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Vorgehensweisen und Konzeptionen der Stadtplanung - ISF München

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Während es eine Orientierung am liberalen Verhaltensmodell den Planungsbehörden<br />

erlaubt, praktisch abzuwarten, ob in irgendeinem Planungsbereich<br />

Probleme auftauchen, um dann mit ad hoc zu entwickelnden Maßnahmen darauf<br />

zu reagieren <strong>und</strong> bestenfalls Untersuchungen angestellt werden, die mit<br />

Hilfe von Trendextrapolationen wahrscheinliche Entwicklungstendenzen <strong>und</strong><br />

ihre möglichen Probleminhalte erarbeiten, muß im Fall <strong>der</strong> sozial-reformerischen<br />

Planung versucht werdens<br />

- zunächst Zielvorstellungen für die Entwicklung <strong>der</strong> Stadt aus dem angestrebten<br />

Gesellschaftsmodell abzuleiten?<br />

- diesen Zielvorstellungen eine Analyse alternativer Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Stadt gegenüberzustellen?<br />

- die Konsequenzen bestimmter Planungsmaßnahmen auf das Verhalten <strong>der</strong><br />

Betriebe, Haushalte usw. zu erfassen <strong>und</strong> einzukalkuliereni<br />

- <strong>und</strong> schließlich Planungsinstrumente zu erarbeiten <strong>und</strong> einzusetzen,<br />

die über Ad-hoc-Interventionen hinausgehen <strong>und</strong> langfristig Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> gewünschten Zielrichtung gewährleisten.<br />

Beide hier kurz skizzierten Modelle <strong>der</strong> Verhaltensmöglichkeiten von <strong>Stadtplanung</strong>,<br />

die hier als "idealtypische" Möglichkeiten stadtplanerischen<br />

Verhaltens formuliert wurden, treten in reiner Form nicht in den untersuchten<br />

konkreten Fällen auf. Sie sind jedoch bedeutsam als gegensätzliche<br />

Fixpunkte <strong>der</strong> Verhaltensorientierung <strong>der</strong> Planungsinstanzen in den<br />

verschiedenen Städten.<br />

Eine vorwiegende Orientierung am liberalen Modell planerischen Vorgehens<br />

erscheint als typisch für die <strong>Stadtplanung</strong>saktivitäten <strong>der</strong> untersuchten<br />

beiden amerikanischen Städte. In bestimmten Einzelbereichen, wie beispielsweise<br />

dem Problembereich des "slum-clearing", beinhalten die Planungskonzepte<br />

dabei durchaus auch Vorstellungen, die mehr in Richtung auf das<br />

sozial-reformerische Modell des Planungsverhaltens verweisen. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

relativ starken Isolierung von den sonstigen Problembereichen <strong>der</strong> Planung<br />

erscheint diese sozial-reformerische Orientierung jedoch mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

aufgesetzt <strong>und</strong> letzten Endes unverbindlich.<br />

Biermann/Kreuz/Schultz-Wild (1971): <strong>Vorgehensweisen</strong> <strong>und</strong> <strong>Konzeptionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong><br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-101414

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