IV - CCA Monatsblatt
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Día de las Becas – der Tag des Stipendiums<br />
Am 15. September lud das Goethe-Institut zum „Día de las Becas“, in<br />
Zusammenarbeit mit den Institutionen, die Stipendien für Deutschland<br />
vergeben, als das wären: die Deutsche Botschaft, die Deutsche Schule, DAAD<br />
(Deutscher Akademischer Austauschdienst), REAL (Red Alumni América<br />
Latina), Asociación Humboldt, ABED (Asociación Boliviana de Ex-Becarios<br />
del DAAD), KAAD (Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst) und AABA<br />
(Asociación de Amistad Boliviano Alemana). Und die Räume waren zeitweise<br />
zum Bersten gefüllt, es gab kaum ein Durchkommen, was sicherlich nicht nur an<br />
dem Angebot an deutschem Essen und deutschen Bier lag. Nein, offenbar ist das<br />
Interesse an Deutschland und insbesondere am Studieren und Arbeiten in<br />
Deutschland ungebrochen, wie die große Zuhörerzahl beim Vortrag “Estudiar y<br />
investigar en Alemania” von Frau Dr. Annette Pieper vom DAAD bewies.<br />
Möglich allerdings, dass der eine oder andere Besucher dennoch etwas<br />
ernüchtert nach Hause ging, wurden doch nicht nur die vielfältigen<br />
Möglichkeiten, sondern auch der große Haken, um nicht zu sagen der<br />
Konstruktionsfehler der deutschen Stipendienvergabe deutlich: Es gibt fast<br />
ausschließlich Stipendien für “Posgrados” und “Profesionales”, also für Leute,<br />
die bereits ein Hochschulstudium abgeschlossen haben. Studenten haben kaum<br />
eine Chance, ein Stipendium zu bekommen. Man muss sich fragen, ob das<br />
gegenüber einem Land wie Bolivien der richtige Weg ist, wo es für viele, auch<br />
hochbegabte Schulabgänger zunächst einmal ein großes Problem ist, ein<br />
Studium überhaupt finanziell zu bewältigen. Andere Länder gehen bei der<br />
Vergabe von Stipendien anders vor, und es kann durchaus sein, dass sie sich<br />
damit die Rosinen aus dem bolivianischen Bildungskuchen sichern. Denn wer<br />
erst einmal mit finanzieller Hilfe in einem Land studieren konnte, bleibt diesem<br />
Land oft auch nach dem Studium in vielerlei Hinsicht verbunden.<br />
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Manuel Lins