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38<br />
Inge Meyer-Dietrich<br />
Leonard Erlbruch<br />
„Geheimsache Daddy“<br />
Ravensburger,<br />
ISBN:<br />
978-3-473-36837-2<br />
D: 9,99 €, A: 10,30 €,<br />
17,90 sFr<br />
ab 9 Jahren<br />
aus einer Rezension:<br />
„Das Buch zeigt, wie<br />
wichtig es für Kinder und<br />
ihre Identitätsfindung ist,<br />
beide Eltern kennenzulernen.<br />
Sehr hilfreich für<br />
den Nachwuchs aus<br />
Patchwork-Familien.“<br />
Ute Lawrenz<br />
Der elfjährige Vincent lebt allein mit seiner Mutter. Seinen Vater kennt er<br />
nicht, aber Vincent ist sich sicher: Er muss Engländer sein und durch ein<br />
Zeugen-Schutzprogramm gesichert sein. Als der Junge eines Tages einem<br />
Mann in die Arme läuft, der ihm verblüffend ähnlich sieht, beschließt er, ihn<br />
gemeinsam mit seiner Freundin Malin zu beschatten. Als Hobby-Detektive<br />
begegnen sie dabei einem verrückten Maler, einem echten Gangster und<br />
einem Hundefrisör. Sie treffen weiterhin bei ihren Nachforschungen zwei<br />
alte Leute im Seniorenheim, deren beschauliche Ruhe durch einen Einbruch<br />
gestört wird. Und immer wieder treffen sie auf den Unbekannten, der<br />
Vincents Vater sein könnte. Die Sehnsucht nach seinem Daddy motiviert<br />
ihn, die Verfolgung nicht aufzugeben, auch wenn seine Mutter nichts über<br />
den Vater erzählt und im Moment mehr mit der Beziehung zu einem neuen<br />
Kollegen beschäftigt ist.<br />
Ein flott zu lesender Jungenroman, der die Suche nach dem biologischen<br />
Vater auf unterhaltsame Weise transportiert. Mich hat das Buch sehr berührt,<br />
weil die beiden Kinder Kontakt zu zwei Bewohnern eines Seniorenheimes<br />
aufnehmen und mitbekommen, wie dankbar alte Menschen für Besuche<br />
von Kindern und Enkelkindern sind.<br />
CMS<br />
Katrin Stehle<br />
„Papa auf der Spur“<br />
Gabriel Verlag<br />
ISBN:<br />
978-3-522-30315-6<br />
D: 9,95 €<br />
A: 10,30 €<br />
14,90 sFr<br />
ab 9 Jahren<br />
Nele fragt sich:<br />
„Ob ich irgendwann<br />
wissen muss, wer mir<br />
als Papa lieber ist?“<br />
von der gleichen<br />
Autorin:<br />
„Spenderkind“<br />
Seit Nele weiß, dass ihre Mama ein Baby von Markus erwartet, hat sie<br />
nur noch einen Wunsch: Sie will wissen, wer ihr biologischer Vater ist. Aber<br />
aus ihrer Mutter ist nichts herauszubekommen. „Dann müssen wir es eben<br />
selbst herausfinden", sagt Neles Freund Leon. Aber so einfach ist das<br />
nicht. Doch bald passen die ersten Puzzleteilchen zusammen. Sind sich ihre<br />
Eltern auf einem Musikfestival begegnet? Die zwei Detektive kommen<br />
Neles Vater immer mehr auf die Spur. Gleichzeitig wird Nele immer nervöser<br />
– traut sich nur zögerlich, den nächsten Schritt zu unternehmen.<br />
Dieser flott geschriebene Mädchenroman beschreibt die Suche nach dem<br />
biologischen Vater, beschreibt die Sehnsucht des etwa elfjährigen Mädchens,<br />
mehr über den Mann zu erfahren, der sie gezeugt hat und dann<br />
keinen Kontakt mehr zur Mutter hatte. Hin und her gerissen zwischen dem<br />
väterlichen neuen Freund Markus und der eigenen Neugier zum Unbekannten<br />
schafft sie es schließlich, eigene Nachforschungen zu wagen.<br />
Der Autorin gelingt es mal wieder ganz locker, nach dem leider inzwischen<br />
vergriffenen Kinderbuch „Erbsensommer“, in diesem Roman und in<br />
ihrem aktuellsten Werk „Spenderkind“ die Frage „Wer ist mein biologischer<br />
Vater“ literarisch aufzuarbeiten.<br />
Leuntje Aarnoutse,<br />
Sabine Büchner<br />
„Finn trommelt los“<br />
Gerstenberg<br />
ISBN:<br />
978-3-8369-5412-9<br />
D: 12,95 €,<br />
A: 13,40 €<br />
17,90 sFr<br />
ab 8 Jahren<br />
Uwe sagte:<br />
„Manche Väter sind<br />
weg. Manche Väter<br />
wohnen woanders.<br />
Manche Väter sind tot.<br />
Aber jeder hat<br />
einen Vater.“<br />
Mona erzählt ihrem Sohn Finn, wie es damals war. „Wir haben dich zusammen<br />
gemacht. Wir haben uns ganz nah zueinander gelegt. Ganz kuschelig.<br />
Und danach warst du in meinem Bauch. Das habe ich eine Weile<br />
später gemerkt. Aber da war Frank schon weg.“ Jetzt, etwa acht Jahre<br />
später, steht Frank wieder vor der Tür. Finn lernt seinen biologischen Vater<br />
kennen. Unruhige Zeiten brechen an, nicht nur, weil Finn so gerne trommelt<br />
und zum Geburtstag sein erstes Schlagzeug erhält. Mal reagiert er<br />
seine Gefühle mit Hilfe der Drumsticks ab, mal probiert er mit verschiedenen<br />
Rhythmen eine Geschichte – „Die Erlebnisse mit meinem Vater“ - zu<br />
erzählen. Denn einfach ist die Situation im Moment nicht, seine alleinerziehende<br />
Mutter muss viel arbeiten, sein biologischer Vater Frank taucht<br />
spontan für ein paar Tage auf und der Freund der Familie Uwe ist auch nur<br />
sehr unregelmäßig in der Nähe. Finn erlebt zwei Männer, die „frei wie ein<br />
Vogel“ sein möchten, die Angst haben, durch eine Beziehung „eingesperrt<br />
wie Tiere im Zoo“ zu sein. Und doch ist da bei beiden Männern eine partnerschaftliche<br />
Verbindung zur Mutter und zum Kind. Vielleicht als „Vaterfür-ab-und-zu“<br />
oder als „Zweit-Vater“?<br />
Dieses Vorlesebuch für Schulkinder in ähnlicher Situation beschreibt das<br />
ganz Gefühlsspektrum, das ein Kind in solcher Situation erlebt. Es bietet<br />
keine schnelle Lösung an. Jedoch zeigt es auf, dass die Musik eine gute<br />
Möglichkeit ist, seine Gefühle auszuleben.<br />
CMS