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Mittendrin - 2013-1 - 130215 - opd.cdr - Portal Kirche-Uelzen.de

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„<strong>Mittendrin</strong>“ · 1-<strong>2013</strong><br />

Thema: Lei<strong>de</strong>nswege<br />

Integration – ein schwerer Weg<br />

Sylvia Helms, Leiterin <strong>de</strong>s Jugendmigrationsdienstes <strong>Uelzen</strong>,<br />

antwortet auf Fragen von Florian Moitje<br />

Welchem Leid und Schmerz, welchen<br />

Problemen begegnen Sie bei<br />

Ihrer Arbeit?<br />

Wir begegnen im CJD-Jugendmigrationsdienst<br />

<strong>Uelzen</strong> <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

schmerzlichen Problemen<br />

vor Ort.<br />

Als beson<strong>de</strong>rs leidvoll erleben Besucher<br />

unseres Hauses Situationen, in <strong>de</strong>nen<br />

sie gerne alles Notwendige im Rahmen<br />

eines gelungenen Integrationsprozesses geben<br />

und tun möchten, sie aber we<strong>de</strong>r einen<br />

Integrationskurs, noch eine Berufsschule besuchen<br />

und auch keine Ausbildung machen<br />

dürfen. So sitzen junge Menschen mit Ressourcen<br />

und Potentialen meist in Gemeinschaftsunterkünften,<br />

haben keine Perspektive<br />

und leben in <strong>de</strong>n Tag hinein. – Dies sind<br />

auch für uns MitarbeiterInnen unerträgliche<br />

Momente, da unsere Angebote zur Unterstützung<br />

politisch begrenzt wer<strong>de</strong>n, uns sind<br />

die „Hän<strong>de</strong> gebun<strong>de</strong>n“.<br />

Lei<strong>de</strong>r gibt es dann Personen, welche<br />

über „die Auslän<strong>de</strong>r“ schimpfen, weil sie sich<br />

nicht integrieren wollen. In unserer täglichen<br />

Arbeit begegnen wir natürlich auch Menschen,<br />

<strong>de</strong>nen es schwer fällt sich darauf einzulassen,<br />

auch wenn ihnen die Voraussetzungen<br />

dazu gegeben sind, aber das ist wirklich<br />

die Min<strong>de</strong>rheit.<br />

Kommen Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mit ihren<br />

Eltern nach Deutschland, so müssen die<br />

jüngsten natürlich in die Schule. Jedoch gibt<br />

es we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Stadt noch im Landkreis <strong>Uelzen</strong><br />

eine gezielte intensive Sprachför<strong>de</strong>rung<br />

für sie. Sie wer<strong>de</strong>n von heute auf morgen in<br />

<strong>de</strong>n Unterricht gesetzt und müssen<br />

<strong>de</strong>n Schulalltag bestreiten. Oft wer<strong>de</strong>n<br />

die Schüler neben ein an<strong>de</strong>res<br />

Kind mit gleicher Herkunftssprache<br />

gesetzt, damit dieses übersetzen<br />

kann. Dass hierbei aber auch diese<br />

Schüler „auf <strong>de</strong>r Strecke bleiben“,<br />

bedrückt uns doch sehr.<br />

Wer<strong>de</strong>n nach Deutschland zugewan<strong>de</strong>rte<br />

Personen o<strong>de</strong>r Familien in ihre Herkunftslän-<br />

<strong>de</strong>r abgeschoben, sind dies beson<strong>de</strong>rs trauri-<br />

ge Momente für uns und auch für Personen,<br />

oft auch für die Kin<strong>de</strong>r, die mit ihnen zu tun<br />

und sie gern hatten. – Hier könnten noch viele<br />

weitere Beispiele genannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie versuchen Sie zu helfen?<br />

Wir versuchen die Personen, welche zu<br />

uns kommen o<strong>de</strong>r welche wir auch zu Hause<br />

besuchen, in fast allen Alltagssituationen zu<br />

begleiten und zu unterstützen. Persönliche<br />

Gespräche und Beratungsgespräche sowie<br />

Begleitungen zu Ämtern, Kin<strong>de</strong>rgärten, Schu-<br />

len und Ausbildungsbetrieben nehmen einen<br />

großen Teil unserer Arbeit ein. Aber auch<br />

Elternarbeit, Freizeitgestaltungen, ein Mit-<br />

tagstisch, Integrationskurse nach Vorgaben<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Migration und Flücht-<br />

linge mit einer Kin<strong>de</strong>rbetreuung durch eine<br />

Tagesmutter, die Projekte „Jugendpilot“ und<br />

HASKEFF, Muttersprachenunterricht sowie<br />

Deutschsprachför<strong>de</strong>rungen, ein Frauentreff,<br />

das interkulturelle Frühstück sowie die Mit-<br />

arbeit in Arbeitsgruppen und Gremien, wel-<br />

che für die Migrationsarbeit wichtig sind, sind<br />

einige unserer Angebote.<br />

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