III - CCA Monatsblatt

Titel
Doch die herumliegende Plastikflasche ist natürlich vor allem eine
Beleidigung für das Auge des Betrachters. Gravierender sind da schon
viele andere Abfälle. Insbesondere der Umgang mit Öl bzw. Altöl lässt den
Neuankömmling oft nur mit dem Kopf schütteln. Während in Deutschland
das Autowaschen längst nur noch in speziellen Waschanlagen erlaubt ist,
werden Autos hier gern direkt im Fluss gewaschen. Geht das nicht, wie
in La Paz, fließt zumindest das Waschwasser ungefiltert in die Kanäle
und Flüsse. Das ist allerdings nichts im Vergleich zum Umgang mit
Altöl in einer Werkstatt in Las Carreras. Dort wird bei einem Ölwechsel
anscheinend erst gar kein Auffangbehälter unter den Motor gestellt. Die
Größe der Ölflecke dort lässt nur einen Schluss zu: Ablassschraube auf und
raus mit dem Öl.
3/2011
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Harald Bävenroth
La Paz im Wandel
3/2011
Serie
Brauchtum in Deutschland
Tage der Dankbarkeit im „goldenen Oktober“ Brauchtum um das
Erntedankfest – Altweibersommer und Wetterregeln im Herbst
Tage der Dankbarkeit stehen in Deutschland im Oktober im
Vordergrund: Traditionell feiern die Christen am ersten Sonntag
im Oktober Erntedank. Auch hier in La Paz feiert die evangelische
Kirchengemeinde einen Erntedankgottesdienst (am 9.10., Anm. der
Red.). Zum Monatsausklang erinnern sich die evangelischen Christen
an den Beginn der Reformation am 31. Oktober 1517. Seit 1990
wurde auf den dritten Tag des zehnten Monats ein staatliches Dankfest
verlegt, der „Tag der deutschen Einheit“. Im Oktober werden die
letzten Kirchweihsonntage gefeiert, und es gab auch einmal am dritten
Oktobersonntag die Allgemeine Kirchweih.
Warum fand die Allgemeine Kirchweih im Oktobert statt?
Früher war auf dem Land die Kirchweih das besondere Fest und alle,
besonders die Kinder, freuten sich darauf. Seit vielen Jahrzehnten wird
dieses Fest allerdings von anderen verdrängt. Neben den Schützenfesten
wurden von vielen Vereinen künstliche Feste geschaffen, um die
Vereinskasse aufzufüllen. So gibt es im Laufe des Jahres Frühlingsfest,
Waldfest, Straßenfest, Weinfest, Oktoberfest, um nur einige zu nennen.
Somit ist der Reiz der Kirchweih schon lange vorbei, denn es ist ein
Fest unter vielen. Vor zirka 150 Jahren wurde es noch ausgelassen
gefeiert: Die Kirchweih, in Franken heißt sie „Kärwa“, vom Mai bis
in den Oktober gleichmäßig auf die Sonntage verteilt, wurde so für
die bayerischen Behörden im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend
zu einem Ärgernis. Ausschreitungen nach Alkoholgenuss und
sinkende Arbeitsmoral führten 1868 zur Einführung der sogenannten
„Allgemeinen Kirchweih“ am dritten Sonntag im Oktober. Die
wichtigste Arbeit des Jahres sei - so die Rechtfertigung - bis dahin
erledigt und jetzt würde es weniger ausmachen, wenn einige Herren zu
tief in die Maßkrüge guckten.
21 La Paz im Wandel