Mehr Durchlässigkeit in der Berufsbildung - Brandenburg in Europa
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d. Verankerung <strong>der</strong> Verfahren<br />
Des Weiteren erwies es sich als s<strong>in</strong>nvoll, zur langfristigen Implementierung <strong>der</strong> Anrechnungsverfahren<br />
diese formal <strong>in</strong> Anrechnungsregelungen, wie Studien- und Prüfungsordnungen, zu<br />
verankern. Sie konnten dadurch verb<strong>in</strong>dlich und öffentlich zugänglich gemacht werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurden die Anrechnungsverfahren <strong>in</strong> den Projekten <strong>der</strong> TH Wildau und <strong>der</strong> FH<br />
<strong>Brandenburg</strong> <strong>in</strong> Rahmenprüfungsordnungen <strong>in</strong>tegriert. Anrechnungsvere<strong>in</strong>barungen mit Partnerhochschulen<br />
wurden schriftlich fixiert, um e<strong>in</strong>e langfristige Wirksamkeit <strong>der</strong> Verfahren zu<br />
sichern.<br />
Das folgende Beispiel <strong>der</strong> TH Wildau veranschaulicht, wie sich durch e<strong>in</strong>e frühzeitige E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
<strong>der</strong> Prüfungsausschüsse und weiterer relevanter Hochschulakteure Anrechnungsverfahren<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rahmenprüfungsordnung für alle Studiengänge verankern lassen (siehe auch<br />
Anlage 3).<br />
Exkurs – Good-Practice-Beispiel <strong>der</strong> TH Wildau: „E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> Prüfungsausschüsse -<br />
Integration <strong>der</strong> Anrechnungsverfahren <strong>in</strong> die Prüfungsordnung“<br />
Um e<strong>in</strong>e Anpassung <strong>der</strong> bestehenden Regelungen <strong>in</strong> Anrechnungsfragen voranzutreiben,<br />
wurde e<strong>in</strong> partizipativer Ansatz verfolgt. Die Rolle des Projektteams bestand dar<strong>in</strong>, die wichtigsten<br />
Schritte vorzubereiten und diese mit den verschiedenen Hochschulakteuren abzustimmen.<br />
Über die e<strong>in</strong>vernehmliche Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hochschulleitung, den Dekan<strong>in</strong>nen<br />
und Dekanen, Studiengangsprecher<strong>in</strong>nen und -sprechern, den Prüfungsausschussvorsitzenden<br />
und den Modul- bzw. Lehrgebietsverantwortlichen wurde e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Vorgehen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Weise abgestimmt, dass das e<strong>in</strong>geführte Anrechnungsverfahren zur bislang vorhandenen<br />
Praxis <strong>der</strong> Anrechnung von Studienleistungen und den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Fachbereiche kompatibel ist. Durch e<strong>in</strong>en vorgegebenen Prozess und durch<br />
gleichartige Formulare konnte die Anrechnungspraxis fachbereichsübergreifend vere<strong>in</strong>heitlicht<br />
werden. Dabei spielte die Anpassung <strong>der</strong> Prüfungsordnungen an das Hochschulgesetz<br />
(Studieren ohne Abitur, Möglichkeiten <strong>der</strong> Anrechnung) e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Durch die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>es Formulierungsvorschlags/Musterentwurfs zur Anrechnung beruflicher Qualifikationen<br />
wurden die Anpassungen <strong>der</strong> Prüfungsordnungen erleichtert. E<strong>in</strong>e weiterführende<br />
Vere<strong>in</strong>heitlichung wird dah<strong>in</strong>gehend angestrebt, dass zukünftig die e<strong>in</strong>zelnen Prüfungsordnungen<br />
<strong>der</strong> Fachbereiche durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Rahmenprüfungsordnung für alle Fachbereiche<br />
<strong>der</strong> TH Wildau ergänzt werden.<br />
e. Entwicklung hochschulübergreifen<strong>der</strong> Standards zur Anrechnung<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> INNOPUNKT Initiative gab es ke<strong>in</strong>e projektübergreifende Zusammenarbeit,<br />
um für ähnliche Studiengänge e<strong>in</strong>e gleiche Anrechnungspraxis an den Hochschulen zu entwickeln.<br />
Hierzu befragt wiesen die Projektverantwortlichen darauf h<strong>in</strong>, dass zunächst <strong>in</strong>nerhalb<br />
des eigenen Umfelds Akzeptanz hergestellt werden müsse. Dann erst lasse sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionsübergreifende<br />
Zusammenarbeit realisieren. Inwieweit die Hochschulen grundsätzlich e<strong>in</strong><br />
Interesse an geme<strong>in</strong>samen Standards haben, wurde unterschiedlich e<strong>in</strong>geschätzt. Die eigene<br />
Profilbildung und die mögliche zunehmende Konkurrenz um Studierende und f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen<br />
könnten dem als e<strong>in</strong> möglicher Grund entgegenstehen.<br />
f. Probleme und Lösungsansätze<br />
Die Projekte wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführungsphase mit verschiedenen Problemen konfrontiert.<br />
Dies betraf vor allem die unterschiedliche Qualität <strong>der</strong> Lernergebnisbeschreibungen <strong>in</strong> den<br />
Modulkatalogen <strong>der</strong> jeweiligen Studiengänge und Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Äquivalenzbeurtei-<br />
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