung von formellen und informellen Lernergebnissen (vgl. Bretschneider, M./ Hummelsheim,
S. 2006, S. 33).
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Im Rahmen der Re-Akkreditierung hat die HNEE den Beschluss gefasst, die Studienmodule auf eine
6 ECTS-Kreditierung umzustellen. Dies betrifft auch den Bachelor-Studiengang „Ökolandbau und
Vermarktung“. Die Module wurden aktuell mit 4 und 2 Credits angeboten. Eine Folge war, dass die im
Projekt erarbeiteten Anrechnungen nicht mehr 1:1 übertragbar waren und laut Angabe im Sachbericht
zum 31.12.2012 jeweils nach Neuzuschnitt des Moduls komplett oder teilweise erneut durchzuführen
waren.
10 Der ProfilPASS ist ein Instrument zur Identifizierung und Dokumentation informeller Lernergebnisse
(vgl. Bretschneider, M. et al., S. 29). Das Instrument gliedert sich in fünf Abschnitte: Überblick Biografie,
Tätigkeitsfelder, Bilanz der Kompetenzen, Ziele und Sammlung von Zeugnissen und anderen Dokumentationen.
Damit verbunden ist ein personenbezogenes Beratungskonzept.
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