Vorgehensweisen und Konzeptionen der Stadtplanung - ISF München
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sich auf abstrakte <strong>und</strong> - soweit das beurteilbar ist - jeweils gesellschaft'<br />
lieh allgemein anerkannte Ziele beziehen. Um eine Vorstellung darüber zu<br />
ermöglichen, welche übergeordneten gesellschaftlichen Ziele mit den Planungen<br />
- nach Vorstellung <strong>der</strong> Institution <strong>Stadtplanung</strong> - verb<strong>und</strong>en sind,<br />
sollen diese explizierten Zielsetzungen im folgenden kurz nacheinan<strong>der</strong><br />
resümiert werden.<br />
Der Plan von Detroit beschreibt als wichtigstes Ziel, eine physische Umgebung<br />
zu schaffen, die für den Bürger eine angemessene Befriedigung <strong>der</strong><br />
menschlichen <strong>und</strong> gruppenspezifischen Bedürfnisse ermöglicht. Als Ziel im<br />
"sozialen Bereich" wird angegeben? die "Integration aller Bestrebungen,<br />
Rechtsansprüche <strong>und</strong> Privilegien <strong>der</strong> Individuen mit denen <strong>der</strong> Gemeinde bei<br />
maximaler Wahlmöglichkeit aller ft zu erreichen. Als wirtschaftliches Ziel<br />
wird die "produktivste Nutzung <strong>der</strong> vorhandenen öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />
Ressourcen" genannt. Daneben soll das ästhetische Ziel verwirklicht werden,<br />
nämlich eine "schöne Stadt" zu schaffen.<br />
Im Plan von Stockholm stellen sich die Ziele etwas konkreter dar, sie werden<br />
- allerdings recht lose - aus einer Problemanalyse einzelner Stadtgebiete<br />
abgeleitet. Die wichtigsten Ausgangsgrößen dafür waren zum einen die<br />
Bevölkerungsentwicklung, wobei eine Verdreifachung <strong>der</strong> Wohnbevölkerung in<br />
dem Zeitraum zwischen 1900 <strong>und</strong> i960 zu verzeichnen war,<strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en<br />
die Steigerung <strong>der</strong> Produktivkräfte, die sich insbeson<strong>der</strong>e in wachsen<strong>der</strong><br />
Kaufkraft <strong>und</strong> betrieblichem Wachstum nie<strong>der</strong>schlug. Daneben gingen als Daten<br />
in die Überlegungen noch eins <strong>der</strong> historische Charakter <strong>der</strong> Stadt<br />
Stockholm <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Probleme <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Baustruktur<br />
<strong>und</strong> des vorhandenen Verkehrsnetzes, die topographischen Bedingungen,<br />
- nämlich die Lage am Meer <strong>und</strong> an den Seen bzw. Flußläufen <strong>und</strong> schl^31ich<br />
die regionalen <strong>und</strong> überregionalen Punktionen von Stockholm, die zu einer<br />
zunehmenden Ausdehnung des Sektors Handel <strong>und</strong> Verwaltung führten. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Bereich <strong>der</strong> Innenstadt resultierten daraus eine Reihe von Konfliktsituationen,<br />
wobei die wichtigste Entwicklung die allmähliche Ausbreitung<br />
<strong>der</strong> Betriebe, die traditionell im Zentrum lokalisiert waren,<br />
in die umliegenden Wohngebiete war.<br />
Aus dieser, für bestimmte Stadtgebiete als problematisch angesehenen Situation<br />
<strong>und</strong> Entwicklung wurden drei vorwiegende Zielsetzungen <strong>der</strong><br />
Planung abgeleitet, nämlich<br />
Biermann/Kreuz/Schultz-Wild (1971): <strong>Vorgehensweisen</strong> <strong>und</strong> <strong>Konzeptionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong><br />
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-101414