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III - CCA Monatsblatt

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Inhalt<br />

Seite<br />

Einleitung<br />

In eigener Sache...................................................................................................................................3<br />

Titel<br />

La Paz en Transformación ..........................................................................................................4<br />

La Paz, una simbiosis ...................................................................................................................10<br />

Leben in La Paz ................................................................................................................................14<br />

Paceñísimo Meson Pi ...................................................................................................................16<br />

Müll .............................................................................................................................................................19<br />

Serie<br />

Erntedank und Altweibersommer ......................................................................................21<br />

Restaurant Tipps ...............................................................................................................................26<br />

Kultur<br />

Chor “Arakaendar” ........................................................................................................................28<br />

Musiker in La Paz – Willy Pozadas .................................................................................31<br />

Aktuell<br />

Einschränkungen bei neuen EC-Karten .......................................................................35<br />

Vorstellung Voluntarias Alemanas ....................................................................................36<br />

Reise<br />

Das neue Dschungelbuch..........................................................................................................39<br />

Das KLIMAHAUS in Bremerhaven ..............................................................................50<br />

Leute<br />

Vorstellung Andrea Aßmann ..................................................................................................52<br />

Vorstellung Familie Köhler .....................................................................................................54<br />

Vorstellung Alfredo Heins........................................................................................................55<br />

Verabschiedung Sigrid Savelsberg ...................................................................................67<br />

Schule<br />

Neuigkeiten aus der Dualen Ausbildung .....................................................................59<br />

Ev. Kirchengemeinde<br />

Gemeindebote .....................................................................................................................................61


Veranstaltungen<br />

Mitteilungen der Katholischen<br />

Kirchengemeinde deutscher Sprache .............................................................................70<br />

Mitteilungen des Goetheinstituts .......................................................................................71<br />

Weihnachten Geginnt in La Paz ........................................................................................79<br />

Zweite Hand<br />

Verkaufe Klavier ..............................................................................................................................80<br />

Verkaufe Auto .....................................................................................................................................80<br />

Hertel Jacob Porcelan ..................................................................................................................81<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Kulturgemeinschaft, Centro Cultural Alemán (<strong>CCA</strong>)<br />

Büro: Deutsche Schule La Paz –<br />

Colegio Alemán La Paz<br />

Zuständig: Lic. Miguel Angel Lazarte<br />

Tel.: 2671002<br />

Fax: 2671003<br />

La Paz – BOLIVIEN<br />

Redaktion:<br />

Dirk Hoffmann 2711724 E – mail: dirk.hoffmann@berlin.de<br />

Sohrab Tawackoli 70524071 E – mail: sohrab@acelerate.com<br />

Kathrin Schönlein 2711714 E – mail: ks@alsvidr.de<br />

Frank Schwanbeck 2711714 E – mail: fs@alsvidr.de<br />

Benita Schauer 2785515 E – mail: benitaschauer@yahoo.de<br />

Mareike Schuldt 2443053 E – mail: mareike-schuldt@gmx.de<br />

Auflage: 400 Stück<br />

Artikel/Leserbriefe richten Sie bitte entweder an Redaktionsmitglieder oder <strong>Monatsblatt</strong>,<br />

Casilla 8718 – La Paz.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Artikel/Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.<br />

Artikel/Leserbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Anzeigen bitte als hardcopy und softcopy an Sohrab Tawackoli senden.<br />

Die einzelnen Artikel des <strong>Monatsblatt</strong>s und eine Gesamtfassung können auf der Webseite<br />

http://www.cca-monatsblatt.org separat heruntergeladen werden.<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 30.10.2011.<br />

3/2011<br />

Einleitung<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nichts ist beständig, alles verändert sich ständig. Diese philosophische<br />

Grundaussage lässt sich nicht nur auf unsere Mitmenschen (auf uns selbst?)<br />

oder unseren Kontostand anwenden, sondern auch auf unsere Umgebung.<br />

Wir haben deshalb „La Paz im Wandel“ als unser Titelthema gewählt, da<br />

die Veränderungen in dieser Stadt ganz besonders deutlich spürbar sind.<br />

Und damit meinen wir nicht nur die politischen Veränderungen im Land<br />

und in der Stadt, sondern betrachten dies aus vielerlei Richtungen.<br />

Wo gestern noch Unkraut wucherte, steht heute ein 20-geschossiges<br />

Hochhaus. Wo gestern noch beschauliche Straßen und Plätze existierten,<br />

quält sich heute den ganzen Tag der öffentliche Verkehr hindurch.<br />

Und das sind nur zwei Beispiele für äußerlich sichtbare Veränderungen,<br />

weitere sieht man nicht auf den ersten Blick.<br />

Leute kommen, Leute gehen - auch das sind Veränderungen, die jedoch<br />

ständig das <strong>Monatsblatt</strong> bestimmen. Auch diesmal begrüßen bzw.<br />

verabschieden wir Mitglieder der deutschen Gemeinschaft.<br />

Das <strong>Monatsblatt</strong> wurde bislang an Mitglieder des <strong>CCA</strong> und an sowie an<br />

in La Paz vertretene deutsche Organisationen verteilt. Um die Verbreitung<br />

des Blatts zu verbessern und es gleichzeitig zu einem wirklichen Forum<br />

aller Deutschsprachigen in La Paz zu machen, bieten wir in Absprache mit<br />

dem Vorstand des <strong>CCA</strong>, die aktuelle Ausgabe darüber hinaus zum Verkauf<br />

an. Interessierte können das Blatt nach Erscheinen im Büro des <strong>CCA</strong> in der<br />

deutschen Schule bei Herrn Lazarte für 20 Bolivianos kaufen. Zum <strong>CCA</strong>-<br />

Büro gelangt man durch das „Forum“ (Foyer) der Schule.<br />

Wir hoffen, damit im Interesse vieler neuer Leser zu handeln, die wir<br />

hiermit herzlich begrüßen und gleichzeitig aufrufen, an der Gestaltung<br />

aktiv mitzuwirken (Artikel können jederzeit an eine der angegebenen<br />

E-Mail-Adressen der Redaktion gesandt werden).<br />

Die Redaktion<br />

3 La Paz im Wandel


La Paz en Transformación<br />

Titel Titel<br />

La economía paceña y el desarrollo<br />

económico local<br />

La calidad de vida de la población de cualquier territorio, está estrechamente<br />

asociada a las posibilidades que dicho espacio les ofrezca para obtener<br />

los ingresos que la población requiere para satisfacer sus necesidades.<br />

Dichas posibilidades dependen no solamente de la dotación de recursos<br />

que naturalmente tenga el territorio en cuestión, o de las vocaciones<br />

productivas que espontáneamente adopten sus habitantes, sino que están<br />

crucialmente determinadas por las condiciones del entorno.<br />

Estas condiciones incluyen a las facilidades de comunicación,<br />

transporte, acceso a fuentes de energía y a otros servicios básicos para la<br />

producción, así como a factores menos tangibles, que tienen relación con<br />

las actitudes de la población respecto a las relaciones que surgen en torno<br />

a los procesos de producción y comercialización de bienes y servicios que<br />

son, en resumidas cuentas, los que pueden generar el desarrollo.<br />

Con anterioridad a la segunda mitad de la década de los setenta, regía<br />

un modelo teórico y práctico de desarrollo cuyo rasgo dominante consistía<br />

en la centralización a todos los niveles, incluido el territorial, por lo que<br />

las instituciones locales, amén de las regionales, quedaban relegadas a una<br />

posición no ya secundaria, sino de absoluta pasividad. Específicamente, tal<br />

modelo, anterior a la crisis ostentaba una serie de características esenciales<br />

que podemos resumir en los siguientes puntos:<br />

a) Era totalmente centrífugo en origen y destino al apoyarse en<br />

tecnologías poco difusoras y carecer de la flexibilidad precisa<br />

para adaptarse a las variaciones del entorno.<br />

b) Su estructura polarizada creía firmemente en el efecto<br />

multiplicador de las grandes concentraciones industriales,<br />

en perjuicio de una visión espacial menos intensiva y más<br />

diversificada y más próxima a lo que hoy conocemos como<br />

desarrollo integral.<br />

c) En el modelo primaba lo que podemos denominar lo exógeno,<br />

es decir, la búsqueda a ultranza de inversiones externas y a<br />

menudo ajenas a la idiosincrasia económica del lugar.<br />

d) Interesaba prioritariamente el impulso de grandes proyectos<br />

al considerar las consecuencias positivas que, indirectamente,<br />

conllevarían sobre el marco territorial inmediato.<br />

e) Existía una ignorancia de los límites ecológicos del desarrollo<br />

y el crecimiento económico.<br />

En este marco desde 1945 Bolivia ha experimentado con democracia<br />

y con dictaduras, con capitalismo de Estado y con Neoliberalismo.<br />

Sin embargo, ninguno de los “modelos” aplicados ha logrado mellar<br />

significativamente ni la pobreza ni la desigualdad; la única característica<br />

que se ha mantenido constante a lo largo de todos estos cambios, ha sido la<br />

dependencia –real y conceptual– en los recursos naturales como la fuente<br />

de la riqueza, y en la exportación de las materias primas como base del<br />

crecimiento. En síntesis, la realidad muestra que el pobre desempeño de<br />

la economía boliviana no puede explicarse simplemente con las etiquetas<br />

de “neoliberalismo”, “globalización”, “democracia”, “dictadura”,<br />

“capitalismo” o “socialismo” con los que podrían identificarse períodos<br />

específicos de la vida socio-política boliviana.<br />

Plaza Alonzo de Mendoza y Evaristo Valle 1915<br />

La evidencia apunta a que, en realidad, las políticas internas y la<br />

claridad de las estrategias de desarrollo son más determinantes que los<br />

3/2011 4<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

5<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

factores externos, y que la baja capacidad de creación de empleo –y la<br />

volatilidad del crecimiento económico− pueden asociarse a los patrones<br />

de crecimiento sustentados en la renta de los recursos naturales: ninguna<br />

economía que persista en depender de los recursos naturales en lugar de<br />

crear valor y de promover la inclusión económica efectiva, ha logrado las<br />

tasas sostenidas de crecimiento necesarias para superar la pobreza y la<br />

dependencia.<br />

Tras varios años de crecimiento y de un alza sin precedentes en los<br />

precios internacionales de los rubros principales de exportación (materias<br />

primas), los indicadores muestran récords sucesivos en el valor de las<br />

exportaciones, en las reservas internacionales, superávit fiscal y comercial,<br />

inflación controlada y una tasa desempleo abierto inferior al de muchos<br />

países ricos. ¿Por qué, entonces, persiste la pobreza y la desigualdad?<br />

La aparente contradicción entre la buena salud macroeconómica y la<br />

persistencia de la pobreza, de la desigualdad y de la alta precariedad del<br />

empleo en Bolivia, es el centro del desconcierto de quienes buscan un<br />

mayor crecimiento económico con equidad.<br />

Naturalmente, la respuesta está en que la baja productividad del<br />

trabajo –que caracteriza al empleo precario–, se refleja en bajos salarios y,<br />

consecuentemente, en el bajo ingreso medio de los bolivianos. El trabajo<br />

humano crea los bienes o servicios que la sociedad requiere para satisfacer<br />

sus necesidades. La diferencia entre el valor del producto final y el de<br />

los bienes intermedios que se consumieron en la producción, es el Valor<br />

Agregado con el que se beneficia la sociedad. El Producto Interno Bruto<br />

(PIB), es la suma de todos los valores agregados generados en la economía<br />

en una gestión.<br />

Tras esta crisis y sus secuelas, se extiende una nueva manera de<br />

hacer y entender y el desarrollo con base en opciones proclives a la<br />

descentralización y a la potenciación del papel socioeconómico de los entes<br />

territoriales de entidad menor, sobre todo locales. Entre las características<br />

más significativas de esta visión “postcrisis” se puede citar las siguientes:<br />

a) Encuentra su base en un desarrollo especialmente articulado,<br />

integrado de actuaciones sectoriales diversas e impulsoras de<br />

tecnología preferentemente difusas,.<br />

b) Implanta una planificación equilibrada y solidaria inter e<br />

intraterritorialmente, dando paso al uso de instrumentos de<br />

promoción ligados a la realidad socioeconómica del ámbito<br />

de que se trata.<br />

c) Prioriza decididamente lo endógeno, potenciando la<br />

consideración y el aprovechamiento de las ventajas<br />

comparativas de la zona, sobre las cuales diseña esencialmente<br />

la articulación y la planificación. No obstante, el modelo que<br />

nos ocupa no excluye lo exógeno, lo hace complementario de<br />

lo endógeno, sin arrebatar a éste la posición privilegiada en la<br />

escala de valores del fomento económico.<br />

d) Apuesta intensamente por la micro, pequeña y mediana<br />

empresa, que pasa a ser contemplada como pilar del<br />

desarrollo, de la generación de puestos de trabajo y de la<br />

innovación tecnológica. Además, apoya la economía social,<br />

introduciendo en ésta nuevos elementos de viabilidad,<br />

rentabilidad, racionalidad y gestión empresarial.<br />

e) Añade como factor la consideración ecológica, no tanto como<br />

límite a respetar cuanto como punto de partida desde el que<br />

promueve iniciativas y actividades más próximas al nuevo<br />

marco de oferta y demanda.<br />

f) Por último, el modelo que estamos esbozando se distingue<br />

por una clara visión descentralizada, desde la que se propugna<br />

la aptitud del sector local para la promoción económica y,<br />

en consonancia, la dotación del mismo con las facultades<br />

competenciales y los medios técnicos y financieros precisos<br />

al respecto.<br />

En Bolivia, no es sino hasta la década del 90, con la aprobación de la<br />

Ley de Participación Popular que establece las jurisdicciones municipales<br />

en todo el territorio nacional, que se abre para los gobiernos municipales<br />

un nuevo desafío. En efecto, de ser los Gobiernos Municipales simples<br />

ejecutores de obras públicas urbanas, la Ley de Participación Popular,<br />

la Ley de Municipalidades y sobre todo la Ley del Diálogo Nacional<br />

les asignaron .responsabilidades crecientes en materia de promover el<br />

desarrollo económico integral, construir infraestructuras productivas e<br />

identificar. y fortalecer la vocación económica de sus municipios<br />

En febrero del año 2000 fue oficialmente creada la Oficialía Mayor<br />

de Promoción Económica (OMPE) como parte de .la estructura del<br />

3/2011 6<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

7<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

Gobierno Municipal de La Paz, comprendiendo que las decisiones<br />

tomadas en materia de inversión pública, servicios al ciudadano,<br />

organización administrativa y procedimientos administrativos, y<br />

gestión integral del territorio tenían un impacto no solamente en la<br />

calidad de la gestión o incluso en la calidad de vida de los ciudadanos,<br />

sino también en el potencial de generar mejores condiciones para atraer<br />

nuevas inversiones al municipio.<br />

La Oficialía Mayor de Promoción Económica promovió activamente el<br />

fortalecimiento de actitudes que tiendan a lograr:<br />

a) Una valoración positiva del espíritu emprendedor como<br />

fundamento de la creación de empleo y de riqueza.<br />

b) Relaciones de confianza entre productores, a fin de posibilitar<br />

articulaciones que fortalezcan y densifiquen el tejido<br />

empresarial.<br />

c) Relaciones transparentes y cooperativas entre el municipio y<br />

los agentes privados, y relaciones efectivas entre las distintas<br />

instancias del Gobierno Municipal de La Paz.<br />

d) Fortalecimiento de la responsabilidad ciudadana respecto del<br />

entorno económico y social del municipio.<br />

e) Enfoque de solución de conflictos por medio del diálogo y el<br />

respeto a la institucionalidad<br />

f) Enfoque metropolitano y de colaboración con municipios<br />

vecinos.<br />

El diagnóstico ha sido claro: el desempleo y la pobreza eran los<br />

problemas a enfrentar de inmediato, y para ello se han aplicado<br />

mecanismos diversos, nunca encerrados en dogmas doctrinarios,<br />

sino más bien teniendo permanente como norte la necesidad de dar al<br />

habitante paceño la oportunidad de realizarse como persona mediante<br />

un trabajo digno y útil a la sociedad, con alta prioridad en los sectores<br />

productivo y de turismo al generar estos rubros un crecimiento<br />

sostenido que permite la creación de más empleos en el futuro. A partir<br />

de este análisis, se perfila entre los años 2010 y 2011 una Estrategia<br />

de Desarrollo Económico Local, orientada a resolver los siguientes<br />

desafíos:<br />

a) La Paz tiene que crear unos 70.000 puestos de trabajo en los<br />

próximos cuatro a cinco años con características definidas en<br />

cuanto al tipo de empleo, los sectores de actividad, etc. Existen,<br />

en principio, los recursos y las condiciones institucionales<br />

para responder a este desafío<br />

b) En general, la asignación de competencias en la CPE y en<br />

la LMAD no consideran las necesidades específicas para la<br />

creación de empleo y para la equitativa distribución de la<br />

riqueza, por lo que estas competencias deben ser generadas<br />

a partir de un marco normativo emergente de la Autonomía<br />

Municipal<br />

c) Por la naturaleza de las interrelaciones y de las acciones<br />

necesarias para el desarrollo productivo, es evidente la<br />

necesidad de desarrollar visiones regionales (metropolización,<br />

convertirse en centro de la macroregión del pacífico central)<br />

que permitan acciones y soluciones efectivas y sostenibles.<br />

d) Las competencias municipales son insuficientes para que<br />

el Municipio de La Paz emprenda una estrategia propia<br />

de desarrollo económico-productivo capaz de responder<br />

a las necesidades de empleo y de bienestar, por lo que<br />

debe trabajarse arduamente en acciones complementarias,<br />

concurrentes y conjuntas con otros niveles de gobierno y con<br />

los gobiernos municipales vecinos.<br />

Esteban Morales B.<br />

Asesor Coordinador General<br />

Oficialía Mayor de Promoción Económica<br />

Gobierno Autónomo Municipal de La Paz<br />

3/2011 8<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

9<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

La Paz, una simbiosis entre lo andino<br />

ancestral y la Bolivia contemporanea<br />

Si algo caracteriza a la ciudad de La Paz es la identidad de sus culturas, el<br />

misticismo de sus tradiciones, la magia y el encanto de sus manifestaciones<br />

artísticas, la sabiduría de sus habitantes y la riqueza de su patrimonio.<br />

La Paz, la capital aymara del mundo, tiene una riqueza singular como<br />

su paisaje y las culturas que habitan en sus entrañas son el fiel reflejo del<br />

poder y la fuerza de sus creadores y gestores de arte.<br />

A tono con esta realidad, el Gobierno Autónomo Municipal de La Paz<br />

impulsa desde hace más de diez años el enriquecimiento del alma de la<br />

ciudad a través del fomento, de la producción y promoción del hecho<br />

cultural, la puesta en valor del patrimonio material e inmaterial, heredado del<br />

pasado, donde se incluyen los valores espirituales, estéticos, tecnológicos,<br />

simbólicos y toda forma de creatividad que impulsa el ciudadano.<br />

En ese marco, la Oficialía Mayor de Culturas del Gobierno genera<br />

políticas que permiten conservar y difundir el patrimonio cultural en todos<br />

sus estamentos.<br />

La ejecución de planes y proyectos han permitido que La Paz cuente<br />

con festivales y encuentros consolidados que forman parte de la agenda<br />

permanente de la ciudad, como el Festival Internacional de Jazz, el<br />

Festival Internacional de Teatro, Fitaz, el World Press Photo, la Bienal<br />

Internacional de Arte, Siart, la Bienal del Cartel, el Apthapi Internacional<br />

de Cuentacuentos, el Festival Internacional de Historieta “Viñetas con<br />

Altura” y los Enkuentros de Teatro y Video Breve, entre otros.<br />

Pero eso no es todo, porque el Municipio organiza el Encuentro<br />

Internacional de Artes Digitales y el Festival Internacional de Teatro<br />

“Escénica”, actividades que satisfacen las demandas de nuevos públicos.<br />

A través de la implementación de estas políticas públicas de fomento al<br />

arte, la ciudadanía disfruta permanentemente de la Feria Dominical de las<br />

Culturas, la Larga Noche de los Museos, ferias distritales, exposiciones en<br />

la Galería de Arte al Aire Libre, museos y salas de exposición. La llegada<br />

de muestras de notables artistas como Jan Fabre y Oswaldo Guayasamín<br />

han permitido ubicar a La Paz en el circuito internacional de los grandes<br />

maestros de las artes plásticas, a lo que se suma la siempre febril producción<br />

de los artistas nacionales, lo que se patentiza en exposiciones como el<br />

Salón de Artes Plásticas “Pedro Domingo Murillo”.<br />

La realización de los concursos municipales en diferentes áreas del<br />

arte marca otro hecho sobresaliente. El objetivo: premiar la creatividad y<br />

talentos de nuestros artistas y creadores.<br />

En el orden patrimonial, La Paz tiene expresiones que brotan de lo más<br />

profundo del ser de sus habitantes, las que se fusionan con nuevas muestras<br />

que enaltecen su arquitectura, su riqueza museográfica, escultórica,<br />

documental, histórica y artística.<br />

Por eso La Paz es única, incomparable. Su calendario festivo abarca<br />

123 actividades de enero a diciembre, desde la Fiesta de la Miniatura, la<br />

Alasita, el Carnaval, la Fiesta de El Gran Poder, El Año Nuevo Andino<br />

Amazónico, pasando por sus más de 250 entradas patronales, hasta<br />

llegar a la Fiesta de Todos los Santos y la Navidad con los tradicionales<br />

villancicos.<br />

Conservar, preservar y valorizar este patrimonio es una tarea que el<br />

Gobierno Autónomo Municipal de La Paz considera esencial. Por ello, la<br />

urbe cuenta con programas y proyectos.<br />

Dentro de esa política de trabajo, el Municipio dispone con instrumentos<br />

legales que permiten la protección de inmuebles patrimoniales, la<br />

salvaguarda de áreas naturales. Asimismo, fiestas tradicionales cuentan<br />

con respaldo legal que las protege como patrimonio paceño y boliviano.<br />

La creación de Escuela Taller La Paz el año 2009, con apoyo de la<br />

AECID, permite capacitar a jóvenes de escasos recursos en talleres de<br />

patrimonio construido, forja y carpintería metálica, bienes culturales<br />

muebles, talla y policromía.<br />

Ante la necesidad de que la población conozca, reconozca y se apropie<br />

del patrimonio de la ciudad, desde el 2010 se realiza el programa Octubre<br />

Patrimonial el cual busca generar la sensibilización en la población sobre<br />

la importancia de valorizar los bienes muebles e inmuebles de la urbe.<br />

El mantenimiento y cuidado permanente de los espacios culturales<br />

municipales es una de las misiones que el Gobierno Autónomo Municipal<br />

de La Paz cumple de forma sostenida a través de las acciones que ejecuta<br />

la Oficialía Mayor de Culturas.<br />

3/2011 10<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

11<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

En ese marco el Municipio cuenta con 43 espacios culturales, entre<br />

bibliotecas, teatros y museos que por su antigüedad y uso constante<br />

requieren de atención permanente.<br />

Los espacios culturales cuentan con importante infraestructura<br />

patrimonial, equipamiento para brindar un servicio de calidad a los usuarios.<br />

Y lo más importante, están dirigidos a todo tipo de público, puesto que con<br />

la apertura del Espacio Interactivo Memoria y Futuro Pipiripi, la ciudad<br />

recupera un espacio de entretenimiento y formación para los niños y niñas.<br />

Con la reapertura del Teatro al Aire Libre, el cual cuenta con una<br />

infraestructura de primer nivel, la ciudad está en condiciones de albergar<br />

espectáculos internacionales. Y la compra del cine 6 de Agosto por parte<br />

del Municipio permite ampliar la oferta cultural no sólo del séptimo arte,<br />

sino de otras expresiones.<br />

De esta manera La Paz promueve las artes, desde sus raíces. Es el diálogo<br />

intercultural, el contacto con la esencia del paceño, el ajayu (espíritu) de la<br />

ciudad que cruza fronteras y expande sus brazos.<br />

Oficialía Mayor de Culturas<br />

Gobierno Autónomo Municipal La Paz<br />

http://cultura.lapaz.bo/<br />

Blick auf La Paz 1930<br />

3/2011 12<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

13<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

Leben in La Paz - oder<br />

von der Improvisation zur Bürgerlichkeit<br />

Nun soll ich hier etwas zu den Veränderungen der letzten 20 Jahre in<br />

unserem beschaulichen La Paz schreiben. Ich kann mich konkret nur auf<br />

die letzten ungefähr 15 Jahre beziehen, aber das macht vielleicht keinen<br />

großen Unterschied. Dass sich in dieser Zeit viel verändert hat, wissen<br />

wir und haben es auch bemerkt. Es gäbe viel zu schreiben, doch alles geht<br />

nicht, und so nenne ich nur ein paar Beispiele, die mir spontan einfallen.<br />

Fange ich doch einfach mal in San Miguel und Umgebung an: Die Calle<br />

21 von Calacoto, die Montenegro und die Ballivián - was waren das für<br />

Zeiten, als man dort noch zu jeder Tages- und Nachtzeit entspannt einen<br />

Parkplatz fand! Das lag zum einen daran, dass es dort auch nichts gab - für<br />

Kleidung, Schuhe etwa fuhr man in`s Zentrum. Dort bekam man eigentlich<br />

alles, was allerdings nicht bedeutete, dass man immer nach dem neuesten<br />

modischen Stand gekleidet war. Aber egal, es ging ja allen so. Ich gebe<br />

zu, früher kannte ich mich oben in der Stadt weitaus besser aus als heute.<br />

Natürlich kosteten die Lebensmittel oben auf den Märkten auch weniger,<br />

aber das musste ich nicht haben. War ich dort, okay, ansonsten hatte ich<br />

meinen Gava, den allgemeinen Treffpunkt der „Ausländer“: Die Auswahl<br />

war gut, die Bedienung immer nett, man kannte sich halt. Und natürlich<br />

ging man damals wie heute auf den Achumanimarkt. Ketal und Co. waren<br />

noch nicht wirklich populär. Auch von La Terraza, Café Alexander, Beirut<br />

etc. war noch keine Rede, es gab die “Kuchenstube” oben in Sopocachi,<br />

die gibt es immer noch.<br />

Ach, und in´s Kino gehen war immer so ein Angang. Die Anfangszeiten<br />

lagen so „günstig“, und sich am Abend nochmal schnell aufzuraffen, um<br />

nach oben zu fahren, das haben wir wirklich nicht oft geschafft, zumal die<br />

Kids noch klein waren und somit ohne Organisation nichts lief.<br />

Was die Umgebung von La Paz betrifft, so muss man inzwischen schon<br />

etwas weiter fahren, um wirklich auf`s Land zu kommen - dies gilt für<br />

alle vier Himmelsrichtungen. In Sachen Straßenbau hat sich mittlerweile<br />

einiges getan, zum Beispiel ist bis hinauf nach El Alto die Straße jetzt -<br />

anders als früher - voll asphaltiert. Es gab Zeiten, da war dies eine recht<br />

sportliche Strecke: Es begann kurz hinter Mallasilla mit Golf, nur dass in<br />

diesem Fall der Ehrgeiz darin bestand, die Löcher nicht zu treffen, da sie<br />

zum Teil fast einem Kleinwagen Platz geboten hätten. Wenig später ging´s<br />

dann mal eben kurz über den Fußballplatz, und schon musste man sich auf<br />

die Slalomstrecke vorbereiten, wobei es sich hier aber nicht um simple<br />

Stangen, sondern um Strommasten handelte, die galant umfahren werden<br />

mussten. Der besondere Reiz lag außerdem darin, sich zusätzlich mit dem<br />

Gegenverkehr einig zu werden. Hatte man bis dahin alles gut gemeistert,<br />

so durfte man sich noch, kurz vor El Alto, auf die Wildwasserstrecke<br />

freuen. Je nach Wetterlage und Wassermenge war ich jedesmal froh, in<br />

einem großen und schweren Auto zu sitzen. Alles vorbei !?<br />

Ja und dann war da noch der Käse, den es für den europäischen Gaumen<br />

nicht gab. Die Lamyfüller, die es hier zwar zu kaufen gab, aber keine<br />

Tintenpatronen dazu (beliebtes Mitbringsel aus Deutschland, nicht so<br />

schwer). Original Musik-CD`s, kaum zu glauben. In die Yungas gelangte<br />

man nur über die „gefährlichste Strasse der Welt“, und das Hotel Rio Selva<br />

bestand aus fünf Cabañas auf einem freigeschobenen Grundstück.<br />

Am Chakaltaya fuhr man noch Ski, bis zur Calle 30 von Achumani gab`s<br />

noch keinen Wasseranschluss, regelmäßige Kontrolle des Wasserstandes<br />

im Tank war sinnvoll. Anrufe nach Deutschland kosteten ein Vermögen,<br />

aber der Post ging es noch besser und, und, und... so gab es viele Dinge, die<br />

es heute nicht mehr gibt, aber schön, schön war es immer...<br />

Dörte Schilling<br />

3/2011 14<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

15<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

El paceñísimo meson-pi<br />

Gracias a la visión de futuro y férrea voluntad de investigación científica<br />

del Prof. Ismael Escobar, en la década de los cuarenta se convirtió<br />

la estación meteorológica de Chacaltaya en un verdadero centro de<br />

investigación de Rayos Cósmicos. Ese sitio resultó ser estratégico por<br />

su cercanía a la ciudad de La Paz y acceso por un infartante camino<br />

por la ladera de la montaña hasta la cabaña del Club de Andinismo<br />

donde se practicaba el deporte de esquí. La gran ventaja que ofrece<br />

Chacaltaya para la experimentación en fisica cósmica consiste en<br />

que permite efectuar observaciones a gran altura y dentro la franja<br />

ecuatorial, ya que ahí las partículas cargadas eléctricamente que<br />

bombardean el planeta a muy altas energías todavía no son totalmente<br />

absorbidas por la atmósfera ni desviadas por el campo magnético de la<br />

tierra. Estas partículas de origen cósmico colisionan con los átomos de<br />

la atmósfera produciendo chubascos de nuevas partículas de carácter<br />

elemental, algunas de cortísima vida (centésimas de microsegundo),<br />

cuyas características son motivo de estudio en el llamado campo de<br />

investigación de partículas elementales, de importancia fundamental<br />

para la comprensión de la esencia misma de la materia.<br />

En 1947, el equipo internacional de científicos: Lattes, Occhialioni<br />

y Powell, publicaron el sorprendente resultado del análisis de las<br />

placas de emulsión especial tomadas en Chacaltaya que demostraban<br />

contundentemente que un mesón-mü (m) ya descubierto en 1937 por<br />

Anderson, se originaba en el decaimiento de una partícula antes desconocida<br />

que se la bautizó como mesón-pi (p). El descubrimiento del mesón-pi<br />

en Chacaltaya era de doble importancia, pues no solamente se observó<br />

una nueva partícula elemental, sino también el respectivo proceso de<br />

decaimiento que ocasiona la aparición del mesón-mü. En 1950 se otorgó el<br />

premio Nobel en Física a Powell por el desarrollo de su técnica de emulsión<br />

y por la detección del mesón-pi. Este evento le dio renombre mundial al<br />

Laboratorio de Rayos Cósmicos de Chacaltaya, bajo la administración de<br />

la UMSA.<br />

Los que éramos estudiantes de ingeniería en la década de los 50<br />

fuimos enormemente motivados por la mística de trabajo científico que<br />

irradiaba ese centro de investigaciones a partir de los experimentos con<br />

rayos cósmicos en Chacaltaya. Podíamos trabajar como asistentes de los<br />

equipos de investigación, ir a Chacaltaya para ayudar a instalar equipos,<br />

soldar circuitos electrónicos y distribuir contadores Geiger por los sitios<br />

de detección de chubascos. Algunos se dedicaron al tendido de una<br />

línea de alta tensión desde La Paz trepando por la montaña para dotar de<br />

energía eléctrica al laboratorio. Son inolvidables los momentos en que<br />

desde la cima de la montaña, entonces cubierta por una gruesa capa de<br />

nieve, podíamos ver hacia abajo cómo los aviones bimotores cruzaban<br />

por el cañón del Huayna Potosí para aterrizar en el aeropuerto del Alto.<br />

Después del trabajo, al atardecer, contemplábamos la magnífica vista del<br />

Illimani, del Sajama y del Lago Titicaca que resplandecía a lo lejos de<br />

modo tan impactante visto desde esas alturas. En las noches, bajo un cielo<br />

nítidamente estrellado, conversábamos amigablemente con los científicos<br />

que conducían los experimentos, haciendo conjeturas de toda clase sobre<br />

una posible teoría que explique las masas de estas partículas y sus procesos<br />

de decaimiento.<br />

Los fines de semana también nos dedicabamos a pasear por los<br />

alrededores de la montaña, un lugar favorito era la gruta de estalactitas<br />

y estalagmitas. También teníamos la opción de participar o simplemente<br />

mirar las competencias de esquí que organizaba el Club de Andinismo,<br />

que contaba con un lift de más de dos kilómetros de largo por el que los<br />

esquiadores se dejaban jalar hasta la plataforma de donde se lanzaban<br />

por la amplia pista de esquí que terminaba en un precipicio que me daba<br />

vértigo con tan sólo mirarlo de la distancia.<br />

Quienes aprendimos a tomar cariño al cultivo de la ciencia pura<br />

no podíamos comprender las actitudes de algunos políticos que en<br />

las trifulcas por el control de la universidad actuaban con desprecio<br />

y subestimación del trabajo que se realizaba en ese naciente centro<br />

de investigación de gran nivel. Algunos hechos perjudicaron tanto<br />

el desarrollo institucional del laboratorio de física cósmica que sus<br />

impulsores principales quedaron tan desalentados, que terminaron<br />

abandonando el país.<br />

Hoy en día en todos los continentes del globo, en los grandes<br />

laboratorios de partículas elementales se sigue con la misma<br />

tarea de obtener mas datos experimentales sobre este fenómeno.<br />

Mientras tanto se han observado centenares de partículas, pero<br />

aún no se tiene una respuesta definitiva a la pregunta básica<br />

sobre su naturaleza que explique su espectro de masas y otros<br />

3/2011 16<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

17<br />

La Paz im Wandel


Titel Titel<br />

parámetros medidos con tan alta precisión y a enormes costos<br />

de experimentación. El desafío para los físicos teóricos sigue<br />

pendiente.<br />

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Iván Guzmán de Rojas<br />

Vom Umgang mit Abfall<br />

Während sich in La Paz, wie in diesem Blatt zu lesen, in den letzten<br />

Jahren sicher einiges zum Guten gewandelt hat, kann das für einen<br />

Bereich wohl nicht gelten. Der Umgang mit Abfall ist mehr als<br />

verbesserungswürdig.<br />

Es sind schon riesige Mengen Müll, die wir Wohlstandsbürger jedes<br />

Jahr produzieren. Schließlich wird alles aufwendig verpackt, sei es der<br />

Schokoriegel, der frisch gepresste Orangensaft aus dem TetraPak oder<br />

das Weihnachtsgeschenk für Oma und Opa. Ein Problem, das uns in der<br />

deutschen Heimat manchmal kaum noch auffällt. Die Müllabfuhr ist bestens<br />

organisiert, alle vier Wochen werden Papier und Pappe abgeholt, zuvor<br />

gesammelt in der großen grünen Tonne. Genauso wie der Verpackungsmüll<br />

im gelben Sack. Dann gibt es noch die braune Tonne für den organischen<br />

Abfall und die „böse“ schwarze Tonne für den Rest. Sorgen machen wir<br />

uns da schon eher um das ungelöste Problem der Atommüllentsorgung.<br />

Oder darum, dass der so schön gesammelte Müll anschließend zur<br />

Müllverbrennungsanlage gefahren wird, um dort, wiedervereint, verbrannt<br />

zu werden.<br />

Aber hier, in Bolivien? Nun gut, in der Stadt selbst und natürlich auch<br />

in der Zona Sur wird der Müll zwar nicht wirklich getrennt, vielmehr liegt<br />

er in riesigen Haufen auf der Straße, doch er wird regelmäßig abgeholt.<br />

Was aber ist mit den Außenbezirken dieser wachsenden Metropole - haben<br />

Sie in Achocalla oder in Rio Abajo schon einmal die Müllabfuhr gesehen?<br />

Nein, ganz sicher nicht, denn es gibt gar keine. Der anfallende Müll wird<br />

dort schlicht nicht abgeholt. Und daraus folgt: Jeder ist selbst für seinen<br />

Abfall zuständig.<br />

Vor gar nicht so langer Zeit war das auch noch gar kein großes Problem.<br />

Deutlich dünner besiedelt waren die Außenbezirke ja ohnehin, Müll<br />

bestand hauptsächlich aus organischem Material, und der Rest …der Rest<br />

war vernachlässigenswert. Doch das ist in Zeiten der Plastikflasche etwas<br />

ganz anderes. Sie ist billig, und sie ist überall zu haben. Und leider längst<br />

auch überall zu finden. In den Flussbetten liegt sie zu Tausenden, in den<br />

Überschwemmungsgebieten liegt sie hunderte Meter vom Fluss entfernt<br />

und – gehen wir etwas weiter weg – auch auf dem Titicacasee schwimmt<br />

sie Dutzendfach.<br />

3/2011 18<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

19<br />

La Paz im Wandel


Titel<br />

Doch die herumliegende Plastikflasche ist natürlich vor allem eine<br />

Beleidigung für das Auge des Betrachters. Gravierender sind da schon<br />

viele andere Abfälle. Insbesondere der Umgang mit Öl bzw. Altöl lässt den<br />

Neuankömmling oft nur mit dem Kopf schütteln. Während in Deutschland<br />

das Autowaschen längst nur noch in speziellen Waschanlagen erlaubt ist,<br />

werden Autos hier gern direkt im Fluss gewaschen. Geht das nicht, wie<br />

in La Paz, fließt zumindest das Waschwasser ungefiltert in die Kanäle<br />

und Flüsse. Das ist allerdings nichts im Vergleich zum Umgang mit<br />

Altöl in einer Werkstatt in Las Carreras. Dort wird bei einem Ölwechsel<br />

anscheinend erst gar kein Auffangbehälter unter den Motor gestellt. Die<br />

Größe der Ölflecke dort lässt nur einen Schluss zu: Ablassschraube auf und<br />

raus mit dem Öl.<br />

3/2011<br />

20<br />

Harald Bävenroth<br />

La Paz im Wandel<br />

3/2011<br />

Serie<br />

Brauchtum in Deutschland<br />

Tage der Dankbarkeit im „goldenen Oktober“ Brauchtum um das<br />

Erntedankfest – Altweibersommer und Wetterregeln im Herbst<br />

Tage der Dankbarkeit stehen in Deutschland im Oktober im<br />

Vordergrund: Traditionell feiern die Christen am ersten Sonntag<br />

im Oktober Erntedank. Auch hier in La Paz feiert die evangelische<br />

Kirchengemeinde einen Erntedankgottesdienst (am 9.10., Anm. der<br />

Red.). Zum Monatsausklang erinnern sich die evangelischen Christen<br />

an den Beginn der Reformation am 31. Oktober 1517. Seit 1990<br />

wurde auf den dritten Tag des zehnten Monats ein staatliches Dankfest<br />

verlegt, der „Tag der deutschen Einheit“. Im Oktober werden die<br />

letzten Kirchweihsonntage gefeiert, und es gab auch einmal am dritten<br />

Oktobersonntag die Allgemeine Kirchweih.<br />

Warum fand die Allgemeine Kirchweih im Oktobert statt?<br />

Früher war auf dem Land die Kirchweih das besondere Fest und alle,<br />

besonders die Kinder, freuten sich darauf. Seit vielen Jahrzehnten wird<br />

dieses Fest allerdings von anderen verdrängt. Neben den Schützenfesten<br />

wurden von vielen Vereinen künstliche Feste geschaffen, um die<br />

Vereinskasse aufzufüllen. So gibt es im Laufe des Jahres Frühlingsfest,<br />

Waldfest, Straßenfest, Weinfest, Oktoberfest, um nur einige zu nennen.<br />

Somit ist der Reiz der Kirchweih schon lange vorbei, denn es ist ein<br />

Fest unter vielen. Vor zirka 150 Jahren wurde es noch ausgelassen<br />

gefeiert: Die Kirchweih, in Franken heißt sie „Kärwa“, vom Mai bis<br />

in den Oktober gleichmäßig auf die Sonntage verteilt, wurde so für<br />

die bayerischen Behörden im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend<br />

zu einem Ärgernis. Ausschreitungen nach Alkoholgenuss und<br />

sinkende Arbeitsmoral führten 1868 zur Einführung der sogenannten<br />

„Allgemeinen Kirchweih“ am dritten Sonntag im Oktober. Die<br />

wichtigste Arbeit des Jahres sei - so die Rechtfertigung - bis dahin<br />

erledigt und jetzt würde es weniger ausmachen, wenn einige Herren zu<br />

tief in die Maßkrüge guckten.<br />

21 La Paz im Wandel


Erntedankfesttradition<br />

Serie Serie<br />

Denken und danken sind verwandte Wörter. Dazu sagte Thomas Mann:<br />

„Wir danken dem Leben, indem wir es bedenken.“ Das Erntedankfest,<br />

dessen Tradition weit in die vorchristliche Vergangenheit zurückgeht,<br />

ist heute noch immer aktuell. An diesem Tag im Herbst ziehen Bauern<br />

seit Jahrtausenden ein Resümee: War es ein gutes, ein schlechtes<br />

Jahr? Was lief falsch, was hätte schlimmer kommen können? Ja,<br />

man sollte danken, denn es ist nicht selbstverständlich, dass uns die<br />

Erde all das überlässt. Erntedank ist früher immer ein Anlass zum<br />

frohen Feiern gewesen. Bauern und Knechte - heute würde man sie<br />

Saisonarbeiter nennen - saßen fröhlich beim Essen zusammen. Dann<br />

wurde der Tanz mit der Erntepuppe, einer zusammengebundenen<br />

Strohgarbe, eröffnet und ausgelassen gefeiert. Doch das ist lange her.<br />

Inzwischen beherrschen Diskussionen über Flächenstilllegungen und<br />

Agrarsubventionen, über Tierseuchengesetze und die mikrobiologische<br />

Beschaffenheit des Getreides die alljährlichen Zusammenkünfte der<br />

Landwirte in Deutschland. Mehr und mehr Sorgen für jedes Jahr<br />

weniger und weniger Bauern.<br />

Viel zu selten wird heute darüber nachgedacht, woher wir das alles<br />

bekommen, was uns täglich zur Verfügung steht. „Der Apfel kommt aus<br />

dem Supermarkt, das Brot vom Bäcker, der Sprit aus der Zapfsäule.“<br />

Das Leben ist jedoch vielseitiger, man könnte auch sagen komplizierter.<br />

Das Nachdenken über die Kette der Wertschöpfung könnte zu mehr<br />

Zufriedenheit und Gerechtigkeit führen. Landwirte sind das Auf und Ab<br />

gewohnt. Von Kindesbeinen haben die meisten Bauern erfahren, dass<br />

kein Jahr wie das andere ist. Auch in diesem Jahr mussten sie mit großen<br />

Ernteeinbußen zurecht kommen, und so wird das Danksagen manchem<br />

Landwirt schwer fallen. Doch wer vom Wetter abhängig ist, muss seit<br />

Generationen mit den unterschiedlichen Ernteerträgen zurecht kommen,<br />

ob sie gut oder schlecht ausfallen.<br />

Die Ernte ist in jedem Land vom Wetter abhängig<br />

Unsere Vorfahren hatten nicht die vielfältigen aktuellen Wetterinformationen.<br />

Sie waren viel stärker mit der Natur verbunden und beobachteten<br />

tagtäglich das Wetter. Gewisse Witterungsregelmäßigkeiten wurden<br />

viele Jahrhunderte in Deutschland mit Spruchformen als Wetterregeln<br />

festgehalten und an die nächste Generation weitergegeben. Oft sind sie<br />

mit den Gedenktagen der Heiligen verknüpft. Dazu jetzt einige Beispiele<br />

vom Oktober:<br />

Ein sonniger Herbsttag nach einer kalten Oktobernacht gibt folgendes<br />

Resultat: „Oktober-Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein.“<br />

Sankt Gallus (16. Oktober) treibt die Kuh in den Stall, den Apfel in<br />

den Sack und lässt manchmal – so eine alte Wetterbeobachtung – sogar<br />

den ersten Schnee fallen. Bei Regenwetter gilt am Gallustag folgende<br />

Prophezeiung: „Ist Sankt Gallus nicht trocken, folgt ein Sommer mit<br />

nassen Socken.“ Dies würden die Raupen zu spüren bekommen, denn ein<br />

Spruch sagt: „Nichts kann mehr vor Raupen schützen, als Oktober – Eis<br />

in Pfützen. Ein weiterer Spruch sagt: „An Ursula (21.) muss das Kraut<br />

herein, sonst schneien Simeon (28.) und Judas drein.“ Das kann aber<br />

auch Auswirkungen auf dem Winter haben, denn es heißt: „Fällt der erste<br />

Schnee in Dreck, bleibt der ganze Winter weg.“ Wenn der 31.Oktober mit<br />

Regen abschließt, dann trifft der Lostagspruch zu: „St. Wolfgang Regen,<br />

verspricht ein Jahr von Segen.“<br />

Goldener Oktober und Altweibersommer<br />

Der Name Oktober stammt von den Römern, die damit den 8. Monat<br />

bezeichneten (die Zahl Acht heißt in Lateinisch octo). “Gilbhart” ist eine<br />

3/2011 22<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

23<br />

La Paz im Wandel


Serie Serie<br />

deutsche Bezeichnung: Gilb bedeutet gelb, und hart steht für viel. Also<br />

ein Monat, in dem es viel gelbes Laub gibt. Der Gilbhart zelebriert seinen<br />

eigenen Untergang in der fröhlichsten Buntheit, denn er ist einer der<br />

Herbstmonate. Trotzdem genießen die Deutschen bei schönem Wetter die<br />

bunten Wälder und die Kinder spielen fröhlich im Park oder im Garten mit<br />

dem bunten Laub. Die leuchtenden Farben der Herbstblätter lassen uns<br />

dann auch vom Goldenen Herbst sprechen.<br />

Wenn wir in Deutschland sehr schönes Wetter im Oktober haben, ist der<br />

Altweibersommer in aller Munde. Was bedeutet dieser Begriff, den viele<br />

kennen?<br />

Der Altweibersommer stellt die europäische Variante zum “Indian<br />

Summer” in Nordamerika dar. Man bezeichnet mit Altweibersommer eine<br />

häufig im Zeitraum von Mitte September bis Mitte Oktober auftretende<br />

Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa, die durch vornehmlich<br />

südöstliche, trocken-warme Winde gekennzeichnet ist. In dieser letzten<br />

warmen Periode lassen sich winzige junge Wolfsspinnen an ihren feinen<br />

Fäden vom Wind durch die Luft tragen. Wenn sie gelandet sind, kappen sie<br />

den Faden. Aufsteigen können sie aber nur, wenn es warm und windstill<br />

ist, denn dann steigt vom warmen Boden ständig ein Luftstrom nach oben.<br />

In diesen Spinnfäden erkannten früher die Menschen die weißen Haare<br />

von alten Frauen – daher auch der Name Altweibersommer. Außerdem<br />

wurden diese Spinnfäden auch Sommerseide genannt, weil man glaubte,<br />

die Frau Holle ziehe spinnend durchs Land, um den Fleiß der Mädchen zu<br />

prüfen. Die Fäden galten als günstige Wetterboten und deuten auf einem<br />

langen, schönen Herbst. Es sei denn, die Wildgänse zogen schon früh fort,<br />

dann hieß es: „Ziehen die wilden Gänse weg, fällt der Altweibersommer in<br />

den Dreck.“ Bleibt in einem Jahr den Altweibersommer aus, so sind diese<br />

Spinnweben gar nicht oder nur vereinzelt an besonders windgeschützten<br />

Plätzen zu sehen. Auch eine Wetterregel bezieht sich auf die Spinnen.<br />

„Kommen im Herbst viel Spinnen ins Haus, weht der Winter mit hartem<br />

Graus.“<br />

Andreas Motschmann<br />

Besen und Rechen (Foto: Motschmann)<br />

Gerade im Herbst werden in Deutschland Besen, Rechen und Körbe<br />

gekauft. Die Körbe werden für die Apfelernte benötigt. Mit Besen und<br />

Rechen wird das bunte Laub im Garten und in den Parks weggeräumt.<br />

3/2011 24<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

25<br />

La Paz im Wandel


Serie Serie<br />

Hallo an alle, die es sich leisten können, mal<br />

essen zu gehen.<br />

Es geht auf die Zielgerade, drei Monate bleiben mir, ausgiebig essen zu<br />

gehen. Und noch einmal: Ich werde es vermissen. Aber nun ja, alles hat ein<br />

Ende, nur die ….<br />

Meine Frau und ich waren wieder unterwegs.<br />

Wer die Sushi-Bar Tsuru sucht, der wird sie an der alten Stelle nicht mehr<br />

finden. Keiko ist umgezogen. Das Restaurant heißt jetzt „Koi“ und liegt in<br />

der Calle Claudio Aliaga in San Miguel. Einfach von der Montenegro am<br />

Alexander abbiegen und bis zum Ende durch. Es ist jetzt größer, und es<br />

schmeckt noch immer traumhaft!<br />

Das authentische mexikanische Restaurant „Esto es Mexiko“ ist<br />

auch umgezogen. Es befindet sich jetzt in der Hauptstraße von Cotacota<br />

zwischen C.26 und C.26A.<br />

Mit Herrn Hartwigt und Herrn Werner habe ich es noch nicht nach<br />

Indien geschafft. Der irische Pub ist noch immer nicht offen.<br />

Und ein Novum gab es auch. Ich habe eine meiner Restaurantkarten<br />

sofort nach dem Besuch weggeschmissen. Es war das absolut<br />

schlechteste Restaurant, das ich in der südlichen Hemisphäre besucht<br />

habe. Die Kellner waren völlig überfordert, das Restaurant war nicht<br />

voll, aber 55 Minuten haben wir aufs Essen gewartet. Dann kam es kalt<br />

an den Tisch und meine Frau musste noch einmal 20 Minuten warten.<br />

Mein Essen war weder durch das Aussehen noch den Geschmack,<br />

sondern nur durch den Namen auf der Speisekarte zu identifizieren.<br />

Die Preise waren peinlich. Eigentlich wollte ich ja den Namen nicht<br />

nennen, aber wer mich so verar…, der hat es nicht anders verdient: Es<br />

ist das „Mediteraneo“ im Megacenter. Wer will, kann es probieren, ich<br />

rate davon ab!<br />

Aber es gab auch positive, überraschende Eindrücke und Besuche. Hier<br />

sind die Neuvorstellungen:<br />

Name: Paladar (Cozinha Brasileira)<br />

Wo? San Miguel, neben/hinter dem Cafe Alexander, Tel.: 2774337<br />

Ambiente: 2 Sterne (denn außer den Bildern an der Wand wurde von der<br />

vorherigen Pizzeria nichts verändert)<br />

Bedienung: 5 Sterne<br />

Preise: 4 Sterne<br />

Besonderheit: Eigentlich fand ich die brasilianische Küche in Brasilien<br />

überwiegend unangenehm. Hier in diesem Restaurant hat es mir aber<br />

prima geschmeckt. Es gibt viele kleine Vorspeisen, riesige Suppen und<br />

gute heimische brasilianische Küche. Aber das könnte natürlich nur der<br />

Helmut so richtig beurteilen.<br />

Name: Beatrice (Trattoria mit Nudelgerichten)<br />

Wo? Sopocachi, C. Guachalla, Edif. Nicol, gegenüber vom<br />

Mercado, Tel. 2417168<br />

Ambiente: 2 Sterne<br />

Bedienung: 2 Sterne<br />

Preise: 5 Sterne<br />

Besonderheit: Es wurde uns von allen Seiten empfohlen als bestes<br />

Nudelrestaurant in der Stadt. Wir bleiben zwar bei unserem DaGloria in<br />

San Miguel, aber es war trotzdem sehr lecker. Nun ja, wir geben Beatrice<br />

noch eine Chance. Wir waren etwas spät, und so gab es das Hausgericht<br />

mit Camarones nicht mehr, und da sie sich dann auch noch bei den Soßen<br />

bei meiner Frau und mir vertan hatten, war es zwar lecker, aber nicht so,<br />

wie uns erzählt worden war.<br />

Es gibt noch eine gute Neuigkeit. Ein Nachfolger, bzw. eine Nachfolgerin<br />

hat sich für diese Sektion des “<strong>Monatsblatt</strong>s” gefunden und kann es kaum<br />

noch abwarten, ihre ersten Kritiken loszuwerden. Wer das ist, und was<br />

sie so schreibt, da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden, denn in der<br />

nächsten Ausgabe bin ich ja noch da!<br />

Christian „Karpi“ „CK“ Karp<br />

3/2011 26<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

27<br />

La Paz im Wandel


Kultur Kultur<br />

Arakaendar<br />

„Arakaendar“ bedeutet „alt,<br />

vergangen“ in Guarayo. Wenn man<br />

bei Amazon im Internet „Arakaendar“<br />

eingibt, weist einen der Computer in<br />

Sekundenschnelle darauf hin, dass in<br />

der Serie „Bolivian Baroque“ bereits<br />

mehrere CDs mit dem bolivianischen<br />

Chor dieses Namens und dem<br />

britischen Ensemble „Florilegium“<br />

unter Leitung von Ashley Salomon<br />

käuflich zu erwerben sind. Fragt man<br />

einen beliebigen Musikinteressierten<br />

in La Paz, womöglich selbst<br />

Chorsänger, ob er schon einmal von dem in Santa Cruz ansässigen<br />

Chor „Arakaendar“ gehört hat, ist die Antwort ausnahmslos „Ara...<br />

was? In Santa Cruz? Wer ist das?“ Gibt „Arakaendar“ in La Paz ein<br />

kostenloses Konzert, so weiß niemand außer ein paar Diplomaten<br />

davon. Der Chorleiter veranstaltet ohne Entgelt gemeinsam mit dem<br />

Begründer und spiritus rector der Forschung zur Musik der Chiquitanos<br />

und Moxos, Piotr Nawrot, einen Workshop für Studenten aus La Paz,<br />

und das hiesige Konservatorium weigert sich, dafür einen Raum zur<br />

Verfügung zu stellen. Ganz zu schweigen davon, dass die Studenten<br />

von dem Workshop nichts wissen.<br />

Tatsache ist, dass Bolivien mit „Arakaendar“ seit einigen Jahren<br />

über einen Chor verfügt, der bereits in Europa aufgetreten ist, dessen<br />

Konzerte im britischen und niederländischen Rundfunk übertragen<br />

wurden, der am internationalen Musikfestival in der Chiquitania<br />

teilgenommen hat, und dessen dritte CD im Jahr 2010 von Kritikern der<br />

BBC zur „CD des Monats“ gekürt wurde. Kurz: Der wohl einzige Chor<br />

Boliviens, der auf internationaler Ebene bestehen kann – und der mit<br />

Bravour internationale Werbung für das musikalische Erbe Boliviens<br />

macht.<br />

Die Frage des musikalischen Erbes ist freilich eine umstrittene. Lange<br />

herrschte in Bolivien der Eindruck vor, die musikalische Tradition der<br />

Jesuitenreduktionen sei eine aufgezwungene, begründet durch ausländische<br />

Missionare und der Bevölkerung eigentlich fremd.<br />

Piotr Nawrot hingegen vertritt die These, dass in vielen der<br />

missionierten Gegenden die von den Jesuiten eingeführte Musik<br />

nicht nur angenommen, sondern von einheimischen Musikern<br />

weiterentwickelt und musikalisch an die Bedürfnisse und den<br />

Geschmack der lokalen Bevölkerung angepasst wurde. Ihm zufolge<br />

seien es keineswegs die Jesuitenpater gewesen, die eine, wie wir<br />

inzwischen wissen, immense Zahl an keineswegs nur kleinen Werken<br />

komponiert haben; die Pater hätten aufgrund ihrer Arbeitsbelastung<br />

hierzu auch gar keine Zeit gehabt. Vieles deute darauf hin, dass<br />

die allergrößte Zahl jener Kompositionen, die nicht bereits von den<br />

Missionaren aus Europa mitgebracht worden war, von Einheimischen<br />

geschrieben wurde.<br />

Dass die Bevölkerung diese ihr ursprünglich fremde Form der Musik<br />

tatsächlich zu ihrer eigenen machte und in ihre Tradition übernahm,<br />

zeigt das Beispiel der erst kürzlich wieder aufgeführten „Pasión de<br />

Moxos“, die in der Region selbst noch bis in die sechziger Jahre des<br />

zwanzigsten Jahrhundert regelmäßig gespielt und<br />

gesungen wurde – zweihundert Jahre nach<br />

der Vertreibung der Jesuiten.<br />

„Arakaendar“ widmet sich<br />

ausschließlich der Bekanntmachung<br />

dieses Repertoires, das zur Zeit Stück<br />

für Stück wieder Musikern und<br />

Musikliebhabern in Bolivien und<br />

anderen Ländern zugänglich gemacht<br />

wird. Das hohe Niveau dieses Chores<br />

erklärt sich mit den dort geltenden<br />

strengen Regeln: Wer sich bewirbt,<br />

muss bereits Instrumentalunterricht<br />

genommen haben, vom Blatt singen<br />

und Englisch verstehen können. Ein<br />

unentschuldigtes Nichterscheinen<br />

bei einer Probe bedeutet das Ende<br />

der Chormitgliedschaft; für jedes<br />

neue Konzertprogramm erfolgt<br />

ein Auswahlverfahren unter den<br />

Chorsängern. Ein Mangel an<br />

Interessenten scheint nicht zu<br />

3/2011 28<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

29<br />

La Paz im Wandel


Kultur Kultur<br />

herrschen – für jeden, der ausscheidet, stehen gleich mehrere Kandidaten<br />

bereit. Die Frage liegt auf der Hand – warum gibt es einen solchen Chor<br />

nicht in La Paz?<br />

Benita Schauer<br />

N.B.: Escaparate Cultural in der Calle 21 in San Miguel bestellt jetzt<br />

auch die CDs von „Arakaendar“, damit Amazon nicht der einzige Weg<br />

zum Kauf bleibt. Außerdem gibt es auf YouTube einen Mittschnitt des<br />

Konzertes in La Paz.<br />

Musiker in La Paz – Willy Pozadas<br />

Wer häufiger zu den Konzerten der „Sinfónica Nacional“ geht, kann<br />

Willy Pozadas nicht übersehen: In der linken Ecke der Bühne hinter<br />

den Pauken sitzt der schnauzbärtige Herr über alle Schlagzeuge(r)<br />

dieses Orchesters – wenn nicht von La Paz. Das <strong>Monatsblatt</strong> hat Willy<br />

Pozadas zu seinem reichen Leben in schwierigen und besseren Zeiten<br />

befragt.<br />

<strong>Monatsblatt</strong>: Herr Pozadas, Sie sind Orchestermusiker, Dirigent,<br />

Komponist, Arrangeur, Klavierstimmer – sehen Sie sich mit dieser<br />

Vielfalt von Tätigkeiten als typischen bolivianischen Musiker?<br />

Willy Pozadas: Ja, ich würde schon sagen, dass es mir gefällt,<br />

viele verschiedene Dinge zu tun. Ich habe hier in La Paz als junger<br />

Musiker im Teatro Municipal Schlagzeug-Unterricht für Kinder<br />

organisiert, darüber bin ich schließlich zum Dirigieren gekommen.<br />

Und weil es kein Unterrichtsmaterial gab, habe ich angefangen,<br />

Stücke neu zu arrangieren und zu komponieren. Anschließend habe<br />

ich in der Universidad Católica weiter Schlagzeug, Orchesterleitung<br />

und Komposition studiert. Ich fühle mich ein bisschen wie die<br />

Musiker der Renaissance, die ebenfalls das Privileg hatten, sich in<br />

unterschiedlichen Kreisen zu bewegen.<br />

MoBla: Aber begonnen haben Sie mit der Musik in Potosí und dann<br />

in Buenos Aires?<br />

W.P.: In Potosí habe ich an der Academía de Bellas Artes der<br />

Universidad Tomás Frías Klavier gelernt. Anschließend ging ich nach<br />

Buenos Aires, weil mein Bruder Florencio dort mit einem Stipendium<br />

studierte und bereits im nationalen Sinfonieorchester in Buenos Aires<br />

spielte, aber auch selbst komponierte. Über ihn begann ich, selbst<br />

Schlagzeugunterricht zu nehmen und mich unter seinen Lehrern und<br />

Kollegen zu bewegen; und als er plötzlich sehr jung durch einen Unfall<br />

starb, konnte ich ihm in gewisser Weise nachfolgen und bei seinen<br />

Professoren, vor allem bei Antonio Yepes, weiterlernen, bevor ich nach<br />

La Paz zurückkehrte.<br />

3/2011 30<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

31<br />

La Paz im Wandel


Kultur Kultur<br />

MoBla: Hier haben Sie sich dann immer mehr auch als Dirigent<br />

betätigt.<br />

W.P.: Ja, eine Zeitlang habe ich das städtische Kammerorchester von La<br />

Paz geleitet; dann viele Jahre lang das Orchester des Konservatoriums,<br />

und schließlich lud David Händel mich ein, die Sinfónica Nacional zu<br />

dirigieren.<br />

MoBla: Mit der Sinfónica haben sie vor allem zeitgenössische<br />

Stücke bolivianischer Komponisten aufgeführt – sehen Sie das als<br />

Ihre Spezialität?<br />

W.P.: Sicherlich, weil es die einzige Möglichkeit ist, diese Werke einem<br />

breiteren Publikum bekannt zu machen. Bolivianische Komponisten<br />

müssen normalerweise mit Orchestern arbeiten, die weit davon entfernt<br />

sind, professionell zu sein, und mit der Sinfónica haben sie zumindest<br />

die Möglichkeit, ihre eigenen Stücke von guten Musikern aufgeführt<br />

zu hören.<br />

MoBla: Sie interessieren sich aber auch für die bolivanische<br />

Volksmusik?<br />

W.P.: Im Jahr 2006 haben Javier Parrado und ich erstmals eine Reihe<br />

traditioneller bolivianischer Stücke für die Sinfónica arrangiert und<br />

aufgeführt; unser Ziel war es vor allem, diese Melodien zu bewahren<br />

und deutlich zu machen, dass sie das kulturelle Erbe bestimmter Völker<br />

und Regionen Boliviens sind. Gewissermaßen der Versuch, Plagiaten<br />

und Piraterie in der Musik entgegenzuwirken, wo schöne Volksmelodien<br />

einfach kopiert und verwendet werden, ohne dass man später noch weiß,<br />

woher sie stammen.<br />

MoBla: Die Konzerte, die Sie am 10. und 11. August im Centro<br />

Sinfónico dirigieren, widmen sich auch dieser Musik?<br />

W.P.: Nein, dieses Mal bieten wir zum einen Musik zeitgenössischer<br />

bolivianischer Komponisten, unter anderem die Erstaufführung des Werkes<br />

„Aceras y K’antu Magera“ von Javier Parrado ; daneben wollen wir mit<br />

der Aufführung des 1. Klavierkonzertes von Franz Liszt an seinen 200.<br />

Geburtstag erinnern.<br />

MoBla: Wie sind Sie dazu gekommen, auch Klaviere zu stimmen?<br />

W.P.: Das war ein interessanter Zufall! Als ich noch im Teatro Municipal<br />

arbeitete, schaute ich immer wieder Nestor Olmos dabei zu, wie er<br />

Klaviere stimmte, und er fragte schließlich, ob ich ihm helfen wolle.<br />

Später entdeckte mein guter Freund Pieter de Raad , der jahrelang hier<br />

als Klavierstimmer arbeitete, bevor er nach Samaipata zog, dass ich das<br />

absolute Gehör habe, und sagte, er könne mir das Stimmen beibringen.<br />

So begleitete ich ihn und lernte, wie man das macht.<br />

MoBla: Hat sich das Musikleben in La Paz sehr verändert in den<br />

Jahren, in denen Sie hier leben?<br />

W.P.: Ach, gewaltig - sie können sich gar nicht vorstellen, wie<br />

sehr – ich erzähle es Ihnen: Als wir vor ungefähr 30 Jahren mit<br />

Camila Nicolini und Adela Lea Plaza das Bartók-Konzert für zwei<br />

Klaviere und Schlagzeug aufführen wollten, gab es in ganz La Paz<br />

gerade einmal drei Pauken in der Sinfónica, und die waren schlecht!<br />

Außerdem konnten wir sie uns nicht ausleihen, also mussten wir<br />

auf Stühlen anstelle der Pauken proben...Um Xylophone für die<br />

Kinder in meinen Kursen zu bauen, habe ich den Eltern Anleitungen<br />

3/2011 32<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

33<br />

La Paz im Wandel


Kultur<br />

gegeben, wie Sie Besenstiele in bestimmte Längen zersägen sollten!<br />

Aber die Musikschüler insgesamt waren geradezu fanatisch, sie<br />

haben Schlange gestanden, um Unterricht zu bekommen; und viele<br />

meiner früheren Schüler spielen heute in der Sinfónica. Das war<br />

eine sehr motivierte Generation, viele von ihnen sind als Musiker<br />

erfolgreich. Mit der Zeit hat sich aber auch die Gesamtsituation sehr<br />

verbessert.<br />

MoBla: Warum?<br />

W.P.: Nun, heute gibt es einfach insgesamt mehr Musiker, auch seit<br />

die Universidad Catolica ihren Studiengang für Musik eröffnet hat,<br />

schon damit ist die Qualität des Musiklebens gestiegen. Dann kamen<br />

allmählich mehr ausländische Dozenten, die Unterricht gaben. Und<br />

ich hatte den Ruf eines geradezu militärischen Ausbilders, ich habe<br />

dort, wo ich arbeitete, immer gesagt, „so geht das nicht, schafft<br />

wenigstens ein paar anständige Instrumente an!“.<br />

MoBla: Es scheint, als gebe es in Ihrer Familie eigentlich nur Musiker<br />

– sind Sie froh darüber, dass Ihre Kinder Ihnen nachfolgen?<br />

W.P.: Nun, meine drei Töchter sind zwar alle auch Musiker, zwei spielen in<br />

der Sinfónica, aber alle drei haben studiert eigentlich Naturwissenschaften<br />

- Sie wissen, in diesem Land kann man von Musik allein nicht leben. Und<br />

meine Frau ist nicht Musikerin, obgleich sie Musik sehr mag – aber sie<br />

unterstützt uns bei allem, was wir tun.<br />

MoBla: Was würden Sie sich für die nächsten Jahre wünschen?<br />

W.P.: Ach, ein paar mehr neue Werke zur Erstaufführung bringen, einfach<br />

weiterarbeiten – natürlich, finanziell gesehen ist das Musikerdasein nicht<br />

leicht, aber ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe und was ich<br />

tue.<br />

3/2011<br />

Das Interview führte Benita Schauer<br />

34<br />

La Paz im Wandel<br />

Das Auswärtige Amt informiert:<br />

3/2011<br />

Aktuell<br />

Neue EC – Karten:<br />

Sicherheit im Inland – Unsicherheit im<br />

Ausland<br />

Zur Eindämmung des Betrugs an Geldautomaten wird seit Beginn des<br />

Jahres eine neue Generation von EC-Karten von europäischen Banken<br />

ausgestellt.<br />

Diese „V-Pay“- Karten sind im Gegensatz zu den altbekannten Karten<br />

mit neuen Chips ausgestattet, die die Betrugsanfälligkeit deutlich zu<br />

verringern vermögen.<br />

Allerdings verfügen die neuen Karten nicht mehr über einen<br />

Magnetstreifen. Eine Tatsache, die insbesondere im außereuropäischen<br />

Ausland dazu führen kann, dass das Abheben bei Geldautomaten deutlich<br />

eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist.<br />

Zur Vermeidung unliebsamer Überraschungen ist es daher ratsam, zur<br />

Klärung der Frage, inwieweit mit Einschränkungen zu rechnen ist, Kontakt<br />

mit dem jeweiligen Geldinstitut aufzunehmen.<br />

Alternativ bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Geldversorgung<br />

an, insbesondere mit PIN nutzbare Kreditkarten oder Überweisungen via<br />

Western Union, Money Gram o.ä. sind dabei in Betracht zu ziehen.<br />

Den unliebsamen Beigeschmack der dabei anfallenden Gebühren (bei<br />

Kreditkarten bis zu 7€ pro Abhebevorgang) müssen Bankkunden allerdings<br />

selbst verdauen.<br />

Zusätzliche Informationen und Hinweise hat das Auswärtige Amt in<br />

seinen konsularischen Hinweisen auf der Webseite eingestellt.<br />

Link zur Internetseite des Auswärtigen Amtes:<br />

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/01-<br />

Laender/Konsularisches/100708-EC-Karten-Seite.html?nn=332718<br />

35 La Paz im Wandel


WER SIND...<br />

WAS MACHEN EIGENTLICH....<br />

Aktuell Aktuell<br />

.... DIE VOLUNTARIAS ALEMANAS?<br />

Um es kurz zu sagen: sehr praktische Arbeit. Die „Voluntarias<br />

Alemanas“, eine Gruppe deutscher und deutschsprachiger Frauen, arbeiten<br />

seit 34 Jahren täglich im „Hospital del Nino“ im Stadtteil Miraflores. Das<br />

Krankenhaus wird vor allem von ärmeren Familien aufgesucht, deren<br />

Kinder an chronischen oder akuten schweren Erkrankungen leiden. Auch<br />

heute, wo neben La Paz auch kleinere Städte Boliviens über eine bessere<br />

medizinische Versorgung verfügen, kommen viele Kinder mit ihren Eltern<br />

vom Land nach La Paz in der Hoffnung, hier Behandlung zu finden. Viele<br />

dieser Familien verfügen nur über geringste Mittel und sind nicht imstande,<br />

selbst für Krankenhausaufenthalt und Medikamente aufzukommen.<br />

Jeden Vormittag sind in der Regel ein oder zwei der Frauen über mehrere<br />

Stunden im Büro der „Voluntarias“ anwesend, um die Familien der in das<br />

Krankenhaus eingelieferten Kinder zu betreuen. Die Familien werden<br />

durch die dort beschäftigten Sozialarbeiterinnen in Bedürftigkeitsgruppen<br />

eingeteilt; je nach Gruppe erhalten die Eltern dann durch die deutschen<br />

Freiwilligen finanzielle Unterstützung für die notwendigen Untersuchungen<br />

und Behandlungen, oder auch direkt die vom Arzt verschriebenen<br />

Medikamente. Die „Voluntarias“ betreuen zudem ein Milchprogramm,<br />

in dessen Rahmen an Tuberkulose oder AIDS erkrankte Kinder und ihre<br />

Geschwister regelmäßig Milchlieferungen erhalten, auch nachdem sie das<br />

Krankenhaus bereits verlassen haben.<br />

Daneben arbeiten die „Voluntarias Alemanas“ eng mit dem in Obrajes<br />

ansässigen Kardiozentrum zusammen, das in den letzten Jahren zu einem<br />

Zentrum für Diagnostik und Behandlung herzkranker Kinder in ganz<br />

Bolivien geworden ist. Mit der finanziellen Unterstützung der „Voluntarias“<br />

können im Hospital del Nino eingelieferte Kinder, bei denen der Verdacht<br />

auf Herzkrankheiten besteht, durch Ärzte des Kardiozentrums mit<br />

Doppler-Ultraschall untersucht<br />

werden. Jährlich werden<br />

zudem, wenn es die finanziellen<br />

Mittel des Vereins<br />

erlauben, mehrere Herzoperationen<br />

an Kindern<br />

finanziert, insbesondere<br />

bei Notfällen, in denen<br />

rasch operiert werden muss.<br />

Ein paar Worte zur<br />

Geschichte: Die Gruppe<br />

der „Voluntarias Alemanas“<br />

wurde in 1977<br />

auf Initiative einiger<br />

deutscher in La Paz<br />

ansässiger Frauen<br />

gegründet; heute ist<br />

als einziges Gründungsmitglied<br />

noch Margarita<br />

Kyllmann bei<br />

den „Voluntarias“<br />

aktiv.<br />

Die Mittel des<br />

Vereins waren<br />

jedoch immer<br />

3/2011 36<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

37<br />

La Paz im Wandel


Aktuell<br />

recht begrenzt, bis in den 1990er Jahren damit begonnen wurde, gezielt in<br />

Deutschland für seine Tätigkeit zu werben. In den vergangenen 15 Jahren<br />

wurde so ein Netz von deutschen Förderern und Spendern geschaffen, so<br />

dass die Aktivitäten immer weiter ausgebaut werden konnten.<br />

In den vergangenen Jahren wurden im Durchschnitt 500 Kinder<br />

jährlich im Krankenhaus betreut sowie ein bis zwei Herzoperationen im<br />

Jahr ermöglicht. Seit vier Jahren arbeiten zudem immer ein deutscher<br />

Abiturient oder eine Abiturientin im Rahmen ihres Freiweilligen Sozialen<br />

Jahres mit in der Patientenbetreuung, was der Kontinuität in der täglichen<br />

Krankenhausarbeit sehr zugute kommt.<br />

Wer kann und möchte helfen? Die „Voluntarias Alemanas“ benötigen<br />

immer wieder Unterstützung durch praktische Mitarbeit. Die Gruppe trifft<br />

sich einmal monatlich am Nachmittag. Weitere Informationen bei Claudia<br />

Wilker de Arroyo, Tel. 77 55 25 07 oder wilkerarroyo@gmail.com<br />

...und natürlich sind Spenden immer willkommen!<br />

Kto.-Nr. 231 213 1012 bei der UBS Deutschland, BLZ 502 200 85; oder<br />

auch Kinderkleider für Kinder ab 5 Jahren (bitte ebenfalls unter Tel. 77<br />

55 25 07 bei Claudia Wilker melden).<br />

3/2011<br />

38<br />

Benita Schauer<br />

La Paz im Wandel<br />

3/2011<br />

Reise<br />

Die Matschprobe oder<br />

Das neue Dschungelbuch<br />

Am 4. Januar 2011 landen Mark und ich in La Paz. Nachdem wir<br />

uns sechs Tage eingewöhnt haben, beschließen wir, vor Beginn des<br />

Schuljahres noch eine kleine Reise zu unternehmen. Beim Durchstreifen<br />

der Sagarnaga und ihrer Seitenstraßen stoßen wir auf das eher<br />

unscheinbare Büro eines Reiseanbieters, der sich auf Andentouren und<br />

die Erkundung des bolivianischen Dschungels spezialisiert hat. Schon<br />

während der Reisebüromensch uns nur die Fotos zeigt und von der Tour<br />

erzählt, bekommen wir unbändige Lust, mit diesem unkonventionellen<br />

Floß aus Eukalyptusästen und Traktorschläuchen die Flüsse Beni und<br />

Kaka hinunterzubrausen. Gesagt, getan. Für wettbewerbsfähige 1500<br />

Bolivianos buchen wir einen Fünf-Tages-Trip inklusive Vollverpflegung<br />

und Dschungelführungen. Sogar vegetarisches Essen soll problemlos zu<br />

erhalten sein, und wie heißt es doch so schön? Essen gut, alles gut.<br />

Am Tag der Abfahrt sollen wir um fünf Uhr abgeholt werden. Um halb<br />

sechs ist dann der Bus bereits bei unserem Edificio, was uns überrascht,<br />

denn wir hatten mit wesentlich mehr Verspätung gerechnet. Unsere Fahrt<br />

aus der Stadt wird von einsetzendem Nieselregen begleitet, der sich in den<br />

folgenden Stunden noch zu einem ansehnlichen Rauschen steigern soll.<br />

Aber es ist ja Hauptregenzeit und das Wetter daher nicht überraschend.<br />

„Schietwedder“, wie der Hamburger sagen würde.<br />

Schon bald verlassen wir La Paz in nordöstlicher Richtung und<br />

rauschen mit dem vor sich hinschlummernden Guide auf der Rückbank<br />

und einem vollkommen übermüdeten Fahrer, der selbst in der Dunkelheit<br />

und im Nebel noch waghalsige Überholmanöver startet, durch die Nacht<br />

und das einsetzende Morgengrauen. Für Mark und mich, die wir vorher<br />

noch nie in Südamerika waren, ist die nun an uns vorbeiziehende, karge,<br />

aber wunderschöne Landschaft die reinste Offenbarung: schneebedeckte<br />

Gletscherspitzen, Geröllwüsten und Felswände, die wie mit grünem<br />

Samt überzogen im Nebel leuchten und in blassgrüne Almen verstreute<br />

Siedlungen bilden ein landschaftliches Puzzle.<br />

Unser ständig Kokablätter kauender Fahrer fährt weiterhin wie<br />

besessen - bis wir plötzlich auf der Strecke beinahe in einen querstehenden<br />

Wagen hineinrasseln. Was ist hier passiert? Unserem Fahrer wird<br />

39 La Paz im Wandel


Reise Reise<br />

leibhaftig vor Augen geführt, was die Folge sein kann, wenn man konstant<br />

auch Kurven auf der Seite des gegnerischen Verkehrs nimmt und die<br />

Höchstgeschwindigkeit stets um 70 km/h überschreitet. Gottseidank ist<br />

niemand verletzt worden, aber sowohl ein Pickup als auch ein Laster haben<br />

einen Totalschaden erlitten. Die nächste Polizeistation ist 45 Minuten<br />

entfernt, und unser Fahrer verspricht, sofort einen Amtsmann zu schicken<br />

(was er allerdings nicht tut).<br />

Bei prasselndem Regen steigen in Coroico der niederländische EDV-<br />

Spezialist Arni (34) sowie der australische Arzt Roland (30) zu uns. Sofort<br />

stellen wir wieder fest, dass Backpackerkonversationen auf der ganzen<br />

Welt dieselben sind: „Where‘re you guys from?“, „Where have you been?“<br />

und so weiter.<br />

Bald hängt jeder wieder seinen eigenen Gedanken nach, während<br />

wir immer tiefer in den Dschungel dringen und der Nebel das Auto mit<br />

dichten Schwaden küsst. Wir überholen Schweine, hier und da mal `ne<br />

Kuh, Unmengen an Straßenhunden, ihre Hüften wiegende Frauen, die sich<br />

vor dem Dauerregen mit einem riesigen Bananenwedel über dem Kopf<br />

schützen, zerrupfte Hühner und herumwuselnde Kinder.<br />

Der Regen schüttet nur so in den Urwald und ein Blick nach rechts in den<br />

reißenden Fluss, der etwa 15 Meter unter einer abbrechenden Schotterkante<br />

unter der Straße liegt, verursacht bei mir ein nicht zu ignorierendes Kitzeln<br />

in meinem Solarplexus. Und natürlich naht auch noch Gegenverkehr auf<br />

dieser aufgeweichten Matschpiste. Ungerührt rangiert unser Fahrer bis zur<br />

nächsten Ausweichbucht, Mark sieht schon ganz blass aus, denn etliche<br />

Meter unter uns befindet sich nichts als Abgrund. Irgendwie geht alles<br />

gut, auch wenn wir das Auto aufgeregt am Abhang zittern spüren wie ein<br />

Altmännerherz kurz vorm ersten Date.<br />

Etwa eine Stunde später erreichen wir die grüne Lunge Boliviens,<br />

Urwald, wie er sein sollte: drückend feucht, warm, atmend, Vorhänge aus<br />

saftigen Lianen tragend und dem Menschen näher rückend. Wir halten<br />

zum Mittagessen in dem kleinen Städtchen Guanay und decken uns mit<br />

den letzten Errungenschaften der Zivilisation ein, bevor wir uns hier auf<br />

unser abenteuerliches Flussgefährt begeben. Guanay erscheint uns als<br />

verschlafenes, freundliches Dschungelnest, in dem keiner einer speziellen<br />

Beschäftigung nachzugehen scheint und überdurchschnittlich viel Zeit<br />

des Nachmittages auf Parkbänken weggeschnorchelt wird. Bis zu unserer<br />

Abfahrt beobachten wir herumstreunende Pferdegangs und Hunde, die<br />

sich in der Wolle haben. Als es bei zweien so richtig kracht, macht sich ein<br />

ganzer Trupp Hunde mit fliegenden Hinterbeinen auf den Weg, um begeistert<br />

dem Spektakel beizuwohnen und sich kampfeslustig in die Angelegenheit<br />

einzumischen. Der Höhepunkt dieser Rangelei ist, dass ein kleiner Hund an<br />

seinen Beinen von einem größeren Hund in die Luft gehoben wird, während<br />

ein dritter Kläffer sich wutentbrannt an der Schnauze des kleinen Hundes<br />

festbeißt und ohne Bodenkontakt in der Luft zappelt.<br />

Ansonsten macht sich niemand Stress, vielmehr erscheint einem<br />

der Ort wie ein riesiges Ferienlager. Die meisten Verkäufer zucken nur<br />

sekundenweise aus ihrem kopfschaukeligen Nickerchen auf, um sofort<br />

mit Schlafzimmerblick wieder ins wackelige Lummerland abzudriften<br />

– den Schädel in den Nacken gelegt und mit für Fliegen einladend weit<br />

geöffneten Mund. Den anstrengendsten Job hat ein Vater mit drei Kindern,<br />

der Adapter verkauft. Widerwillig, aber lächelnd führt er seine Modelle<br />

vor. Und wenn man nichts möchte? Auch wurscht! Die Mittagsstille ist<br />

perfekt und wird nur durch den angrenzenden abgewrackten Spielsalon,<br />

in dem ein etwa 10-jähriges Mädchen an einem ausgedienten Automaten<br />

aus Japan wie ein Zombie herumdaddelt, unterbrochen. Doch auch eine<br />

zweite Lärmquelle ist auszumachen: ein Eisverkäufer, der mit einem<br />

kecken Chinesenhut bekleidet ist und durch stetes Betätigen einer<br />

Handhupe auf sich aufmerksam macht, kommt dahergelaufen. Er preist<br />

seine Ware für 1,5 Bolis die Kugel an, ich kaufe einem kleinen Mädchen<br />

eine. Erstaunlicherweise trabt, während wir so auf ein paar Treppenstufen<br />

vor uns hindösen, eine Pferdebande vorbei. Wo kommt die nu wieder her?<br />

Sie trottet einträchtig durch die Straßen, bis ein frecher Hund zwischen die<br />

Beine der Pferde springt und wieder Stunk zu machen versucht, diesmal<br />

jedoch erfolglos.<br />

Die Hitze lähmt uns. Der südamerikanische Schlendrian fängt uns<br />

ein. Wir betrachten fasziniert die in der Tienda nebenan kunstvoll<br />

aufgestapelten, mit einer drei Monate alten Staubschicht überzogenen<br />

Zahnpastatuben. Pferde, Hunde und Kröten laufen wild durcheinander und<br />

fauchen sich an. Aus der Bar nebenan dröhnen Salsamucke und freudiges<br />

Geklatsche zu uns herüber.<br />

Dann soll es endlich losgehen und wir besteigen unser einfaches<br />

und aufregend aussehendes Gefährt. Sabine, Lehrerin aus Hamburg im<br />

Sabbatjahr und Detlef, Sozialpädagoge, begleiten uns vier spontan auf dem<br />

3/2011 40<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

41<br />

La Paz im Wandel


Reise Reise<br />

Trip. Das Floß ist knallvoll gepackt. Wir wundern uns, da normalerweise<br />

auf unserer Fahrt sogar noch zwei Personen mehr mitgefahren wären -<br />

wo hätten die denn noch Platz gehabt? Wir sind so schon zu zehnt: Arni,<br />

Roland, Mark, Sabine, Detlef, die Köchin Carmen, unser Fremdenführer<br />

Iban sowie die beiden Skipper namens Wilson und Nacho.<br />

Nach einigen Stunden Fahrt auf dem gurgelnden, matschbraunen Strom<br />

erreichen wir unser Nachtlager, eine schwarze Sandbank, auf der wir unsere<br />

Zelte aufschlagen. Während Carmen direkt am Fluss über einem kleinen<br />

Gaskocher unser Abendessen –Reis und mit salzigem Käse überbackene<br />

Bananen- zubereitet, knistert und faucht das Lagerfeuer vor unseren Augen.<br />

Feuer, Erde, Wasser und Luft. Fühle mich im Einklang mit der Natur, bin<br />

mir aber auch darüber bewusst, in dieser zwar duftenden und frischen, aber<br />

dennoch zu 100% in ihrem Element verweilenden Dschungelluft volle fünf<br />

Tage nicht duschen zu können.<br />

Während ein laues Nachtlüftchen aufzieht, sich die Moskitos<br />

zum Angriff rüsten und wir langsam ermüden, erhalten wir von Iban<br />

Instruktionen zum Zelten:<br />

1. Nach Einbruch der Dunkelheit keine Kleidung auf das Zelt<br />

legen, da sonst die Nässe durch das Gewebe zieht und Motten<br />

ihre Eier in die Stofffasern legen könnten. Beim nächsten<br />

Tragen bohrten sich sonst die Larven unter unsere Haut.<br />

2. Die Rucksäcke sollen nur in die Mitte des Zeltes gelegt<br />

werden, falls es nachts regnet.<br />

Wir machen uns bettfein und genießen das Orchester aus Grillenzirpen,<br />

Vogelkreische und dem rauschenden Fluss mit seinen zarten, beinahe<br />

vorsichtig-knisternden Untertönen. Wir unterhalten uns noch ein paar<br />

Minuten an- und aufgeregt über die eierablegenden Motten und kriechen<br />

dann in die miefigen, nicht richtig durchgetrockneten Zelte und auf die<br />

ebenfalls müffelnde Isomatte. Na dann, gute Nacht!<br />

Ein paar Stunden später finde ich mich, durch ein heftiges Unwetter<br />

aufgeschreckt, wieder. Sintflutartige Regenfälle und zuckende Blitze toben<br />

über dem Dschungel. Alle paar Sekunden erhellt ein Blitz die schwarze<br />

Wildnis um uns herum, während ich versuche, aus dem Zelt zu krabbeln und<br />

die Atmosphäre einzufangen. Bis zum Morgen kracht es ohne Unterlass.<br />

Nicht nur bei meinem nächtlichen Spaziergang hole ich mir nasse Sohlen,<br />

sondern wir finden unser gesamtes Zelt pitschnass wieder. Na tolle Wurst,<br />

und das ist erst der Anfang der Reise! Bevor es weitergeht, bewundern<br />

wir noch große Nashornkäfer und psychedelisch aussehende Spinnen,<br />

die auf dem schwarzen Strand herumturnen. Habe ich eigentlich schon<br />

erwähnt, dass wir ganz viele neue Freunde gefunden haben? Genau, meine<br />

Lieblingstiere, die Sandflöhe, haben ihre Zuneigung zu uns entdeckt. Doch<br />

noch ist es harmlos.<br />

Das soll sich bald ändern, als wir tiefer in den Urwald fahren -<br />

Schmarotzer, wo es nur geht, überall, wo Platz ist, wächst was. Der<br />

Dschungel ist eine in sich wabernde, organische Masse. Leben erzeugt Tod,<br />

Tod erzeugt Leben. Kein Geschöpf lebt, ohne nicht gleichzeitig als Wirt zu<br />

dienen. Durch den Boden bohren sich Tausendfüßler, Pilze besetzten jede<br />

freie Stelle und Schlingpflanzen halten Bäume in tödlicher Umarmung,<br />

während Milliarden von Ameisen auf Streife gehen.<br />

Wir bahnen uns unseren Weg über glitschige Steine zu einer<br />

erfrischenden Urwaldkaskade. Plötzlich stürzt Roland. Er zerrt sich<br />

nur ein wenig den Knöchel, möchte aber nicht weitergehen, sondern an<br />

einem Wasserbecken auf uns warten. Kurz danach stürzt Iban auf seine<br />

Machete. Anfangs sieht es nicht so schlimm aus und wir planschen<br />

fröhlich in der Urwaldbadewanne. Mein Kopf sieht aus, als ob er kurz<br />

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La Paz im Wandel 3/2011<br />

43<br />

La Paz im Wandel


Reise Reise<br />

vorm Explodieren wär (oder wie Mark so schön sagt: wie ein Luftballon<br />

bei einer Sparkasseneröffnung). Eine Ladung Wasser im Hut wirkt da<br />

Wunder! Um uns herum surrt, schreit und singt es und auch wenn mich<br />

das unbestimmte Gefühl verfolgt, dass überall Kleinstlebewesen sind,<br />

die nur darauf warten, uns den Lebenssaft auszusaugen, so bin ich doch<br />

glücklich.<br />

Kurz darauf besteigen wir wieder unser Floß und machen später am<br />

Nachmittag Halt in „Banana City“, einem kleinen Dschungelstädtchen.<br />

Überall gibt es kleine Kätzchen, junge Hunde, Kühe sowie Hühner, die<br />

panisch um die Ecken der Tienda, welche gleichzeitig der Hühnerstall<br />

ist, rennen. Und überall schauen uns hübsche, schüchterne Kinder<br />

an. Eines zeigt uns stolz sein kleines Küken, welches es zu seiner<br />

Belustigung ein wenig mit blauer Farbe verschönert hat. Reihum setzen<br />

wir uns das fragile kleine Geschöpf auf die Füße oder auf den Kopf.<br />

Alle lieben dieses Küken!<br />

Iban sieht im Laufe des Nachmittags immer schlechter aus und wird<br />

unglaublich bleich. Schließlich geht er auf Rolands Drängen in das kleine<br />

Krankenhaus des Ortes und wie sich herausstellt, ist die Wunde so tief,<br />

dass sie genäht werden muss. Nachdem wir ihm versichert haben, dass es<br />

für uns in Ordnung ist, bleiben wir nun über Nacht in Banana City anstatt<br />

weiterzufahren.<br />

Abends sucht uns ein weiterer Platzregen heim, dieser bleibt jedoch<br />

bis zum Morgen und sorgt dafür, dass sich sämtliche Kleidungsstücke<br />

fast in ihre Einzelteile auflösen, unsere Zelte beinahe davonschwimmen<br />

und nur einige Meter von uns entfernt riesige Stücke von „Butterfly<br />

Island“, der Schmetterlingsinsel, in den Fluss gerissen und weggespült<br />

werden. Als wir morgens weiterfahren, winken uns die Dorfbewohner<br />

zum Abschied. Während der ganzen Fahrt sehen wir immer wieder, wie<br />

Teile des Ufers einfach wegbrechen und auf Nimmerwiedersehen im<br />

Fluss verschwinden. Iban erzählt uns, dass es in den letzten acht Jahren<br />

nur ein einziges Mal so heftige Überschwemmungen gegeben habe.<br />

Normalerweise würde es bis zu drei Stunden durchgängig regnen, aber<br />

wir hätten mit satten elf Stunden monsunartigen Regenfällen in dieser<br />

Nacht den Rekord gebrochen. Ob unsere Rucksäcke, die uns auf dem<br />

Floß als Sitze dienen, da noch zum Schutz vor dem Flusswasser in den<br />

Jutesäcken stecken ist nun auch egal. Alles stinkt, alles fault und es gibt<br />

kein Entkommen.<br />

Die Sandfliegen sind inzwischen zu unseren ständigen Begleitern<br />

geworden. Sabine ist genervt von all der Feuchtigkeit und den Bissen,<br />

Roland sieht mit seinen mehreren Hundert Stichen auf dem Rücken wenig<br />

gesund aus und auch Mark und ich leiden zunehmend. Nun schlagen wir<br />

uns mit der Machete den Weg ins Unterholz, um Piranhas fischen zu gehen<br />

(ich schaue beim Fischen nur zu). Allerdings habe ich das Gefühl, dass<br />

diese ganze Piranhageschichte nur für die Touristen erfunden wird, denn<br />

wir fangen keine, sehen nicht mal welche und überhaupt will ich von<br />

diesem Tümpel mit seinen Moskitos nur noch weg. Überall kreuchen und<br />

fleuchen rote Ameisen und anderes Getier herum, die an einem saugen,<br />

nagen und schaben. Ich sehe aus wie ein Beulenpestopfer und habe die<br />

Faxen dicke. Nach einer halben Stunde können wir unsere Körper nicht<br />

mehr gegen die Insekten verteidigen und laufen zurück zum Fluss.<br />

Zum Mittagessen halten wir an einer verlassenen zwei-Häuser-<br />

Siedlung. Auf der Wiese starren uns ausgeblichene Kuhschädel an. Nacho<br />

läuft los, um uns saure Orangen von den Bäumen zu pflücken, die das<br />

Sandwich mit Avocado, Tomate und Salzkäse aufpeppen. Nachdem wir<br />

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La Paz im Wandel 3/2011<br />

45<br />

La Paz im Wandel


Reise Reise<br />

auch diese Mahlzeit mit den Fingern zu uns genommen haben, stehen wir<br />

vor Fruchtsaft und Dreck.<br />

Der angeschwollene Fluss zeigt sich von seiner wilden Seite:<br />

schmatzende Strudel und unberechenbare Stromschnellen lassen unser<br />

Floß wie einen Derwisch tanzen. Nacho und Wilson haben alle Hände voll<br />

zu tun, unsere Nussschale heil durch die Fluten zu steuern. Ausgerissene<br />

Baumriesen, faulende Früchte und tote Katzen tanzen auf den Wellenspitzen<br />

an uns vorbei. Eine Papaya sieht noch ganz gut aus und wir teilen sie<br />

brüderlich unter den Passagieren auf.<br />

Abends legen wir bei einer Urwaldgemeinschaft an, die auf einer Klippe<br />

über dem Fluss wohnt- von einer Anlegestelle oder gar einem Strand keine<br />

Spur. Nacho springt ins Wasser, reißt am Strick, hält das Floß entgegen der<br />

gewaltigen Strömung mit uns neun Passagieren fest und wir fragen uns, ob<br />

er wohl Zauberkräfte besitzt? Wir springen nun ebenfalls in die Strömung,<br />

werden beinahe von den Fluten weggerissen und können uns nur mit<br />

Mühe an Wurzeln und Schlingpflanzen festhalten. Unter Aufbietung aller<br />

Kräfte ziehen wir uns an Land. Mühsam schleppen wir unseren Krempel<br />

die glitschige Böschung hinauf zu unserer Unterkunft, bilden dabei eine<br />

Kette, um nicht hinzufallen (was wir bei den Bodenverhältnissen nicht<br />

vermeiden können), und sind danach vollkommen erledigt. Wir campen<br />

auf der Klippe und fragen uns, ob wir von dieser Reise wohl gesund<br />

zurückkehren? Unsere Beine sind inzwischen derart angeschwollen, dass<br />

man uns für Elephantiasis-Patienten halten könnte. Die Sandfliegenstiche<br />

jucken dermaßen, dass man an nichts anderes denken kann als daran, sich<br />

am liebsten mit den dreckigen Fingern die Haut und am besten noch das<br />

ganze Fleisch vom Leib zu reißen, um der Tortur endlich ein Ende zu<br />

bereiten. Leider infiziert man damit die Stiche eher als dass das Gekratze<br />

was nützt, aber ohne hält man es auch nicht aus. Sabine ist, nachdem<br />

sie unseren neuen Zeltplatz sieht, kurz vorm Heulen. Ihre Beine muten<br />

ebenfalls wie die eines Junkies an und sie bekommt es nicht mehr hin, der<br />

Reise den Abenteueraspekt abzugewinnen. Ihr reicht´s. Ein wenig kann ich<br />

sie verstehen.<br />

Am nächsten Tag fahren wir in leichtem Regen zu unserer nächsten<br />

Station, ebenfalls eine Urwaldgemeinschaft. Die nach allen Seiten<br />

offenen Holzhäuser, in denen wir in dieser Nacht schlafen, stehen in<br />

einer riesigen Bananenplantage. Ich muss an meinen Vater denken, der<br />

immer davon erzählte, wie er als junger Bursche zur See fuhr und, wieder<br />

zurück in Hamburg beim Ausladen der Bananenkisten aus Südamerika,<br />

handtellergroße Spinnen zwischen dem Obst entdeckte. Gottseidank<br />

ist Mark zum Beschützen da, aber trotzdem habe ich das Gefühl, jeden<br />

Moment von der Seite oder von oben von einer haarigen achtbeinigen<br />

Kreatur angesprungen zu werden.<br />

Abends unternehmen wir eine Nachtwanderung. Ich schwitze mich<br />

unter all den Kleidungsstücken tot, bringe es aber auch nicht fertig, nur<br />

im T-Shirt herumzulaufen. Ein Dschungelspaziergang in der Dunkelheit<br />

gehört definitiv zu den beeindruckendsten Erlebnissen meiner bisherigen<br />

Reisekarriere. Alles, was man von einem südamerikanischen Urwald<br />

erwartet, lauert gespenstisch hinter jeder Ecke und leuchtet im Schein der<br />

Taschenlampen - Bäume, die von Schlingpflanzen liebkost werden oder mit<br />

Stacheln bewachsen sind, schwingende Farne und Lianen und die dunkle,<br />

feuchte, warme, surrende Luft, all das weckt Urinstinkte in uns. Überall<br />

hört man Tiergeräusche, der Urwald surrt, kreischt, summt, brummt, singt,<br />

schwingt, swingt.<br />

Als wir zurückkehren fällt uns wieder ein, dass unsere nassen Klamotten<br />

noch auf der Leine hängen. Sie sind bereits mit Motten übersät. Doof<br />

ist, dass wir nicht viel anderes dabei haben und weiterhin in den alten<br />

Sachen herumlaufen müssen, wenn wir nicht sofort zu einer wandelnden<br />

Mottenbrutstätte mutieren wollen. Oder handelt es sich hierbei um einen<br />

„Spinne-in-der-Yucca-Palme“-Mythos?<br />

Die Unterkunft entpuppt sich als die beste auf dieser Tour-<br />

eine trockene Unterfläche in 30 cm Höhe ist schon besser als ein<br />

fast wegschwimmendes Zelt, zumal die Luft in dem offenen Haus<br />

einigermaßen zirkulieren kann.<br />

Am Morgen weckt uns der röhrende Lärm eines Computerspiels und<br />

während wir uns noch fragen, wo das nun herkommen soll, erzählt uns<br />

Roland, dass dieses Geräusch von Brüllaffen stamme. Sabine entgleisen<br />

die Gesichtszüge. Wir finden`s exotisch! WOW, wir sind in Südamerika!<br />

Unsere Füße sind heute derart angeschwollen, dass man keinerlei<br />

Gelenk mehr ausmachen kann und ich, wenn ich das Bein hin- und her<br />

bewege, die Bewegungen der Lymphe spüren kann. Es fühlt sich an, als<br />

würde ein Wasserpaket im Fuß hin- und herwabern. Unsere Beine halten<br />

wir den ganzen Tag zur Kühlung in den Fluss. Sauber ist dieser nicht.<br />

Gesund kann das nicht sein.<br />

3/2011 46<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

47<br />

La Paz im Wandel


Reise Reise<br />

Iban bringt das Gehabe der Sandfliegen auf den Punkt, als wir uns<br />

mit irgendeinem Mückenspray einsprühen wollen: „They don´t respect<br />

anything, a-n-y-t-h-i-n-g!!“<br />

Später stoppen wir nochmal am Flussufer und erst spät sehe ich, dass<br />

das Essen und der Kaffee nun nicht mehr mit Trinkwasser, sondern mit<br />

dem aus dem Fluss zubereitet werden. Oh-oh.<br />

Auch der rote Lehm im Flusswasser geht nirgendwo mehr abzuwaschen,<br />

Finger- und Fußnägel starren vor Dreck. Um uns herum existiert nichts<br />

als Feuchtigkeit. Wir baden uns im Fluss, aber das bringt natürlich nicht<br />

viel. Außerdem sind wir pausenlos damit beschäftigt, uns auf den Beinen<br />

zu halten, da die Strömung so stark ist. Unser Immunsystem kriegt hier<br />

auf jeden Fall gleich zu Beginn Südamerikas ein entsprechendes Training<br />

verpasst.<br />

Auf unserer letzten Etappe sehen wir im Madidi Nationalpark Faultiere<br />

an den Felswänden herumhängen, lärmende Papageiengruppen und ihre<br />

Bahnen ziehende Reiher. Während wir uns vom Floß aus die Schönheit des<br />

Urwaldes und das Treiben zwischen den Bäumen anschauen, fragen wir uns<br />

immer wieder, wie Menschen überhaupt im Dschungel überleben können.<br />

Auf unserem letzten Urwaldtreck (keine Ahnung, wie wir noch in die<br />

Schuhe gekommen sind) bewundern wir eine Schildkröte, laufende Bäume<br />

und hören eine Wasserschweinherde, der wir durchs Unterholz folgen.<br />

Leider können wir sie nicht sehen. Überhaupt wird das Wasserschwein<br />

während unserer Reise immer mehr zu einem Mythos, den es zu erspähen<br />

gilt. Leider bekommt niemand von uns je eines zu Gesicht.<br />

Unsere letzte Nacht ist sehr unruhig: Überall knackt, knurrt, gurrt es und<br />

man hört Tiere unbestimmter Art und Anzahl um das Zelt herumschleichen.<br />

Außerdem plumpst alle naslang irgendwas von oben aufs Zelt- vielleicht<br />

wirft ein wilder Affe mit Früchten? Mark meint immer, ich hätte eine<br />

überromantisierte Vorstellung von der Natur im Kopf. Nach dieser Reise<br />

ist damit Schluss.<br />

Fünf Tage nach unserem Aufbruch laufen wir mit unserem Floß in<br />

Rurrenabaque ein. Unsere erste Amtshandlung: Wäsche in die Wäscherei<br />

bringen, duschen, gemeinsam mit den anderen essen. Die Bootsjungs<br />

haben sich gleich davon gemacht, aber Iban und Carmen begleiten uns.<br />

Wir genießen noch eine Weile Rurrenabaque und fliegen dann zurück nach<br />

La Paz. Leider haben wir uns auf unserer Reise etwas eingefangen, sodass<br />

wir vor lauter körperlicher Schwäche erst mal einige Tage das Bett hüten<br />

müssen. So elend habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie gefühlt,<br />

und für mich endet der Urlaub im Krankenhaus. Natürlich bin ich mäßig<br />

begeistert über diesen Umstand, aber wenigstens kann ich nicht behaupten,<br />

in meinen ersten Wochen in Bolivien nichts erlebt zu haben!<br />

Wir fanden unsere Dschungeltour trotz aller Widrigkeiten (etwa 300<br />

Sandfliegenbisse pro Teilnehmer) total beeindruckend, zumal wir viel<br />

über die Heilkraft von Urwaldpflanzen und über Bräuche und Riten der<br />

Dschungelbewohner gelernt haben. Unser Führer war ein kurzweiliges<br />

Bürschchen, das Essen Klasse, die Stimmung in der Gruppe gut und die<br />

Landschaft wunderbar.<br />

Wir werden gerne in den Dschungel zurückkehren - das nächste Mal<br />

allerdings in der Trockenzeit!<br />

Mareike Schuldt<br />

3/2011 48<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

49<br />

La Paz im Wandel


Geheimtipp für den Heimaturlaub:<br />

Reise Reise<br />

Das KLIMAHAUS in Bremerhaven<br />

„Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost schickt Sie auf eine<br />

unvergessliche Reise um die Welt! Mit beeindruckenden Erlebnissen<br />

verschiedener Klimazonen, Multimedia-Inszenierungen, zahlreichen<br />

Experimentierstationen und Großaquarien begründet das Klimahaus<br />

eine neue Generation von Freizeitattraktionen - und erklärt dabei unter<br />

anderem, was das Klima ist, welche Faktoren das Wetter bestimmen<br />

und welche Ursachen der Klimawandel hat. Kommen Sie mit auf die<br />

Reise!“<br />

So begrüßt man auf der aufwändig gestalteten Website Interessierte und<br />

Besucher. Gästebucheinträge wie „Die Aquarien haben uns besonders gut<br />

gefallen - unsere Kinder waren von den „Nemos“ gar nicht mehr weg zu<br />

bekommen! Margarethe K.“ lassen ebenfalls die vorrangige Hauptfunktion<br />

als informierende Freizeitattraktion für die gesamte Familie erahnen. Dass<br />

der bootförmige, architektonisch anspruchsvolle Komplex im Hafengebiet<br />

auch ein wissenschaftliches Ausstellungshaus ist, geht in dem Getummel<br />

der zahlreichen, vor allem jungen Besucher fast unter. Man versucht<br />

seit der Eröffnung im Jahre 2009, Besuchern aller Altersschichten das<br />

Thema Klimawandel auf verschiedenen Ebenen näher zu bringen. Eine<br />

spektakulär inszenierte „Weltreise“ entlang des 8. Längengrades zu Beginn<br />

des Ausstellungsrundgangs soll Einblicke vermitteln in die alltäglichen<br />

Lebenswelten von so unterschiedlichen Stationen wie der Schweizer<br />

Bergwelt, der Wüste Nigers, dem Dschungel Kameruns oder der Antarktis<br />

und so das Bewusstsein über den Wert und die Vielfalt des Lebens auf<br />

unserem Planeten stärken.<br />

In weiteren Trakten des Komplexes wird im Anschluss genauer auf<br />

einzelne Aspekte rund um das Thema „Klima“ eingegangen. Besonders<br />

Auswirkungen und Chancen für den Einzelnen sind interessant und<br />

attraktiv dargestellt, um an konkreten Beispielen jedem seine Rolle und<br />

seine Möglichkeiten, die Erderwärmung einzuschränken, vor Augen zu<br />

führen. Eine weitere, „Perspektiven“ genannte Abteilung der Ausstellung<br />

soll primär zum Nachdenken anregen. Diverse Zukunftsszenarien setzen<br />

den Fokus exemplarisch auf das individuelle Schicksal einzelner Menschen<br />

oder Familien aus den durch den Klimawandel besonders gefährdeten<br />

Regionen der Erde.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellungskonzeption steht die Frage „Wie geht<br />

es weiter?“, denn eins wird selbst dem Neuling in diesem Themenfeld<br />

bewusst: Es muss sich etwas ändern, wenn das Leben auf der Erde<br />

in seiner Vielfalt erhalten bleiben soll. Leider wird an dieser Stelle der<br />

Ansatz hauptsächlich auf der persönlichen Ebene gesucht. Notwendige<br />

politische sowie drastische wirtschaftliche Umstellungen, vor allem der<br />

Industriestaaten, werden außen vor gelassen.<br />

Wer beabsichtigt, sich jedem der Ausstellungsräume mit gleichem Interesse<br />

zu widmen, sollte vorweg besser zwei Tage zur Besichtigung einplanen.<br />

Der Besuch am Breitengrad 8° Ost lohnt sich allemal.<br />

Nico Bröschke<br />

Website: www.klimahaus-bremerhaven.deUnterschriften für die<br />

(Postkarte) Die imposante Architektur des Klimahauses am<br />

Hafenbecken von Bremerhaven<br />

Die Laguna Verde in Bolivien als<br />

Beispiel für ein vom Klimawandel<br />

bedrohtes Gebiet<br />

3/2011 50<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

51<br />

La Paz im Wandel


Leute Leute<br />

Andrea Aßmann – neue Konsulin der<br />

deutschen Botschaft<br />

Seit Mitte Juli habe ich den Arbeitsplatz von meinem Vorgänger, Gerhard<br />

Manderla, übernommen und konnte schon feststellen, wie vielfältig und<br />

abwechslungsreich mein Aufgabengebiet ist.<br />

Wir kommen jetzt aus<br />

Madrid, wo es deutlich wärmer<br />

war...wir, das sind mein<br />

deutschuruguayischer Ehemann<br />

Fabian Verderosa, die beiden<br />

Kinder Mark (15) und Marlene<br />

(12), sowie Hund und Katze.<br />

In Madrid waren wir für fünf<br />

Jahre, dort habe ich mich mit<br />

Themen aus den Bereichen<br />

Wirtschaft und Landwirtschaft<br />

beschäftigt. Davor waren wir<br />

fünf Jahre in Mexiko-Stadt,<br />

wo ich zunächst auch im<br />

Konsulat tätig und dann mit<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

und Protokoll beschäftigt war.<br />

Meine Kinder waren jeweils auf<br />

der deutschen Schule und haben<br />

auch hier schon im Colegio Alemán Freunde gefunden.<br />

Im Auswärtigen Amt bin ich seit 1987, also bald 25 Jahre. Die meiste<br />

Zeit war ich im Ausland, angefangen von Buenos Aires, über New York<br />

(Vereinte Nationen), einen Inlandsaufenthalt noch in Bonn, dann Mexiko,<br />

anschließend Spanien und nun also in Bolivien.<br />

In La Paz gefällt es uns bisher sehr gut, - bei unseren ersten<br />

Supermarktbesuchen hatten wir oft ein „déjà-vu“-Erlebnis, weil wir<br />

Produkte gefunden haben, die wir entweder aus Argentinien oder aus<br />

Mexiko kennen, das ist wie ein Heimkommen. Zum Glück können wir alle<br />

auch Spanisch, das erleichtert das Einleben doch sehr.<br />

Ich bin sehr gespannt, das Land Bolivien näher kennenzulernen, ich<br />

habe schon von vielen Leuten gehört, wie viele schöne Gegenden es zu<br />

erkunden gibt. Wenn dann das Auto und der Umzug da sind, kann es los<br />

gehen !<br />

Cambio de Escenario.<br />

Tan Cerca.<br />

Estamos muy contentos de asesorarte:<br />

Tu Lufthansa City Center se traslada a un nuevo sitio – y tenemos todos los<br />

maravillosos viajes empacados en nuestras maletas para ti.<br />

Andrea Aßmann<br />

A partir del 10 de Octubre 2011 nos encontrarás en San Miguel en la calle Gabriel Rene Moreno<br />

No. 1328 Bloque C6 en la ciudad de La Paz (al frente de la ex galería de arte NOTA).<br />

Nos trasladamos a un lugar más lindo y amplio para ofrecer a nuestros clientes una confortable<br />

atmósfera donde pueden descubrir nuestra extensa selección de viajes y decidirse por una de<br />

ellas. Deseamos verte muy pronto en nuestra nueva oficina. Estamos allí para ti.<br />

Ven y únete a nosotros!<br />

Calle Gabriel Rene Moreno No. 1328<br />

Bloque C6 San Miguel<br />

Calacoto Zona Sur<br />

La Paz - Bolivia<br />

Telf. 2775622 / 23<br />

info@lcc-travelirium.com<br />

Estamos muy contentos de asesorarte:<br />

3/2011 52<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

53<br />

La Paz im Wandel<br />

Travel. So close.


Leute Leute<br />

Die Botschaft hat einen neuen Kanzler<br />

Liebe Leser des Deutschen <strong>Monatsblatt</strong>s,<br />

heute möchte ich mich kurz bei Ihnen vorstellen. Mein Name ist Uwe<br />

Köhler, ich bin 45 Jahre alt und in Moers geboren.<br />

Vor einigen Wochen sind meine Frau, Adriana Pinzón, und unser<br />

gemeinsamer Sohn Christian in La Paz eingetroffen. Hier bin ich<br />

Nachfolger von Gabriele Kowal-Manderla als Verwaltungsleiter (Kanzler)<br />

an der Deutschen Botschaft.<br />

La Paz ist bereits mein sechster Posten im Auswärtigen Amt, dem ich<br />

seit 1987 angehöre. Vorher war ich in Bogotá/Kolumbien, Luanda/Angola,<br />

San Francisco/USA, Berlin und San Salvador/El Salvador tätig.<br />

La Paz war einer unserer Wunschposten,<br />

weshalb wir uns natürlich sehr gefreut haben,<br />

als wir Anfang des Jahres die Mitteilung über<br />

unsere Versetzung nach Bolivien erhielten.<br />

Das Land, die Bolivianer<br />

und die hier ansässigen<br />

Deutschen haben uns<br />

mit offenen Armen<br />

empfangen, weshalb<br />

der Einstieg bisher<br />

sehr angenehm<br />

war. Wir freuen<br />

uns auf die bevorstehende<br />

Zeit und<br />

hoffen, dass wir<br />

viele Winkel diese<br />

wunderschönen<br />

Landes bereisen<br />

können.<br />

Uwe Köhler<br />

Vorstellung Alfredo Heins<br />

Als neues Mitglied beim <strong>CCA</strong> und neuer Verwaltungsleiter der Deutschen<br />

Schule - Colegio Alemán „Mariscal Braun“, möchte ich die Chance nutzen<br />

und mich Ihnen vorstellen.<br />

Ich wurde am 13. Januar 1976 in<br />

La Paz, Bolivien geboren und habe<br />

sehr schnell, dank meinem Vater<br />

Jürgen Heins, Kontakt zur deutschen<br />

Gemeinschaft und Kultur gefunden,<br />

aber dank meiner Mutter Eunice<br />

Vedia de Heins meine Wurzeln als<br />

Bolivianer nie vergessen.<br />

Die Arbeit meines Vaters, unter<br />

anderem als Repräsentant der Konrad<br />

Adenauer Stiftung und des Deutschen<br />

Entwicklungsdienstes (DED) hat<br />

dazu geführt, dass wir nicht nur in La<br />

Paz zu Hause waren, sondern auch in<br />

Quito und in Bonn gewohnt haben.<br />

Diese immer wiederkehrenden<br />

Aufenthalte in Deutschland haben mich sehr geprägt und meine späteren<br />

Jahre in Deutschland sehr vereinfacht.<br />

1996 habe ich das deutsche Abitur an der Deutschen Schule in La Paz<br />

gemacht und danach an der Katholischen Universität „San Pablo“ in La<br />

Paz Jura studiert. Im Sommer 2000 beschloss ich dann, in Deutschland<br />

ein weiteres Studium zu absolvieren. Aus diesem Grund schrieb ich<br />

mich zum Wintersemester 2000/2001 an der Julius-Maximilians-<br />

Universität Würzburg im Fach Politikwissenschaften ein. Kurz vor<br />

der Zwischenprüfung wechselte ich den Studienort und fand dadurch<br />

meinen Weg zurück in meine alte Heimatstadt - Bonn am wunderschönen<br />

Rhein. Hier schloss ich mein Studium der Politikwissenschaften an der<br />

Friedrich Wilhelms-Universität zu Bonn ab und machte noch einen<br />

Master in Gesellschaften, Globalisierung und Entwicklung, während ich<br />

in einer eigenen Hausverwaltungs- und Immobilienfirma meine ersten<br />

Berufserfahrungen sammelte, welche mir heute als Verwaltungsleiter der<br />

Deutschen Schule immer wieder zugute kommen.<br />

3/2011 54<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

55<br />

La Paz im Wandel


Leute Leute<br />

Nach dem ich im Januar 2010, bei einem „Heimaturlaub“ in Tarija,<br />

meine heutige Ehefrau kennenlernte, beschloss ich, dass meine Zeit in<br />

Deutschland sich dem Ende zuneigte und ich meinen Lebensmittelpunkt<br />

lieber in Bolivien etablieren wollte. So kam es, dass ich, im Oktober 2010<br />

nach zehn Jahren „Auslandsaufenthalt“, meine Zelte wieder in der alten<br />

Heimat aufschlug. Der Zufall wollte es so, dass auch meine Eltern und<br />

meine Schwester ihren Weg zurück nach Bolivien fanden und somit die<br />

„Familienzusammenführung“ perfekt war, wobei die Familie inzwischen<br />

etwas grösser geworden ist. Ich heiratete im April 2011 und habe nun auch<br />

einen fast 7-jährigen Sohn, der gerade sein Leben an der Deutschen Schule<br />

in der P1C beginnt.<br />

Zur gleichen Zeit hatte ich die Chance, mich auf eine Stellenausschreibung<br />

der Deutschen Schule zu bewerben. Es wurde ein neuer Verwaltungsleiter<br />

gesucht, da Frau Salinas, meine Vorgängerin, mit Ihrer Familie nach<br />

Deutschland zog. Nach einem Bewerbungsgespräch und einer erneuten<br />

Vorstellung, war es dann soweit, mir wurde die Stelle des Verwaltungsleiters<br />

angeboten und ich nahm diese Stelle zum 1. April 2011 dankbar an.<br />

Inzwischen sind weitere fünf Monate ins Land gegangen, ich<br />

habe mich weitestgehend eingearbeitet und habe viel Freude an der<br />

neuen und interessanten Arbeitsstelle. Eine Stelle, die jeden Tag neue<br />

Herausforderungen und viel Verantwortung mit sich bringt, dabei braucht<br />

man Fingerspitzengefühl und Diplomatie, um eben diese zu meistern. Doch<br />

mit der Unterstützung meines Teams, der Schulleitung, der Lehrerschaft<br />

und des CEA wird es mir leicht gemacht, und ich sehe einer langen und<br />

hoffentlich erfolgreichen Zusammenarbeit entgegen.<br />

Da ein Teil meiner Wurzeln in Deutschland liegen und ich der deutschen<br />

Kultur sehr verbunden bin, hat es mir keine Kopfzerbrechen bereitet, dem<br />

<strong>CCA</strong> beizutreten und ich hoffe, in Zukunft meinen Teil dazu beizutragen,<br />

dass dieser wichtige Verein und „Botschafter“ deutscher Kultur in Bolivien<br />

gedeiht und wächst.<br />

Alfredo Heins<br />

Von La Paz nach München<br />

Nach mehr als vier Jahren in Bolivien und nach insgesamt neun Jahren<br />

in Lateinamerika heißt es nun Abschied nehmen. Am 1.10. erwartet mich<br />

meine neue Stelle in München, in der Zentrale des Goethe-Instituts.<br />

Es waren vier bewegte Jahre, mit vielen neuen Herausforderungen und<br />

Überraschungen. Bolivien ist ein wunderschönes Land, es gibt herrliche<br />

Reiserouten und fantastische Möglichkeiten für kurze Ausflüge. Aber<br />

Bolivien ist auch ein sozial und politisch zerrissenes Land, und das ist<br />

spürbar. An die täglichen Demos gewöhnt man sich zwar schnell, aber es<br />

war nicht immer einfach, die verschiedensten Klippen zu umschiffen, die<br />

sich manchmal sehr überraschend auftaten. Dennoch: Es waren vier schöne<br />

Jahre, ich habe sehr viel Neues gelernt, viel Spaß gehabt und fantastische<br />

Menschen getroffen, die sich trotz bescheidener Rahmenbedingungen ihre<br />

Motivation und ihren Enthusiasmus für die Kultur bewahrt haben. Mein<br />

Dank gilt insbesondere meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber<br />

natürlich auch den vielen Partnern und Unterstützern des Goethe-Instituts.<br />

3/2011 56<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

57<br />

La Paz im Wandel


Leute<br />

„En Bolivia se llora solamente dos veces“, sagt man hier, das erste<br />

Mal bei der Ankunft und das zweite Mal beim Abschied. Es ist immer<br />

ein mulmiges Gefühl, wenn man nach so vielen Jahren ein Land verlässt,<br />

Freunde, Kollegen und Partner hinter sich lässt. Aber jeder Ortswechsel<br />

bietet auch eine neue Chance. „Wer rastet, der rostet“, sagen wir auf<br />

Deutsch.<br />

3/2011<br />

58<br />

Sigrid Savelsberg<br />

La Paz im Wandel<br />

3/2011<br />

Schule<br />

Neuigkeiten von der<br />

Dualen Ausbildung<br />

Yes, we can - Marketing in Englisch<br />

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr das Modul „Marketing“ auf<br />

Englisch unterrichtet. Die Studenten haben sich u.a. mit Themen<br />

wie Marktforschung, Marktanalysen und Marketing-Strategien<br />

anhand von Fallstudien der Unternehmen Diesel, Kellogg`s und<br />

McCaine beschäftigt. Darüber hinaus planten die Schüler in<br />

verschiedenen Gruppen eine Produkteinführung eines Energy-Drinks<br />

im bolivianischen Markt. Die Studenten bestimmten ihre Zielgruppen<br />

und führten anschließend eine Marktumfrage durch. Sie haben Kontakt<br />

zu Medien und Medienagenturen aufgenommen und herausgefunden,<br />

welche Kosten tatsächlich bei verschiedenen Werbearten in Bolivien<br />

entstehen. Viel Spaß haben die Abschlusspräsentationen gemacht, in<br />

denen die Studenten über ihre Werbeplanung inklusive ihrer kreativen<br />

Ideen zum Produktdesign und zur Werbung vorstellten - und das alles<br />

in Englischer Sprache! Great!<br />

Besuch der PASCH-Schulen in Coroico<br />

Dr. Meike Plehn<br />

Das jährliche Ferien-Camp im Hotel Esmeralda in Coroico fand dieses<br />

Jahr vom 22. Juli bis 26. Juli für dreißig Schüler deutschsprachiger Schulen<br />

aus La Paz, Sucre, Cochabamba, und Arica unter der Leitung der Pasch-<br />

Schulenbetreuerin Katja Wostradowski statt.<br />

Am 23. Juli informierten die beiden Studenten der Dualen Ausbildung<br />

Juan Salvador Villegas Catacora (Auszubildender bei La Papelera S.A.) und<br />

Oscar Mario Padilla (Auszubildender bei C-Trans) die Camp-Teilnehmer<br />

über die Möglichkeiten der Dualen Ausbildung in Bolivien und später in<br />

Deutschland.<br />

59 La Paz im Wandel


Schule<br />

Studenten der Dualen Ausbildung erhielten Schulung in einem<br />

Web2.0 -Seminar<br />

In einem halbtägigen Seminar, veranstaltet von der AHK La Paz unter der<br />

Leitung von Patricia Cabero, konnten die Studenten der FPD am 20.08.2011<br />

im Computersaal der Deutschen Berufsschule ihre neu erworbenen<br />

Kenntnisse anwenden. WEB 2.0, twittern, blogging und arbeiten mit dem<br />

Alumni-Portal Deutschland standen im Vordergrund des Seminars.<br />

3/2011<br />

Jürgen Winkel<br />

Leiter der Deutschen Berufsschule La Paz<br />

60<br />

La Paz im Wandel<br />

3/2011<br />

Ev. Kirchengemeinde<br />

Gemeindebote<br />

der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Deutscher Sprache in<br />

Bolivien<br />

Liebe Gemeinde – und liebe Leser des <strong>Monatsblatt</strong>s,<br />

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben -<br />

Jesus spricht von „dem“ Weg. Mein Weg hat mich vor 16 Monaten<br />

nach La Paz geführt und führt mich jetzt wieder weg. Ihr habt in den<br />

letzten Jahren immer wieder Gefährten auf Zeit gehabt, Pfarrer, die<br />

gegangen sind, sobald Ihr mit ihnen vertraut wart. Manch einen hat<br />

das dazu bewegt, sich zurückzunehmen. Ich habe es verstanden, aber<br />

es hat mir weh getan. Jetzt kommt einer, der mit Euch einen neuen<br />

Wegabschnitt zu gehen versucht. Er ist darauf angewiesen, dass Ihr ihm<br />

offen begegnet.<br />

Diesen neuen Wegabschnitt haben der Gemeindekirchenrat und ich<br />

miteinander vor-bereitet. Dass Christus den Neuanfang segnet, wünsche<br />

ich von Herzen. Denn in der Zeit, die ich mit Euch verbracht habe, habe ich<br />

auch Freunde gefunden, denen wie mir am Herzen liegt, dass die Gemeinde<br />

für die Stadt La Paz und das Land Bolivien zum Segen wird. Ihr seid dabei<br />

nicht allein - viele Christen, unter anderem in Deutschland, begleiten Euch<br />

mit ihren Gebeten und ihrem Interesse.<br />

Zum Segen wurde die Gemeinde in dieser vergangenen Zeit zum<br />

Beispiel für die Damnificados nach dem großen Erdrutsch im März.<br />

Freunde in Deutschland haben sich ansprechen lassen von unserer Sorge<br />

um die Opfer der Naturkatastrophe und haben gesammelt, um zu helfen,<br />

61 La Paz im Wandel


Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde<br />

dass sie wieder Unterkünfte gebaut bekommen. Rund 46.000 Bolivianos<br />

sind zusammengekommen - konkrete Hilfe, aber auch Zeichen dafür, dass<br />

wir miteinander Not lindern und Gemeinschaft konkret werden lassen<br />

können.<br />

Als ich nach La Paz kam, war die Gemeinde in einer großen Krise.<br />

Steuernachzahlungen waren zu leisten, die sie an den Rand des Ruins<br />

trieben. Auch in dieser Krise hat sich die Gemeinschaft mit den Christen<br />

in Deutschland bewährt - sie konnte mit Hilfe der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland bewältigt werden.<br />

Pfarrer kommen und gehen, die Gemeinde bleibt. Der Weg, den Christus<br />

als den unseren bezeichnet, ist ein Weg, auf dem Glaube wirklich wird.<br />

Damit wird auch Leben wahr - wenn sich in der Gemeinde lebendiger<br />

Glaube verwirklicht, bedeutet das nicht nur Segen für unsere Umgebung,<br />

sondern schenkt auch uns ein erfülltes, bereichertes Leben. Denn Glück<br />

und Erfüllung sind Erfahrungen, die miteinander gemacht werden, und wo<br />

sich Christen aufeinander einlassen, da ist Christus mitten unter ihnen. Die<br />

Pfarrer, die kommen und gehen, wollen Euch helfen, zusammenzuwachsen;<br />

das bleibt, auch wenn sie wieder gehen.<br />

Ich weiß nicht, ob ich in La Paz Spuren hinterlasse; Christus hat mich<br />

hierher gerufen und wird meine Zeit in der Gemeinde in seinen Weg mit<br />

der Gemeinde sinnvoll ein-weben. ich wünsche Euch, dass Ihr zum Segen<br />

werdet und selbst gesegnet seid.<br />

In guter Verbundenheit,<br />

Euer, Pastor Claus von Criegern<br />

3/2011 62<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

63<br />

La Paz im Wandel


Ökumenischer<br />

Pfingstgottesdienst in Pongo<br />

Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde<br />

Wir haben nicht nur einen neuen Pfarrer – sondern auch ein neues<br />

Pfarrhaus!<br />

Viele Jahre war das alte Pfarrhaus schon ein Thema zahlreicher<br />

Gemeindeversammlungen, und das aus gutem Grund: Das Haus hatte<br />

sieben Schlafzimmer – die letzten Pfarrer aber, die nach La Paz kamen,<br />

waren in der Regel ohne Familie und fühlten sich verloren in den vielen<br />

Räumen. Das Haus war groß und eigentlich nicht zu heizen; und es lag in<br />

Sopocachi, während es die meisten neu zuziehenden Deutschen eher in die<br />

Zona Sur und nach Achumani zog.<br />

Nun, wo mit Pfarrer Christian Reiser endlich wieder ein Pfarrer auf<br />

mehrere Jahre in Bolivien tätig sein wird, haben wir den Schritt gewagt und<br />

in Abstimmung mit der Gemeinde eine neue Pfarrwohnung in der Calle 28<br />

von Cota Cota (Edificio Mirikuiri, 2. Stock) gekauft. Damit verbindet sich<br />

für uns die Hoffnung, dass das Pfarrhaus noch stärker als bisher zu einem<br />

Ort der Begegnung für alle Generationen der Gemeinde wird – und der<br />

Ausgangspunkt für eine neue Phase im Gemeindeleben.<br />

Pfarrer Reiser wird dort voraussichtlich ab dem 15. September unter<br />

der Telefonnummer 279 45 16 erreichbar sein.<br />

Ökumenischer Pfingstgottesdienst in Pongo<br />

Er ist bereits seit langem eine Tradition – der ökumenische Pfingstgottesdienst<br />

der deutschen katholischen und evangelischen Gemeinde. Am diesjährigen<br />

Pfingstsonntag im Juni trafen sich wieder Familien beider Gemeinden zu<br />

einem „Gottesdienst im Grünen“ unter der bewährten Ägide von „Padre<br />

José“ Neuenhofer und Pastor Claus von Criegern auf dem Grundstück von<br />

Familie Lattman in Pongo.<br />

Pongo, das ist das Tal kurz nach der Cumbre auf dem Weg in die Yungas.<br />

Zu Eiszeiten schob dort ein gewaltiger Gletscher und bildete das typisch<br />

U-förmige Tal. Gegenüber der Autostraße erhebt sich dessen steil und hoch<br />

aufragende Felswand. Heute fließt auf der Talsohle ein sauberer Wildbach.<br />

Dort liegt auf 3 500 m das Anwesen: pure Natur - etwas gezähmt, sauber,<br />

ohne fliegende Nylontüten, wunderschön.<br />

Für alle Beteiligten dementsprechend ein entspannter Sonntagsausflug,<br />

der nicht nur dem geistlichen Wohl gewidmet war – für die Kinder waren<br />

3/2011 64<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

65<br />

La Paz im Wandel


Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde<br />

die zahlreichen, über das große Grundstück verteilten Forellenteiche eine<br />

große Attraktion, für die Erwachsenen eher deren Inhalt in gegrillter Form.<br />

Wir hoffen auf eine eben so schöne Fortsetzung im kommenden Jahr, wenn<br />

die evangelische Gemeinde die Gastgeberrolle übernimmt!<br />

P.S.: Frische Forellen (nicht „trucha“, sondern eben wirkliche Forellen!)<br />

können bei Bedarf bei Familie Lattman bestellt werden!<br />

Kontakt: Richard Lattman Urb. Villa Jardin Aleman 12, Achumani,<br />

Tel: 2710506, Tel Büro: 2770444<br />

Konfirmation 2011<br />

Drei junge Menschen unserer Gemeinde sind am 21. August dieses Jahres<br />

konfirmiert worden – ihre Eindrücke und Gedanken zum zur Zeit des<br />

Konfirmandenunterrichts schildern sie hier:<br />

Johannes Milz<br />

Mein Name ist Johannes Milz, ich bin am 4. August 1994 geboren. Der<br />

Konfirmationsunterricht war sehr hilfreich, und es hat Spaß gemacht. In<br />

dieser kurzen Zeit habe ich viele neue Sachen gelernt. Ich habe angefangen<br />

ganz anders zu denken. Ich habe auch die Möglichkeit gehabt, neue Leute<br />

kennen zu lernen. Was ich auch gut fand, war, dass es nur einmal im<br />

Monat war, und dass wir beim Konfirmandenunterricht zusammen kochen<br />

und essen mussten. Im Unterricht haben wir viel geredet und diskutiert.<br />

Manchmal aber fiel es mir schwer, morgens aufzustehen und Fußballspiele<br />

oder Formel-1-Rennen zu verpassen. Mein Samstag war im Nu weg. Was<br />

mir aber am meisten gefallen hat, war die Konfirmanden- Freizeit. Wir<br />

sind nach Copacabana gefahren und haben vieles unternommen. Auch<br />

mit dem Wetter hatten wir Glück. Diese ganze Zeit, die ich im Unterricht<br />

hatte, hat mir viel geholfen und Spaß gemacht.<br />

Katharina Gauss:<br />

Mein Name ist Katharina Gauss, ich wurde am 21.07.1998 in La Paz<br />

geboren, bin jetzt 13 Jahre alt und besuche die Klasse S1A der deutschen<br />

Schule.<br />

Der Konfirmandenunterricht war sehr interessant für mich, ich habe<br />

neue Sachen über Religion und Glauben gelernt, aber auch über Probleme<br />

in der Gesellschaft und im Leben, die man mit Gottes Hilfe durchstehen<br />

kann. Ich habe meinen Glauben bekräftigt und bin sicher über meine<br />

Entscheidung. Ich habe auch neue Freunde gefunden, und wir hatten<br />

auf der Konfirmandenfreizeit in Copacabana viel Spaß. Es freut mich,<br />

meine Konfirmation zu erleben und ganz zur Gemeinde und zur Kirche<br />

zu gehören, wo ich schon von klein auf mit meiner Mutter und Schwester<br />

den Gottesdienst besucht habe und immer am Krippenspiel teilgenommen<br />

habe.<br />

Dayana Baudach Fernandez<br />

Ich fand diesen Konfirmationsunterricht schön. Wir hatten viel Spaß mit<br />

Pastor Claus von Criegern. Wir haben über viele interessante Dinge<br />

gesprochen, worüber man sonst nicht spricht, aber die trotzdem ganz<br />

wichtig sind. Man hat uns erzählt, dass die Konfirmation eine Taufe ist,<br />

wo man selbst ja zu Gott sagt. Bei einer Taufe ist man noch zu klein, um<br />

selbst zu entscheiden, ob man sich Gott anvertrauen will, doch bei der<br />

Konfirmation bestätigt man diesen Glauben.<br />

Glauben ist das Vertrauen auf Gott und seine Hilfe. Wenn man Gott liebt,<br />

dann muss man ihm auch vertrauen. Wir haben gelernt, dass wenn man<br />

an Gott glaubt, das Leben sinnvoll ist. Man muss vertrauen, dass Gott uns<br />

immer lieben wird, auch wenn wir was Falsches gemacht haben.<br />

Wir alle haben schon mal an Gott gezweifelt, doch er hat uns nie<br />

unterschätzt und auch nicht misstraut. Immer wenn wir Hilfe brauchen ist<br />

er da. Alle Menschen können uns im Stich lassen, aber er wird immer für<br />

uns da sein. Es gibt Momente wo man denkt, dass Gott uns verlassen hat.<br />

Und in diesem Moment ist Jesus bei uns, weil er sich genauso verlassen<br />

fühlte wie wir. Doch Jesus ist Gott in menschlicher Form.<br />

Wir Menschen haben viele Fragen, die keine Antwort haben, aber man<br />

darf nicht wegen dieser Fragen das Vertrauen in Gott verlieren.<br />

All das, und noch viel mehr, habe ich während dieser Vorbereitung zur<br />

Konfirmation gelernt.<br />

3/2011 66<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

67<br />

La Paz im Wandel


Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde<br />

Termine September – Dezember 2011<br />

Während der Gottesdienste findet in der Regel auch Kindergottesdienst<br />

statt. Wegen des Wechsels im Pfarramt sind einige Termine vorläufig – bitte<br />

achten Sie auf die Informationen im elektronischen Gemeinderundbrief<br />

sowie auf die Aushänge in Schule und Deutschem Club.<br />

Sonntag 18.9., 10.30 Uhr Gottesdienst (Christoph Fasse, Lima) mit<br />

Einführung von Pfarrer Christian Reiser<br />

Sonntag, 9.10., 10.30 Uhr Familiengottesdienst zu Erntedank<br />

Sonntag, 16.10., 10.30 Uhr Gottesdienst<br />

Sonntag, 23.10., 10.30 Uhr Einweihung der Pfarrwohnung<br />

Sonntag, 30.10., 10.30 Uhr Gottesdienst zum Reformationstag (mit<br />

Abendmahl)<br />

Sonntag, 13.11., 10.30 Uhr Andacht zum Volkstrauertag (deutscher<br />

Friedhof, anschließend Besuch des<br />

jüdischen Friedhofs)<br />

Sonntag, 27.11., 10.30 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent (mit<br />

Abendmahl)<br />

Sonntag, 11.12., 10.30 Uhr Familiengottesdienst zum 3. Advent,<br />

anschließend Weihnachtsbasar<br />

Sonntag 24.12., 17.00 Uhr Gottesdienst zum Heiligen Abend<br />

Sonntag, 31.12., 19.00 Uhr Gottesdienst zum Jahresende<br />

KONTAKT ZUR IELHA<br />

Gemeindepräsidentin: Caroline Sölle de Hilari Tel.: 241 18 85<br />

Pastor: Christian Reiser Tel: 279 45 16<br />

E-mail Pastor:<br />

Pfarrhaus:<br />

Martin-Luther Kirche:<br />

Postfach:<br />

chr.reiser@gmx.net<br />

Calle 28, Cota Cota,<br />

Edificio Mirikuiri,<br />

2. Stock<br />

c/ Sánchez Lima<br />

esq. Rosendo Gutiérrez<br />

Casilla 2851, La Paz ,<br />

Bolivia<br />

E-Mail Gemeinde: ielha.lapaz@yahoo.com<br />

Sozialprojekt der<br />

Gemeinde:<br />

Gemeinden im Inland<br />

Cochabamba:<br />

Santa Cruz:<br />

Kontoverbindungen<br />

in Bolivien: Banco BISA<br />

SARTAWI-SAYARYI Tel: 2421999<br />

Irene de Groot<br />

Ilse Henkel<br />

Bernardo Elsner<br />

elsnerber@entelnet.bo<br />

IELHA – Heide-Marie Stache<br />

US-$: 242.29.72.016<br />

BS: 242.29.70.013<br />

in Deutschland: UBS Deutschland AG<br />

Kto.: 2330 3710 12<br />

BLZ.: 502 200 85,<br />

IBAN : DE 18 5022 0085 2330 371012<br />

Tel. 04 -4720836<br />

Tel: 04-4243427<br />

Tel: 03-3425802<br />

3/2011 68<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

69<br />

La Paz im Wandel


Veranstaltungen Veranstaltungen<br />

Mitteilungen der Katholischen<br />

Kirchengemeinde deutscher Sprache<br />

Messe 01.10.2011 19:00 Uhr<br />

Messe 29.10.2011 19:00 Uhr<br />

Messe 26.11.2011 19:00 Uhr<br />

Termine der Gottesdienste in der Kapelle der Schwestern, Calle<br />

Fernando Guachalla, Ecke Avda. 6 de Agosto<br />

3/2011 70<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

71<br />

La Paz im Wandel


AUSTELLUNGEN<br />

Veranstaltungen Veranstaltungen<br />

Paula Modersohn-Becker und die<br />

Worpsweder<br />

Zeichnungen und Druckgraphik 1985 -1905<br />

“Man müsste beim Bildermalen gar nicht so sehr an die Natur denken.<br />

(...) Meine persönliche Empfindung ist die Hauptsache.” Es ist die junge<br />

Malerin Paula Modersohn-Becker, die diesen Satz notiert. Allein dieses<br />

kurze Zitat macht deutlich, dass Modersohn-Becker (1876 – 1906) um die<br />

Jahrhundertwende zum Kreis jener Künstler gehört, die sich in Opposition<br />

zur strengen akademischen Auffassung befinden.<br />

Um nicht im Atelier, sondern direkt in der Natur malen zu können,<br />

zieht sie in die Worpsweder Künstlerkolonie. Doch im Unterschied zu<br />

ihren Kollegen Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Mackensen, Fritz<br />

Overbeck und Heinrich Vogeler sieht Modersohn-Becker ihre Vorbilder<br />

nicht im Impressionismus und Jugendstil, sondern bei Cézanne, van<br />

Gogh, Gauguin. Diese Künstler bestärken sie in ihrer Abkehr vom Abbild<br />

der äußeren Erscheinung<br />

hin zu der Suche nach dem<br />

inneren Wesen. Die damit<br />

einhergehende Vereinfachung<br />

der Form ist vor allem in ihren<br />

Zeichnungen zu entdecken,<br />

die die Gemälde an<br />

Radikalität häufig übertreffen.<br />

Die Ausstellung des Instituts<br />

für Auslandsbeziehungen, die durch das Goethe-Institut vermittelt wurde,<br />

beschränkt sich daher auf Zeichnungen und Radierungen der Künstlerin.<br />

Sie werden ergänzt durch Arbeiten ihrer Worpsweder Künstlerkollegen.<br />

Diese Ausstellung wird in La Paz vom 11. November bis 09. Dezember im<br />

Museo Nacional de Arte gezeigt.<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Institut für Auslandsbeziehungen<br />

e. V.<br />

Fußball, fußball, fußball, frauenfußball<br />

Was bringt viele Leute zusammen? Was fasziniert fast die ganze Welt, löst<br />

eine Achterband der Gefühle aus und kann sich in ein Sozio-kulturelles<br />

Ereignis verwandeln? Fußball.<br />

Das Rahmenprogramm, welches das Goethe-Institut in Zusammenarbeit<br />

mit der Brasilianischen Botschaft und die Stadtsverwaltung organisiert,<br />

beinhaltet eine Fotoausstellung, ein Filmzyklus, das Besuch von Eliana<br />

Nascimento (Strela Sport- Brasilien) und ein Fußballfrauen-Turnier<br />

(Kategorie 14-16 Jahre).<br />

Eine Ausstellung mit Fotos der Agentur ‘pa picture alliance’<br />

12.- 25.09.2011<br />

Salón Goethe<br />

26.09.- 04.10.2011<br />

Cinemateca Boliviana<br />

Freier Eintritt<br />

Erst vor kurzem schauten alle<br />

Fußballfans nach Deutschland, wo<br />

zwischen dem 26. Juni und dem 17.<br />

Juli die Fußballweltmeisterschaft<br />

der Frauen in verschiedenen<br />

Städten Deutschlands stattfandt.<br />

Heutzutage sind Spielerinnen<br />

wie Marta aus Brasilien, die den<br />

Ruf hat, die beste Spielerin der<br />

Welt zu sein, die Deutsche Birgit Prinz, die die erfolgreichste Spielerin<br />

ihres Heimatlandes ist, und Nadine Angerer, welche 2007 durch die<br />

Abwehr des Elfmeters von Marta zur respektiertesten und berühmtesten<br />

Torfrau der Welt wurde, auch außerhalb der Fachszene bekannt.<br />

Die Weltmeisterschaft war ein großer Publikumserfolg - über 300.000<br />

Tickets wurden verkauft. Neben dem Gastgeber Deutschland müssen<br />

folgende Länder als einstige Titelanwärter hervorgehoben werden: Die<br />

3/2011 72<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

73<br />

La Paz im Wandel


Veranstaltungen Veranstaltungen<br />

USA, Südafrika, Australien, Malta, Israel, natürlich Brasilien und vor allen<br />

Dingen die Gewinnermanschaft aus Japan.<br />

Die Frauen, professionelle Fußballspielerinnen, haben jeweils ihre eigene<br />

Geschichte und unterscheiden sich so auch in ihrer (Un-)Zufriedenheit mit<br />

der traditionellen Rolle der Frau. Schließlich ist Frauenfußball noch nicht<br />

mit Männerfußball gleichgestellt. Nach wie vor erhalten die Frauen kaum<br />

die Wertschätzung, die sie verdienen.<br />

Realisierung und Fotoauswahl der Ausstellung: Goethe-Institut<br />

Salvador/BA<br />

Kulturagenda September -<br />

Dezember 2011<br />

Bitte beachten Sie, dass Änderungen im Programmablauf auftreten<br />

können. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage:<br />

http://www.goethe.de/lapaz<br />

Datum Veranstaltung KünstlerIn Ort<br />

12. bis 30.<br />

September<br />

12. Oktober<br />

bis 12.<br />

November<br />

11.<br />

November<br />

bis 09.<br />

Dezember<br />

15.<br />

September<br />

I. Ausstellungen<br />

Fotoausstellung Frauenfußball Verschiedene Salón Goethe<br />

„Carta de Jamaica“ – eine<br />

Ausstellung des<br />

Goethe-Instituts zum<br />

Bicentenario, im Rahmen der<br />

Kunstbienale SIART<br />

Paula Modersohn-Becker<br />

Worpsweder, eine Ausstellung<br />

vom ifa<br />

II. Musik<br />

Verschiedene MUSEF<br />

Paula Modersohn<br />

Museo<br />

National de<br />

Arte<br />

3/2011 74<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

75<br />

La Paz im Wandel<br />

20.00 Uhr<br />

22. bis 24.<br />

Oktober<br />

Jazz-Konzert im Rahmen<br />

des Festijazz; Andromeda<br />

Megaexpress Orchestra<br />

www.andromedameo.com<br />

Musikalische Installation in<br />

einem offenen Raum<br />

Einem Orchester<br />

mit 16 Musikern aus<br />

Deutschland, der<br />

Schweiz und anderen<br />

Ländern<br />

Teatro<br />

Municipal<br />

Daniel Ott N.N.


Immer am<br />

Freitag<br />

19.30 und<br />

21.30 Uhr<br />

17. und 18.<br />

September<br />

10:00 Uhr<br />

03. bis 10.<br />

Oktober<br />

10. bis 24.<br />

November<br />

Dezember<br />

Veranstaltungen Veranstaltungen<br />

<strong>III</strong>. Kino / Film<br />

Viernes de Cine Alemán/-Freitag<br />

des deutschen Kinos<br />

Septemberzyklus: Fußball!<br />

02.09. Das Wunder von Bern<br />

09.09. Aus der Tiefe des Raumes<br />

16.09. Football under Cover<br />

23.09. Befreite Zone<br />

30.09. One Day in Europe<br />

Dokumentarfilmzyklus über<br />

Frauenfußball<br />

„Im Vorwärtsgang“<br />

„Adelante Muchachas“<br />

Filmzyklus: „Nachrichten aus<br />

den ideologischen Antike –<br />

Alexander Kluge: Retrospektive“<br />

Europäisches Filmfest, deutsche<br />

Beiträge:<br />

• Die Fremde (Feo Aladağ.)<br />

• Soul Boy (Hawa Essuman)<br />

• Renn, wenn du kannst<br />

(Dietrich Brüggemann)<br />

“Pusi: Encuentro Internacional<br />

de Cortometrajes” – Kurzfilm<br />

Festival mit deutschen Beiträge<br />

Verschiedene<br />

Verschiedene<br />

Verschiedene<br />

Fundación<br />

Cinemateca<br />

Boliviana,<br />

C. Oscar Soria<br />

Ecke Rosendo<br />

Gutiérrez<br />

Eintritt: 10 Bs.<br />

Schüler des<br />

Goethe-<br />

Instituts 2x1<br />

Cine<br />

Municipal 6 de<br />

Agosto<br />

FREIER<br />

EINTRITT<br />

Fundación<br />

Cinemateca<br />

Boliviana<br />

Fundación<br />

Cinemateca<br />

Boliviana,<br />

Cine<br />

Municipal 6 de<br />

Agosto,<br />

landesweit<br />

versch. Orte<br />

Cine<br />

Municipal 6 de<br />

Agosto –<br />

Fundación<br />

Cinemateca<br />

Boliviana<br />

01. und 02.<br />

September<br />

12.<br />

September<br />

IV. Wort<br />

Seminar TV-Qualität “Best of<br />

– Lo mejor del periodismo de<br />

la televisión boliviana”<br />

David Olmos (DW)<br />

und Lía Mormina<br />

(Artear Argentina<br />

S.A.)<br />

Salón de la<br />

Asociación de<br />

Periodistas de La<br />

Paz<br />

Anmeldung:<br />

Bs. 100 (Studenten)<br />

140(Journalisten)<br />

oder 210(andere<br />

Berufe)<br />

Fundación para<br />

el Periodismo, c.<br />

Hnos. Manchego<br />

2550, 2do. Piso –<br />

Telf. 77274014<br />

3/2011 76<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

77<br />

La Paz im Wandel<br />

19.00 Uhr<br />

19. und 20.<br />

September<br />

Oktober<br />

17. und 18.<br />

November<br />

21.- 25.<br />

November<br />

Gesprächsrunde: “El fútbol<br />

femenino, rompiendo<br />

brechas”<br />

Workshop: Leseförderung<br />

“Lesen macht Spaß”<br />

Poetryslam<br />

„Ohne Wasserglas und<br />

Seidentischdeckchen: Ein<br />

kritisch-witziger Inhalt,<br />

ein paar Reime und ein<br />

dramatischer Vortrag, gepresst<br />

in fünf Minuten – fertig ist<br />

die Live-Performance. Seit<br />

1993 gibt es den Dichter-<br />

Wettstreit Poetry Slam auch<br />

in Deutschland.“<br />

Los Superdemocraticos:<br />

Workshop, Lesung, Party<br />

www.superdemokraticos.com<br />

Im Rahmen des Europäischen<br />

Filmfestes: Drehbuchseminar<br />

Eliana Nascimento<br />

(Strela Sport-<br />

Brasil) und eine<br />

Persönlichkeit der<br />

Frauenfußballszene<br />

in La Paz<br />

Linda de Vos<br />

Rery Maldonado,<br />

Fr. Richter<br />

Cathy de Haan<br />

Salón Goethe<br />

FREIER<br />

EINTRITT<br />

Biblioteca Villa<br />

Victoria<br />

ETNO Café<br />

Cultural<br />

Weitere<br />

Informationen:<br />

2431916 Angelines<br />

Mendoza<br />

FREIER<br />

EINTRITT<br />

Salón Goethe<br />

Fundación<br />

Cinemateca<br />

Boliviana


Ab den 12.<br />

September<br />

Anmeldefrist<br />

17. Oktober<br />

Veranstaltungen Veranstaltungen<br />

V. Sonstiges<br />

Frauenfußball Turnier (Kategorie<br />

14-16 Jahre)<br />

5. Kursabschnitt Deutschkurse<br />

Stadium Luis Lastra<br />

Anmeldung:<br />

Dirección Municipal<br />

de Deportes del<br />

GAMLP – Sr.<br />

Freddy Tapia –<br />

Telf. 2315012, 720<br />

70 835<br />

17. Oktober bis 12. Dezember Goethe-Institut<br />

Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen auf der<br />

Homepage des Goethe-Instituts http://www.goethe.de/lapaz<br />

„Ups, davon habe ich nichts gewusst…“<br />

„Schade, das sehe ich erst heute“<br />

„Was? Schon vorbei?“<br />

Damit so etwas nicht mehr vorkommt, abonnieren sie unseren<br />

Newsletter:<br />

Wenn Sie sich für unseren Newsletter interessieren, in dem wir<br />

regelmäßig über unsere kulturellen Aktivitäten informieren, dann schicken<br />

Sie bitte Ihren Namen und Emailadresse an: cultura@lapaz.goethe.org<br />

mit dem Betreff „Newsletter abonnieren“. Sie erhalten dann automatisch<br />

wöchentlich unsere Informationen.<br />

Weihnachten naht in La Paz schon im November...<br />

der „Voluntarias Alemanas“<br />

am Donnerstag, 3. November 2011<br />

um 15.30 Uhr<br />

Adventstee<br />

im Kindergarten der Deutschen Schule<br />

Kaffee, Kuchen soviel Sie möchten,<br />

Kunsthandwerk, Gebäck zum Kauf, große Rifa<br />

Eintritt 60 BS<br />

der Evangelischen Gemeinde<br />

*********************************<br />

Weihnachtsbasar<br />

am Sonntag, 11. Dezember (3. Advent)<br />

nach dem Gottesdienst ab 11.30 Uhr<br />

in der Martin-Luther-Kirche<br />

in Sopocachi<br />

Deutscher Bücherstand, Spielzeug, Kaffe und Kuchen, Herzhaftes,<br />

deutsche Spezialitäten, Weihnachtsschmuck, Kinderprogramm<br />

Eintritt frei<br />

3/2011 78<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

79<br />

La Paz im Wandel


Zweite Hand Zweite Hand<br />

Verkaufe<br />

tschechisches PETROF Klavier,<br />

sehr gut erhalten,<br />

Preis: 2.200 US$<br />

Gabriela Bellon Tel: 2710797, Cel: 72007580<br />

Verkaufe<br />

Name: SUBARU Legacy Outback<br />

Baujahr: 2000<br />

Farbe: weiß<br />

Zustand: technisch ok, letzte Überprüfung durch Taller Pipo am<br />

15.8.2011<br />

Manko: kleiner Kratzer/Riss (ca.20cm) in der<br />

Windschutzscheibe, hat uns aber noch nie gestört<br />

Besonderheiten: Er ist riesig, hat Bodenfreiheit, ist bequem. Automatik,<br />

Tempomat, aus USA importiert. Uns hat er zuverlässig<br />

durch Bolivien und Südamerika gebracht, Papiere sind<br />

ok<br />

Preis: US$ 9000,00<br />

melden bei: Christian Karp in der Deutschen Schule oder 2712286,<br />

70596967<br />

Venta<br />

SET DE VAJILLA DE BORDES DE PLATA<br />

Hertel Jacob Porcelan<br />

Bavaria Germany<br />

Platos planos 24<br />

Platos hondos 12<br />

Platos paneros 12<br />

Tazas 12<br />

Platos para tazas 12<br />

Platos para sopa 12<br />

Frutero 1 pieza<br />

Sopera 1 pieza<br />

Fuente cuadrada 1 pieza<br />

Fuente redonda 1 pieza<br />

Lecheras 2 piezas<br />

Tetera 1 pieza<br />

Azucarero 1 pieza<br />

Servilletero 2 piezas<br />

Mantequilleras y/o<br />

Salseras 2 piezas<br />

TOTAL PIEZAS 96 PIEZAS<br />

Roxana Claure: 76506811<br />

3/2011 80<br />

La Paz im Wandel 3/2011<br />

81<br />

La Paz im Wandel

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