Martin Homola, Tel. 2710532 - CCA Monatsblatt
Martin Homola, Tel. 2710532 - CCA Monatsblatt
Martin Homola, Tel. 2710532 - CCA Monatsblatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Während unstrittig ist, dass der Trierer Dom mit seinen 1700 Jahren der älteste<br />
ganz Deutschlands und der 1000-jährige Dom aus Speyer die größte romanische<br />
Kirche der Welt ist, sind andere Fragen weiterhin ungeklärt: Trier und Worms<br />
streiten sich leidenschaftlich darum, wer die älteste Stadt Deutschlands ist.<br />
Das Gutenberg-Denkmal vor dem Mainzer Dom<br />
Aber auch nach den Römern hat sich noch einiges getan: Johannes Gutenberg<br />
erfand um 1440 in Mainz den Buchdruck und revolutionierte damit die Welt.<br />
Amerikanische Journalisten wählten ihn 1998 zum Mann des Jahrtausends.<br />
Wenig später, am 17. April 1521, stand <strong>Martin</strong> Luther vor dem Reichstag zu<br />
Worms und sprach seine berühmten Worte: "Hier stehe ich, ich kann nicht<br />
anders, Gott helfe mir. Amen."<br />
1793 gab es eine echte Premiere: Mit der Ausrufung der Mainzer Republik<br />
formierte sich der erste Freistaat auf deutschem Boden inklusive bürgerlichdemokratischer<br />
Grundsätze - für vier Monate, immerhin. Für Rheinland-Pfalz<br />
sah es anfangs nicht viel besser aus. Unter Zugzwang geraten, stückelten nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg die französischen Besatzer Rheinland-Pfalz schnell<br />
zusammen, Amerikaner und Briten hatten nämlich mit der Bildung der<br />
Bundesländer bereits begonnen. Mittlerweile hat es Rheinland-Pfalz auf 60<br />
Jahre gebracht - so viel hatten ursprünglich die wenigsten diesem "Land aus der<br />
Retorte" zugetraut.<br />
Zum Abschluss nach was zur Küche: Seit Helmut Kohl die wichtigsten<br />
Staatschefs dieser Welt in seinen Heimatort Oggersheim mit dem typischen<br />
Pfälzer Saumagen bewirtet hat, hat dieses Gericht den in Boppard sehr beliebten<br />
Döppekooche (ein Kartoffelbreiauflauf mit Speck) vom Podest des bekanntesten<br />
Nahrungsmittels in Rheinland-Pfalz verdrängt. Für mich ist aber immer noch<br />
das „Kesselessen“ unvergleichlich und unvergessen, daß mein Großvater in der<br />
Schnapsbrennerei im Winter zubereitete, indem er in einem gut verschlossenen<br />
Topf Hackfleischbällchen im Tresterdampf garen ließ. Sowas gabs nicht alle<br />
Tage, nur in kleinen Mengen, und außer im Heilig Grab nirgendswo, was<br />
verständlich macht, warum dieser Schmaus immer für<br />
Wochen durch Gäste aus Nah und Fern ausgebucht war, und die Familie nur zu<br />
ganz besonderen Gelegenheiten in diesen Genuß kam.<br />
34<br />
Dr. Hans Schoeneberger