IV - CCA Monatsblatt
IV - CCA Monatsblatt
IV - CCA Monatsblatt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
tätig. Ursula arbeitete mit verschiedenen Guaraní-Gemeinden u.a. im Bereich<br />
der Selbstverwaltung und Landreform. Das aktuelle Grundstück wurde 1981<br />
erworben, damals stand nur eine Hütte am Ort des jetzigen Wohnhauses. Das<br />
Gebäude wurde im Laufe der Jahre ständig erweitert und einige Jahre als Heim<br />
für verwaiste und Kinder aus sozial schwachen Familien genutzt. Im Jahr 2000<br />
begann der Umbau zur Aufnahme von Gästen.<br />
Unsere Kinder konnten mit den Hundebabies spielen, die Trapiche zum Pressen<br />
von Zuckerrohr ausprobieren und anschließend den frischen Saft schlürfen. Am<br />
Nachmittag spazierten wir zum Rio Salinas und schwammen durch die kühlen<br />
Fluten, um uns auf einem sonnenbeschienen Felsen aufzuwärmen. Meine Frau<br />
und Ursula machten längere Ausritte, bei denen Ursula von den Zeiten erzählte<br />
als es noch keine Straße gab. Damals konnte Ursula ihre Gemeinden nur zu<br />
Pferd besuchen auf häufig stundenlangen Ritten über abenteuerliche Pfade. Am<br />
letzten Abend machten wir einen Spaziergang in ein Seitental. Mit Ursula<br />
besuchten wir eine Bauernfamilie, um uns nach einem Schwätzchen mit dem<br />
Besitzer die traditionelle Lebensweise zeigen zu lassen: Ein kleiner, gepflegter<br />
Gemüsegarten hinter den aufgeräumten Lehmhütten, Mandarinen- und<br />
Limabäume, Hühner, Schweine. Da die Zuckerrohrernte gerade vorbei war,<br />
konnten wir einige Rohzuckerblöcke erstehen und vom frischen empanizado<br />
(feste Masse, aus Zuckersirup und Erdnüssen hergestellt) probieren. Das<br />
Besondere im Paraíso del Tordo: Ursula kennt die Familien der Gemeinde und<br />
organisiert auch Besuche bei den nördlich gelegenen Guaraní-Gemeinden.<br />
Mit Ursula Wiedemann (rechts) auf einem Guaraní-Hof<br />
22