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electronic components - Intertechnik

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drosselspulen<br />

grundlagen<br />

1.1 Verzerrungen aufgrund von Sättigungserscheinungen<br />

Die untersuchten Induktivitäten (der Begriff Spule bezeichnet das<br />

gleiche) kommen in passiven Netzwerken (Frequenzweichen) für Lautsprecherboxen<br />

zum Einsatz. Die einfachste Art ist die Luftspule. Auf<br />

einem Tragkörper ohne magnetische Eigenschaften (meist Kunststoff)<br />

ist ein Wickel aus Kupferdraht aufgebracht. Ein die Spule durchfließender<br />

Wechselstrom führt zur Erzeugung eines Magnetfeldes was frequenzabhängige,<br />

elektrische Eigenschaften bewirkt. Die elektrische Wirkung<br />

einer Spule wird durch die Induktivität mit der Maßeinheit Henry [H]<br />

beschrieben.<br />

Die Windungszahl und die geometrischen Abmessungen der Spule bestimmen<br />

den Wert der Induktivität.<br />

In passiven Netzwerken für Lautsprecher finden sich Spulen mit Induktivitäten<br />

von ca. 0.10 mH bis 30.0 mH.<br />

Ein weiterer Typus von Spulen sind die sogenannten Kernspulen. Im<br />

Magnetfeld der Spule findet sich ein Körper aus einem Material mit<br />

magnetischen Eigenschaften, der Kern.<br />

Der Kern verstärkt das Magnetfeld und erhöht damit die Induktivität<br />

der Spule. Je nach Kernbauform kann die Induktivität im Vergleich zur<br />

Luftspule um ein vielfaches (Faktoren 3 bis >100) erhöht werden.<br />

Die Kernspule weist im Vergleich zur Luftspule einen geringeren<br />

ohmschen Widerstand, oder eine kleinere Bauform auf, da bei gleicher<br />

Induktivität weniger Windungen oder dünnerer Draht auf den Wickel<br />

aufgebracht werden müssen.<br />

Ein Nachteil der Kernspule liegt in der begrenzten Strombelastbarkeit.<br />

Es geht nicht um die elektrische Belastbarkeit des Kupferwickels, dessen<br />

Belastbarkeit durch den Querschnitt des Kupferdrahtes gegeben<br />

ist sondern um Sättigungserscheinungen im Kernmaterial.<br />

Als Materialien für Spulenkerne findet man zum einen die weichmagnetischen<br />

Ferrite zum anderen Eisenwerkstoffe. Bei den Ferriten handelt<br />

es sich um Sinterkeramiken. Sie sind von dunkelgrauer Farbe und<br />

recht zerbrechlich. Ferrite bestehen aus einem verpressten Pulver und<br />

können in vielfältige Formen gebracht werden. So findet man Formen<br />

wie Zylinder- und Rohrkerne, Pilz-, Rollen- und Glockenkerne (Schalenkerne).<br />

Bei den Eisenwerkstoffen findet man Kerne aus Sintermetall (unter<br />

Druck verpresstes Eisenpulver) und Kerne aus lamelliertem Eisenblech.<br />

Sintermetallkerne werden wie Ferrite in vielen Formen hergestellt.<br />

Sie sind sehr bruchempfindlich (viel empfindlicher als Ferrite). Bei<br />

<strong>Intertechnik</strong> wird nur ein zylindrischer Sintermetallkern verwendet<br />

(Corobarkern), der in einen Kunststoffkörper eingesetzt wird und<br />

somit geschützt ist. Die lammellierten Kerne bestehen aus gestanzten<br />

Eisenblechen, die zu Paketen geschichtet sind. Gebräuchlich sind sogenannte<br />

I-Kerne oder E-Kerne. Mechanisch sind diese Kerntypen sehr<br />

robust und können zur sicheren Befestigung (bei großen oder schweren<br />

Spulen) verschraubt oder vernietet werden.<br />

Das Sättigungsverhalten zwischen Ferrit- und Eisenkernspulen ist sehr<br />

unterschiedlich. Das Eisenmaterial besitzt eine wesentlich höhere Sättigungsinduktion.<br />

Das heißt, der Strom der benötigt wird um einen Kern<br />

aus einem Eisenmaterial in die Sättigung zu bringen liegt ca. um den<br />

Faktor 8 höher als bei vergleichbaren Ferritkernen. Die bei <strong>Intertechnik</strong><br />

eingesetzten Kerntypen aus Eisenmaterial lassen sich (gemessen an<br />

Induktivitäten mit 10 mH) mit Leistungen unter 1000 Watt an 4 Ohm<br />

nicht in die Sättigung bringen. Der zur Sättigung notwendige Strom<br />

belastet den Kupferwickel thermisch unzulässig, so daß auf Messungen<br />

hinsichtlich Sättigung bei den Eisenkernspulen verzichtet wurde.<br />

Im Gegensatz zur Luftspule, bei der das Magnetfeld um so stärker wird,<br />

je größer der Strom in der Spule ist (linearer Zusammenhang), gibt es<br />

bei Kernspulen einen Punkt bei dem das Magnetfeld trotz Erhöhung des<br />

Stromes nicht mehr im gleichen Maße zunimmt. Dieses Verhalten nennt<br />

man Sättigung.<br />

Aussteuerung in den Sättigungsbereich geht einher mit nichtlinearem<br />

Verhalten der Spule und ruft Verzerrungen hervor, die im höheren<br />

Leistungbereich auftreten.<br />

Eine Untersuchung der Sättigungsgrenzen kann erfolgen durch die Messung<br />

des Klirrfaktors bei Erhöhung des Stromes durch die Spule. Steigt<br />

der Klirrfaktor stark an, ist der Bereich der Sättigung erreicht.<br />

Eine Luftspule weist derartige Verzerrungen prinzipbedingt nicht auf.<br />

Das Sättigungsverhalten einer Kernspule wird bestimmt durch Kernmaterial,<br />

Kernbauform und Querschnitt.<br />

8 <strong>electronic</strong> <strong>components</strong>

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