OFF ROAD Fernost-Gelände-Könner (Vorschau)

Wohlfühl-Terrain für den Puch: Danner im tiefen Flussbett.
Schnellster Pole im Feld: Marek Dabrowski kämpft mit dem Overdrive-V8 in der Spitze mit.
Used Look: Rallye-Opfer Suzuki Vitara. Ford Raptor: T2-Klassensieg. Hummer: Vier H3-V6 waren am Start.
Fehl am Platz: Der „Dust Devil“ von Andrea Mayer.
T2-SIEG FÜR FORD
Der Ford F-150 Raptor siegte bei
seinem zweiten Einsatz in der T2-
Serienklasse gegen die bis dahin
unschlagbaren Toyota Land
Cruiser V8. Alexander Terentyev
und Alexey Berkut gewannen mit
20 Minuten Vorsprung! Hilfreich
waren natürlich der monströse
6,2-Liter-V8-Motor und die homologierten
35-Zoll-Räder – sie machten
speziell tiefe Wasserlöcher zur
leichten Übung für den Ford.
ANDREA‘S „STAUBTEUFEL “
Der Name „Dust Devil“ klingt nach
Staubsauger und so hört sich das
„Auto“ auch an. Der kleine Buggy
wird von einem Dreizylinder-
Yamaha-Snowmobilmotor mit stufenlosem
CVT-Getriebe angetrieben.
Die deutsche Rallye-Amazone
Andrea Mayer hatte die Ehre, den
Teufel auf der Baja zu reiten. Andrea
war mit Spezial-Betreuung
angereist – ihrem Lebensgefährten
Stéphane Peterhansel, der sich
selbstlos um sie kümmerte. Klar
hatte der T3-Buggy mit Heckantrieb
keine Chance, durch den
Fluss zu kommen, nur mit vereinter
Schubkraft von Stéphane und
seinen korsischen Freunden gelang
dieses Unterfangen. Da stand
dann der 11-fache Rallye-Dakar-
Sieger bis zum Bauch im kalten
Wasser und schob den kleinen
Buggy seiner Freundin an. Ein wahrer
Gentleman! Die beiden hatten
jede Menge Spaß, aber der „Dust
Devil“ hat sich als ungeeignet erwiesen:
Platz 28 im Klassement.
CHRISTOF UND DER PUCH
Christof Danner aus Graz stellte
sich, nachdem er sechsmal die
Tuareg-Rally gewonnen hat, wieder
einem FIA-WM-Lauf. Dazu hatte
er seinem Puch G vorher noch
einen Mercedes-V8-Motor spen-
diert. Hätte die Baja Italia nur aus
Flussdurchfahrten
bestanden,
wäre der Österreicher garantiert
in die Top 10 gefahren. Doch sein
Puch, der wohl eine halbe Tonne
mehr auf die Waage bringt als von
der FIA vorgeschrieben, tat sich
auf den schnellen Pisten sichtlich
schwer. Für notwendige Erleichterungen
am Fahrzeug blieb nach
dem Motorumbau leider keine Zeit
mehr. Christof Danner, Copilot
Herwig Rieger und der Puch G
spulten zuverlässig die Distanz der
Baja ab und landeten auf einem
soliden 24. Platz – Gratulation! ■
T | F Jörg Sand
Mit Vollgas in die neue Saison:
Al-Rajhi mit Co-Pilot Timo Gottschalk
(rechts). Souveräner Baja-Italia-Sieg
und WM-Führende.
>>> Hintergrund Baja Italia
Die Italian Baja zählt neben neun weiteren Rallyes zum FIA-Cross-Country-Weltcup, ist also Teil
der Rallye Raid WM. (Mehr über die FIA-Offroad-Rallye-WM und Tipps für potenzielle Teilnehmer
im nächsten Heft). Wer die Stars der Dakar-Rallye live in Action sehen will kann das am leichtesten
bei Italian Baja, die um Pordenone in Nord-Ost Italien stattfi ndet, oder bei der Baja Polen im September,
die ca. 100 km östlich von Stettin ausgetragen wird.
INFOS IM NETZ:
74 www.italianbaja.it OFF ROAD 6/12
www.bajapoland.eu/en
Ergebnisse BAJA Italia 2014
1 Al-Rajhi /Gottschalk (SAU/DEU) Toyota Hilux Overdrive 03:17:15 h
2 Gadasin/Kuzmich (RUS/RUS) G-Force Proto V10 03:17:59 h
3 Dabrowski/Czachor (PL/PL) Toyota Hilux Overdrive 03:19:07 h
4 Vasilyev / Zhiltsov (RUS/RUS) Mini All4Racing X-raid 03:19:25 h
5 Kaczmarski/Palmeiro (PL/PRT) Mini All4Racing X-raid 03:20:04 h
24 Danner / Rieger (AUT/AUT) Mercedes G500 www.off-road.de 04:15:54 h
28 Mayer / Choiral (DEU/FRA) Danisi Dust Devil 11:16:41 h