Vorgehensweisen und Konzeptionen der Stadtplanung - ISF München
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Heute gehören praktisch alle Flächen des Stadtgebietes außerhalb <strong>der</strong> Innenstadt<br />
<strong>der</strong> Kommune. Aber auch im Zentrum hat die Stadt eine ganze Reihe<br />
von Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> Gebäuden zum Zweck ihrer Erhaltung <strong>und</strong> Renovierung<br />
bzw. als Gr<strong>und</strong>lage für die Umgestaltung ganzer Stadtviertel aufgekauft.<br />
In jüngerer Zeit wurde in Schweden darüber hinaus dann eine differenzierte<br />
Enteignungsgesetzgebung geschaffen, die Gr<strong>und</strong>lage für eine effektive<br />
Kontrolle des Eigentums an Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden in <strong>der</strong> Stadt geworden ist.<br />
Neben dieser Bodenpolitik, die aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Eigentumsrechte <strong>der</strong> Kommune<br />
bzxtf. <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong> sehr weitgehende Eingriffsmöglichkeiten sicherte,<br />
wurde bei <strong>der</strong> Konzipierung <strong>und</strong> Realisierung <strong>der</strong> Trabantenstädte - die<br />
ebenfalls auf stadteigenem Boden, wenn auch außerhalb des Stadtgebietes,<br />
errichtet wurden - zusätzlich versucht, auf die Verteilung <strong>der</strong> Wohnungen<br />
generell sowie die Strukturierung <strong>der</strong> vorgesehenen Arbeits- <strong>und</strong> Dienstleistungszentren<br />
insoweit Einfluß zu nehmen, daß interessierte Betriebe<br />
nach den Vorstellungen <strong>der</strong> Planungsinstanzen zugelassen bzw. abgelehnt<br />
wurden.<br />
Das Instrument <strong>der</strong> Sicherung des Bodeneigentums durch die Kommune sowie<br />
die stadtplanerischen Festlegungen vor allem in den Trabantensiedlungen<br />
wurden - soweit sich dies aus den vorliegenden Unterlagen ablesen läßt -<br />
in Stockholm sehr effektiv genutzt, so daß hier - im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en<br />
Städten - durchaus von einem spezifischen, gegenüber an<strong>der</strong>en Ansätzen<br />
sehr wirksamen Instrumentarium <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong> gesprochen werden kann.<br />
Die Art dieses Instrumentariums, insbeson<strong>der</strong>e sein weitgehendes Basieren<br />
auf dem Bodeneigentum <strong>der</strong> Kommune, verweist darauf, daß hier - im Vergleich<br />
zu vielen an<strong>der</strong>en Fällen - <strong>der</strong> Öffentlichen Hand in sehr viel größerem Umfang<br />
Ressourcen zur Verfügung standen, die zur Durchsetzung stadtplanerischer<br />
Zielsetzungen eingesetzt werden konnten.<br />
Demgegenüber stellt sich die Situation in Paris etwas an<strong>der</strong>s dar. Zwar<br />
scheint auch hier - im Vergleich zu den amerikanischen Städten - ein effektiveres<br />
Instrumentarium <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong> zur Durchsetzung <strong>der</strong> Ziele vorhanden<br />
zu sein, jedoch enthalten die als Rahmenplan abgefaßten Perspektiven<br />
<strong>der</strong> Stadtentwicklung Paris nur teilweise genauere Informationen darüber.<br />
Erwähnt sind beispielsweise - bereits vor Abfassung des untersuchten<br />
Rahmenplans bestehende - Rechtsverordnungen, mit <strong>der</strong>en Hilfe die Ansiedlung<br />
von Gewerbebetrieben im Stadtgebiet gesteuert wurde, wobei man<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Genehmigungspflichtigkeit von Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsbauten<br />
von Betrieben sowie mit Hilfe gestaffelter Abgaben (bzw. Subventionierung<br />
von Abbruch) eine dezentrale Verteilung - vor allem <strong>der</strong> Industriebetriebereichen w<br />
Vgl. dazu die Monographie von Paris, IV, S. 16<br />
Biermann/Kreuz/Schultz-Wild (1971): <strong>Vorgehensweisen</strong> <strong>und</strong> <strong>Konzeptionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong><br />
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-101414