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Bildungsmonitor 3 - Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

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<strong>Bildungsmonitor</strong> <strong>Jugendsozialarbeit</strong> Nr. 3<br />

1.4 Zur Aussagekraft und Steuerungsrelevanz alternativer Indikatoren der<br />

Bildungsfinanzstatistik<br />

Die von Cornelia Heintze im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung erstellte Studie „Bildungsrepublik“<br />

oder „Bildungsmarktstaat“ untersucht die Aussagekraft verschiedener Bildungsfinanzindikatoren.<br />

Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die herkömmliche Art der<br />

Berechnung einer Pro-Kopf-Finanzierung statt einer Institutionenfinanzierung die dahinter<br />

steckende soziale Ungleichheit verschleiere. Die Darstellung der Pro-Kopf-Ausgaben bediene<br />

zudem das Interesse an einer weiteren Privatisierung von Bildungsausgaben.<br />

Auch die Höhe der Bildungsausgaben für sich genommen sei nicht aussagekräftig. Es gelte<br />

genauer zu differenzieren: In „Bildungsstaaten“ (z.B. Dänemark, Island) werde in alle<br />

Bildungsbereiche und deren Institutionen investiert. Dies garantiere eine größere Chancengleichheit.<br />

Dagegen läge in „Bildungsmarktstaaten“ (Chile, Korea, USA) die institutionelle<br />

Förderung vor allem in der Primar- und Sekundarbildung. Ansonsten sei Bildung in<br />

diesen Staaten stark kommerzialisiert. Öffentliche Investitionen würden häufig genutzt,<br />

um Nachteile für ein einzelnes Individuum bei einem eventuellen Marktversagen zu kompensieren.<br />

Von Seiten der Politik und Wirtschaft werde behauptet, das deutsche Bildungssystem sei<br />

nicht unterfinanziert, sondern „untererfasst“. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie widerlegen<br />

diese Annahme: Es besteht eine tatsächliche Unterfinanzierung als Folge zu<br />

geringer öffentlicher Bildungsausgaben.<br />

Die Studie kann heruntergeladen werden unter:<br />

http://www.gew.de/Binaries/Binary88321/Heintze-Studie_zu_Bildungsfinanzierung_Februar_2012.<br />

pdf<br />

1.5 Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes 2011<br />

Joachim Gerd Ulrich, Simone Flemming, Ralf-Olaf Granath, Elisabeth M. Krekel: Die Entwicklung<br />

des Ausbildungsmarktes im Jahr 2011. Verbesserte Ausbildungschancen für Jugendliche, zunehmende<br />

Rekrutierungsprobleme für Betriebe. Hrsg. BIBB, Bonn, 15.12.2011.<br />

In ihrer Analyse des Ausbildungsstellenmarktes, die auf Grundlage der Daten aus der<br />

BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2011<br />

in Verbindung mit den Daten aus der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für<br />

Arbeit erstellt wurde, kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass sich im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt für die Jugendlichen<br />

insgesamt gesehen verbessert hat.<br />

Gleichzeitig weisen die Autoren darauf hin, dass trotz insgesamt günstigerer Ausbildungsmarktverhältnisse<br />

Lehrstellenbewerber dennoch in größerer Zahl bei ihrer Suche<br />

erfolglos bleiben können. Um dies zu vermeiden, sei ein Abbau der Ungleichgewichte auf<br />

den Ausbildungsmärkten unerlässlich. Problematisch seien auch das von den Jugendlichen<br />

vermutete schlechte gesellschaftliche Image einzelner Berufe sowie ungünstige<br />

Ausbildungsbedingungen. Nachteilig könnten sich auch einseitige geschlechtsspezifische<br />

Vorlieben auf Seiten der Jugendlichen auswirken. Denn wenn Berufe ausschließlich von<br />

Mädchen oder von Jungen nachgefragt würden, hieße dies für die betroffenen Betriebe<br />

zugleich, dass sie von vornherein auf rund die Hälfte der potenziellen Bewerber verzichten<br />

müssten.<br />

Insgesamt gesehen stehe aufgrund des Rückgangs der nichtstudienberechtigten Schulabsolventen<br />

wie auch der studienberechtigten Absolventen bis zum Jahr 2025 der Ausbildungsstellenmarkt<br />

künftig vor gewaltigen Herausforderungen. Eine Linderung des im<br />

Kern nicht mehr zu verhindernden Mangels an Fachkräftenachwuchs könne nur durch<br />

verstärkte Aktivierung von Jugendlichen gelingen, die bisher nicht oder nur unter Schwierigkeiten<br />

und mit Zeitverzug in eine Berufsausbildung eingemündet sind.<br />

Die BIBB-Erhebung kann heruntergeladen werden unter:<br />

http://www.bibb.de/dokumente/pdf/internetbeitrag_ausbildungsmarkt_2011_15_12_2011.pdf<br />

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