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IV - CCA Monatsblatt

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und das ehemalige Jugoslawien aufgeteilt. Als Folge bildeten die<br />

Donauschwaben keine einheitliche Volksgruppe mehr. Nach dieser Zeit kehrten<br />

viele von ihnen nach Deutschland zurück oder wanderten aus, z.B. in die USA,<br />

nach Australien oder nach Südamerika. Eine Quelle nennt die folgenden Zahlen:<br />

• 1/6 verließ um 1920 das pannonische Siedlungsgebiet<br />

• 1/3 wurde nach 1945 vertrieben<br />

• 1/6 wanderte von 1960 – 1995 in westliche Länder aus und<br />

• 1/3 blieb<br />

Die Deutsche Sprache heute<br />

Erst Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbesserte sich die Lage der<br />

Ungarndeutschen wieder: Unter dem Parteisekretär János Kádár bekamen die<br />

Minderheiten in Ungarn und damit auch die Deutschen bestimmte bescheidene<br />

Rechte auf die Pflege ihrer Kultur. 1955 wurde der Verband der<br />

Ungarndeutschen gegründet, der sich in einem von der ungarischen Regierung<br />

zugelassen Rahmen versuchte, die Interessen der deutschen Minderheit zu<br />

vertreten. Da es in den Schulen kaum oder wenig Deutschunterricht gab, war die<br />

Folge, dass „eine stumme Generation“ aufwuchs, die der deutschen Sprache<br />

nicht mächtig war oder allenfalls ein wenig die Mundart verstand. Eine<br />

vergleichsweise positive Entwicklung für die Ungarndeutschen begann ab Mitte<br />

der 1980er Jahre, als ein spezieller Unterricht „Deutsch als<br />

Nationalitätensprache/Minderheitensprache“ in zahlreichen Schulen eingeführt<br />

wurde. Die Zahl der zweisprachigen Schulen (vor allem Gymnasien) wuchs, es<br />

wurden zudem deutsche Chöre, Tanzgruppen etc. ins Leben gerufen und nach<br />

der Wende Vereine gegründet. Entscheidend für die heutige relativ positive<br />

Lage der deutschen Sprache in Ungarn ist aber das Nationalitätengesetz von<br />

1993, in dem den Angehörigen von Minderheiten weitgehende individuelle und<br />

kollektive Rechte eingeräumt werden, so vor allem kulturelle Autonomierechte<br />

wie das auf muttersprachlichen Unterricht.<br />

Das „Német Nemzetiségi Gimnázium“ in Budapest<br />

Aus einer dieser oben erwähnten Schulen, in denen Deutsch unterrichtet wurde,<br />

entstand Anfang der 90er Jahre das Deutsche Nationalitätengymnasium in<br />

Budapest, eines von insgesamt 11 in Ungarn. Ein Teil der etwa 260<br />

Schülerinnen und Schüler kommt nicht aus Budapest und wohnt daher im<br />

Internat der Schule. Das Nationalitätengymnasium umfasst die Klassen 9 bis 13.<br />

Normal sind in Ungarn 12 Schuljahre bis zum Abitur (8 Jahre Grundschule,<br />

dann 4 Jahre Sekundarstufe), aber an „meiner“ Schule gehen die Uhren anders:<br />

Den 4 Sekundarstufenjahren ist das 9. Schuljahr, die „nullte“ Klasse,<br />

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