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IV - CCA Monatsblatt

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Inhalt<br />

Thema Seite<br />

Politik<br />

In eigener Sache 3<br />

Über Bayern 5<br />

Deutsch – Südamerikanische Parlamentariergruppe des deutschen 7<br />

Serie<br />

Aktuelles<br />

Kultur<br />

Schule<br />

Neue und<br />

Abschied<br />

Bundestages zu Besuch in Bolivien<br />

Schule für deutsche Minderheiten in Ungarn 9<br />

Schule gestern und heute – Was bleibt? 12<br />

Das Navigations- und Orientierungssystem GPS (Teil 2) 17<br />

Restauranttipps 19<br />

Urlaub auf dem Lande: Haciendas del Chaco 21<br />

Día de las Becas – Der Tag des Stipendiums 26<br />

Deutsch oder Bayerisch? 27<br />

Bilder vom Oktoberfest im Deutschen Club La Paz 29<br />

Das kleine Herz lebt 31<br />

11. Dezember – Internationaler Tag der Berge 2007 32<br />

Un espacio bilingüe para niños bilingües 34<br />

Mandelring – ein Streicherquartett mit Weltniveau 36<br />

Klavierabend mit Felix Raffel 37<br />

Klavierabend mit Noriko Rößling 39<br />

Über die ungarische Sprache 40<br />

Abiturrede der Klassenlehrerin Heike Sell 41<br />

Rechtschreibreform jetzt verbindlich (Teil 2) 45<br />

La Enseñanza y el Aprendisaje del Aimara en el Colegio Alemán 47<br />

Pastor von Wangelin 51<br />

Neue Leute an der Deutschen Botschaft La Paz 54<br />

Freunde, es ist Zeit für uns zu gehen 57<br />

A(lemania), B(olivia), C(osta Rica) 59<br />

Bolivien – Danken und Gedanken zum Abschied 60<br />

Mischmasch<br />

Heiratsfieber an der Deutschen Schule 64<br />

Streifzüge durch die Untiefen des Lebens (Teil 1)<br />

Veranstaltungen<br />

67<br />

Goethe – Institut La Paz 68<br />

Evangelisch – Lutherische Gemeinde Deutscher Sprache in<br />

Bolivien<br />

70<br />

Mitteilungen der Katholischen Kirchengemeinde deutscher<br />

Sprache<br />

71<br />

Zweite Hand Anzeigen 72<br />

1


<strong>Monatsblatt</strong><br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Kulturgemeinschaft,<br />

Centro Cultural Alemán (<strong>CCA</strong>)<br />

Büro: Deutsche Schule La Paz –<br />

Colegio Alemán La Paz<br />

Zuständig: Lic. Miguel Angel Lazarte<br />

Tel.: 2671002<br />

Fax: 2671003<br />

La Paz - BOL<strong>IV</strong>IEN<br />

(Auflage: 400 Stück)<br />

Artikel/Leserbriefe bitte entweder an Redaktionsmitglieder oder <strong>Monatsblatt</strong>, Casilla 8718 –<br />

La Paz richten.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Artikel/Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.<br />

Artikel/Leserbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Anzeigen bitte als hardcopy und softcopy an Sohrab Tawackoli senden.<br />

Die einzelnen Artikel des <strong>Monatsblatt</strong>s und eine Gesamtfassung können auf der Webseite<br />

www.cca-monatsblatt.org separat heruntergeladen werden. Zwischen der Papierausgabe und<br />

der Online-Ausgabe gibt drucktechnisch bedingte Unterschiede.<br />

Titelbild-Gestaltung und Foto: Mila Robbiani und Bärbel Homola-Weber<br />

Redaktionsschluss für das <strong>Monatsblatt</strong> 1/08 ist der 28.02.2008<br />

2<br />

Redaktion:<br />

Manuel Lins 2713361<br />

E – mail: mlinbolivia@yahoo.de<br />

Franziska Sörgel 2710281<br />

E – mail: franziskasoergel@web.de<br />

Martin Homola 2413131<br />

E – mail: M.Homola@web.de<br />

Dirk Hoffmann 2711724<br />

E – mail: dirk.hoffmann@berlin.de<br />

Dr. Sohrab Tawackoli 70517302<br />

E – mail: sohrab@acelerate.com<br />

Werner Preiss 2713796<br />

E – mail: wpreiss@mac.com<br />

Michèle Martinic<br />

E – mail: martinic@acelerate.com


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

so kann man sich täuschen! Da hatten wir im letzten Vorwort ein schlankeres<br />

<strong>Monatsblatt</strong> angekündigt, doch bis zum Redaktionsschluss liefen noch so viele<br />

Beiträge ein, dass die Ausgabe 3/2007 fast schon Reader’s-Digest-mäßig als<br />

kleines Taschenbuch daherkam. Deshalb geloben wir, uns in Zukunft aller<br />

Prognosen zum Umfang des <strong>Monatsblatt</strong>es zu enthalten. Schauen Sie einfach<br />

selbst, wie dick das <strong>Monatsblatt</strong> ist, wie dick die zugehörigen<br />

Redaktionsmitglieder sind und ob Sie zwischen beidem irgendeinen statistischen<br />

Zusammenhang herstellen können.<br />

Das Bild zeigt einen Großteil der Redaktion im Hause Homola bei einer der<br />

zahllosen Redaktionssitzungen. Im Vordergrund einige Arbeitsmaterialien und<br />

im Hintergrund von links nach rechts Manuel Lins, Dirk Hoffmann, Franziska<br />

Sörgel, Werner Preiss und Martin Homola.<br />

Sie werden es sicher merken: Diesem <strong>Monatsblatt</strong> fehlt ein echtes Titelthema.<br />

Dabei hatten wir durchaus amüsante redaktionsinterne Diskussionen über<br />

durchaus amüsante Titelthemen, die aber alle aus guten Gründen – Zeitmangel,<br />

Inkompetenz, Unzumutbarkeit – verworfen werden mussten. Am Ende blieb nur<br />

noch der feste Entschluss: Eine Weihnachtsausgabe wird’s trotzdem nicht!<br />

Nichts gegen Weihnachten, aber wenn sich schon in Deutschland die Lebkuchen<br />

3


in den Supermärkten stapeln, die Jahresendfernsehsondersendungen die mediale<br />

Klinke in die Hand geben und überall Weihnachtsmänner die Fassaden<br />

erklimmen, so soll wenigstens die Festung <strong>Monatsblatt</strong> dem Ansturm<br />

widerstehen.<br />

Außerdem ist uns nichts Weihnachtliches eingefallen.<br />

Dennoch haben wir wieder mit Hingabe diese Ausgabe zusammengestellt und<br />

hoffen, dass sie Ihr Gefallen findet. Denn: Gibt es etwas Schöneres, als das<br />

<strong>Monatsblatt</strong> zu machen? Wenn ja, wären wir für sachdienliche Hinweise<br />

dankbar.<br />

Für dieses Jahr verabschieden wir uns, kommen Sie gut rüber ins neue Jahr<br />

2008, auf Wiederlesen!<br />

4<br />

Die Redaktion


Über Bayern<br />

Über Bayern schreiben wir nichts, haben wir in der Redaktion beschlossen. Die<br />

Stoiberisierung ist dort zwar vorerst abgeschlossen, und der neue Zweidrittel-<br />

Mehrheitspräsident heißt seit dem 9. Oktober Günther Beckstein, was aber<br />

kommt, weiß man nicht. Was also soll man für Bayern fürchten, was darf man<br />

hoffen? Also, nichts über Bayern diesmal.<br />

Dafür zu etwas völlig anderem – ein Literaturtipp. Da wir nicht in den Verdacht<br />

geraten wollen, uns zu Zeitgeschichtlichem äußern zu wollen, greifen wir ein<br />

paar ziemliche Jahrzehnte zurück, zum Beispiel zu Lion Feuchwangers Buch<br />

„Erfolg“ von 1930, Untertitel: „Drei Jahre Geschichte einer Provinz“ 1 .<br />

Lion Feuchtwanger 2 hält in seinen Romanen generell gerne eine Lupe auf<br />

winzige Stellen der Geschichte, manchmal auch gezielt auf eine einzelne<br />

historische Person (z, B. den Maler Goya). Dabei geht es nicht selten um die<br />

Überlebensmöglichkeit des jüdischen Volkes oder einzelner Angehöriger. Aber<br />

nicht immer.<br />

In „Erfolg“ kommen kaum Juden vor, dafür aber viele Münchner, denn die<br />

Geschichte spielt im München der 20er Jahre. Die Kabinettangehörigen dieser<br />

Zeit sowie viele höhere (Gerichts-)Beamte haben in diesem Roman so gut wie<br />

alle ihre außerehelichen Affären, mindestens aber hat die Haushälterin ein Kind<br />

von ihnen. Einer aus der Runde (der Krüger) gefällt nun nicht mehr, und seine<br />

Liebesgeschichte (wahr oder nicht) wird vor Presse und Gericht gebracht. Er<br />

selbst wandert ins Gefängnis und wie er es wieder verlässt, wird jetzt nicht<br />

verraten. Mit seiner Karriere ist es jedenfalls aus.<br />

In dem Buch wimmelt es naturgemäß nur so von „Bewohnern der bayrischen<br />

Hochebene“, über die der Autor schreibt, sie seien „alle aus einem Stoff. Aus<br />

dem dumpfen Stoff des Landstrichs, schlau, eng, ohne Horizont, winklig wie die<br />

Täler ihrer Berge. … schlaue Bauern, einander beim Viehhandel keineswegs<br />

trauend.“ 3<br />

Der Justizminister schimpft sich auf seinen Autofahrten immer wieder auf Linie:<br />

„Logik, Menschenrechte, Reichseinheit, Demokratie, zwanzigstes Jahrhundert,<br />

europäische Gesichtspunkte: einen Schmarrn.“ Und über den armen Krüger,<br />

gegen den er eine Justizbeugung sondergleichen in Gang gesetzt hat, murrt er<br />

1 Erschienen 1930 und als erster Band der Trilogie „Der Wartesaal“, als deren Thema und Überschrift<br />

Feuchtwanger setzte: „Wiedereinbruch der Barbarei in Deutschland und ihr zeitweiliger Sieg über die Vernunft“.<br />

2 Lion Feuchtwanger (1884-1958) verließ zeitgleich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten<br />

Deutschland. Er konnte als deutschsprachiger (ex S. Fischer)-Autor von 1933-1948 von Frankreich aus 12 Titel<br />

beim Amsterdamer Querido Verlag für Exilautoren veröffentlichen und gründete später selbst den Aurora-<br />

Verlag in Amerika, wohin er kurz nach Kriegsausbruch gelangt war.<br />

3 Alles zitiert nach der Fischer-Taschenbuchausgabe (Frankfurt a. M.) von 1973. Die Seiten 64, 72, 73, 623<br />

5


nur: „Warum muss der Lalli der bayrischen Politik in ihre Maschinerie<br />

hineintapsen? … Kann der Sauhammel nicht das Maul halten?“<br />

Der Roman beschreibt einen Zeitraum von 3 Jahren, und in denen wird das<br />

politische Personal, die Minister- und Gerichtspräsidenten, Innen- Justiz- und<br />

Kultusminister mehrfach getauscht und ausgewechselt. Für die Handlung des<br />

Romans ist das völlig unerheblich, denn für den Krüger erreicht keiner von<br />

ihnen was. Für die Geschichte des Landes ist der Köpfetausch noch unwichtiger.<br />

Ist doch gleich vom ersten Kapitel an klar, dass das Land von einer Handvoll<br />

Strippenziehern mit nichts sagenden Namen geführt wird. Einer von denen<br />

kommt noch aus der Agrarwirtschaft, ein anderer kann gut mit dem Vatikan,<br />

einer kontrolliert die Elektrizitätswerke der letzte macht international<br />

undurchschaubare Geschäfte mit seiner Auto-Firma.<br />

Dieser letzte finanziert zudem fleißig politische Gruppierungen vom äußeren<br />

rechten Rand und angegliederte Wehrsportgruppen, die von der jeweiligen<br />

Kabinettsriege gerne für eigene Ziele benutzt werden.<br />

Die Einheimischen und Angehörigen des Bundeslandes schmoren über 800<br />

Seiten in der eigenen Suppe und keiner kriegt den Deckel ab – zu verfilzt und zu<br />

lange eingekocht ist das Ganze schon. Nur einmal wird das Schlimmste an<br />

Rechtsradikalität verhindert – durch eine vielstellige amerikanische<br />

Investitionsabsicht.<br />

Das Buch empfiehlt sich sowohl als üppiges Zeitbild als auch als Analyse der<br />

Nach- bzw. Vorkriegszeit. Ganz Schlaue können auch auf die Suche nach den<br />

realen Vorbildern einiger Romanfiguren gehen. Sprachlich ist die Lektüre die<br />

reinste Vitaminspritze. Besonders natürlich für Diaspora-Deutsche, deren<br />

Sprachkonsum auf Merkzettel der Botschaft und den Internet-Wetterbericht<br />

beschränkt ist.<br />

Das Buch kann bei Amazon bezogen werden, es kostet derzeit als Taschenbuch<br />

12,50 EUR.<br />

Über Bayern schreiben wir dann vielleicht das nächste Mal etwas.<br />

6<br />

Franziska Sörgel


Deutsch-Südamerikanische Parlamentariergruppe des deutschen<br />

Bundestages zu Besuch in Bolivien<br />

Die Pflege der guten Beziehungen zwischen Bundestag und Parlamentariern in<br />

Ländern Südamerikas ist das Anliegen der Deutsch-Südamerikanischen<br />

Parlamentariergruppe des deutschen Bundestages. Im Vordergrund stehen<br />

Fragen der Stärkung der Demokratie, der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />

und der internationalen Zusammenarbeit. Diesmal nutzten sie die<br />

parlamentarische Sommerpause, um sich mit ihren Homologen in Bolivien,<br />

Paraguay und Uruguay auszutauschen. In Bolivien erwartete Wolfgang Börnsen<br />

und Bernhard Kaster (CDU/CSU), Klaus Bartel und Frank Hofmann (SPD),<br />

Florian Toncar (FDP) und Anton Hofreiter (Bündnis 90/ Die Grünen) ein<br />

dichtes Programm. Nach Gesprächen in La Paz mit Präsident Evo Morales,<br />

Außenminister Choquehuanca und Präsidentschaftsminister Quintana, besuchten<br />

sie am 29. und 30. August Programme der deutsch-bolivianischen<br />

Entwicklungszusammenarbeit (EZ).<br />

Die Parlamentarier mit Minenarbeitern und Spezialisten des Programms der<br />

Europäischen Union APEMIN<br />

Zunächst ging es nach Oruro, wo die Europäische Kommission über das<br />

Programm APEMIN (Apoyo al Desarrollo Económico Sostenible en Áreas<br />

7


Mineras Empobrecidas del Occidente de Bolivia) in der verarmten<br />

Bergbauregion nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung unterstützen. Ein<br />

besonderes Anliegen des Vorhabens ist die Bekämpfung von Kinderarbeit. Beim<br />

Gang durch das Untertagebergwerk Jallpa Socavón und in Gesprächen mit den<br />

Männern und Frauen der Bergwerkskooperative FEDECOMIN konnten sie sich<br />

ein Bild von der harten Arbeit unter Tage machen, aber auch die erkennbaren<br />

Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und –sicherheit würdigen, die<br />

APEMIN bereits erreichen konnte.<br />

Die Weiterfahrt nach Llallagua führte an Huanuni vorbei, wo die Hintergründe<br />

der tragischen Auseinandersetzungen vor mehreren Monaten erläutert wurden<br />

und wo immer noch große Spannungen zwischen den Bergbaukooperativen und<br />

dem staatlichen Minenunternehmen herrschen.<br />

Die Bürgermeister von Llallagua, Juan Taquichiri, und von Colquechaca,<br />

Agustin Achu, erklärten die Parlamentarier feierlich zu Ehrengästen und<br />

bewiesen damit erneut die herzliche Gastfreundschaft, die Besuchern im Norden<br />

von Potosí entgegengebracht wird.<br />

Am Nachmittag hatten die Gäste aus Deutschland Gelegenheit im direkten<br />

Gepräch mit Schülern, Lehrern und Vertretern indigener Organisationen aus<br />

dem Norden von Potosí sich ein Bild über Bürgerpartizipation, Entwicklung von<br />

Friedenskultur und indigene Vorstellungen von Entwicklung und Demokratie zu<br />

machen, Entwicklungsprozesse, die von der GTZ unterstützt werden.<br />

Das von der Fundación Pueblo und einer CIM Fachkraft unterstützte Projekt<br />

„Schülerpensionen“, welches Kindern in abgelegenen Dörfern erlaubt, bei<br />

Familien in Schulnähe zu wohnen und ihnen damit einen langen und oft<br />

gefährlichen Fußmarsch erspart, hat die Parlamentarier besonders beeindruckt.<br />

In den beteiligten Gemeinden ist die Schulabbruchquote vor allem bei Mädchen<br />

deutlich zurückgegangen.<br />

Am Morgen vor der Rückfahrt nach La Paz besichtigten die Gäste aus Berlin<br />

das in Llallagua ansässige Wasserversorgungsunternehmen der Provinz Bustillo,<br />

welches mit Unterstützung der GTZ und KfW die Versorgung von Llallagua,<br />

Siglo XX und Catavi mit gesundem Trinkwasser über Hausanschlüsse und<br />

Abwasserentsorgung sicherstellen hilft.<br />

8<br />

Christian Breustedt(GTZ)


Schule für deutsche Minderheiten in Ungarn<br />

Ist es wirklich schon ein Jahr her, seit ich meinen letzten Artikel fürs<br />

<strong>Monatsblatt</strong> schrieb? Wo ist die Zeit geblieben? Warum schrieb ich nicht schon<br />

früher?<br />

Ja, das ist eine lange Geschichte. Zum einen bat mich kurz vor meiner Abreise<br />

aus La Paz ein Leser des <strong>Monatsblatt</strong>es, ich solle doch bitte nach meiner<br />

Heimkehr nicht so negativ über Deutschland schreiben wie das normalerweise<br />

andere Rückkehrer täten. Diese Bitte wollte ich ihm schon erfüllen, aber das<br />

hatte zur Folge, dass ich nicht umgehend einen freudigen Rückkehrerartikel<br />

verfassen konnte. Vieles fand ich in Deutschland verändert vor, vieles zum<br />

Guten, aber einiges war eben auch nicht so erfreulich.<br />

Als aufmerksamer Leser des <strong>Monatsblatt</strong>es des <strong>CCA</strong> kennen Sie sicherlich auch<br />

schon den zweiten Grund meiner langen Schreibpause: In Heft 03/07 schrieb die<br />

Redaktion, dass Dietrich Bender den OBI-Baumarkt unsicher mache, aber nicht<br />

in Marburg, sondern in Budapest. Was ich dort mache? Ich arbeite dort, aber<br />

nicht an der Deutschen Schule Budapest, sondern als hessische<br />

Landesprogrammlehrkraft an einem Deutschen Nationalitätengymnasium für<br />

Ungarndeutsche / Donauschwaben.<br />

Zur Geschichte der Donauschwaben<br />

Schon um das Jahr 1000 wanderten die ersten Ungarndeutschen als Ritter in das<br />

Karpatenbecken ein, doch in größeren Zahlen kamen sie erst weit später: Nach<br />

ihrem Kampf gegen die Türken wollten die habsburgischen Kaiser ab 1683 den<br />

pannonischen Raum der mittleren Donau besiedeln. Das Angebot war für die<br />

zunächst aus Schwaben, später auch aus anderen Regionen Deutschlands<br />

stammenden Siedler sehr attraktiv, denn sie wurden als „freie und unmittelbar<br />

kaiserlich-königliche Untertanen auf ewige Zeiten“ angeworben und waren<br />

damit die ersten freien Reichsbauern. Bis 1786 kamen schon 150.000 Schwaben<br />

in drei großen und vielen kleinen Zügen ins Donaubecken; 1918 waren es<br />

ungefähr 1,5 Millionen deutschstämmige Menschen, die den Donau-<br />

Karpatenraum besiedelten.<br />

Im Vielvölkerstaat Königreich Ungarn gab es Ende des 18. Jahrhunderts etwa<br />

eine Million Deutsche (die vor allem in der Landwirtschaft tätig waren, später<br />

auch im Handwerk) mit einer deutschsprachigen Kultur von Zeitung über<br />

Literatur bis hin zum Theater (1812). Aber die in der zweiten Hälfte der 19.<br />

Jahrhunderts einsetzende radikale Magyarisierungspolitik veranlasste viele<br />

Deutsche, sich dem Ungarntum anzupassen und so wurde die deutsche Sprache<br />

verstärkt durch Ungarisch ersetzt.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Rahmen des Vertrages von Trianon neue<br />

Grenzen gezogen und damit die Gebiete der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie, in denen die Schwabendeutschen siedelten, auf Ungarn, Rumänien<br />

9


und das ehemalige Jugoslawien aufgeteilt. Als Folge bildeten die<br />

Donauschwaben keine einheitliche Volksgruppe mehr. Nach dieser Zeit kehrten<br />

viele von ihnen nach Deutschland zurück oder wanderten aus, z.B. in die USA,<br />

nach Australien oder nach Südamerika. Eine Quelle nennt die folgenden Zahlen:<br />

• 1/6 verließ um 1920 das pannonische Siedlungsgebiet<br />

• 1/3 wurde nach 1945 vertrieben<br />

• 1/6 wanderte von 1960 – 1995 in westliche Länder aus und<br />

• 1/3 blieb<br />

Die Deutsche Sprache heute<br />

Erst Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbesserte sich die Lage der<br />

Ungarndeutschen wieder: Unter dem Parteisekretär János Kádár bekamen die<br />

Minderheiten in Ungarn und damit auch die Deutschen bestimmte bescheidene<br />

Rechte auf die Pflege ihrer Kultur. 1955 wurde der Verband der<br />

Ungarndeutschen gegründet, der sich in einem von der ungarischen Regierung<br />

zugelassen Rahmen versuchte, die Interessen der deutschen Minderheit zu<br />

vertreten. Da es in den Schulen kaum oder wenig Deutschunterricht gab, war die<br />

Folge, dass „eine stumme Generation“ aufwuchs, die der deutschen Sprache<br />

nicht mächtig war oder allenfalls ein wenig die Mundart verstand. Eine<br />

vergleichsweise positive Entwicklung für die Ungarndeutschen begann ab Mitte<br />

der 1980er Jahre, als ein spezieller Unterricht „Deutsch als<br />

Nationalitätensprache/Minderheitensprache“ in zahlreichen Schulen eingeführt<br />

wurde. Die Zahl der zweisprachigen Schulen (vor allem Gymnasien) wuchs, es<br />

wurden zudem deutsche Chöre, Tanzgruppen etc. ins Leben gerufen und nach<br />

der Wende Vereine gegründet. Entscheidend für die heutige relativ positive<br />

Lage der deutschen Sprache in Ungarn ist aber das Nationalitätengesetz von<br />

1993, in dem den Angehörigen von Minderheiten weitgehende individuelle und<br />

kollektive Rechte eingeräumt werden, so vor allem kulturelle Autonomierechte<br />

wie das auf muttersprachlichen Unterricht.<br />

Das „Német Nemzetiségi Gimnázium“ in Budapest<br />

Aus einer dieser oben erwähnten Schulen, in denen Deutsch unterrichtet wurde,<br />

entstand Anfang der 90er Jahre das Deutsche Nationalitätengymnasium in<br />

Budapest, eines von insgesamt 11 in Ungarn. Ein Teil der etwa 260<br />

Schülerinnen und Schüler kommt nicht aus Budapest und wohnt daher im<br />

Internat der Schule. Das Nationalitätengymnasium umfasst die Klassen 9 bis 13.<br />

Normal sind in Ungarn 12 Schuljahre bis zum Abitur (8 Jahre Grundschule,<br />

dann 4 Jahre Sekundarstufe), aber an „meiner“ Schule gehen die Uhren anders:<br />

Den 4 Sekundarstufenjahren ist das 9. Schuljahr, die „nullte“ Klasse,<br />

10


vorgeschaltet. Jedes Jahr werden 60 neue Schüler aufgenommen, neben<br />

Deutsch-Fast-Muttersprachlern auch Schüler, die in ihren Grundschuljahren<br />

zwar Deutsch als Fremdsprache gelernt, aber nicht genug für einen fast<br />

ausschließlich deutschsprachigen Oberstufenunterricht. Zu diesen 60 Neulingen<br />

gehören aber auch jedes Jahr um die 10 Jungen und Mädchen ohne DaF-<br />

Vorkenntnisse. Die Aufgabe des 9. Schuljahres, der nullten Klasse, ist es diese<br />

Schüler sprachlich für den Stoff der Sekundarstufe fit zu machen. Und das<br />

betreiben wir hier mit einem erheblichen Aufwand: In Kleingruppen á ca. 10<br />

Schülern bemühen sich insgesamt vier Lehrer, den Neulernern in 15 Stunden<br />

pro Woche einen Zugang zur deutschen Sprache zu vermitteln. Dazu kommen<br />

„unterstützende“ Fächer wie Volkskunde oder Musik/Singen. Ein Jahr<br />

intensives Deutschlernen.<br />

Nach weiteren 4 Schuljahren legen dann diese Schülerinnen und Schüler ein<br />

Abitur ab, in dem die deutsche Sprache der ungarischen vollkommen gleich<br />

gestellt ist. Das bedeutet für den Oberstufenschüler aber auch, dass er im Fach<br />

Deutsch den gleichen Kanon an Literatur „durchhecheln“ muss, wie er es für<br />

Ungarisch machen muss. Für Kafka sind z.B. 1,5 Unterrichtsstunden in der<br />

Stundentafel vorgesehen. Und wer eine Ahnung davon hat, was Goethe, Schiller<br />

und Co. als Gesamtwerk angefertigt haben weiß, welches „Wissen“ sich ein<br />

Schüler unserer Schule neben der ungarischen Literatur für das gleichgestellte<br />

Fach Deutsch aneignen muss. Ein Silberstreif am Horizont zeichnet sich da in<br />

Form des Sprachdiploms C1 (früher: DSD II) ab: Ungarische Schüler können<br />

bei ihrem Abitur je nach Studienwunsch individuell entscheiden, ob sie in den<br />

jeweiligen Abiturfächern die „Oberstufenprüfung“ (in Deutsch mit dem<br />

Literaturlernstoff) oder die weniger anspruchsvolle „Mittelstufenprüfung“<br />

machen wollen. Eine eigentlich schwere Entscheidung, denn davon hängt die<br />

Punktzahl ab, mit der sie sich bei einer Universität bewerben. Seit diesem<br />

Schuljahr wird es ihnen aber leichter fallen, sich „nur“ für die<br />

Mittelstufenprüfung zu entscheiden, denn von den maximal 480 auf<br />

verschiedenen Wegen erreichbaren Universitäts-Zugangspunkten entfallen allein<br />

50 auf ein bestandenes Sprachdiplom: Eine höchst willkommene Aufwertung<br />

unserer Sprachprüfung. In diesem Schuljahr sind es ungarnweit 950 Kandidaten,<br />

die sich dafür angemeldet haben. Nein, ich bin nicht für alle diese Schüler als<br />

DSD-Prüfungsbeauftragter zuständig; Kolleginnen und Kollegen aus anderen<br />

Bundesländern teilen sich die Arbeit mit mir.<br />

Und der Andrang von interessierten Eltern und Schülern anderer Schulen, die<br />

sich am gestrigen „Tag der offenen Tür“ am Német Nemzetiségi Gimnázium<br />

einen Eindruck vom Unterricht schaffen wollten zeigt, dass Deutsch in Ungarn<br />

wieder eine Zukunft hat.<br />

Mehr Information zur Geschichte finden Sie bei wikipedia unter den Stichworten:<br />

„Ungarndeutsche“ bzw. „Donauschwaben“ und auf den Internetseiten der<br />

Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und dem Haus der Donauschwaben in Bayern<br />

11<br />

Dietrich Bender(Budapest)


Schule gestern und heute –<br />

Was bleibt?<br />

12<br />

Foto: Héctor Valdéz<br />

Es gibt Bücher, die lassen den Leser auch nach mehrmaligem Lesen einfach<br />

nicht los. Seit zwei Jahren beschäftige ich mich mit dem Band „Gesta y<br />

fotografía. Historia de Warisata en imágenes“ von Carlos Salazar Mostajo 1 . Ich<br />

habe mich so zu sagen festgebissen – am Text, an den Fotos, an der<br />

ansprechenden Edition insgesamt und selbstverständlich am Inhalt.<br />

Insbesondere durch die Ereignisse im September 2003 war mir Warisata<br />

natürlich schon vorher ein Begriff. Immer wieder habe ich mich gefragt: Wieso<br />

gab es ausgerechnet in Warisata Tote, das ist doch nun wirklich nichts weiter als<br />

ein kleiner und unbedeutender Flecken auf der Landkarte. Welche Bedeutung<br />

hat Warisata für Bolivien? Carlos Salazar Mostajo beschreibt und zeigt anhand<br />

historischer Fotos die Entwicklung des Schulprojekts von Warisata in der Zeit<br />

von 1931 – 1941.<br />

Historischer Rückblick<br />

Untrennbar ist die Geschichte von Warisata mit zwei Namen verbunden:<br />

Elizardo Pérez und Avelino Siñani. Sie gründeten 1931 die „Escuela Ayllu de<br />

Warisata“, die erste Indígena-Schule in Bolivien. Die staatliche Anerkennung<br />

der Schule bildete die Voraussetzung für weitere 9 Schulgründungen in anderen<br />

Regionen Boliviens in den 30er Jahren.<br />

Das Schul- und Bildungskonzept von Warisata lässt sich am besten aus der 1936<br />

proklamierten „Declaración de principios de la escuela campesina“ 2 ersehen, die<br />

auf der „Mensaje de la escuela Indiginal de Warisata en el Día de las Américas“<br />

(1934) basierte. Wichtige Punkte waren:<br />

� Bildung gründet sich auf der traditionellen Kultur und der sozialen<br />

Lebensweise der indigenen Bevölkerung. Bildung hat nicht nur das Ziel,<br />

die traditionelle Kultur zu bewahren und die Lebensweise zu<br />

„archivieren“, sondern sie schließt die unmittelbare praktische<br />

Anwendung neu erworbener Kenntnisse ein, ist also auf die<br />

Weiterentwicklung der Kultur und des sozialen Lebens gerichtet.<br />

� Bildung und Erziehung umfassen:<br />

o Entwicklung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

o Entwicklung von Eigeninitiative und Selbstständigkeit


o Verbindung von Theorie und Praxis, Schule und produktiver<br />

Arbeit, Lernen und Anwenden<br />

o Erziehung zu sozialem Miteinander, Kollektivbewusstsein<br />

o Erziehung zur Selbstbestimmung des Einzelnen (Glaube an die<br />

eigene Kraft und Stärke)<br />

o Enge Verbundenheit zur Natur<br />

� Schule besitzt wirtschaftliche Autonomie und verwaltet sich selbst, was<br />

einschließt, dass sie sich als produktive und produzierende Schule<br />

versteht.<br />

� Schule gibt Raum für das Studium der Sprache, der Religion, der<br />

Wirtschaft, der Kunst der Indígena etc., um dem Einzelnen zu<br />

ermöglichen, sich selbst als soziales und historisches Wesen zu begreifen<br />

und dieses Wissen an die Gemeinschaft weiter zu geben.<br />

� Schule eröffnet Raum für neue pädagogische Ideen.<br />

� Schule hat auch die Funktion, die Kultur und die Lebensweise der<br />

Indígena gegen die koloniale Unterdrückung zu verteidigen und muss<br />

deshalb mit der Dorfgemeinschaft fest verbunden, in ihr verankert sein.<br />

� Die Philosophie der indigenen Schule ist eine Philosophie des<br />

Optimismus und der eigenen Stärke.<br />

In Warisata wurde dieses Konzept in folgender Weise realisiert: Der<br />

Bildungsweg umfasste Kindergarten, Grundschule (3 Jahre), weiterführende<br />

Schule mit Orientierung auf den Beruf (3 Jahre), Berufsschule (3 Jahre) und<br />

schließlich für den, der wollte, die Ausbildung zum Lehrer (2 Jahre). Die Schule<br />

bildete also ihre eigenen Lehrer aus und sah außerdem ihre Aufgabe in der<br />

Alphabetisierung der Erwachsenen im Umland. Schule ging einher mit<br />

landwirtschaftlicher und handwerklicher Produktion.<br />

Arbeit in der Landwirtschaft (1937) Handwerkliche Produktion (1937)<br />

Quelle: Salazar Mostajo, S. 155 Quelle: Salazar Mostajo, S. 184<br />

Malerei, Musik, Tanz, Theater und Literatur (Bibliothek und Museum) waren<br />

das Fundament der künstlerischen Bildung und Erziehung. Das „Parlamento<br />

Amauta“ (aus der Kultur der Inkas gewachsenes Parlament der Ältesten,<br />

13


Erfahrensten) bildete das Selbstverwaltungsinstrument der Schule. In ihm waren<br />

vertreten: der Dorfälteste, gewählte Angestellte der umliegenden Haciendas und<br />

der Schulrat. Dieser setzte sich aus dem Direktor und Vertretern verschiedener<br />

Berufsstände aus dem Dorf zusammen, die in der Schule für die Ausbildung der<br />

Schüler in einem bestimmten Beruf, für die Produktion und die Werterhaltung<br />

zuständig waren. Im Schulrat selbst und darüber hinaus im Parlament galt<br />

Rechenschaftspflicht.<br />

Neben anderen ist auch das programmatische Bildungskonzept eine der<br />

Ursachen, warum 1940 die offizielle Demontage der Schule begann, sowohl die<br />

der Infrastruktur als auch die personelle und, bewusst gewollt, die kulturelle.<br />

Bildung ist immer und überall gefährlich, Dummheit stellt keine Fragen und vor<br />

allem stellt nichts infrage.<br />

Es sei angemerkt: So fremd ist uns Europäern das oben beschriebene Konzept<br />

nicht. Kerschensteiners und Gaudigs Arbeitsschule, Paul Oestreichs<br />

Produktionsschule und nicht zuletzt die von Wilhelm Blume 1922 gegründete<br />

Schulfarm auf der Insel Scharfenberg (existiert noch heute) weisen bei aller<br />

Unterschiedlichkeit durchaus ähnliche Ideen auf, in unserem Sinne<br />

reformpädagogische. Auch in Frankreich (Célestin Freinet), in den USA (John<br />

Dewey – Learning by doing – W. H. Kilpatrick) und in der Sowjetunion (Pawel<br />

Blonskiy, A.S. Makarenko) gab es Ideen, die mit dem Schulkonzept von<br />

Warisata einiges gemeinsam haben. In der DDR war die polytechnische Bildung<br />

Bestandteil des Gesamtbildungskonzeptes und fester Teil der Stundentafel<br />

(Anmerkung: Dass ich feilen, sägen und hobeln und eine Bohr- oder<br />

Drehmaschine bedienen kann, das hat mir nun wirklich nicht geschadet.).<br />

Besuch in der Normal de Warisata<br />

Was ist von den Ursprüngen geblieben?<br />

Während der Frühjahrsferien im September wollte ich dieser Frage nachgehen.<br />

Dank der Vermittlung eines bolivianischen Kollegen erhielt unsere kleine<br />

Gruppe auch einen Termin. Ein sehr sachkundiger Dozent führte uns nicht nur<br />

durch die heutige Lehrerausbildungsstätte, sondern auch zu den historischen<br />

Ursprüngen der Schule im Ort.<br />

14


Die Kapelle – Ort der ersten Die Kapelle heute – schade, dass es an<br />

Schulstunden in Warisata<br />

dieser Stelle kein Museum gibt.<br />

Quelle: Salazar Mostajo, S. 95 Foto: Héctor Valdéz<br />

Heute studieren rund 1300 Studenten aus ganz Bolivien an der Universität. Für<br />

sie steht ein Internat mit 300 Plätzen bereit, wer es sich leisten kann, mietet ein<br />

Zimmer im Dorf. Voraussetzung für die Aufnahme in die Schule ist, dass die<br />

Studenten neben Spanisch auch Aymara beherrschen (Bilingualität). Das<br />

Studium dauert insgesamt vier Jahre. Die ausgebildeten Studenten sollen vor<br />

allem Lehrerstellen auf dem Land besetzen. Noch immer werden diese Lehrer<br />

noch schlechter bezahlt als die Lehrer in der Stadt. Für mich ist das schwer<br />

nachvollziehbar.<br />

Von den einzelnen Sektionen der „Escuela Ayllu de Warisata“ ist nur diese, die<br />

Lehrerausbildungsstätte geblieben.<br />

Das im Bau befindliche Gebäude „Mexiko“ im Jahre 1940<br />

Quelle: Salazar Mostajo, S. 118<br />

15


Heute ist es das Hauptgebäude der Lehrerbildungsstätte.<br />

Foto: Héctor Valdéz<br />

Leider konnten wir bei unserem Rundgang nicht das Museum besuchen und<br />

auch die Hörsäle blieben uns verschlossen. Noch immer gibt es Werkstätten und<br />

Felder, in denen bzw. auf denen die Studenten erworbenes Wissen anwenden.<br />

Es lässt sich leicht vorstellen, dass vielleicht auch andere Bildungsprinzipien aus<br />

den 30er Jahren „überlebt“ haben. Genauere Informationen darüber muss ich<br />

jedoch noch schuldig bleiben.<br />

Angesichts der Entwürfe zum neuen Bildungsgesetz ist aus meiner Sicht<br />

genauer zu hinterfragen, welche historischen Quellen der ein oder andere Aspekt<br />

hat. Dass das derzeitige Bildungssystem in Bolivien das schlechteste in ganz<br />

Lateinamerika ist, ist bekannt. Dass es dringend verbessert werden muss, liegt<br />

auf der Hand. Über das Wie streiten sich die Experten. Gehen wir aber davon<br />

aus, dass über 60% der Bevölkerung Indígena sind, so ist es nur logisch, unter<br />

anderem auch die bildungspolitischen Traditionen der Indígena nach ihrem<br />

„Gebrauchswert“ für die Gegenwart und Zukunft zu hinterfragen. Wer meint,<br />

man könne europäische Bildungskonzepte auf die bolivianische Gesellschaft<br />

übertragen, ist - meiner Meinung nach - auf dem Holzweg.<br />

„Warisata, la escuela Indígena está ligada al nombre de varios Aymaras<br />

que dieron su vida por tener educación. Es también símbolo de la respuesta de los<br />

bolivianos a la educación Aymara: asesinato, tortura y destrucción a los originarios<br />

... [...] Esa es la importancia de Warisata, es nuestra normal de Indios, es donde los<br />

jóvenes Aymaras deben formarse para reivindicar nuestra gran cultura para levantar<br />

de la esclavitud a nuestra gente querida, a nuestra gente valerosa, a nuestra gente<br />

generosa Aymara que sufre tanto dolor, miseria, racismo, exclusión y muerte.“ 3<br />

(Marina Ari, Oktober 2003)<br />

Susanne Preiss<br />

Anmerkungen:<br />

1 Salazar Mostajo, Carlos: Gesta y fotografía. Historia de Warisata en imágenes, Lazarsa La Paz 2005<br />

2 Pérez, Elizardo: Warisata la escuela-ayllu, Hisbol /Ceres La Paz, 2. Auflage 1992, S. 168 – 172<br />

3 Quelle: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2003/1022warisata.htm<br />

16


Das Navigations- und Orientierungssystem GPS<br />

(Global Positioning System)<br />

Teil 2<br />

Nach der Darstellung des Weltraumsegments des GPS möchte ich Ihnen im<br />

zweiten Teil das Kontrollsegment mit seinen Bestandteilen und Beziehungen<br />

darstellen.<br />

Die terrestrische Kontrolle über das GPS-System liegt zu 100% in den Händen<br />

der US-Streitkräfte. Das ist, nebenbei bemerkt, auch einer der Hauptgründe für<br />

die Entwicklung des europäischen Navigationssystems Galileo als<br />

Gemeinschaftsprojekt der wichtigsten europäischen Industriestaaten.<br />

Zur Überwachung der GPS-Satelliten dient eine „Master Control Station“ in<br />

Schriever(Colorado) sowie vier weitere Monitorstationen der U.S.-<br />

Luftstreitkräfte auf Hawaii, Diego Garcia, den Asencion Islands und Kwajalein<br />

im Pazifik.<br />

Die wichtigsten Boden-Kontrollstationen des GPS-Systems<br />

Im August und September 2005 wurden noch weitere 6 Monitorstationen der<br />

NGA(National Geospatial Intelligence Agency) zum Überwachungsnetz<br />

hinzugefügt. Dadurch wird eine verbesserte Überwachung der Satellitenbahnen<br />

ermöglicht. Für den Nutzer des Systems auf der Erde ergibt sich aus genaueren<br />

Bahndaten der Satelliten eine verbesserte Genauigkeit der jeweiligen<br />

Positionsbestimmungen.<br />

Die passiven Monitorstationen sind im Prinzip lediglich GPS-Empfänger, die<br />

alle sichtbaren Satelliten verfolgen und dabei Messdaten der Satellitensignale<br />

sammeln. Diese Messdaten werden nach Schriever in Colorado gesendet,<br />

ausgewertet und für eventuell nötige Kurskorrekturen genutzt. Die Stationen auf<br />

Diego Garcia, Ascension Islands und Kwajalein sind auch Sendestationen für<br />

Korrekturdaten der Satelliten.<br />

17


In Schrievers werden die Daten der Monitorstationen 24 Stunden am Tage in<br />

Echtzeit ausgewertet und daraus Informationen über die Uhren und Bahnen der<br />

Satelliten generiert. Der Sinn dieser permanenten Überwachung liegt in der<br />

sofortigen Reaktionsmöglichkeit auf Fehlfunktionen.<br />

Ein bis zwei mal pro Tag werden die korrigierten Bahndaten und andere<br />

Informationen von den Monitorstationen an die Satelliten übertragen.<br />

Den Ansatz zum sich selbst korrigierenden System hat man mit den neuesten<br />

Satelliten des Blocks IIR gefunden. Diese sind in der Lage, untereinander<br />

Informationen auszutauschen und ihre Bahndaten selbst zu korrigieren, wodurch<br />

sie theoretisch nur alle 180 Tage Kontakt mit der Bodenstation aufnehmen<br />

müssen.<br />

Abschließend sei gesagt, dass die gegenwärtig noch existierende, einseitige<br />

Abhängigkeit vom GPS-System besonders für den modernen Verkehr in der<br />

Luft und auf den Meeren unbefriedigend und die in Aussicht gestellte<br />

Inbetriebnahme des europäischen und zivilen Galileo-Systems im kommenden<br />

Jahrzehnt sehr wünschenswert ist.<br />

Unscheinbar, aber wichtig: Die GPS-Monitorstation auf Diego Garcia<br />

18<br />

Werner Preiss


Restauranttipps<br />

Das Jahr, zumindest das Schuljahr, neigt sich dem Ende zu und ich war auch<br />

dieses Mal wieder etwas öfters auswärts essen. Ob das so bleibt, ist fraglich,<br />

denn nun bin ich verheiratet. Und da wird ja immer zu Hause gegessen!! Na ja,<br />

wir werden die doch in jedem Fall günstigen Preise in Bolivien nutzen, um viel<br />

essen zu gehen, denn in Deutschland wird das dann ein jähes Ende nehmen.<br />

Also, ihr wisst noch, 4 Sterne sind zu vergeben, mal sehen, wer es schafft:<br />

Name: Highlanders (Tex Mex Food)<br />

Wo? Final Sanchez Lima No. 2667, Fon 2430023<br />

Ambiente: 3 Sterne<br />

Bedienung: 4 Sterne<br />

Preise: 4 Sterne<br />

Besonderheit: Mein Geheimtipp für gutes mexikanisches Essen und vor allem<br />

(seit der Schließung des Cactus) für die besten Cocktails in La Paz. Die<br />

Auswahl ist groß und die Portionen riesig. Die Nachos (Weizenchips) werden<br />

selbst hergestellt und mit einer leckeren scharfen Soße oder mit Guacamole<br />

serviert. Besonders lecker sind die Fajitas und die BBQ-Rips. Von Montag bis<br />

Freitag gibt es von 17-19 Uhr eine Happy-Hour für Margerita, Quesadilla und<br />

Nachos, die Öffnungszeiten sind Mo-Fr 12-15 und 17-23.30 Uhr, Samstag von<br />

18-23 Uhr, Sonntag ist geschlossen. Eine Reservierung für das Wochenende ist<br />

sehr sinnvoll.<br />

Name: garua (Asian Restaurant, Tailandia-Japon-India)<br />

Wo? Calle 9 No. 7835, Calacoto, Fon 2784491<br />

Ambiente: 3 Sterne<br />

Bedienung: 3 Sterne<br />

Preise: 2 Sterne<br />

Besonderheit: Ähnlich dem Furusato von den Preisen, das Ambiente etwas<br />

wärmer und die Speisekarte umfangreicher. Vom Essen her waren meine Frau<br />

und ich angetan, von dem Preis danach überwältigt. Ein weiteres Luxus-<br />

Restaurant in der Zona Sur, das aber ab und zu mal Spaß macht. Ich bin kein<br />

Kenner der asiatischen Küche, daher bleibt mein Urteil neutral. Öffnungszeiten<br />

sind Montag bis Sonntag 12-15 und 18.30-23 Uhr (last order).<br />

19


Name: Mr. Pizza (Pizzeria)<br />

Wo? Av. Montenegro(am „Fuchs“ vorbei, ca. 100m linke Seite), San Miguel,<br />

Fon 2111361<br />

Ambiente: 2 Sterne<br />

Bedienung: 2 Sterne<br />

Preise: 4 Sterne<br />

Besonderheit: Die Pizza hier schmeckt gut! Man kann zwischen 3 Teigdicken<br />

und zwei Tomatensoßen wählen. Die Pizza kommt in 3 oder 4 Größen in einer<br />

großen Auswahl an Zutaten, die man auch selber ohne Aufpreis<br />

zusammenstellen kann. Außer Pizza gibt es noch Chicken-Wings (solala) und<br />

leckere Brotstangen mit Knoblauch oder Käse oder mit Zimt. Es ist relativ<br />

gemütlich, wenn auch ein wenig kühl. Die Pizzeria bietet einen Lieferservice an.<br />

Mr. Pizza gibt es auch in Miraflores und Sopocachi.<br />

20<br />

Und….. tschüss, bis zum nächsten Mal<br />

Christian „Karpi“ Karp


Urlaub auf dem Lande: Haciendas del Chaco<br />

Wer im fernen Süden Boliviens Land und Leute kennen lernen möchte, ohne im<br />

Gestrüpp der undurchdringlichen Vegetation die Orientierung zu verlieren, dem<br />

seien die Haciendas eines kürzlich gestarteten Projektes empfohlen:<br />

Verschiedene Haciendas wurden mit Unterstützung der BID umgebaut, so dass<br />

Besucher dort – teilweise sehr komfortabel – übernachten können, an den<br />

Aktivitäten in und um den Hof teilnehmen und Ausflüge in die Umgebung<br />

machen. Die Höfe werden in der Regel unter ökologischen Gesichtspunkten<br />

bewirtschaftet und arbeiten an Projekten mit den umliegenden Familien oder der<br />

Gemeinde.<br />

Hacienda Cayara bei Potosi<br />

Das liegt doch gar nicht im Chaco! Richtig, dennoch ist die Hacienda<br />

erwähnenswert und von Potosi aus kann man einen schönen Halbtagesausflug in<br />

ein pappel- und weidenbestandenes Tal machen, das auf Grund seiner<br />

niedrigeren Lage fruchtbar ist. Die Hacienda wurde 1557 – nur 12 Jahre nach<br />

der Stadt Potosí - gegründet und gehört zu den ältesten Höfen Boliviens. Don<br />

Edgar Soux, ein Onkel des gegenwärtigen Besitzers, führte mich durch die<br />

kolonial möblierten und bebilderteten Räume des herrschaftlichen Anwesens.<br />

Und für Leute, die gern in alten Pergamenten stöbern: In der Bibliothek<br />

befinden sich noch Bücher aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Während der Kolonie gehörte die Hacienda dem Vizekönig von Toledo. 1901<br />

erwarb die schottische Familie Aitken den Besitz, der 1992 in ein Hostal<br />

umgewandelt wurde.<br />

Don Edgar erzählte mir, dass er auch Schriftsteller ist und verschiedene Romane<br />

und Kurzgeschichten veröffentlicht hat. Sein Roman „En un Rincón de los<br />

Andes “ wurde von der Universität Potosi ausgezeichnet und handelt von der<br />

Geschichte der Hacienda.<br />

Die Hacienda versorgt heute Potosi mit Frischmilch, Eiscreme und anderen<br />

Milchprodukten, die man in einem kleinen Geschäft in Potosí an der Avenida<br />

Camacho unmittelbar vor (nördlich) der Plaza Arce bekommt.<br />

Paraíso del Tordo, Eco-Albergue zwischen Tarija und Villamontes im Valle<br />

del Medio gelegen<br />

Das Paraíso del Tordo ist keine land- oder viehwirtschaftlich betriebene<br />

Hacienda im klassischen Sinne, dafür liegt es aber im Chaco. Die Gemeinde<br />

Valle del Medio im tropisch-grünen fruchtbaren Tal des Rio Salinas befindet<br />

sich in der gebirgig-waldigen Klimazone des Pie-del-Monte.<br />

Ursprünglich waren die Besitzer der Albergue, Ursula Wiedemann und Juan<br />

Tarragá, in der Sozialarbeit auf dem Altiplano, später im Departamento Tarija<br />

21


tätig. Ursula arbeitete mit verschiedenen Guaraní-Gemeinden u.a. im Bereich<br />

der Selbstverwaltung und Landreform. Das aktuelle Grundstück wurde 1981<br />

erworben, damals stand nur eine Hütte am Ort des jetzigen Wohnhauses. Das<br />

Gebäude wurde im Laufe der Jahre ständig erweitert und einige Jahre als Heim<br />

für verwaiste und Kinder aus sozial schwachen Familien genutzt. Im Jahr 2000<br />

begann der Umbau zur Aufnahme von Gästen.<br />

Unsere Kinder konnten mit den Hundebabies spielen, die Trapiche zum Pressen<br />

von Zuckerrohr ausprobieren und anschließend den frischen Saft schlürfen. Am<br />

Nachmittag spazierten wir zum Rio Salinas und schwammen durch die kühlen<br />

Fluten, um uns auf einem sonnenbeschienen Felsen aufzuwärmen. Meine Frau<br />

und Ursula machten längere Ausritte, bei denen Ursula von den Zeiten erzählte<br />

als es noch keine Straße gab. Damals konnte Ursula ihre Gemeinden nur zu<br />

Pferd besuchen auf häufig stundenlangen Ritten über abenteuerliche Pfade. Am<br />

letzten Abend machten wir einen Spaziergang in ein Seitental. Mit Ursula<br />

besuchten wir eine Bauernfamilie, um uns nach einem Schwätzchen mit dem<br />

Besitzer die traditionelle Lebensweise zeigen zu lassen: Ein kleiner, gepflegter<br />

Gemüsegarten hinter den aufgeräumten Lehmhütten, Mandarinen- und<br />

Limabäume, Hühner, Schweine. Da die Zuckerrohrernte gerade vorbei war,<br />

konnten wir einige Rohzuckerblöcke erstehen und vom frischen empanizado<br />

(feste Masse, aus Zuckersirup und Erdnüssen hergestellt) probieren. Das<br />

Besondere im Paraíso del Tordo: Ursula kennt die Familien der Gemeinde und<br />

organisiert auch Besuche bei den nördlich gelegenen Guaraní-Gemeinden.<br />

Mit Ursula Wiedemann (rechts) auf einem Guaraní-Hof<br />

22


Hacienda Yatigüigua bei Camiri (ca. 15 km)<br />

Hacienda Yatigüigua (bei gutem Wetter)<br />

Leider schlug dass Wetter um, so dass wir im kalten Nieselregen auf Yatigüigua<br />

ankommen, was nach der glaubwürdigsten Übersetzung aus dem Guaraní<br />

„Lugar de los zorritos“ heißen soll. Die Tochter des Besitzers Caren Wachtel,<br />

die nicht nur die Gäste des Hofes, sondern auch den Tourismus in und um<br />

Camiri betreut, empfängt uns und zeigt uns die gepflegten Zimmer und<br />

Aufenthaltsräume, die ein wenig an die „guten alten Zeiten“ erinnern.<br />

Der Vater Egon Wachtel erzählt uns in gutem Deutsch, dass sein jüdischer Vater<br />

durch die Nazis nach Buchenwald deportiert worden war. Durch seine guten<br />

Beziehungen zu einem Offizier erhielt er die Möglichkeit, mit seinem damals<br />

17jährigen Sohn Egon nach Südamerika zu emigrieren, so dass dieser seinem<br />

Schicksal als Kanonenfutter der Wehrmacht entging. Auf Grund gefälschter<br />

Visa konnten die Wachtels nach langer Seereise nicht im eigentlich<br />

vorgesehenen Zielland Peru bleiben, erhielten aber die Einreiseerlaubnis für<br />

Bolivien. Zunächst arbeiteten Vater und Sohn in der Gegend des Illimani und in<br />

Achocalla, um später ein Stück Land bei Tarabuco zu erstehen. Irgendwann<br />

lernte Egon Wachtel das Gebiet um Camiri kennen. Er mochte die Guaraní und<br />

die Landschaft und kaufte 1948 2800 ha Land in absoluter, fast<br />

undurchdringlicher Wildnis in einem Tal, in dem es Quellen gab, um eine<br />

Hacienda zu gründen. Heute wird ca. 10 Prozent der Fläche bewirtschaftet, der<br />

Rest ist für den geschützten Wald reserviert.<br />

Egon führt uns durch seinen ökologisch bewirtschafteten Garten, in dem neben<br />

verschiedensten Gemüsearten sogar Kohlrabi gedeiht. Außerdem sind die<br />

pomelones - überdimensionale Grapefruits - reif und hängen verführerisch an<br />

den Bäumen. Die Maisfelder werden nach wie vor per Hand geerntet und<br />

23


sortiert, um Arbeit für Tagelöhner zu schaffen und die Qualität zu verbessern.<br />

Zur Düngung wird der Mist der Hühner und der über 200 Kühe verwendet.<br />

Nach dem Rundgang serviert uns Caren ein leckeres Menu, das zum größten<br />

Teil aus dem eigenen Garten stammt.<br />

Mit den 2 Reitpferden von Yatigüigua kann man Ausritte in die Umgebung<br />

machen. Außerdem wurden eigens für Besucher mit großem Aufwand Senderos<br />

Ecológicos angelegt, so dass man schöne Spaziergänge durch den Chaco-Wald<br />

machen kann und von den umliegenden Hügeln Aussichten über das gesamte<br />

Land der Hacienda hat. Es gibt zahlreiche Vögel und Papageien zu beobachten,<br />

mit etwas Glück vielleicht auch ein Jochi oder einen Puma.<br />

Am 3.Tag trieb uns die Kälte des Surazo wieder nach Norden, die Temperaturen<br />

lagen nur noch um +2 Grad.<br />

Die Haciendas Caraparicitio bei Muyupampa und Itaguazurenda bei<br />

Charagua<br />

Aus Zeit- und Kostengründen war es uns nicht möglich, diese Haciendas zu<br />

besuchen. Beides sind historische Höfe.<br />

Caraparicitio wurde vor 147 Jahren gegründet und liegt in der gebirgigen Zone<br />

des bosque húmedo des Chacos in der Nähe von Muyupampa. Der gegenwärtige<br />

Eigentümer Roald Larsen stammt aus Montana und erwarb die Hacienda 1969<br />

als er aus den USA auf dem Landweg nach Bolivien reiste. Besucher können an<br />

allen Aktivitäten rund um die 600 Kühe teilnehmen und sich fast so fühlen wie<br />

die Cowboys des Wilden Westen. Neben Zimmern für 12 Gäste gibt es eine<br />

irische Sauna, einen Fitnessraum und Yacuzzis.<br />

Itaguazurenda ist 146 Jahre alt und liegt ca. 150 km nordwestlich von Camiri bei<br />

der Ortschaft Charagua im Guaraní-Land.<br />

24<br />

Patrick Deppe<br />

Praktische Hinweise:<br />

Hacienda Cayara: Anfahrt von Potosi aus 15 km Richtung La Paz, dann bei einem<br />

Hinweisschild nach links abbiegen. Die gepflasterte Straße führt in das Dorf, an dessen Rand<br />

die Hacienda liegt. Wer ein paar Tage im 17. Jahrhundert verbringen möchte: Übernachtung<br />

mit Frühstück belaufen sich auf 25 us$ pro Person.<br />

Anmeldung bei Sra. Ma. Luisa Serrano, Tel. 2-6226380, cayara@catapnet.com.bo<br />

Paraíso del Tordo: Anfahrt von Tarija ca. 3 Stunden nach Osten bis Entrerios, dort rechts<br />

Richtung Valle Medio abzweigen. Nach ca. 10 km kommt ein Hinweisschild, nach rechts, der<br />

Fahrweg führt – während der Trockenzeit - durch einen Fluss, auf der anderen Seite steht die<br />

Albergue.<br />

Übernachtung mit Vollpension, Reiten oder anderen Aktivitäten: 19 us$ pro Person,<br />

Ermäßigungen für Kinder.<br />

Anmeldung erforderlich: Tel.: 4-66 45 595; 4-66 33 897, paraiso_del_tordo@yahoo.com.ar<br />

Yatigüigua


Anfahrt: Von Camiri aus ca. 10 km auf der neuen Straße nach Sta. Cruz, kurz hinter der<br />

Tranca bei einem Hinweisschild rechts abbiegen. Von dort sind es noch ca. 3 km.<br />

Anmeldung bei Caren Wachtel: Cel.: 71967735; info@chacoguarani.com<br />

Wehrmutstropfen sind die hohen Preise der Haciendas (außer Paraiso del Tordo)<br />

1 Nacht-2 Tage mit Vollpension und Aktivitäten ca. 70 us$ pro Person.<br />

Starke Ermäßigungen beispielsweise für Familien, wenn man direkt Kontakt mit Caren<br />

aufnimmt<br />

Caraparicito und Itaguazurenda<br />

Preise ähnlich wie in Yatigüigua, in Caraparicito ist die Mindestbesucherzahl 4 Erwachsene.<br />

Grundsätzlich lohnt es sich direkt mit den Eigentümern Kontakt aufzunehmen, das ist billiger<br />

als die Buchung über das Marketing-Büro in Camiri<br />

Caraparicito: 3-3427055 (Sta.Cruz), cel. Roald Larsen: 77394994<br />

Die Haciendas im Internet: www.haciendasdelchaco.com<br />

25


Día de las Becas – der Tag des Stipendiums<br />

Am 15. September lud das Goethe-Institut zum „Día de las Becas“, in<br />

Zusammenarbeit mit den Institutionen, die Stipendien für Deutschland<br />

vergeben, als das wären: die Deutsche Botschaft, die Deutsche Schule, DAAD<br />

(Deutscher Akademischer Austauschdienst), REAL (Red Alumni América<br />

Latina), Asociación Humboldt, ABED (Asociación Boliviana de Ex-Becarios<br />

del DAAD), KAAD (Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst) und AABA<br />

(Asociación de Amistad Boliviano Alemana). Und die Räume waren zeitweise<br />

zum Bersten gefüllt, es gab kaum ein Durchkommen, was sicherlich nicht nur an<br />

dem Angebot an deutschem Essen und deutschen Bier lag. Nein, offenbar ist das<br />

Interesse an Deutschland und insbesondere am Studieren und Arbeiten in<br />

Deutschland ungebrochen, wie die große Zuhörerzahl beim Vortrag “Estudiar y<br />

investigar en Alemania” von Frau Dr. Annette Pieper vom DAAD bewies.<br />

Möglich allerdings, dass der eine oder andere Besucher dennoch etwas<br />

ernüchtert nach Hause ging, wurden doch nicht nur die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, sondern auch der große Haken, um nicht zu sagen der<br />

Konstruktionsfehler der deutschen Stipendienvergabe deutlich: Es gibt fast<br />

ausschließlich Stipendien für “Posgrados” und “Profesionales”, also für Leute,<br />

die bereits ein Hochschulstudium abgeschlossen haben. Studenten haben kaum<br />

eine Chance, ein Stipendium zu bekommen. Man muss sich fragen, ob das<br />

gegenüber einem Land wie Bolivien der richtige Weg ist, wo es für viele, auch<br />

hochbegabte Schulabgänger zunächst einmal ein großes Problem ist, ein<br />

Studium überhaupt finanziell zu bewältigen. Andere Länder gehen bei der<br />

Vergabe von Stipendien anders vor, und es kann durchaus sein, dass sie sich<br />

damit die Rosinen aus dem bolivianischen Bildungskuchen sichern. Denn wer<br />

erst einmal mit finanzieller Hilfe in einem Land studieren konnte, bleibt diesem<br />

Land oft auch nach dem Studium in vielerlei Hinsicht verbunden.<br />

26<br />

Manuel Lins


Deutsch oder Bayerisch?<br />

Nach vielen, vielen Jahren im meist außereuropäischen Ausland kamen wir auch<br />

nicht umhin, die Oktoberfeste in Asien, Arabien und Lateinamerika mit zu<br />

bekommen. Wer kam eigentlich auf die Idee, diese ursprünglich nur in München<br />

als größtes deutsches Volksfest gefeierte Großveranstaltung auch ins Ausland zu<br />

exportieren?<br />

Ein Oktoberfest wird also, zumindest im Ausland, auch im Oktober gefeiert (in<br />

München übrigens schon oft im September). Seit der deutschen<br />

Wiedervereinigung lässt sich das prächtig kombinieren mit dem Nationalfeiertag<br />

am 3. Oktober. Und so kommt es, dass bayerische Bierseeligkeit und deutsche<br />

Besinnung auf das Nationale meist zusammen fallen und bei Weißwurst,<br />

Brezeln, Schweinsbraten, Hefeweißbier auf blau-weiß-gemusterten Tischdecken<br />

enden.<br />

Schon vor der Wiedervereinigung in den 80-er Jahren (als also der<br />

Nationalfeiertag noch weit entfernt am 17. Juni gefeiert wurde) kam ich in den<br />

Genuss eines Oktoberfestes in Thailand, damals von Lufthansa gesponsort, mit<br />

Dirndl tragenden Kellnerinnen und lederbehosten Bierzapfern, die emsig für den<br />

dortigen Kulturkreis viel zu große Gläser mit schaumloser gelber Brühe an die<br />

Tische schleppten. Ebenfalls vollkommen unasiatisch die großen Wurst- und<br />

Fleischmengen, dazu spielte eine Band bayerische Volksweisen – kommt „ein<br />

Prosit der Gemütlichkeit" eigentlich auch aus dem tiefen Süden?<br />

Nun gut, damals wurde das Oktoberfest in Anlehnung an seine Münchner<br />

Namensgeberin eben im Oktober gefeiert, und wer mochte, ging auch in Asien<br />

und Lateinamerika hin, aß, trank und schunkelte.<br />

Wie gesagt, seit 1990 fällt auch unser Nationalfeiertag in den Monat der<br />

Biertrinker, in den Oktober. Was liegt also näher, als Beides zusammen zu legen<br />

und den 3. Oktober als Quasi-Oktoberfest zu feiern? Bitte nicht missverstehen:<br />

die Aufführungen der Ave-Maria-Schülerinnen und –Schüler in der deutschen<br />

Residenz und im Club Alemán waren hervorragend, sehr gut einstudiert und<br />

sehr authentisch!<br />

Aber wird auf diesen Kombi-Feiern denn nicht ein sehr einseitiges<br />

Deutschlandbild vermittelt? Tragen alle in Deutschland Lederhosen und Dirndl,<br />

trinken Bier aus riesigen Gläsern und nehmen Schweinefleisch in jeder Form<br />

und Menge zu sich?<br />

Bayern ist ein Bundesland mit besonderer Folklore und besonderen Menschen.<br />

Aber Deutschland besteht aus 16 Bundesländern, die meisten allerdings mit<br />

etwas weniger spektakulärem Image. Wie wäre es, wenn man das Oktoberfest<br />

als Hommage an die bayerischen Besonderheiten beibehält, den 3. Oktober aber<br />

dazu nutzt, auch mal andere Regionen Deutschlands zu präsentieren und unseren<br />

Freunden im Ausland näher zu bringen, also am Nationalfeiertag mal Bayern<br />

ausnahmsweise außen vor lässt?<br />

27


Nichts gegen Bayern, wirklich nicht, aber Deutschland ist nun mal sehr viel<br />

mehr als Bayern. Wäre doch schön, wenn man das auch im Ausland allmählich<br />

so vertreten und verstehen könnte.<br />

Martin Homola<br />

28


Bilder vom Oktoberfest im Deutschen Club La Paz<br />

Die Tänzer des Folklore Ensembles vom Colegio Ave Maria weichen auf<br />

amerikanische Fast Food aus<br />

Geschäftiges Treiben am frühen Nachmittag<br />

29


Ohne Ohnes geht das Oktoberfest sowieso nicht<br />

30<br />

Fotos: Martin Homola


Das kleine Herz lebt<br />

Im letzten Heft berichteten wir von Bärbel und Jens Georgi und ihrer<br />

Spendenaktion für den herzkranken Luis Gabriel Vichini (5 Jahre). Luis wurde<br />

am 5. Oktober in Cochabama operiert und konnte direkt nach der langen<br />

Operation wieder lächeln. Die OP war ein Erfolg und lief zu 99% gut. Eine<br />

Komplikation gab es: Eine Klappe, die den Rückstrom steuert, wollte nicht<br />

schließen und musste extra gemacht werden. Nach 7 Tagen Krankenhaus wird er<br />

entlassen und nach weiteren 10 Tagen der Akklimatisation kann er in die Höhe<br />

zurückkehren. Die vollständige Anpassung dauert 1 Jahr. Der Kleine wird alles<br />

machen können, von Leistungssport, bis Karate, bis zum normalen Wehrdienst.<br />

Das Ehepaar Georgi ist sehr zufrieden „Ein Stein fällt vom Herzen“, ist ihr<br />

Kommentar.<br />

Dank sei allen Spendern und Daumendrückern!<br />

Wer sich Ähnliches vorstellen kann, findet hier Informationen:<br />

Tel.: 2785037, Cell.: 71562862, Mail: fundacion_cardio_infantil@yahoo.de<br />

31<br />

Franziska Sörgel


11. Dezember - Internationaler Tag der Berge 2007<br />

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen erklärte den 11. Dezember von<br />

2003 an zum „Internationalen Tag der Berge“. Dieser besondere UN-Tag hat<br />

zum Ziel, die globale Bedeutung von Berg-Ökosystemen gegenüber einen<br />

breiten Öffentlichkeit aus Politikern, NGOs, staatlichen und zwischenstaatlichen<br />

Institutionen, dem Privatsektor, den Medien und der Zivilgesellschaft insgesamt<br />

herauszustellen. Jedes Jahr steht der International Mountain Day unter einem<br />

anderen thematischen Schwerpunkt. So waren es bisher die Themen Frieden<br />

(2004), Tourismus (2005) und Biodiversität (2006).<br />

Der Fokus des diesjährigen Tages der Berge liegt auf dem Klimawandel: „Dem<br />

Wandel begegnen, Klimawandel in Berggebieten“. Die Umsetzung des<br />

Mountain Day liegt dabei auf der nationalen Ebene, wo, je nach Initiative, eine<br />

Reihe unterschiedlichster Veranstaltung durchgeführt werden, die von<br />

Umweltbildung, über Öffentlichkeitsarbeit hin zur Durchführung konkreter<br />

Projekte reichen. Die federführende UN-Unterorganisation FAO (Food and<br />

Agriculture Organization) wird zur Unterstützung in Zusammenarbeit mit dem<br />

schweizer Centre for Development and the Environment (CDE) entsprechendes<br />

Informationsmaterial erarbeiten und im Internet bereitstellen. Im Vordergrund<br />

stehen praktische Beispiele und Lernerfahrungen vom Umgang mit den<br />

negativen Effekten des Klimawandels.<br />

In Bolivien stellt anlässlich des Internationalen Tags der Berge das Instituto<br />

Boliviano de la Montaña – BMI am 11. Dezember in einer Abendveranstaltung<br />

die Dokumentation der im vorigen Jahr durchgeführten Veranstaltung mit dem<br />

Titel „Retroceso de los Glaciares y Recursos Hídricos en Bolivia – De la<br />

Investigación a la Acción“. Dazu gibt es begleitende Vorträge und anschließend<br />

einen Vino de Honor. Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung werden rechtzeitig<br />

bekannt gegeben, bzw. können beim BMI ab Ende November erfragt werden.<br />

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.<br />

Weitere Informationen:<br />

International: Alemneh Dejene, Senior Officer, Environment Assessment and<br />

Management Unit (FAO): alemneh.dejene@fao.org<br />

Für Bolivien: Instituto Boliviano de la Montaña: bmi@bolivian-mountains.org<br />

32


Blick vom Chiar Khollu über Gletschersee und Restgletscher des Hati Khollu,<br />

Distrikt Hampaturi.<br />

33<br />

Text und Foto: Dirk Hoffmann


Un espacio bilingüe para niños bilingües<br />

Más conocido como el Spielgruppe, es un espacio de encuentro para niños de<br />

tres años de familias bilingües, papás alemanes y mamás bolivianas o viceversa,<br />

en el que sus integrantes juegan, aprenden y socializan en alemán y castellano.<br />

¿Por qué abrir un espacio bilingüe para estos niños ¿<br />

En primer lugar, porque se quiere acercar a los niños a sus diferentes culturas<br />

para que las valoren de igual manera y logren un auto-reconocimiento de estas,<br />

teniendo en cuenta que ellas influirán en su entorno afectivo y en su propia<br />

identidad. En segundo lugar, familiarizar a los niños con el idioma alemán que,<br />

en este caso, es su segunda lengua, siendo el español la lengua de su contexto<br />

diario. Para alcanzar un mayor acceso a la segunda lengua es importante contar<br />

con maestras capacitadas bilingües y un buen material didáctico, mediante el<br />

cual se promueva la motivación, el juego, el canto y la creatividad a partir de la<br />

lectura de cuentos.<br />

34


¿Por qué hacerlo a temprana edad?<br />

La hipótesis del período crítico sostiene que antes de concluir la lateralización<br />

de los hemisferios cerebrales, los niños tienen la ventaja de adquirir aprendizajes<br />

con ambos hemisferios.<br />

Etapa en la que son capaces de reproducir cualquier sonido porque tiene aún<br />

flexibilidad en el aparato articulatorio, diferencian y asocian a las personas con<br />

la lengua y la cultura de acuerdo al interlocutor, internalizan las estructuras del<br />

idioma y a través de un proceso natural de ensayo y error adquieren la lengua y<br />

la utilizan progresivamente de manera correcta.<br />

Asimismo, en esta etapa, el contexto entre niños admite poder equivocarse,<br />

ensayar, repetir y así aprender sin preconceptos que afecten la autoestima, o<br />

impidan la adquisición de la lengua.<br />

¿Qué otras ventajas se obtienen?<br />

El aprendizaje de esta segunda lengua de manera espontánea y no repetitiva,<br />

como un baño de inmersión en el idioma, (Sprachbad), es un paso importante en<br />

el desarrollo de los niños, indistintamente de que los padres elijan continuar con<br />

la educación de sus niños en la lengua alemana en la etapa escolar.<br />

Hablar de una enseñanza – aprendizaje en una sola lengua ya no es posible. El<br />

mundo gira y las personas migran, siendo determinante el manejo de más de una<br />

lengua para el desarrollo de cada persona. También, el desarrollo de habilidades<br />

sociales desde temprana edad, puede ser determinante para el éxito en las<br />

relaciones interpersonales posteriores.<br />

Los primeros pasos dados por este grupo son alentadores. Aún se requiere de<br />

mayor ayuda de especialistas para mejorar, pero sobre todo se necesita del<br />

compromiso de los padres de familia para transmitir la cultura propia de manera<br />

consecuente, atractiva y motivante, reconociendo en ello una ventaja para sus<br />

hijos.<br />

Nuestro Spielgruppe trata de aprovechar la riqueza de tener familias biculturales<br />

para enriquecer la vida de nuestros hijos y favorecer su inserción en el mundo<br />

actual y porque no decirlo, aprender entre las mismas familias a respetar y<br />

convivir entre diferentes culturas.<br />

35<br />

Carola Ossio<br />

Pedagoga<br />

(Asociación de Padres Bilingües)


Mandelring - ein Streicherquartett mit Weltniveau<br />

Am 8. September 2007 war das Streicherquartett " Mandelring " zu Gast im<br />

Centro Sinfónico Nacional in der Calle Aijacucho No. 366. Frau Savelsberg, die<br />

Leiterin des Goethe Instituts in La Paz, und ihren Mitarbeiterin war es gelungen,<br />

dieses international beachtete deutsche Streicherquartett, das auf einer<br />

Südamerikatournee unterwegs war, zu bewegen, einen Abstecher nach La Paz<br />

zu machen. Hier wurden sie vom Goethe-Institut eingeladen und betreut.<br />

Im gut besuchten Centro Sinfónico Nacional trat das Quartett mit drei<br />

Musikstücken auf, dem „Vogel Quartett“ von Joseph Haydn, den „nächtlichen<br />

Metamorphosen“ von G. Ligeti und dem Quartet in a-moll, Opus 51/2 von<br />

Johannes Brahms. Die drei Stücke wurden mit Perfektion und Brillianz<br />

vorgetragen und entsprechend vom konzentrierten Publikum mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Der stehende Applaus zum Schluss ihres Vortrages veranlasste<br />

die Künstler, eine kleine Zugabe von Schostakowitsch zu geben.<br />

Diese kurzfristig organisierte und propagierte Musikveranstaltung war ein<br />

Erfolg in mehrfacher Hinsicht. Zum einen hatte das Goethe-Institut in<br />

Zusammenarbeit mit dem Centro Sinfónico Nacional es ermöglicht, dass auch in<br />

Bolivien Künstler mit Weltruf auftreten konnten und damit den Spöttern<br />

bewiesen, dass auch La Paz eine anspruchsvolle Musikszene zu bieten hat.<br />

Außerdem konnten bolivianische Musiker einen Eindruck und einen Maßstab<br />

von Streichern bekommen, die auf internationaler Ebene höchste Anerkennung<br />

erlangt haben.<br />

Zudem wurden auf diese Weise Publikumskreise angesprochen, die das Centro<br />

Sinfónico Nacional nach der Renovierung noch nicht von innen gesehen hatten.<br />

Zwar ist die Renovierung noch nicht abgeschlossen, aber was sicherlich noch<br />

höher zu bewerten ist als die baulichen Renovierungen, das ist der Umstand,<br />

dass das Orquestra Sinfónico Nacional Boliviano sich in den letzten Jahren<br />

stetig in seinem Niveau gesteigert hat.<br />

Dem Orquestra Sinfónico Nacional Boliviano ist zu wünschen, dass einige<br />

Zuhörer dieses Kammerkonzertes wieder Interesse daran gefunden haben, die<br />

Konzerte im Centro Sinfónico Nacional zu besuchen und sich vielleicht sogar<br />

für ein Abonnement zu entscheiden. Denn trotz aller finanzieller Unterstützung<br />

ist es für Künstler noch immer die wertvollere Anerkennung ihrer Leistung,<br />

wenn sie vor einem großen und verständigen Publikum auftreten können.<br />

36<br />

Georg Walter


Klavierabend mit Felix Raffel<br />

Am 04. 10. 2007 waren etwa 130 Personen der Einladung zu diesem<br />

Klavierkonzert im Foyer der Deutschen Schule gefolgt und sie waren - das sah<br />

und hörte man an dem Beifall und den vielen positiven Reaktionen - ganz<br />

begeistert. Felix Raffel ist trotz seiner erst 23 Jahre ein Meister auf dem Klavier!<br />

Schon mit 5 Jahren begann er mit den ersten Klavierstunden. Im Laufe seiner<br />

Ausbildung hat er eine Menge Preise bekommen:<br />

- er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, der<br />

Gradmesser der jungen Musikelite Deutschlands ist<br />

- er bekam eine Auszeichnung beim Steinway-Wettbewerb in Hamburg<br />

- er bekam den 1. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb Cittá di<br />

Padova (Italien)<br />

- er bekam den 1. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb „Piano<br />

Campus“ (Frankreich)<br />

- er bekam einen Spezialpreis beim Klavierwettbewerb Arcangelo Speranza<br />

(Italien)<br />

- außerdem bekam er ein Stipendium von der Stiftung „100 Jahre Yamaha“,<br />

was ihn auch zu Konzerten nach Tokio führte.<br />

Auch gibt er immer wieder Konzerte, wie z. B. in Hamburg, Hannover, Berlin<br />

und Paris. Außerdem begeisterte er auch mit der Rockband „Limelight“ das<br />

Publikum der Fußballweltmeisterschaft 2006.<br />

Inzwischen hat er sein Studium an der Musikhochschule Hannover mit<br />

bestmöglichem Erfolg abgeschlossen. Im Moment überlegt er noch, ob er eine<br />

Karriere als Pianist anstreben soll oder ob er sein Glück als Komponist für<br />

Filmmusik sucht. Felix absolviert z. Z. noch ein Zusatzstudium an der<br />

Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg.<br />

Sein Konzert hier in La Paz stand unter dem Motto „Crossover“, womit er<br />

zeigen konnte, dass er nicht nur die klassische Musik beherrscht, sondern dass er<br />

sich auch bestens auskennt im Bereich von Jazz und Rock. Und dazu<br />

präsentierte er auch eine eigene Komposition: Klavierstück (2007) mit den<br />

Sätzen Adagio und Vivace. Man sah ihm an, dass er dieses Stück nicht nur mit<br />

den Händen spielte, sondern mit dem ganzen Körper lebte und erlebte. Sehr<br />

interessant war auch die Darbietung, solch unterschiedliche Werke von Brahms<br />

(Intermezzo E-Dur op. 116 Nr.6, Capricio op. 116 Nr. 7), Heitor Villa-Lobos<br />

(Danca do Ìndio Branco), George Gershwin (Summertime) und Antonio Carlos<br />

Jobim (Garota de Ipanema) so nahtlos ineinander übergehen zu lassen, dass man<br />

es kaum merkte. Sehr gelungen war sein eigenes Arrangement von Genesis, wo<br />

er für uns „Firth of Fifth“, „The Cinema Show“ und „Afterglow“ präsentierte.<br />

Am besten gefallen hat mir aber sein letztes Stück: Rhapsodie espagnole cis-<br />

Moll von Franz Liszt. Die Beherrschung des Stücks, die Fertigkeit in der<br />

Darbietung und der Ausdruck, mit dem er es uns überbrachte, waren einzigartig.<br />

37


Als Zugabe spielte er einen Melancoly Blues, womit er seine Trauer zum<br />

Ausdruck brachte, dass am folgenden Tag sehr früh morgens der Besuch bei<br />

seiner Familie hier schon wieder beendet war und er nach Deutschland<br />

zurückfliegen musste. Zum Schluss durfte dann ein richtig klassisches Stück<br />

nicht fehlen: als weitere Zugabe spielte er eine Sonate von Mozart, die aber in<br />

einem solchen Tempo und trotzdem mit solcher Präzision und Leichtigkeit, dass<br />

man nur staunen konnte.<br />

Felix Raffel vor seinem Konzert im Foyer der Deutschen Schule<br />

Neben dem musikalische Können, durch das er uns verzauberte, ist dann noch<br />

sein soziales Engagement zu erwähnen: alle Einnahmen des Abends (ca. 360<br />

USD) stellte er den Voluntarias Alemanas für ihre Arbeit im<br />

Kinderkrankenhaus La Paz zur Verfügung. Deshalb sei ihm hier auch ein<br />

doppelter Dank ausgesprochen:<br />

Danke für die tolle Musikdarbietung<br />

Danke für die geldliche Unterstützung unserer Arbeit<br />

Ich bin sicher, dass wir – egal ob in Deutschland oder wo auch immer auf der<br />

Welt – den Namen Felix Raffel noch öfter hören werden.<br />

Viel Glück von uns allen hier für Deine weitere Zukunft, lieber Felix Raffel!<br />

38<br />

Barbara Droste


Klavierabend mit Noriko Rößling<br />

Am Donnerstag, dem 18.10. gab die Professorin für Klavier an der CNM,<br />

Noriko Rößling, im Foyer der Deutschen Schule ein Klavierkonzert.<br />

Die von ihr zusammen gestellte Auswahl an Stücken fasste sie unter dem Titel:<br />

Schweigsamer Ton zusammen. Im Programmheft führte sie aus, dass, angelehnt<br />

an das altgriechische Musikverständnis, der Mensch in einem einzigen<br />

schweigsamen Ton lebt, nach dem er singt und tanzt.<br />

Was sich jetzt hier etwas überinterpretiert und theoretisch anhört, war im<br />

Konzert eine ausgewogene Mischung an klassischen und modernen<br />

Musikstücken. Angefangen bei der Wiener Klassik mit Beethovens Sonate op. 1<br />

in D-Moll. Es folgten zwei zeitgenössische Interpreten: Einmal Alberto<br />

Vallalpando aus Bolivien, bei dessen Stück Evoluciones man sehr gut hören<br />

konnte, dass Villalpando sich des Öfteren als Komponist für Filmmusik versucht<br />

hat. Von ihm stammt übrigens die Musik des Kinofilms Los andes no creen in<br />

dios.<br />

Es folgten drei Stücke des Japaners Toru Takemitsu.<br />

Die zweite Hälfte des Konzerts war dann der Romantik gewidmet, der<br />

Kreisleriana von Robert Schumann.<br />

Als Eröffnung nach der Pause fügte Frau Rößling allerdings noch Stück ein, das<br />

im Programmheft gar nicht aufgeführt war. Die Air von Bach in einem<br />

Arrangement von ihr selbst für Klavier und Cello, wobei hier natürlich nur der<br />

Klavierpart zu hören war.<br />

Norika Rößling begeistert durch ihre sehr dezenten und zurückhaltenden<br />

Interpretationen. Ihr Klavierspiel wirkt nie angestrengt. Dabei ist sie weit davon<br />

entfernt, oberflächlich zu spielen. Schon ein Blick in ihr Gesicht beim Spielen<br />

genügt zu sehen, wie sehr sie sich auf die Musik einlässt. Während die Finger<br />

nahezu mühelos, aber ohne Routine über die Tasten gleiten, erkennt man wie<br />

sehr jedes Pianissimo oder jedes Forte, jede Verzögerung durchdacht ist. Dabei<br />

stellt sie sich ganz in den Dienst der Komposition. Ihre fast schüchtern wirkende<br />

Bühnenpräsenz hat etwas sehr angenehmes, was dem Zuhörer erlaubt, sich ganz<br />

auf die Musik einzulassen. So gerät ihr Konzert zu mehr als nur einem<br />

Hörgenuss.<br />

Wenn Noriko Rößling die Zugabe leicht kokett mit der Frage: Chopin? einleitet,<br />

fühlt man sich wie nach einem musikalischen Vier-Gänge-Menu, das jetzt noch<br />

durch Petit-Fours als Empfehlung des Hauses gekrönt wird. Zu guter Letzt gab<br />

es dann noch Ravels Pavane pour une infante defunte.<br />

Ein rundum gelungener Klavierabend. Da verwundert es schon, dass sich<br />

niemand findet, der die Kosten für das Stimmen des Flügels vor dem Konzert<br />

übernimmt. Es wäre doch schön, wenn beim hoffentlich nächsten Konzert, Frau<br />

Rößling diese Kosten nicht mehr selbst tragen müsste.<br />

39<br />

Ingo Müller


Über die ungarische Sprache<br />

Noch vor wenigen Monaten hielt ich mich für einen Menschen, dessen Stärke<br />

im Erlernen von Sprachen liegt. Diese Selbsteinschätzung musste ich leider über<br />

Nacht umstoßen und Schuld daran ist einzig und allein das Land, in dem ich<br />

jetzt lebe: Magyarország. Nachfolgend möchte ich Ihnen ein paar Beispiele<br />

zeigen, die Sie vielleicht davon abhalten werden, den Sprachkurs „Ungarisch<br />

ohne Mühe“ aus dem Assimil-Verlag zu kaufen. Sie können sich das Material<br />

probeweise auch mal bei mir ausleihen…..<br />

Fangen wir beim Vokabular an. Ich möchte es nach zwei Monaten Budapest-<br />

Aufenthalt in drei Gruppen aufteilen. Das sind<br />

• Wörter, die man nach dem Erlernen der ungarischen Ausspracheregeln<br />

aus anderen Sprachen wieder erkennt und damit versteht<br />

• Wörter, die mir aufgrund meiner familiären Bindung zu Österreich<br />

bekannt sind und<br />

• Wörter, die man ganz einfach lernen muss<br />

Fangen wir bei der leichtesten Gruppe an. Dass „kávé“ Kaffee ist, erkennt man<br />

leicht. Was aber ist ein „szendvics“? Das ist natürlich ein Sandwich und wird<br />

genau so ausgesprochen. Und „paprika“ versteht jeder.<br />

Die Wörter der zweiten Gruppe sind bei entsprechender Vorbildung und auch<br />

einem gewissen Maße an Fantasie zu verstehen. Die österreichischen Paradeiser,<br />

(sprich: Tomaten) heißen hier „paradicsom“, die Johannisbeeren, die Ribisl,<br />

heißen in Ungarn „ribizli“ und für den Karfiol, den Blumenkohl, sagt man auch<br />

hier „karfiol“. Ebenso ist der Palatschinken im Wort „palacsinta“<br />

wiederzuerkennen Und sicherlich wissen sie nach kurzem Nachdenken auch,<br />

was der Ungar unter knédli, kifli, kuglóf, szosz oder virsli versteht. Soviel sei<br />

verraten: Alles hat mit Nahrung zu tun.<br />

Dass aber (jetzt komme ich zu den Wörtern der Gruppe 3) der Akkusativ<br />

tárgyeset heißt, das Sparbuch betétkönyv (daher habe ich hier keins) und meine<br />

Nichte eine unokahúg ist, halte ich für eine absichtliche Erschwernis, damit<br />

nämlich nicht Hinz und Kunz, sondern nur Leute, die es wirklich wollen, die<br />

ungarische Sprache erlernen. Selbst alltägliche Wörter, die einem eigentlich<br />

locker und spontan über die Lippen kommen sollten, wie zum Beispiel „Auf<br />

Wiedersehen“ erscheinen so kompliziert, dass man sich lieber nicht<br />

verabschieden möchte. Oder könnten Sie so ganz intuitiv einmal<br />

„viszontlátásra“ sagen? (Vergessen Sie bitte nicht, das „s“ wie „sch“ und das<br />

letzte „a wie ein offenes „o“ auszusprechen.) Und wenn ich im Hausflur einen<br />

Mitbewohner treffe, dann sind wir schon längst aneinander vorbei bevor mir im<br />

morgendlichen Tran „jó reggelt kivánok“ einfällt.<br />

40


Von der Grammatik will ich heute nicht sprechen, denn zu ihr habe ich<br />

überhaupt keinen Zugang. Noch nicht. Vielleicht eröffnet mir der oben genannte<br />

(aber immer noch nicht benutzte) Sprachkurs die Tür. Nur eines sei verraten:<br />

Man hängt hier Nachsilben an die ohnehin schon schweren Wörter dran. Der<br />

csütörtök, der Donnerstag, wird zu csütörtökön, wenn man „am Donnerstag“<br />

sagen will. Leider kann man das nicht als Regel lernen, denn dieses Suffix<br />

ändert sich „bei Bedarf“. Und so freue ich mich, wenn mein Gesprächspartner<br />

auf eine „meiner“ Sprachen reagieren kann. Der bisherige Höhepunkt in diesem<br />

Sinne war heute ein italienischer Verkäufer, der mein Italienisch und ich sein<br />

Spanisch verstand. Oder war es umgekehrt?<br />

Aber ich habe es ja so gewollt, als ich mich für eine Stelle an einer ungarischen<br />

Schule bewarb. Und wer weiß? Vielleicht kann ich Ihnen in einem Jahr eine viel<br />

verständlichere Einführung in die ungarische Sprache präsentieren.<br />

(Auflösung: Knödel, Kipferl, Gugelhupf, Soße und Würstel)<br />

Queridos bachilleres:<br />

Estimados padres de familia,<br />

Estimados invitados:<br />

¡Felicidades!<br />

41<br />

Dietrich Bender(Budapest)<br />

Esta noche mi última tarea como jefa de curso, o casí ex-jefa del curso S4A es<br />

dirigir la palabra a todos a ustedes. Pero mis primeras palabras quisiera dirigirlas<br />

exclusivamente a los padres de familia y por eso hablo en castellano. Después<br />

voy a despedirme de mi curso, exclusivamente en alemán.<br />

Queridos padres de familia:<br />

El año pasado estaba sentada en la misma silla que ustedes, como mamá de dos<br />

hijos y estaba bien orgullosa.<br />

¿Y ustedes? ¿Cómo se sienten ahora? ¿Super bien o tal vez un poco<br />

desilusionados porque su hija / su hijo no tiene un promedio entre los primeros<br />

cinco?<br />

Les pregunto a Ustedes, ¿qué es una nota? ¿Qué dice una nota? ¿Una nota<br />

realmente dice algo sobre la personalidad de un bachiller?<br />

¿Una nota realmente dice que un bachiller era flojo o dice que él o ella ha hecho<br />

todo lo adecuado a sus capacidades?<br />

No.


Lamentablemente una nota va a decidir sobre una plaza en la universidad de sus<br />

deseos ¿o de los bachilleres? o va a decidir sobre una beca. Nada más.<br />

Ustedes van a responder que eso es mucho y estoy de acuerdo que deseamos lo<br />

mejor para los bachilleres. Pero no deberíamos olvidar que ellos necesitan una<br />

personalidad fuerte para lograr sus objetivos y los deseos de ellos mismos no de<br />

Ustedes como padres. Y cada uno de los hijos de ustedes son personas con una<br />

determinada personalidad y no idiotas de una materia.<br />

En este momento quiero decir muchas gracias a los colegas de la primaria por<br />

acompañar a sus hijos en su primera etapa con cariño, paciencia y tranquilidad,<br />

y gracias a mis colegas de la secundaria por ayudarme a formar el curso en la<br />

última etapa del colegio.<br />

Pero muchas gracias a ustedes como padres<br />

por la educación en la casa<br />

por el apoyo del colegio (a pesar de que hubieran quejas)<br />

por el apoyo a mi persona como jefa de curso.<br />

En estos tres años he visto a sus hijos crecer y desarrollar. Y cada uno de ellos<br />

va a encontrar su camino. Cada uno no solamente tiene una nota, cada uno<br />

conoce sus fuerzas y también sus debilidades, las cuales considero que son las<br />

más importantes y que ellos aprendieron a manejarlas.<br />

Los bachilleres tienen un conocimiento bien grande, pero también pueden<br />

disfrutar los pequeños placeres de la vida –<br />

actividades fuera del colegio,<br />

el cafecito,<br />

el amor<br />

la reconciliación después de una pelea con los amigos, etc.<br />

Han comenzado a entender la palabra “amistad”. El mérito es también suyo.<br />

Ustedes no tienen ningún motivo para estar desilusionados. Ustedes pueden<br />

estar muy orgullosos en este momento que sus hijos son bachilleres alemanes.<br />

Disculpenme, pero ahora voy a dirigir la palabra a los bachilleres en alemán. Por<br />

lo cual ustedes deberían sentirse orgullosos también, ya que ellos son capaces de<br />

cambiar de un idioma a otro con facilidad.<br />

Qué maravilloso verdad?<br />

42


Liebe Abiturientinnen,<br />

liebe vier Abiturienten,<br />

Nachdem ich versucht habe, Euch vor Euren Eltern zu loben, werdet Ihr sagen:<br />

„Okay, jetzt kommt die Standpauke für uns!“ - Aber – ich verzichte heute<br />

darauf! Ich habe Euch genug Lektionen erteilt – nicht nur in Englisch, sondern<br />

in viel wichtigeren Dingen:<br />

Wie übt man Toleranz?<br />

Wann sollte man zu Kompromissen bereit sein, wann nicht?<br />

Wie hart ist es, die Wahrheit zu hören?<br />

Wie wertvoll ist Vertrauen? Wie schnell kann man es verlieren?<br />

Wie wichtig ist es, auch mal aufmüpfig zu sein?<br />

bis hin zu der Diskussion<br />

Wie sollte die Traumfrau / der Traummann sein?<br />

und und und ……………..<br />

In den drei Jahren haben wir uns gut kennen gelernt, und es war nicht immer<br />

leicht für mich in dieser von Mädchen dominierten Gruppe. Vor allem dann<br />

nicht, wenn sich die Mädchen mal wieder hysterisch über ihre Noten aufgeregt<br />

hatten, weil diese völlig ungerechtfertigt waren, denn sie hatten ja das ganze<br />

Wochenende für die Klausur gelernt. Da kam es schon mal vor, dass die eine<br />

oder andere mich eine Woche mit Nichtbeachtung gestraft hat, und da konnten<br />

meine vier Herren in der Runde leider auch nicht helfend eingreifen. Das musste<br />

von Frau zu Frau ausgetragen werden. (Habe ich etwas übertrieben?)<br />

Ich weiß, jeder wird seinen Weg finden. Ihr seid selbstbewusst und klug genug,<br />

um auch Umwege in Kauf zu nehmen.<br />

Natürlich werdet Ihr mir fehlen – ein wenig:<br />

Majo, die wieder einmal zu einer CECA-Sitzung muss;<br />

Alejandra, die die Nase rümpft, weil ich im Englischunterricht mal wieder<br />

Spanisch geredet habe;<br />

Andrei, der Schwert und Rüstung nicht beim Portier abgibt und die<br />

Schulrevolution ausrufen will;<br />

Mimi, die Aimé mütterlich einen Seitenhieb verpasst, damit er im Unterricht<br />

aufpasst;<br />

Adriano, der dann zur Höchstform aufläuft, wenn es endlich mal einen<br />

Unterrichtsstoff gibt, den er im Leben gebrauchen könnte;<br />

Daniela, die man unbedingt rannehmen muss, wenn sie sich schon mal<br />

meldet;<br />

Micaela, die über mich wacht, dass ich keine wichtige Versammlung mit den<br />

Eltern verpasse;<br />

43


Manuel, der die Schule so sehr liebt, dass er in seinen letzten vier<br />

Schulwochen sogar jeden Samstag kommen wollte; aber er hat es nur einmal<br />

geschafft, was hoffentlich nicht so tragisch ist;<br />

Mariana, die sagt: Frau Sell, ganz ruhig bleiben!, gerade wenn ich richtig in<br />

Fahrt bin, um Euch die Leviten zu lesen;<br />

Lucia, die manchmal verträumt dasitzt und an ihren Freund denkt;<br />

Aimé, der nach der Unterrichtsstunde kommt und fragt: Und, habe ich heute<br />

gut gearbeitet?<br />

Cortney, die ihre Liebe zum Klassenbuch nicht verhehlen konnte, und es<br />

doch tatsächlich drei Jahre lang geschafft hat, das Klassenbuch jeden Schultag<br />

mit sich herumzutragen. Manchmal war es sogar schwer, es ihr zu entlocken.<br />

Was wird sie nun ohne ihren Schatz tun?<br />

Johanna, der man nur ganz selten anmerkt, dass sie sich ärgert, und die stets<br />

gute Laune verbreitet;<br />

Rebecca, die eigentlich immer ihre Ballettschuhe an hat. Wann schläft die<br />

Frau?<br />

Yara, die gerade mal wieder nicht da ist, weil sie irgendwo jemandem<br />

davonschwimmt;<br />

Demelza, die eingeschnappt ist, weil ich sie nicht mehr ran nehme, wenn sie<br />

sich meldet. Dabei sagt sie den anderen immer vor (wie der Durchschnitt von<br />

1,4) beweist!<br />

Estefania, die sich relativ still, aber dennoch erfolgreich durchgesetzt hat,<br />

um das Abitur zu bekommen;<br />

Claudia, die wieder einmal für Gerechtigkeit sorgt und fordert: Frau Sell,<br />

das war aber nicht in Ordnung.<br />

Adriana, die es letzten Endes mit einem kurzen, aber bestimmten ¡Ja chicas!<br />

schafft, den gesamten Kurs zum Schweigen zu bringen, damit ich endlich etwas<br />

sagen kann;<br />

Paola, deren Tagesform entscheidet, ob mit ihr heute gut Kirschen essen ist<br />

oder nicht;<br />

Wer wird sich jetzt um mein Outfit kümmern, bevor ich in die Disko gehe?<br />

Niemand, der mir kurz vor Mitternacht auf der Parkbank die Haare stylt, das<br />

Make-up aufträgt und die Salsa-Schritte testet! Ja, darum werdet ihr mir fehlen!<br />

Aber, ich weiß auch, dass ich Euch ebenfalls fehlen werde. Spätestens an Eurem<br />

nächsten Geburtstag werdet Ihr mich vermissen, wenn Euch nämlich niemand<br />

Kuchen und Champagner mitbringt!<br />

Und an dieser Stelle sage ich einfach:<br />

Tschüß und macht’s gut!<br />

Eure Frau Sell<br />

44


Rechtschreibreform jetzt verbindlich (Teil 2)<br />

Hier ist die Lösung der Aufgaben aus dem <strong>Monatsblatt</strong> 3 – 2007, Seite<br />

52/53:<br />

Groß und Klein<br />

es tut mir leid<br />

heute Morgen<br />

eislaufen<br />

der Heilige Abend<br />

abwärtsfahren<br />

dass<br />

irgendjemand<br />

Rad fahren<br />

zufrieden sein<br />

Spaß<br />

spazieren gehen<br />

in Bezug auf<br />

als Erster<br />

auf dem Laufenden sein<br />

Bestellliste<br />

im Allgemeinen<br />

Haben Sie alles gewusst? Jetzt sind Sie wirklich fit und können auch diesen Test<br />

lösen, der einigen Lehrern Kopfschmerzen bereitete :<br />

Lehrer rasseln durch Test:<br />

28 Fehler versteckte FOCUS-SCHULE in einem Text<br />

(http://www.focus.de/schule/schule/tid-5603/neuerechtschreibung_aid_54711.html).<br />

Auf der Kölner Bildungsmesse didacta<br />

erklärten sich 177 Lehrer zur Korrektur bereit. Das Ergebnis?<br />

Von FOCUS-SCHULE-Autorin Gitte Diener, München<br />

Balsam fürs Schülerherz: Nicht einmal die Hälfte der 28 Fehler in 26 Zeilen<br />

wurde von den Lehrern im Durchschnitt entdeckt. Ein einziger Testteilnehmer<br />

strich 28 Fehler an – leider die falschen. Die Schulart spielte beim Abschneiden<br />

eine entscheidende Rolle. Unser Vorschlag: Nicht mehr ohne Nachschlagewerke<br />

zum Unterricht!<br />

45


Hätten Sie´s gewusst?<br />

Zusammen, getrennt, groß oder klein? Testen Sie, ob Sie besser abschneiden als<br />

die Lehrer auf der didacta!<br />

Freddy<br />

Auch mit Mitte Siebzig war Freddy noch ein echtes As! So konnte er<br />

beispielsweise Welt berühmte Sonaten in A-Moll pfeifen und sich eine Viertel-<br />

Stunde lang Tod stellen.<br />

Schon als 8jähriges Kind verfügte Freddy über erstaunliche Potentziale, die er<br />

später weiter entwickelte. Immer schon war er ein behendes Kerlchen gewesen,<br />

das einfach nicht klein zu kriegen war und das stundenlang Eis laufen, Kopf<br />

stehen und Rad fahren konnte – von morgens Früh bis Spät. Durch seine enorme<br />

Energie kam ihm sein Leben schnellebiger als das seiner Mitmenschen vor,<br />

doch daran war schließlich nicht er Schuld! Für Einige war er einfach nur ein<br />

100%-iger Spinner. Andere fanden sein umtriebiges Verhalten zum<br />

Ausderhautfahren, da Freddy all ihre klein karierten Vorstellungen von einem<br />

würdigen Alten zunichte machte. Am Vorabend seines 80. Geburtstags kam es<br />

sogar soweit, dass Freddy in einer Mond beschienenen Nacht auf die<br />

schmutziggraue, zwei meterhohe Wand eines Imbisses in der Nachbarschaft<br />

stieg. Dort fiel es ihm ein, aus lautem Halse selbst vertonte Grimmsche Märchen<br />

kund zu tun und von Sagen umwobenen Fabeltieren zu erzählen...<br />

Lösung im nächsten <strong>Monatsblatt</strong>. Viel Spaß...<br />

46<br />

Michèle Martinic


LA ENSEÑANZA Y EL APRENDIZAJE DEL AIMARA EN EL<br />

Antecedentes<br />

COLEGIO ALEMÁN “MARISCAL BRAUN”<br />

La diversidad cultural de los pueblos indígenas en Bolivia, con casi nueve<br />

millones de habitantes, se expresa en la existencia y el uso de una treintena de<br />

lenguas diferentes 4 , habladas por, aproximadamente, cuatro millones de<br />

personas, siendo el quechua 5 y el aimara 6 los idiomas con el mayor número de<br />

hablantes, lo que muestra el predominio de las culturas tradicionales andinas<br />

sobre otras lenguas minoritarias, como el guaraní o el canichana, distribuidas, en<br />

su mayoría, en las tierras bajas o tropicales de Bolivia.<br />

La especial situación lingüística de Bolivia hizo que los gobernantes decidieran<br />

llevar adelante la implementación de la Reforma Educativa (Ley 1565 de 1994) 7<br />

que tenía el propósito, por un lado, de cambiar el modelo educativo boliviano,<br />

que era considerado hasta ese entonces verticalista y castellanizante y, por otro<br />

lado, dar a las lenguas indígenas, aunque sólo en teoría, el estatus de lenguas<br />

oficiales de Bolivia.<br />

No obstante a que se gastaron, aproximadamente, 360 millones de dólares en<br />

diez años de aplicación de esta reforma, se ha constatado una ausencia de<br />

transformación. Creemos que las principales causas para este fracaso son: los<br />

deficientes planes y programas, la falta de profesores y la falta de materiales<br />

educativos, dirigidos al fortalecimiento de las lenguas indígenas, puesto que<br />

éstas se utilizan en contados contextos, como el rural o el familiar.<br />

El actual gobierno, liderado por el presidente Evo Morales, intenta llevar<br />

adelante una nueva reforma educativa, implementando un modelo de educación<br />

trilingüe que permite el desarrollo de una lengua originaria, el castellano y una<br />

lengua extranjera en todo el sistema educativo, adoptando las siguientes<br />

modalidades obligatorias de uso de las lenguas 8 :<br />

4<br />

El araona, ayoreo, baure, canichana, cavineña, chácobo, chané, chimane, chipaya, chiquitano, esse<br />

ejja, guarní, guarayo, ignaciano, itonama, leko, etc. Algunas de estas lenguas están en peligro de<br />

extinsión, debido a que Bolivia no tiene una política educativa de rescate de éstas lenguas.<br />

5<br />

Según los datos estadísticos del censo de 1992, en Bolivia, el idioma quechua cuenta con un total<br />

de 1.805.843 hablantes en la población de 6 o más años, que equivale a un 34,3% de la población<br />

total.<br />

6<br />

Esta lengua, cuenta, aproximadamente, con 1.237.658 hablantes que equivale al 23,5% de la<br />

población Boliviana.<br />

7<br />

Uno de los aspectos más importantes de esta ley es que ésta señala que la educación es<br />

intercultural y bilingüe, porque asume la heterogeneidad sociocultural del país y con respecto a la<br />

lengua, ésta plantea la lengua originaria como L1 y el español como L2.<br />

8 Información extraída del anteproyecto de Ley de Educación “Avelino Siñani y Lizardo Pérez”.<br />

47


a) En el área rural:<br />

- Lengua originaria como primera lengua (L1) y el castellano como<br />

segunda lengua (L2), en poblaciones o comunidades monolingües y de<br />

predominio de la lengua originaria.<br />

- El castellano como primera lengua (L1) y la lengua originaria como<br />

segunda lengua (L2), en poblaciones o comunidades monolingües y de<br />

predominio del castellano.<br />

- En las comunidades o regiones trilingües o multilingües, para la elección<br />

de la lengua originaria, se aplican los criterios de territorialidad y<br />

transterritorialidad.<br />

- En el caso de las lenguas en peligro de extinción, se implementan<br />

políticas lingüísticas de recuperación y desarrollo con participación<br />

directa de los hablantes de dichas lenguas, para lo cual se diseñan<br />

estrategias pedagógicas y lingüísticas específicas para cada región o<br />

comunidad.<br />

b) En el área urbana:<br />

- Lengua castellana como primera lengua (L1) y una lengua originaria<br />

como segunda lengua (L2), tomando los criterios de territorialidad y<br />

transterritorialidad de la comunidad educativa.<br />

Consideramos que esta propuesta comete el mismo error que la reforma<br />

educativa de 1994, puesto que para la implementación de las lenguas indígenas<br />

como primera lengua (L1), es necesario fortalecer las limitaciones de éstas,<br />

principalmente en el nivel léxico, que durante décadas han sufrido un período de<br />

empobrecimiento.<br />

Así, la lengua aimara, pese a que tiene ya una tradición escrita de muchos años,<br />

no puede ser considerada como una lengua de comunicación, puesto que aún no<br />

se ha solucionado por completo la cuestión del sistema alfabético 9 y porque la<br />

lengua carece aún de un marco referencial sobre asuntos tan importantes, como<br />

la ortografía y normas de propiedad y corrección, hecho que no le permite<br />

competir ni coexistir, en igualdad de condiciones, con el español.<br />

Las deficiencias de la lengua aimara están, sobre todo, en el nivel léxico, puesto<br />

que éste no se ha revitalizado suficientemente. Por un lado, la introducción de<br />

9 La lengua de la cultura aimara es ágrafa, razón por la cual se adoptó la utilización de la simbología<br />

latina para su escritura. Durante años hubo una pugna de alfabetos entre los estudiosos, que se<br />

minimizó en agosto de 1983, en el Seminario Internacional de Educación Intercultural y Bilingüe<br />

realizado en la ciudad de Cochabamba, en el que se aprobó un alfabeto unificado, el mismo que fue<br />

ratificado en otros seminarios o congresos. Pero pese a este proceso de unificación, existen aún<br />

algunas diferencias.<br />

48


tecnología moderna en las áreas rurales ha ocasionado la pérdida de muchos<br />

términos, por ejemplo referidos a la actividad agrícola y, por otro lado, la lengua<br />

no ha fortalecido su vocabulario con la creación de nuevos términos<br />

relacionados con nuevos conceptos, ideas o cosas que una sociedad moderna<br />

plantea.<br />

El repertorio léxico de los aimaras está restringido aún a la cultura tradicional de<br />

las comunidades que no es suficiente para cubrir situaciones de comunicación<br />

que plantea el mundo contemporáneo. Muchas áreas del saber y de la vida<br />

social, como lenguaje, matemáticas, gramática o economía, han quedado fuera<br />

de las posibilidades de comunicación. Los avances de la ciencia y de la<br />

tecnología, sólo para citar algunos ejemplos, no han sido incorporados en el<br />

inventario léxico de la lengua. La falta de terminología para referirnos a las<br />

áreas mencionadas y a otras es abrumadora. Algunos conceptos que aún no<br />

tienen equivalentes en la lengua aimara son: diseño, metodología, académico,<br />

currículo, didáctica, instrumentos pedagógicos, estrategias cognitivas,<br />

evaluación, etc., términos que pertenecen al área pedagógica y que son<br />

imprescindibles en un proceso de enseñanza-aprendizaje.<br />

Lo anterior puede ser explicado por el aislamiento al que fueron sometidas las<br />

lenguas indígenas, no sólo en Bolivia, sino también en otros países de América.<br />

Sin embargo, hoy en día, la creciente comunicación entre pueblos no permite<br />

que ninguna sociedad quede aislada o al margen de los avances tecnológicos.<br />

Por lo tanto, la lengua aimara, al igual que las otras lenguas indígenas, se<br />

encuentra en la disyuntiva de permanecer, en el nivel léxico, encerrado en el<br />

espacio comunitario y rural o, por el contrario, ponerse al día y buscar medios<br />

para designar objetos, conceptos, hechos o situaciones con sus propias palabras.<br />

La enseñanza y aprendizaje del aimara en el Colegio Alemán<br />

La implementación de la enseñanza del idioma aimara en el colegio Alemán<br />

obedece al deseo de brindar a sus estudiantes la posibilidad de conocer y<br />

aprender la lengua de una de las dos culturas milenarias más importantes de<br />

Bolivia, como es el aimara.<br />

Los objetivos planteados, para la materia, al principio de la gestión son: durante<br />

el primer año se espera que los alumnos adquieran competencias básicas en el<br />

manejo del aimara. Al término del segundo año, se espera que los alumnos<br />

incrementen sus competencias comunicativas y puedan ser capaces de utilizar<br />

éstas en conversaciones básicas, dentro y fuera del aula. En el tercer año los<br />

alumnos deberán ser capaces de emplear el aimara en la comunicación oral y<br />

escrita con un nivel de competencia aceptable a las exigencias de su contexto<br />

cotidiano.<br />

49


Casi a un año de la implementación de la materia, creo que es necesario hacer<br />

una evaluación de la materia. En primer lugar, debemos destacar, a principio de<br />

gestión, la actitud de aceptación de los estudiantes de una lengua ajena de la que<br />

no tenían ningún o muy poco conocimiento y experiencia, aunque esta actitud<br />

positiva fue disminuyendo a medida que iba pasando el tiempo; esto debido a<br />

que ellos, principalmente, no ven, por ningún lado, la utilidad de la materia. Otra<br />

de las razones, es la situación política que vive el país, la cual genera, en la<br />

población citadina, un rechazo a las medidas del gobierno de turno, y por ende, a<br />

la implementación de la nueva ley educativa. Otra de las razones, es el tiempo<br />

de clase, insuficiente para la enseñanza y práctica de una lengua, como el<br />

aimara, con estructuras sintácticas y sistema fonético, totalmente diferentes al<br />

español.<br />

Sin embargo, como ya se mencionó, líneas arriba, el mayor problema para la<br />

enseñanza del aimara es la falta de material didáctico, especialmente en el nivel<br />

léxico, el cual no se ha revitalizado, suficientemente, para satisfacer diversas<br />

situaciones contextuales. Creemos que la lengua aimara debe ser robustecida en<br />

aquellas áreas de significado, que debido a diversas causas, han quedado fuera<br />

de sus posibilidades expresivas. La necesidad de comunicación sobre lo nuevo y<br />

lo diferente no pueden seguir siendo postergados por más tiempo, pues lo<br />

contrario significará la consolidación del “aimarañol”.<br />

Para terminar, considero que la enseñanza del aimara dentro del programa<br />

escolar del colegio alemán puede ser de mucha utilidad para sus estudiantes,<br />

tanto en lo cultural como en el lingüístico. En lo cultural, el aprendizaje del<br />

aimara permitirá a los estudiantes ver la realidad boliviana de manera directa y<br />

comprender las tradiciones y manifestaciones aimaras y, en lo lingüístico, les<br />

permitirá ampliar y comprender mejor las estructuras gramaticales de otras<br />

lenguas.<br />

Gregorio Callisaya<br />

50


Liebe Mitglieder der deutschen Gemeinde in La Paz,<br />

ein wenig kennen Sie uns ja schon aus dem Lebenslauf, der Ihnen zugegangen<br />

ist.<br />

Meine Frau und ich waren und sind noch immer ein begeistertes<br />

Pastorenehepaar, auch wenn ich nun schon einige Jahre "außer Dienst" bin.<br />

Aber Sie wissen ja, ein Pfarrer ist immer, und das ein Leben lang, im Dienst.<br />

So ist es denn kein Wunder, dass wir beide uns darauf freuen, Sie kennen zu<br />

lernen und mit Ihnen gemeinsam ein Jahr lang an der Gemeinde zu bauen. Wir<br />

werden unsere gegenseitigen Erwartungen formulieren und schauen, wie wir<br />

das Beste daraus machen.<br />

Sicherlich werden wir einige Zeit des Eingewöhnens brauchen, bis wir<br />

wirklich "angekommen" sind in Ihrer großen Höhe, aber auch diese Zeit<br />

werden wir bestimmt sinnvoll nutzen können.<br />

Die Idee etwas Neues zu versuchen entsprang der Tatsache, dass nun auch das<br />

Letzte unserer drei Kinder das Haus verlassen hat und uns dieses nun plötzlich<br />

sehr groß zu sein schien, verbunden mit der Frage, was wollen wir beide<br />

eigentlich noch. Soll alles so weitergehen wie bisher, was ja gar nicht so<br />

schlecht ist? Oder wollen wir noch einmal etwas Neues beginnen?<br />

Nun wird dieser Neuanfang mit Ihnen sein. Das freut uns umso mehr, als wir<br />

in der zurückliegenden Zeit das deutliche Gefühl hatten, dass Gott uns auf<br />

diesen Weg geführt hat. Wir haben ihm den Fortgang der Dinge immer wieder<br />

anheim gestellt und siehe da, eines ergab sich aus dem anderen, ohne dass wir<br />

viel dazu tun mussten.<br />

Bei aller Spannung, die einem solchen Neuanfang innewohnt, gibt es natürlich<br />

auch viel zu tun und zu bedenken!<br />

Was wird mit dem Haus? Was müssen wir in die Wege leiten, wer muß<br />

benachrichtigt werden usw.? Nicht genug damit wollen viele Ämter mitreden,<br />

sollen die Dinge, die wir mitnehmen wollen rechtzeitig gepackt sein und<br />

gesundheitliche Vorsorge getroffen werden. Meine Schwester ist Ärztin,<br />

deshalb geht manches leichter.<br />

So werden wir uns denn am 16. September zu Ihnen auf den Weg machen,<br />

voller Spannung auf etwas Neues und voller Gottvertrauen, dass ER unsere<br />

Wege lenkt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, wünschen wir Ihnen alles Gute bis dahin<br />

und Gottes Segen.<br />

Mit unseren besten Grüßen<br />

Pastor Christian von Wangelin und Frau Ingrid<br />

Das war der Artikel, den meine Frau und ich für unser Gemeindeblatt<br />

„�Lebenszeichen“, am 13.07.07 geschrieben haben. Das liegt nun schon wieder<br />

ueber 2 Monate zurueck. Kaum zu glauben!<br />

Inzwischen sind wir hier in La Paz überaus freundlich aufgenommen worden,<br />

51


und versuchen das leere Pfarrhaus beziehbar zu machen. Viele<br />

Gemeindemitglieder haben inzwischen dazu beitragen, indem sie vieles von<br />

dem gespendet haben, was ein Haushalt nötig hat. Wir bedanken uns bei allen<br />

Gebern recht herzlich, denn es wird langsam wirklich gemütlich. Nun warten<br />

wir noch auf unser �Umzugsgut, damit wir auch ein paar persoenliche Dinge<br />

um uns haben. Gut Ding will Weile haben.<br />

Pastor Christian von Wangelin und seine Frau Ingrid<br />

Einstweilen hat uns die Gemeinderatspräsidentin, Frau Claudia Kuruner, bei<br />

sich aufgenommen. Auch für diesen Liebesdienst herzlichen Dank.<br />

Die Zeit vergeht uns wie im Fluge mit all den neuen Eindrücken und der<br />

Vorbereitung der Arbeiten, die zu erledigen sind. Dennoch haben wir das<br />

Gefühl schon lange hier zu sein. Außerdem haben wir das Gefühl, dass wir uns<br />

hier in Bolivien sehr wohl fühlen werden. Natürlich steht nicht dieses<br />

Wohlfühlen im Vordergrund, sondern der Gemeindeaufbau und die<br />

Gemeindearbeit! In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal darauf<br />

hinweisen, dass unser Pfarrhaus zu jeder Zeit für jeden offen ist, für ein<br />

seelsorgerliches Gespräch oder auch einen Gedankenaustausch oder was auch<br />

immer er oder sie auf dem Herzen hat.<br />

Sie alle wissen sicherlich, dass schwere Zeiten hinter der Gemeinde liegen, in<br />

denen oft nicht klar war, wie es finanziell weiter gehen soll. So wurde die Idee<br />

geboren, einen „�Emeritus“, einen pensionierten Pastor, zu bitten für ein Jahr<br />

einzuspringen, um Geld zu sparen. Daraus ergibt sich, dass auch schwere<br />

Zeiten vor uns liegen, denn Gemeindeaufbau bedarf immer einer großen<br />

Anstrengung aller derer, denen an der Kirche Jesu Christi gelegen ist.<br />

52


Jedes Mitglied ist uns willkommen und bringt uns mit seinen Gaben dem Ziel<br />

näher, wieder auf eigene (finanzielle) Beine zu kommen.<br />

Leider geht es in dieser Welt immer wieder ums liebe Geld. So eben auch bei<br />

uns in der evangelischen Kirchengemeinde. Das schamhaft zu verschweigen<br />

wäre töricht. Eine Gemeinde mit allem, was dazugehört, braucht eben auch<br />

Geld: Um z.B. das Kirchengebäude und das Pfarrhaus zu erhalten, die<br />

Angestellten zu bezahlen und für das Umfeld zu sorgen, in dem alle sich wohl<br />

fühlen.<br />

Aber keine Angst, das Geld soll nun wahrhaftig nicht im Vordergrund stehen,<br />

sondern die Verkündigung in ihrer je und je unterschiedlichen Ausprägung: In<br />

Gottesdienst und Abendmahl, in Seelsorge und Zuspruch von Gottes<br />

Vergebung, in Festen und fröhlichem Beisammensein, in Hausbesuchen und<br />

Aussprachen, ja auch in Kirchenratssitzungen und Gemeindeleitung. All dies<br />

in dem Wissen, dass der allmächtige Gott hinter uns steht und uns führt und<br />

leitet auf all unseren Wegen und dass der Herr der Kirche, Jesus Christus, sein<br />

Wort hält: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich<br />

mitten unter Ihnen.<br />

In diesem Sinne, herzlichen Dank für alles und gutes Gelingen für uns alle.<br />

Pastor Christian v. Wangelin und Frau Ingrid<br />

53


Neue Leute an der Deutschen Botschaft in La Paz<br />

v.l.n.r.: Frau Manderla, Herr Manderla und Frau Rabe-Avilés<br />

Mitte August 2007 sind Gabriele und Gerhard Manderla in La Paz<br />

angekommen. Frau Manderla ist Nachfolgerin von Heinz Lauten und<br />

Botschaftskanzlerin oder verständlicher gesagt: Verwaltungsleiterin der<br />

Botschaft. Ihr Mann ist nicht nur Gatte sondern auch Kollege. Gerhard Manderla<br />

ist der neue Leiter des Rechts- und Konsularreferats.<br />

Verheiratet sind die beiden seit 18 Jahren, zwei erwachsene Söhne leben in<br />

Deutschland. Familie Manderla besteht in La Paz aber aus drei Mitgliedern. Mit<br />

dabei ist „Klein-Paula“, eine neunjährige kasachische Schäferhündin, die seit<br />

ebenso langer Zeit mit den Manderlas durch die Welt zieht.<br />

Frau Manderla ist seit 1969 im Auswärtigen Dienst und hat ihre ersten<br />

Auslandserfahrungen in Rio de Janeiro gesammelt. Danach kamen weitere<br />

Stationen in Brasilien wie Porto Alegre, Curitiba und erneut Porto Alegre.<br />

Gerhard Manderla hat 1977 beim AA begonnen. Sein erster Auslandsposten war<br />

Kampala/Uganda. Nach mehreren Jahren Bürgerkrieg gab es als Bonbon als<br />

nächsten Posten Brasilien (Recife), wo sich die beiden auch kennenlernten.<br />

Nach einer dreijährigen Standzeit in (damals noch) Bonn ging Familie Manderla<br />

als „job-sharer“ nach Taschkent/Usbekistan. Anschließend folgten 4 Jahre in<br />

54


Südostasien in Kuala Lumpur/Malaysia, die Stadt mit dem einstmals höchsten<br />

Gebäude der Welt, den Petronas Towers. Während dieser Zeit hatte Gerhard<br />

Manderla im Jahr 2002 zwei Einsätze in Kabul/Afghanistan, um bei der<br />

Wioedereröffnung der deutschen Botschaft mitzuhelfen.<br />

Zwischen Malaysia und Bolivien lagen vier im wahrsten Sinne des Wortes<br />

ausgefüllte Jahre im Auswärtigen Amt. Frau Manderla war im<br />

Krisenreaktionszentrum des AA tätig mit all’ den bekannten und bedrückenden<br />

Dingen wie Tsunami, Geiseln im Irak, Libanon-Evakuierung usw. Herr<br />

Manderla war während dieser Zeit Angehöriger der hausinternen Inspektion.<br />

Während etwa 6-7 Monaten im Jahr war er als Verwaltungsinspekteur weltweit<br />

unterwegs und führte Organisationsberatung durch.<br />

Die Versetzung nach Bolivien entsprach ihrem Wunsch, da sie das Land 1992<br />

bereits einmal besucht und auch schätzen gelernt haben. Frau Manderla ist<br />

begeisterte Fotografin, Herr Manderla treibt gerne Sport, insbesondere Fußball,<br />

Bergsteigen und Trekking.<br />

Das beide gerne reisen, erübrigt sich zu sagen……bei der Berufswahl…<br />

Vorstellung von Frau Birgit Rabe-Avilés<br />

Mein Bericht sieht im Vergleich zu dem der Manderlas nicht halb so aufregend<br />

aus, doch jeder hat eine Geschichte zu erzählen, und das ist unsere:<br />

Zunächst einmal: wir/ich, d.h. unsere Tochter Annika (16), unser Sohn Christof<br />

(14), mein Mann Tito und ich sind „Wiederholungstäter“; es ist nämlich bereits<br />

das dritte Mal, dass ich/wir in La Paz auf Posten sind. 1985 trat ich als<br />

Fremdsprachenkorrespondentin ins Auswärtige Amt ein und mein allererster<br />

Auslandsposten führte mich direkt nach Bolivien. Das war eine aufregende Zeit<br />

mit Inflation (an den Gebrauch von Portemonnaies war nicht zu denken, wir<br />

trugen das Geld in dicken Bündeln in der Tasche), leeren Supermärkten (der<br />

einzig existierende zu der Zeit war der Gava-Market in Calacoto), dafür aber<br />

üppigen Obst- und Gemüsemärkten, meist langen Schlangen vor den wenigen<br />

Tankstellen, aufregenden Reisen in unberührte Landschaften und allmählich<br />

zunehmender wirtschaftlicher Stabilität – damals unter Paz Estenssoro. Das war<br />

auch die Zeit, in der ich meinen Mann kennen lernte. Bereits verheiratet, gingen<br />

wir 1990 nach Santiago de Chile und drei Jahre später, nach der Geburt unserer<br />

Kinder, zurück auf Posten nach La Paz.<br />

Das zweite Mal ist immer anders, aber auch unser Leben war definitiv anders<br />

geworden, waren wir nun nicht mehr an den abenteuerlichsten Reisen, sondern<br />

55


um so mehr an adäquaten Spielplätzen interessiert. Annika verbrachte hier die<br />

ersten zwei Schuljahre und Christof besuchte den Kindergarten. Das tägliche<br />

Leben Boliviens war inzwischen - für den der etwas Geld hat - um einiges<br />

einfacher geworden. Fünf Jahre später verabschiedeten wir uns und gingen nach<br />

Ägypten; ein Land mit ganz anderer Mentalität und Lebensart und doch in<br />

vielen Aspekten Bolivien so ähnlich. Für unsere Kinder war es nach<br />

anfänglicher Eingewöhnungszeit ein toller Posten - wer kann schon in der<br />

Abenddämmerung durch die Wüste reiten - mit Blick auf die Pyramiden. Nach<br />

fast fünf Jahren im Land der Pharaonen schien die magische Wirkung Boliviens<br />

etwas nachzulassen: Ich wurde nach Berlin versetzt. Diese Stadt zieht über kurz<br />

oder lang jeden in seinen Bann. Trotz des schlechten Wetters haben wir uns dort<br />

sehr wohl gefühlt.<br />

Und nun sind wir ein drittes Mal in La Paz in Erwartung neuer aufregender<br />

Erfahrungen und mit einem fast schon historischen Blick auf die Geschichte<br />

Boliviens der letzten 25 Jahren. Nach gut zwei Monaten im Land haben wir<br />

erfahren, dass es uns hier gut geht und viele nette Leute unser Leben bereichern.<br />

Birgit Rabe-Avilés (Deutsche Botschaft) und Familie<br />

56


Freunde, es ist Zeit für uns zu gehen<br />

was noch geschrieben sollte sein, dauert nicht mehr als ein Glas Wein und<br />

einige Sätze fast im Gehen (frei nach R. Mey).<br />

Die 7 Jahre in Bolivien waren schön und schwierig zugleich. Wir können sie in<br />

Wortpaare zusammenfassen:<br />

• Demokratie �� Konfrontation<br />

• Erfolg �� Frustration<br />

• Feste �� Arbeit<br />

• frei �� blockiert<br />

• Freunde �� Feinde<br />

• friedlich �� feindselig<br />

• fröhlich �� traurig<br />

• Geburt �� Tod<br />

• gelassen �� erzürnt<br />

• gerecht �� rechtsfrei<br />

• interessant �� sinnlos<br />

• Ordnung �� Chaos<br />

Die Wortpaare charakterisieren unsere Arbeit oder die Realität in Bolivien. Alle,<br />

die unseren Aufenthalt ein wenig aus der Nähe beobachtet haben, wissen, was<br />

hinter den Wortpaaren steckt. Damit könnten wir eigentlich unseren Artikel<br />

schließen.<br />

Doch zu jedem Abschiednehmen gehört auch ein kurzer Rückblick.<br />

Im Juli 1984 verließen wir Medellín. Eigentlich dachten wir, schön wäre noch<br />

einmal eine Stelle im anderen Teil Südamerikas, vielleicht La Paz, um auch den<br />

südlichen Teil Südamerikas kennen zu lernen. Im Frühjahr 1998 war La Paz für<br />

mich gestorben. Die Stelle wurde neu besetzt. Doch welch ein Wunder! Im<br />

Winter 1999/2000 wurde die Stelle erneut ausgeschrieben. Bestimmte Personen<br />

würden jetzt auf Vorsehung setzen.<br />

Nachdem ich ausgewählt wurde, hatte ich den ersten Kontakt mit Bolivien und<br />

La Paz im Oktober 2000. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt verlief auf<br />

Schleichwegen über die damals noch schotterige Straße über Llojeta. Warum?<br />

Bloqueos auf der Autopista! Bei der Abfahrt bekam ich Zweifel, ob ich eine<br />

richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Vertrag war noch nicht unterzeichnet.<br />

Aber nach einer Woche mit vielen positiven Gesprächen und der Vorstellung<br />

des Kollegiums im Deutschen Club entschieden wir uns zu unterschreiben.<br />

Dazu eine kleine Anekdote. Den ersten Nachmittag nach Ankunft hatten wir uns<br />

als frei ausbedungen. Aber wir wollten natürlich Eindrücke von der Stadt<br />

sammeln. Im Gang auf dem Prado fühlte ich mich als Herzkranker.<br />

Unvorstellbar, wenn ich heute 7 Jahre älter, auf der gleichen Höhe die 3000 m<br />

in einer Zeit um 19 min laufe.<br />

Den weiteren zeitlichen Ablauf kennen alle. Krisen 2002, 2003 und 2005. Ab<br />

Juli 2006 Dauerkrise auf schulpolitischem Gebiet.<br />

57


Barbara und Dr. Hermann-Josef Droste mit Schwester Christina vom<br />

Colegio Ave Maria am 03. Oktober 2007 in der Residenz des Deutschen<br />

Botschafters Foto: Werner Preiss<br />

Im November 2007 kann ich nur wiederholen: Freunde, es ist Zeit für uns zu<br />

gehen, nur noch wenige Tageslängen und manch schönes Bier im Stehen.<br />

La Paz war für uns eine schwierige, aber eine höchst interessante Zeit. Wir<br />

möchten sie nicht missen. Da stimmen wir mit Violeta Parra ein:“ Gracias a la<br />

vida, que me ha dado tanto ....“ .<br />

Nun gehe ich „in Rente”, was für ein schrecklicher Ausdruck. „Me jubilo“ ist<br />

viel schöner. Wir jubilieren über den Beginn eines neuen Lebensabschnitts, in<br />

dem wir hoffentlich am Ende eines jeden Jahres sagen können: „Gracias a la<br />

vida, que me ha dado tanto ...“ .<br />

Gemeinsam werden wir viel unternehmen. Wir werden reisen, unser Haus<br />

renovieren, den großen Garten umgestalten und natürlich unsere Kinder und<br />

Enkelkinder besuchen, derer wir bald ein halbes Dutzend haben werden.<br />

Alle grauen Haare, die ich habe, habe ich in La Paz bekommen. So können wir<br />

ab Dezember ausrufen:“ Echaremos, nosotros dos, no sólo una cana al aire sino<br />

muchas“, und das wird für Barbara und mich eine schöne Zeit werden.<br />

So gehen wir, wenn wir an die Arbeit in der Schule, an die vielen netten<br />

Kollegen und an die beeindruckenden Landschaften Boliviens, Chiles,<br />

58


Argentiniens und Brasiliens denken, mit einem weinenden Auge. Betrachten wir<br />

allerdings die politische, insbesondere die schulpolitische Situation, dann sind<br />

wir nicht unglücklich, dass unser Aufenthalt im Dezember 2007 endet.<br />

Nach Südamerika werden wir selbstverständlich als Touristen zurückkehren.<br />

Spätestens zum 100-jährigen Gründungstag, falls wir dann noch mobil sein<br />

sollten, werden wir die Deutsche Schule „Mariscal Braun“ besuchen.<br />

Barbara und Dr. Hermann–Josef Droste<br />

A (lemania), B (olivia), C (osta Rica)<br />

Wer nichts probiert und nichts riskiert<br />

Der bleibt verschont von manchen Sorgen.<br />

Nun frage ich ganz ungeniert:<br />

Wozu erhebt er sich am Morgen?<br />

Nach 5 Jahren stehen wir vor einem doppelten Abschied.<br />

Nach einer halben Dekade werden wir Bolivien hinter uns lassen, das uns mit<br />

seinen vielen guten Seiten, aber auch mit seinen Problemen sehr vertraut<br />

geworden ist.<br />

Es macht uns traurig, dass wir uns von guten Freunden, unserer Musikergruppe,<br />

netten Kollegen und Yogaschülern trennen müssen. Wann immer wir in Zukunft<br />

Nachrichten von Bolivien bekommen, hoffen wir für sie, es mögen gute sein.<br />

Nach über 30 Jahren als Lehrer werde ich am Schuljahresende meine letzte<br />

Unterrichtsstunde halten. Natürlich blicke ich auch etwas sentimental auf<br />

Generationen von Schülern zurück, die sich mit meiner Hilfe in die Strukturen<br />

der englischen Sprache und die Probleme der Geschichte erarbeitetet haben. Es<br />

überwiegt aber das Gefühl der Erleichterung, denn ich möchte in Zukunft mehr<br />

59


Zeit und Energie in die Dinge investieren, die ich bisher oft vernachlässigen<br />

musste: Musik, Möbel bauen, im Garten arbeiten, kochen.<br />

Ich hatte mir schon lange als Ziel gesetzt, dass ich noch vor meinem 60.<br />

Geburtstag etwas Neues anfange. Jetzt ist die Zeit gekommen. Wir hoffen, das<br />

wir unsere vielfältigen Pläne in unserer neuen Heimat Costa Rica verwirklichen<br />

können, wo wir am Rand des Pazifiks in tropischer Natur eine Ferienanlage mit<br />

Cabañas betreiben werden. Der Anfang ist schon gemacht, aber es werden noch<br />

ein bis zwei Jahre vergehen, bis alle (vorläufigen) Pläne umgesetzt sind. Für die,<br />

die sich dafür interessieren, nenne ich hier unsere Web-Page: www.tradt.com<br />

Bolivien – Danken und Gedanken zum Abschied<br />

60<br />

Helga und Jo Tradt<br />

Am Ende meines Lebensabschnittes in Bolivien werde ich nun – mal wieder -<br />

mit der Aufgabe konfrontiert, zum Abschied ein paar passende Worte zu<br />

sprechen oder zu Papier zu bringen. Da gleitet man schnell in die Klischees vom<br />

lachenden und vom weinenden Auge, deutet Literaturkenntnisse an durch<br />

Anklänge an das Lebensstufengedicht von H. Hesse, berauscht sich an den<br />

tiefen Eindrücken von Land und Leuten, die einem unvergesslich ins Gedächtnis<br />

gegraben wurden und die man um nichts in der Welt missen möchte oder man<br />

geigt den Zurückbleibenden noch mal ordentlich die Meinung, späte Rache für<br />

einen verpfuschten Lebensabschnitt.<br />

Bei meiner Vorstellung vor ein paar Jahren hatte ich die Reimform gewählt;<br />

dem möchte ich treu bleiben und enthebe mich damit ein wenig der Pflicht, eine<br />

- positive oder negative - Bilanz meiner Zeit in Bolivien zu ziehen, denn der<br />

Reim hat seine eigenen Gesetze und Wahrheiten, so dass genug<br />

Interpretationsspielraum bleibt.<br />

Bolivien – das war für mich ein pralles Leben, nicht immer erfreulich, oft aber<br />

reich und vielfältig und mit viel Alegria.<br />

Allen Menschen, die mir freundlich und hilfreich, offen und herzlich begegnet<br />

sind, danke ich für ihren Beitrag zur Bereicherung meines Lebens in Bolivien.<br />

Ich wünsche dem Land und seinen Menschen eine glückliche Zukunft.


Zum Abschied ein letztes Streiflicht auf das Leben in Bolivien:<br />

Bolivien – jeden Tag ein Abenteuer<br />

Ein Irrtum, welcher sehr verbreitet<br />

und manchen Lehrer irre leitet,<br />

ist der, dass Ausland eine Sache,<br />

die immer viel Vergnügen mache.<br />

61


Dies wissend und trotz alledem<br />

wars mir in Deutschland zu bequem,<br />

drum kam La Paz mir gerade recht,<br />

Erfahrung, die ich nicht missen möcht´.<br />

Drei Jahre warn es nun total,<br />

die Impressionen kolossal,<br />

wenn ich nach diesen Jahr’n mich frag,<br />

Bolivien - Abenteuer - jeden Tag.<br />

Ob im Kontakt mit netten Menschen<br />

oder im Hick - Hack mit den Deutschen,<br />

des Morgens Schüler motivieren,<br />

des Abends Reineke Fuchs und frieren.<br />

Ob nun im Auto oder Bus<br />

der Abgasschub ist kein Genuss,<br />

die Ampel grün, die Pfeife pfeift.<br />

Da tut sich nichts, eh man begreift,<br />

hier ist ne Fahrbahn, kein Platz zum Parken,<br />

eigentlich müssten jetzt alle starten,<br />

doch bis das kann ins Hirn vordringen,<br />

wertvolle Sekunden tun verrinnen.<br />

Dies Beispiel steht für vieles mehr,<br />

und mancher Gringo tut sich schwer.<br />

Paciencia und viel mañana<br />

sind Teil des Lebens boliviana.<br />

Dass auch die alten Alemanes<br />

sich angepasst, na gut, wer kann es<br />

denn ihnen nach so vielen Jahren<br />

der Umerziehung noch verargen.<br />

Doch wie ist Leben denn in Deutschland<br />

so ganz viel Spaß und ganz viel Wohlstand?<br />

Und jeden Tag ein bisschen weiter<br />

erklimmt man die Erfolgesleiter?<br />

Hebt das die Lebensqualität,<br />

wenn Effizienz als Höchstes steht?<br />

Wenn Menschen finster ohne Lachen<br />

62


das Leben sich zur Stresskur machen?<br />

Gibt es hier nicht oft Freundlichkeiten,<br />

ein Lächeln, Scherz und Heiterkeiten,<br />

statt Schimpfen und verbissnes Streben?<br />

Da frag ich mich: Wie will ich leben?<br />

So hat La Paz mich viel gelehrt,<br />

und ich geh heim, fühl mich geehrt,<br />

dass ich auch noch im hohen Alter<br />

hier wirken konnt´, Ihr Georg Walter.<br />

63


Heiratsfieber an der Deutschen Schule<br />

Unter den Lehrern der Deutschen Schule ist das Heiratsfieber ausgebrochen.<br />

Innerhalb von nur zwei Monaten gaben sich bzw. ihrem Partner vier Lehrer in<br />

drei Hochzeiten das Ja-Wort.<br />

Den Anfang machten Marlene Trippl und Pedro Muñoz, die bei strahlendem<br />

Sonnenschein und ebensolchen Gästen den Nationalfeiertag 6. August auch zu<br />

ihrem persönlichen Feiertag machten. Schauplatz des Geschehens war das Hotel<br />

Oberland in Mallasa, das aus gutem Grund zum „Hochzeitshotel des Jahres<br />

2007“ erklärt wurde.<br />

Denn auch die zweite Hochzeit am 18. August, die mit Ulrike Seiwert und<br />

Florian Quaiser gleich zwei Kollegen der Deutschen Schule zusammenführte,<br />

fand - zumindest teilweise - im Hotel Oberland statt. Nach der feierlichen<br />

Zeremonie am Vormittag auf dem Gelände der Familie Adler in Huajchilla, bei<br />

der die eigens aus Berlin eingeflogene Daniela Scheideck sowie<br />

<strong>Monatsblatt</strong>redakteur Manuel Lins wohlgewählte Worte sprachen, vergnügten<br />

sich die geladenen Gäste von spätnachmittags bis spätabends bei Musik,<br />

Gaumenfreuden und Schweizer Ambiente.<br />

Marlene und Pedro<br />

64


Aber die Hochzeit des Jahres – ohne die anderen Eheschließungen herabsetzen<br />

zu wollen – war die Nummer drei, als am 6. Oktober Christian Karp und Scarlett<br />

Sotomayor sich das Ja-Wort gaben. Es war eine bilderbuchreife Traumhochzeit,<br />

mit allem, was dazu gehört, vom Oldtimer bis zum Blütenregen, mit einem<br />

humorigen Pfarrer, mit viel Tanz, und, wie es mir schien, mit jenem gewissen<br />

Schuss Ironie, der es erst möglich macht, den Traum vollends auszukosten. Das<br />

Brautpaar strahlte jedenfalls alle in Grund und Boden, und dass zwischendurch<br />

ein Sturm den ganzen Sonnenschutz und die halbe Hochzeitsgesellschaft vom<br />

Gelände des Hotels Oberland (wo sonst?) hinwegzufegen drohte, tat der<br />

Stimmung keinen Abbruch.<br />

Ulrike und Florian mit Töchterchen Mia<br />

Für dieses Jahr hat sich das Hochzeitsfieber damit erst einmal gelegt. Aber<br />

schon werden Wetten abgeschlossen, wen es im Jahre 2008 erwischen wird,<br />

welche Paare dann den Versuch unternehmen werden, wie Woody Allen einmal<br />

sagte, „zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die sie alleine niemals<br />

gehabt hätten“.<br />

65


Scarlett und Christian<br />

66<br />

von unserem Redaktionsmitglied Emmel<br />

Fotos: Hanne Gack, Werner Preiss u.a.


Streifzüge durch die Untiefen des Lebens, Teil 1<br />

Das moderne Leben ist spannend, wer wollte das leugnen? Neue Möglichkeiten und Gefahren<br />

tun sich auf, ohne dass die alten verschwänden. Unser Leben gleicht einem Segeltörn durch<br />

zwar nicht unbekannte, aber doch ziemlich seltsame Gewässer voller Untiefen und<br />

Ungeheuer. Vieles, wenn auch nicht alles davon hat mit dem Internet zu tun, jenem Hort alles<br />

Wissens und aller Weisheit, aller Scheußlichkeiten und Absonderlichkeiten.<br />

Feiger Fischteich<br />

Haben Sie heute schon genug gelacht? Falls nein, dann habe ich einen Tipp für<br />

Sie. Gehen Sie auf die Internetseite www.turkiyeninrehberi.com und schauen<br />

Sie sich dort die Kochrezepte an. Es ist eine türkische Seite, und die Rezepte<br />

wurden entweder von einer Maschine oder einem wild gewordenen<br />

Lexikonbenutzer übersetzt – manchmal offenbar über den Umweg des<br />

Englischen. Jedenfalls kommen da kommen so interessante Rezepte vor wie<br />

„Feiger Fischteich“, „KunstiErwürgt Salat“, „Schenkel der Frau Kofte“ oder<br />

auch „Hühnchen und Gemüse stopften sich Voll“. Ganz zu schweigen davon,<br />

was man beim Kochen alles tun muss. Eine Auswahl:<br />

• „Füllen Sie sich mit Mischung, Verständigen Sie sich in einem Kochtopf<br />

nebeneinander.“<br />

• „Machen Sie sich die feigen Leiste-Fähigkeiten hout Knochen, und teilen<br />

Sie sich in vier.“<br />

• „Waschen Sie sich und Blutgeschwür in zwei Schalen des Wassers, bis<br />

sie ziemlich weich sind.“<br />

• „Stellen Sie die Mischung innerhalb der Huhnbrüste und machen Sie<br />

Schriftrollen(Listen) bereit.“<br />

• „Gestelltes Hühnchen rollt und tosts in einer Pfanne. Kochen Sie es eine<br />

Zeitlang und dienen Sie ihm.“<br />

• „5 Minuten vor dem Ende der kochenden Zeit, Fügen Sie die Erbsen und<br />

den schwarzen Pfeffer, Decke mit einer Serviette hinzu, und reisen Sie<br />

nach 20 Minuten ab.“<br />

Am Ende der Rezepte folgt stets ein Satz wie „Dienen Sie ihm mit der Soße“<br />

oder „Vereinigung mit Joghurt, Salz und zerquetschter Knoblauch. Kältegefühl<br />

und dient.“<br />

Das Rezept für den „Feigen Fischteich“ – übrigens ein Hühnchengericht – endet<br />

mit den Worten: „Dienen Sie heiß. Guter Apetite.“<br />

Das möchte ich jetzt einfach mal so stehen lassen.<br />

67<br />

Manuel Lins


I. PELíCULAS<br />

Goethe-Institut La Paz<br />

Programa Cultural de Noviembre y Deciembre 2007<br />

Fecha Evento Artista(s) Lugar<br />

14. – 30.11.2007 Europäisches<br />

Filmfestival/ Festival<br />

de Cine Europeo<br />

15.11., 17.00 Uhr<br />

18.11., 19.30 Uhr<br />

19.11., 21.30 Uhr<br />

17.11., 21.30 Uhr<br />

22.11., 17.00 Uhr<br />

23.11., 19.30 Uhr<br />

24.11., 24.00 Uhr<br />

26.11., 21.30 Uhr<br />

28.11., 19.30 Uhr<br />

30.11., 21.30 Uhr<br />

01.12., 17.00 Uhr<br />

21.11., 15.00 Uhr<br />

23.11., 19.30 Uhr<br />

26.11., 15.00 Uhr<br />

27.11., 20.00 Uhr<br />

“Kebab Connection”<br />

(2004)<br />

“Sommer vorm Balkon”<br />

(2005)<br />

mit vier deutschen<br />

Beiträgen (s.u.),deutsch<br />

mit spanischen<br />

Untertiteln<br />

Regie: Anno Saul<br />

Drehbuch: Fatih Akin<br />

Darsteller: Denis<br />

Moschitto, Nora<br />

Tschirner<br />

Regie: Andreas Dresen<br />

Drehbuch: Wolfgang<br />

Kohlhaase<br />

Darsteller: Inka<br />

Friedrich, Nadja Uhl<br />

Bayerischer Filmpreis<br />

2005, Ernst-Lubitsch-<br />

Preis 2006<br />

“Schläfer” (2005) Regie: Benjamin<br />

Heisenberg<br />

Drehbuch: Benjamin<br />

Heisenberg<br />

Darsteller: Bastian<br />

Trost, Mehdi Nebbou<br />

“First Steps Award“der<br />

deutsche<br />

Nachwuchspreis 2005<br />

“One day in Europe”<br />

(2005)<br />

03. – 07.12.2007 INPUT (televisión<br />

pública de calidad)<br />

68<br />

Regie: Hannes Stöhr<br />

Drehbuch: Hannes<br />

Stöhr<br />

Darsteller: Megan Gay,<br />

Ludmila Tsvetkova,<br />

Florian Lukas, Erdal<br />

Yildiz, Péter Scherer,<br />

Miguel de Lira, Rachida<br />

Brakni<br />

gezeigt wird eine<br />

Auswahl der besten<br />

deutschsprachigen<br />

Fernsehproduktionen,<br />

dt.mit engl. Untertiteln<br />

nur Fachpublikum<br />

Cine 6 de Agosto<br />

Cine 6 de Agosto<br />

Cine 6 de Agosto<br />

Cinemateca Boliviana<br />

Goethe-Institut La Paz<br />

jeden zweiten Montag “La mejor película del ausgewählte Gäste Auditorio Goethe-Institut


des Monats, 19.30h:<br />

12.11.2007<br />

10.12.2007<br />

05.11., 15.00 Uhr<br />

09.11., 16.30 Uhr<br />

II. EXPOSICIONES<br />

mundo” zeigen ihre<br />

Lieblingsfilme<br />

Kolibrí -<br />

Primer Festival<br />

Internacional del<br />

Audiovisual para la<br />

Niñez y la<br />

Adolescencia<br />

Das Goethe Institut La<br />

Paz zeigt den prämierten<br />

Zeichentrickfilm:<br />

“Pantoffelhelden – A<br />

slippery tale (2004)”<br />

69<br />

Regie: Susanne Seidel,<br />

8min., 35mm, Farbe<br />

La Paz<br />

Fecha Evento Artista(s) Lugar<br />

15.10. – 19.11.2007 SIART (Bienal<br />

Internacional de Arte)<br />

06.11. – 13.11.2007<br />

Cinemateca Boliviana<br />

Eva-Maria Wilde Tambo Quirquincho<br />

Video SIART Das Zentrum für<br />

Medienkunst (ZKM)<br />

Karlsruhe stellt Filme<br />

verschiedener<br />

deutscher Künstler vor<br />

06.11.2007, 17Uhr “Polics and community” unter anderem: Jenny<br />

Holzer, Pia Greschner,<br />

Sunah Choi<br />

13.11.2007, 17Uhr “Things and objects” unter anderem: Steina,<br />

Dieter Kiessling,<br />

Norbert Meissner<br />

* Programa sujeto a cambios.<br />

Auditorio Goethe-Institut<br />

La Paz<br />

Auditorio Goethe-Institut<br />

La Paz<br />

Auditorio Goethe-Institut<br />

La Paz


Evangelisch-Lutherische Gemeinde<br />

Deutscher Sprache in Bolivien<br />

November 2007 – März 2008<br />

Sonntag 25. November, 10.30 Uhr Gottesdienst zum Totensonntag<br />

Mittwoch 05. Dezember, 19.00 Uhr Advents- und Weihnachtsliedersingen<br />

mit meditativen Texten<br />

Sonntag 09. Dezember, 10.30 Uhr Gottesdienst zum 2. Advent mit<br />

Krippenspiel, anschließend<br />

Weihnachtsbasar<br />

Dienstag 11. Dezember, 19.00 Uhr Advents- und Weihnachtsliedersingen<br />

mit Lesungen<br />

Donnerstag 13. Dezember, 16.00 Uhr Recreation im Pfarrhaus<br />

14. – 16. 12. Weihnachtsgottesdienste in Santa Cruz<br />

und Cochabamba<br />

Mittwoch 19. Dezember, 19.00 Uhr Advents- und Weihnachtsliedersingen<br />

mit Kurzandacht<br />

Montag 24. Dezember, 19.00 Uhr Gottesdienst zum Heiligen Abend<br />

Montag 31. Dezember, 19.00 Uhr Sylvestergottesdienst<br />

Sonntag 10. Februar, 10.30 Uhr Kantatengottesdienst mit<br />

Neujahrsempfang<br />

Donnerstag 14. Februar, 16.00 Uhr Recreation im Pfarrhaus<br />

Sonntag 24. Februar, 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl<br />

Sonntag 09. März, 10.30 Uhr Gottesdienst<br />

Donnerstag 13. März, 16.00 Uhr Recreation im Pfarrhaus<br />

14. – 16. 03. Geplante Gottesdienste in Santa Cruz<br />

und Cochabamba<br />

Freitag 21. März, 10.30 Uhr Karfreitagsgottesdienst<br />

Sonntag 23. März, 10.30 Uhr Ostergottesdienst mit Abendmahl<br />

Ich möchte gerne Konfirmandenunterricht anbieten und bitte um Anmeldung der Kinder,<br />

die ihrem Alter nach dafür in Frage kommen.<br />

Über einen Anruf im Pfarrhaus unter 2414645 oder 2117310 würde ich mich sehr freuen.<br />

Ihr Pastor Christian von Wangelin<br />

Gemeindepräsidentin: Claudia Kuruner Tel.: 2416118<br />

Pastor: Christian von Wangelin Tel. 2414645<br />

Martin-Luther-Kirche: Tel. 2419619 Anschrift: Sánchez Lima esq. Rosendo Gutiérrez Post über Postfach:<br />

Casilla 2851 La Paz / Bolivien<br />

Iglesia Luterana de Habla Alemana en Bolivia (IELHA) – www.ielha.de<br />

70


Mitteilungen der Katholischen<br />

Kirchengemeinde<br />

deutscher Sprache<br />

Termine der Gottesdienste in der Kapelle der Schwestern Calle Fernando Guachalla,<br />

Ecke 6 de Agosto<br />

Messe, 24.11.2007, 19.00 Uhr<br />

Christmette, 24.12.2007, 18.00 Uhr<br />

Messe, 26.01.2008, 19.00 Uhr<br />

71


Verkaufe:<br />

DUPLO Bausteine (Eisenbahn mit 2<br />

Lokomotiven), komplett 290 Teile,<br />

für 100 USD<br />

Andrea Trapp, Tel. 79517969<br />

Verkaufe:<br />

Fahrbaren Garten Gas-Grill,<br />

für 70 USD<br />

Andrea Trapp, Tel. 79517969<br />

Zweite Hand<br />

72<br />

Verkaufe:<br />

Kinderkaufladen aus Holz, 1*1m,<br />

Kasse und weiteres Zubehör,<br />

für 70 USD<br />

Andrea Trapp, Tel. 79517969<br />

Suchen:<br />

Babykleider und Kinderspielzeug<br />

für das Kinderkrankenhaus La Paz,<br />

Alste - Maria Raffel, Tel. 2795912

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