Exkursionsbericht Landschaftspflege in der Nordeifel 03.09.2006 ...

Montag, 04.09.2006 - Vormittag
Katja Roloff, Katrin Priebe, Matthias Necker
1 Naturschutzzentrum Nettersheim
1.1 Einführung in den Naturraum
Die Gemeinde Nettersheim liegt zwischen Köln und Trier in Nordrhein-Westfalen und gehört
geologisch zur Eifel. Diese ist ein Teil des linksrheinischen Schiefergebirges und damit der
östliche Teil des Mittelgebirges Eifel-Ardennen. Die typische Berglandschaft des Raumes ist
durch Vulkanismus geprägt, der Vulkaniten und Tuffablagerungen zurückließ. Durch
Einsenkungen in den Boden durch Fließgewässer wie Urft und Erft entstand das so
genannte Rumpfgebirge Eifel mit Kalkmulden und Silikatsätteln. Der geologische Untergrund
besteht überwiegend aus Schiefer, Kalk, Sandsteinen und Quarziten der Devonzeit. Der
höchste Berg der Eifel ist die Hohe Acht mit 747 m ü. NN zwischen Ahrweiler und Mayen-
Koblenz in Rheinland-Pfalz. Ursprünglich wurde das Gebiet von Buchenwäldern geprägt. Auf
gerodeten und beweideten Flächen wurde aber häufig mit Nadelgehölzen, wie z.B. Fichte,
aufgeforstet. Heute sind vorwiegend Buchenmischwälder zu finden. Außer der Waldnutzung
auf Silikatböden, wird hier vor allem Weinbau und Landwirtschaft auf kalkreicheren Böden
betrieben.
1.2 Umweltbildung in Nettersheim
Die Umweltbildungsarbeit im Nettersheimer Naturzentrum ruht auf drei Schwerpunkten zum
einen die Paläontologie, welche sich mit der Geologie der Umgebung befasst, die
Archäologie die Einblicke in die Kulturgeschichte zulässt und die Biologie die die
Zusammenhänge der Natur beleuchtet. Das Naturzentrum mit seinen neun Naturhäusern
wird von Wolfgang Düx, einem gelernten Biologen geleitet, welcher noch durch zwei feste
Mitarbeiter und unzählige Honorarkräfte unterstützt wird. Führungen und Aktivprogramme für
Schulklassen und interessierte Bürger werden seit 1989 angeboten. In jüngster Zeit entstand
ein Holzkompetenzzentrum, das in Kooperation mit dem Forstamt Euskirchen und der
Gemeinde Nettersheim alle mit Holz arbeitenden Gewerke an einen Tisch bringt und neue
Ideen zur Verarbeitung oder Nutzung vorstellt, um heimische Hölzer attraktiver und
wirtschaftlicher zu machen. Die Ballung der Naturschutzarbeit und die Entstehung des
Naturzentrums in Nettersheim sind u.a. auf Prof. Schumacher von der Universität Bonn
zurückzuführen. Er setzte sich unermüdlich und mit viel Engagement für Projekte und
Finanzierungsmöglichkeiten ein, wodurch das Naturzentrum erst ermöglicht wurde.
1.3 Kultur- und Naturgeschichte
1.3.1 Paläontologie (Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter)
Vor 400 Mio. Jahren im Devon bildeten Europa und Nordamerika eine zusammenhängende
Landmasse, den Old Red Continent oder Euramerika genannt, der von Laurentia, Baltika
und Avalonia gebildet wurde. Zu dieser Zeit lag das Gebiet der heutigen Eifel südlich des
Äquators. Mit dem Old Red Continent im Norden und dem Variskischen Meer mit einigen
2