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Exkursionsbericht Landschaftspflege in der Nordeifel 03.09.2006 ...

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e<strong>in</strong>gestreuten Borstgrasrasen beigetragen.<br />

Die Pflanzengesellschaft <strong>der</strong> Rengener Heide - Genisto pilosae-Callunetum (Haarg<strong>in</strong>ster-<br />

Besenheide-Gesellschaft) – besteht aus überwiegend azidophilen Arten wie Besenheide –<br />

Calluna vulgaris; Behaarter G<strong>in</strong>ster – Genista pilosa; Aufrechtes F<strong>in</strong>gerkraut – Potentilla<br />

erecta; Berg- Platterbse – Lathyrus l<strong>in</strong>ifolius; Arnika – Arnica montana; Borstgras – Nardus<br />

stricta.<br />

Die früher großflächig vorhandenen sauren, eher artenarmen Heiden s<strong>in</strong>d im Laufe des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel extrem selten geworden. Gründe für das zunehmende<br />

Verschw<strong>in</strong>den dieser ökologisch-kulturhistorisch wertvollen Flächen s<strong>in</strong>d Aufforstungen und<br />

die Umwandlung <strong>der</strong> Heiden <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv genutztes Wirtschaftsgrünland. Der kle<strong>in</strong>e<br />

verbliebene Rest bedarf e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Aufmerksamkeit von Natur- und<br />

Landschaftsschutz.<br />

Dies geschieht seit e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rengener Heide <strong>in</strong> Form von beson<strong>der</strong>en<br />

Pflegemaßnahmen: Die Heideflächen waren e<strong>in</strong>er zunehmenden Sukzession ausgesetzt und<br />

zeigten bereits Degradationsmerkmale wie Verbuschung und das Aufwachsen von Bäumen.<br />

In den Jahren 2000-2003 wurden deshalb Maßnahmen im Rahmen e<strong>in</strong>er Erstpflege<br />

durchgeführt. Die überalterten Heidebestände wurden von aufgewachsenen Bäumen und<br />

Gebüschen befreit. E<strong>in</strong>ige e<strong>in</strong>zelne Buchen, Eichen und Vogelbeeren wurden belassen. Der<br />

größte Teil des Gehölzaufwuchses aus Kiefern, Zitterpappel, Schlehe, Weißdorn,<br />

Brombeeren und Rosen bestehend, wurde jedoch mit masch<strong>in</strong>eller Hilfe entfernt. Das<br />

anfallende Holz wurde sofort verbrannt und die Asche anschließend wegen des zu hohen<br />

E<strong>in</strong>trags an Nährstoffen entfernt. Danach wurde e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil <strong>der</strong> Fläche gemäht. Zur<br />

Bekämpfung <strong>der</strong> Wurzelschössl<strong>in</strong>ge <strong>der</strong> Zitterpappel wurde schließlich noch beweidet.<br />

Auf e<strong>in</strong>e Pflege durch Verbrennen (wie traditionell üblich) wurde verzichtet, da dies Schäden<br />

für die vorhandene Fauna bedeutet hätte und die nur noch kle<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>stabilen Teilgebiete <strong>der</strong><br />

Heide nach dem Verbrennen nicht genügend Regenerationskraft hätten entwickeln können.<br />

Die Pflege wurde mit Unterstützung des Naturschutzvere<strong>in</strong>es Rengen und Fachleuten <strong>der</strong><br />

Forstverwaltung sowie vielen ehrenamtlichen Helfern durchgeführt.<br />

Seit 2004 werden die e<strong>in</strong>zelnen Flächen abwechselnd von e<strong>in</strong>er Mischherde aus Schafen<br />

und Ziegen beweidet. Trotzdem bef<strong>in</strong>det sich die Fläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em besorgniserregenden<br />

Zustand, da die Bestände überaltert s<strong>in</strong>d und nun das Problem <strong>der</strong> Heideverjüngung besteht.<br />

Wie oben bereits erläutert, kann Brennen nicht <strong>in</strong> Betracht gezogen werden und die<br />

verschiedenen Störfaktoren während des geschichtlichen Verlaufs können nicht imitiert<br />

werden. Aus diesem Grund wird das Plaggen o<strong>der</strong> das Umbrechen mit Hilfe forstlicher<br />

Masch<strong>in</strong>erie <strong>in</strong> Erwägung gezogen.<br />

6.3 Borstgrasrasen<br />

Auf dem Rabenberg bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e kürzere und vitalere Heide, die mit Borstgrasrasen<br />

(Polygalo-Nardetum strictae) verzahnt ist und dauerhaft beweidet wird. Auch sie ist im Laufe<br />

<strong>der</strong> Zeit <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Abholzung entstanden und stellt somit e<strong>in</strong>e Ersatzgesellschaft für die<br />

ursprünglich vorhandenen bodensauren Buchenwäl<strong>der</strong> dar. Auf <strong>der</strong> abgeholzten Fläche fand<br />

e<strong>in</strong>e dauerhafte, extensive Beweidung statt. Diese ökologisch wertvollen Flächen, mit Arten<br />

wie dem Aufrechten F<strong>in</strong>gerkraut – Potentilla erecta, Borstgras – Nardus stricta, Rundblättrige<br />

Glockenblume – Campanula rotundifolia, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Zeit eher selten geworden.<br />

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