4. Auswirkungen der kommunistischen Regierung in Kasachstan

Die Wurzeln und die Entstehung des Vielvölkerstaats Kasachstans Maturitätsarbeit 2007
schwierige wirtschaftliche Situation Kasachstans und die damit verbundenen schlechten
Lebensbedingungen sind wahrscheinlich für einen solchen Schritt auch Ausschlag gebend.
Ein grosser Teil der Industriearbeiter ist slawischer und europäischer Herkunft. Das bedeutet,
dass die Auswanderungen von diesen drohen, die Wirtschaft Kasachstans in einer noch
schlechteren Position zu verlassen. 105 Folglich ist es der kasachischen Regierung wichtig,
gewisse Zugeständnisse zu machen, damit die Slawen bleiben. Um die inter-ethnischen
Spannungen zu beruhigen hat Präsident Nasarbajew die so genannte Harmonisierungspolitik
(Garmonizcija) gestartet. Mit der wurde allen kompakt siedelnden ethnischen Gruppen das
Recht zur Förderung ihrer Sprache und Kultur zugestanden. 106
5.5 Anwendung der Privatisierung und die damit verbundenen
wirtschaftlichen Veränderungen 107
Nach der Unabhängigkeit leitete die Regierung die Privatisierung in die Wege. Die
Wohnungen wurden zwischen 1991 und 1992 Privatbesitz, und die Industrie kam auch
langsam in private Hände. Als die kasachische Wirtschaft Mitte der 90er Jahren zu kriseln
begann und sogar zusammenzubrechen drohte 108 , kamen internationale Organisationen wie
die IWF (Internationaler Währungsfonds) zu Hilfe. Sie orientierten Kasachstan bei der
Privatisierung und in der Umwandlung der Wirtschaftgesetze, damit ausländische
Investitionen möglich wurden. Als Resultat davon beschäftigte der private Sektor 1999 60%
der Arbeitskraft und im Juli des gleichen Jahres waren bereits 75,6% der Wirtschaft
privatisiert. 109
Es fand aber während dieser Privatisierung demographische Ungerechtigkeiten statt. Die
schönen Wohnungen in den Städten gehörten gewöhnlich den Russen und die meisten Kioske
und Geschäfte wurden Slawen, Usbeken oder Uiguren anvertraut, denn diese Völker hatten
eine stärkere Handeltradition als die Kasachen. Mit der Privatisierung bildete sich auch eine
kasachische Elite von reichen Investoren, die von der Regierung begünstigt wurde.
Im Zuge der Privatisierung hoffte Kasachstan ausländische Investitionen anzuziehen.
Kasachstan zog einige der bekanntesten Firmen der Welt wie Philip Morris oder Samsung an.
Folglich lag 1996 die kasachische Industrie fast ausschliesslich in ausländischen Händen.
2001 wurden die reichen Energieressourcen noch wenig genutzt. 110 Die Förderung im
kaspischen Meer ist wegen der vielen Vorlagen der Regierung betreffs Umweltschutzes sehr
kostspielig, Zudem sind die Tankzüge, die mit den russischen und georgischen Staatsbahnen
fahren müssen, den kasachischen Unternehmen sehr teuer was die Kosten noch erhöht. Das
105 The Kazakhs S. 273 und Central Asia: A global study handbook S. 161
106 Der Vielvölkerstaat Kasachstan S. 99 bis 101
107 Die Informationen für dieses Kapitel stammen aus Kazakhstan, 136-137 und 144 ff.
108 Im November 1993 wurde die Tenge zur neuen kasachischen Währung. Da Kasachstan sich nicht mehr in der
Rubel -Zone befand, wurde den Handel über die russische Grenze zum Teil zerstört und eine Wirtschaftskrise
brach auf. (Kazakhstan S.132)
109 Kazakhstan 137
110 Russland als Vielvölkerreich, S. 321
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