4. Auswirkungen der kommunistischen Regierung in Kasachstan

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Die Wurzeln und die Entstehung des Vielvölkerstaats Kasachstans Maturitätsarbeit 2007 Identität bezeichnet. Er gründete ein mächtiges Reich der Kasachen, (Abbildung 1 2 ) das vom Ural-Fluss bis zum Balchasch-See reichte. Mitte des 16. J h zerbrach die Einheit des Khanates und wurde in drei Horden bzw. Dschuze aufgespaltet: die Älteste oder Grösste; die Mittlere; und die Jüngste oder Kleinste. „[Die Horden] blieben nur noch durch kulturelle Beziehungen und Gemeinsamkeiten verbunden“ 3 . Später, 1801, bildete sich noch eine neue Horde, die Innere- oder Bukej-Horde. 4 1.2 Eroberung des kasachischen Territoriums durch die Russen 5 Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam die Invasion der mongolischen Dsungaren (auch Oiraten genannt) aus der damaligen Dsungarei im Norden des heutigen China. Sie eroberten ein grosses Territorium, das teilweise den Kasachen gehörte. Sie töteten Tausende von Nomaden und nahmen ihre Felder in Besitz. Dies führte zum Untergang der Kasachen. Um sich zu behaupten, schlossen 1731 und 1742 die Khans der kleinsten und mittleren Horden ein erstes Abkommen mit Russland. „Ironically, it also opened the door to eventual imperial [russian] colonization“ 6 1754-1759 wurde das Dsungarenreich durch die Chinesen zerstört. In der Tat hatten die Russen von Anfang an die Absicht, zu kolonisieren, aber es dauerte 150 Jahre, bis sie endlich über die Steppen herrschten. Sie sahen in den Nomaden ungebildete Barbaren, die sie zivilisieren wollten. Zuerst erweiterten sie die russischen Grenzen nach Süden und liessen Forts aufbauen, um sich zu schützen. Die Russen bauten auch Städte, die die russische Kultur nach Kasachstan brachten. 7 Ein Teil Kasachstans wurde friedlich von Russland annektiert (Mitte des 18. Jh, Beginn des 19. Jh), und ein anderer wurde in den 1850er und in den 1860er Jahren mit militärischer Gewalt unterworfen. Russland hatte in Kasachstan wegen der natürlichen und landwirtschaftlichen Ressourcen vor allem wirtschaftliche Interessen. Um Kasachstan in eine wirkliche Kolonie zu verwandeln – d. h. dass Siedler auf das Land kommen konnten – und um seine Entwicklung zu systematisieren, gründete der Zar 1865 eine Kommission. Sie sollte das politische System und die Verwaltung reformieren. Man wandte die bekannte Kolonisierungspolitik „teile und herrsche“ an. Kasachstans Territorium wurde in drei ‚Gouvernements généraux‘ aufgeteilt: Turkistan, Orenburg und West-Sibirien (später ‚Gouvernement général der Steppen‘ genannt). Der russische ‚Gouverneur général‘ besass Vollmacht, und das Land kam unter seine 2 Für die Karte habe ich mich durch http://www.zum.de/whkmla/histatlas/centrasia/haxkazakhstan.html 20.02.2005 inspirieren lassen. 3 Die Völker der Sowjetunion S. 91 4 The soviet legacy in Central Asia S.58 5 Die Informationen für dieses Kapitel stammen aus Central Asia: A Global Studies Handbook: S. 172-173, http://de.wikipedia.org/wiki/Kasachen-Khanat, History of Civilizations of Central Asia, S. 247-249, The Kazakhs S.75 6 Soul of Kazakhstan S. 58 7 Cf den Kapitel 2.2 Kultur und Traditionen - 6 -
Die Wurzeln und die Entstehung des Vielvölkerstaats Kasachstans Maturitätsarbeit 2007 Militärkontrolle. Die kasachischen Adligen konnten nur kleine Posten behalten. Die Macht der Khans wurde stark zurückgedrängt. In einer Sozialreform wurden alle Kasachen als einfache Bauern betrachtet und ein Kasache konnte nur einen Adeltitel erwerben, wenn er Beamter oder Offizier im russischen Staatssystem wurde. Wirtschaftlich gesehen wurden alle kasachischen Gebiete Eigentum des russischen Staates, und der Boden wurde besteuert. Diese Reform hat schlimmste Folgen gehabt. Plötzlich war die jahrhundertealte Aufteilung des Landes zerstört. Die Konfiszierung vieler Weiden führte dazu, dass einige Nomaden sesshaft werden mussten. Als Folge der Justizreform kümmerten sich Gerichte des russischen Imperiums um die schweren Gerichtsfälle. Die traditionellen islamischen Gerichte, die auf dem Adat (mündlichtraditionelles Gesetz in den Steppen) basierten, urteilten nur noch lokal ab. 1.3 Kolonisierung 8 In der Mitte des 19. J h, waren die meisten Ausländer in Kasachstan Kosaken, 9 die sich dort als Soldaten befanden. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland (1861) und der folgenden Bodenbedarf wurde die Kolonisierungspolitik beschleunigt. Der Zar erklärte in zwei Texten 1881 und 1889, dass Bauern den Norden und den Osten Kasachstans frei kolonisieren durften. Doch Zentral-Kasachstan blieb ohne spezielle Erlaubnis von der Kolonisierung ausgenommen. Aber 1906 und 1907 wurde erlaubt, überall frei zu kolonisieren, denn der Bedarf an Feldern wurde immer grösser. Im 19. J h siedelten viele Slawen in den Steppen Nordkasachstans, um von der dortigen fruchtbaren Erde zu profitieren. Die Bewegung der Russen und Ukrainer zu den fruchtbaren Ebenen und zu den Städten verschlimmerte die Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen und Religionen. Die Siedler nahmen die fruchtbarsten Gebiete, die in der sommerlichen Dürrezeit für das Überleben der Herden notwendig waren. 10 1916 machten die Slawen und Russen 41,6% in den vier Oblasti (Bezirke) des Nordens (Uralsk, Turgai, Akmolinsk und Semipalatinsk) aus 11 . Den Nomaden wurden Steuern auferlegt und ihre Bewegungsfreiheit wurde eingeschränkt. Dadurch wurden sie immer ärmer und mussten sesshaft werden. Diese Taktik gab den Russen Gelegenheit, sich noch mehr Land anzueignen. Die russische Politik drängte die traditionelle Art des kasachischen Lebens zurück. Da ein Teil der Kasachen immer Nomaden waren, entzogen sich viele in den weiten Steppen der 8 Folgende Informationen stammen aus Central Asia: A Global Studies Handbook: S.173, History of Civilizations of Central Asia, S. 94-95 9 Die Kosaken wohnten ursprünglich in der Ukraine. Sie wurden als freie Reiterverbände in die russische Armee eingegliedert und konnten als Ersatz für ihren Dienst als Bauern in den Grenzgebieten des russischen Reiches frei leben. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kosaken) 10 Russland als Vielvölkerstaat, S. 159 11 The Kazakhs, S. 90 - 7 -
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