15.03.2014 Aufrufe

Bildungsmonitor 3 - Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

Bildungsmonitor 3 - Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

Bildungsmonitor 3 - Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bildungsmonitor</strong> <strong>Jugendsozialarbeit</strong> Nr. 3<br />

Landeskompetenzzentrum u.a. die Aufgabe hat, Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

von Konzepten der individuellen Förderung wissenschaftlich zu begleiten, erforscht<br />

das ICBF die Entwicklungsbedingungen und die Förderung für die Begabungen aller Kinder.<br />

Um den Blick des Schulträgers bildungspolitisch auf die hohe Zahl der „Schulverlierer“ in<br />

Münster zu lenken, haben die Grünen im Rat der Stadt Münster einen Antrag gestellt, das<br />

Projekt der Brennpunktschule zu prüfen und eine Ratsentscheidung bis zum Sommer<br />

vorzubereiten. Sie begründen dies damit, dass es fatal wäre, die beiden völlig unterschiedlichen<br />

Modelle Wartburg-Schule und Berg Fidel gegeneinander auszuspielen. Aufgrund<br />

der spezifischen sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft sei eine Beteiligung<br />

der Berg Fidel Schule unverzichtbar, wenn wissenschaftliche überprüft werden solle, ob<br />

durch längeres gemeinsames Lernen „die Chancengerechtigkeit und die Leistungsfähigkeit<br />

des Schulwesens erhöht werden und die Schülerinnen und Schüler zu besseren Abschlüssen<br />

geführt werden können“.<br />

Quelle:<br />

http://bildungsklick.de/a/82716/grundschulen-ergreifen-die-initiative/<br />

Siehe dazu auch:<br />

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011 „ Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Behinderungen in Schulen“<br />

Herunterzuladen unter:<br />

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2011/2011_10_20-Inklusive-<br />

Bildung.pdf<br />

2.7 Zweigliedriges Schulsystem –<br />

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Vergleich<br />

Der jahrzehntelange politische Streit über die Schulstrukturen und das gegliederte Schulsystem<br />

scheint in Deutschland - zumindest auf den ersten Blick - auf einen Konsens hinauszulaufen:<br />

die Zweigliedrigkeit. Auf den zweiten Blick allerdings wird deutlich, dass<br />

diese Zweigliedrigkeit in den Bundesländern durchaus unterschiedlich interpretiert und<br />

umgesetzt wird. Im Folgenden werden von der nordrhein-westfälische Schulministerin<br />

Sylvia Löhrmann und dem niedersächsischen Kultusminister Bernd Althusmann die Besonderheiten<br />

ihres Schulsystems und die Unterschiede zu dem jeweils anderen Bundesland<br />

dargestellt.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Kernaussage der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Die Sekundarschule<br />

ist eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens."<br />

Wie wird die Zweigliedrigkeit in Nordrhein-Westfalen umgesetzt – was sind die Besonderheiten<br />

der Sekundarschule?<br />

Löhrmann: Es gibt in Nordrhein-Westfalen keine von oben verordnete Zweigliedrigkeit.<br />

Wir haben mit Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Sekundarschulen<br />

ein vielfältiges Schulsystem, das der Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen<br />

gerecht wird. Über das konkrete weiterführende Schulangebot wird bei uns vor Ort<br />

entschieden. Das Land gibt mit dem Schulgesetz den Rahmen vor, in dem sich die Kommunen<br />

bei der Schulentwicklungsplanung bewegen können.<br />

Die nordrhein-westfälische Schullandschaft befindet sich im Wandel. Zwei Entwicklungen<br />

treiben diesen Wandel voran. Zunächst die demografische Entwicklung. Der Schülerrückgang<br />

führt dazu, dass vor allem in den ländlichen Regionen Schulstandorte von der<br />

Schließung bedroht sind. Hinzu kommt das veränderte Schulwahlverhalten der Eltern. Sie<br />

wollen die Schicksalsentscheidung nach Klasse vier nicht mehr und die Bildungswege<br />

ihrer Kinder länger offen halten. Der Schulkonsens vom Sommer 2011 und das im Oktober<br />

2011 von den Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen verabschiedete<br />

neue Schulgesetz ist die Antwort auf diese beiden Entwicklungen. Dieser Schulkonsens<br />

hat den Weg freigemacht weg von ideologischen hin zu pragmatischen Entscheidungen.<br />

Kernelement ist die Schaffung der neuen Schulform Sekundarschule und die erleichterte<br />

Gründung von Gesamtschulen. Sie entsteht in der Regel aus der Zusammenführung ver-<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!