Fabrikplanung 1993 - Institut für Maschinelle Anlagentechnik und ...
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gemeinsamen Zusammenarbeit, da die Verantwortung <strong>für</strong> die Entwicklung, die Produktion <strong>und</strong> die<br />
Logistik neu verteilt wird. Damit auch die Zulieferer von diesen Veränderungen profitieren können, ist<br />
bereits in frühen Phasen der Produktentstehung ein gemeinsames Kostenmanagement [347]<br />
notwendig, das die Basis <strong>für</strong> eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Herstellern <strong>und</strong><br />
Zulieferern schafft.<br />
Die Prozeßkostenrechnung bietet gegenüber den herkömmlichen Kostenrechnungsverfahren<br />
Zuschlagskalkulation, Grenzplankostenrechnung oder Deckungsbeitragsrechnung wesentliche Vorteile<br />
<strong>für</strong> die konstruktionsbegleitende Kalkulation. Im Beitrag [348] wird ein auf der diesjährigen Cebit<br />
erstmals vorgestelltes Softwaresystem zur Produktkostenprognose auf Basis der<br />
ressourcenorientierten Prozeßkostenrechnung vorgestellt.<br />
Die Prozeßkostenrechnung bietet des weiteren Ansatzpunkte zur Steuerung <strong>und</strong> Senkung des<br />
Gemeinkostenniveaus im Unternehmen. Ein zumindest teilweiser Einsatz entpuppt sich oftmals als<br />
sinnvolle Investition in zukunftsweisende Instrumente [349].<br />
Die Produktionsanlagen nehmen ständig an Komplexität zu. Damit besitzen<br />
Investitionsentscheidungen heute eine immer größere Tragweite. Bisher versagten klassische<br />
Vorgehensweisen der Betriebswirtschaftslehre bei der Bewertung von Investitionen, da mit der<br />
Automatisierung des Materialflusses eine Automatisierung des Informationsflusses verb<strong>und</strong>en ist, was<br />
neue Organisationsformen in den Fabriken nach sich zieht. Die notwendige strategische<br />
Erfolgspotentialbildung beschreiben Gottschalk <strong>und</strong> Schenk [350].<br />
Permanente Informationen über Effizienz <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit des Systems "Unternehmung" sind u.<br />
a. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Unternehmensführung. Dabei sind transparente Kostenstrukturen [351] eine<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Planung <strong>und</strong> Steuerung vernetzter Wertschöpfungsprozesse.<br />
Insbesondere in kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen fehlen vielfach die erforderlichen<br />
Informationen zur Logistik, weil geeignete Kennzahlen oft nur in unzureichendem Ausmaß zur<br />
Kontrolle <strong>und</strong> Steuerung logistischer Aktivitäten verwendet werden. Zur Aufdeckung von<br />
Schwachstellen <strong>und</strong> Rationalisierungspotentialen ist zusätzlich zur Verwendung von Kennzahlen deren<br />
Gegenüberstellung mit geeigneten Richtwerten im Rahmen eines zwischenbetrieblichen Vergleichs<br />
erforderlich [352].<br />
Der Beitrag [353] zeigt, wie wichtige Instrumente des strategischen Logistik-Controlling in der Praxis<br />
realisiert werden können. Die praktische Arbeit im Unternehmen hat dabei wichtige Impulse aus der<br />
wissenschaftlichen Forschung erfahren.<br />
Der Beitrag [354] gibt ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> effizientes Logistik-Controlling.<br />
Transparenz der Strukturen, Abläufe <strong>und</strong> Kosten ist heute eine Forderung, die an viele<br />
innerbetriebliche Bereiche gestellt wird, insbesondere dann, wenn es gilt, Rationalisierungspotentiale<br />
auszuschöpfen. Gerade Staplerflotten bieten hierbei je nach Unternehmen recht unterschiedliche<br />
Ansatzpunkte. Gr<strong>und</strong>lage von Maßnahmen kann aber nur eine gesicherte Informations- <strong>und</strong><br />
Datenbasis sein. Gemeinsam ist den meisten Unternehmen allerdings, daß kaum Daten über die<br />
Wirtschaftlichkeit der Geräte vorliegen. Die notwendige Datenbasis kann, wie bei der Münchner<br />
Löwenbrauerei, ein Stapler-lnformations-System bieten, das seit zwei Jahren im Einsatz ist <strong>und</strong> dem<br />
Betreiber einige neue Erkenntnisse brachte [355].<br />
Ein Autor [356] begründet die Notwendigkeit einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Einsatz von<br />
CD/CAM-Systemen <strong>und</strong> beschreibt praxisorientierte Methoden zur Ermittlung von Kosten, Nutzen <strong>und</strong><br />
Wirtschaftlichkeit dieser CAx-Komponenten.<br />
6. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick [357-362]<br />
Die Streiks in den neuen B<strong>und</strong>esländern haben die alte Frage nach der Zukunft des<br />
Industriestandortes Deutschland wieder aufgeworfen. Tatsache ist Deutschland zeichnet sich durch die<br />
höchsten Löhne, die höchsten Lohnnebenkosten, die längsten Urlaubs-, Krankheits- <strong>und</strong> anderen<br />
Fehlzeiten, aber durch die kürzesten Arbeitszeiten aus. Tatsache ist auch: Unsere Ingenieure <strong>und</strong><br />
Techniker verfügen über ein enormes Potential an Kreativität, das seinesgleichen sucht in der Welt.<br />
Und wir haben die am besten ausgebildeten Facharbeiter. Auf diese Stärken sollten wir uns besinnen,<br />
sie nutzen.