Ausgabe als PDF downloaden - Jusos München
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P O S I T I O N E N<br />
sen. Europa muss wieder die<br />
Herzen der Menschen ansprechen,<br />
<strong>als</strong> ein modernes Projekt der<br />
Menschen Europas - es darf sich<br />
nicht in bürokratischen Formeln<br />
erschöpfen und muss schnell eine<br />
Lösung für die wirtschaftlichen und<br />
sozialen Probleme finden.<br />
Die Europäische Union hat sich eine<br />
Denkpause verordnet, um einen<br />
vernünftigen Umgang mit dem<br />
Ergebnis des bisherigen Ratifizierungsprozesses<br />
zu ermöglichen.<br />
Diese Denkpause ist ergebnisoffen,<br />
doch es zeigt sich, dass diese<br />
Pause genutzt werden muss – und<br />
dass sie nicht ewig andauern darf.<br />
Schon jetzt zeigt sich an der<br />
augenblicklichen Krise in den<br />
Haushaltsverhandlungen, dass eine<br />
zu langes Ausharren in der Reflexionsphase<br />
dazu führt, dass<br />
interessierte Kreise versuchen, die<br />
Notwendigkeit und die Dimension<br />
des Europäischen Integrationsprozesses<br />
in Frage zu stellen. Diesen<br />
Bestrebungen dürfen wir unter<br />
keinen Umständen nachgeben.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Wo ist nun der Faden, der uns aus<br />
dem Krisenlabyrinth herausführen<br />
wird? [...]<br />
Vorschläge zu Auswegen aus der<br />
Krise wie Nachverhandeln, Weiterratifizieren<br />
oder die Umsetzung<br />
einzelner Vertragsbestandteile liegen<br />
derzeit auf dem Tisch und werden<br />
in der Bedenkpause noch verhandelt.<br />
Wichtig ist dabei vor allem<br />
eines: wir müssen die richtigen<br />
Lehren aus den Verfassungsreferenden<br />
ziehen: Die Europäische<br />
Union kann sich nicht mehr per se<br />
<strong>als</strong> reines Friedensprojekt legitimieren.<br />
Die Menschen erwarten mehr.<br />
Sie wollen einen Schutzraum, der sie<br />
vor den Verwerfungen der<br />
ökonomischen Globalisierung<br />
bewahrt und in dem aktiv gegen die<br />
aktuellen Bedrohungen vorgegangen<br />
wird. Die Aufgabe der heutigen<br />
EU muss es daher sein, das Europäische<br />
Sozialmodell in all seiner<br />
Vielfältigkeit zu stärken und dabei<br />
auf hohen Sozial-, Arbeits- und<br />
Umweltstandards zu bestehen. Die<br />
Ergebnisse der Referenden in Frankreich<br />
und den Niederlanden haben<br />
gezeigt, dass die Menschen von der<br />
EU vor allem verlangen, die<br />
Arbeitslosigkeit zu bekämpfen - ein<br />
Gebiet, auf dem die Nation<strong>als</strong>taaten<br />
nach wie vor die wesentlichen<br />
Instrumente in den Händen halten.<br />
Dies muss <strong>als</strong> eine Aufforderung an<br />
die Staats- und Regierungschefs<br />
gesehen werden, die Bekämpfung<br />
der Arbeitslosigkeit zu einem prioritären<br />
Bereich der Politiken der EU<br />
zu machen. [...]<br />
Europa, das muss ein Raum der<br />
Sicherheit sein, der Gerechtigkeit,<br />
der Menschenrechte, ein Raum, in<br />
dem Menschen unterschiedlicher<br />
Nationalitäten gemeinsam die<br />
Probleme unserer Zeit lösen. Dieses<br />
Vorbild wird Europa abgeben, und<br />
es wird eine Verfassung bekommen.<br />
Vielleicht nicht heute, aber morgen<br />
ganz bestimmt!<br />
WOLFGANG KREISSL-DÖRFLER<br />
MdEP<br />
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