PISA 2012: Die Studie im Überblick - Bifie
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Was ist <strong>PISA</strong>? 11<br />
schulzeit) erhoben und analysiert. <strong>Die</strong> internationalen<br />
Schülerleistungsvergleiche ergänzen<br />
die nationalen Standardüberprüfungen in der<br />
4. Schulstufe (Deutsch und Mathematik) und<br />
in der 8. Schulstufe (Deutsch, Mathematik<br />
und Englisch), indem sie den Vergleich auf<br />
Systemebene – mit anderen Schulsystemen –<br />
ermöglichen. Gemeinsam liefern internationa<br />
le und nationale Assessments regelmäßig<br />
wichtige Daten zur Qualität, Effizienz und zu<br />
Ent wicklungsfeldern des Schulsystems, die u. a.<br />
<strong>im</strong> österreichischen Bildungsbericht (vgl. z. B.<br />
Herzog-Punzenberger, <strong>2012</strong>; Bruneforth &<br />
Lassnigg, <strong>2012</strong>) für Bildungsverantwortliche<br />
aufbereitet sowie der breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Ziele von <strong>PISA</strong><br />
NATURWISSENSCHAFT<br />
2015<br />
2006<br />
Lesen<br />
Mathematik<br />
LESEN<br />
2009<br />
2000<br />
Mathematik<br />
Naturwissenschaft<br />
Abbildung 1.1: Der <strong>PISA</strong>-Zyklus<br />
MATHEMATIK<br />
<strong>2012</strong><br />
2003<br />
Naturwissenschaft<br />
Lesen<br />
Hauptziel von <strong>PISA</strong> ist, die Effektivität von Schulsystemen<br />
festzustellen und mithilfe des internationalen Vergleichs<br />
Stärken und Schwächen zu identifizieren, auf deren Grundlage<br />
Schulsysteme weiterentwickelt werden können. <strong>Die</strong> Effektivität<br />
wird anhand des kumulierten Ertrags eines Schulsystems<br />
best<strong>im</strong>mt. Dazu werden die Kompetenzen von<br />
Schülerinnen und Schülern <strong>im</strong> Alter von 15/16 Jahren (in<br />
diesem Alter befinden sich die Schüler/innen in den meisten<br />
Ländern am Ende der Pflichtschulzeit) in den drei Bereichen<br />
Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft sowie zentrale<br />
Hintergrundmerkmale, die mit den Kompetenzen in Zusammenhang<br />
stehen, in regelmäßigen Abständen von drei<br />
Jahren erhoben, ausgewertet und international verglichen.<br />
Lesekompetenz (Reading Literacy) wird bei <strong>PISA</strong> erhoben,<br />
weil diese in allen Gesellschaften zu den Grundfertigkeiten<br />
zählt und für die Teilhabe am beruflichen, sozialen, kulturellen<br />
und politischen Leben unabdingbar ist (OECD,<br />
2013, S. 61). Außerdem ist Lesen eine zentrale Voraussetzung<br />
für lebenslanges Lernen. Mathematikkompetenz<br />
(Mathematical Literacy) und Naturwissenschaftskompetenz<br />
(Scientific Literacy) werden bei <strong>PISA</strong> gemessen, weil<br />
diese <strong>im</strong> 21. Jahrhundert eine <strong>im</strong>mer größere Rolle spielen<br />
und daher die gesamte Bevölkerung einer modernen Gesellschaft<br />
über Grundfähigkeiten aus diesen Bereichen verfügen<br />
sollte (OECD, 2013, S. 24, S. 98). <strong>Die</strong>se Kompetenzen<br />
ermöglichen es auch, die Chancen neuer Entdeckungen<br />
und Technologien einerseits zu erkennen, andererseits neu<br />
aufgeworfene Probleme realistisch einzustufen und als Bürger/in<br />
entsprechend zu reagieren.<br />
Bei jeder <strong>PISA</strong>-Erhebung wird einer der drei Kompetenzbereiche<br />
sehr umfangreich, mit gut der Hälfte der Aufgaben,<br />
erfasst („Hauptdomäne“). In den beiden anderen Bereichen<br />
werden jeweils zusammenfassende Leistungsprofile erhoben<br />
(s. Abbildung 1.1).<br />
Der erste <strong>PISA</strong>-Zyklus fand mit Erhebungen in den Jahren<br />
2000 (Schwerpunkt Lesen), 2003 (Schwerpunkt Mathematik)<br />
und 2006 (Schwerpunkt Naturwissenschaft) statt. Mit<br />
<strong>PISA</strong> 2009 begann der zweite Zyklus mit Erhebungen in<br />
den Jahren 2009 (erneut Schwerpunkt Lesen), <strong>2012</strong> (erneut<br />
Schwerpunkt Mathematik) und 2015 (erneut Schwerpunkt<br />
Naturwissenschaft). Mit dem Abschluss des zweiten <strong>PISA</strong>-<br />
Zyklus <strong>im</strong> Jahr 2015 wird jeder der drei Kompetenzbereiche<br />
zwe<strong>im</strong>al schwerpunktmäßig erfasst worden sein.<br />
Zusätzlich zu den drei Kerndomänen wird jeder <strong>PISA</strong>-<br />
Durchgang durch einen innovativen Bereich ergänzt, an<br />
dem sich die Länder in der Regel als internationale Option<br />
beteiligen können. Österreich nahm bei <strong>PISA</strong> 2000 an der<br />
internationalen Zusatzbefragung zu fächerübergreifenden<br />
Fähigkeiten (Cross-Curricular-Competencies, CCC) teil,<br />
bei der die Schüler/innen u. a. zu Strategien des selbstregulierenden<br />
Lernens und der Handlungskontrolle, zu kooperativem<br />
Lernen, ihrer Motivation und Zielorientierung<br />
befragt wurden. Bei <strong>PISA</strong> 2003 und <strong>2012</strong> wurden die<br />
Testdomänen um die fächerübergreifende Problemlösekompetenz<br />
erweitert, wobei diese 2003 mittels Testheften<br />
und <strong>2012</strong> am Computer erfasst wurde. 2009 beteiligte sich<br />
Österreich an der Option Lesen elektronischer Medien,<br />
die bei <strong>PISA</strong> <strong>2012</strong> fortgeführt wurde. Zudem wurden bei<br />
<strong>PISA</strong> <strong>2012</strong> Mathematikaufgaben am Computer gestellt.<br />
Gemeinsam bildet die computerbasierte Erhebung von Problemlösen,<br />
Lesen elektronischer Medien und Mathematik<br />
die internationale Option Computer-based Assessment of<br />
Literacy (CBAL). Da digitale Medien und Geräte <strong>im</strong> Alltag<br />
von Jugendlichen einen hohen Stellenwert einnehmen<br />
und sich mit digitalen Medien neue, vielfältige Lernwege<br />
eröffnen, sind computerbasierte Tests ein wesentlicher Bestandteil<br />
von <strong>PISA</strong>. Be<strong>im</strong> nächsten Durchgang 2015 wird<br />
<strong>PISA</strong> auf Initiative der OECD voraussichtlich vollständig<br />
computerbasiert durchgeführt werden.